Feuerfall (16): Feuerfall

Ein Science-Fiction-Roman aus dem Galciv-Universum, von Deep Roots alias LucifexDies ist Kapitel 16 von 17, und es gibt zur Begriffs- und Hintergrunderläuterung auch das Glossar zum „Galciv“-Kosmos.

Zuvor erschienen: (1) Reiter auf dem Sturm(2) Babylon 6(3) Puffy & Jack(4) Nesträuber, (5) Nach Thumbnail Gulch(6) Zur Welt der hundert Meere(7) Höllenkurtisane(8) Ungestutzte Flügel, (9) Im Trident Sietch(10) Über das Meer(11) Glasscherben am Strand(12) Zwischen Abend- und Morgendämmerung(13) Caravanserai, (14) Spuren (Gimme Shelter) und (15): Unter den Friedhofsmonden.

Kapitel 16:   F E U E R F A L L

Als wir uns Aker’shai von außen näherten, war der Großteil des hochgeschleuderten Schutts schon wieder in die Atmosphäre zurückgefallen und hatte sie dabei zusätzlich aufgeheizt. Sechzehntausend Kilometer unterhalb des Mondes wurde die weichende Nacht von der Glut eines Lavameeres erhellt, über dem eine riesige Wolke aus Dampf und Rauch viele Kilometer hoch in die Stratosphäre stieg. Was wie ein Geäder von Lavaströmen aussah, war in Wirklichkeit ein Netzwerk von Gewässern, die in diesem flachen Land zwischen verkohlten Waldflächen mäandrierten und das rote Glühen reflektierten, das von der Wolke zurückgestrahlt wurde. Dem Osten zu spiegelte sich zunehmend das goldene Licht des Morgenhimmels auf den Wasserflächen.

Jenseits von Aker‘shai wartete die Arduinna, durch den Mond geschützt vor von außen einfallendem Material. Merton Wiener war von seinem Schiff aufgenommen worden, das während unserer Zeit auf Ssrranth autonom von Thrian’shai hergekommen war. Damit hatte er sich vom Planeten entfernt in der Absicht, das System im Warp zu verlassen, und war so von den Explosionswirkungen verschont geblieben, und als er nach Thrian’shai geflogen war, um dort nachzusehen, hatten wir ihn geortet. Mit der Drohung, seinen Entführungsakt und seine Anwesenheit als jüdischer Zeuge der Ereignisse in Zetuca zu melden und Max Kaunda über seine Absichten gegen Ndoni zu informieren, hatten wir ihn dazu erpreßt, Ndoni sicher zu ihrem Sietch zu bringen und ihr den Seitenwechsel nicht heimzuzahlen. Dadurch würde er auch Ndonis noch bei ihm an Bord befindliche Sachen nicht an sich nehmen können, einschließlich ihrer Zugangsberechtigungen und der Controller für den Trident Sietch, die Gloryhole ihres Vaters und die Gold Bug, die auf Babylon 6 parkte.

Wir flogen um die dunkle Seite von Aker’shai herum auf dessen Planetenseite, und dort kam uns wie vereinbart die Nogreebles entgegen, das zweite Beiboot der Arduinna, mit der Wiener sich hinter dem Horizont des Mondes verbarg. Das war seine Absicherung dagegen, daß wir ihn mit unserer überlegenen Bewaffnung vernichteten, solange Ndoni noch nicht bei ihm an Bord war.

Während die Nogreebles näher kam, fuhr ich mit Ndoni zur Andockschleuse hinauf, um sie zu verabschieden. Sie war barfuß und hielt ihre noch feuchten Schuhe in der Hand, denn da Aithiras‘ Sachen ihr zu klein und die von Talitha zu groß waren, hatten wir ihr nichts Sauberes, Trockenes zum Umziehen geben können. Vor der Schleuse warteten wir und beobachteten das Beiboot, das sich breitseits heranmanövrierte und in seiner scheinbar fugenlos glatten Flanke eine Luke öffnete, aus der ein Andockstutzen ausfuhr.

„Ndoni“, sagte ich, „du hast zwar auf Ssrranth schon einen Grund genannt, warum du Mertons Pläne… warum du uns geholfen hast. Könntest du mir jetzt doch verraten, warum du überhaupt mit ihm auf diese Reise mitgekommen bist?“

Sie schmunzelte. „Einen Grund genannt… als ob du mir nicht glauben würdest, daß das alles war. Nun… ich hatte aus Bemerkungen und anderen Indizien geschlossen, daß er irgendwas gegen euch vorhaben könnte, und da habe ich ihn gefragt, ob ich ihn begleiten kann. Einfach um dabei zu sein und eventuell eingreifen zu können, falls er wirklich…“

„Und warum wolltest du das überhaupt?“

„Erstens, weil ich dir noch zweifach zu Dank verpflichtet bin, wegen Finnland und wegen damals bei den Durdai.“ Der Bildschirm hinter ihr war nun von der blauen Rumpfwand der Nogreebles ausgefüllt, und nach einem kaum merklichen Stoß wurde angezeigt, daß sie angedockt hatte.

„Und zweitens?“ Ich erwartete, daß sie etwas Bestimmtes für den Schluß aufgespart hatte, aber sie sagte etwas ganz anderes. Sie sah mich mit einem ernsten, verunsicherten und traurigen Blick an, wie ich ihn bei ihr noch nie gesehen hatte. Dann holte sie tief Luft und begann mit einem überraschenden Bekenntnis.

„Du bist wahrscheinlich der einzige Mensch, dem ich das jemals sagen werde. Ich bin durch einen Essay über Sparta zum Nachdenken über meinen Weg veranlasst worden. Es gibt da eine gewisse Brücke, über die zu gehen Talitha sich geweigert hat. Ich… war damals noch sehr jung, aber ich bin über diese Brücke gegangen und habe sie hinter mir verbrannt. Meine Hilfe für euch war auch ein Versuch, auf die andere Seite zurückzufinden… und dieses Zurückfinden zu verdienen. Mehr will ich dazu nicht sagen. Leb‘ wohl, Hellgrauer Ritter.“ Damit ließ sie die Schleusenluke zur Seite rollen und trat in die Kammer.

„Mach’s gut, Sammie“, rief ich ihr nach, und sie wandte sich um. „Fang‘ nicht wieder mit deinen alten Sachen an, wenn es dir ernst ist mit dem, was du gerade gesagt hast. Entzieh‘ dich dem Einfluß deines Vaters; vielleicht kann dir deine Mutter dabei helfen. Es gibt da einen Essay, den ich dir empfehle: Ich werde nicht mein Vater werden von Jef Costello. Google danach. Und halte dich von den Wiener-Brüdern fern.“

„Das wäre wohl das Beste“, antwortete sie. „Aber solange Greyhawk noch eine Bedrohung ist, kann ich es nicht riskieren, auf mich allein gestellt zu sein.“

„Mit dem haben Talitha und ich auch noch eine Rechnung offen. Wir könnten ihn gemeinsam ausschalten, wenn wir das hier überstanden haben, als letzte Aktion, bevor wir aus all dem aussteigen.“

„Ich denk‘ drüber nach“, antwortete sie, schloß die Luke und ging hinüber.

Während die Nogreebles zu ihrem Mutterschiff zurückflog, ging ich über die Wendeltreppe zur Zentrale hinunter, um etwas länger allein über das nachdenken zu können, was Ndoni mir gesagt hatte. Im antiken Sparta waren junge Männer der Spartiatenklasse dazu angehalten worden, nachts einzelnen Sklaven aus der Helotenklasse aufzulauern und sie zu töten. Dies diente einem ähnlichen Zweck wie die Praxis zur Konditionierung von Kindersoldaten und Terroristen, wo die Abschlußprüfung für die volle Mitgliedschaft in der Gruppe oft in einem Mord besteht: das Individuum moralisch an eine Gemeinschaft zu binden, die als einzige diese Tat nicht als verwerflich verurteilt. Ndonis Andeutungen ließen mich vermuten, daß sie vielleicht als Jugendliche von Maxim und Merton zu einem Mord gedrängt worden war. Falls das nach ihrer Entführung nach Winedark geschehen war, dann konnte diese Erfahrung es erleichtert haben, sie zu dieser grenzüberschreitenden Tat zu treiben, und György und ein wenig auch Talitha wären mitschuldig. Wenn meine Vermutung zutraf, dann würde es Ndoni sehr schwerfallen, sich vom Verbrechermilieu zu lösen. Überall sonst würde sie beim Umgang mit Bezugspersonen ständig von dem Gedanken geplagt werden: Wenn die wüßten, was ich getan habe….

Als ich im Kontrollraum ankam, hatte schon der Weiterflug nach Altavor begonnen. Dort hatte ich zuerst allein nachsehen wollten, was aus Kirray und Nirdol geworden war, weil ich wissen wollte, ob mir von dieser Seite noch Gefahr drohte. Frido, Björn und Talitha hatten aber argumentiert, daß sie ebenfalls von Aktionen der beiden Khenalai betroffen sein konnten und es sie daher auch etwas anging, und Pyetar und Aithiras wollten mitkommen, um in Nirdols Penthouse nach Daten zu suchen.

Nouris zog von Aker’shai weg und glich ihre Bahn an jene eines Trümmerschwarms an, den wir zuvor geortet hatten und den wir uns ansehen wollten. Es war eine Wolke von Raumschiffwracks und kleineren Stücken, die unterhalb des Mondes ihren Bahnhöhepunkt erreicht hatten und nun wieder dem Planeten entgegenfielen. Über dem noch nachtdunklen Ozean nördlich des gerade überquerten Kontinents trieben sie dahin, umgeben von Gas- und Staubschwaden, die von der Sonne und den Elektronenstürmen der immer noch aufgewühlten Magnetosphäre zum Leuchten gebracht wurden.

Im Näherkommen erkannten wir sie als eine Formation von Sontharr-Schiffen, die vielleicht gemeinsam angekommen und nach einer Atmosphärenbremsung einer der kolossalen Schwarzlochexplosionen zum Opfer gefallen waren. In den Raum gesprengtes Gesteinsmaterial hatte sie durchlöchert und zerrissen, und Röntgenstrahlen und EMPs hatten ihre Elektronik zerstört. Keines reagierte auf unsere pro forma gesendeten Anrufe.

Nachdem wir an der Schrottwolke vorbei waren, gingen wir in einen polaren Orbit über, der uns nordwärts nach Zetuca bringen würde. Unsere drei verbliebenen großen Beiboote, die wir schon auf dem Weg nach Aker’shai ausgesetzt und vorausgeschickt hatten, nahmen währenddessen eine Dreiecksformation in einer hohen äquatorialen Umlaufbahn um Ssrranth ein. Von dort aus sollten sie den Planeten beobachten, um uns vor eventuell noch stattfindenden Explosionen Schwarzer Löcher zu warnen, die am Anfang besonders massiv gewesen und daher noch nicht ganz zerstrahlt waren.

Auf dem Weg nach Norden sahen wir unter uns weitere Lavaseen und Flächenbrände durch die Wolkendecke leuchten, die das wahre Ausmaß der Zerstörungen verhüllte. Immer noch fielen sporadisch Objekte aller Größen in die Atmosphäre. Es war ein beklemmendes Bild, und uns beschäftigte die Frage, ob wir nicht selbst ein wenig dafür mitverantwortlich waren. Sicher, wenn Wiener uns nicht entführt hätte, dann hätten wir dieses System schon längst in Frieden verlassen, und selbst danach hätten wir das getan, wenn die Dhrindax uns nicht verfolgt hätte. Man konnte ja nicht von uns erwarten, dass wir uns vernichten ließen.

Aber andererseits war diese ganze Ereigniskette nur möglich gewesen, weil wir nach Ssrranth gekommen waren und im Sontharr-Institut nachgeforscht hatten. Und wenn ich mißtrauischer gegenüber Merton gewesen wäre, statt mich auf den Vertrag mit ihm zu verlassen, und damit gerechnet hätte, daß Khrek mich sofort nach Aufdeckung des Khenalai-Geheimnisses als Mitwisser zu beseitigen versuchen würde, wäre es vielleicht gar nicht zu der Entführung gekommen.

Die anderen konnten sich damit beruhigen, daß die Katastrophe durch die Dhrindax ausgelöst worden sei, aber ich wußte als einziger außer Nouris, daß die Xhankh glatt in das Portal geflutscht waren, das dennoch kollabierte. Und daß die Lyensai in die Anlage gestürzt war. Als ich alles durchdachte, kam ich zu dem Schluß, daß Nouris wahrscheinlich alle Wurmlöcher solcherart koordiniert hatte kollabieren lassen, daß maximaler Schaden entstand, vielleicht einschließlich der Vernichtung von Babylon 6, und daß sie die Lyensai und ihr Wurmlochportal dazu benutzt hatte, einen zwölf Kilometer großen Krater in Thrian‘shais Oberfläche zu sprengen und alle Beweise zu vernichten. Vielleicht hatte sogar sie und nicht Merton das Schemirah-Polizeiboot auf uns gehetzt, um unser Eindocken in der Lyensai verzögern zu können, bis die Dhrindax die Verfolgung aufnehmen konnte und damit die Inszenierung des weiteren Ablaufs ermöglichte.

Nouris‘ Gründe konnte ich nur vermuten. Vielleicht war ihr von jener Besatzung, die das Inferno auf Aker’shai miterlebt hatte, als letzter Befehl aufgetragen worden, Rache an der Galciv und an den Sontharr und vielleicht auch an den Khenalai zu nehmen. Sechs Jahrtausende später hatte sie nun diesen Auftrag erfüllt. Das hatte ich nicht wissen können, aber ich hatte diese mächtige, undurchschaubare Maschine, die ich als Nouris zu kennen glaubte, nach Ssrranth gebracht. Ich war es, den sie als Berechtigten für die Benutzung der Wurmlöcher der Galciv und für die Annäherung an deren Welten brauchte, und womöglich hatte sie mich schon hin und wieder für ihre Zwecke manipuliert.

Ich hatte Nouris darauf angesprochen, als ich während des Fluges von Thrian’shai nach Aker’shai den Raum mit dem zerschmolzenen Wurmlochportal besichtigt hatte. „Na du kommst auf Ideen“, hatte sie gesagt, und ihr Avatar hatte mich auf dem Arbeitsstationsbildschirm ironisch angelächelt, wo sie sich in einer Frenchmaidkluft wie Liz Hurley im Film Teuflisch auf einer Couch räkelte, mit einem roten Teufelshörner-Haarreif statt einem Spitzenhäubchen. „Und sag‘ nicht, daß dir die Macht nicht gefällt, die ich dir gebe, bei Kämpfen gegen Earthins und mit dem GVE-Geld, das du dabei schon gewonnen hast.“

Das stimmte zwar, aber mir war klar gewesen, daß es keinen Zweck hatte, meine Zweifel über das Ausmaß meiner Kontrolle dieser Macht anzusprechen, oder meine Bedenken wegen dem, wozu ihre Eigenmächtigkeit noch führen mochte. Sie wurde mir ein wenig unheimlich, und ich würde mir etwas ausdenken müssen, um ihr Zügel anzulegen. Da war es besser, sie nicht vorzuwarnen.

Bei all dem belastete mich das Schicksal des Mafianests Zetuca und seiner Khenalai-Infiltranten nicht. Weniger klar war es bei den Sontharr. Sie waren mir gefühlsmäßig zu fremd, als daß ich viel für sie empfunden hätte, solange ich nicht unmittelbar erlebte, wie welche von ihnen in Todesgefahr waren, Individuen, die wir wie Ksasharn und Thassút persönlich kennengelernt hatten. Dennoch waren sie intelligente Wesen auf der Stufe von Menschen. Sie trugen keine erbliche Kollektivschuld für die Ereignisse im Lwaong-Krieg, und Rache an ihnen wegen Dingen, die ihre fernen Vorfahren getan hatten, war sicherlich ungerecht. Nach unseren menschlichen, westlichen Begriffen jedenfalls; vielleicht hätte eine kollektivistische Spezies wie die Sontharr das anders gesehen, wenn an ihren Vorfahren vor Jahrtausenden ein solcher Massenmord begangen worden wäre. Vielleicht hätte ihre speziesistische Subkultur, die hier siedelte, auch kein Problem damit gehabt, die Erde zu sterilisieren, wie ihre Vorfahren es mit Hwaoung-an getan hatten, wenn sie sie als Kolonie begehrt und eine Allergie gegen irdisches Leben hätten.

Zweihundert Millionen anonyme Sontharr, deren Untergang man aus dem Orbit beobachtet, sind bloß eine Statistik, sagte ich mir… und doch war es eine ganze Welt, die da zerstört wurde. Mir schoß der Gedanke durch den Kopf, daß Ndoni vielleicht ähnlich nach Rationalisierungen zur Gewissensberuhigung gesucht hatte. Seltsamerweise bedauerte ich am meisten die Vernichtung der exotischen tharrissianischen Natur, von der wir an diesem Tag zwei Ausschnitte erlebt hatten, und dieses Bedauern wurde wenig dadurch gemildert, daß es all diese Lebensformen auch auf anderen Sontharr-Welten noch gab.

Wir kamen vor der Westküste von Zetuca herunter und flogen auf die Ausläufer des Gebirges zu, das den Küstenwald und die sich östlich anschließende Halbwüste um den Raumhafen Zetaport vom Einzugsbereich des Nardan trennte. Am Ende der Kette war ein ruhender Vulkan durch die Bebenwellen aktiviert worden und stieß eine Aschewolke aus, in der es ständig blitzte.

Diesen Bergen folgten wir auf der Nordseite, immer wieder geschüttelt von Sturmböen, und sahen zu, wie im Süden die Gewitter tobten. Im Nadelwald unter uns wüteten an vielen Stellen Feuer, deren Rauch die Sicht nach vorn verschleierte, aber sobald wir den Übergang zur Steppe erreichten, erkannten wir schon von weitem, daß der Raumhafen völlig verwüstet war. Alle Bauten und Raumschiffe waren zerstört und brannten, manche von Letzteren hatte es offenbar in der Luft erwischt, und die gesamte Landschaft bis zum Gebirge lag unter einer Schicht von Gesteinstrümmern, zwischen denen es überall hervorrauchte, wo Vegetation verschüttet worden war. Im Süden fehlte ein großes Stück der Bergkette und war durch einen Krater ersetzt worden, der über ihre gesamte ehemalige Breite hinausreichte. Dort war das Wurmlochportal eingebaut gewesen, durch das Wasser für den Nardan von Thrian’shai gekommen war, und auch dieses war zu einem Schwarzen Mini-Loch geworden und explodiert.

Über dem Raumhafengelände kreisten jedoch mehrere Flugmaschinen, die vermutlich in Bunkern überlebt hatten. Vier nahmen Kurs auf uns, sobald wir in Sicht kamen, und die Leitmaschine rief uns an.

„Schemirah, Aerospace-Überwachung“, sagte der behelmte Mann, der nun auf unseren Pultbildschirmen erschien. „Identifizieren Sie sich, unbekanntes Schiff! Sie sind für Evakuierungstransporte requiriert.“ Neben seinem Bild erschien eine noch dunstige Teleaufnahme seiner Maschine, eines blau-schwarz-weißen Polizei-Mehrzweckgleiters in Lifting-Body-Form.

Wir sahen einander an, ahnend, was jetzt notwendig war. „Willst du mit ihm reden, Meister?“ fragte Nouris. „Oder soll ich sie erledigen?“

Die Leitmaschine war nun deutlicher sichtbar, ein bulliger Zweisitzer mit zwei V-förmig gewinkelten Frontscheiben. „Identifizieren Sie sich!“ forderte ihr Pilot nochmals. „Oder wir müssen Maßnahmen gegen Sie ergreifen.“ Er sagte dann noch etwas, das wir nicht hören konnten, weil er den Ton für uns weggeschaltet hatte, aber offenbar befahl er den drei noch über dem Raumhafen kreisenden Maschinen, sich ihm anzuschließen, denn sie kamen nun auch auf uns zu.

„Blas‘ sie weg, Nouris“, sagte ich, und das Schiff bremste und fuhr die Laser aus.

Der Leitbulle wandte sich wieder an uns. „Fremdes Schiff“, begann er, „wenn Sie zehn Sekunden nach dieser Mitteilung nicht geantwortet haben, eröffnen wir das Feu…“

Wir sahen nur ganz kurz einen grellen grünen Lichtblitz, der ihn von der Seite seines Copiloten beleuchtete, dann fiel das Bild mit einem abgeschnittenen Knall aus, und auf der Außenaufnahme war zu sehen, wie ein grüner Feuerball das Cockpit zerriß und beide Türen wegschleuderte. Auch der zweitvorderste Polizeigleiter stürzte schon mit einer Rauchfahne ab, nachdem der Kopf eines Insassen von der anderen Laserkanone durch die Frontscheibe getroffen worden und mit der Wucht einer Flakgranate explodiert war. Die dritte Maschine zerplatzte Sekunden später, als Nouris mit beiden Lasern auf die hinter den Frontscheiben hochgefahrenen Schutzschilde blitzte und dann durch die freigesprengten Fensteröffnungen in das vom transsonischen Staudruck erfüllte Cockpit strahlte. Der vierten folgte sie mit Laserschüssen auf ihrer Wendekurve, bis sie eine große Dampfwolke ausstieß und auf die Steppe stürzte.

Die restlichen drei Gegner machten nach dieser einseitigen Machtdemonstration ebenfalls kehrt und flohen in Richtung ihres Stützpunkts, aber wir waren ihnen schon nahe genug, daß Nouris auch ihre vier Gaußkanonen einsetzen konnte. Einer nach dem anderen begann unter Laserschüssen auf das Heck und den bogenförmigen grünen Leuchtspuren Trümmer zu verlieren und fiel vom Himmel, der letzte früh genug, daß wir nach rechts zur Lücke im Gebirge abdrehen konnten, ehe wir in Reichweite vielleicht noch existierender Abwehrwaffen am Raumhafen gekommen wären.

Jenseits dieser Lücke war das Land genauso verheert wie nördlich davon, nur daß es eine Wald- und Wiesenlandschaft gewesen war, sodaß mehr Dampf und Rauch zwischen dem immer noch heißen Schutt aufstieg. Durch die dunstige, staubige Luft sahen wir in Richtung des siebzig Kilometer entfernten Altavor undeutlich Feuerschein leuchten. Wir schleusten eines der beiden kurzen Beiboote aus, das uns als Aufklärer dorthin vorausfliegen sollte. Auf dem unruhigen Flug betrachteten wir schweigend das zerstörte Land unter dem dunklen Himmel, der nur durch die brennende Hauptstadt und eine trübe Morgenröte über dem Nordosthorizont erhellt wurde. Wo unter den Felsbrocken und dem Staub umgeworfene Bäume erkennbar waren, zeigten ihre Wipfel immer vom Explosionszentrum weg, und die wenigen Häuser waren alle von der Druckwelle plattgemacht worden, noch ehe der Steinhagel begonnen und ihre Überreste in Brand gesetzt hatte.

Als wir den Nardan erreichten, der von Bäumen und anderem Treibgut bedeckt war, konnten wir Altavor schon klarer sehen. Ein Teil der Türme war in verschiedenen Höhen abgeknickt, wo größere Brocken sie getroffen hatten, andere standen noch, waren aber durchlöchert, und alle brannten. Die ferneren konnten wir nur undeutlich wie durch einen rötlichgelb leuchtenden Nebel sehen; dafür ließ der Widerschein des Feuers auf dem Wasser erkennen, daß die zwei nächsten Brücken eingestürzt waren und ein Hindernis für Schiffswracks und treibende Bäume bildeten, die sich daran verklausten und den Fluß stauten. Über dem Stadtzentrum strebten die vielen Rauchfahnen und Heißluftströmungen aufeinander zu, wirbelten durch den Corioliseffekt umeinander und vereinigten sich in einem Strudel, der Glutstücke und brennende Fetzen in die Höhe riß.

Unser vorausfliegendes Beiboot näherte sich dem Hügel, auf dem Kirrays pfeilerförmiger Büroturm mit Nirdols Penthouse unter dem Dachgarten stand, und passierte ihn in einigem Abstand in Richtung Stadt, um kein Interesse daran erkennen zu lassen. Die Kameras der Maschine zeigten uns, daß der Turm noch weitgehend intakt war, da der größere zylindrische Wolkenkratzer an seiner Nordseite ihn gegen die Druckwelle und das Trümmerbombardement abgeschirmt hatte. Nur der Dachgarten war von kleineren Brocken getroffen worden, denn einige der Büsche und kleinen Bäume darauf waren abgebrannt und rauchten noch. Um die Basis des Turms drängten sich Menschenmassen, die anscheinend zu Fuß oder mit den vielen im Gelände abgestellten Luft- und Bodenfahrzeugen gekommen waren und offenbar hineinwollten. Und aus den hohen Glasfronten des obersten Stockwerks schien Licht.

Das bedeutete, daß wir den für diese Eventualität besprochenen Plan ebenso brauchen würden wie die Waffen und Kampfrüstungen, die wir außerhalb der Kontrollzentrale dafür bereitgelegt hatten. Ich ließ Nouris tiefer sinken und im Sichtschatten des großen Turms an den von Nirdol heranschweben, während wir die Rüstungen anlegten. Da wir in der Bord-Rüstkammer keine hatten, die groß genug für Pyetar oder klein genug für Aithiras waren, mußten die beiden ohne auskommen und würden nur Headsets und Laserschutzbrillen tragen, während sie uns Rückendeckung gaben.

Als wir fertig waren, gingen wir ein Deck höher in die Schleusenbucht mit dem letzten noch an Bord befindlichen Beiboot. Es war dieselbe Maschine, die bei meiner ersten Begegnung mit Nouris an mir vorbeigeflogen war, und da sie nur fünfsitzig war, mußte Pyetar Aithiras auf dem rechten Rücksitz auf den Schoß nehmen. Während die anderen einstiegen, stand ich vor der Flügeltür und schaute durch die runde Außenluke hinaus.

Draußen schwebten feine Ascheflocken wie schwarzes Schneegestöber vom Himmel, und durch dieses Rieseln sah ich das Hochhaus vor Nirdols Domizil näherkommen. Seine Nordseite war voller Einschlaglöcher, aus denen Flammen schlugen, und es fielen laufend Fassadenteile in die Tiefe, von wo vielfältiges Stimmengebrodel zu hören war. Die unfertigen Riesentürme rechts am südwestlichen Stadtrand, die ich während des Gesprächs mit Kirray gesehen hatte, standen in Vollbrand. Sie waren durch Einschläge richtiggehend aufgerissen worden, sodaß die in ihnen tobenden Flammen gut mit Sauerstoff versorgt wurden. Viel von den provisorischen hölzernen Decken und Stützkonstruktionen war schon eingestürzt, und über dem Brausen der senkrechten Feuerstürme in den Türmen hörte ich das Poltern fallender Trümmer. Der Westwind blies Fahnen aus Funken und Glutbrocken aus den zerrissenen Metallhüllen, die sich durch die Hitze in ihrem Inneren verformten, als würden sie sich langsam vor Qual winden.

Nachdem meine Kameraden drin waren, setzte ich mich neben Talitha auf den linken Rücksitz, ließ die draußen wartende bewaffnete Spähdrohne auf den Einstiegsbereich neben mir hereinschweben und schloß die Tür. Nouris bewegte sich, immer noch in senkrechter Lage, rechts hinter der Deckung des großen Hochhauses hervor und feuerte mit ihren Laserkanonen in das Landedeck unter Nirdols Penthouse. Frido, der mit Björn vorn saß, steuerte hinaus und nach Süden, und nachdem die Strahlkegel der Laser die Ascheteilchen in der Luft über uns viermal hatten aufglühen lassen, sagte Nouris: „Erledigt, ihr könnt hinein.“

Wir stiegen auf die Höhe des breiten Einflugschlitzes rechts in der Fassade und glitten in das Landedeck, wo zwei Flugwagen und ein kleiner Raumgleiter parkten. Vor dem Zugang ins Innere links in der Rückwand lagen drei rauchende Gestalten, und an fünf Stellen war glosendes Material am Boden verstreut, wo Nouris Überwachungskameras und mutmaßliche schwenkbare Laser unter der Decke zerschmolzen hatte. Frido setzte die Maschine schräg auf, sodaß deren Gaußkanone auf den Eingang zielte und wir beim Aussteigen Deckung in dieser Richtung hatten. Ich ließ die Flügeltür hochschwenken, steuerte die Drohne auf Warteposition neben dem Bug des Beibootes und übergab Aithiras das Kontrollgerät. Dann trat ich hinaus und schaute kurz zurück. Der Wind orgelte über die raumhohe Rechtecköffnung, und draußen hing mein Schiff neben dem dreimal so hohen Turm wie ein Ungeheuer, das gekommen war, um die Zerstörung der Stadt zu vollenden. Der braune Rumpf wirkte wegen der Ausfilterung bestimmter Grünfrequenzen durch das Helmvisier ins Dunkelrote verfärbt, und die Spiegelungen des Feuerscheins auf der intakten Südseite des Nachbarturms erschienen durch diese Filterung intensiver. Nouris‘ Laserwaffen beiderseits der Aussichtskuppel waren noch ausgeklappt und zielten durch das Landedeck auf den Durchgang.

Nachdem alle ausgestiegen waren, gingen wir um das Heck der Maschine zur Rückwand. Die drei Männer, die dort vor dem Stiegenhauszugang lagen, trugen verschmorte Kampfrüstungen, die im Brustbereich längliche Schmelzlöcher aufwiesen, und ihre Helmvisiere waren aufgesprungen. Der Strahl eines Raumschifflasers hat auf solche Nahdistanzen selbst bei kürzester Fokussierung noch eineinhalb Meter Durchmesser, und so waren zwar Plasmaexplosionen vermieden worden, die andere im Turm gewarnt hätten, aber Kirrays Wächter waren deshalb nicht sofort gestorben, sondern in ihren Rüstungen geröstet worden. Ich vermied es, in die schwarzen Höhlungen hinter den Helmöffnungen zu schauen, aus denen immer noch Rauch aufstieg.

Gerade als ich Aithiras das Zeichen geben wollte, die Spähdrohne starten zu lassen, die uns ins Stiegenhaus vorausfliegen sollte, hörten wir die Tür in der Durchgangsnische aufgehen und Nouris‘ Stimme in den Kopfhörern: „Weg von der Tür, und schaut nicht hin!“

Einen Moment später erfüllte flimmerndes Licht das Parkdeck, begleitet von lauten Geräuschen wie zerreißender Stoff und von schrecklichen Schreien, die gleich wieder abbrachen. Nach kurzem Gepolter erlosch das Licht, und Nouris meldete: „Bahn frei.“

„Jetzt müssen wir schnell hinauf“, sagte Frido, „bevor sie oben draufkommen, daß nicht wir da geschrien haben.“

„Ja“, bestätigte ich und rückte mit dem Gaußgewehr im Anschlag an der Wand entlang zur Durchgangsnische vor, in der Rauch hing. „Aithiras, die Drohne.“

Sie nickte und ließ das brotlaibförmige Gerät mit dem schwenkbaren Laser an der Unterseite abheben und die drei Landebeine hochklappen. „Die Tür ist wahrscheinlich nicht weit genug offen“, sagte sie.

Ich eilte zum linken Flügel der Doppeltür, die durch einen auf dem Bauch liegenden Gepanzerten auf Schulterbreite offen gehalten wurde, und während Talitha den Türflügel ganz aufdrückte, schleifte ich den immer noch heißen Toten nach links, um ein Zufallen zu verhindern und uns den Rückweg offenzuhalten. Björn und Frido taten dasselbe auf der rechten Seite mit einer weiteren Leiche in Kampfrüstung. Im verrauchten Stiegenhaus lagen drei verbrannte Uniformierte neben ihren fallengelassenen Waffen, und ein vierter lag in der gegenüberliegenden offenen Tür zu Kirrays Chefbüroetage, aus der die Gruppe anscheinend gekommen war. Gestank nach verbranntem Fleisch und Kunststoff wehte uns entgegen – die Hinterlassenschaft meines Zauberdrachens.

Aithiras ließ die Drohne nach vorne schweben. „Niemand da“, informierte sie uns. „Soll ich die Büroetage aufklären?“

„Keine Zeit“, antwortete ich. „Die Drohne muß uns jetzt nach oben vorausfliegen. Puffy, lass‘ das Beiboot so weit nach links rücken, daß es durch beide Türen zielen kann. Sobald jemand aus den Büros kommt, oder von unten über die Stiege oder mit dem Lift, läßt du es Sperrfeuer schießen, leuchtest selber mit deinen Lasern rein und warnst uns. Aber weiche weiter zurück, damit du die Laser enger fokussieren kannst. Wenn wir oben sind, kommst du auf die Südseite herum.“

„Geht klar“, bestätigte das Schiff, und wir schritten über die Toten hinweg ins Stiegenhaus.

Dort lag rechts vom Durchgang vor den Aufzugsportalen ein weiterer Mann, mit dem Rücken zu uns in Fötushaltung zusammengekrümmt. Hinter mir sog Aithiras entsetzt die Luft ein. Der Mann war schlimm verbrannt, aber er war offenbar ausreichend hinter seinen Kameraden gedeckt gewesen, daß er sich hatte um die Ecke zurückziehen können, ehe er wie die anderen gestorben wäre. Seine Uniform hing in verkohlten Fetzen an ihm, durch die man verbrannte Haut sah, und über dem Rest seines rechten Ohres rauchte die Asche seiner Haare noch. Die verschmorten Hände hielt er zu Fäusten geballt vor das zu Boden abgewandte entstellte Gesicht, und diese Jammergestalt zitterte und gab stimmlose h-h-h-Laute von sich.

Was machst‘ jetzt mit ihm? dachte ich entgeistert, als ich mich über ihn beugte, gesichert von Pyetar, während Frido und Björn, die kurz hergeschaut hatten, wie besprochen die Ruftasten der Aufzüge drückten, um sie hier zu blockieren. Rechts hinter mir schaute Talitha auf den Verbrannten nieder, die Rechte betroffen vor das Helmvisier gehoben, in der herabhängenden Linken das Lasergewehr. Ich mußte schnell entscheiden. Mochte der Mann auch Feinden gedient und vielleicht Verbrechen begangen haben, ich wollte ihn nicht weiter so leiden lassen, als geschocktes, halb besinnungsloses Häufchen Elend, und versorgen konnten wir ihn nicht. Wahrscheinlich war er mit seiner durch Einatmen heißer Luft versengten Lunge sowieso nicht mehr zu retten. Meine Verantwortung. Ich hatte hierherkommen wollen. Von allem anderen abgesehen.

Ich griff nach einer Gaußpistole, die in der Nähe seines Kopfes lag, und bedeutete den anderen, zurückzutreten. Dann setzte ich die Waffe schräg von mir weg gerichtet hinter dem Ohr des Mannes an und drückte ab. Es gab einen gedämpften Knall, und ein breiter Funkenstrahl schoß unter dem Kopf hervor über den Boden, gefolgt von Blut und Hirnmasse, die einen zerfransten Klecks bildeten. Der Mann streckte sich ruckartig ein wenig und lag dann still. Ich ließ die Pistole fallen und richtete mich auf. Björn legte das Gewehr eines der Gepanzerten in die Türöffnung des Personenaufzugs, um ein Schließen zu verhindern, und Frido tat dasselbe beim Lastenaufzug, der gleich darauf ankam.

„Bereit?“ fragte ich meine Kameraden, und nachdem alle stumm genickt hatten, gingen wir ins oberste Geschoß weiter. Die notwendige Fokussierung auf die nächste Aktion half mir die Gedanken an das Ende dieses Mannes und an die vielen tausend ähnlichen Schicksale allein in dieser Stadt zu verdrängen, wo Eingeklemmte, Eingeschlossene oder Verletzte verbrannt waren oder gerade verbrannten. Schicksale, die durch das unmittelbare Erleben dieses einen nun viel realer erschienen als zuvor aus der Umlaufbahn.

Der letzte Stiegenlauf endete vor einem Austrittspodest, hinter dem die Querwand mit der Doppeltür zu Nirdols Penthouse lag. Unsere Drohne hatte die drei Überwachungskameras unter der Decke schon mit Laserschüssen geblendet und schwebte vor dem Podest. „Puffy, nach Süden“, sagte ich und lief an der Spitze unserer Gruppe hinauf. Als alle beiderseits des Eingangs in Position waren, drehte ich den x-förmigen mechanischen Türgriff. Versperrt, wie zu erwarten war.

„Krachen wir rein?“ fragte Björn, der mit seinem Vater und Talitha links von der Tür stand. „Die werden keine Wachleute mehr heroben haben.“

„Ja“, stimmte ich zu, „die liegen wahrscheinlich bei den anderen da unten. Aber warten wir ab, was Puffy meldet.“ Ich wußte von meinem ersten Besuch, daß der Garderoben- und Durchgangsbereich zwischen der Eingangstür und den Liftportalen vom Loft aus einsehbar war, also auch für Nouris, wenn sie vor der Südseite schwebte. Nirdol und Kirray mußten inzwischen ohnehin schon gewarnt sein.

Nach vielleicht zwanzig Sekunden hörten wir Nouris‘ Stimme gedämpft durch die Tür und begriffen nach einem Moment, daß sie über Außenlautsprecher durch die Glasfront hereinrief: „Ihr da drin, weg von der Konsole, und bleibt dann stehen, wenn ihr nicht verbrennen wollt wie eure Leute!“ Gleich darauf wandte sie sich über Funk an uns: „Im Loft und in der Vorhalle sind nur Nirdol und Kirray; ich halte sie in Schach.“

„Verstanden“, bestätigte ich. „Aithiras, lass‘ die Drohne das Schloß herausbrennen. Denkt alle dran: Nicht hinschauen! Das ist eine Brandschutztür, die wird nicht sofort durch sein.“

Aithiras wandte sich mit dem Kontrollgerät von der Maschine ab, und wir anderen ebenfalls. Unsere Visiere würden die grüne Laserfrequenz fast vollständig ausfiltern, nicht jedoch das Gleißen des getroffenen Materials, und der Drohnenlaser war fünfmal so stark wie ein Blastergewehr. Aktinisches Licht flackerte über die Wände, und ein scharfes Prasseln ertönte, das nach einigen Sekunden vom Poltern des herausfallenden Schloßbereichs beendet wurde.

„Fertig“, sagte Aithiras und ließ die Drohne hineinschweben, nachdem Talitha und Frido die Türflügel geöffnet hatten. Wir folgten dem Ding und sicherten drinnen nach allen Seiten. Die beiden Khenalai standen mit seitlich vom Körper weggehaltenen Händen vor Nirdols Arbeitstisch, und draußen vor dem Hintergrund des brennenden Altavor schwebte Nouris mit dem Rumpfrücken zu uns wie ein aus dem Wasser schauender Wal, so nahe, daß ihre Bugspitze nach oben aus dem Sichtfeld verschwand. Ihre Laser zielten auf Kirray und Nirdol. Beide trugen pyjamaähnliche Kleidung, Kirray in Rot mit fließenden weißen Linien, Nirdol in Schwarz mit hellblauen Kringeln.

„Die Drohne kann jetzt nach unten“, sagte ich zu Aithiras und ging durch die Vorhalle weiter ins Loft. Die Maschine würde unter Aufsicht von Nouris im Stiegenhaus über die Landedeckebene hinunterfliegen, um eventuell von unten heraufkommende Feinde abzufangen. Drinnen stellte ich mich in der Nähe der Außenkurve des Arbeitstisches auf, wo ich beim ersten Besuch gesessen hatte, und Talitha, Frido und Björn postierten sich in einem Bogen zwischen mir und dem Durchgang zur Vorhalle. Pyetar kam als letzter herein; er hatte die nebenan liegende Küche überprüft.

Während ich unsere Aufstellung beobachtete, schaute ich über die rechte Schulter zu der schwarz-weißen Sitzgruppe vor der Nordwand des Raumes. Dort zeigte der riesige, bis zur Decke reichende Wandbildschirm über der Sitzbanklehne ein Bild, das mir neu war: eine nackte Frau mit ledrigen Teufelsflügeln vor schwarzem Wolkenhintergrund, mit tänzelnd angehobenem linkem Bein auf einem Felsen in einem Lavastrom stehend, dessen Glühen ihren Körper von unten beleuchtete. Sie hielt einen Spieß mit beiden Händen zum Stoß erhoben, und hinter ihrem Po ringelte sich ein langer gegabelter Schwanz. Das Gesicht unter der Medusenfrisur, aus der zwei geschweifte Hörner ragten, war eindeutig jenes von Kirray, wenn auch jünger.

„Gut getroffen“, sagte ich zu ihr. „CGI, oder das Werk eines Künstlers?“

„Das eine mit der Hilfe des anderen. Eine Interpretation irdischer Teufelsvorstellungen, nach einer Idee von Nirdol.“

Aithiras ging währenddessen mit Pyetar zu der Computerkonsole an der westlichen Hälfte der Rückwand, einem weißen Gebilde mit geschwungenen Formen, mit schwarzen Pultflächen, bunten Bedienelementen, etlichen Nebenbildschirmen und einem großen senkrechten Hauptbildschirm. Die darauf dargestellte bunte Grafik auf schwarzem Hintergrund sah für mich auf den ersten Blick wie ein U-Bahn-Linienschema aus. Die Khenalai hatten offenbar an der Konsole gearbeitet, ehe Nouris sie weggescheucht hatte.

„Ts‘ssass“, machte Pyetar, nachdem er sich die Darstellung angesehen hatte. „Ich kann mir denken, was die vielen Leute da unten wollen. Das ist eine geheime Personenwurmlochkette, die bis nach Lalpoch führt, nicht wahr?“ Er sah Nirdol an. „Und die Khenalai-Population hier zieht sich jetzt auf diesem Weg nach Chakarionn zurück.“

Nirdol schwieg. Sein Indio-Spock-Gesicht wirkte zerfurchter als sonst, ließ aber keinen Ausdruck erkennen außer einem ernsten Fatalismus.

Aithiras setzte sich auf einen der zwei weißen Schalendrehsessel vor der Konsole und studierte die Anzeigen. „Raffiniert“, sagte sie. „Die erste Relaisstation liegt unter dem Südpol von Aker’shai; da fällt die Abwärmeemission nicht auf. Und das da ist Hektalassa – sicher Nirdols Insel. Auf diesem Weg konntet ihr also in so großer Zahl unauffällig kommen und gehen. Ich sehe nach, ob ich die Wurmlöcher schließen kann.“

„Das wäre ein großer Fehler“, sagte Nirdol nun und wechselte einen Blick mit Kirray.

„Wieso?“ fragte Aithiras.

„Weil ich das System so eingestellt habe, daß es mit Selbstzerstörung auf jede Manipulation reagiert, die nicht von mir oder Kirray autorisiert ist. Oder wenn Flints Schiff diese Konsole von da draußen zerschießt. Oder wenn wir das Auslösewort sagen, was wir tun werden, wenn ihr uns angreift, und ihr könnt nicht sicher sein, daß ihr uns beide so schnell tötet, daß wir das nicht mehr können. Und das Selbstzerstörungsprogramm muß in bestimmten Abständen durch ein weiteres Codewort aufgeschoben werden, wenn der Computer danach fragt.“

Kirray setzte sich auf den Rand von Nirdols Arbeitstisch. „Es würde nichts helfen“, informierte sie uns, „wenn ihr euch dieses Codewort nach dem ersten Mal merkt. Es muß mit der Stimme und der Sprechweise von Nirdol oder mir gesagt werden.“

„Und es gibt nur einen Versuch“, fuhr Nirdol fort und setzte sich langsam neben sie. „Wenn die Selbstzerstörung ausgelöst wird, dann schaltet sich das Portal unter meinem Haus auf Hektalassa ab. Dieses Wurmloch kollabiert zu einem kleinen Schwarzen Loch bei der ersten Relaisstation auf der Strecke, welches sofort in einem Röntgenblitz explodiert und das nächste Portal zerstört. Das setzt sich als Kettenreaktion bis hierher fort, und die letzte Schwarzlochexplosion im untersten Tiefgeschoss des Turms sprengt die Kuppe dieses Hügels.“ Er sah mich an. „Und dein Schiff.“

„Ich glaube nicht, daß ihr so viele eurer Leute töten würdet“, hielt ich ihnen entgegen und ging zur Glaswand, um auf das dichte Menschengewimmel hinunterzuschauen, das inzwischen noch größer geworden war. „Das müssen Zigtausende da unten sein. Und all die anderen würden hier festsitzen.“

Nirdol zeigte sein typisches dünnes Lächeln, aber diesmal war es bitter. „Wir wären sowieso alle verloren, wenn wir von den Shomhainar hier noch angetroffen würden, die in drei, vier Tagen kommen und genaue Identitätsfeststellungen aller Lebenden durchführen werden. Wenn unsere Aktivitäten hier bekannt werden, dann wird die Justiz der Galciv alle darin verwickelten Khenalai hinrichten. Und mit den Informationen von hier und aus meinen anderen Wohnsitzen könnte sie viele weitere unserer Mitaktivisten zu Hause aufdecken und ebenfalls hinrichten. Außerdem würde es nachteilige Folgen für die Khenalai insgesamt geben, wenn die Galciv-Führung das Ausmaß dieser eigenmächtigen Operation gegen die Juden erfahren würde, die ihre Pläne gefährdet. Im Vergleich dazu wäre es für uns noch das kleinere Übel, wenn nur wir hier mit euch umkommen würden. Deshalb ist es auch keine Option, daß ihr einfach wieder geht.“

„Ihr seht also“, fügte Kirray hinzu, „wir sind zu einem sehr großen kollektiven Opfer bereit. Wenn unser Volk dazu nicht fähig wäre, dann hätte es nicht über Jahrtausende fortbestehen und so mächtig werden können. Könnt ihr dasselbe von euch sagen?“

Ich ging nicht darauf ein und schlenderte wieder zu meinem vorherigen Platz zurück. Dabei fielen mir Nirdols Hobbychemiker-Utensilien auf, die wieder auf dem Tisch verteilt waren: der Glaskolben auf dem Bronzedreifuß, der Brenner, das rote Buch, die Schalen. Aus dem Stiegenhaus drang fernes Knallen und Geschrei herauf. „Die Drohne hat Feindkontakt“, hörten wir Nouris in unseren Kopfhörern. „Derzeit wird sie damit fertig.“

„Okay“, bestätigte ich. „Sie soll sie nach unten treiben.“ Dann sah ich Nirdol und Kirray an. „Ihr hättet entweder mehr von euren Security-Ordnern heraufbestellen oder sie unten lassen sollen. So sind sie…“

„Paßt auf!“ rief Björn in diesem Moment dazwischen und schoß durch den Vorraum auf drei Uniformierte, die aus den Nebenräumen über dem Landedeck kamen. Frido feuerte an Björn vorbei auf sie, und beide trafen offenbar, denn es folgten Schreie. Ein Geschoß flog mit scharfem Überschallknall zwischen Talitha und mir hindurch und schlug durch das Glas ins Freie. Talitha ging mit dem Gewehr in Anschlag, aber ehe ich selbst dazu kam, sah ich aus dem Augenwinkel, daß Kirray hinter den Monitor auf dem Tisch nach Nirdols Dreifuß griff. Sie warf ihn nach mir, und diese Ablenkung nützte Nirdol, um sein rotes Buch zu öffnen und nach einer flachen Pistole darin zu greifen. Das Buch flammte mit einem dumpfen Bums auf, und er riß den Arm aufschreiend zurück und schlug mit der linken Hand auf den rauchenden Ärmelsaum.

„So nicht, Nirdol“, sagte Pyetar von der Computerkonsole her, die Blasterpistole im Anschlag. „Ich hätte es wissen müssen, daß du da hinten noch Leute zurückbehalten hast, die die Ablenkung durch die da unten für einen Angriff ausnützen sollten.“

Nirdol sagte nichts, sondern hielt sich nur stöhnend die versengte Hand. Die drei Angreifer lagen still und tot in der Vorhalle, aber von unten hörten wir immer noch vereinzelt Schüsse und Schreie.

„Außerdem irrst du dich“, fuhr Pyetar fort, „wenn du glaubst, daß ihr euer Geheimnis bewahren könnt. Ich habe schon vor längerer Zeit durch Furagol herausgefunden, was ihr hier treibt. Er würde es mir nicht verzeihen, wenn ich das melden würde. Aber wenn ich hier sterbe, dann kann mir sein Zorn egal sein, und dann werden meine Aufzeichnungen gefunden werden.“

Die Khenalai sahen einander betroffen an. Ich beschloß, noch eins draufzusetzen, und sagte: „Diese Informationen besitze auch ich, und ich kenne auch den wahren Umfang eurer Operation. Ich weiß, daß ihr hier zahlenmäßig so stark wart wie die Juden, und ich habe die meisten eurer Adressen gespeichert.“ Letzteres war zwar eine Übertreibung, aber diesen Bluff konnte Nirdol genauso wenig überprüfen wie wir seine Angaben.

Nun war es an Pyetar, verblüfft zu sein. „Wie…?“ begann er.

„Später“, sagte ich und wandte mich wieder an die Khenalai. „Ich bezweifle übrigens, daß die Explosion unter dem Turm so stark wäre, daß sie den ganzen Hügel abräumen würde. Dann wäre den Galciv-Behörden klar, was das war, und daß es einen Zusammenhang mit euch gibt.“

„Richtig erkannt“, ächzte Nirdol. „Das Wurmloch wird vor dem Kollaps so weit verkleinert, daß die daraus resultierende Schwarzlochexplosion nur einen Schaden anrichtet, der auch von einem großen Impakt stammen könnte. Aber auch wenn bloß der Turm einstürzt, werdet ihr genauso tot sein.“

„Und wenn ihr uns tötet“, gab Frido zurück, „wird unser Schiff euch und eure Computerstation durch die Fenster verbrennen, und die Flucht eurer Leute ist beendet. Seid froh, daß die da draußen uns nicht erwischt haben.“

Das war nun ein klassisches Mexican Standoff wie am Schluß des Westerns The Good, the Bad and the Ugly: alle Beteiligten wollten etwas, keine der Parteien konnte eine der anderen töten, und es konnte sich auch niemand aus der Situation zurückziehen. Und nur ich wußte, daß es vielleicht wie in diesem Film drei Parteien gab. Das Khenalai-Paar entsprach natürlich Angel Eyes Sentenza, dem Bösen. Waren wir Tuco, der nicht weiß, daß sein Revolver leer ist? Und entsprach Nouris Clint Eastwoods Charakter Blondie, der weiß, daß er in der vorteilhaftesten Position ist? Sie mußte die Enthüllung mitgehört haben, daß die zu erwartende Explosion sie nicht vernichten würde. Sie konnte es darauf ankommen lassen oder mit ihrer heimlichen Eigenmächtigkeit die Selbstvernichtung der Wurmlochkette auslösen, und dann davonfliegen. Würde sie Tuco überleben lassen?

Aithiras holte ihren Datensauger, den sie im Sontharr-Institut verwendet hatte, aus der Gürteltasche und sagte: „Ich muß mich jetzt von diesem Dilemma ablenken. Komm, Pyetar, hilf mir bei der Datenbergung, damit unser Besuch hier einen Sinn gehabt hat, wenn wir davonkommen. Nur nervös herumzusitzen bringt sicher nichts.“

„Du hast recht“, antwortete er und setzte sich zu ihr. „Und sobald du hier klarkommst, sehe ich mich hier im Raum um und suche nach Datenträgern.“

Die beiden schoben ihre Schutzbrillen auf die Stirn, da sie die Bildschirmfarben richtig sehen können mußten, und begannen mit ihrer Arbeit, während wir anderen und die Khenalai einander in unbehaglichem Schweigen beobachteten. Draußen wurde die Morgendämmerung unter der dicken Wolkendecke allmählich heller, aber nicht viel, gerade so, daß die Feuer in der Stadt ein wenig trüber wirkten.

Nach ein paar Minuten leuchtete ein rotes Symbol auf dem großen Computerschirm auf, und die Maschine gab eine Tonfolge von sich. Nirdol warf Kirray einen Blick zu und murmelte etwas, worauf er hinter Aithiras schlenderte und zurückschaute. Kirray sagte ruhig: „Nokwaiurun-thersuas“ und stellte sich hinter Pyetar. Das rote Symbol wurde blau und verschwand. Das war also das Aufschub-Codewort, und da wir nun wußten, daß wir bis zur nächsten Abfrage mindestens so viel Zeit hatten, wie wir schon hier gewesen waren, wollten die Khenalai offenbar verhindern, daß Nouris sie blitzrösten konnte, um uns die Flucht zu ermöglichen. Unsere Gefährten und die Computerstation waren effektive Geiseln.

Kurz darauf rief Nouris uns an. „Einer unserer Orbiter hat gerade eine Schwarzlochexplosion dreitausend Kilometer weiter südlich registriert. Das Auswurfmaterial wird in gut zehn Minuten hier ankommen, und drei Minuten vorher die ersten Bebenwellen.“

Wir sahen uns bestürzt an. „Wärst du hinter dem großen Turm nördlich von uns ausreichend geschützt?“ fragte ich sie.

„Ja.“

„Bleib‘ wo du bist, solange es noch sicher ist, zieh‘ dich dann rechtzeitig dorthin zurück und warte auf weitere Befehle. Wenn wir es zum Beiboot schaffen, flitzen wir damit um den Nachbarturm zu dir und warten ab, bis nichts mehr runterkommt. Falls es uns hier erwischt, fliegst du nach Babylon 6 oder notfalls nach Kyerak und übermittelst den Galciv-Behörden alle Informationen über die Khenalai in Zetuca.“

„Bestätigt. Denkt daran, daß ich durch eure Helmkameras weiterhin ein Bild eurer Lage haben werde.“

Nirdol und Kirray sahen mich verwundert an. „Was bedeutet das?“ fragte Kirray.

Ich erklärte es ihr.

*     *     *

Die nächsten Minuten verbrachten wir und unsere Gegner in extremer Anspannung. Jede Seite überlegte sich verzweifelt Möglichkeiten, das Patt zu ihren Gunsten zu durchbrechen, und belauerte die andere, von der sie Verzweiflungstaten erwartete. Schließlich begann der Turm in Nord-Süd-Richtung zu schwingen, immer stärker, sodaß wir Mühe hatten, nicht umzufallen. Das waren die schnelleren P-Wellen, Längsschwingungen der Planetenkruste. Die aufgerissenen Türme im Westen schwankten sichtbar, und was von ihren brennenden hölzernen Innenkonstruktionen noch übrig war, fiel nun mit einem Grollen zusammen, das bis zu uns hereindrang. Funkenwolken stoben aus den Rissen und stiegen als lange Schleier aus Lichtpunkten mit der selbst erzeugten Heißluft auf.

Nouris begann sich nach links zu bewegen und schwebte um die Südostecke herum nach Norden. Nirdol und Kirray deckten sich hinter Aithiras und Pyetar, um von ihr nicht im letzten Moment noch gelasert zu werden, und entspannten sich etwas, nachdem sie außer Sicht verschwunden war. Und kurz darauf begann das Feuerwerk.

Erst sahen wir nur einzelne Boliden weit im Süden herunterfallen, dann wanderte das Bombardement schnell über die Stadt auf uns zu, und dann waren wir drin. Dampfende Wassersäulen stiegen aus dem Fluß auf, Erdfontänen aus dem Gelände um uns, Feuerkugeln flogen draußen vorbei. Es war Wahnsinn, hierzubleiben, statt wenigstens in die geschützteren Räume auf der Nordseite zu gehen, aber Nirdol und Kirray waren fanatisch entschlossen, bei ihrer Höllenmaschine auszuharren, und sie würden sie sofort auslösen, sollten wir sie verlassen.

Schließlich wurde auch der Turm selbst getroffen, zuerst von einem kleineren Brocken weiter unten, dann von einem größeren näher an der Mitte. Ein Stein durchschlug die Südostecke des Lofts mit einem Knall, von dem uns ohne Helme und Headsets vielleicht Gehörschäden zurückgeblieben wären. Ein Schauer von Glassplittern prasselte auf unsere Rüstungen und sprang wie Hagelkörner vom Bedienpult der Computerstation ab. Aithiras und Pyetar hatten sich abgewandt, aber ihre Hände begannen zu bluten, und auch Nirdol und Kirray hatten oberflächliche Verletzungen abbekommen.

Und dann kam ein glühender Brocken scheinbar genau auf uns zu, fiel erst im letzten Moment merklich ab und traf das Stockwerk unter uns oder vielleicht das nächste darunter. Ein Donnerschlag ließ unsere Ohren klingeln, und der Stoß von unten warf uns um. Während wir uns aufrappelten, kam Nouris über unsere Kopfhörer: „Lenkt die zwei von der Westseite ab!“

„Hey, Nirdol!“ rief ich, und der Khenalo, der erst auf Händen und Knien war, sah mich benommen an. Kirray, die weiter links auf dem Rücken lag, hob den Kopf. Hinter den beiden kam unser zweites, schon von Treffern gezeichnetes Beiboot von unten hoch und feuerte seine Gaußkanone durch den unteren Rand der Scheibe ab. Grüne Lichtbolzen rasten knapp über dem Boden in Kirrays Körper und in ihren Kopf, der in einer dampfenden gelbroten Sprühwolke explodierte. Nirdol wirbelte bei dem Krachen herum und stieß einen entsetzten Schrei aus, aber ehe er zu mehr kam, hatte ich meinen linken Arm um seinen Hals gelegt und drückte mit der Rechten seinen Unterkiefer hoch. Mit zurückgebogenem Kopf wand er sich in meinem Griff, und ich fiel mit ihm nach hinten.

Aus meinem rechten Sichtfeldrand erschien Pyetar, eine Art Brieföffner in Form eines Miniaturschwertes in der Faust, und hieb dem strampelnden Mann die Klinge in die Brust. Nirdol schrie erstickt durch die Nase, wand sich und trat nach Pyetar; Frido und Björn packten Nirdols Beine und hielten sie fest, während Pyetar weiter auf ihn einstach, wieder und wieder, bis er erschlaffte und still lag. Ich ließ Nirdol los und kroch unter ihm hervor, um mein entfallenes Gewehr aufzuheben, und als ich mich damit aufrichtete, knallte es einmal neben mir. Pyetar steckte seinen Laser weg, mit dem er Nirdol zur Sicherheit einen Krater in den Kopf gebrannt hatte.

„So, jetzt aber schnell nach unten!“ sagte ich. „Nouris, mach das Beiboot bereit!“

„Schon geschehen, aber ich muß es aus dem Landedeck fliegen lassen. Im Stiegenhaus brennt es, und die Feuergase dringen aus dem Durchgang.“

Björn lief in die Vorhalle und drückte die Eingangstür nach einem Blick hinaus schnell wieder zu. „Da können wir wirklich nicht runter“, sagte er. „Da hat’s schon ganz schön eine Hitze, und Rauch steht unter der Decke.“ Frido eilte zu ihm, und gemeinsam zerrten sie einen der toten Angreifer zur Tür, damit diese trotz des fehlenden Schlosses zu blieb. Offenbar hatten die Einschläge in den unteren Stockwerken Brände ausgelöst, die sich durch offene Türen oder durchbrochene Wände ins Stiegenhaus ausbreiteten, das als Kamin wirkte. Und durch das Tor zum Landedeck, das wir aufgespreizt hatten, um uns den Rückweg zu sichern, hatte das Feuer nun eine perfekte Abzugsmöglichkeit.

„Auf das Dach!“ rief Aithiras. „Es gibt eine Innenstiege zum Dachpavillon hinauf.“

„Gute Idee. Nouris, flieg‘ das Beiboot hinaus und lass‘ es uns abholen.“

Aithiras und Pyetar zogen ihre Datenspeicher ab und steckten sie zu den anderen in Pyetars Umhängetasche. Talitha schulterte ihr Gewehr, hob Nirdols Retro-Computer vom Tisch und hielt dann inne. „Aber was ist, wenn die Abfrage der Selbstzerstörung wieder kommt, während wir hinaufgehen?“ fragte sie. „Wir wissen nicht, wie lange wir noch Zeit haben.“

„Das müssen wir riskieren“, antwortete ich und nahm ihr den Computer ab. „Wir könnten sowieso nichts machen, wenn wir hier darauf warten. Vielleicht läuft die Selbstzerstörung auch mit einer Verzögerung ab, die uns etwas mehr Zeit gibt.“

Sie ging zu den anderen in die Vorhalle, und ich wandte mich ebenfalls zum Gehen, als mir auffiel, daß Aithiras zurückblieb und konzentriert auf etwas zu horchen schien.

„Wartet“, sagte sie, „es…“

In diesem Moment blökte die Abfragetonfolge los, und das rote Symbol erschien auf dem Bildschirm.

Während wir vor Schreck erstarrten, rannte Aithiras zur Computerstation, riß sich das Headset vom Kopf und drückte eine der Hörermuscheln auf einen fein gelochten Silberknubbel auf dem Bedienpult. Das rote Symbol wurde blau und verschwand.

Aithiras ließ erleichtert die Luft aus ihren Lungen. „Das war Nouris“, sagte sie und setzte das Headset wieder auf.

„Richtig“, bestätigte Nouris. „Ich habe Kirrays Codephrase über eure Mikros aufgezeichnet, durch Abgleich der Aufnahmen bereinigt und jetzt über Aithiras‘ Kopfhörer dem Pultmikrofon vorgespielt. Solange die Khenalai noch ihren Auslösecode dazwischenrufen konnten, ging das nicht, aber jetzt habe ich es Aithiras schnell erklärt, und dann kam auch schon die Abfrage. Ihr habt jetzt also noch einmal sechzehn Minuten.“

Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Wir folgten Aithiras zu den Nebenräumen und von dort in den Gang zwischen den Liftschächten und dem Schlafzimmer, und als wir dort über die Innentreppe hinaufstiegen, begannen die Sekundärwellen des Bebens. Dies waren Transversalwellen, die den Boden auf und ab schwingen ließen, und sie schüttelten uns beinahe über die Stiege zurück hinunter. Der Tischcomputer fiel mir aus den Händen und polterte auf die Stufen, und wir mussten uns festhalten und das Ende der stärksten Phase abwarten, ehe wir weiter hinaufkonnten.

Als wir aus dem Pavillon hinaustraten, überfiel uns die Hitzestrahlung vom immer noch dunklen Himmel. Das gröbere Trümmerbombardement hatte nachgelassen, aber jetzt kamen die kleineren Fragmente herunter, die auf höhere, steilere Bahnen geschleudert worden waren. Die meisten verglühten zwar spätestens zwischen den Wolken und dem Boden, aber mit ihrer großen Zahl heizten sie dabei die Luft so stark auf, daß die Wärmestrahlung von oben kaum auszuhalten war. Die verbrannten Bäume und Büsche auf dem Dachgarten glosten stellenweise noch, und im Becken über dem Stiegenhausbereich brodelte Dampf von einem hineingestürzten Steinbrocken zur Oberfläche. Das Stimmengewirr vom Gelände auf der Hügelkuppe, das wir vor allem als Echos vom Nachbarturm hörten, war nun deutlich lauter als zuvor, klang verzweifelt und bestand auch aus Schreien und Rufen. Die Türme im Westen waren weitgehend ausgebrannt, und der Wind heulte um die rauchenden Risse ihrer Hüllen.

Auf dem gepflasterten Vorplatz des Pavillons parkte ein grausilberner Gleiter, der an SF-Bilder aus den Achtzigern erinnerte. Seine Cockpitkanzel war von einem Stein durchschlagen worden, der die Sitze in Brand gesetzt hatte. Neben ihm war noch Platz, und dorthin dirigierten wir unser Beiboot, das gerade über die nordseitige Brüstung aufstieg.

Hastig stiegen wir ein, hoben ab und tauchten über die Brüstung hinweg in den Schutz der Nordseite hinunter, wo Flammen aus der offenen Seite des obersten Landedecks schlugen. Auf halber Höhe fingen wir ab und jagten um die Ostseite des Nachbarturms, hinter dem Nouris schwebte. Nachdem wir in die Schleusenbucht geschlüpft waren, entledigten wir uns der Rüstungen, zogen unsere Normalkleidung wieder an und gingen in die Kontrollzentrale, um den Abflug mitzuverfolgen.

Es gibt zwei Kategorien von Menschen im Universum: diejenigen mit einem intakten Raumschiff, und diejenigen, die sterben. Wir überlebten.

Wir hatten uns eineinhalb Kilometer nach Nordwesten vom Hügel entfernt, als die Explosion erfolgte. Das Bodenmaterial um Kirrays Turm schoß als schwarze Trichterwolke hoch, die untersten Stockwerke lösten sich in Trümmer auf, und die darüberliegenden wurden von unten zusammengeknüllt. Der Turm kippte nach Norden, krachte gegen seinen Nachbarn, dessen oberste Stockwerke nach Süden umknickten, und fiel an ihn gelehnt zu einem brennenden Schutthaufen zusammen. Dabei riß er die Südfassade des Nordturms auf und öffnete die Brände in seinem Inneren dem Wind, der den Staub und Rauch nach Osten verwehte. Ein dichter Trümmerregen ging auf die überlaufene Hügelkuppe nieder, und wir waren froh, daß wir nicht mitbekamen, was sich dort abspielte.

Zeitgleich mit der Explosion blitzte auch ein Feuerball am Südpol von Aker’shai auf, das gerade über dem Westhorizont hochstieg. Ich fragte mich, ob Nouris eine Art elektronischer Genugtuung darüber empfand, daß die Konsequenzen des Verrats der Khenalai nun ihre fernen Nachkommen eingeholt hatten, oder ob ihr so etwas fremd war.

Wir legten noch eine Strecke im Tiefflug über die Nordpolregion zurück, bis wir sicher außer Reichweite des Auswurfmaterials waren. Beim Verlassen der geschundenen Welt orteten wir wieder das Paar massiver Schwarzer Löcher, das aus den beiden großen Wurmlochportalen auf Thrian’shai entstanden war. Es hatte Ssrranth schon durchdrungen und bewegte sich auf seinem hochelliptischen Orbit dem planetenfernsten Bahnpunkt zu. Die Hawking-Strahlung der beiden Schwarzen Löcher war minimal schwächer geworden, was bedeutete, daß sie beim Durchschlagen des Planetenkörpers geringfügig Masse hinzugewonnen hatten, und sie kreisten auch ebenso knapp meßbar enger um ihren gemeinsamen Schwerpunkt. So unscheinbar sie auch waren, stellten sie doch langfristig ein viel schlimmeres Verhängnis für Ssrranth dar als die augenfälligeren globalen Zerstörungen, und vor allem ein endgültiges. Denn sie würden in diesem Orbit verbleiben, bei jedem Durchgang durch den Planeten Masse aufnehmen, dadurch langsamer werden, ihre Bahn allmählich verengen, bis sie zur Gänze innerhalb von Ssrranth lag, und früher oder später miteinander verschmelzen. Und niemand konnte das verhindern.

Fortsetzung und Schluß: Kapitel 17 – Sturmbringer?

Anhang des Verfassers:

Wieder etwas „Bonusmaterial“ – Links, Videos und Bilder, zuerst ein Video von PBS Space Time:

…sodann die Links in der Reihenfolge, wie die Begriffe in diesem Kapitel vorkommen:

Greebles, Krypteia (deutsch), Crypteia (englisch), Magnetosphäre, Teuflisch (Film), A Million Is a Statistic (TV Tropes), Lifting Body (Tragrumpfgleiter), Transsonische Strömung, Mexican Standoff (Wikipedia) Mexican Standoff (TV Tropes), The Good, the Bad and the Ugly (TV Tropes). Zwei glorreiche Halunken (The Good, the Bad and the Ugly, Wikipedia)

„You see, in this world there‘s two kinds of people, my friend: those with loaded guns, and those who dig. You dig.“ Zitat von hier:

*     *     *

I have this feeling that my luck is none too good
This sword here at my side don’t act the way it should
Keeps calling me its master, but I feel like its slave
Hauling me faster and faster to an early, early grave
And it howls, it howls like hell

I’m told it’s my duty to fight against the law
That wizardry’s my trade and I was born to wade through gore
I just want to be a lover, not a red-eyed screaming ghoul
I wish it’d picked another to be its killing tool

Black blade! Black blade!
Forged a billion years ago
Black blade! Black blade!
Killing so its power can grow

There’s death from the beginning to the end of time
And I’m the cosmic champion and I hold a mystic sign
And the whole world’s dying and the burden‘s mine
And the black sword keeps on killing…till the end of time.

I am the Black Blade
Forged a million, billion years ago
My cosmic soul it goes on for eternity
Carving out destiny, bringing in the Lords of Chaos
Bringing up the Beasts of Hades, sucking out the souls of heroes
Laying waste to knights and ladies
My master is my slave.

You poor fucking humans

— „Black Blade“ von Blue Öyster Cult (Text von Michael Moorcock) aus dem Album „CULTÖSAURUS ERECTUS“…

…dessen Cover ein Ausschnitt aus Richard Clifton Deys Bild „Behemoth’s World“ ist:

16de Behemoth's World Richard Clifton Dey

„Black Blade“ beschreibt das Verhältnis zwischen Moorcocks Romanhelden Elric von Melniboné und seinem schwarzen Schwert Sturmbringer, das eine von den Lords des Chaos geschaffene dämonische Wesenheit mit eigenem Willen ist und seinem Träger zwar Macht und Kraft gibt (aus der ausgesaugten Seelenenergie der damit Getöteten), ihn aber auch beeinflußt und verhängnisvolle eigene Aktionen setzen kann.

16e Elric von Melniboné Die Sage vom Ende der Zeit

Laut Aussage von Michael Moorcock wurde er dabei vom Sagenschwert Tyrfing inspiriert, wie es auch in Poul Andersons Fantasy-Erstlingsroman Das geborstene Schwert beschrieben ist.

*     *     *

Im folgenden 22:30 min. langen Video stellt Ian McCollum den Flammenwerfer M2/M2A1 vor, der im Zweiten Weltkrieg, im Koreakrieg und im Vietnamkrieg der Standard-Flammenwerfer der amerikanischen Truppen war:

Zuerst erläutert Ian die Waffe hinsichtlich ihrer Technik und Geschichte. Ab 14:30 min. führt er den M2 auf dem Schießstand vor, wofür er von einem Experten ein spezielles Sicherheitstraining bekommen hat. Zunächst demonstriert er das Zusammensetzen der Mündungsbaugruppe einschließlich der Zündpatrone, die er dann noch ohne Flammöl abfeuert. Nach einem kurzen Indoor-Zwischenspiel ist er ab 18:35 min. damit wieder auf dem Schießstand und gibt scharfe Feuerstöße ab. Er sagt, das Stärkste, was man beim Schießen bemerkt, sei die Hitze, die von der Flamme auf den Schützen zurückstrahlt („It’s hot. That’s a really, really impressive experience“), und daß ihm bißchen die Knie schlottern. Verständlich; da wird man sicher einen Eindruck davon bekommen, wie unvorstellbar es sein muß, am Empfängerende so eines Feuerstrahls zu sein. Ein Youtube-Kommentator zu diesem Video schreibt, ein Freund seines Vaters habe erzählt, der Kerl in seiner Einheit, der im Pazifikkrieg gegen die Japaner mit einem Flammenwerfer ausgerüstet war, hätte nach der Heimkehr psychologische Betreuung gebraucht.

Im Artikel Beyond the burn: Studies on the physiological effects of flamethrowers during World War II (nih.gov) wird erwähnt, daß damals von der US-Militärführung die Vorstellung verbreitet wurde, der Flammenwerfer sei ein „mercy killer“ und würde schneller töten als eine Kugel; man sei durch den Schock nach einer Dreiviertelsekunde tot. Diese Darstellung, heißt es in dem Artikel, beruhte zwar zum Teil auf Unkenntnis der tatsächlichen physiologischen Vorgänge und auf Aussagen, daß die Getroffenen oft nur kurze Schreie ausgestoßen hätten, aber hauptsächlich sei sie wohl eine Gewissensberuhigung für die jungen Soldaten gewesen, die mit Flammenwerfern kämpfen mußten (niemand hat sich darum gerissen). Die Kürze der Schreie hat damit zu tun, daß man nach dem ersten Schrei, wenn man von einem Flammenwerferstrahl erwischt wird, keine Luft mehr in den Lungen hat und fürs Weiterschreien die heißen Gase einatmen müßte, die einem den… ihr könnt es euch denken.

Die folgende kurze GIF-Sequenz empfehle ich empfindsamen Naturen schnell zum nächsten Textabsatz darunter zu überscrollen. Sie zeigt eine Szene aus der Schlacht von Balikpapan im Juli 1945 auf Borneo, wo ein Soldat der australischen 7. Division mit dem oben vorgestellten M2-Flammenwerfer gegen japanische Bunker vorgeht, aus denen dann ein brennender japanischer Soldat herausläuft. Ein etwas längeres 15sekündiges Video davon ist im Daily-Mail-Artikel WWII footage shows Australian troops attacking Japanese soldiers with a flamethrower enthalten.

Balikpapan Flammenwerferopfer

*     *     *     (Zwischenzeile als Bremszone für Drüberscroller…)     *     *     *

Mir ist beim Ansehen dieser Szene anfänglich selbst ein wenig flau geworden, nicht weil sie im eigentlichen Sinne eklig wäre, sondern wegen der Vorstellung, wie das für dieses verbrannte, geschockte, verstörte Häufchen Elend gewesen sein muß, das in diesen Sekunden ganz bestimmt kein moderner Samuraikrieger mehr sein wollte und sich auch nicht einfach abschalten konnte. Und: was macht man als gegnerischer Soldat mit so einem? Helfen kann man ihm nicht; erschießt man ihn also? Heizt man noch einmal mit dem Flammenwerfer drauf, um ihn ganz zu töten? (Es ist unklar, ob der australische Soldat mit seinem letzten Flammenstrahl in der Videosequenz genau das tut, oder ob er wieder Bunker unter Feuer nimmt.) Oder würde einen das in einer solchen Kampfsituation überhaupt kümmern?

Und falls da wieder jemand etwas von „typischer mentalitätsbedinger Angelsachsen-Grausamkeit“ schwafeln möchte und das auch noch für eine weise Offenbarung hält, so verweise ich darauf, daß Flammenwerfer im Zweiten Weltkrieg nicht nur von den Amerikanern und den Commonwealth-Truppen eingesetzt wurden, sondern auch von etlichen anderen Kriegsparteien, z. B. Japan, Italien, der Sowjetunion und Deutschland (Flammenwerfer 35 und Flammenwerfer 41).

Siehe auch diese beiden Artikel:

Das. Ist. Nicht. Sparta. (1): Spartanische Schule von Bret Devereaux

Ich werde nicht mein Vater werden von Jef Costello

*     *     *

Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

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