Von Anton Steiner, aus Heft 2-1985 des „Schweizer Waffenmagazins“. (Wie aus dem englischen Wikipedia-Artikel Ruger Model 77 rotary magazine hervorgeht, wird dieses 1983 erstmals vorgestellte Gewehr immer noch erzeugt, und zwar in den Kalibern .22 long rifle, .22 Winchester Magnum Rimfire und .22 Hornet.)
Die amerikanische Firma Sturm, Ruger & Company hat schon oft ein gutes Gespür für die Bedürfnisse des Marktes bewiesen. Sie beweist es auch jetzt mit der Lancierung des neuen zehnschüssigen Kleinkaliber-Repetierers Modell 77/22.
Wer den Ruger-Repetierer Model 77/22 erstmals zu Gesicht bekommt, erkennt wahrscheinlich nicht auf Anhieb, dass es sich hier um ein Kleinkaliber-Gewehr handelt. Die Ähnlichkeit mit dem Jagdrepetierer Modell 77 ist frappant.
Die Schäftung, deren Linienführung, die Anordnung der Fischhaut an Vorderschaft und Pistolengriff sind sozusagen identisch ausgeführt. Selbst die Riemenbügelbolzen fehlen nicht. Anstatt der braun-roten Gummikolbenkappe des Modells 77 hat die 77/22 dagegen eine schwarze Kunststoffkolbenplatte, und das Pistolengriffkäppchen besteht aus dem selben Material.
Üblicherweise sind Kleinkaliber-Büchsen mit einer Schwalbenschwanzführung versehen, wenn überhaupt eine Zielfernrohrmontage vorgesehen ist. Nicht so bei der Ruger 77/22. Sie weist die originale Montagevorrichtung des 77-Systems auf, und zwar erweitert und dadurch verbessert. Auf der hinteren Gehäusebrücke sind nämlich zwei Montageausfräsungen vorhanden. Der Spielraum bei der Positionierung des Zielfernrohrs wird dadurch erheblich erweitert. Mit den Ruger-Montageringen können somit Büchsen-Zielfernrohre von 1 Zoll Rohrdurchmesser montiert werden.