Die Schattenkanzlerin Antonella Mei-Pochtler und das „Projekt Kurz“

Antonella Mei-Pochtler, die „Schattenkanzlerin“ der Plutokraten hinter Kanzlerdarsteller Sebastian Kurz (rechts)

Von Lucifex, auf Basis dieses und dieses Kommentars von mir zum IWÖ-Editorial zu den COVID-„Maßnahmen“.

Antonella Mei-Pochtler, eine gebürtige Italienerin und mit dem österreichischen Unternehmer Christian Pochtler (ISI Group) verheiratet, startete 1984 ihre Karriere im Münchner Büro der Boston Consulting Group (BCG), einer der weltweit größten Unternehmens- und Strategieberatungsgesellschaften und unter diesen als eine der „Big Three“ bekannt (heute mit über 90 Büros in 50 Ländern vertreten). Sechs Jahre später wurde Antonella Mei mit 31 Jahren zur Partnerin befördert. Im Jahr 1997 eröffnete sie das Wiener Büro der BCG und 1998 stieg sie zum Senior Partner und Managing Director auf. Zwischen 2007 und 2011 war sie Mitglied des weltweiten Führungsgremiums (Executive Committee) der BCG.

Im Zuge der Regierungsbildung der Bundesregierung Kurz I nach der Nationalratswahl im Oktober 2017 verhandelte sie auf ÖVP-Seite in der Fachgruppe Wirtschaft und Entbürokratisierung. Im Jahr 2018 übernahm sie die Leitung der Stabstelle für Strategie, Analyse und Planung im österreichischen Bundeskanzleramt, für die sie ehrenamtlich tätig war. Im Juni 2019 wurde die Stabstelle von der Interims-Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein aufgelöst. (Dafür nachträglich meine Anerkennung, BVG-Gitti!) Nach der Regierungsbildung zwischen der ÖVP und den Grünen wurde Mei-Pochtler im Januar 2020 wieder mit der Leitung der Stabstelle betraut.

Aufmerksam wurde ich auf sie erst durch diesen Artikel vom 4. Mai 2020 in „Die Presse“:

Kurz-Beraterin: „Jeder wird eine App haben“

Europäer müssten sich an Maßnahmen „am Rand des demokratischen Modells“ gewöhnen, sagt Antonella Mei-Pochtler, die die Kanzleramts-Denkfabrik leitet.

Die österreichische Kanzler-Beraterin Antonella Mei-Pochtler geht davon aus, dass Contact-Tracing-Apps und andere Technologien künftig wesentlicher Bestandteil des sozialen Lebens seien werden. „Das wird Teil der neuen Normalität sein. Jeder wird eine App haben“, sagte sie den „Financial Times“. Die europäischen Länder müssten sich an Tools gewöhnen, die „am Rand des demokratischen Modells“ seien.

Die Regierung hatte zuletzt mehrfach betont, dass es die Nutzung der Corona-App, die Kontakte aufzeichnet und somit nachverfolgbar macht, auch in Zukunft nicht verpflichtend sein werde. Die „Financial Times“ berichten nun unter Berufung auf Mei-Pochtler allerdings, dass eine verpflichtende Contact-Tracing-App zumindest für Personen angedacht wird, die nach Österreich einreisen.

Mei-Pochtler ist eine der wichtigsten Beraterinnen von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und dürfte gerade in Sachen Coronakrise großen Einfluss auf den Regierungschef haben. Der Leiterin der dem Kanzleramt angegliederten Denkfabrik „Think Austria“ wurde vor kurzem auch die Koordinierung des „Future Operations Clearing Board“ übertragen. Dieses inoffizielle Gremium soll Maßnahmen prüfen, Expertise für zukünftige Schritte liefern und Perspektiven für die kommende Monate aufzeigen.

Immunitätsnachweis wird angedacht

„Ich glaube, die Leute werden diese Kontrolle von sich aus wollen“, sagte Mei-Pochtler. Sie erklärte, es müsste das Ziel von Regierungen sein, jetzt an das Verantwortungsgefühl für individuelles Handeln zu appellieren, um die Zeit nach dem Ende der Lockdowns zu gestalten. „Man kann eine Pandemie nicht für ewig von oben nach unten managen. Man muss sie von unten nach oben managen“, betonte sie.

Hitzig diskutiert werde innerhalb der österreichischen Regierung derzeit auch, ob man für Personen mit durchgemachter Erkrankung eine Art von Immunitätsnachweis ausgeben soll. Mei-Pochtler ist offenbar dafür. „Man will keine Zweiklassen-Gesellschaft schaffen (…), aber es muss Klarheit über die Risiken geben“, sagte sie. Die Weltgesundheitsorganisation rät von solchen Plänen übrigens ab, da Antikörper-Tests, die eine Immunität bescheinigen sollen, aktuell noch nicht zuverlässig genug seien.

Kurz wollte sich zu den Aussagen seiner Beraterin am Montag nicht äußern. „Das ist jetzt bei den Sozialpartnern kein Thema“, sagte Kurz, der vor einem Treffen mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern auf Mei-Pochtlers Aussagen angesprochen worden war.

Neos: „Was soll die Bevölkerung glauben?“

Irritiert reagierten die Neos auf die Aussagen Mei-Pochtlers. „Während ÖVP und Grüne stets betonen, die App wird freiwillig bleiben, bringt eine führende Beraterin des Bundeskanzleramtes die Verpflichtung wieder ins Spiel. Was soll die Bevölkerung glauben?“, fragte der stellvertretende Klubobmann, Nikolaus Scherak. „Ich fordere Sebastian Kurz und Werner Kogler auf, hier rasch für Klarheit zu sorgen.“

Das Interview von Mei-Pochtler sei generell fragwürdig, so Scherak. Was den Einsatz einer App betrifft, würden die Neos ein europaweit kompatibles System befürworten. „27 verschiedene Apps bringen uns nicht weiter“, sagte Scherak. „Die Kommission hat Richtlinien für Apps präsentiert. Diese sollten für die Mitgliedsstaaten verpflichtend und nicht freiwillig sein.“ Der Datenschutz müsse jedenfalls gewährleistet sein.

So. Diese Schattenkanzlerin, von der ich bis zu der Meldung über ihr Interview mit der Financial Times ebenso nichts wußte wie die allermeisten meiner Landsleute, berät unseren Bundesbasti also „ehrenamtlich“ in Strategiefragen und schwadroniert in ausländischen Medien über die durchgängige Verappelung der Österreicher, was von Fakebasti zwar eilig als „ihre Privatmeinung“ abgewiegelt wurde, aber man weiß ja, was die ÖVP für eine verlogene, hinterhältige, charakterlose, durch und durch unehrliche Plutokratendrecksbande ist.

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IWÖ-Editorial zu den COVID-„Maßnahmen“

Editorial von DI Mag. Andreas Rippel in der gerade neu erschienenen Ausgabe 2/2020 der „IWÖ-Nachrichten“. (Die IWÖ ist die „Interessengemeinschaft Liberales Waffenrecht in Österreich“.)

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle über unseren sehr gut besuchten Informationsstand auf der Messe „Hohe Jagd“ in Salzburg, unsere Teilnahme an der IWA in Nürnberg sowie über den Beginn der warmen Jahreszeit und der damit verbundenen Möglichkeit, wieder vermehrt die Jagd und den Schießsport im Freien auszuüben, schreiben. Ich wollte über unsere Bemühungen im Zusammenhang mit der zu erlassenden Verordnung zum neuen Waffengesetz schreiben, ich wollte über eine interessante Sammlerwaffe berichten, doch jetzt ist alles ganz anders gekommen:

Wir sind seit einigen Wochen Einschränkungen unterworfen, die in der Geschichte der 2. Republik beispiellos sind und bis vor kurzem auch undenkbar waren.

Erstmalig seit 1955 ist es uns nicht mehr erlaubt, legal eine Schußwaffe oder auch nur einen Pfefferspray in einem Waffenfachgeschäft zu kaufen. Der Ankauf von Munition ist ebenfalls verboten, was unsere Munitionsvorräte rasch schwinden lassen wird (zumindest die Jagd ist ja noch erlaubt). Den Waffen- und Munitionshandel trifft es nämlich mehrfach: Hier gilt nämlich nicht nur, daß jeder Waffenhändler gezwungen wurde, sein Geschäft zu sperren (und so mancher dem Konkurs ins Auge sehen wird müssen), sondern es gilt weiterhin auch noch das antiquierte Verbot des Versandhandels. Praktisch jegliche Geschäftsausübung des Waffenhandels ist sohin unter Androhung schwerer Sanktionen verboten.

Doch das ist natürlich nur ein Detailaspekt. Entscheidend in dieser Sache ist die nahezu vollständige Aufhebung der Grundrechte (u. a. Versammlungsfreiheit, Recht auf freie Berufsausübung, Aufenthaltsfreiheit, etc.), die mit wenigen Federstrichen ohne Diskussion außer Kraft gesetzt wurden.

Den Grund, vielmehr den Anlaß, kennen Sie: Es ist das Auftreten einer sicherlich nicht ungefährlichen Virusinfektion, deren Gefährlichkeit und vor allem Außergewöhnlichkeit aber umstritten ist. Geht sie tatsächlich (weit) über die Gefahr einer (schweren) Grippewelle hinaus oder hätten wir, wenn nicht aller Augen auf dieses eine Virus gerichtet wären, gar nicht bemerkt, daß es sich hier um ein „neues“ Virus handelt? Die bis dato vorliegenden Evidenzen sprechen jedenfalls eher für letzteres, da in den letzten Wochen kein Anstieg der Gesamtsterblichkeit in Europa (Quelle: euromomo.eu) verzeichnet werden konnte.

Bedenklicherweise zeigen sich hier besonders im Umgang mit Ärzten bzw. Wissenschaftler, die sich kritisch zu den Vorgängen und der Interpretation (!) der veröffentlichten Zahlen äußern, totalitäre Tendenzen.

Alle, die nicht die bereits seit Wochen „versprochene“ Apokalypse an die Wand malen, ja selbst wenn lediglich Fragen gestellt werden, werden als Verschwörungstheoretiker o. ä. diskreditiert und versucht, sie mundtot zu machen.

Wenn man sich aber die gar nicht so große Mühe macht und ein wenig recherchiert und hinterfragt, kommt unweigerlich die Frage auf, warum wir nahezu stündlich mit neuen Meldungen über Tote, über Leid und Trauer versorgt werden, wenn doch die jährlichen Grippetoten, die Malariatoten, die Maserntoten, die Hungertoten nie viel mehr waren als Fußnoten in den Massenmedien.

Die ersten Grundrechte, die ersten Menschenrechte wurden in Österreich noch in Zeiten der Monarchie im 19. Jahrhundert erlassen. Für diese Grundrechte haben Menschen in verschiedenen blutigen Revolutionen und Kämpfen ihr Leben gelassen. Nach den bitteren Erfahrungen des 2. Weltkrieges und mit den Diktaturen waren die Menschen in Europa stolz darauf, diese Grundrechte unverrückbar festzuschreiben. Nie wieder sollten diese angetastet werden können.

Der Kampf um Grund- und Menschenrechte, die Wiedererlangung der Freiheit, der Sturz der autoritären Regime und das Vergießen von Blut dafür liegt bei unseren östlichen Nachbarn noch viel kürzer zurück.

Rechtfertigt nun eine Viruserkrankung, deren Auswirkungen wissenschaftlich nun immer stärker umstritten sind und wir nicht, wie prophezeit, dahingerafft werden (das Durchschnittsalter der mit oder wegen COVID-19 Verstorbenen ist in Europa 80 Jahre) tatsächlich, daß wir all diese Rechte, für die unsere Vorfahren gekämpft haben und auch gestorben sind, über Bord werfen? Handelt es sich hier um angemessene und vor allem verhältnismäßige Beschneidungen der Grundrechte?

Rechtfertigt das alles wirklich, daß die Polizei uns auseinandertreibt, wenn wir zusammenstehen? Rechtfertigt es wirklich, daß wir unsere Häuser nur mehr aus „gutem Grund“ verlassen dürfen? Rechtfertigt es auch wirklich, daß uns Sportausübung im Freien verboten ist?

Bewegung im Freien, an der frischen Luft, an der Sonne hat bis jetzt noch jede Grippewelle abflauen lassen, Mikroorganismen sind höchst empfindlich gegenüber Wärme und UV-Strahlung. Aus diesem Grund wird z. B. unser Trinkwasser mit UV-Licht bestrahlt.

Rechtfertigt diese Viruserkrankung tatsächlich, daß wir die Wirtschaft zu Boden ringen? Daß Bildungseinrichtungen gesperrt werden? Daß wir das, wofür viele, viele Menschen Zeit ihres Lebens gearbeitet haben, wofür sie Lebenszeit geopfert haben, innerhalb weniger Monate vernichten, weil wir die Erwerbsausübung untersagen?

Rechtfertigt das wirklich, daß unsere Handydaten an die Polizei übermittelt werden, damit die Obrigkeit sieht, wo man uns auseinandertreiben kann, mit wem wir Kontakt hatten, ob wir krank sind? Rechtfertigt dies die Abschaffung des Schutzes der Privatsphäre, die ein hohes Rechtsgut ist? Rechtfertigt dies den Einsatz von Drohnen oder von Handy-Apps, um zu überwachen, wo wir uns befinden?

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Linke und rechte Österreich-Verächter

Von Lucifex.

Vor knapp zwölf Jahren gab es in Österreich Empörung über ein Plakat der Grünalternativen Jugend (GAJ), auf dem in Abwandlung der Aufforderung „Nimm’s Sackerl für dein Gackerl“ (die sich auf die Entsorgung von Hundekot bezog) dazu aufgefordert wird, den eigenen Nationalismus und Patriotismus, symbolisiert durch einen am Boden liegenden Österreich-Umriß, mit einer österreichischen Flagge wie Hundekot aufzuheben und in einen Abfallkorb zu werfen. Botschaft: „Herrl und Frauerl müssen es endlich lernen: Nationalismus grenzt aus und tötet. Wer Österreich liebt, muss Scheiße sein!“

Ganz heuchlerisch warb dann aber vor drei Jahren der grüne Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen mit Botschaften wie „HEIMAT BRAUCHT ZUSAMMENHALT“:

Solche demonstrative Österreich-Verachtung des ideologisch expliziteren Randes bei gleichzeitigem heuchlerischem Hinweglügen durch die Parteiführung gibt es aber nicht nur am linken Rand des Parteienspektrums, sondern auch am rechten.

Da gibt es auch die FPÖ, die sich als „soziale Heimatpartei“ bezeichnet und mit Parolen wie „Daham statt Islam“ und „Muttertag statt Selbstmordanschlag“ wirbt…

…deren Außenministerin Karin Kneissl dann aber kurz nach der ÖVP-FPÖ-Regierungsbildung in der „Zeit im Bild“ sagt: „Muslime gehören zu Österreich“ und den türkischen Außenminister dazu auffordert, nach Österreich zu kommen und etwas für die Erhaltung des osmanischen Erbes in Österreich zu tun;

…die FPÖ, die sich als Wahrer nationaler Eigeninteressen gegenüber Internationalismus und Globalismus (beispielhaft die EU) präsentiert…

…und im Nationalratswahlkampf von 2017 damit wirbt, daß es mit ihr in der Regierung keine Zustimmung zu CETA geben und daß sie diesbezüglich eine Volksabstimmung fordern würde – die aber gleich nach der Kooptierung ins globalistische Kurz-Regime umfällt und plötzlich CETA ebenso wie MERCOSUR unterstützt.

Und auch bei der FPÖ gibt es einen gewissen ideologisch expliziten Teil, der sich wie die ganz am anderen Ende des politischen Spektrums angesiedelten Linksgrünen in demonstrativer Österreich(er)-Verachtung gefällt, in diesem Fall aus nazi-onalistischer Motivation, weil man sich ja für „teutscher“ hält als die meisten anderen Landsleute, von denen man sich distanziert. Das ist Ende Oktober dieses Jahres wieder einmal in einer neuerlichen „Liederbuchaffäre“ um ein Buch öffentlich geworden, das die Grazer Burschenschaft „Cheruskia“ der FPÖ-nahen schlagenden Schülerverbindung „Pennales Corps Austria zu Knittelfeld“ geschenkt bekommen hat. Neben einer weiteren dummen Abwandlung eines dümmlichen Saufliedes wie im Fall des niederösterreichischen Liederbuchskandals nehme ich speziell an dieser Abwandlung der österreichischen Bundeshymne Anstoß:

Gemäß einem ähnlichen psychologischen Mechanismus wie bei den Killerbee-Groupies, die sich von ihren Landsleuten distanzieren und sie verachten, weil diese angeblich zu dumm, schwach, feige und bequem seien, gegen die NWO aufzustehen, und wie bei den Linken und Gutmenschen, die auf ihr Volk spucken, weil… (Nationalismus, Rassismus, Holocaust, Sklaverei, Kolonialismus, etc.) und sich selber für besser halten, weil sie auf diese angebliche Kollektivschuld hinweisen und sich deshalb von ihrem Volk distanzieren, grenzen auch diese eingebildeten „Besser-Ostmärker“ vom rechten Rand sich vom Österreichertum ab, das sie als minderwertig oder auch nicht wirklich existent hinstellen.

So wie man die Pro-Multibunten fragen muß, was sie eigentlich noch hier im bösen, bleichen Finstereuropa machen und warum sie nicht zu den bunten Anderen ausschwärmen und sich mit ihnen vermischen, sage ich auch den rechten Herren Heiminsreich:

Haut’s eich über d‘ Häuser, ihr Deppen! Schleicht’s eich aussi ins „Altreich“, wenn eich Österreich z’minder is, wal z’wenig „teutsch“! Und posiert’s nie wieder als „soziale Heimatpartei“, ihr verlogene, umfallerische Versorgungsposterlhechler mit eirer (((kontrolliert’n Oppositionspartei)))! Ihr wißt’s scho, wos i man, vo weg’n (((Ursula Stenzel))), (((David Lazar))) und die Israel-Aufsalutierereien vom Strache und vom Hofer, jo?

Siehe auch Sebastian Kurz, die Soros-Connection und der Verrat der FPÖ sowie  meinen „Naziballast“-Kommentar vom 18. März 2019 im Brenton-Tarrant-Strang.

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

(((Martin Schlaff))), einer der reichsten Plutokraten in Österreich

Von Wolfgang Simonitsch, aus der „Kleinen Zeitung“ vom 30. September 2006. (Vorbemerkung von Lucifex: Als ich Martin Schlomo Mordechai Joschua Schlaff heute in einem Tavernenkommentar erwähnte, ist mir der obige Scan wieder eingefallen und weiters die Idee gekommen, daraus einen Artikel zu machen. Den Scan habe ich als Beweismaterial eingefügt, aber für die bequemere Lesbarkeit habe ich den Text abgetippt und mit Links versehen.)

 

Martin Schlaff (53), der verschwiegene Geschäftsmann, hilft Elsner aus.

Er ist ein Geschäftsmann der ganz geheimnisvollen Art. Einer, dem man so ziemlich alles zutraut. Jetzt hat der 53-jährige Wiener Martin Schlaff wieder alle verblüfft: Er hilft seinem früheren Spezi Helmut Elsner aus der Patsche, genauer gesagt aus der Untersuchungshaft in Frankreich und legt für ihn eine Million Euro als Kaution auf den Tisch.

Das ist freilich ein Kinderspiel für den Sohn jüdischer Kaufleute, der, längst auf ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro taxiert, zu den reichsten Österreichern gezählt wird. Mit dem Ex-BAWAG-Chef Elsner, den Schlaff im privaten Kreis auch schon „unseren Angestellten“ genannt haben soll, verbindet ihn eine lange Partnerschaft: Die BAWAG hat unzählige Deals von Schlaff finanziert, den jüdische Zeitungen ob seiner geschäftlichen Kreativität auch den „Zauberer“ nennen. Direkt ungeheuer sollen auch seine unzähligen Kontakte in höchste Kreise Osteuropas und Israels sein. Er hat neben seiner Prachtvilla in Wien-Döbling in Tel Aviv ein Haus mit Meerblick plus Atombunker und soll in Israel nicht nur mit den Premiers Yitzhak Rabin und Ariel Sharon befreundet gewesen sein.

Sein Name tauch auch in der BAWAG-Affäre immer wieder auf. Wie vor ein paar Tagen, als bekannt wurde, dass er über eine Liechtensteiner Stiftung vom Beinahe-Totengräber der BAWAG, Wolfgang Flöttl, eine geheimnisvolle Provision von 320.000 Dollar kassiert habe. Der zum zweiten Mal verheiratete Vater von vier Kindern hatte schon zu DDR-Zeiten gute Geschäfte gemacht. Die ostdeutsche Stasi soll ihn unter der Bezeichnung „Landgraf“ als inoffiziellen Mitarbeiter geführt haben.

Er wurde auch verdächtigt, in den 80er-Jahren das Embargo gebrochen und mit verbotenen Warenlieferungen in die DDR oder Scheingeschäften viel Geld gemacht zu haben. Doch die deutsche Justiz musste klein beigeben: Sie konnte nichts beweisen.

In Österreich zählt Schlaff etwa Ex-ÖVP-Chef Josef Taus und den Ex-Länderbanker Herbert Cordt zu seinen Freunden. Mit ihnen hat er etwa den bulgarischen Mobilfunker Mobiltel an die Telekom Austria verkauft und allein dabei angeblich 600 Millionen verdient. Derzeit versucht das Trio zum Beispiel, eine Pipeline in Lettland zu kaufen.

WOLFGANG SIMONITSCH

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Siehe auch:

Ein kurzer Blick auf den jüdischen Reichtum von Thomas Dalton

Die Stasi-Wurzeln der deutsch-jüdischen „antirassistischen“ Linken und ihr Programm zur Zerstörung des ethnischen Deutschland von Francis Carr Begbie (über Anetta Kahanes DDR-Vergangenheit)

Marc Rich und die Rechtsstaatlichkeit von William Pierce (über die korrupten Machenschaften zur Ausplünderung des post-sowjetischen Rußland mit Unterstützung jüdischer Oligarchen im Westen wie Marc Rich; Zitat aus dem Essay: „Marc Rich spielte eine größere Rolle als jede andere Einzelperson bei der Herausschaffung des gestohlenen Reichtums Rußlands aus dem Land. Mehr als jede andere Einzelperson ist er dafür verantwortlich, daß ein einst reiches weißes Land zu dem wirtschaftlichen hoffnungslosen Fall gemacht wurde, das es heute ist. Mehr als jede andere Einzelperson ist Marc Rich dafür verantwortlich, daß Millionen Russen in diesem Winter frieren und hungern, dafür, daß die Selbstmordrate und die Alkoholismusrate in Rußland sich auf einem Allzeithoch befinden, und dafür, daß junge Russinnen, die vor einer düsteren Zukunft zu Hause stehen, sich von jüdischen Sklavenhändlern, die ihnen Jobs als Sekretärinnen oder Rezeptionistinnen oder Haushälterinnen in Israel versprechen, in die weiße Sklaverei locken lassen. Dies ist das Verbrechen – das völkermörderische Verbrechen -, für das man Marc Rich seine Arme und Beine brechen und ihn dann in einem Eisenkäfig über dem Tor des Weißen Hauses aufhängen sollte. Und Bill Clinton begnadigte ihn!“)

„NovaEuropa: Sammlungsbewegung für eine Europäische Republik“ von mir (als Deep Roots) auf Basis eines Artikels in der „Kronen-Zeitung“ vom 2. Dezember 2012, nachdem die beiden Ex-ÖVP-Obmänner Josef Taus und Josef Riegler sowie etliche andere ÖVP-Leute in diesem ÖVP-nahen Internationalistenverein wichtige Funktionen innehaben.

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

Die alte Saat geht wieder auf

Von Elke Papouschek, aus „Servus in Stadt & Land“, Ausgabe Oktober 2014.

Erntezeit in den Gärten der Arche Noah. Aber in Schiltern geht es nicht um die Früchte, sondern um deren Samen. Sie helfen, fast vergessene Nutzpflanzen am Leben zu erhalten. Anbau erwünscht!

Wenn sich das Gartenjahr dem Ende zuneigt und sich die goldenen Tage des Altweibersommers aneinanderreihen, wird im Kamptal Saatgut geerntet, getrocknet, gewogen, verpackt und beschriftet – sorgfältig und mit Übersicht, wie in einer Drogerie aus längst vergangenen Zeiten.

Franco Baumeler, gebürtiger Schweizer mit einem großen Herz für alte Kultursorten und Leiter des Arche-Noah-Schaugartens in Schiltern, führt durch die Beetreihen, den Hang hinauf zum kleinen Maisfeld. Die Hüllblätter der Kolben sind längst braun und trocken. „Eigentlich hätten wir die ja schon geerntet, aber für euch haben wir noch ein paar Tage gewartet“, erzählt er, ehe er zwei Kolben ausbricht und die trockenen Blätter zurückbiegt.

Weißgelb und steinhart sind die einzelnen Körner. Aber so müssen sie sein – denn in der Arche Noah wird nicht zu kulinarischen Zwecken geerntet, sondern um alte Kulturpflanzen und Sorten zu erhalten, die andernfalls verschwinden würden.

ALTE SORTEN SIND SAMENFEST

Die bunte Vielfalt in den Obst- und Gemüseabteilungen des Lebensmittelhandels täuscht: Es gibt zwar viel Exotisches – doch die Verarmung von Kultursorten in unseren Breiten nimmt ungebremst ihren Lauf. „Wir kennen eine grüne, lange und kerzengerade Frucht und nennen sie Gurke, aber das war’s dann schon“, meint Gebhard Kofler-Hofer, der in Schiltern für Führungen und Vorträge verantwortlich ist. „Tatsächlich gibt es Dutzende verschiedene Arten: Schlangengurken, Wachsgurken, Schwammgurken, Scheibengurken. Gurken sind eine große Familie.“

Seit mehr als 20 Jahren setzt sich die Arche Noah für Sorten ein, die vor Generationen noch naturnah angebaut wurden, dann aber verschwanden, weil in der Landwirtschaft Ertrag vor Qualität gereiht wurde und Gleichförmigkeit vor Formenvielfalt. Das galt auch für den „Wachauer Weißen“, jene Maissorte, von der Franco Baumeler gerade zwei Kolben ausgebrochen hat.

In Schiltern wird der Mais zur Arterhaltung angebaut. Ob die Samen gut ausgereift und trocken sind, erkennt man – außer an den Hüllblättern – an den harten Körnern. „Man reibt einfach die Kolben gegeneinander, dann fallen die Körner heraus“, erklärt Franco Baumeler den simplen Vorgang der Saatgutgewinnung.

Alte und regionale Gemüsesorten haben einen großen Vorteil: Sie sind nicht nur optimal an die lokalen Klimaverhältnisse und Böden angepasst. Man kann sie auch weitervermehren, denn sie sind „samenfest“. Sogenanntes F1-Saatgut dagegen muss man jedes Jahr neu kaufen. Zwar könnte man auch von den daraus gezogenen Hybriden Samen ernten. Deren Nachkommen behielten jedoch die Eigenschaften der Elternpflanzen nicht einheitlich bei.

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Power aus dem Süden

Von Deep Roots alias Lucifex, ursprünglich erschienen auf „As der Schwerter“ unter Verwendung eines gekürzten Artikels aus „bild der wissenschaft“ vom März 2009, aus dem auch das Titelbild stammt. Die Nachveröffentlichung auf „Morgenwacht“ zehn Jahre nach Erscheinen des bdw-Artikels erfolgt, um zu zeigen, daß aus den Plänen der feindlichen Eliten nicht immer etwas werden muß, auch wenn in diesem Fall „aufgeschoben“ nicht „aufgehoben“ bedeuten muß. Das gilt sowohl für das Sonnenstrom-Projekt „Desertec“ als auch für die „Mittelmeerunion“.

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Ich habe ja schon im Schlußteil von Allahs Uhren gehen anders gemutmaßt, daß die Umstürzlereien der letzten Zeit in Nordafrika, Jordanien und Jemen nicht bloß spontane „Volkserhebungen“ sind (auch wenn sie reale Ursachen in den Grundproblemen dieser Länder haben), sondern von interessierten Kreisen angestiftet und koordiniert wurden. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Interviews, die der israelische Journalist Ari Shavit im von mir übersetzten Haaretz-Artikel White Man’s Burden, aus dem ich in „Allahs Uhren“ zitiere, mit mehreren jüdisch-amerikanischen „Neocons“ geführt hat.

Nachdem „Globomerica“ sich mit der militärischen Vorgangsweise im Irak und Afghanistan übel die Finger verbrannt hat, liegt der Verdacht nahe, daß hinter diesen „Volksaufständen“ der Versuch steckt, nach dem gescheiterten militärischen Ansatz auf nichtmilitärische Weise „mit anderen arabischen Ländern weiterzumachen“, indem man diese Unruhen gezielt über Facebook und andere Kanäle schürt, um nach dem Sturz der alten Regimes diskret neue nach eigenen Vorstellungen etablieren zu können.

Allerdings darf über den Washingtoner Bestrebungen nicht vergessen werden, daß auch die EU ein Interesse hat, die nordafrikanischen Staaten für die am 13. Juli 2008 gegründete „Mittelmeerunion“ kompatibler zu machen, die auf dem 1995 begonnenen „Barcelona-Prozeß“ aufbaut und seit März 2010 aktiv ist. Im Rahmen dieser Mittelmeerunion, alias „Euromediterrane Partnerschaft“ soll zwischen den Mitgliedsländern (siehe Karte unten) schließlich eine Freizügigkeit der Waren, Dienstleistungen und Personen verwirklicht werden!

Eine der Motivationen für diese Bestrebungen wird aus dem Titelthema der Ausgabe März 2009 der Zeitschrift bild der wissenschaft klar: „Sonnenstrom aus der Sahara“.

Neben der Abhandlung technisch interessanter Aspekte wird darin euphorisch für eine großtechnische Stromversorgung Europas mittels ausgedehnter Solarkraftanlagen in Nordafrika geworben. Ein besonders aufschlußreicher Artikel daraus ist dieser, den ich hier gekürzt wiedergebe (fette Hervorhebungen im Text von mir, ebenso wie die Anmerkungen in eckigen Klammern):

POWER AUS DEM SÜDEN, von Bernd Müller

20-20-20 – diese Zahlenkombination bezeichnet nicht etwa die Maße eines magersüchtigen Models. Sie stammt vielmehr aus dem reichen Fundus der Politikerphrasen und steht für das ehrgeizige Klimaziel der Europäischen Union: 20 % Energieeinsparung, 20 % Emissionsreduktion und 20 % erneuerbare Energien bis 2020. Schon heute ist klar, daß die EU-Staaten die Vorgabe von 20 % erneuerbarer Energie kaum erreichen werden. Das hat zwei Gründe: Zum einen wird die klimafreundliche Energie nicht dort geerntet, wo sie in Hülle und Fülle anfällt, nämlich vor den Atlantikküsten (Wind) und in der Wüste Nordafrikas (Sonne). Zum anderen gibt es nicht genug Leitungen, um diesen Strom zu den größten Verbrauchern zu transportieren.

Wie bringt man Erzeuger und Verbraucher zusammen? In den 1980er-Jahren entwickelt und in den 1990er-Jahren fast vergessen, erlebt ein Konzept seine Renaissance, das diesen Spagat schaffen soll: Kraftwerke in Nordafrika, so die Vorstellung, verwandeln Sonnenenergie in Strom, der nach Mitteleuropa exportiert wird. Die Idee klingt bestechend: Ein Quadratkilometer Wüste liefert pro Jahr 250 Gigawattstunden Energie und spart 200.000 Tonnen CO2-Emission. Nur 0,3 Prozent der Wüstenfläche Nordafrikas und des Nahen Ostens wären nötig, um die Anrainerstaaten selbst sowie Europa komplett mit Sonnenstrom zu beliefern. Ein Prozent – eine Fläche von 500 x 500 km – könnte die ganze Welt versorgen.

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Maximilian I. von Habsburg und die Juden

Kaiser Maximilian I., Tafelbild von Bernhard Strigel, 1500/1510, Ferdinandeum

Von Deep Roots alias Lucifex, ursprünglich veröffentlicht als Kommentar und heute anläßlich des 500. Todestags des Habsburgerkaisers Maximilian I. (12. Januar 1519), der aktuell Anlaß für öffentliches Gedenken ist, als Artikel präsentiert.

In der „Kronen-Zeitung“ vom 4. August 2015 gab es einen aufschlußreichen Artikel (von Martin Gasser), den ich hier in voller Länge wiedergebe (Links sowie fette Hervorhebungen im Text [außer der Zwischenüberschrift] von mir):

„Ewige“ Vertreibung der Gläubiger

Ende 1496 werden die Juden „zu ewigen Zeiten“ aus der Steiermark vertrieben. Die vom Landesfürsten, dem späteren Kaiser Maximilian I. angeordnete Ausweisung beendet jüdisches Leben und Kultur in der Steiermark über Jahrhunderte. Erst 1869(1) wird wieder eine Israelitische Kultusgemeinde erlaubt.

„Brunnenvergifter“, „Ritualmörder“, „Hostienschänder“ – solche religiös motivierte, judenfeindliche Hetze ist im Mittelalter weit verbreitet. Im Lauf der Jahrhunderte kommt es in Europa immer wieder zu Pogromen, Drangsalierungen, Schikanen, Vertreibungen. Ende des 15. Jahrhunderts erstarkt die antisemitische Stimmung. 1492 wird in Spanien das Edikt von Alhambra erlassen, nach welchem alle Juden das Land verlassen müssen. Auch im Deutschen Reich stehen Vertreibung und Verfolgung im 15. Jahrhundert an der Tagesordnung: in Köln, Augsburg, München und vielen anderen Städten und Regionen.

Im Herzogtum Steiermark konnten die wenigen jüdischen Familien in dieser Epoche noch weitgehend unbehelligt leben. Anders als in Wien, wo unter Herzog Albrecht das jüdische Leben bereits 1421 mit Zwangstaufen, Ausweisungen und Massenhinrichtungen ausgelöscht worden ist.

Die bittere Stunde schlägt gegen Ende des Jahrhunderts, mit dem Beginn der Regentschaft des späteren Kaisers Maximilian I. Bereits einige Jahre vor der endgültigen Vertreibung treten die steirischen Stände mit ihrem Anliegen an Erzherzog Maximilian. 38.000 Gulden werden dem Landesfürsten als Entschädigung angeboten, falls er eine Vertreibung anordnet.

Religiöse Gründe werden diesem Ansinnen zwar vorgeschoben, aber die wahren Motive dürfen im Ökonomischen zu suchen sein. Die jüdischen Steirer waren als Geldverleiher tätig. Bei den Rückzahlungen (damals waren horrende Zinsen üblich) kam es immer wieder zu groben Streitigkeiten, manchmal wurden jüdische Gläubiger auch verhaftet und gefoltert – wegen angeblicher Urkundenfälschung. Die herrschenden Adelsfamilien wollten sich durch die Vertreibung vermutlich lästiger Gläubiger entledigen, auch von den Zwangsverkäufen des jüdischen Besitzes versprach man sich wohl finanzielle Vorteile.

„Gewaltlos“ vertrieben

Dass die Verachtung für die jüdische Religion, der Antisemitismus, hier Deckmantel für ökonomische Motive waren, sieht man auch daran, wie geschäftsmäßig und „korrekt“ die Vertreibung schließlich vonstatten ging. Im Gegensatz zu anderen Regionen Europas soll es bei der Ausweisung aus der Steiermark (und der gleichzeitigen aus Kärnten) zu keinerlei Gewalttaten gekommen sein. Den Ausgewiesenen wurde sogar die Begleichung ihrer Schulden zugesichert (was zu weiteren Prozessen führte). Solche Umstände führten dazu, die Ereignisse auf ungeheuerliche Weise zu verharmlosen. Noch nach dem 2. Weltkrieg erschienen Bücher, in denen die Vertreibung als „Auswanderung“ bezeichnet wird.

Die Zahl der jüdischen Bevölkerung war Ende des 15. Jahrhunderts ohnehin sehr gering, etwa 25 Haushalte schätzt man für Graz. Das mittelalterliche Ghetto im Südwesten der Herrengasse (etwa gegenüber der heutigen Stadtpfarrkirche) war schon Vergangenheit. Gemeinsam mit den Juden, die in Leoben, Voitsberg, Judenburg, Murau und Radkersburg lebten, waren um die 500 Menschen von der Ausweisung betroffen. Die Vertriebenen siedelten sich in Randgebieten des Reichs an, im heutigen Burgenland und Niederösterreich.

Die „dauernde Ausweisung“ beendet die jüdische Kultur in der Steiermark. Über Jahrhunderte bleibt das Land für Juden grundsätzlich verboten. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts, mit der sukzessiven Etablierung allgemeiner, bürgerlicher Rechte, können sich die Juden aus der Halblegalität herausbewegen. Maximilians Verordnung ist aber erst 1869 Geschichte: In diesem Jahr wird die Israelitische Kultusgemeinde genehmigt.

Eine detaillierte Schilderung der Vorgänge findet man in „Jüdisches Leben in der Steiermark“ (StudienVerlag)

Ende des Artikelzitats.

Neben der häufigen Verwendung der Klischeefloskel „jüdisches Leben“ fallen in diesem Artikel mehrere Punkte auf:

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Das Weiße Pferd: So reich ist Österreichs Kirche

Anmerkung von Deep Roots / Lucifex: Auf diesen interessanten Artikel vom November 1998 (den ich schon seinerzeit auf „As der Schwerter“ gebracht habe) bin ich auf der Seite der Zeitung „Das Weiße Pferd“ gestoßen; hier ist zwar noch von Schilling und D-Mark die Rede (und Bischof Kurt Krenn war damals auch noch im Amt), jedoch gibt es am Ende des Artikels einen Link zu Artikeln mit aktuelleren Zahlen:

So reich ist Österreichs Kirche

Links zu aktuelleren Zahlen [2012] siehe hier

Noch hält das Geld die Kirche zusammen…

„Man spricht nicht über Geld – man hat es. An diese kirchliche Devise hielt sich das österreichische Wirtschaftsmagazin Trend nicht, als es den Reichtum der Kirche zum Themenschwerpunkt seiner Aprilausgabe machte.

Wer wusste zum Beispiel, dass die Kirche im glücklichen Österreich Ländereien mit einer Gesamtfläche von mehr als 250.000 Hektar besitzt? Das sind immerhin drei Prozent der Gesamtfläche Österreichs oder anders ausgedrückt eine Fläche so groß wie ganz Vorarlberg und zweimal die Stadt Wien. „Insgesamt erwirtschaftet der Konzern „Katholische Kirche“ Österreich einen Umsatz von geschätzten 20 Milliarden Schilling“, schreibt Trend. Das sind immerhin 0,8 % des gesamten Bruttoinlandsprodukts von 1996 oder mehr als die gesamte Ausfuhr Österreichs nach Asien, Lateinamerika und Australien.

Zwar gibt es in Österreich keine vom Staat eingezogene Kirchensteuer, doch die Finanzämter liefern der Kirche die Daten, aufgrund derer diese dann die Pflichtbeiträge der Gläubigen eintreiben kann: 4,2 Milliarden Schilling im Jahr (600 Millionen DM). Ähnlich wie in Deutschland gibt es auch in Österreich ein Konkordat, einen Vertrag zwischen dem Vatikan und dem Staat. Aus diesem Vertrag folgt die Verpflichtung des Staates, der Kirche jährlich 500 Millionen Schilling zu zahlen – als „Wiedergutmachung“ für während der NS-Zeit eingezogenes Kirchengut. (Von Wiedergutmachung für die Opfer des Jahrhunderte langen Zehnt-Eintreibens durch die Klöster und der fast sprichwörtlichen kirchlichen Erbschleicherei redet allerdings niemand, auch nicht von den „Hexen“, deren Vermögen vor der Hinrichtung konfisziert wurde.) Rechnet man die 3,5 Milliarden Schilling hinzu, die der Staat außerdem jährlich für die Gehälter der Lehrkräfte an kirchlichen Schulen bezahlt, so kommt man, wie in Deutschland, zu dem Ergebnis: Der Staat bezahlt den Kirchen in etwa noch einmal soviel an Subventionen aus allgemeinen Steuermitteln, wie diese an Pflichtbeiträgen einnehmen.

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Zum Jahreswechsel: Was die Pummerin uns sagt

Von Deep Roots (Erstveröffentlichung am 31. Dezember 2009 auf „As der Schwerter“; hier in Details angepaßt wiedergegeben)

Zum Jahreswechsel 2008/2009 gab es auf Eisvogels Blog „Acht der Schwerter“ ein kleines Silvestertreffen. Thatcher war da, Submarine, Lepanto1 und meine Wenigkeit.

Anläßlich des heutigen Jahreswechsels sei dieser Gedankenaustausch hier im folgenden wiedergegeben:

  • 97) Kommentar von submarine1

30. Dezember 2008 @ 22:10

Thatcher, schauen Sie einmal, was Ludwig Uhland schrieb vor fast zweihundert Jahren.

Neujahrswunsch 1817

Wer redlich hält zu seinem Volke,
der wünsch’ ihm ein gesegnet Jahr!
Vor Mißwachs, Frost und Hagelwolke
behüt’ uns aller Engel Schar!
Und mit dem bang ersehnten Korne
und mit dem lang entbehrten Wein
bring’ uns dies Jahr in seinem Horne
DAS ALTE, GUTE RECHT HEREIN!

Man kann in Wünschen sich vergessen,
man wünschet leicht zum Überfluß,
wir aber wünschen nicht vermessen,
wir wünschen, was man wünschen muß.
Denn soll der Mensch im Leibe leben,
so brauchet er sein täglich Brot,
und soll er sich zum Geist erheben,
SO IST IHM SEINE FREIHEIT NOT.

Es wirkt nur auf den ersten Blick antiquiert.
Nichts dauert ewig, am allerwenigstens Menschenwerk.
Und denken Sie daran: Die Freiheit des Geistes wird siegen. Immer.
Ihnen ein gesundes und positives Neues Jahr von submarine

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Wintersonnenwende/Thomasnacht – 21. Dezember

Aus Waltraud Ferraris Buch „Alte Bräuche neu erleben: Fest- und Alltag im Rhythmus der Jahreszeiten“, das in diesem Buchempfehlungsartikel vorgestellt wird.

Die Thomasnacht ist die längste, die wichtigste und auch gefährlichste Lösselnacht, die in einigen Regionen (vorwiegend im Salzkammergut) auch als erste Perchtennacht bezeichnet wird. In dieser Nacht wähnte man alle Pforten zur Anderswelt offen, der Moment vor der Sonnenwende war entscheidend für Wohl und Wehe, und so ranken sich zahlreiche Bräuche um Zukunftsschau, aber auch um Schutz- und Abwehrzauber. Eine heute fast vergessene Gestalt trat früher in dieser Nacht in Erscheinung, die je nach Region unterschiedliche Namen aufweist. Nach dem langen vorweihnachtlichen Fasten wurde an diesem Tag meist ein Schwein, manchmal auch ein Rind geschlachtet, um genügend Fleisch für die kommenden Festtage zur Verfügung zu haben. So gab es vielerorts den blutigen Thomerl. In einigen Gegenden hieß diese furchterregende Gestalt, die oft als Kinderschreck diente, auch Thomaszoll oder Thomashutze, eine Vogelpercht mit bedrohlich großem Schnabel. Im Bayerischen Wald nannte man diesen Unhold den Thama mit dem Hammer.*

In der Region um Lienz in Osttirol oder im oberösterreichischen Mühlviertel erscheint er hingegen als der freundliche Gabenbringer Thomasniglo, den man heute noch vereinzelt kennt.

[* Möglicherweise ein Hinweis auf eine alte Gottheit, der man sich an diesem entscheidenden Tag früher zuwandte: Thor/Donar, dem Gott von Blitz, Donner und Fruchtbarkeit, dessen Werkzeug ein Hammer war. Bei Trauungen, die einst vom Schmied vorgenommen wurden, legte man deshalb der Braut einen Hammer in den Schoß. Die moderne Blitzforschung zeigt, daß sich nach einem Blitzeinschlag das Bodenmilieu so verändert, daß das Pflanzenwachstum begünstigt wird.]

Für die Thomasnacht gab es eine ganze Reihe von Orakelbräuchen. Einer davon war das Hüadlheben. Wer eine Frage an die Zukunft hatte, mußte den Raum verlassen. Nun legte man neun Hüte auf einen Tisch, wobei nur unter acht davon ein Gegenstand versteckt wurde. Danach wurde der Betreffende wieder hereingerufen und je nachdem, was er unter dem hochgehobenen Hut fand, wies dies auf Ereignisse im nächsten Jahr hin. So bedeutete ein Ring Hochzeit, eine Puppe Kindersegen, ein Geldstück Reichtum…

Wollte ein Mädchen wissen, wie der zukünftige Bräutigam aussah, zog es am Thomastag ein Scheit aus dem Holzstoß vor dem Haus. Je nach Größe, ob gut oder krummgewachsen, würde dann auch der Mann aussehen.

Wintersonnenwende bedeutete, daß das Licht wieder zu wachsen begann. In der alteuropäischen Überlieferung hieß es, der Gedanke, den man im Moment der Sonnenwende denkt, werde mit dem Licht des kommenden Jahres wachsen und damit im eigenen Leben Wirklichkeit werden.

Bei den Römern galt der 25. Dezember als Geburtstag der unbesiegbaren Sonne sol invictus. Römische Soldaten brachten den Kult des Lichtgottes Mithras, dessen Geburtstag ebenfalls am 25. Dezember gefeiert wurde, vermutlich aus Kleinasien mit. Schließlich wurde auch die Geburt Christi für dieses Datum festgelegt, woraus sich das heutige Weihnachtsfest ergab.

Allen gemeinsam ist die Idee des wiedererstehenden Lichtes, eine Art „Lichtgeburt“, die man dahingehend deuten kann, daß eine Klärung stattgefunden hat, und der Mensch rein und frei, also wie ein neugeborenes Kind, in das kommende Jahr eintreten kann.

Erwähnenswert ist auch das Krippenspiel. Der Ursprung dieser Spiele, die das Weihnachtsgeschehen nachstellen, geht bis ins Mittelalter zurück, wo sie in Kirchen oder Klöstern aufgeführt wurden. In Schulen und Kindergärten sind sie beliebtes Element der Weihnachtsfeiern, und an einigen Orten werden heute auch wieder Krippenspiele für Erwachsene abgehalten. Unter anderem in Graden in der Weststeiermark, wo auf dem historischen Lenharthof ein sehr ursprüngliches Spiel im Freien stattfindet, das selbst bei großer Kälte und Schneefall viele begeisterte Zuschauer anzieht.

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Siehe auch:

Volkssagen aus Österreich: Rauhnächte

Volkssagen aus Österreich: Die Perchtl

Wintersonnenwende: Während die Sonne stillsteht von Kevin Alfred Strom

Eine Sonnwendfeier von Kevin Alfred Strom

Imbolc: Das Fest zum Beginn der hellen Jahreshälfte von mir (als Lichtschwert)

Beltane / Walpurgisnacht von mir (als Deep Roots)

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.