Tolkien: Meister von Mittelerde

Von Brittanicus, übersetzt von Deep Roots. Das Original Tolkien: Master of Middle Earth erschien am 7. August 2010.

Anm. d. Ü.: Die Zitate aus dem Herrn der Ringe” sind entsprechend der deutschen Ausgabe von 1980 wiedergegeben (Klett-Cotta, aus dem Englischen übersetzt von Margaret Carroux, die dabei noch mit Tolkien zusammengearbeitet hat); die restlichen Zitate sind von mir direkt nach Brittanicus’ Text übersetzt worden.

Trotz der universalen Verspottung durch das literarische Establishment, das seinen inhärenten noblen Geist nie erfassen konnte, wurde J. R. R. Tolkiens „The Lord of the Rings“ kürzlich von tausenden Kunden von Waterstones’ zum größten Romanwerk des zwanzigsten Jahrhunderts gekürt. Diese Auszeichnung ist wohlverdient, denn Tolkiens Meisterwerk ist ein Klassiker des Heldenromans. Inspiriert von der traditionellen europäischen Mythologie und seiner Liebe zum ländlichen England, schuf Tolkien eine imaginäre Welt und erfand eine Mythologie, die sich in ihrer Anziehungskraft als zeitlos erwiesen hat.

1956 erstmals veröffentlicht, besteht Tolkiens Ringsaga aus drei Büchern: „The Fellowship of the Ring“ (Die Gefährten), „The Two Towers“ (Die zwei Türme) und „The Return of the King“ (Die Rückkehr des Königs). Obwohl der verstorbene Walt Disney geplant hatte, einen großen Zeichentrickfilm aus der gesamten Trilogie zu produzieren, der dem Mammutwerk wahrscheinlich gerecht worden wäre, wurden die Filmrechte leider von einem „Bindestrich-ungarischen“ Filmproduzenten erworben. Er riß die Geschichte in Streifen und verlor komplett den Faden der Handlung, wobei er sogar Tolkiens weiße Elbenstämme als Mexikaner mit orientalischen Gesichtszügen darstellte. Es scheint, als würde eine sehenswerte Filmversion dieses großartigen Werkes warten müssen, bis der politische Sieg des britischen Nationalismus eine frische Welle kulturell gesunder künstlerischer Energie freisetzen wird [Anm. v. Greg Johnson: Dieser Essay wurde geschrieben, bevor Peter Jackson seine „Lord of the Rings“-Filme machte]. In der Zwischenzeit haben wir zum Glück die Bücher.

Nationaler Mythos

John Ronald Reuel Tolkien, Ex-Soldat, Experte der Philologie und mit erst 33 Jahren Professor des Angelsächsischen, behauptete, daß er seine Romane geschrieben hätte, um einen inneren Wunsch zu erfüllen, „einen Mythos für England zu schaffen.“ Zu diesem Zweck konstruierte er eine eigene, hochkomplexe und verwickelte Welt, die einigermaßen nach der nordischen Mythologie und Wagners Oper „Der Ring des Nibelungen“ modelliert war. Die Phantasiewelt Mittelerde wurde von verschiedenen Rassen von Menschen, Elben, Zwergen, Orks, Kobolden, Trollen und Hobbits bewohnt. Der Autor ersann komplette Alphabete und Sprachen wie „Elbisch“, schuf Kalender und zeichnete detaillierte Karten der verschiedenen Königreiche und Heimatländer von Mittelerde.

Obwohl Tolkien Allegorien nicht mochte, ist sein Mittelerde in vieler Art wie unsere eigene Welt, und ethnische Realitäten spielen eine wichtige Rolle im Leben seiner Bewohner. Zum Beispiel waren die Numenorer eine aristokratische Rasse von Menschen, „…schön von Angesicht und groß, und die Spanne ihres Lebens war dreimal so lang wie die anderer Menschen von Mittelerde. Dies waren die Numenorer, die Könige der Menschen, die die Elben die Dunedain nannten.“

Aber drei große Übel gefährdeten die Numenorer: Seuchen, Invasionen durch Horden fremder Wagenfahrer aus den Ländern des Ostens, und Rassenvermischung:

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