Von Jef Costello, übersetzt von Lucifex. Das Original They Don’t Want This to End erschien am 13. Aprin 2020 auf Counter-Currents Publishing. [Anm. d. Ü.: Ich hätte fast schon nicht mehr gedacht, daß ich noch einmal einen CC-Artikel übersetzen würde, aber Bruder Jef hat mich – trotz seiner immer noch bestehenden Saint-Donald-Gläubigkeit und der „Arsch-auf-Grundeis“-Illusion am Schluß – mit diesem einsichtsvollen und wohltuend von der rächzverblendeten CC-Linie abweichenden Essay überrascht.]
Wenn noch irgendein weiterer Beweis dafür nötig wäre, daß unsere „Experten“ und „Führer“ nichts wissen, dann liefert die Coronavirus-Krise reichlich davon. Während die Medien und gewisse öffentliche Gestalten weiterhin Schäufelchen beim Untergangsszenario nachlegen und viele weitere Monate Tod und wirtschaftlichen Shutdown prognostizieren, deuten alle Zeichen darauf hin, daß die Sterbe- und Spitalseinweisungsraten in den Vereinigten Staaten ihren Höhepunkt erreicht haben könnten und jetzt zurückgehen. Wie üblich leben die Eliten abgehoben von der Realität – und es gibt Grund zu glauben, daß diese Realitätsferne in manchen Fällen bewußt und vorsätzlich sein könnte.
Laut den von New York City gemeldeten Zahlen gab es in der Stadt am 3. April 1634 neue Krankenhauseinweisungen wegen des Coronavirus. Bis zum 6. April war die Zahl der neuen Krankenhauseinweisungen auf 1560 leicht abgesunken. Einen Tag später waren es 1280. Bis zum 8. April waren es 934. Bisher sind für 9. April nur 307 Krankenhauseinweisungen gemeldet worden. Auf der „Datenseite“ der Stadt zu COVID-19 heißt es: „wegen Meldeverzögerungen sind die neuesten Zahlen unvollständig“ – aber es ist unwahrscheinlich, daß die Zahlen wieder auf über tausend pro Tag hinaufticken. Es gibt jetzt einen eindeutigen Abwärtstrend.[1]
Die Todesfälle sind in Amerikas größter Stadt einem ähnlichen Muster gefolgt. Jene Zahlen erreichten am 7. April einen Höhepunkt mit 459. Am folgenden Tag wurden 364 gemeldet, dann am 9. April 291. Nur 199 Todesfälle wurden am 10. April gemeldet. Nachdem New York unzweifelhaft das „Epizentrum“ der Pandemie in den Vereinigten Staaten ist, sind das sehr gute Neuigkeiten. Und andere Örtlichkeiten im ganzen Land melden einen ähnlichen Rückgang der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle.
Dies ist nicht das, was geschehen „sollte“.
Das meistzitierte Modell dafür, wie die Pandemie ablaufen sollte, wurde von etwas namens IHME (Institute for Health Metrics and Evaluation) mit Sitz an der University of Washington geschaffen. Dieses Modell ist nun schon seit Wochen von den Medien und Offiziellen des öffentlichen Gesundheitswesens als die reine Wahrheit zitiert worden. In Wirklichkeit ist es buchstäblich in allen seinen Prognosen daneben gelegen, wie erstmals von Tucker Carlson aufgedeckt wurde, der für mich der mutigste Mann im Fernsehen ist.
Um ein Beispiel zu nehmen: das IHME prognostizierte, daß der Bundesstaat New York bis zum 4. April bis zu 65.000 Krankenhausbetten für Virenopfer brauchen könnte. Die unterste angenommene Zahl war 48.000. Gouverneur Andrew Cuomo trat im Fernsehen auf und kreischte, daß der Bundesstaat mindestens 30.000 weitere Ventilatoren [d. Ü.: Beatmungsgeräte?] brauchen würde. In Wirklichkeit gab es zum 4. April im gesamten Bundesstaat weniger als 16.000 Krankenhauseinweisungen. In anderen Worten, nur ein Drittel dessen, was das Modell vorhergesagt hatte. Und was diese Ventilatoren betrifft, so stellt sich heraus, daß New York bereits mehr hat, als es braucht – viel mehr. Und das IHME irrte sich auch anderswo im Land sehr. Für Virginia prognostizierten sie, daß bis August 3073 Menschen sterben würden; nun waren sie gezwungen, diese Vorhersage auf 891 zu revidieren.
Tatsächlich scheint das IHME sich überall geirrt zu haben. Am 25. März, vor nur achtzehn Tagen, prognostizierte die Organisation, daß in den Vereinigten Staaten 245.000 Menschen am Coronavirus sterben würden. Am 8. April wurde diese Zahl auf 60.000 nach unten revidiert – ein Viertel dessen, was ursprünglich prognostiziert wurde. Ähnliche Revidierungen gibt es anderswo auf der Welt. Das Imperial College London hat seine Vorhersage der Coronavirus-Todesfälle von 250.000 auf unter 20.000 revidiert, was ungefähr dieselbe Zahl von Menschen ist, die im Vereinigten Königreich jedes Jahr an Grippe sterben.
Wie konnten diese angeblich unanfechtbaren Quellen sich so spektakulär geirrt haben? Die Wahrheit ist, daß fast niemand im öffentlichen Leben, zumindest in den Vereinigten Staaten, diese Frage stellt. Stattdessen behaupten sie, daß die Zahlen der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle deshalb niedriger als prognostiziert seien, weil die Shutdowns und das „social distancing“ extrem wirksam gewesen seien. In anderen Worten, die Schließung der Schulen, fast aller Geschäfte und Restaurants und der Gottesdienste, der Befehl an die Menschen, ihr Zuhause außer für den Einkauf von Lebensmitteln zu verlassen, etc., hätten die Zahl der prognostizierten Todesfälle im gesamten Land um drei Viertel verringert.
Aber das ist einfach absurd. „Social distancing“ kann die Auswirkungen naheliegenderweise verringern, aber nicht um so viel. Außerdem hat das IHME, wie Tucker aufgezeigt hat, in Wirklichkeit „social distancing“ und einen landesweiten kommerziellen Shutdown eingerechnet, als es zu seinen ursprünglichen Zahlen kam. In anderen Worten, uns wurde gesagt, daß ungefähr 245.000 Menschen sterben würden, wenn wir alle „social distancing“ praktizierten und wenn die Wirtschaft buchstäblich stillgelegt würde. Also muß etwas anderes die dramatische Überschätzung von allem im Zusammenhang mit diesem Virus erklären – der Infektionen, Krankenhauseinweisungen und Todesfälle. Die Erklärung wird für das IHME nicht schmeichelhaft sein, oder für die Experten und Regierungsleute, die unermüdlich ihre krass falschen Zahlen wiederholen.
Ich habe das Gefühl, einen Punkt in meinem Leben erreicht zu haben, wo es mir endlich gedämmert hat, daß niemand von denen, die das Sagen haben, irgendetwas weiß, und daß (mindestens) die Hälfte von ihnen nachweislich verrückt ist. Es ist, wie wenn man plötzlich erkennen würde, daß niemand an Bord weiß, wie das Flugzeug zu steuern ist, am allerwenigsten die Piloten. Betrachten wir als Paradebeispiel Dr. Anthony Fauci, der in all dem Trumps rechte Hand gewesen ist und das Vertrauen und die Zuneigung der Nation gewonnen hat. Faucis ursprüngliche Position zum Coronavirus, die er im Januar klarmachte, war, daß es überhaupt keine Bedrohung für die USA darstelle. Jetzt ist er ins andere Extrem gewechselt und kommt so rüber, als sei er Trumps Antwort auf Dr. Seltsam:
Fauci hat erklärt, daß wir alle für die nächsten achtzehn Monate im Lockdown sein könnten. Aber es wird noch besser: er hat gesagt, daß die Dinge vielleicht „nie wieder” zur Normalität zurückkehren werden, daß wir nie wieder Hände schütteln sollten und daß amerikanische Bürger vielleicht Immunitätszertifikate für das Virus tragen werden müssen, um sie auf Verlangen der Polizei vorzuweisen („Papiere bitte!“). Kurz, dieser Kerl ist irgendwie verrückt. Und doch unternimmt der Präsident der Vereinigten Staaten keinen Schritt ohne ihn.
Währenddessen öffnet Dänemark, das einen ähnlichen Ausbruch wie wir (relativ zur Bevölkerung) erlitt, diese Woche wieder seine Schulen. Dasselbe in Österreich, wo kleinere Geschäfte am 15. April wieder öffnen, und größere Geschäfte Anfang Mai. Schweden hat kaum überhaupt „social distancing“ praktiziert. Es hat seine Sekundarschulen und Universitäten geschlossen, aber die Vorschulen, Grundschulen, Geschäfte, Restaurants, Bars und Parks bleiben offen. Schweden hat den wohl viel vernünftigeren Ansatz gewählt, nur die für eine Infektion Anfälligsten zu isolieren, was die Älteren und jene mit Vorerkrankungen sind. Und mit Stand 7. April hat es im ganzen Land nur 591 Todesfälle gegeben, die dem Coronavirus zugeschrieben werden.[2] Aber die Vereinigten Staaten müssen achtzehn Monate lang stillgelegt bleiben. Dies ist sicher die verrückteste Form, die der „American exceptionalism“ jemals angenommen hat.
Wie üblich eiert Trump herum. Zu Schwedens Ansatz behauptete er tatsächlich, daß das Land „es damit versucht hat, und sie sahen Dinge, die wirklich erschreckend waren, und haben das Land sofort dichtgemacht.“ Aber das ist völlig und total falsch. Trump log nicht; dies ist offenkundig das, was ihm von den „Experten“ gesagt wurde, die er konsultiert. Später hat Trump jedoch signalisiert, daß der die Vereinigten Staaten gern bis Mai „wieder aufsperren“ würde. Und die Reaktion ist vorhersehbar gewesen. Trump ist verrückt! Er stellt Profite über Menschenleben! Er wird uns alle umbringen!
Es ist nicht nur Fauci, der die Zahl der achtzehn Monate in Umlauf gebracht hat. Andere „Experten“ haben ebenfalls darauf beharrt, daß die Vereinigten Staaten fast unbegrenzt im Lockdown bleiben müssen. Bei einem Auftritt in MSNBC (wobei er sehr offensichtlich eine vorbereitete Erklärung von einem Teleprompter ablas) bestätigte Dr. Zeke Emanuel, der Bruder von Rahm Emanuel, Obamas Stabschef im Weißen Haus, ebenfalls die Zahl der achtzehn Monate und stellte fest, daß „wir keine Wahl haben“. Tatsächlich ist es der allgemeine Konsens der liberalen Medien und der Establishment-Eliten, daß wir uns zu Hause einigeln und uns auf Monate und Monate der Isolation vorbereiten müssen, des zwangsweisen Maskentragens (das „Experten“ vor weniger als einem Monat als „unwirksam“ bezeichneten), der Arbeitslosigkeit, ohne Fitnesscenter und ohne Haarschnitte. Nun, Leute, wie Ayn Rand vor Jahren sagte: „Macht euch nicht die Mühe, eine Torheit zu untersuchen. Fragt euch nur, was sie bewirkt.“
Es ist offensichtlich, daß die Coronakrise jetzt für politische Zwecke manipuliert wird und daß die Agenda sein könnte, die öffentliche Hysterie so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Hin und wieder hat Ron Paul recht, und letzten Monat schrieb er: „Die Leute sollten sich fragen, ob diese Coronavirus-‚Pandemie‘ ein großer Schwindel sein könnte, bei dem die tatsächliche Gefahr durch die Krankheit von denjenigen massiv übertrieben wird, die aus der daraus folgenden Panik finanziell oder politisch zu profitieren suchen.“ Ja, Leute, wir haben es wirklich mit Menschen zu tun, die so verdreht sind, daß sie das Land mit Freuden in eine weitere Große Depression gestürzt sehen würden, wenn es nur bedeutete, Trump aus dem Amt zu entfernen. Vor Monaten erklärte der HBO-Moderator Bill Maher: „Eine Möglichkeit, Trump loszuwerden, besteht darin, die Wirtschaft abstürzen zu lassen. Also bitte führt die Rezession herbei.“ Nun, verdammt, warum nicht Nägel mit Köpfen machen und eine Depression daraus machen?
Ihr wißt, daß es schwerfällt, das Abscheulichste auszuwählen, das die Medien in den ersten fünf Jahren getan haben, seit Trump seine Kandidatur verkündete, aber hier ist mein Vorschlag: es war, als sie sich sofort gegen Hydroxychloroquin wandten, ein potentiell lebensrettendes Medikament, nur weil Donald Trump meinte, es sei es wert, daß man es sich ansehe. Der Nadir war erreicht, als CNN berichtete, daß ein Mann in Arizona durch das Medikament getötet worden war, aber bequemerweise zu erwähnen unterließ, daß dieser Depp in Wirklichkeit einen Aquariumreiniger konsumiert hatte, der Chloroquinphosphat enthielt.
Und doch gibt es, so schwer es auch zu glauben sein mag, solche unter uns, deren Motive noch finsterer sind und die auf viel mehr als das Gewinnen einer Wahl abzielen.
Während die Medien buchstäblich nichts über mögliche Behandlungen gegen das Virus berichten (tatsächlich haben sie, wie von mir erwähnt, sie aktiv zu diskreditieren versucht), werben sie stattdessen für immer mehr autoritäre Regierungskontrollen als die einzige Lösung. Individuen, die meinen, daß die Dinge nicht so schlimm sind wie vorhergesagt, und daß wir in ein paar Wochen wieder an die Arbeit gehen könnten, werden leidenschaftlich als „verantwortungslos“ verdammt. Die politkorrekte Position ist nun die, daß wir „Menschen über Profite“ stellen und im Grunde im Lockdown bleiben müssen, bis die gesamte Gesellschaft in ein post-apokalyptisches, Mad-Max’sches Barbarentum absinkt. Dann werden die Leute um „wirklich, wirklich kompetente und technokratische“ Führer betteln, wie Andrew Yang es ausgedrückt hat.
Es war in Wirklichkeit der ehemalige britische Premierminister Gordon Brown, der die Katze aus dem Sack ließ, als er die Führer der Welt dazu aufrief, eine „vorübergehende Form einer globalen Regierung“ zu schaffen, um mit der Pandemie fertigzuwerden. Wie meine Leser wissen, ist es axiomatisch, daß Regierungen, wenn sie in Notsituationen neue Befugnisse für sich beanspruchen, sie selten wieder aufgeben. Ist es plausibel, daß an Browns „globaler Regierung“ irgendetwas „temporär“ wäre?
Am 3. April veröffentlichte der Dr. Seltsam aus dem wirklichen Leben, Henry Kissinger, einen Leitartikel im Wall Street Journal. Dieser beginnt damit, daß Kissinger uns daran erinnerte, daß er die Ardennenschlacht überlebte. Diese fand, falls ihr das nicht wißt, vor 350 Jahren statt, was Kissinger an diesem Punkt zu einem sehr, sehr alten Ferengi macht – eine Tatsache, die man im Kopf behalten sollte. Er beschreibt die Coronakrise in Worten, die bereits zu der Zeit veraltet waren, als er sie schrieb: „Das Coronavirus hat uns in beispiellosem Ausmaß und mit beispielloser Wildheit getroffen. Seine Ausbreitung ist exponentiell: die Fälle in den USA verdoppeln sich alle fünf Tage… Das medizinische Material ist unzureichend, um mit den sich ausweisenden Wellen von Erkrankungen fertigzuwerden. Die Intensivstationen stehen kurz vor der Überlastung oder schon jenseits davon.“ In Wirklichkeit ist Material wie Ventilatoren nicht Mangelware, und improvisierte Intensivstationen, die den Überschuß aus Krankenhäusern bewältigen sollten, stehen zum Großteil leer oder sind ganz geschlossen worden.
Kissinger fährt fort: „Die Krisenanstrengungen, wie groß und notwendig sie auch sein mögen, dürfen nicht die dringende Aufgabe in den Hintergrund drängen, ein paralleles Unternehmen für den Übergang zu einer Post-Coronavirus-Ordnung zu starten.“ Übersetzung: Die Kranken zu behandeln und eine weitere Ausbreitung zu verhindern, ist nur ein Teil dessen, was getan werden muß; wir müssen auch die New World Order verstärken und sicherstellen, daß sie intakt bleibt, wenn das Virus einmal eine bittere Erinnerung ist. „Die Führer behandeln die Krise auf weitgehend nationaler Basis, aber die gesellschaftsauflösenden Wirkungen des Virus erkennen keine Grenzen an.“ Wahr, besonders wenn jene Grenzen porös und ungeschützt bleiben. Henry, du alter Romantiker, hast du’s nicht gehört? Es war deine New World Order, die dem Virus die Ausbreitung so leicht gemacht hat.
Und hier kommt’s: „Kein Land, nicht einmal die Vereinigten Staaten, kann das Virus in einer rein nationalen Anstrengung überwinden. Die Notwendigkeiten des Augenblicks anzugehen muß letztendlich mit einer globalen kollaborativen Vision und einem entsprechenden Programm gepaart werden.“ Aber es waren genau die „rein nationalen Anstrengungen“, mit denen Länder die Kontrolle über die Situation zu gewinnen begannen: als zum Beispiel Länder wie Ungarn ihre Grenzen schlossen (in Ungarn gibt es jetzt insgesamt ungefähr 1000 Coronavirus-Fälle [3]). Und der Kampf gegen das Virus hat zu Forderungen nach nationaler Autarkie geführt, im Gegensatz zu dem, was Kissinger „die Weltwirtschaft“ nennt, deren „Wunden“ wir, wie er sagt, „heilen“ müssen, wenn die Krise vorbei ist.
Aber die dicksten Dinger kommen noch. Kissinger ermahnt uns, „die Prinzipien der liberalen Weltordnung zu sichern.“ Und er warnt uns vor der gefährlichen Wiederbelebung einer alten „Legende“:
Die Gründungslegende der modernen Regierung ist eine ummauerte Stadt, die von mächtigen Herrschern beschützt wird, manchmal despotisch, zu anderen Zeiten wohlwollen, aber immer stark genug, um das Volk vor einem äußeren Feind zu beschützen. Die Denker der Aufklärung formulierten dieses Konzept neu und argumentierten, daß es der Zweck des legitimen Staates ist, für die Grundbedürfnisse des Volkes zu sorgen: Sicherheit, Ordnung, wirtschaftliches Wohlergehen und Gerechtigkeit. Individuen können diese Dinge nicht allein sicherstellen. Die Pandemie hat einen Anachronismus provoziert, eine Wiederbelebung der ummauerten Stadt in einem Zeitalter, in dem der Wohlstand von globalem Handel und globaler Bewegung von Menschen abhängt.
Man weiß kaum, wo man anfangen soll, daher lasse ich Pat Buchanan für mich sprechen:
Ist die Idee des Nationalstaates, dessen Hauptpflicht die Verteidigung der Gesundheit und Sicherheit des einzigartigen Volkes ist, das ihn schuf, die „Legende“? Oder ist die wahre Legende, der Mythos, die Idee irgendeiner Neuen Weltordnung von Ländern, die in einer Weltföderation glücklich miteinander handeln und einander bereisen?
Amen.
Kissinger stellt sich vor, daß er auf der richtigen Seite der Geschichte stehe; tatsächlich stellt er sich vor, er stehe am Ende der Geschichte. Die Wahrheit ist, daß das einzige, an dessen Ende er steht, das globalistische Ideal ist, das er und andere wie er jahrzehntelang verfochten haben. Dem Rat Kissingers und der Globalisten folgend, haben die Vereinigten Staaten und die Nationen Europas von ihrer Verantwortung abgedankt, für die „Grundbedürfnisse“ ihres eigenen Volkes zu sorgen: ihrer „Sicherheit, Ordnung, wirtschaftlichem Wohlergehen und Gerechtigkeit“. Ist Kissinger gegenüber dieser offensichtlichen Tatsache blind? Ja, wirklich. Kissinger ist ein sehr alter Mann mit einer todgeweihten Ideologie, die sich wie viele andere Ideologien der „Einheit“ und „Brüderlichkeit“ als unglaublich zerstörerisch herausgestellt hat.
Wie es ein Editorialschreiber des RT ausdrückt:
Auf Kissinger zu hören, das muß gesagt werden, ist das, was die Vereinigten Staaten in ihre gegenwärtige Situation gebracht hat – die sich für etwas Besonderes hielten, allen Weltmächten mißtrauen, die ihnen nicht unterwürfig Lehnstreue schwören, dieselbe gescheiterte Politik bis zur Parodie wiederholen… Der erste Schritt der USA nach der Pandemie sollte die Löschung der Brände sein, die von Kissinger und seinesgleichen gelegt wurden, die das Imperium in die Rhetorik der liberalen Demokratie zu hüllen suchen.
Die Zukunft ist die Wiederbelebung der „ummauerten Stadt“. Einer, die das Volk vor äußeren Feinden (einschließlich unsichtbarer) schützt und „für die Grundbedürfnisse des Volkes“ genau dadurch sorgt, daß sie ihre eigenen Leute an erste Stelle setzt und autark wird. Kurz gesagt, die Zukunft gehört dem Nationalismus. Und wie kann Kissinger mit ernstem Gesicht behaupten, daß „die ummauerte Stadt“ eine „Legende“ war, wo dies das Modell war, dem in der Vergangenheit jede Nation folgte, bis das, was Greg Johnson das „Globalvirus“ nennt, die Gehirne der elitären Führungsschicht infizierte? Unsere Zukunft, liebe Freunde, ist unsere Vergangenheit. Der Globalismus war bereits durch den Aufstieg des Nationalpopulismus im Westen bedroht, aber e könnte gut sein, daß das Coronavirus ihm einen Todesstoß versetzt hat.
Zumindest hoffen wir das. Aber dies ist nicht die Zeit, um übermütig zu werden. Nicht die Zeit, etwas wie die „historische Unvermeidlichkeit“ des Nationalismus zu postulieren. Unsere Feinde sind in Schwierigkeiten, und sie sind besorgt – daher Kissingers Essay (wenn die „Weltföderation“ wirklich so stark wäre und wirklich den Endpunkt der Geschichte darstellen würde, warum dann sich Sorgen machen?). Dies ist daher ein sehr kritischer und sehr gefährlicher Moment. Es heißt manchmal, daß das gefährlichste Tier ein verwundetes ist, und daher sollten wir erwarten, daß unsere Feinde fast alles versuchen könnten, um ihre Macht zu sichern – um diese Krise als Chance zu ergreifen, um den Nationalpopulismus auf Arten zurückzudrängen, die uns noch jahrzehntelang beeinträchtigen könnten.
Fußnoten:
[1] Zur Zeit der Veröffentlichung waren alle relevanten epidemiologischen Metriken – tägliche neue Fälle, Hospitalisierungen und Todesfälle – in New York in einem Abwärtstrend. Am 9. April gab es 352 Hospitalisierungen, während es am 10. 117 gab. Die täglichen Fallzahlen sind ebenfalls um Hunderte zurückgegangen. Vom the NYC Department of Health.
[2] Zur Zeit der Veröffentlichung hat Schweden 919 Todesfälle gehabt. Es hat ebenfalls nach etwas, das der „Höhepunkt“ der Infektionen zu sein scheint, einen stetigen Abwärtstrend der täglichen neuen Fälle erlebt. Vom Johns Hopkins COVID-19 Resource Center.
[3] Zur Zeit der Veröffentlichung hat Ungarn 1458 Infektionen bestätigt. Von der offiziellen COVID-19-Informationsseite der ungarischen Regierung (auf Ungarisch). Ungarns „Kurve“ ist ebenfalls relativ „flach“ geblieben“, mit einer größeren Spitze der Fälle am 10. Vom Johns Hopkins COVID-19 Resource Center.
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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.
Luftpost aus dem Siechkobel
/ April 14, 2020So, da ist es. 🙂
STEFAN MATUN
/ April 15, 2020Hat dies auf My Blog rebloggt.