
Während des frühen Stadiums der Besiedelung wohnten und arbeiteten Kolonisten oft in Schutzfahrzeugen.
Original: „Killer Planets“ und „Killer Planets: Salamander City“, hier zusammengefaßt; Übersetzung: Cernunnos alias Lucifex (Bilder von Angus McKie [Titelbild] und Tony Roberts [2. Bild]). Dies ist Teil 9 meiner Übersetzungsreihe Spacewreck aus dem Buch SPACEWRECK: Ghostships and Derelicts of Space (1979, ISBN 0600 329909) von Stewart Cowley, einer Sammlung kurzer illustrierter, nicht zusammenhängender Geschichten vor dem Hintergrund einer fiktiven Geschichte der Expansion des Menschen in die Galaxis. (Links zu den anderen bisher hier veröffentlichten Übersetzungen am Schluß).
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Killerplaneten
Die Besiedelung einer fremden Welt wird nie leichtfertig unternommen. Die Investitionen an Leben und extrem teurer Ausrüstung kann nie ohne sorgfältigste Untersuchung und vorheriges Studium des fraglichen Planeten aufs Spiel gesetzt werden. So anpassungsfähig der Mensch auch ist, so sind die Bedingungen, unter denen er überleben kann, stark eingeschränkt. Die Atmosphäre, die er atmen kann, ist eine fein ausgewogene Mischung, und die Existenz eines einzigen giftigen Gases kann eine ansonsten ideale Welt ungeeignet machen. Es gibt natürlich isolierte Fälle, wo Kolonien an Orten gegründet werden, wo die Errichtung einer künstlichen Umwelt notwendig ist. Damit dies der Fall ist, muß die Welt Ressourcen oder Eigenschaften von beträchtlichem Wert besitzen, da der Import und die Wartung der geeigneten Technologie kostspielig ist.
Zusätzlich muß es eine angemessene Wasserversorgung geben, eine Oberflächenbeschaffenheit, die für die Versorgung mit Nahrungsmitteln genutzt werden kann, und ein erträgliches Klima. Die Masse und Schwerkraft sind ein weiterer Faktor, der eine Bewohnung durch Menschen zulassen muß, zusammen mit einer Anzahl geringerer Erwägungen wie einheimische Lebensformen, mit denen die Kolonisten vielleicht konkurrieren müssen. Diese Gleichung reduziert die Anzahl der Welten, wo Menschen arbeiten und leben können, sehr dramatisch, und je weiter der Planet vom Herzen der Terranischen Föderation entfernt liegt, desto sorgfältiger muß er in Erwägung gezogen werden. Wenige Kolonien können ihre Gründungsjahre ohne angemessenen Zugang zu den Heimatwelten zwecks Unterstützung und Nachschub überleben. Und da die Föderation es sich nicht leisten kann, einen neuen Planeten unbegrenzt zu finanzieren, ist dessen zukünftiger Beitrag zum Netzwerk des interstellaren Handels bei jeder kolonialen Beurteilung von großer Bedeutung.
Sobald eine Kandidatenwelt entdeckt ist, wird ein komplexes und gründliches Studienprogramm eingeleitet. Unbemannte Sonden und Forschungslaboratorien führen eine anfängliche Untersuchung durch, bevor PSR-Teams (Pre-Settlement Research – Erforschung vor der Besiedlung) entsandt werden, um eine Untersuchung aus erster Hand durchzuführen. Während diese Aktivität im Gange ist, studieren Experten in den Datenzentren der Terran Trade Authority die mögliche Logistik der neuen Welt und erforschen ihre Implikationen hinsichtlich des galaktischen Handels. Infolgedessen ist zu der Zeit, wo der Planet als geeignet für eine Kolonisierung erklärt wird, das Spektrum der Produkte oder Materialien, die die Siedler zu exportieren streben sollten, festgestellt worden. Dies hindert die zukünftigen Bewohner natürlich nicht daran, jedes seltene oder einzigartige Gut ausbeuten zu können, die der Planet vielleicht bietet, aber es ermöglicht ihnen, sich sicher in dem Wissen zu fühlen, daß sie einen sofortigen Beitrag leisten können, der ihr Unternehmen zu finanzieren hilft.
Wenn die Kolonisationsschiffe mit ihren Frachten aufbrechen, führen sie eine Nutzlast aus Ausrüstung und Versorgungsgütern mit, die spezifisch auf die Eroberung der vor ihnen liegenden Welt maßgeschneidert ist, und die Siedler selbst sind sorgfältig so ausgewählt, daß sie die Geeignetsten für dieses bestimmte Projekt sind.