Das französische Original Devoir d’insoumission: Entretien avec Jean-Marie Le Pen – 9 avril 2015 wurde von Guillaume Durocher unter dem Titel „We must save Boreal Europe & the white world“: Jean-Marie Le Pens Rivarol interview für Counter-Currents Publishing in Englische übersetzt (veröffentlicht am 13. April 2015); deutsche Übersetzung auf Basis dieser englischen Fassung von Deep Roots. Das Interview führte Robert Spieler, und die französische Version wurde von Jérôme Bourbon herausgegeben.
(Anm. d. Ü.: die Übersetzung, die zippelmütz seinerzeit für „As der Schwerter“ erstellt hat, habe ich leider nicht mehr; die wurde damals von Dunkler Phönix direkt aus dem Übermittlungskommentar in einen Artikelentwurf kopiert und dort von mir nur noch veröffentlichungsfertig bearbeitet, sodaß ich nie eine Word-Version davon auf Festplatte hatte. Anderswo wurde sie leider nirgends nachveröffentlicht, sodaß diese Übersetzung verloren ist.)
Rivarol: Was ist Ihre Beurteilung der zweiten Runde der Departementswahlen für den Front National?
Jean-Marie Le Pen: Es war zu erwarten, daß die Ergebnisse nicht ganz unserem sehr großen Erfolg in der ersten Runde nicht ganz gerecht werden. Der FN ist laut den offiziellen Dokumenten des Innenministeriums tatsächlich die erste Partei Frankreichs, nachdem er in der ersten Runde über 25 % der Wählerstimmen erhalten hat, über 5 Millionen Stimmen. Er liegt vor der UMP [Konservative Partei] und der PS [Sozialistische Partei]. Ich erwähne nicht einmal die kleinen, quasi nichtexistenten Organisationen wie die Grünen oder Dupont-Aignans Debout la France [Erhebe dich, Frankreich]. Der FN hat in der ersten Runde ein sehr gutes Rennen geliefert, aber nachdem es ein Zweirunden-Stichwahlsystem gibt, werden wir am Abend des 29. März wahrscheinlich geschlagen werden, da wir 62 Sitze von 2054 erhalten haben.
Die Leute begrüßen diese Niederlage, aber sie berücksichtigen nicht, daß die Generalräte [die die Departements leiten] aus bekannten, politisch etablierten Persönlichkeiten bestehen, die am häufigsten Gemeindebürgermeister sind, in denen sie natürlich 60 oder 70 % der Stimmen erhielten, wie es zufälligerweise auch die FN-Bürgermeister taten, deren Verwaltung von den Medien kritisiert wurde und die im Durchschnitt 75 % der Wählerstimmen auf sich vereinigten. Man muß auch bedenken, daß diese Generalräte aus Männern und Frauen bestehen, die einander seit Jahren kennen und unter denen es feste Bande der Freundschaft, Sympathie und Komplizenschaft gibt. Wir hatten einen Amtsinhaber gegen 2053, und wir haben dennoch etwas über sechzig Sitze, was nicht nichts ist. Das Ergebnis ist hervorragend, noch besser, als wir erhofft hatten, nachdem diese Art von Lokalwahlen mit dem Zweirunden-Stichwahlsystem sicherlich die schwierigstmögliche für eine Bewegung wie unsere ist, die immer noch nur wenige bekannte Leute hat.
„Ich bin kein Kriecher“
Rivarol: Eine neue politisch-mediale Kontroverse wurde nach Aussagen entfacht, die Sie auf BFM-TV als Antwort auf Jean-Jacques Bourdin machten, der diejenigen wiederholte, die Sie bereits am 13. September 1987 auf RTL, am 5. Dezember 1997 in Deutschland, im April 2008 in einer bretonischen Monatszeitschrift und im März 2009 im Europäischen Parlament über die Gaskammern machten. Der Staatsanwalt hat Vorermittlungen wegen der Leugnung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeleitet. Die Minister für Inneres und Bildung haben Sie verurteilt, wie auch die gesamte politische Klasse. Vereinigungen (SOS Racisme, UEJF, LICRA …) haben Klage gegen Sie erhoben, und sogar im Front National haben die hauptsächlichen Führer Ihre Aussagen feierlich verurteilt, einschließlich der Präsidentin der Bewegung und ihrer Stellvertreter. Wie fühlen Sie sich dabei?
Le Pen: Ich bin kein Mann, der es sich anders überlegt, oder der kriecht. Ich habe zu dieser Frage eine Meinung, die ich für berechtigt halte. Diejenigen, die diese Art von Manövern anführen, um ein Urteil zu fällen, haben zutiefst unrecht. Ich habe im Alter von 18 Monaten aufgehört, mich auf allen vieren fortzubewegen. Ich bin kein Homo bauchliegus.
Die Politik ist wie das Leben ein Kampf. Wenn man keine Schläge bekommen will, entscheidet man sich nicht dafür, Boxer zu werden. Denn wenn man sich dazu entschließt, Boxer zu werden, dann weiß man, daß man gewinnen kann, daß man aber viele Schläge erhalten wird. Der Weltmeister hat, wenn er mit seinem Championsgürtel aus dem Ring steigt, ein verschwollenes Gesicht. Er geht nicht intakt daraus hervor. Er hat als Kämpfer gewonnen, aber indem er akzeptierte, verletzt oder manchmal entstellt zu werden. Wenn man keine Schläge bekommen will, bleibt man besser zu Hause oder geht nach Hause, das ist klüger.