Glossar zum „Galciv“-Kosmos

Von Deep Roots alias Lucifex.

Dies ist das Glossar zu meinen im Galciv-Kosmos spielenden Science-Fiction-Romanen:

„Ace of Swords: Alles auf eine Karte“ Teil 1, Teil 1b, Teil 2, Teil 3, Teil 4 

und

„Feuerfall“Kapitel (1) Reiter auf dem Sturm, (2) Babylon 6, (3) Puffy & Jack, (4) Nesträuber, (5) Nach Thumbnail Gulch, (6) Zur Welt der hundert Meere, (7) Höllenkurtisane, (8) Ungestutzte Flügel, (9) Im Trident Sietch, (10) Über das Meer, (11) Glasscherben am Strand, (12) Zwischen Abend- und Morgendämmerung, (13) Caravanserai, (14) Spuren (Gimme Shelter), (15) Unter den Friedhofsmonden, (16) Feuerfall, (17) Sturmbringer?

Zuletzt ergänzt am 18. August 2022 (Coilguns – EMG-02)

Das Symbol → verweist auf anderswo in diesem Glossar erläuterte Begriffe.

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66 Centauri: ursprünglich 66 G. Centauri, auch HD 102365 oder HR 4523 genannt; nächstgelegenes →Centaurus-Achsen-System zu →Krelang (Distanz ca. 16 Lichtjahre); ein 30,1 Lichtjahre von Sol entferntes Doppelsternsystem. Der Hauptstern ist vom selben Spektraltyp wie Sol (G2V) mit 85 % der Leuchtkraft und 52 % der Metallizität von Sol. Bereits im frühen 21. Jahrhundert wurde die Anwesenheit eines neptunartigen Planeten mit 16 Erdmassen festgestellt, der im mittleren Abstand von 0,46 AE auf stark exzentrischer Bahn mit einer Periode von 122 Tagen umläuft. Dieser Planet wurde später Asrael genannt, und sein knapp 8700 km durchmessender Hauptmond →Hannibal steht unter der Hoheit von Astroel, das in dieser lebensfeindlichen Umwelt eine Anzahl von Kuppelstädten errichtet hat. Der nächstäußere Planet des Hauptsterns ist Ryūjin, eine nach einem Drachen und Meeresgott der japanischen Mythologie benannte wasserreiche Koloniewelt der →Solaren Föderation mit zwei Wurmlochportalen auf Otohime, dem zweitinnersten der vier Monde. Der zweite Stern des Systems ist ein Roter Zwerg vom Spektraltyp M4V in 211 AE Abstand, d. h. das Siebenfache des Abstands von Neptun zur Sonne.

Arrinyi: (Einzahl Arrinu) Entfernt humanoide Spezies; die ersten Außerirdischen, mit denen die Menschheit Kontakt hatte (im Jahr 2142). Ihre Ursprungswelt Arrin ist der größte, knapp erdgroße Mond der Supererde Lhorrass (eigentlich eine „Supervenus“, im Bild unten über Arrins Hauptstadt Mel‘arrin), die um den gut fünfhundert Lichtjahre von Sol entfernten K4-Stern Lhaynong kreist. Wegen der relativ geringen Entfernung ist Beta Centauri der bei weitem dominanteste Stern am Nachthimmel.

Arrin umläuft Lhorrass in gebundener Rotation (wendet dem Planeten also immer dieselbe Seite zu) mit einer Periode von dreieinhalb Erdentagen; der Tag-Nacht-Zyklus dauert daher ebenso lang und ist mit starken Temperaturunterschieden verbunden. Die Sonneneinstrahlungsintensität ist auf Arrin geringer als auf der Erde, was durch den größeren Wasserflächenanteil und die dadurch bedingte geringere Albedo sowie einen höheren Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre großteils, aber nicht ganz wettgemacht wird, sodaß Arrin eine im Durchschnitt kühlere Welt als die Erde ist. Wegen des hohen Kohlendioxidgehalts müssen Menschen auf Arrin in Freien und in nicht für Fremdweltler eingerichteten Gebäuden Atemmasken tragen, um die Beschwerden einer Kohlendioxidvergiftung zu vermeiden. Die Jahreslänge beträgt nur 191 Erdentage, wodurch die jahreszeitlichen Witterungsunterschiede geringer ausfallen als auf der Erde. Die Vegetation nutzt wegen des zum Rötlichen hin verschobenen Strahlungsspektrums der Sonne für ihre Photosynthese die roten bis grünen Lichtanteile statt der blauen und roten wie irdische Pflanzen; ihre typische Farbe ist daher ein dunkles Blaugrau. Arrins Planetenhauptstadt Mel’arrin liegt in den südlichen Subtropen im östlichen Drittel des Kontinents Alkallan, auf dem die Arrinyi-Zivilisation ihren Ursprung hatte. Der arrinyische Weltenverbund ist Mitglied der →Galaktischen Zivilisation.

Die Arrinyi haben sich dem langen Tag-Nacht-Zyklus in der Weise angepaßt, daß sie die größte Hitze am späten Nachmittag mit einem Verdauungsschlaf nach ihrer letzten Tageslichtmahlzeit verschlafen und dann den Abend und die warme bis kühle erste Nachthälfte für weitere Aktivitäten nutzen, bevor sie in der kalten zweiten Nachthälfte ihren langen, tiefen Hauptschlaf halten. Aufgrund der schwächeren Sonneneinstrahlung und des geringeren UV-Anteils brauchen sie kaum Melanin in der grau gefärbten Haut, die aber faltenreich ist, um die Wärmeabführung während der heißen Spätnachmittage zu verbessern. Auf Menschenwelten um UV-intensivere G-Typ Sonnen wie Sol tragen sie im Freien gern weite Roben und Sonnenschutzvisiere (Bild unten).

Um in der Hitze der langen zweiten Tageshälfte mehr Körperwärme abgeben zu können, sind sie von schlankem Körperbau und mit durchschnittlich knapp zwei Metern etwas größer als Menschen, wiegen aber nicht mehr als Letztere. Ihre Beine ähneln entfernt jenen von Menschen, aber die „Füße“ bestehen aus nur drei deutlich längeren Mittelfußknochen mit einem dicken, hornigen Schwielenpolster unter dem Vorderende und enden in vier kurzen Zehen mit stumpfen Krallen. Zwei weitere, rückgebildete Zehen liegen als Stütze innerhalb der Schwielenpolster, auf denen sie gehen, während die „Ferse“ abgehoben ist.

Die Arrinyi haben große Augen mit vertikal geschlitzten Pupillen wie bei einer Katze, was eine bei ihrer tag- und nachtaktiven Lebensweise vorteilhafte Anpassung an sehr große Helligkeitsunterschiede ermöglicht. Sie haben ein sehr feines Gehör; ein Paar der vier Ohröffnungen liegt seitlich hinter den Augen und ist von Knorpelmuscheln umgeben, die wie kleine Hörner nach vorn stehen, während das zweite Paar sich weiter hinten und tiefer am Kopf befindet und keine ausgeprägten Ohrmuscheln aufweist. Der Stimmapparat der Arrinyi ähnelt dem von Vögeln, und ihre Sprachmodulation erfolgt unter anderem auch durch die beweglichen Nasenschlitze. Ihre Hände haben sechs Finger, von denen der äußerste ebenso opponierbar ist wie der Daumen. Aufgrund ihrer Anpassungen an die Verhältnisse ihrer Welt bevorzugen sie als Koloniewelten solche, die um Sterne vom Spektraltyp K kreisen, eine etwas geringere Oberflächenschwere als die Erde haben und Tages- und Jahreslängen ähnlich ihrer Urheimat aufweisen.

Astroel: Jüdischer Nationalstaat, der von neozionistischen Juden im Jahr 2133 auf →Pavonia, dem vierten Planeten von Delta Pavonis, als Ersatz für das am Ende des 21. Jahrhunderts untergegangene Israel gegründet worden war. Dieses zuvor unbewohnte Stammterritorium liegt in einem semiariden Gebiet um den Unterlauf des Heyong-Salzwasserstromes und an dessen Mündung in das Dolung-Meer, das salzigste und tiefstgelegene des Planeten. Daneben besitzt Astroel noch Kolonien und Exklaven auf mehreren Monden, Asteroiden und Planeten, auch auf der Erde. Einschließlich dieser außerweltlichen Territorien hat Astroel knapp 14 Millionen Einwohner, von denen nur die etwa 9 Millionen Juden die Staatsbürgerschaft besitzen. Der Rest teilt sich auf eine Vielzahl zugewanderter anderer ethnischer Identitäten auf, hat nur Gastarbeiterstatus und darf auf astroelischem Gebiet keine Kinder großziehen. Die astroelischen Juden sind rassepuristischer als die stärker vermischte jüdische Diaspora und stammen überwiegend von Aschkenasen und Sepharden und deren Mischlingen mit Europäern ab. Die Staatssprache ist Jiddisch, die Verkehrssprache Englisch.

Astroel ist die bedeutendste Macht im System von Delta Pavonis und versorgt seine Nachbarn sowie andere unabhängige Menschenstaaten mit Patrouillenraumfahrzeugen aus eigener Herstellung. Es hat eine relativ gut entwickelte Industriebasis, dennoch stützt seine Wirtschaft sich in noch größerem Maß auf seine Rolle als Offshore-Paradies für Finanzgeschäfte, Steuerflucht und kriminelle Aktivitäten aller Art. Ein offenes Geheimnis ist seine Funktion als sicherer Hafen für die zunehmende Raumpiraterie, als eine Art modernes, interstellares Port RoyalWeitere Wirtschaftszweige sind Handel und Tourismus, einschließlich Sextourismus.

Alle Monde PavoniasEleazar, Samson und Esthersind astroelisches Hoheitsgebiet; auf dem innersten Mond Eleazar befinden sich Wurmlochportale für mittelgroße Raumschiffe und für Personen und Stückgüter als Verbindung zu den an der →Centaurus-Achse liegenden Sonnensystemen →Beta Hydri und Epsilon Indi. Von Eleazar aus verkehren Raumfähren zu Astroels im Mündungsdelta des Heyong liegenden Raum- und Seehafen Saltport.

Astronomische Einheit (AE):  der mittlere Abstand der Erde von der Sonne (Sol), knapp 150 Millionen Kilometer (genau: 149.597.870,7 km).

Beta Hydri: Ursprünglich sonnenähnlicher Stern, Spektraltyp G2 IV, im Sternbild Hydrus nahe dem südlichen solaren Himmelspol; 24,33 Lichtjahre von Sol entfernt, hat ca. 104 % der Sonnenmasse und die dreieinhalbfache Leuchtkraft von Sol. Beta Hydri ist mit einem Alter von 6,4 Milliarden Jahren einer der ältesten Sterne in Sols Nachbarschaft und beginnt sich bereits zum Roten Riesen zu entwickeln, da der Wasserstoff in seinem Kern sich zu erschöpfen beginnt. In ca. 2 AE Abstand umläuft ihn die unter der Hoheit der →Solaren Föderation stehende Menschenwelt Hydrion, auf deren innerem, felsigen Mond Petrion die Wurmlochportale der →Centaurus-Achse sowie jene für die Verbindung zum 9,3 Lichtjahre entfernten Planeten →Pavonia installiert sind. Auf Hydrions äußerem, eisbedeckten Mond Glazion befindet sich eine Basis der Solaren Raumflotte. Hydrion ist auch Ausgangspunkt für Flüge zum Planeten →Kyerak im 10 Lichtjahre entfernten System des F9-Sterns Gamma Pavonis.

Blaster: Laserwaffe in Pistolen- oder Gewehrform, die ihre Energie als extrem kurze, gepulste Blitzserie abgibt statt als kontinuierlichen Strahl. Ein kontinuierlicher Strahl, solange der Abzug gedrückt bleibt, würde durch Bewegungen der Waffe und des Ziels während dieser Zeit eine viel größere Fläche als den Strahlquerschnitt auf dem Ziel überstreichen und könnte daher bei gleicher Energiemenge nicht so tief wirken. Bei Abgabe der Energie als möglichst kurzer Blitz würde verdampftes und zu Plasma ionisiertes Zielmaterial, z. B. Körpergewebe, zusammen mit unverdampftem Material herausgeschleudert und großteils als Fontäne in den Strahlweg zurückgeschossen. Da Wellenlängen im Infrarot- und sichtbaren Lichtbereich sowie im Großteil des ultravioletten Spektrums oberhalb von 200 Nanometer Wellenlänge von Plasma stark absorbiert werden, würde ein Großteil des restlichen Laserschusses für das weitere Aufheizen dieses Plasmastrahls verschwendet.

Die Lösung dieses Problems besteht in der gepulsten Abgabe des Laserschusses, beispielsweise in 1000 extrem kurzen Einzelblitzen von je 1 Joule Energie im Abstand von 5 Mikrosekunden, wobei der gesamte Schuß eine Zweihundertstel Sekunde dauert und der Strahl auf einen Punkt von 1 mm Durchmesser fokussiert wird. Dabei verdampft der erste Einzelblitz eine winzige Menge Zielmaterial, und diese kleine Explosion verursacht einen vorübergehenden Krater von bis zu 4 cm Durchmesser und 2 cm Tiefe. Bis zum nächsten Blitz 5 Mikrosekunden später hat sich das Plasma und etwa 90 % des anderen Materials bereits aus der Schußbahn verflüchtigt, und das Laserlicht hat wieder freie Bahn und sprengt einen weiteren Krater am Grund des ersten. Auf diese Weise kann innerhalb einer Zweihundertstel Sekunde ein etwa 30 cm tiefes Loch in weiches Gewebe gebohrt werden, ehe der temporäre Wundkanal wieder kollabiert (in Knochensubstanz oder Plastik sind es eher 15 cm). Die Summe dieser tausend Einzelexplosionen wird vom Ohr als ein einziges Krachen wahrgenommen (daher und wegen der sprengenden Schußwirkung die Bezeichnung „Blaster“). 5 Mikrosekunden Blitzabstand sind optimal für weiches Körpergewebe, für Stahl oder andere Materialien sind andere Kadenzen am besten.

Um den erforderlichen Brennfleckdurchmesser von 1 mm im gesamten Distanzbereich zu haben, müssen Blaster mit autofokussierbaren Lasereinheiten ausgestattet sein. Aufwendigere Ausführungen haben zwei davon übereinander, die beide auf denselben Punkt gerichtet sind und abwechselnd feuern, wobei die untere sich vor dem Abzugsbügel befindet. Blasterpistolen im Standardformat haben in Doppellaserausführung etwa 25-30 mm Strahlaustrittsdurchmesser, bei den einfacheren Einzellasermodellen sind es bis zu 40 mm; Kompakt- und Taschenmodelle haben entsprechend weniger. Besonders aufwendige Weitschußausführungen haben kreiselstabilisierte Lasereinheiten, die sich um den Mittelwert der Ausrichtung in der jeweils vorhergehenden Viertelsekunde stabilisieren und so einen Teil des Schützenfehlers beim Abdrücken kompensieren.

Blasterpistolen strahlen normalerweise im Nahen Ultraviolett, da UV-Licht von der menschlichen Augenlinse komplett absorbiert wird, was die Gefahr für den Schützen oder Umstehende beseitigt, durch den grellen Lichtreflex auf einer hellen oder spiegelnden Zieloberfläche zu erblinden. Die gegenüber sichtbarem Licht größere Streuung von UV-Licht durch die Atmosphäre hat auf Pistolenschußdistanz wenig Bedeutung.

Centaurus-Achse: Interstellare Wurmloch-Route von Sol bis Arrin, benannt nach dem Sternbild Centaurus, in dem Arrins Sonne Lhaynong liegt. Die Sol-nächsten Etappen sind Proxima Centauri, Alpha Centauri, Epsilon Indi, →Beta Hydri und →66 (G.) Centauri (alias HD 102365). Der unter menschlicher Kontrolle stehende Teil der Strecke verläuft bis zur Arrinyi-Welt Sanorr, einem Großmond des neptunartigen Planeten Cerron im knapp 100 Lichtjahre entfernten Doppelsternsystem Harann alias HD 101930 im Sternbild Centaurus.

Chakarionn: Dritter Planet des 206 Lichtjahre von der Erde entfernten K5-Zwergsterns Ikaong, der von der irdischen Astronomie HD 109749 B genannt wird und 78 % der Masse und ein Drittel der Leuchtkraft von Sol hat. Ikaong ist der kleinere Stern eines Doppelsternsystems, dessen Hauptstern Tiharonn (HD 109749 A) fünfhundertmal so weit entfernt ist wie die Erde von der Sonne und an Chakarionns Nachthimmel dreimal so hell wie Luna auf der Erde strahlt. Durch diese Helligkeit ist Tiharonn sogar am Taghimmel sichtbar. Chakarionn wird von den drei Monden Urd, Verdandi und Skuld umkreist, hat eine Rotationsperiode von 49 Stunden, eine Jahreslänge von 218 Erdentagen, 87 % der irdischen Sonneneinstrahlung und eine um 3° C niedrigere globale Mitteltemperatur als die Erde.

Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts war Chakarionn, dessen Besiedlung acht Jahrhunderte zuvor begonnen hatte, die erdnächste Koloniewelt der →Arrinyi, und es wird auch von einer Population von Menschen bewohnt (Bilder oben und unten), die seit sechs Jahrtausenden als menschlicher Teil der →Shomhainar genannten neutralen Verwaltungs- und Exekutivschicht ohne Mitgliedsstatus in der →Galaktischen Zivilisation leben.

Chakarionn ist 470 Millionen Jahre jünger als die Erde, daher hat das einheimische Leben gerade erst mit der Eroberung des Landes begonnen, und die Atmosphäre war zu der Zeit, als die ersten Menschen vor sechstausend Jahren im Rahmen des →Lwaong-Imperiums mit der Terraformierung begannen, nur bedingt für Menschen atembar.

Coilguns (Gaußgewehre, Gaußpistolen): kinetische Waffen, die ihre Geschosse elektromagnetisch durch eine Reihe von Magnetspulen wie in der untenstehenden Animation dargestellt beschleunigen:

Gaussgewehr Animation

Die hierfür nötigen starken Stromimpulse kommen aus Kondensatoren, die ihre Ladung zwar blitzartig abgeben, aber nicht so viel davon speichern können und zwischen den Schüssen aus einer Batterie aufgeladen werden.

Das erste auf der Erde kommerziell erhältliche Gaußgewehr war das GR-1 Anvil der Firma Arcflash Labs, ein neun Kilo schweres Trumm, das ab August 2021 verkauft wurde und 12,7 mm durchmessende Stahlbolzen mit einer maximalen Mündungsgeschwindigkeit von 75 m/s und einer Energie von 100 Joule verschoß. Das entspricht zwar nur einer schwächeren .22 long rifle, aber wie man im nachfolgenden kurzen Video der Herstellerfirma sieht, dringen sie bis zu ihrer vollen Länge von max. 52 mm in Gelatine ein, würden also in einem realen Menschenkörper vielleicht das Herz erreichen:

Der Waffen-Youtuber Ian McCollum stellt das GR-1 in diesem 27minütigen Video vor, in dessen zweiter Hälfte er es auch auf dem Schießstand erprobt:

Im August 2022 stellte Arcflash Labs das handlichere und um 2 kg leichtere Modell EMG-02 vor, das leichtere Stahlbolzen mit maximal 8 mm Durchmesser verschoss (zur Not auch Schraubenzieher-Bits) und bei gleicher Mündungsgeschwindigkeit dauerfeuerfähig war; siehe diese beiden Videos von Ian McCollum und von der Herstellerfirma:

Bei diesem niedrigen Energieniveau konnten Waffen wie das GR-1 und das EMG-02 noch nach dem Prinzip der ferromagnetischen Gaußkanone funktionieren. Spätere, viel leistungsfähigere Entwicklungen in der Erdzivilisation und in der →Galaktischen Zivilisation bzw. bei den →Lwaong mußten als induktive Gaußkanonen konstruiert sein, da sie ihre Geschosse durch induktive Erwärmung über die Temperatur hinaus erhitzten, wo ihr Material aufhört, ferromagnetisch zu sein. Bei diesen Waffen fliegen die Geschosse glühend aus der Mündung und erhitzen sich durch die Luftreibung noch weiter, sodaß von ihrer Oberfläche Material verbrennt (rötlichweiß bei Eisengeschossen, grün bei Kupfer).

Die →Kinetic-Kanonen von Raumschiffen funktionieren nach demselben Prinzip; die leistungsfähigsten davon erhitzen ihre Geschosse jedoch bei Verwendung im Weltraum bis nahe an den Siedepunkt ihres Materials.

Delpavo: siehe →Pavonia.

Galaktische Zivilisation: auch kurz Galciv, GC, Geecee oder auf Deutsch GZ genannt; viele Jahrtausende alter interstellarer Multispezies-Zivilisationsverbund, in den die →Solare Föderation ab 2155 integriert wurde. Die erklärten Hauptzwecke dieser losen Vereinigung sind die Förderung des zivilisatorischen Austauschs und des Friedens zwischen den intelligenten Spezies und deren freie Ausbreitung über alle für sie geeigneten Welten. Trotz des Bekenntnisses zum Frieden organisiert die Galciv im Bedarfsfall auch Maßregelungskriege gegen Spezies, die ihre Regeln nicht einhalten. Die wesentlichsten dieser Regeln sind die Freiheit jeder Spezies, Welten zu kolonisieren, die für sie geeigneter sind als für ihre Nachbarn, auch wenn sie näher am Ursprungssystem Letzterer liegen, und die Migrationsfreiheit aller Intelligenzwesen, sich auch auf Welten anderer Spezies niederzulassen, wo die Umweltverhältnisse für sie zuträglich sind, sofern sie die Gesetze des jeweiligen Hoheitsbereichs befolgen.

Die wahre Ausdehnung und das Alter der Galaktischen Zivilisation sowie ihre Geschichte und die Verhältnisse in ihrem Inneren sind unter den Menschen auch in der Mitte des 23. Jahrhunderts noch unbekannt und Gegenstand vieler Spekulationen, Mythen und Legenden. Als einigermaßen gesichert gilt nur, daß sie von Sol aus gesehen in Richtung des galaktischen Zentrums liegt und sich in der galaktischen Scheibe mindestens vom Sternbild Skorpion bis zum Sternbild Vela erstreckt und mehr als neuntausend Erdenjahre alt sein muß.

Gaußgewehr, Gaußpistole: siehe →Coilgun.

Gleiter: auch Flugwagen oder Aircars genannt; senkrechtstartfähige Atmosphärenfluggeräte für den Individualverkehr, ungefähr im Größenspektrum von Bodenautos.

Gleiter gibt es in vielen Ausführungen, von zweisitzig bis achtsitzig, offen oder geschlossen, mit unterschiedlichen Anordnungen angetriebener Räder für das Rangieren am Boden. Der Flug erfolgt mittels einer Vielzahl kleiner →MET-Antriebseinheiten, die schwenkbar eingebaut sind und bei Senkrechtstart, Landung und Schwebeflug nach oben wirken, während ihr Schub für den Vorwärtsflug zunehmend nach vorn gerichtet wird. Schwerpunktänderungen durch unterschiedliche Beladungszustände werden durch angepaßte Leistungsansteuerung der einzelnen MET-Antriebe ausgeglichen.

Als Energiequellen werden bei den einfachsten Kurzstreckenmodellen Hochleistungsakkus verwendet, für höhere Anforderungen gibt es Ausführungen mit Brennstoffzellen, und in den teuersten und leistungsfähigsten Typen sind einfache, wasserstoffbetriebene →Massekonverter eingebaut.

Hannibal: Größter Mond des neptunartigen Planeten Asrael im System von HR 4523 alias →66 Centauri alias HD 102365, eines 30,1 Lichtjahre von Sol entfernten Doppelsternsystems. Da Asrael seine Sonne, die 85 % der Leuchtkraft von Sol hat, auf stark exzentrischem Orbit im mittleren Abstand von 0,46 AE mit einer Periode von 122 Tagen umläuft, ist die Sonneneinstrahlung auf Hannibal viermal so stark wie auf der Erde, etwas stärker als auf der Venus. Wegen dieser Strahlungsintensität und weil die Oberflächenschwerkraft nur etwa halb so stark ist wie jene der Erde, hat Hannibal nur eine dünne Atmosphäre, die hauptsächlich aus Kohlendioxid und Argon besteht. Auf dieser toten Wüstenwelt hat →Astroel, zu dessen Staatsgebiet sie gehört, eine Anzahl überkuppelter Städte gebaut, meist in Kratern oder über existierenden Lavatunneln und wegen der starken Sonneneinstrahlung nur in den hohen Breiten beider Hemisphären.

Ein weiterer Grund für die Errichtung der Kuppelstädte und des Raumhafens von Cartaga auf den Polkalotten sind die ausgedehnten Staubstürme ähnlich jenen des Mars, die ausgehend von den niedrigeren Breiten weite Teile von Hannibal einhüllen können und manchmal sogar jenseits der Polarkreise den Himmel gelb färben.

Cartagas Raumhafen wurde in diesem zunächst überdimensioniert erscheinenden Ausmaß angelegt, weil Astroel mit seiner wachsenden Bedeutung als Ausgangspunkt der Wurmloch-Stichroute zum gut 30 Lichtjahre entfernten Planeten →Kyerak rechnet, über den hinaus weitere Raumbereiche abseits der →Centaurus-Achse erschlossen werden sollen, die über den benachbarten Föderationsplaneten Ryūjin führt. Auch Touristenflüge zum 16 Lichtjahre entfernten →Krelang sollen von hier aus vermehrt angeboten werden; zu →Innes‘ Stern mit dem Planeten →Winedark sind es ebenfalls nur 15 Lichtjahre.

Hektalassa:  „Welt der hundert Meere“, zweiter Planet von HD 1237 alias Gliese 3021, einem 57 Lichtjahre von der Erde entfernten sonnenähnlichen G6-Stern im Sternbild Kleine Wasserschlange mit 2/3 der Sonnenleuchtkraft. Zu diesem erst wenige hundert Millionen Jahre alten Sonnensystem gehört ein roter Zwergstern, der doppelt so weit von Hektalassas Sonne entfernt ist wie Pluto von Sol, und innerhalb der Bahn von Hektalassa läuft auf einem exzentrischen 133,7-Tage-Orbit der Superjupiter GJ 3021 b um, der bei geringstem Abstand ein Drittel der scheinbaren Größe des Erdmondes hat.

Hektalassa ist etwas kleiner als die Erde, hat aber eine ähnliche Dichte und daher eine nur wenig geringere Schwerkraft. Sein Jahr dauert 334 Erdentage und sein Tag 23,5 Stunden; es ist 0,9 AE von seiner Sonne entfernt und bekommt 95 % der irdischen Sonneneinstrahlung. Wegen der lebhaften geothermalen Aktivität aufgrund des jungen Alters und der Gezeitenwirkung seines nahen Riesenmondes Zirdak hat Hektalassa eine ähnliche globale Mitteltemperatur wie die Erde, aber ein ausgeglicheneres Klima, mit mediterranen Tropen und im Sommer schneefreien Polen. Durch die geringe Neigung der Rotationsachse werden die Jahreszeiten überwiegend durch den wechselnden Sonnenabstand des elliptischen Orbits bestimmt und sind daher global einheitlich. Da Hektalassa eine sehr junge Welt ist, hat es noch keine Kontinente, sondern eine in viele Meeresarme, Inseln und wassergefüllte Krater unterteilte Oberfläche, worauf sich der Name bezieht.

Auf dem Planeten und seinem von Gewässern und einer dünnen Atmosphäre bedeckten marsgroßen Mond Zirdak haben mysteriöse Besucher vor rund zwanzigtausend Jahren einfaches irdisches Pflanzenleben angesiedelt, das die Atmosphäre bis zur Entdeckung durch die  →Lwaong zwölf Jahrtausende später schon einigermaßen mit Sauerstoff angereichert hatte. Nach der Ausrottung der Lwaong im Krieg gegen die →Galaktische Zivilisation blieb Hektalassa den Nachkommen ihres menschlichen Hilfspersonals überlassen, bis Galciv-Spezies ab der Wende zum 21. Jahrhundert dort vorgeschobene Proto-Kolonien gründeten und ihre Wurmlochportale auf Zirdak installierten.

Hektalassa und sein nur rund 43.000 km entfernter Mond Zirdak kreisen in doppelt gebundener Hantelrotation um ihren gemeinsamen Schwerpunkt, wenden einander also immer die gleiche Seite zu, sodaß Zirdak im Tageslauf nur durch die Libration um seine mittlere Position am Himmel pendelt.

Innes‘ Stern alias Gliese 422: Sonne von →Winedark, roter Zwergstern vom Spektraltyp M 3,5; 41 Lichtjahre von Sol entfernt im Sternbild Carina. Bereits im Jahr 2014 wurde eine Mega-Erde oder ein Mini-Neptun (Gliese 422 b) von ca. 10 Erdmassen festgestellt, der 0,11 AE vom Stern in 26 Erdentagen umläuft, also am innersten Rand der habitablen Zone, die  von ca. 0,11 – 0,21 AE reicht. Dieser Planet wurde ab 2256 als die ca. 27.000 km große, nach einer westafrikanischen Meeresgöttin benannte Welt Yemayá bekannt. Außerhalb davon liegt in einem Sonnenabstand von 0,146 AE der Orbit des mit ca. 12.200 km gut venusgroßen Wasserplaneten Winedark, der aufgrund der annähernden 3:2-Bahnresonanz zu Yemayá 39 Tage für einen Umlauf braucht. Noch weiter außen läuft in 0,176 AE Distanz vom Stern ein rund 8000 km großer vereister Ozeanplanet um, der wegen seines von nur wenigen rötlichbraunen Felsinseln unterbrochenen Eispanzers nach Yemayás Gatten Oxalá, dem „Herrn der weißen Kleidung“ benannt ist. Mit seiner Orbitalperiode von 52 Tagen befindet er sich in annähernden Bahnresonanzen von 2:1 zu Yemayá und 4:3 zu Winedark. Die Schwerkraft an seiner Oberfläche ist 46 % der irdischen.

Karendru: Gasriesenplanet des rund 130 Lichtjahre von der Erde entfernten G6-Sterns HD 102117 Uklun alias Yenkru im Sternbild Zentaur, der die 1,37fache Masse unserer Sonne und die 1,54fache Leuchtkraft hat.

Karendrus Jahr (und das seiner Monde) dauert 531 Tage, und der Planet rotiert in 23 Stunden um seine Achse. Er hat fünf Monde, von innen nach außen Kyoarin, die beiden bewohnbaren Großmonde →Nayotakin und →Yuryul sowie die kleinen Außenmonde Tusafird (auf dem sich die Wurmlochportale der Galciv befinden) und Niakird. Karendru ist seiner Sonne zur Zeit des südlichen Frühjahrsäquinoktiums am nächsten, sodaß die Winter auf den Nordhalbkugeln der Monde länger sind als auf auf den Südhalbkugeln.

Das Karendru-System ist entmilitarisiert; es gibt dort nur ein den →Shomhainar unterstehendes ziviles Raumflugüberwachungs- und Kommunikationssystem (auf Tusafird und Niakird sowie in Form von Satelliten um Nayotakin und Yuryul). Die Wurmlochkette von Sol/Luna her untersteht bis zum Portal auf Tusafird den Shomhainar, ebenso die dort beginnende Wurmlochkette in Richtung der Raumsphären der Shuyaan und der →Xhankh, während die weiter in Richtung der →Arrinyi-Welten führende Wurmlochkette ab dem Portal auf Tusafird den Arrinyi gehört und von den Shomhainar nur mitbeaufsichtigt wird.

Kinetic-Kanonen: Elektromagnetische Linearbeschleunigerwaffen, im Wesentlichen eine Weiterentwicklung der im 20. Jahrhundert erfundenen →Coilguns oder Gaußkanonen. Sie verschießen kurze Kupfer- oder Eisenrohre, deren Mündungsgeschwindigkeit für den Einsatz in Atmosphären je nach Luftdichte und Schußdistanz verringert werden kann, um ein Verglühen der Geschosse vor Erreichen des Ziels zu vermeiden. Bei Verwendung im Weltraum wird mit voller Leistung geschossen, bei der die Geschosse durch die Induktionswärme bis nahe an den Siedepunkt des Materials erhitzt werden, sodaß sie sich im Flug zu kugelförmigen Tropfen weißglühender Metallschmelze zusammenziehen. Da ein Objekt, das mit 3 km/s Relativgeschwindigkeit auftrifft, bereits eine kinetische Energie ins Ziel bringt, die seinem Eigengewicht in TNT entspricht, und die kinetische Energie mit dem Quadrat der Geschwindigkeit zunimmt, erübrigen sich Sprengladungen in den Geschossen.

Krelang: Dritter Planet von HD 85512 alias Gliese 370, eines gelb-orangen Zwergsterns vom Spektraltyp K5V mit 0,69 Sonnenmassen, 36 Lichtjahre von Sol entfernt im Sternbild Vela. Kühle, unbewohnte, knapp erdgroße Welt, bekannt für ihre uralten Ruinen unbekannter Erbauer auf dem in den nördlichen Subtropen gelegenen Kontinent Quatarn. Diese von der heimischen Vegetation überwucherten Anlagen, deren größte um einen Kratersee herumgebaut worden war und in deren Nähe sich auch die berühmte „Ewige Quelle von Quatarn“ befindet, hatten bereits die →Lwaong als Ruinen vorgefunden, und es gibt keine Anzeichen dafür, daß ihre Schöpfer sich auf dieser Welt entwickelt hatten.

Krelangs Sonne ist ca. 5,6 Milliarden Jahre alt, weist eine Metallizität von 44-50 % verglichen mit Sol auf und ist chromosphärisch extrem inaktiv. Der innerste Planet, die bereits 2011 von irdischen Astronomen entdeckte Supererde Gliese 370 b mit 3,6 Erdmassen, befindet sich auf einem Orbit knapp innerhalb der habitablen Zone mit 58 Tagen Umlaufzeit.

Kyerak: Vierter Planet des 30,2 Lichtjahre von Sol und 10 Lichtjahre von →Beta Hydri entfernten F9-Sterns Gamma Pavonis (siehe auch hier und hier); war die Sol-nächste F-Stern-Kolonie der →Lwaong, die dort auch prähistorische Menschen angesiedelt hatten. Kyerak ist mit gut 14.000 km Durchmesser etwas größer als die Erde, hat aber wegen der geringeren Dichte, die durch die niedrigere „Metallizität“ seines Sonnensystems bedingt ist, eine nur 4 % höhere Oberflächenschwerkraft als die Erde. Kyeraks Tageslänge beträgt knapp 23 Stunden, und der Planet wird von vier Monden umkreist. Nach dem Muster von →Pavonia entstanden dort nach der Entdeckung durch die Erdzivilisation etliche korrupte Staaten unter von der modernen Erde stammenden Eliten, wo zwielichtige Offshore-Aktivitäten und Kriminalität blühen. Auch →Astroel besitzt dort eine Insel. Auf dem äquatornahen Kleinkontinent Dhrrisstho, wo einst die Lwaong gewohnt hatten und der seit seiner Verwüstung durch die Galciv von Menschen gemieden worden war, haben heute die →Sontharr eine Kolonie.

Laserkanonen: Strahlwaffen für Raumschiffe, Raumstationen, Kampfsatelliten und Bodenanlagen; werden als große Einzeleinheiten in schwenkbaren Waffentürmen oder als Batterien mehrerer kleinerer Laser ausgeführt, die entweder unabhängig voneinander eine Anzahl kleinerer Ziele bekämpfen oder zusammengefaßt auf ein größeres Ziel schießen können.

Funkenschauer aus einem irdischen Orbitalkampfschiff nach einem Lasertreffer.

Die Energie der Laserschüsse kann je nach Waffenbauart innerhalb eines gewissen Bereichs variierend als starke Einzelpulse oder wie bei →Blastern als schnelle Serien schwächerer Blitze abgegeben werden. Ein einzelner Puls von 100 Megajoule hätte zum Beispiel die Wirkung einer Detonation von ca. 25 kg TNT. Material der getroffenen Oberfläche würde schlagartig verdampfen und einen nach innen wirkenden Schock erzeugen, der eine ungenügend starke Wand nach innen durchschlägt. In einem solcherart getroffenen Raumschiffabteil würde jedem Besatzungsmitglied, das nicht ohnehin von Splittern zerfetzt wird, die Lunge durch die Explosion zerrissen. Dieselben 100 MJ als Serie von einer Million Pulsen zu je 100 Joule könnten ein Loch bohren. Besatzungsmitglieder in einem getroffenen Raum würden einen grellen Blitz, einen überschallschnellen Plasmastrahl und Funkenschauer sehen. Manche könnten durch den Blitz erblinden, und jemand, der dem Strahl im Weg steht, würde durchbohrt und durch eine Dampfexplosion zerrissen werden.

Laserkanonen, die auch in Atmosphären eingesetzt werden sollen, strahlen meist in einer grünen Grundfrequenz, die ein guter Kompromiß zwischen hoher Energiedichte und Diffraktionsvermeidung einerseits und Vermeidung von Streuung durch Luftmoleküle andererseits ist. Im Weltraum können sie über eine Frequenzverdopplerstufe in UV-B strahlen, auf das auch die reinen Weltraumlaser ausgelegt sind und das eine Fokussierung auf größere Distanz ermöglicht.

Lwaong: Außerirdische, entfernt reptiloide Spezies, die vor sechs Jahrtausenden von der →Galaktischen Zivilisation ausgerottet wurde und deren Imperium in ihrer Blütezeit den Großteil des Raumbereichs zwischen Sol und dem Kohlensack-Dunkelnebel eingenommen und sich noch gut hundert Lichtjahre über Sol hinaus in Richtung des galaktischen Randes erstreckt hatte. (Bild unten: Lwaong-Schiffe vor einem vollständig umbauten Minimond während eines Galciv-Angriffs auf das System Zeta Tucanae.)

Ihre Ursprungswelt Yer’shiyang befindet sich im 56,4 Lichtjahre von Sol entfernten Doppelsternsystem Gamma Coronae Australis, dessen fast identische Komponenten beide vom Spektraltyp F8V sind und einander in einem Abstand von knapp 5 Milliarden Kilometern in 171,26 Jahren umkreisen.

Die Lwaong hatten langgestreckte Körper mit langen Hälsen und Schwänzen und waren in zehn biologische Kasten unterteilt, von denen nur die höchstrangige sich miteinander fortpflanzte. Die weiblichen Individuen der sehr unterschiedlichen nachrangigen Kasten wurden per Jungfernzeugung von jenen der höchsten Kaste geboren, und die männlichen Individuen der höchsten Kaste zeugten mit ihnen unfruchtbare männliche Nachkommen. Ihr Sozialsystem hatte Parallelen zu jenen der staatenbildenden Insekten und der Nacktmulle auf der Erde, war jedoch komplexer und in ihrer Urzeit um polygame Großfamilien der Königskaste zentriert. Mit diesem Sozialsystem einher ging eine starke innerartliche Aggression zwischen den sozialen Einheiten, die lange die Bildung größerer Gruppen erschwerte. Als es solche Quasi-Nationen dann gab, setzten die Konflikte zwischen ihnen sich in Form großer Kriege fort, bis schließlich alle Nationen in drei Großrassenkoalitionen aufgegangen waren. Irdische Xenologen nehmen an, daß die daraus entstandene Psychologie der Hauptgrund für die Beitrittsverweigerung der Lwaong gegenüber der Galaktischen Zivilisation war. Ihr Fortpflanzungs- und Sozialsystem erleichterte aber auch ihre Ausrottung durch die Galciv, denn es bedingte eine Konzentration der voll fortpflanzungsfähigen Minderheit in größeren Siedlungszentren, die durch Bombardements aus dem Weltraum ausgelöscht werden konnten.

Nachdem die Konflikte zwischen den drei Lwaong-Rassen eine Weile weitergegangen waren, hatte die mächtigste davon einer Allianz der anderen beiden weichen müssen und sich von ihrer Heimatwelt im System von Gamma Cor A zurückgezogen, um den vierten Planeten von Gamma Cor B zu besiedeln. Als sie auch dort von ihren Feinden bedrängt wurde, hatte sie mit dem inzwischen von ihr entwickelten Warpantrieb die stellare Nachbarschaft auf der Suche nach einer neuen Heimat erforscht und war im 60 Lichtjahre von Gamma Coronae Australis entfernten System von Eta Crucis fündig geworen. Von den beiden im Heimatsystem zurückgebliebenen Lwaong-Rassen übernahm die schwächere den aufgegebenen Planeten um Gamma Cor B und zog sich aus ihrem Territorium auf Yer’shiyang zurück. Nach dieser Aufspaltung der drei Lwaong-Teilzivilisationen herrschte knapp zwei Erdjahrhunderte lang Frieden, bis es zu einem interplanetaren Krieg zwischen den beiden Teilzivilisationen im Ursprungssystem kam, der erst endete, als die inzwischen stark entwickelte Kolonie von Eta Crucis die beiden völlig erschöpften Kriegsparteien unterwarf und beide Planeten in Besitz nahm. Der 64,4 Lichtjahre von Sol entfernte F2-Stern Eta Crucis wurde in der weiteren Geschichte der Lwaong zum Zentrum ihrer interstellaren Zivilisation.

Bei ihrer Ausbreitung über die Nachbarsterne waren die Lwaong vor etwa 8000 Jahren auch zur Erde gekommen und hatten frühe Menschenkulturen vor allem in Ostasien beeinflußt, wo ferne, verzerrte und mythologisierte Erinnerungen an sie in China unter dem Namen Lóng, in Korea als yong/ryong, in Vietnam als rng und in Japan als ryu fortbestanden (eine Erinnerung an ihr biologisches Kastensystem ist im chinesischen Sprichwort „Der Drache hat neun Söhne, und jeder ist verschieden“ erhalten). Aus heute nur unvollständig verstandenen Gründen haben die Lwaong, die als neue Heimaten für sich selbst Welten bevorzugten, die wie ihr Ursprungsplanet etwas größer als die Erde waren, schnell rotierten und mit langer Umlaufdauer um Sonnen vom Spektraltyp F kreisten, Menschen als Hilfspersonal in ihre Zivilisation integriert und samt einer Auswahl irdischer Pflanzen und Tiere auch auf anderen Welten in ihrem Herrschaftsbereich angesiedelt. Als Anfang des 22. Jahrhunderts irdische Warpraumschiffe die Nachbarsterne zu besuchen begannen, entdeckten sie noch vor dem Erstkontakt mit den Arrinyi Nachkommen solcher Menschenpopulationen auf →Pavonia und →Kyerak; später erfuhren sie von weiteren.

Maanenia: Innerster Planet von Van Maanens Stern, umläuft diesen Weißen Zwerg auf einer elliptischen Bahn mit einem durchschnittlichen Abstand von etwas über drei Millionen Kilometern mit einer Periode von gut 21 Stunden. Von Maanenia aus erscheint Van Maanens Stern nur zwei Drittel so groß wie Sol von der Erde aus.

Van Maanens Stern, auch Van Maanen 2 genannt, ist ein weißer Zwergstern im Sternbild Fische, ca. 14 Lichtjahre von Sol entfernt; Masse 68 % von Sol, Radius 1,3 % von Sol (ca. 18.000 km Durchmesser), Leuchtkraft 0,017 % von Sol, Oberflächentemperatur 6750 K, Alter als Weißer Zwerg 3,13 Milliarden Jahre, Gesamtalter 4,1 Milliarden Jahre.

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts fand der niederländische Astronom Adriaan van Maanen in den Spektrallinien des Sterns Hinweise darauf, daß dort Überreste von Planeten des Vorläufersterns, die durch dessen Verwandlung zum Roten Riesen zerstört worden waren, in den Stern stürzen könnten. Er deutete diese Beobachtungen jedoch nicht richtig, und so wurde erst ein Jahrhundert später bestätigt, daß es eine zirkumstellare Trümmerscheibe um den Stern gibt, aus der laufend Material auf ihn stürzt. In dieser Zeit kamen auch Theorien auf, daß nach dem Kollaps eines Roten Riesensterns aus den Trümmern der von ihm zerstörten Planeten eine neue Generation von Planeten entstehen kann, die bei der langsamen Abkühlung Weißer Zwerge acht Milliarden Jahre in der habitablen Zone bei Temperaturen zwischen jener der Venus und jener des Mars verbringen können. Im Zeitalter der interstellaren Raumfahrt wurde dann der Planet Maanenia entdeckt, der außerhalb der Trümmerscheibe, aber noch in der habitablen Zone auf einer elliptischen Bahn umläuft. In den drei Milliarden Jahren seit dem Kollaps des Sterns hat sich in Maanenias Meeren wieder primitives Leben entwickelt, darunter auch bereits photosyntheseaktive Formen. Die →Lwaong hatten dann Landlebensformen von ihrer eigenen Ursprungswelt und von der Erde eingeführt, aber nur eine sehr geringe eigene Präsenz auf Maanenia unterhalten.

Die Sonneneinstrahlungsintensität ist auf dieser Welt zwar nur etwa so hoch wie auf dem Mars, jedoch wird das Gesamtklima durch die dichte Atmosphäre und die im Planeten entstehende Gezeitenreibungswärme aufgrund des geringen Abstands zum Stern und der elliptischen Umlaufbahn sowie wegen des nahen Mondes soweit beeinflußt, daß in den äquatornahen Breiten Temperaturen wie in den gemäßigten Zonen der Erde gegeben sind. Dies gilt jedoch nur für den Dämmerungsgürtel, denn wegen der gebundenen Rotation, bei der eine Planetenumdrehung genauso lang dauert wie ein Umlauf um den Stern, wird letzterem immer dieselbe Seite zugewandt. In der Mitte der Tagseite herrschen daher hohe Temperaturen, während die Mitte der Nachtseite ständig kilometerdick vereist ist. Da die Umlaufgeschwindigkeit im sonnennächsten Teil der elliptischen Umlaufbahn höher ist als im Durchschnitt, hinkt die Planetenrotation in diesem Bahnabschnitt dem Umlauf hinterher, und die Sonne bewegt sich am Himmel nach Osten, geht also über der östlichen, d. h. nachlaufenden Dämmerungszone auf und über der westlichen unter. Im sonnenfernen Bahnabschnitt ist es umgekehrt. Durch diese Libration entsteht im Dämmerungsgürtel ein Tag-Nacht-Zyklus mit einer Periode von etwas über 21 Stunden, bei dem die Sonne immer nur ein Stück am Himmel aufsteigt und dann wieder dorthin untergeht, wo sie aufgegangen ist. Die starke Gezeitenwirkung des nahen Sterns bewirkt, daß sich über der Tag- und Nachtseite jeweils eine dicke Wasserbeule bildet, wo es deshalb kein Land gibt, und durch die Libration drehen sich die Landformationen des Dämmerungsgürtels periodisch in diese Flutberge hinein und wieder heraus, mit der Folge gewaltiger Tiden an den Küsten.

Maanenia hat einen knapp 400 km großen Mond aus Stein und Eis, der den Planeten in nur 17 Stunden umläuft und durch Gezeitenwechselwirkung in seinem Umlauf ähnlich wie der Marsmond Phobos geringfügig abgebremst wird. Dadurch kommt er dem Planeten über Jahrmillionen hinweg immer näher und wird in ferner Zukunft, wenn er seine Roche-Grenze nach innen überschreitet, zu einem Trümmerring zerrissen werden.

Massekonverter: Anlage für die weitgehende bis vollständige Umwandlung von Materie in Energie durch Destabilisierung der elementarsten Teilchen unterhalb der Ebene der Quarks und Leptonen. Massekonverter galten in der Erdzivilisation bis zum Kontakt mit den →Arrinyi als Grenzwissenschaft; nach dem Beitritt zur →Galaktischen Zivilisation erhielten die Menschen sie von Letzterer als seit Jahrtausenden ausgereifte Technologie. Wegen der komplexen Wechselwirkungen in Atomkernen müssen Massekonverter auf ein bestimmtes chemisches Element technisch abgestimmt sein; andere Elemente werden umso unvollständiger zerstrahlt, je mehr sie sich von jenem Element, auf das der Konverter abgestimmt ist, unterscheiden. Diese Rest- oder Spaltprodukte werden bei Raumschiffen durch Düsen ausgestoßen und unterstützen die Schubleistung der →MET-Antriebe. Nur einzelne Protonen und Neutronen werden in jedem Konverter vollständig zerstrahlt, und die einfachsten und kleinsten Ausführungen werden deshalb mit Wasserstoff betrieben. Die gängigsten Ausführungen sind Konverter, die auf Sauerstoff abgestimmt sind und mit Wasser betrieben werden, das mit Ausnahme gelöster anderer Stoffe vollständig zerstrahlt wird. In komplexeren Stufenanlagen, die unterschiedliche Stoffe effizient verwerten können, sind mehrere Konverter verbaut, wo die jeweils nachgeschaltete Stufe auf das häufigste Restprodukt des vorherigen Konverters abgestimmt ist.

MET-Antriebe: Mach-Effekt-Triebwerkseinheiten, alias Woodward-Antriebe; Schubantriebe, die für Raumschiffe und Atmosphärenfluggeräte verwendet werden und auf einem der Mach-Effekte beruhen, demzufolge ein beschleunigtes Objekt eine vorübergehende Masseveränderung erfährt, wenn sich währenddessen seine Energiedichte ändert. Wenn zum Beispiel dieses Objekt ein Kondensator ist, der mit relativ hoher Frequenz vibriert, und die elektrische Ladung darin mit dem Doppelten dieser Frequenz fluktuiert, fluktuiert die Masse des Kondensators ebenfalls um dessen Ruhewert. Die in der Galaktischen Zivilisation übliche Bezeichnung lautet daher übersetzt Inertialfluktuationsantrieb, was im menschlichen Sprachgebrauch meist zu Influx-Antrieb verkürzt wird.

In der untenstehenden schematischen Funktionsskizze ist ein vereinfachtes Raumfahrzeug mit nur einem Antriebselement, bestehend aus einem Paar aktiver Massenelemente (Kondensatoren) und einem elektrischen Stellantrieb dazwischen dargestellt (in der Praxis besteht so ein Antrieb aus vielen sehr kleinen Elementen, die in schnellem Wechsel und zeitlich zueinander versetzt aufgeladen und entladen und dabei hin- und her beschleunigt werden). Beim links dargestellten ersten Arbeitstakt werden die beiden Kondensatoren auseinanderbeschleunigt, wobei der hintere aufgeladen wird (symbolisiert durch die dichtere Schraffur) und durch seine vorübergehende Massenerhöhung einen größeren Rückstoß bewirkt als der nach vorn beschleunigte, der dabei in den hinteren entladen wird, wodurch seine Masse kurzzeitig nach unten schwankt.

Beim zweiten Arbeitstakt (rechts) werden die beiden Kondensatoren wieder aufeinander zu beschleunigt, wobei der hintere in den vorderen entladen wird und durch seine vorübergehend kleinere Masse einen geringeren bremsenden Rückstoß erzeugt als der Vortrieb erzeugende des nach hinten beschleunigten vorderen Elements, dessen Masse sich durch die Aufladung vorübergehend erhöht. Bei beiden Arbeitstakten ergibt sich daraus eine Rückstoßdifferenz, die einen Schub in Flugrichtung erzeugt. Echte Raumschiffe werden mit Antriebseinheiten ausgestattet, die jeweils aus einer Vielzahl winziger Antriebselemente dieser Art bestehen, deren Arbeitstakte zeitlich fein gestaffelt sind, um eine sehr gleichförmige Schubabgabe mit nur geringen nach außen wirksamen Vibrationen zu erreichen. Da mit diesem Antriebsprinzip Schub erzeugt werden kann, ohne Masse auszustoßen, können MET-Antriebseinheiten an beliebigen geeigneten Stellen im Raumschiff oder Fluggerät verteilt eingebaut werden, und die Steuerung erfolgt durch unterschiedliche Leistungsverteilung. Für eine erhöhte Manövrierfähigkeit wird zumindest ein Teil dieser Einheiten um eine oder zwei Achsen schwenkbar montiert.

Nayotakin:  Menschenwelt im System der rund 130 Lichtjahre von der Erde entfernten G6-Sonne Yenkru alias HD 102117 Uklun im Sternbild Zentaur, zweitinnerster Mond des neptunähnlichen Riesenplaneten →Karendru, dessen Jahr 531 Tage dauert.

Nayotakin hat knapp elftausend Kilometer Durchmesser und 90 % der irdischen Oberflächenschwerkraft und umkreist Karendru in gebundener Rotation in 37,5 Stunden bei einem Bahnradius von 161.130 km. Seine globale Durchschnittstemperatur ist mit 10° C um etwa 5° kühler als die der Erde; der jahreszeitliche Temperaturunterschied wird wegen der geringen Achsneigung von etwa 8° maßgeblich durch Karendrus Bahnexzentrizität mitbewirkt und wäre etwas kleiner als auf der Erde, wenn nicht das Jahr knapp eineinhalbmal so lang wäre. Das einheimische Leben auf Nayotakin stammt von seinem äußeren Nachbarmond →Yuryul, in Urzeiten durch Panspermie mittels von Asteroideneinschlägen hochgeschleuderten Gesteinsbrocken, mit denen yuryulische Mikroben mitgereist waren, später durch die heute ausgestorbene yuryulische Zivilisation der Koraiuk verpflanzt, deren primitivere Verwandte, die →Yarriuk, noch existieren.

Unter der Herrschaft der Lwaong, die auf Nayotakin Menschen ansiedelten, wurden die Intelligentesten der Yarriuk wie die Menschen als Hilfspersonal in ihre Dienste übernommen (und in kleinen Populationen auf anderen Welten angesiedelt, so auch auf →Delpavo), und die →Galaktische Zivilisation rekrutierte unter ihnen später Individuen als →Shomhainar.

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts gründeten die →Arrinyi auf einer Insel im Süden der planetenzugewandten Hemisphäre eine kleine Kolonie; ungefähr zur selben Zeit besiedelten Shomhainar einige bis dahin unbewohnte Inseln, gefolgt von den →Xhankh und den Shuyaan (Bild oben: Niederlassung der Shuyaan an der Yanhimündung). Ab Anfang des 21. Jahrhunderts wurden wie auf →Hektalassa Niederlassungen von in die Existenz der Galciv eingeweihten kriminellen Erdenmenschen gegründet, hauptsächlich im ariden bis semiariden Zentralbereich des Kontinents Lellai südlich des Äquators auf der Außenhemisphäre, wo das Gebiet eingeborenen Menschenstämmen abgekauft wurde. (Bilder unten: die Stadt Venayon am Rand der Kyurui-Wüste, darunter der Trident Sietch der Familie Kaunda in einem Gipswüstenbecken der Kyurui, mit dem Nachbarmond Yuryul im Hintergrund.)

Die Menschen unterteilen je zwei von Nayotakins 37,5-Stunden-Tagen in drei 25-Stunden-Tage, nach denen die Tageslichtsituation wieder gleich ist.

Orion II: Interstellares Jagd- und Bodenangriffsschiff, wurde in der zweiten Hälfte des Krieges gegen die →Xhankh in die Solare Raumflotte eingeführt. Gesamtlänge: 101,7 m; Spannweite: 98,4 m; Gesamthöhe: 23 m; max. Startmasse 3060 Tonnen.

Der Warpantrieb besteht aus einem pilzförmigen Hauptfeldgenerator über dem Heck, zwei Seitengeneratoren in Flügelgondeln und drei lappenförmigen Buggeneratoren. Für den Schubantrieb im Normalraum sind überall im Schiff →MET-Antriebseinheiten verteilt, von denen die meisten zur Verbesserung der Manövrierfähigkeit um eine oder zwei Achsen schwenkbar eingebaut sind. Die Energieversorgung erfolgt durch  →Massekonverter (zwei kleinere Hilfskonverter und fünf verschieden große Hauptkonverter). Die Bewaffnung umfaßt zwei →Teilchenstrahlkanonen, die vom Bug bis ins Heck reichen, drei →Kinetic-Geschütze (zwei in beweglicher Lagerung in Unterflügelgondeln und eine schwenkbare am Heck), 15 →Laserwaffen (je 5 in den Innenflügeln und 5 konzentrisch um die Kinetic-Kanone am Heck). An vier weiteren Unterflügelstationen können wahlweise vier Lenkwaffen verschiedener Art oder zwei Robotjäger mitgeführt werden, und in der Rumpfunterseite gibt es einen Schacht für intern mitzuführende Kampfmittel. Bei einem Teil der Schiffe wurde dieser Schacht nachträglich für die Aufnahme kleiner Beiboote für Landeunternehmen umgebaut.

Die Orion II ist für den Betrieb durch bis zu fünf Besatzungsmitglieder eingerichtet, kann aber bis zu zehn Personen aufnehmen. Der Kontrollraum liegt unter einer transparenten Kuppel, die bereits beim Vorgängermodell Orion I ein umstrittenes Entwurfsmerkmal war, aber auf Wunsch der Besatzungen beibehalten wurde. Darunter befinden sich nebeneinander zwei Besatzungskabinen, vor denen sich das Mitteldeck nach vorn mit einem Wohn-Eßbereich und einer kleinen Bordküche fortsetzt. Das Unterdeck enthält drei weitere Kabinen, zwei unter den oberen und die dritte rechts davor; links vorne gibt es einen Vorraum mit der Schleuse zum ausfahrbaren Andockrüssel, den vorderen Abschluß des Unterdecks bilden die Sanitärräume (Naßzelle/WC). Dieser Typ besitzt weder Fahrwerk noch Landestützen und kann nur auf dafür eingerichteten Aufbockgestellen von Stützpunkten landen; Ein- und Ausstiegsmanöver im Schwebezustand knapp über dem Boden bei ausgefahrener Zugangsrampe sind ebenfalls möglich.

Pavonia: Vierter Planet des knapp 20 Lichtjahre von Sol entfernten G8-Sterns Delta Pavonis (siehe auch hier). Trockene, relativ kühle Welt von annähernd Erdgröße, die bei ihrer Entstehung einen deutlich geringeren Wasseranteil abbekommen hat als die Erde und daher einen Landflächenanteil von 47 % hat. Es gibt keine zusammenhängenden Ozeane, sondern nur eine Anzahl seichter, voneinander getrennter Meeresbecken, die von weiten, von riesigen Flußsystemen durchzogenen Tiefländern umgeben sind. Die inneren, höher liegenden Teile der Kontinente sind kalt und häufig regenarm. Pavonia ist von seiner Sonne fast so weit entfernt wie der Mars von Sol; sein Jahr dauert daher 662 Erdentage, und die jahreszeitlichen Temperaturunterschiede sind – auch wegen der geringeren Pufferwirkung der kleineren Meere – deutlich größer als auf der Erde.

Galciv-Orbitalwachschiff Tandirun aus derselben T-Serie wie die Tortakk im Orbit um Pavonia, das zu dieser Zeit (in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts) noch Delpavo genannt wurde. Auf dem Planeten sind der Südkontinent Kelnaik und östlich davon das sehr salzige Dolung-Meer zu sehen..

Auf Pavonia fanden irdische Raumexpeditionen Anfang des 22. Jahrhunderts erstmals Nachkommen der von den →Lwaong außerhalb der Erde angesiedelten Menschenpopulationen vor, wofür man zu der Zeit noch keine Erklärung hatte. Diese pavonischen Eingeborenen hatten sich an die Lebensräume ihrer neuen Welt angepaßt und sich zu verschiedenen Völkern entwickelt, die auf mehr oder weniger primitivem Kulturniveau lebten und sich zum Großteil von ebenfalls von der Erde importierten Nutztieren und Kulturpflanzen ernährten. In das zuvor fast leblose Dolung-Meer, das tiefstgelegene und salzigste Meer des Planeten, waren von den Lwaong gentechnisch angepaßte Erdorganismen – hauptsächlich Phyto- und Zooplankton, Salzkrebse und Muscheln – ausgesetzt worden.

Zur Zeit der ersten Erforschung Pavonias war die →Solare Föderation noch nicht gegründet worden, und die vier irdischen Großmächte waren sich über den zukünftigen politischen Status der pavonischen Eingeborenenvölker uneins. Jüdische Siedler hatten dann in einem unbewohnten, semiariden Gebiet um den Unterlauf des Heyong-Salzwasserstromes den Staat →Astroel gegründet und nach dessen Etablierung mehrere ähnliche Projekte verschiedener irdischer Gruppen gefördert, die eine Anzahl unabhängiger Stadtstaaten auf Pavonia schufen. Diese hatten sich dann mit jeweils mehreren Eingeborenenvölkern zusammengetan, die ihnen unter Beibehaltung der inneren Autonomie im Austausch gegen moderne Errungenschaften die Souveränität für die Vertretung und Verteidigung nach außen abtraten. Aus diesen Staatsgebilden waren dann nach dem Vorbild Astroels (das außerdem die Hegemonialmacht im System von Delta Pavonis ist) korrupte Offshore-Paradiese für zwielichtige Aktivitäten und Flucht vor irdischen Behörden geworden.

Da es unter den vielen eingeborenen Menschenkulturen keinen gemeinsamen Namen für ihre Welt und deren drei Monde gibt, wurde der Name Pavonia von der Internationalen Astronomischen Kommission der Erde vergeben und die Monde von den Astroelis benannt: Innerster Mond Eleazar, mittlerer und größter Mond Samson, äußerster Mond Esther.

Shomhainar: neutrale Verwaltungs- und Exekutivschicht der →Galaktischen Zivilisation, die aus vielen verschiedenen Spezies besteht und von primitiven Welten ohne Mitgliedsstatus rekrutiert wird. Darunter sind auch Menschen, deren Vorfahren den →Lwaong gedient hatten und nach dem Untergang Letzterer als Shomhainar angeworben worden waren. Die Shomhainar stellen die Friedensstreitkräfte der Galciv, der sie wegen des Lebens, das sie ihr verdanken, loyal sind. Sie betrachten sich als privilegiert und sind ihren Herkunftswelten entfremdet. Mit ihren Rivalitäten halten die verschiedenen Shomhainar-Spezies sich gegenseitig in Schach, was zusammen mit der in der Galciv endemischen Korruption von der innersten Führung für eine unauffällige Lenkung benutzt wird.

Erdkulturexperten der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts für die Regelung des Umgangs mit eingeweihten Erdenmenschen („Earthins“, kurz für Earth insiders) gegründeten Shomhainar-Erdbehörde vermuten, daß der amerikanische Science-Fiction-Autor Jerry Pournelle einen jener Earthins gekannt hatte, der ihm – vielleicht auch nur als Geschichtenideen verklausuliert – von den Shomhainar und der Galciv erzählte. Darauf deuten jedenfalls die Parallelen in Pournelles „Janissaries“-Serie hin, die auf Deutsch als „Die entführte Armee“, „Clan und Krone“ und „Wer den Wind sät“ erschienen ist. Die „Janitscharen“ in Pournelles interstellarer Konföderation bestehen jedoch nur aus Menschen.

Snake Eyes: wenn man beim Würfelspiel „Street dice“ (einer Variante von Craps) mit beiden Würfeln 1 wirft (insgesamt 2), dann wird das „snake eyes“ (Schlangenaugen) genannt. Wenn das passiert, verliert der Werfer automatisch seinen gesamten Einsatz und schreit frustriert „Snake eyes!“.

Eine weitere Bedeutung hat „snake eyes“ im Sinne von „einschüchternde Augen wie eine Schlange“. Eine beispielhafte Redewendung würde übersetzt lauten „Dieser mofo [„motherfucker“] schaut immer weg, wenn ich ihn drohend anstarre… er weiß, daß man sich nicht mit den Schlangenaugen anlegt.“

Solare Föderation: Loser Zusammenschluß aus Euro-Afrikanischer Föderation, Eurasien, Pazifischer Föderation und Panamerikanischer Union, der im Jahr 2148 nach dem 2142 stattgefundenen Erstkontakt mit den →Arrinyi gebildet wurde. Die bis dahin bestehende multipolare Weltordnung, die in ähnlicher Form bereits Anfang des 21. Jahrhunderts von Alexander Dugin in seinem Essay Die eurasische Idee vorgeschlagen worden war und die Erde in vier große Meridionalzonen aufgeteilt hatte, in denen jeweils ein Teil der weißen Völker mit einer Mehrheit nichtweißer Ethnien zusammengefaßt war, wurde angesichts der neuen galaktopolitischen Perspektive zugunsten einer engeren globalen Integration der Menschheit aufgegeben. Ab 2155 wurde die Solare Föderation schrittweise in die →Galaktische Zivilisation integriert, und als der nachfolgende Technologietransfer ein Terraformierungsprojekt des Mars ermöglichte, wurde dieser zu einer fünften politischen Zone der Föderation. Nach der Beteiligung am Krieg der Galciv gegen die →Xhankh zwischen 2200 und 2247 wurden die im ehemaligen Machtbereich Letzterer befindlichen, für Menschen optimalen Welten der Föderation als weitere Kolonien zugesprochen.

Sontharr: Nichthumanoide raumfahrende Spezies, Mitglied der →Galaktischen Zivilisation. Die Sontharr haben ein Exoskelett und einen Körperbau, der mit dem vorne ansteigenden Kopfbruststück, den acht Beinen und vier Greifgliedmaßen entfernt an menschengroße Garnelen mit kurzem, stumpfem Hinterleib und einem heuschreckenähnlichen Kopf mit großen Facettenaugen, aber ohne Fühler erinnert. Sie legen Eier und häuten sich beim Wachstum wie irdische Krebse und Spinnentiere. Ihre rotbraune Farbe geht in einem individuellen Flecken- und Wellenmuster zur sandfarbenen Unterseite über. Zwischen den Augen haben sie ein Paar kleiner Nasenöffnungen, von denen Geruchssinneskanäle zum vordersten, kleinsten Paar Lungensäcke führen. Das nächste Paar dieser Säcke ist aus der Verschmelzung zweier solcher Paare entstanden, atmet über zwei Öffnungen unterhalb der Mundwerkzeuge ein und über ein gemeinsames Sprechorgan über diesem Kauapparat aus, und die weiteren sind mit Atemöffnungen unterhalb jedes der Scherenarme und Laufbeine verbunden. Da sie in ihrem unelastischen Exoskelett eingeschlossen sind, wechseln sich jeweils zwei gegenüberliegende, in Blutkammern liegende Lungensäcke mit dem Ein- und Ausatmen ab und pumpen damit auch das Blut durch den Körper.

Ihre Ursprungswelt Tharriss ist eine Supererde von knapp doppelter Erdmasse und 23 % höherer Oberflächenschwerkraft, die um eine gut tausend Lichtjahre entfernte F5-Sonne im Sternbild Vela kreist. Die sehr vielfältige tharrissianische Biosphäre hat viele Anpassungen an den hohen UV-Anteil im Licht ihrer Heimatsonne entwickelt: Tiere sind zum Teil nacht- oder dämmerungsaktiv, und die Vegetation nutzt hauptsächlich die grünen und ultravioletten Lichtanteile, wodurch sie lila erscheint. Viele Gewächse sind biolumineszent und geben einen Teil der tagsüber aufgenommenen UV-Strahlungsenergie nach Sonnenuntergang als rötliches oder lilafarbenes Licht wieder ab, und Kleintiere haben in solchen Umwelten häufig selbst Leuchtorgane entwickelt. Dieses Lebenssystem wurde von den Sontharr auf alle Welten verbreitet, die sie besiedelten.

Sontharr haben eine starke Veranlagung zum Konformismus innerhalb ihrer Sippen und der daraus entstandenen Nationen und Subkulturen und eine ähnlich starke Neigung zum Partikularismus gegenüber anderen Subkulturen ihrer Spezies, was sich auch in vielen verschiedenen ethnokulturellen Baustilen äußert. Da Sterne vom Spektraltyp F relativ selten sind und weniger lang als masseärmere Sonnen im Hauptreihenstadium verweilen, ehe sie sich zu Roten Riesen aufblähen, mußten sie sich in ihrer kosmischen Expansionsgeschichte immer an weit verstreute Koloniewelten halten und haben sich weit über den Galciv-Raum verteilt. Es wird deshalb von irdischen Historikern vermutet, daß sie die Hauptanstifter zum Krieg gegen die →Xhankh waren, um an die in deren Raumgebiet befindlichen Welten dieser Art heranzukommen. Manche vermuten sogar, daß die Sontharr schon den Auslöschungskrieg vor sechs Jahrtausenden gegen die Lwaong betrieben hatten, wissend, daß die Xhankh, die deren Raumsektor zum Teil übernehmen würden, wegen ihrer Psychologie selbst irgendwann für eine Niederschlagung durch die Galciv fällig sein würden.

Typisch für die Sontharr-Zivilisation sind ihre Sternenschiffe, die im Warp mit ihrer Rumpfscheibe voran fliegen und durch Manipulation des Warpblasenausläufers mittels kleiner Feldgeneratoren in ihrem langen Schwanzstachel steuern.

Auch bei der Annäherung an Welten fliegen diese ungewöhnlichen Konstruktionen mit der als Hitzeschild ausgebildeten Frontseite ihrer Rumpfscheibe voran, um die Atmosphäre zum Abbremsen zu nutzen. Da sie reine Raumfahrzeuge sind, die niemals landen, erzeugen sie die Bordschwere im Habitatring innerhalb der Feldgeneratoren um ihre Rumpfscheibe durch Rotation. Manche Schiffe sind mit Landefähren ausgestattet, die durch eine Öffnung in der Mitte ihrer Scheibe aus und ein fliegen, andere docken an Raumstationen an, wobei sie ihre Rotation beibehalten.

Teilchenstrahlkanonen, auch Ionenkanonen: Weltraumwaffen; Teilchenbeschleuniger, die einen aus Quecksilberionen und Elektronen gemischten und daher elektrisch neutralisierten Teilchenstrahl verschießen. Die Neutralisierung beseitigt das Problem der elektrostatischen Strahlausdehnung, nicht jedoch die Streuung durch Teilchenkollisionen im Strahl, durch thermische Ausdehnung und Magnetfelder in der Umgebung zwischen Waffe und Ziel. Wegen der extrem hohen Leistungsdichte feuern Teilchenstrahler nur schnelle Folgen nanosekundenkurzer Pulse, um nicht auszubrennen. Die leistungsfähigsten Waffen dieser Art erreichen Teilchengeschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit. Während Teilchenstrahlen wegen der größeren Streuung eine geringere wirksame Reichweite als Laserstrahlen haben und durch Magnetfelder beeinflußt werden können, bewirken sie mehr Impaktschaden als die masselosen Photonen eines Laserblitzes und haben auch eine größere Tiefenwirkung. Diese besteht nicht nur in der thermischen Wirkung der in das Material eindringenden Teilchen, sondern auch in der Bremsstrahlung, die von den mit relativistischer Geschwindigkeit auftreffenden und im Zielmaterial abgebremsten Elektronen und Atomkernen erzeugt wird, und in den Teilchenschauern durch Kollisionen der Quecksilberkerne mit Atomkernen des Zielmaterials. Beide Strahlungsarten sind schädlich für Besatzungsmitglieder und elektronische Bauteile.

Warpantrieb: Überlichtschnelles Antriebssystem, das auf der Verzerrung (engl. „to warp“ = verzerren) der Raumzeitgeometrie beruht. Dabei wird eine relativ zum Raumfahrzeug ruhende Raumzeit-„Blase“ um dieses erzeugt, um die die äußere Raumzeit herum bewegt wird, wodurch das Schiff im Raum neu positioniert wird, ohne selbst beschleunigt werden zu müssen. Der Raum vor dem Schiff wird zusammengezogen und jener dahinter gedehnt, und da die Verzerrung bzw. Krümmung des Raums überlichtschnell erfolgen kann, sind damit überlichtschnelle Reisen möglich. Die nachfolgende Illustration veranschaulicht dieses Prinzip anhand der Alcubierre, des ersten von Menschen gebauten bemannten Warpraumschiffes.

1) Die vertikale Dimension stellt dar, wie stark sich ein bestimmtes Raumzeitvolumen ausdehnt oder zusammenzieht. Positive Werte [rot] zeigen eine Ausdehnung an. Wenn die Raumzeit sich hinter einem Fahrzeug ausdehnt, treibt sie das Schiff vorwärts.

2) Innerhalb der Warp-Blase läßt neutrale Raumzeit das Schiff ungestört. Insassen würden eine gravitativ ruhige Null-G-Umgebung erfahren.

3) Negative Werte [blau] zeigen eine Zusammenziehung der Raumzeit an. Die Zusammenziehung gleicht die Ausdehnung der Raumzeit aus, während die Blase sich vorwärts bewegt.

Die unverwirklichbar hoch erscheinenden Energieanforderungen, die Miguel Alcubierres ursprüngliches Warpantriebskonzept von 1994 („The Warp Drive: Hyper-Fast Travel Within General Relativity“) gestellt hätten, konnten bald durch Verbesserungen des Physikers Harold White, die dieser im Jahr 2012 formuliert hatte, drastisch nach unten korrigiert werden (siehe Wie die NASA ihren allerersten Warpantrieb bauen könnte). Die Verbesserungen betrafen die Form des Warpantriebsringes und sahen auch ein Oszillieren der Warp-Blase vor.

Ein anderer Durchbruch gelang dem theoretischen Physiker Chris Van den Broeck im Jahr 1999 (siehe Der Mikro-Warpantrieb), der aufzeigte, daß der Großteil der unerwünschten Effekte von Alcubierres Antrieb sich mit dem Volumen oder der Oberfläche der Warp-Blase skaliert. Daher bestand seine einfache Lösung darin, den Radius der Warp-Blase so klein zu machen, daß die Probleme verschwinden. Hierfür bediente er sich eines weiteren Tricks aus der Allgemeinen Relativitätstheorie: Das Innenvolumen eines Raumbereichs, der von einer geschlossenen Oberfläche umgrenzt wird, kann wegen der Raumkrümmung viel größer gemacht werden, als das flache Raumvolumen, das von seiner Oberfläche umschlossen wird. Im gekrümmten Raum kann das Innenvolumen einer Sphäre mit einem Radius von R viel größer gemacht werden als 4/3pR3.

Van-Den-Broecks neue Metrik für die Warpblase war wie eine Zielscheibe mit einem schwarzen Zentrum (Region 1), das von drei konzentrischen Ringen umgeben ist (Regionen 2 – 4). Die zentrale Sphäre in Region 1 ist flacher Raum, der groß genug ist, um ein Raumschiff zu enthalten. Region 2 ist eine sphärische Schale, die verzerrten Raum enthält, der das große Innenvolumen von Region 1 mit einer äußeren Region verbindet, die im Radius um einen Faktor von 1/a kleiner ist. Region 3 ist eine Übergangsregion aus flachem Raum, eine sphärische Schale mit einem viel kleineren Volumen als Region 1. Region 4 ist eine sphärische Schale, die Alcubierres Warp-Blase ist, aber nun mit einem sehr kleinen Radius. Van Den Broeck machte den Radius von Region 1 ungefähr 100 Meter groß und setzte a mit 1034 fest, sodaß die Region 4 nur einen Radius von etwa 3 x 10-32 Metern hat. Mit einem so kleinen Radius sollte die Warp-Blase, wenn sie sich mit zehnfacher Lichtgeschwindigkeit bewegt, nur etwa 0,06 Gramm negative Masseenergie brauchen. Selbst mit hundertfacher Lichtgeschwindigkeit sollte sie nur etwa 56 Kilogramm an negativer Masseenergie erfordern. Region 2, wo das Volumen des Raums von innen nach außen komprimiert wird, erfordert ebenfalls eine gewisse Menge an negativer Masseenergie, aber Van Den Broeck berechnete, daß es nur etwa 4 Gramm sind. Diese kleinen Mengen an negativer Energie beseitigten viele der Probleme von Alcubierres ursprünglichem Konzept.

Selbst mit diesen Verbesserungen gab es jedoch immer noch schwerwiegende Probleme bei der Umsetzung des Konzepts. Erstens, obwohl das Innere der Warp-Blase recht geräumig sein mochte, hatte ihr Äußeres nur einen Radius von 3 x 10-32 Metern, viel kleiner als ein Proton und in der Größe nahe an der Planck-Länge (1,62 x 10-35 Meter). Dies ist nahe genug an der minimalen Längenskala des Universums, daß solch eine Größenverringerung aufgrund von Quanteneffekten zweifelhaft erschien. Außerdem gibt es, nachdem der Durchmesser der Warp-Blase um viele Größenordnungen kleiner ist als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts (etwa 4 x 10-7 Meter) keine Möglichkeit, aus dem Inneren der Blase hinauszusehen. Jeder Flug ist ein Blindflug ohne Möglichkeit zu sehen oder zu steuern.

Van Den Broecks Berechnungen deuteten jedoch darauf hin, daß die Verlangsamung der Blase bis zum Beinahe-Halt es ermöglichen würde, sie zu jeder gewünschten Größe auszudehnen. Dies und Harold Whites Erkenntnisse hinsichtlich des Oszillierens der Warp-Blase waren unter anderem die Lösungsansätze für die weitere Entwicklung des Warpantriebs im Laufe des 21. Jahrhunderts, nach denen schließlich die ersten, noch rein für hohe Unterlichtgeschwindigkeit bestimmten Warpantriebe gebaut wurden, welchen bald überlichtschnelle Ausführungen folgten. Die damit ausgestatteten Raumschiffe beschleunigten zunächst mittels ihrer →MET-Antriebe in eine Entfernung vom Ausgangsplaneten, wo die durch dessen Schwerkraft bewirkte Raumkrümmung so „flach“ war, daß sie die Stabilität der neu gebildeten Warp-Blase nicht gefährdete. Ab dieser Stelle wurde der Warpantrieb in minimaler Leistungsstufe aktiviert und mit zunehmender Entfernung vom Planeten auf immer höhere Geschwindigkeiten gefahren, während gleichzeitig der Außendurchmesser der Blase entsprechend verringert wurde, bis schließlich die Lichtgeschwindigkeit überschritten und die Blase so klein geworden war, daß man aus ihr nicht mehr hinaussehen konnte.

Nach dem Beitritt zur →Galaktischen Zivilisation übernahmen die Menschen deren viel ausgereiftere Warpschifftechnologie einschließlich der →Massekonverter, denn zuvor waren menschliche Raumschiffe auf Fusionsreaktoren angewiesen und daher in ihrer Geschwindigkeit und Reichweite eingeschränkt. Diese technischen Verbesserungen erlaubten auch eine freiere Gestaltung der Warpantriebsgeneratoren, die nicht mehr als Ringe um das Raumschiff ausgeführt sein mußten.

Winedark: Dritter Planet des 41 Lichtjahre von Sol entfernt im Sternbild Carina befindlichen roten Zwergsterns →Innes‘ Stern alias Gliese 422. Winedark ist mit einem Durchmesser von 12.200 km ein gut venusgroßer Wasserplanet, der außerhalb der Bahn des Mini-Neptuns Gliese 422 b alias Yemayá in einer 3:2-Bahnresonanz zu diesem umläuft, also in 39 Tagen in einem mittleren Abstand von ca. 21.850.000 km (0,146 AE) von seiner Sonne, womit er ziemlich in der Mitte von dessen habitabler Zone liegt. In dieser Entfernung beträgt die bolometrische Sonneneinstrahlungsstärke nur knapp 52 % jener auf der Erde.

Da jedoch mit Ausnahme einer Anzahl von Inseln fast die gesamte Oberfläche Winedarks von Wasser eingenommen wird und somit eine relativ geringe Albedo hat (und die Atmosphäre außerdem ein wenig dicker ist), ist das Klima dennoch nicht viel kühler als jenes der Erde und durch den Wärmetransport des Wassers ausgeglichener. Innes‘ Stern erscheint von Winedark aus ca. 2,2mal so groß wie Sol von der Erde aus.

Michael Whelan The Dark Tower

Durch die geringe Sonneneinstrahlung hat Winedarks Vegetation sich dahin entwickelt, einen möglichst großen Teil des Lichtes für die Photosynthese zu nutzen, und ist deshalb von sehr dunkler, fast schwarzer Farbe. Weil das Licht roter Zwergsonnen wie Innes‘ Stern wenig blaue Anteile enthält, erscheint Winedarks Himmel, dessen Atmosphäre wenig blaues Licht zum Streuen bekommt, in einem sehr dunklen Blauschwarz.

Der Ursprung der Namensgebung von Winedark liegt im Dunkeln. Es wird vermutet, daß der unbekannte Namensgeber von der seltsamen Farbe des Meeres aufgrund des rötlichen Sonnenlichts und des dunklen Himmels an Homers Epitheton „weindunkle See“ erinnert wurde und vielleicht auch noch Loreena McKennitts Lied „Penelope’s Song“ kannte, in dem es heißt:

Long as the day in the summer time
Deep as the wine dark sea
I’ll keep your heart with mine.
Till you come to me.

Wegen der Nähe zum Zentralgestirn umläuft Winedark dieses in gebundener Rotation, wodurch es wie z. B. auf →Maanenia nur in einem Dämmerungsstreifen um den 90. östlichen und westlichen Längengrad aufgrund der Libration einen Tag/Nacht-Wechsel in einem Zyklus von 39 Erdentagen gibt, während der Rest des Planeten entweder in ewiger Nacht oder in ewigem Sonnenschein liegt.

Wenn der vereiste äußere Nachbarplanet Oxalá an Winedarks Himmel steht, dann hat er bei größter Annäherung ungefähr 10 % der Helligkeit von Luna, erhellt also die vergletscherten Inseln in der Mitte von Winedarks Nachtseite und das sie umgebende Packeis ungefähr so wie der Halbmond eine Winterlandschaft auf der Erde.

Xhankh: Nichthumanoide raumfahrende Spezies, deren Heimatsystem ein Stück jenseits des Kohlensack-Dunkelnebels liegt. Die Xhankh sind etwa zwei Meter hoch, haben ein olivgrün-braun-grau marmoriertes Exoskelett aus Chitin und Kalk, einen waagrecht liegenden Rumpf in abgeflachter, länglicher Eiform mit einer Art Kielwulst an der Unterseite und einem schmalen Kopfende auf zwei langen, kräftigen Laufbeinen. Unter dem Vorderrumpf haben sie zwei Fangbeine ähnlich einer Gottesanbeterin, und zwischen diesen und der Mundöffnung mit den komplizierten Freßwerkzeugen sind in bogenförmiger Anordnung vier schlanke, bewegliche Greifgliedmaßen mit mehrgliedrigen Scheren an den Enden angelenkt. Vorne befinden sich zwei riesige Facettenaugen, deren vordere Ausläufer so um das Kopfende nach unten herumgezogen sind, daß der Xhankh den Boden unmittelbar vor sich und seine Greifglieder im Sichtfeld hat. Beginnend unter dem hinteren Teil der Augenfelder verlaufen an beiden Körperseiten rinnenartige, breiter werdende Mulden nach hinten, die in den Höröffnungen enden. Beiderseits des Kielwulsts liegen die vorderen Atemöffnungen, hinter denen sich die Sprechorgane befinden. Vom Hinterende des Rumpfs hängt ein gedrungener, nach unten gekrümmter Hinterleib mit je einer Reihe von Atemauslaßöffnungen an beiden Seiten herab, der segmentiert ist und zum Schwerpunktausgleich nach hinten gestreckt werden kann, wenn die Vordergliedmaßen nach vorn greifen oder eine Last tragen.

Xhankh schlüpfen aus Eiern und entwickeln sich zunächst als madenähnliche Larven, verpuppen sich bei Erreichen von einem guten Meter Körperlänge zum ersten Mal und häuten sich dann für ihre zweite Larvengestalt, in der sie entfernt riesigen Bärtierchen ähneln und weiterwachsen, bis sie etwas mehr Körpermasse haben als im ausgereiften Zustand. Dann verpuppen sie sich wieder und schlüpfen schließlich in ihrer Adultform. In ihrem weiteren Leben wachsen sie nicht mehr, und ihr nur einmal gebildetes Exoskelett unterliegt Alterungsprozessen, die kaum verlangsamt werden können und zu zunehmender Brüchigkeit führen. Deshalb kann das Leben von Xhankh auch mit den Bioregenerationsmöglichkeiten der Galaktischen Zivilisation nur sehr begrenzt verlängert werden.

Die Xhankh beherrschten bis in die erste Hälfte des 23. Jahrhunderts irdischer Zeitrechnung den Raum um den Kohlensack und gut die Hälfte des Raumbereichs zwischen dem Kohlensack und Sol. Nachdem es jedoch im Laufe des 22. Jahrhunderts zunehmende Spannungen mit der →Galaktischen Zivilisation gegeben hatte, deren widerspenstiges, aber mächtiges Mitglied sie waren, war es zu einem totalen Krieg gekommen, an dem auch die →Solare Föderation teilgenommen hatte und der im Jahr 2247 mit einer katastrophalen Niederlage der Xhankh endete, die auf ihre Ursprungswelt und das älteste Drittel ihrer Kolonien reduziert und überall sonst vertrieben oder ausgerottet wurden.

Yarriuk: Entfernt humanoide Eingeborene des Mondes Yuryul, primitivere Verwandte der ausgestorbenen Koraiuk. Sie sind etwas kleiner und kurzbeiniger als Menschen, aber kräftiger gebaut und haben Facettenaugen, die durch transparente Nickhäute geschützt werden können. Als Anpassung an die Trockenheit und die Temperaturextreme ihrer Heimatwelt haben sie eine dicke Fettschicht unter ihrer graugrünen Schuppenhaut und einen stark durchblutbaren Zackenkamm, der von ihrem Schädeldach bis über ihren Rücken verläuft. Da ihr durchschnittlicher IQ nur knapp 80 nach menschlichem Maßstab beträgt, eignen sich nur die intelligentesten von ihnen für den Dienst als →Shomhainar.

Yuryul:  Heimatwelt der →Yarriuk, dritter Mond des Riesenplaneten →Karendru, dessen Jahreslänge 531 Erdentage beträgt. Äußerer Nachbarmond der Menschenwelt →Nayotakin (die im Bild unten gerade jenseits der Ringe hinter Karendru verschwindet). Umlaufzeit knapp 90 Stunden; 3:2-Spin-Orbit-Resonanz auf elliptischer Umlaufbahn im mittleren Abstand von 288.872 km, daher Tageslänge knapp 60 Stunden. Von Nayotakin aus erscheint Yuryul bei größter Annäherung knapp neunmal so groß wie Luna am Erdhimmel.

Yuryul hat rund 9800 km Durchmesser, 87 % der irdischen Oberflächenschwere und eine dünne Atmosphäre mit einem CO2-Anteil von 900 ppm, einem Sauerstoffgehalt von 22 % und einem Luftdruck auf mittlerer Meereshöhe von ca. 800 mb (wie um ca. 1500 m auf der Erde). Die neun seichten, separaten Meere, deren Oberflächen unterschiedlich hoch liegen, nehmen zusammen nur 43 % seiner Oberfläche ein. Durch den großen Anteil der Küstengewässer und den geringen Anteil von landfernen, nährstoffarmen Wasserwüsten ist die durchschnittliche Bioproduktivität von Yuryuls Meeren höher als die irdische, was zusammen mit dem Staubeintrag aus den Wüsten und Vulkanausbrüchen und dem höheren CO2-Gehalt dazu führt, daß ihre Sauerstoffproduktion die geringere der Landvegetation etwas mehr als wettmacht. Yuryul hat ein trockenes, kühles Klima mit dennoch heißen Sommern, kalten Wintern und großen Tag/Nacht-Temperaturunterschieden. (Bild unten: Galciv-Forschungsstation in einer der Wüsten.)

Yuryul ist am Ende seiner Entstehung von einem großen Körper getroffen und dadurch nicht nur auf eine elliptische Umlaufbahn gebracht worden, sondern hat dabei auch viel von seinem Wasser verloren und sich den Eisenkern des Impaktors einverleibt. Wegen der deshalb geringeren Albedo und der stärkeren Gezeitenheizung (Spin-Orbit-Resonanz, elliptische Bahn) sowie dem dadurch stärkeren Vulkanismus (mehr CO2) wurde von Karendrus Monden nur Yuryul von Natur aus zu einer belebten Welt.