Focke-Wulfs Triebflügeljägerprojekt: Früher Senkrechtstarter

Focke-Wulfs projektierter Triebflügeljäger in der CGI-Illustration von Ronnie Olsthoorn.

(Ergänzt am 2. Dezember 2018 – Funktionsschema Staustrahltriebwerk)

Im Dezemberheft 1981 der FLUG REVUE erschien ein Artikel über ein ausgefallenes, faszinierendes deutsches Kampfflugzeugprojekt des Zweiten Weltkriegs mit hubschrauberartig rotierenden Flügeln und Staustrahltriebwerken an den Flügelspitzen, den ich nachfolgend wiedergebe (die Bilder stammen – mit zwei Ausnahmen – auch aus diesem Artikel, an den anschließend weitere CGI-Bilder wie das obige zu finden sind):

FRÜHER SENKRECHTSTARTER

Revolutionäres deutsches Triebflügeljäger-Projekt aus der Zeit vor Ende des Zweiten Weltkriegs

Text und Fotos: G. Sengfelder; Zeichnung: Carlo Demand

So sollte der Triebflügeljäger eingesetzt werden.

Verschiedene Überlegungen führten zum Entwurf dieses außergewöhnlichen Flugzeugs: einmal die ständigen Angriffe alliierter Flugzeuge auf deutsche Flugplätze und die fortschreitende Zerstörung der Start- und Landebahnen in der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges, zum anderen die erfolgversprechende Entwicklung eines Staustrahltriebwerks bei Focke-Wulf. Der mit solchen Aggregaten ausgerüstete Triebflügeljäger kam zwar über das Reißbrettstadium nicht hinaus, stellt aber ein derart revolutionäres Konzept dar, daß es dennoch Beachtung verdient. Nachfolgend die Geschichte dieses frühen Senkrechtstart-Projekts.

Der Triebflügeljäger im Modell.

Im Jahrbuch der deutschen Luftfahrtforschung 1942 erschien ein Bericht der aerodynamischen Versuchsanstalt Göttingen mit dem Titel „Der Triebflügel“. Die Verfasser E. v. Holst, D. Küchemann und K. Solf untersuchten in diesem Bericht die Frage, ob ein Fluggerät denkbar sei, bei dem Vortriebs- und Auftriebsorgan vereinigt sind. Ausgehend vom Flug der Libelle wurde die Entwicklung des rollenden Flügels mit allen Vorteilen und Problemen beschrieben.

Bei all diesen Untersuchungen ging man von der Überlegung aus, daß ein starkes Triebwerk, im Rumpf installiert, zwei gegenläufige Luftschrauben von großem Durchmesser antreiben sollte. Ein leichtes, einfaches Strahltriebwerk war noch nicht entwickelt.

Die Lorindüse war zwar bekannt, und Dr. Sänger arbeitete ab 1941 an Staustrahlrohren, die nicht nur einen entsprechenden Startschub entwickelten, sondern auch eine große Baulänge hatten. In der gasdynamischen Abteilung von Focke-Wulf arbeitete ein Team unter der Leitung von Dr. Pabst an einem Staustrahlantrieb, der wesentlich kleiner baute als herkömmliche Lorindüsen. Ein weiteres Ziel der Focke-Wulf-Forschung war es, den Brennstoffverbrauch zu senken und minderwertige Treibstoffe wie Stein- oder Braunkohlenteeröl zu verwenden.

In verschiedenen Versuchsreihen gelang es, einen sehr einfachen und wirkungsvollen Brenner zu entwickeln. Durch die Anordnung vieler kleiner Brenner mit entsprechendem Scheibendurchmesser erreichte man eine kurze Brennlänge sowie eine gleichmäßige Temperaturverteilung in einem großen, aber kurzen Brennraum.

Eine weitere Möglichkeit, das Triebwerk zu verbessern, ergab sich aus aerodynamischen Überlegungen. Durch die Verwendung eines Stromlinien-Diffusors gelang es, die Eintrittslänge, die bei den herkömmlichen Lorin-Düsen drei Triebwerksdurchmesser ausmachte, auf einen Durchmesser zu kürzen.

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Die Wächter von Avalon

Von Cernunnos (Originalveröffentlichung hier). Diese Geschichte ist im selben „TTA-Universum“ angesiedelt wie Stewart Cowleys Buch Spacewreck, und sie ist eine Fortsetzung von Stewart Cowleys Originalgeschichte Spacewreck: Kinder der Götter. Die Bilder sind von Edward Blair Wilkins, Eddie Jones und Colin Hay.

Ulf Janssen durchquerte das Raumdock C der Alferi-Raumbasis und strebte seinem Schiff zu, das bereits außerhalb davon abflugbereit angedockt lag. Aus der zum Weltraum hin offenen Konstruktion des Docks konnte er im Hintergrund drei Kreuzer der Terran Defence Authority im aktinischen Licht von Alpha Eridani schweben sehen. Selbst hier, zwölf Milliarden Kilometer von diesem auch als Achernar bekannten blauen Doppelstern entfernt, war sein Glanz nicht viel schwächer als jener von Sol aus der Erdumlaufbahn gesehen.

Er und seine Schiffskameraden hatten seit dem Abenteuer auf Beta Fornacis III einiges erreicht, dachte Janssen. Nachdem der Kapitän und Eigner ihres damaligen Schiffes, der Paquita, auf diesem Planeten zurückgeblieben war und ihnen somit das Schiff überlassen hatte, waren sie zunächst zum Bestimmungsort ihrer illegalen Fracht aus Nuklearsprengmitteln geflogen, um diese abzuliefern und das Transportentgelt zu kassieren.

Auf dem Weg dorthin war es unter der zusammengewürfelten Besatzung zu Streitigkeiten um die Aufteilung dieses Geldes, das ursprünglich ihrem Kapitän gehört hätte, sowie der Eigentumsanteile an der Paquita gekommen. Dieser Konflikt hatte zu Kämpfen an Bord geführt, die erst endeten, nachdem ein Drittel der Mannschaft tot war und die Mehrheitsfraktion unter der Führung des Ersten Offiziers Ranjit Aghdashloo, der auch Ulf Janssen angehörte, gewonnen hatte. Anschließend hatte man sich darauf geeinigt, daß das Frachtentgelt zunächst für die vollständige Reparatur der Paquita verwendet werden und der Rest nach dem Schlüssel an die Männer ausbezahlt werden sollte, wie sich ihre mit dem Kapitän vereinbarten Löhne zueinander verhielten. Das Eigentum am Schiff selbst teilten sich die Überlebenden gleichmäßig untereinander auf.

Da Janssen Erster Pilot der Paquita gewesen und auch ingenieurstechnisch sehr versiert war, hatte er eine relativ hohe Lohneinstufung gehabt und entsprechend stark von dieser Regelung profitiert. Nach mehreren weiteren lukrativen Flügen mit dem wiederhergestellten Schiff hatte er genug Geld beisammen, um sich selbständig machen zu können. Seinen Eigentumsanteil an der Paquita ließ er sich von den anderen Mannschaftsmitgliedern abkaufen, und zusammen mit seinen Ersparnissen aus seiner Zeit als Offizier der Terran Trade Authority, bevor er bei der Behörde in Ungnade gefallen war, reichten seine Mittel für die Anzahlung auf ein eigenes Schiff. Fünf seiner Kameraden – drei davon kannte er bereits aus seiner TTA-Zeit – ließen sich ebenfalls auszahlen und schlossen sich ihm an.

Janssens Wahl fiel auf die Tauris, einen ehemaligen bewaffneten TTA-Transporter der Tharsis-Klasse, von der nur wenige Exemplare gebaut worden waren, weil sich die Handhabung und Wartung dieser leistungsfähigen Raumschiffe als zu anspruchsvoll für die drittklassigen Diversity-Quotenbesatzungen erwiesen hatte, die inzwischen meist für die Transportaufgaben der Terran Trade Authority eingesetzt wurden. Janssen war auf genau so einem Schiff, der Thule, Erster Offizier im Range eines Lieutenant Commander gewesen, eher er ungerechterweise aus der TTA flog, weil er korrupte Machenschaften seines Kommandanten JaDavin Shabraoui und dessen Komplizen aufgedeckt hatte:

Die Thule war auf einer Eiswelt bruchgelandet, nachdem zwei ihrer Fusionstriebwerke im Landeanflug versagt hatten. Kommandant Shabraoui hatte den mitgeführten Austauschsatz für hochbelastete Verschleißteile der Triebwerke schwarz verhökert und den vorgeschriebenen Austausch dieser Teile übergangen, was er mit schonendem Triebwerkseinsatz über das nächste Wartungsintervall auszugleichen hoffte. Wegen der damals herrschenden böigen, stürmischen Turbulenzen waren sie in schnellerem Landeanflug als üblich auf Karelis III hinuntergegangen, und als die Triebwerke zum Abfangen vor dem Aufsetzen auf volle Normalleistung gefahren worden waren, war eines davon ausgefallen. Automatisch waren die beiden benachbarten Antriebe sofort auf Notleistung gegangen, mit der Folge, daß einer davon kurz darauf ebenfalls versagt hatte. Die Gravoaggregate hatten bei dieser Sinkgeschwindigkeit nicht ausgereicht, um den fehlenden Schub auszugleichen und vor dem Bodenkontakt einen Schwebezustand herzustellen, und so hatte die Thule in leichter Schräglage hart mit dem Heck aufgeschlagen und war anschließend – gebremst durch die Gravitoren im Vorschiff – umgekippt.

Nachdem die Besatzung durch ein kleines Scoutschiff gerettet worden war, hatte die TTA versucht, die Ursache des Unglücks zu vertuschen, um einen Korruptionsskandal zu verhindern, nachdem es zuvor schon weitere gegeben hatte. Als Janssen und drei seiner Kameraden – der Zweite Ingenieur Marc Auriol, der Erste Pilot Angus Craig und der Waffensystemoffizier Silvano Tassotti – auf der Wahrheit beharrten, hatte die TTA zunächst Druck auf die vier ausgeübt und sie schließlich aus ihrem Dienst ausgeschlossen. Janssen konnte es zwar nicht beweisen, aber er hatte den Verdacht, daß die Behörde auch durch verdeckte Einflußnahme dafür gesorgt hatte, daß fortan keine reguläre zivile Raumfluggesellschaft ihnen mehr einen Job gab. So war ihnen nichts anderes übriggeblieben, als unter Chalee Sameth auf der Paquita anzuheuern.

Nach seinem Ausscheiden aus der Paquita-Mannschaft hatte Janssen unter Nutzung seiner gewonnenen Erfahrungen die Prüfungen für eine zivile Transportraumer-Kapitänslizenz abgelegt, sodaß er im Unterschied zu seinem Ex-Kapitän Sameth ganz legal Transportdienste anbieten konnte. Dann hatte er die Tauris gekauft, die wie die wenigen anderen erhalten gebliebenen Schiffe der Tharsis-Klasse nach ihrer Ausmusterung aus dem TTA-Dienst zum Abverkauf an zivile Nutzer freigegeben worden war. Zwar ohne Bewaffnung, aber Janssen hatte vor, zum Wrack der aufgegebenen Thule zu fliegen, die immer noch auf der entlegenen Eiswelt Karelis III lag. Deren Waffenanlage, bestehend aus zwei unter Abdeckungen versenkbaren Lasergeschütztürmen mit halbkugeligem Schußfeld beiderseits des Rumpfes samt der dazugehörigen Nebenaggregate und der Feuerleitanlage, wollte er ausbauen und „schwarz“ in die Tauris integrieren. Auch diverse Ersatzteile für die Antriebsanlagen, die Reaktoren und die sonstigen Schiffssysteme konnten dort gewonnen werden. Ein Teil davon würde zusammen mit dem Hauptreaktor und dem Hyperantrieb von seinen ersten Auftraggebern verwendet werden, einer geheimnisvollen Gruppe, die ihm einen Teil des Geldes vorgestreckt hatte, das ihm auf den vollen Kaufpreis der Tauris noch gefehlt hatte, sodaß er für den Rest mit einem kleineren Kredit auskam. Außerdem wußte Janssen aus seiner Zeit bei der TTA und auch aufgrund späterer Recherchen, wo eine weitere verunglückte Einheit der Tharsis-Klasse zu finden sein könnte, nämlich die Thaumasia, die nach einem mysteriösen Zwischenfall aus der Schiffsliste der TTA gelöscht worden war.

Janssens Auftraggeber hatten das erste Schiff eines zweiten Bauloses der Tharsis-Klasse erworben, die Thalia, die wegen der beschlossenen Ausmusterung dieses Typs nicht mehr fertiggestellt worden war. Janssen und seine Mannschaft hatten diesen Leuten mit ihrer Expertise dabei geholfen, dieses Schiff weitgehend fertigzustellen und normalraumflugfähig zu machen, einschließlich Fusionstriebwerken, Hilfsreaktoren und Gravitoren, aber ohne Hyperantrieb und den für dessen Betrieb nötigen Hauptreaktor. Da die Thalia so nur zu interplanetaren Flügen innerhalb eines Sonnensystems fähig war, brauchte sie von der TTA nicht lizenziert zu werden. Im Laderaum eines gecharterten Großfrachters, mit dem ein Teil der Auftraggebergruppe mitfliegen würde, sollte sie ins Karelis-System gebracht und in den freien Weltraum ausgesetzt werden. Der Rest der Gruppe würde als Passagiere mit der Tauris dorthin reisen, die für sie auch einiges andere Material in ihrem Laderaum befördern würde. Beide Schiffe sollten dann auf Karelis III neben der Thule landen, worauf deren Hauptreaktor und Hyperantrieb in die Thalia und ihre Waffensysteme in die Tauris eingebaut werden sollten. Wenn das erledigt war, würde ein weiterer Geldbetrag auf Janssens Konto überwiesen werden, womit er einen Teil seines Kredits tilgen konnte. Anschließend war vorgesehen, zur Thaumasia zu fliegen und zu sehen, ob deren Waffenanlage für die Thalia übernommen werden konnte.

Wofür seine Auftraggeber Waffen an ihrem Schiff haben wollten, wußte Janssen nicht. Sie machten jedenfalls nicht den Eindruck von Piraten, daher zählte für Janssen nur, daß er nach einem erfolgreichen Abschluß auch dieses Auftragsteils genug Geld bekommen würde, um sein eigenes Schiff ganz abzahlen und schuldenfrei sein zu können.

Einen Tag später, nachdem der langsamere Großtransporter bereits abgeflogen war, legte auch die Tauris von der Alferi-Raumbasis ab und nahm, vorbei an Alpha Eridani A, Kurs auf ihr fernes Ziel. Getrieben von den Plasmastrahlen aus ihrem Heck steuerte sie eine der ausgewiesenen Sprungzonen im Achernar-System an, wo sie ihren Hauptreaktor hochfuhr und nach dem Abschalten ihrer Fusionsraketentriebwerke im Hyperraum verschwand.

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Kampfeinsatz-Tips von Andy McNab aus „Die Männer von Bravo Two Zero“

Von Cernunnos

Der ehemalige britische SAS-Soldat Andy McNab beschreibt in seinem Buch „Die Männer von Bravo Two Zero“ (Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN 3-423-12281-1) seine Erlebnisse als Kommandant eines achtköpfigen SAS-Stoßtruppunternehmens im Irakkrieg von 1991. Das Ziel dieses Unternehmens war die Ortung und Zerstörung eines Überlandkabels nahe einer irakischen Hauptversorgungsroute sowie der mobilen Scud-Raketen Saddam Husseins.

Ich habe mir vor etlichen Jahren aus diesem Buch eine Anzahl von Praxistips für Kampfeinsätze und Überlebenssituationen herausdestilliert und in einer Liste von vierzehn Punkten zusammengeschrieben, die ich hier zunächst wiedergebe, ehe ich anschließend noch eine Darstellung eines Feuergefechts aus diesem Buch zitiere:

1) Einschätzung Sturmgewehr M16:
Besser als Enfield SA-80, leichter und sehr leicht zu reinigen und zu warten.
Gute, praktische Waffe, alles ist schlicht und einfach, keine kleinen Teile, die hervorstehen oder verlorengehen können. Keine Teile, die leicht Rost ansetzen.
Sehr leiser Sicherungshebel, die Sicherung ist sehr einfach und kann mit dem Daumen betätigt werden (im Gegensatz zum SA-80, wo das mit dem Abzugsfinger geschieht, was nach McNabs Einschätzung Wahnsinn ist).

2) Gewehrriemen
McNabs Trupp hatte keine Trageriemen an den M16. Begründung: Ein Riemen ist für die Trageweise über der Schulter, was im Einsatz nicht angebracht ist. Auf Streife wird die Waffe mit beiden Händen gehalten, den Kolben an der Schulter.
Diese Praxis wird durch Peter MacDonalds „SAS im Einsatz“ bestätigt; auf den Fotos sind keine Riemen an den M16 und SA-80. Der australische SAS verwendet ebenfalls keine Riemen, Spetsnaz und Navy-SEALS aber schon.

3) Magazine:
Bei McNabs Einsatz im Irak führte jeder Schütze zehn 30er-Magazine mit, fertig geladen mit je 29 Schuß (= insgesamt 290). Die Magazine sind genauso wichtig wie die Waffe selbst, denn wenn die Federn die Patronen nicht in Position drücken, kann der Verschluß sie nicht richtig in den Lauf einführen. Das Magazin des Armalite M16 faßt normalerweise 30 Patronen, aber es es ist sicherer, sie nur mit 29 zu bestücken, damit die Federn etwas mehr Druck auf die Patronen ausüben und auch weniger leicht erlahmen. Es ist leichter und schneller, ein leeres Magazin gegen ein neues auszutauschen, als eine Ladehemmung zu beheben.

4) Gürtelbestückung:
Munition und Grundstock an Überlebensrationen (Wasser, Essen, Erste-Hilfe-Ausrüstung) am Gürtel, der im Einsatz nur abgelegt wird, wenn es unbedingt sein muß; selbst dann darf er höchstens eine Armlänge entfernt liegen.
Nachts in Körpernähe halten; falls man ihn überhaupt ablegt, schläft man darauf. Das gleiche gilt für die Waffen.

5) Anfertigung von Tarnmaterial:
Jute-Quadrate, ca. 2 x 2 m, mit Maschinenöl eindrecken, in eine Schlammlacke legen und mit einer Bürste bearbeiten, wenden und Prozedur wiederholen.
Ausschütteln, trocknen lassen, fertig.

6) Messerattacken auf Wachtposten:
Die Chance, mit einem glatten Stich ins Herz zu treffen, ist sehr gering und nicht einmal den Versuch wert. Vielleicht hat der Gegner einen dicken Mantel an und trägt noch Tarnzeug darunter. Und wenn man ihm die Halsschlagader durchtrennt, hört man immer noch eine volle Minute das Schreien.
In Wirklichkeit muß man den Kopf zurückreißen wie bei einem Schaf und so weit schneiden, bis die Luftröhre durchtrennt ist und der Kopf fast abfällt. So kann das Opfer nicht mehr atmen oder schreien.

7) Körper-T:
K.O.-Trefferzone; imaginäre Linie von einer Schläfe zur anderen über die Augenbrauen und von dieser Linie abwärts durch die Gesichtsmitte vom Nasensattel bis zum Brustbein. Wenn man irgendwo um dieses „T“ herum mit einer Schußwaffe trifft, fällt der Mann. [Dazu wird wohl ein Gewehr erforderlich sein; bei Faustfeuerwaffen dürfte von einer weniger sicheren oder schnellen Wirkung auszugehen sein.]

8) Bewegung auf Streife:
Kein Gerenne und keine Hast! Körperkonturen, Aufglänzen, Schatten, Silhouetten, Bewegung und Geräusche sind verräterisch. Eine langsame Bewegung ist leise und fällt nicht so leicht ins Auge. Daher bewegt man sich auf Streife immer sehr langsam. Wenn man rennt und hinfällt und sich verletzt, reißt man alle anderen mit rein.
Man muß sich immer wieder fragen: Was wäre wenn? Angriff von vorne, hinten, links, rechts? Wo wäre eine Deckung, wo eine gute Stelle für einen Hinterhalt? Wo war der letzte Nottreffpunkt? Wer ist hinter mir?
Immer Kontakt mit den anderen halten, abgesehen davon alles rundum im Auge behalten und auf alle Geräusche achten.

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The Origins of the Lucia Tradition

Wikipedia (Svenska):  Lucia

Wikipedia (Deutsch):  Luciafest

Metapedia:  Lucia-Fest

Wikipedia (English):  Saint Lucy’s Day

Siehe auch / see also:

Eurocentrism and Halloween von / by Hugh MacDonald

Wintersonnenwende: Während die Sonne stillsteht / Solstice 2015: As the Sun stands still von / by Kevin Alfred Strom

Eine Sonnwendfeier / A Solstice Ceremony von / by Kevin Alfred Strom

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

Moderne Armbrüste

Der Autor beim Probeschießen mit dem Horton-Armbrustmodell „Hunter“

Der Autor beim Probeschießen mit dem Horton-Armbrustmodell „Hunter“

Von Laszlo Tolvaj, aus Heft 7-8-1991 des „Internationalen Waffen-Magazins“.

Dacron statt Hanf, Kunststoff und Aluminium statt Holz und Eisen – Wilhelm Tell würde staunen, was heute aus der Armbrust geworden ist. Er würde sich aber auch wundern, was für Leistungen die heutigen Armbrüste zu bieten haben. Hinsichtlich Präzision und Energie gleichen sie sich den Feuerwaffen an.

Mit diesem Artikel wollen wir uns nicht mit den 12.000 Schweizer Armbrustschützen anlegen, die in rund 140 Vereinen Brauchtum, Geselligkeit und Treffsicherheit pflegen. Technische Verbesserungen am Material, abweichende Schießdisziplinen oder moderne Trainingsmethoden sind ihnen von vornherein suspekt. Das Bolzenverschießen auf 10 und 30 Meter ist für sie das einzig Wahre. Am besten unter einem schützenden Dach, Bier und Stumpen in Griffnähe. Das Räderwerk moderner Compound-Armbrüste grenzt bei ihnen an ein Sakrileg, Tell würde sich im Grabe umdrehen.

Daneben gibt es aber noch die Tüftler, die mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln noch bessere, schnellere, stärkere und treffsicherere Armbrüste haben wollen. Auch wenn das Ding eher aussieht wie ein aufpoliertes Kunstwerk von Tinguely und in nichts mehr an die zwei zum Kreuz zusammengebundenen Holzstücke erinnert, die eine rechte Armbrust ausmachen. Mit solchen Maschinen versucht dann der eine oder andere, einen neuen Weitschußweltrekord aufzustellen oder Bären zu erlegen.

Versöhnen wir uns für einen kurzen Moment und schauen uns eine Auswahl dessen an, was im Jubeljahr der Eidgenossenschaft an modernen Armbrüsten angeboten wird. Matcharmbrüste, Dekorationsmodelle und Spielzeugwaffen wollen wir hierbei ausklammern.

Betrachtet man die Herstellerliste, kommt man schnell zum Schluß, daß die Schweiz die Armbrust nicht für sich allein gepachtet hat. Barnett (Großbritannien), Horton, Jennings und PSE (alle USA) heißen die wichtigsten Vertreter der Armbrusterzunft. Lothar Walther wäre da noch zu nennen, oder Marcel Burri, der einzige Eidgenosse in der Runde. Seine Armbrüste hat das IWM schon mehrmals vorgestellt.

Einsteiger-Waffe

Für unsere Umschau wählten wir stellvertretend einige Horton-Armbrüste. Die Amerikaner bieten nicht nur ein breites Sortiment an, sondern verfügen auch über das notwendige Know-how und die Innovationsfreude, um zuverlässige und unserer Epoche angepaßte Armbrüste herzustellen.

Für Anfänger und Liebhaber traditioneller Armbrüste ist das Modell „Stag“ wohl am besten geeignet. Mit seinem schlichten Recurve-Bogen und der offenen Visierung kommt es noch am ehesten an die alten Vorbilder heran, obwohl das übrige Design und vor allem die Werkstoffe mit denen der antiken Armbrüste nicht mehr vieles gemeinsam haben.

An die Stelle des Holzprügels, der normalerweise Säule und Schaft bildet, ist ein schlankes, schwarzes Kunststoffteil getreten, das zwecks Gewichtsersparnis im Schaftbereich noch zusätzlich „skelettiert“ ist. Die Verwendung von Kunststoff (in diesem Falle Polypropylen) ist übrigens konsequent. Metallischen Ursprungs sind nur noch die Schrauben, das Abzugssystem, der Steigbügel, das Bogenmittelstück sowie der Zielstachel. Die Wurfarme, Korn- und Visierträger samt Visier sind allesamt aus Kunststoff, die Sehne aus Dacron.

Vorbehalte gegen eine solche „Plastikwaffe“ sind verständlich, sollten sich jedoch nur auf das Ästhetische beziehen. Über den Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten. Von der Stabilität, der Dauerhaftigkeit und der Pflegeleichtigkeit her betrachtet sind alle Einwände unbegründet. Da kann sich nichts verziehen, es bekommt im Alter keine Sprünge und braucht nie abgerieben zu werden. Einzig die Pfeilbahn verlangt nach einem Gleitmittel, damit die Sehne mit möglichst wenig Widerstand darüberflutschen kann.

Die etwas rauhe Materialoberfläche fühlt sich recht sympathisch an, und bei großer Kälte ergibt sich nie die Gefahr des Anfrierens wie bei Metallteilen.

Neben der Gewichtseinsparung hat der Kunststoffschaft noch zwei wichtige Vorteile. Erstens wird der Fabrikationsvorgang dieses komplizierten Teils wesentlich erleichtert, was sich nicht zuletzt auch auf den Verkaufspreis auswirkt. Zweitens kann auf den Einbau einer speziellen Pfeilbahn verzichtet werden, da das Material einerseits genug Abriebresistenz aufweist, andererseits aber auch über die nötige Gleiteigenschaft für Pfeil und Sehne verfügt.

Unsere Testversion war mit einem einfachen Lochvisier ausgerüstet. Dieses ist natürlich auch ein Kunststoffteil, das sich einfach auf den Visierträger aufschieben läßt und ohne Verschraubung oder Leim an Ort und Stelle bleibt. Mit etwas Murks kann dieses „Peep Sight“ abgezogen und gegen das „Military V Sight“ ausgetauscht werden. Beide sind fix und können nicht verstellt werden.

Gekrümmte Flugbahn der Pfeile

Die Treffpunktlage wird am Zielstachel eingestellt. Da der Kornträger mehr als nur diesen einen Stachel aufnehmen kann, empfiehlt es sich von Anfang an, je nach maximaler Schußdistanz, noch zwei bis vier weitere „Pins“ anzuschaffen und auf Distanzen von 10, 20, 30 Meter einzuschießen. Armbrustpfeile folgen nämlich einer ziemlich gekrümmten Flugbahn. Was auf 10 Meter noch im Schwarzen sitzt, findet sich auf 40 Meter im Grünen. Sauber eingeschossen und mit einer korrekten Distanzschätzung im Gelände sollten jedoch solche Malheurs nicht passieren.

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Verteidigung: Bloß ein Messer, oder?

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Von Lars Winkelsdorf und Matthias S. Recktenwald, aus VISIER 9/2016. (Hier mit einem Anhang von mir – Cernunnos)

Am Abend des 18. Juli attackiert ein dem Vernehmen nach 17jähriger Afghane unter „Allahu akbar“-Rufen in einem Regionalzug bei Würzburg mehrere Reisende mit einer Axt und einem Messer. Vier Menschen werden dabei schwer verletzt, bevor ein zufällig in der Nähe eingesetztes Spezialeinsatzkommando der Polizei den Täter stoppen kann und ihn dabei tödlich verletzt. In Folge dieses Vorfalles entbrennt durch ein Twitter-Statement der Abgeordneten Renate Künast (Bündnis 90 / DIE GRÜNEN) eine politische Diskussion über die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, den Täter nur „kampfunfähig“ zu schießen und anschließend vor Gericht zu stellen.

Dabei ist Künasts Frage längst nicht so absurd, wie sie zunächst erscheinen mag. Denn tatsächlich dominieren bei Laien häufig Vorstellungen zu Messerangriffen, die von Hollywood-Kinofilmen und Fernsehserien geprägt worden sind: Messer werden dort als unspektakulär dargestellt, es explodieren eben keine Autos durch einen Einsatz von Stichwaffen und niemand fliegt bei einem Stich meterweit durch die Luft. Als wäre es eben „nur“ ein Messer. Schließlich wendet der Kommissar bei „Tatort“ oder „CSI Wanne-Eickel“ angesichts eines solchen Schneidgeräts schnell ein paar Kampfsporttricks an und schon liegt das Messer am Boden. Wie gesagt: im Film – mit der entsprechenden Ausbildung und Erfahrung weiß man, dass realiter so etwas lebensgefährlicher Blödsinn ist. Bloß haben in aller Regel Juristen, Politiker und Journalisten diese Ausbildungen eben gerade nicht und greifen daher auf eben solche Scheinfakten zurück.

Nur ein Messer?

Bernd Pokojewski von Polizeitrainer in Deutschland e.V. erklärt:

„Über Jahrzehnte wurden Messer in der öffentlichen Wahrnehmung gefährlich verharmlost. Teilweise wurden deswegen sogar Angriffe in Tötungsabsicht nur als Körperverletzungsdelikte verfolgt. Ein Umdenken fand erst in den letzten Jahren statt, das hat sich bei Behörden zwar durchgesetzt, kam aber noch nicht bei den Laien an.“

Wer sich also in Lebensgefahr gegen einen Messerangriff mit der Schusswaffe verteidigt, kann sich schnell Vorwürfen ausgesetzt sehen, unverhältnismäßig gehandelt zu haben, weil es beim Gegenüber an der notwendigen Sachkenntnis mangelt. Schadenersatzforderungen, Ermittlungsverfahren, sogar eine negative Presseberichterstattung – und schnell lässt ein solcher Vorfall den einzelnen Beamten zum Politikum werden. Somit ist die Nachbereitung wesentlich, eine solche Situation sachlich und wertneutral als genau das zu kommunizieren, was sie de facto gewesen ist: lebensgefährlich.

Dabei sind Messer sogar deutlich gefährlicher als Schusswaffen. Denn im Gegensatz zu einem Projektil, das eine relativ statische Verletzung verursacht, arbeitet die Klinge in einem Körper weiter. Wird das Messer bereits für einen zweiten Stich aus dem Opfer herausgezogen, verursacht die Klinge bereits dabei eine zweite Verletzung. Mediziner sprechen hier von typischen „Schwalbenschwanz-Verletzungen.“ Militärische Spezialeinheiten lernen, wie sie mit einem Messer schnell und nahezu lautlos einen Gegner töten können. Seit Jahrzehnten werden diese Techniken sogar der schallgedämpften Schusswaffe vorgezogen, eben weil sie deutlich effektiver und präziser für diesen Zweck sind. Und mit entsprechenden Schneidetechniken eingesetzt, können auch an Armen und Beinen mit einer Klinge derart schwere Verletzungen verursacht werden, dass ein Opfer innerhalb von zwei bis drei Minuten am eintretenden Blutverlust unweigerlich stirbt. Geht in einer solchen Notwehrlage also die mühevoll erlernte Kampfsporttechnik schief und das Messer des Angreifers öffnet die Oberarmarterie, hat man so gut wie keine Überlebenschance. Es steht also sachlich außer jeder Frage, dass ein Messerangriff eine ebenso große Gefahr für einen Waffenträger darstellt wie der Angriff mit einer Pistole oder einem Sturmgewehr.

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