Von Paul Kersey; Original: Red Tails and Tall Tales, erschienen am 20. Januar 2012 in Taki’s Magazine.
Es würde einem schwerfallen, eine Stadt in Amerika ohne Holocaust-Gedenkstätte zu nennen, obwohl es schwer zu verstehen ist, warum diese gänzlich europäische Tragödie in den Vereinigten Staaten ständig erwähnt werden muß.
Es würde einem gleichermaßen schwerfallen, eine Stadt in Amerika zu nennen, in der es keine Straße, keinen Flughafen oder keine Air Force-Basis gibt, die nach den Tuskegee Airmen benannt sind, oder eine militärische Einrichtung ohne eine riesige Ausstellung zu Ehren der Red Tails.
Im National Air and Space Museum außerhalb von Washington, DC überschattet die Spirit of Tuskegee – jenes heiligste aller Flugzeuge – die anderen Ausstellungsstücke, nicht weil es das Flugzeug wäre, das die Schallmauer durchbrach, sondern weil es das Fahrzeug war, das die Schwarzen durch die unendlich wichtigere Hautfarbenbarriere trieb.
Schulkinder in ganz Amerika sehen sich HBO’s Film „The Tuskegee Airmen“ von 1995 als Quellenmaterial für jene mutige Geschichte von Schwarzen an, die bewiesen, daß sie Flugzeuge genauso gut fliegen konnten wie Whitey. (Was soll’s, daß weniger als zwei Prozent der Piloten im heutigen US-Militär schwarz sind und daß große Verkehrsfluglinien ähnlich niedrige Quoten schwarzer Piloten aufweisen).
Zählt es, daß der Film von 1995 weitgehend eine Hollywoodproduktion ist, die auf nun diskreditierten Lügen beruht, wie dem Mythos, man hätte „niemals einen Bomber verloren“? Nicht wirklich. Nur ein Tuskegee-Airmen-Leugner – im Grunde das Äquivalent eines Nazisympathisanten – würde es wagen, die Legitimität der Geschichte von den „Red Tails“ in Frage zu stellen. Amerika ist rassisch so weit fortgeschritten, daß der bloße Gedanke, die offizielle Geschichte der Tuskegee Airmen anzuzweifeln, auf einer Stufe damit steht, daß ein Europäer fragt, ob wirklich „sechs Millionen Juden“ in den Konzentrationslagern starben.
Heute hat George Lucas beschlossen, mittels Veröffentlichung von „Red Tails“ Tyler Perrys Entschlossenheit zu überbieten, der einsame Filmemacher zu sein, der hauptsächlich auf Schwarze abzielende Filme macht. Der Film gibt vor, die wahre Geschichte jener schwarzen Jagdpiloten zu erzählen, die am Morton Field in Tuskegee, Alabama, ausgebildet wurden und im Zuge dessen schließlich das Zwillingsübel von Jim Crow und Nazideutschland besiegten.
Vieles von dem Ruhm, der den Erfolg der Tuskegee Airmen umgab, drehte sich um die superlative, beinahe unglaubliche Geschichte, daß nicht einer der Bomber, die sie eskortierten, jemals verloren ging. 62 Jahre lang blieb diese Geschichte unangefochten, weitgehend wegen der Verehrung und Wertschätzung, die gegenüber jenen schwarzen Fliegern aufgebaut worden waren, die so entscheidend bei der Integration nicht nur der Streitkräfte, sondern Amerikas als Ganzem waren.
Erst als 2007 ein gefürchteter Tuskegee-Airmen-Leugner namens Dr. Daniel Haulman daherkam und diese Geschichte tatsächlich untersuchte – die vom schwarzen Journalisten Roi Ottley aufgebracht und 1945 schnell von der Schwarzenzeitung „The Chicago Defender“ aufgegriffen wurde – kam die Wahrheit an die Oberfläche.
Daß nicht ein Mitglied einer weißen Bomberbesatzung, deren Flugzeug abgeschossen wurde, während es von der 332nd Fighter Group (den Red Tails) eskortiert wurde, jemals vortrat und die Wahrheit über den Mythos erzählte, daß sie „niemals einen Bomber verloren haben“, ist ein Zeugnis dafür, daß diese Fabel erst in relativ jüngerer Zeit Verbreitung erfuhr.
Obwohl man für solch eine unhöfliche Nachforschung über die Wahrhaftigkeit der Behauptungen um die Red Tails nicht wie in Europa ins Gefängnis geworfen werden konnte, stieß Dr. Haulman sehr wohl auf starken Druck seitens etablierter Akademiker und der Tuskegee Airmen selbst, weil er es wagte, die Wahrheit hinter dem Mythos zu enthüllen.
Wie kann Dr. Haulman es wagen, die Legitimität der Geschichte um die Tuskegee Airmen anzuzweifeln und sich als Leugner positionieren? Weiß er nichts über den großen Sieg über den Rassismus zu Hause und den Faschismus im Ausland, den diese tapferen nubischen Jagdpiloten errangen?
Egal, denn der Eintrag auf der Webseite des National Park Service über die „Tuskegee Airmen National Historic Site“ zählt immer noch stolz diese bedauerliche Unrichtigkeit auf:
Mit einer Distinguished Unit Citation für die Mission ausgezeichnet, verloren die Tuskegee Airmen trotz der überlegenen deutschen Flugzeuge keinen einzigen Bomber.
Haulman sagt, daß sie 1944 und 1945 in Wirklichkeit 25 Bomber an jene deutschen Flugzeuge verloren, die von jungen Luftwaffepiloten gesteuert wurden, welche gerade erst die Pubertät erreicht hatten. Aber das paßt nicht mit dem Narrativ zusammen, daß sie überlegene Piloten – sowohl mit ihrer fliegerischen Geschicklichkeit als auch mit ihrem moralischen Kompaß – gegenüber den minderwertigen weißen Piloten gewesen seien.
Mehr als 1.200 weiße Piloten der Army Air Force wurden während des Zweiten Weltkriegs als „Asse“ betrachtet (was bedeutete, daß sie fünf oder mehr bestätigte Abschüsse hatten); nicht ein Tuskegee Airman erwarb sich die Ehre, ein „As“ zu sein, sofern man nicht Detroit, eine Stadt, die Bürgermeister Coleman Young – ja, er war ein Tuskegee Airman – zu zerstören half, als „Ehrenabschuß“ betrachtet.
Immerhin sieht das Detroit von 2012 aus, als wäre es von ein paar tausend Lufteinsätzen eingeebnet worden.
Von den Anschuldigungen der Tuskegee-Airmen-Leugnung nicht zum Schweigen gebracht, verfaßte Haulman die kleine Abhandlung Nine Myths About the Tuskegee Airmen („Neun Mythen um die Tuskegee Airmen“), die so ziemlich all die Lügen abschießt, die als Wahrheit verkauft wurden, um die Geschichte von den Red Tails in der Luft zu halten.
Daß die Glorifizierung der schwarzen Piloten beinahe gänzlich auf Lügen beruht – es wäre nicht weit hergeholt zu sagen, daß „Iron Eagles“ von 1986 auf mehr Wahrheit beruht – zählt nicht. Nur ein Tuskegee-Airmen-Leugner würde solch undenkbare Gedanken hegen.
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Einen hierzulande viel bekannteren Mythos um einen ungerechtfertigt als Quasi-Staatsheiliger verehrten Schwarzen hat Kevin Alfred Strom in Die Bestie als Heiliger: Die Wahrheit über Martin Luther King demontiert.
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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.