Soziale Krisenvorsorge

Von Kairos (ursprünglich veröffentlicht am 4. Juni 2011 auf „As der Schwerter)

Wie Kommentator Meyer im Kommentarstrang zu „Kartoffel werden“ (einem der bemerkenswertesten Kommentarstränge, der jemals in Manfreds „Korrektheiten“ entstanden ist – ich empfehle die komplette Lektüre) bemerkt hat, lässt sich das Recht auf freie Rede auf bewaffnete Männer zurückführen, die den Tod verachten. Solchen Männern kann man nämlich den Mund nicht verbieten.

Man muss sich immer wieder klarmachen, dass die meisten Menschen in unserer Gesellschaft unter „Freiheit“ etwas ganz anderes verstehen, nämlich die Möglichkeit zu unbeschränktem Konsum, Promiskuität und „Selbstverwirklichung, das totalisierte Lustprinzip, demgegenüber jeder gesellschaftliche Wert auf der Strecke bleibt, gar als Anachronismus verteufelt wird.

Woher kommt aber diese individuelle Freiheit? Aus der Fähigkeit, sich zu wehren. Wer sich nicht wehren kann, der wird von anderen beherrscht.

Wir sind es nicht mehr gewohnt, uns selbst zu wehren, weil in unserer Gesellschaft Spezialisten dafür ausgebildet werden. Sie sollen uns voreinander und vor Übergriffen von außen schützen.

Was aber, wenn diese Gesellschaft nicht mehr funktioniert?

Genau genommen gehören zur Freiheit nämlich zwei Dinge: Sich wehren können und sich selbst versorgen können (oder in einem Wort: Überleben). Beide Dinge sind in unserer Gesellschaft arbeitsteilig auf Spezialisten abgewälzt worden, damit der Rest von uns an der Produktion von Luxusgütern arbeiten oder faul in der Ecke liegen (im Büro oder an der Uni rumsitzen) kann.

Bis zu einem gewissen Grade macht diese Arbeitsteilung ja auch Sinn, da eine Gesellschaft von Spezialisten einer Gesellschaft von Alleskönnern überlegen ist. Ich sehe aber zwei Probleme:

  1. Die Ausweitung der Arbeitsteilung über die nationalen Grenzen hinaus
  2. Das völlige Verlernen lebenswichtiger Tugenden und Fähigkeiten durch die Spezialisierung

Ad 1:

Wir haben uns daran gewöhnt, die Globalisierung quasi als eine über uns hereinbrechende Naturkatastrophe wahrzunehmen. Keiner mag sie wirklich, aber außer den Spinnern von „attac“ kämpft auch niemand ernsthaft dagegen an.

Eine Auswirkung dieser Globalisierung ist die Aufhebung nationaler Autarkie. Nahezu jedes Land ist von Lieferungen anderer Länder abhängig. Wären all diese Länder Bundesstaaten ein und desselben Reiches, würde es sicherlich Sinn machen, den einen Bundesstaat, in dem nunmal das Ölvorkommen entdeckt wurde, mit der Ölförderung zu betrauen und den anderen damit, Ingenieure auszubilden.

Das Problem am Globus ist aber, dass seine Staaten nicht zu dem gleichen Reich gehören und auch nie gehören werden. Alle Anstrengungen der UN und anderer globalistischer Akteure sind für die Katz. Es wird keine „Eine Welt“ geben, es wird keine Weltregierung geben. So lange es noch Völker gibt, werden sie sich auch selbst regieren wollen.

Länder haben keine Freunde, sondern nur Interessen. Es kann Vermittler geben, die Streit zwischen Staaten schlichten, aber es kann nie eine Organisation geben, welche den Staaten so übergeordnet ist, wie der Staat den Bürgern. Der „Völkerbund“, den Kant erträumte, um den „ewigen Frieden“ zu garantieren, ist nur als ein deformiertes Monster in der Realität erschienen. Die UN, gegründet als Spionageabteilung des KGB und von den Roten zur kulturellen Desorientierung Amerikas gebraucht, hat seit dem Ende des kalten Krieges unmerklich eine Verschiebung der Macht hin zur OIC erlebt.

In der NATO dagegen herrscht die amerikanische Vorstellung von Moral, in der das Recht und die Interessen Amerikas ein und dasselbe sind.

Und so ist eine weltweite Vernetzung durch Internet und neue Medien sicherlich möglich, eine globale Arbeitsteilung jedoch nicht.

Je nachdem, welches Land aus dieser Arbeitsteilung ausbricht, erleidet das System mehr oder weniger schweren Schaden. Und es gibt Länder (wie unseres zum Beispiel), die man aus dieser Arbeitsteilung gar nicht herauslassen wird, so lange es noch die Möglichkeit gibt, sie mit Gewalt dort drin zu halten.

Ad 2:

Ein Spezialist, sagt Bierce, ist ein Experte, der von immer weniger immer mehr weiß, bis er schließlich von nichts alles weiß. Das beschreibt ziemlich perfekt eine Gesellschaft, in der kaum noch jemand weiß, wie man ein Tier schlachtet und ausnimmt, geschweige denn, wie man zur Jagd geht. Eine Gesellschaft, in welcher jeder daran gewöhnt ist, den ganzen Tag über Dinge zu benutzen, von denen er nur eine rudimentäre Vorstellung hat, wie sie tatsächlich funktionieren (Computer, Autos, etc.).

So lange eine Nation stabil und wohlhabend ist, stellt das weiter kein Problem dar. Was aber ist, wenn es kriselt?

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Dialog auf der Nebukadnezar – reloaded

Von Kairos, ursprünglich am 8. Juni 2011 auf „As der Schwerter“ veröffentlicht; hier wiedergegeben mitsamt den Kommentaren aus dem AdS-Originalstrang. „Osimandias“ ist natürlich Osimandia (damals noch unter „männlicher“ Tarnung), und Kairos („Neo“) zeichnet hier seinen Entwicklungsweg vom individualistischen, liberalen Islamkritiker nach, bei dem ihm „Morpheus“ Osimandia wesentlich geholfen hat.

 

Dramatis Personae:

Neo: Islamkritiker, Liberaler, Individualist, Suchender

Morpheus: Konspirationalist, Antiglobalist, meistgesuchter Terrorist der Welt

Prolog:

In einer Höhle sitzen auf Hockern angekettete Menschen. Sie sind so fest verzurrt, dass sie nicht einmal nach hinten sehen können, nur den Nachbarn können sie aus dem Augenwinkel erkennen. Hinter ihnen lodert ein Feuer, zwischen ihnen und dem Feuer tragen Narren Gegenstände herum. Die Schatten dieser Dinge sehen die Gefangenen als Schattenspiel an der Höhlenwand.

Befreite man einen Gefangenen, dann würde er kaum glauben, was er sieht: Nämlich, dass die Schatten, die er für die Realität hielt, nicht etwa echte Dinge, sondern nur Abbilder gewesen sind. Das Feuer würde ihn blenden, er würde zurück wollen auf seinen Platz, wo er alles kennt und das Licht ihn nicht blendet. Führte man ihn gar aus der Höhle hinaus zur Sonne, würde der Schmerz fast unerträglich werden.

Der Befreite würde sich zuerst nur bei Nacht trauen, die Dinge anzusehen, bei Tag wären ihm die Schatten vertrauter, so dass er zunächst die Schatten und erst später die Dinge, die sie werfen, ansehen würde. Käme er schließlich zurück in die Höhle, würde man ihn wieder anketten, welch grausames Los wäre das für ihn! Wie dumm kämen ihm seine Kollegen vor, die darum wetten würden, wann welcher Gegenstand als Schattenspiel an der Wand erscheint. Und wie würde er selbst auf die Mitgefangenen wirken, jetzt, wo er die Schatten kaum noch erkennen könnte, weil er noch ganz geblendet von der richtigen Welt wäre? Würden sie ihn nicht auslachen, weil er die Schatten nicht mehr richtig zuordnen könnte, und spotten und ihn für den allerdümmsten der Menschen halten?

Wir alle kennen dieses Gefühl, dieses Gefühl, das wir nicht beschreiben können, dass etwas nicht stimmt mit der Welt.

Und egal, ob wir wissen, dass die Umweltapokalypse droht, ob wir wissen, dass er Islam den Westen überrennen wird, wir wissen, dass der Kapitalismus untergeht, oder wir wissen, dass Gott schon bald Gericht halten wird, allein die Tatsache, zu den Auserwählten zu gehören, die wissen, ist vielen schon genug der Ehre.

Nun ist nicht jede Ideologie falsch, nur weil sie eben eine solche ist. Aber wir müssen uns hüten, nicht in einen blinden Elitismus zu verfallen und den Menschen unsere Sicht der Dinge aufzwingen zu wollen, wie all die Utopisten da draußen, links wie rechts, religiös wie säkular.

Wer aus der Höhle befreit wurde, hat ein Privileg erhalten, aber so wie Menschen, die Reichtum erben oder Schönheit oder Intelligenz, hat er dieses Gut, dieses Wissen, für das Gute einzusetzen. Statt sein Wissen im Elfenbeinturm zu verschließen und den Schlüssel wegzuwerfen – oder zumindest das Tor eifersüchtig zu bewachen – hat er andere aus der Höhle zu befreien!

Dies ist der Imperativ für die aus der Höhle Befreiten. Wer sich fragt, warum er seine Kraft dem Guten widmen sollte, warum er seinen Egoismus aufzugeben hat, der sitzt noch in der Höhle. Sein Weg hinaus wird hart und steinig sein, aber wahrscheinlich die Mühe wert. Die Wahrheit wird uns im Normalfall nicht gefallen, aber ihr Wert bemisst sich nicht danach, ob sie uns glücklich macht.

Die Wahrheit ist ein Wert für sich.

I. Exposition:

Neo:

Nach dem, was Du bisher erzählt hast, bist Du Anhänger einer Verschwörungstheorie, die ich gerne mit Dir diskutieren würde. Ich bin grundsätzlich kein Fan von Verschwörungstheorien, aber die Tatsache, dass die meisten Verschwörungstheorien Blödsinn sind, bedeutet ja nicht, dass es keine Verschwörungen gibt.

Du bemerkst ja ganz richtig, dass die Handlungen z.B. unserer neuen Familienministerin oder unseres Außenministers schlicht nicht rational erklärbar sind, verwendet man das in den MSM verbreitete Weltbild als Hintergrund derselben.

Schon seit Schröders Zeiten frage ich mich immer: Was wissen die, was die uns nicht sagen?

Nun ist es sicherlich sehr schwierig Dinge geheimzuhalten (auch das Weiße Haus soll ja in dieser Hinsicht recht durchlässig sein), aber es gibt eine Möglichkeit, dass Dinge trotzdem nicht beim Volk ankommen: Eine Meldung ist noch keine Nachricht. Bei der Flut an Nachrichten, die wir tagtäglich ertragen müssen, merken wir uns selektiv nur die Dinge, die wir wichtig finden (oder weißt du noch die Fußballergebnisse der letzten Saison?) und nur das, was in den MSM „breitgetreten“ wird bleibt im Langzeitspeicher.

Durch Verschweigen, bzw. herunterspielen, lässt sich also ein gewisser Grad von Geheimhaltung erreichen.

Ein anderes Manko vieler Verschwörungstheorien ist die Vorstellung einer hochpotenten Regierung. Den Mächtigen wird oft eine Macht zugeschrieben, die diese gar nicht besitzen. Ein deutscher Minister z.B. wirkt auf uns kleine Leute vielleicht wie ein hohes Tier, im global poker dagegen ist er eher ein kleines Licht. Schon national gesehen haben unsere „demokratischen“ Politiker relativ wenig Einfluss (So gab Seehofer, als er noch Verbraucherschutzminister war, mal zu, dass gegen die Pharmaindustrie nicht anzukommen ist.). Viele der „Moonfake“- Theorien oder die 9/11-Verschwörungs- phantasien bedienen sich solch eines Bildes.

Nach diesen Vorbemerkungen nun zu Deiner Theorie. Ich fasse sie so zusammen, wie ich Dich verstanden habe:

Es gibt einen durch postmarxistische Theorien (Frankfurter Schule) vorgedachten Plan unserer „Eliten“, eine „Neue Weltordnung“ zu etablieren. Hierbei geht es vor allem um die Zerstörung der Nationalstaaten. Die Masseneinwanderung nach Europa gehört genauso zu diesem Plan wie die pseudosozialistische Volkserziehung in MSM und öffentlichen Schulen. Für uns unverständliche Handlungen von Politikern können mit Rückgriff auf die NWO erklärt werden.

Ein paar Fragen: Was ist Deiner Meinung nach das Ziel dieser Bestrebungen (ein rassisch gemischtes androgynes (gegendertes) sozialistisches „Freiheits“wesen ist ja an sich noch kein Ziel, oder?)

Wer steckt dahinter, wer hat das angefangen (ich kann mir schwer vorstellen, dass ein paar jüdische Intellektuelle einen so großen Einfluss auf das Weltgeschehen seit 45 haben sollen)?

Zuletzt: Ist es eher ein kapitalistisches Projekt (Globalisierung), oder ein marxistisches (auch Marx wollte ja den weltweiten Kommunismus – „Proletarier aller Länder…“)?

Morpheus:

Ich kann Deine Fragen leider nicht beantworten, ich habe auch keine Informationen, die andere nicht haben. Im Grunde haben ”Verschwörungstheoretiker” nur einen anderen Blick auf die Realität. Es ist als ob man gemeinsam einen Film ansieht und der eine denkt: “Oh, nein, warum rennt die blöde Kuh die Treppe hoch, da oben sitzt sie doch in der Falle?!” während der andere denkt: “Jetzt lässt der Regisseur die Schauspielerin die Treppe hochrennen, damit es da oben zum Showdown mit dem Monster kommen kann”.

Ja, ich bin überzeugt, es gibt einen Regisseur, natürlich ist es nicht eine einzige Person und ich weiß auch nicht, wer es ist, ich habe da nur Spekulationen. Man fängt mit den Bilderbergern an (zunächst habe ich geglaubt, es gäbe die gar nicht und war dann überrascht, dass es sie doch gibt), dem Council on Foreign Relations, Trilateral Commission, Club of Rome, Freimaurer, Skulls and Bones, Bohemian Grove, Gorbatschow Foundation usw. Es gibt jede Menge solcher Clubs, wo sich sehr reiche, aber namentlich ziemlich unbekannte Personen mit politischen Frontmännern und – frauen treffen und alles ist untereinander vernetzt.

Gut, die Antikonspirationisten behaupten, die würden da nichts von Bedeutung reden, aber ich halte das nicht für sehr glaubwürdig, dass die nur Smalltalk machen, zumal in allen westlichen Ländern exakt das gleiche abläuft. Manchmal passieren ihnen sogar dumme Fehler und fleißige “Verschwörungstheoretiker” merken es. Zum Beispiel haben die Premiers von Kanada und Australien zum Auftakt des Irakkriegs exakt Wort für Wort dieselbe Rede gehalten.

Auch hier könnte man sagen: Okay, hat der eine vom anderen abgekupfert. Aber würde ein Politiker dann nicht wenigstens die Worte ein bisschen umstellen? Tun das nicht sogar Schüler, wenn sie abschreiben? Aber das ist nur ein Detail. Es gibt so viele und, wenn man nur eines oder ein paar sieht, kann man es immer als Zufall wegerklären.

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9/11 – Fünfzehn Jahre Lügen

Von Osimandia und Kairos, ursprünglich erschienen auf „As der Schwerter“ am 11. September 2011 unter dem Titel „9/11 – Zehn Jahre Lügen“.

[Anm. v. Lucifex: Die Videos im Artikel, so wie er auf https://archive.is/f6I4o#selection-1181.0-1181.49 nachveröffentlicht ist, von wo ich ihn herhabe, waren für mich alle nicht aufrufbar. Ein paar habe ich ergoogelt; ich vermute zumindest, daß es dieselben sind.]

 

Wissen Sie noch, was Sie am 1. September 2004 getan haben?

Nein? Na gut, dann helfen wir da etwas nach: Am 1. September 2004 haben Sie aus dem Fernsehen von der schrecklichen Geiselnahme in einer Schule im nordossetischen Beslan erfahren. Aber wissen Sie noch genau, was Sie gerade getan haben, als Sie es erfuhren? Ist der 1. September 2004 als eine der seltenen glasklaren Erinnerungen in Ihr Gedächtnis eingraviert?

Vermutlich nicht.

Der 11. September 2001 hingegen schon.

FIFTH IN A PACKAGE OF NINE PHOTOS.-- An explosion rips through the South Tower of the World Trade Towers after the hijacked United Airlines Flight 175, which departed from Boston en route for Los Angeles, crashed into it Sept, 11, 2001. The North Tower is shown burning after American Airlines Flight 11 crashed into the tower at 8:45 a.m. (AP Photo/Aurora, Robert Clark)

So gut wie jeder kann sich detailliert an diesen Tag erinnern. Wir wollen heute am 10. Jahrestag versuchen, uns mit diesem Phänomen zu beschäftigen, und darauf eingehen, wie die offizielle Geschichte überhaupt in Umlauf gekommen ist, sowie auch kurz die Ungereimtheiten in ihr ansprechen. Eine vollständige Analyse der Ungereimtheiten kann das nicht sein und wir erheben auch nicht den Anspruch darauf, dafür wurde während des vergangenen Jahrzehnts viel zu viel gedacht, geforscht und geschrieben, und wir sind in vielerlei Hinsicht auch keine Fachleute. Man müsste ein Buch schreiben, um dem gerecht zu werden, und selbst dann wäre es unvollständig. Wir werden es aber anreißen und Links zur weiterführenden Information bereitstellen.

Wenn man sich überlegt, welche Tage man sich noch klar in Erinnerung rufen kann, dann handelt es sich dabei um Dinge wie „das erste Mal”, die Geburt eines Kindes, der Tod eines nahen Angehörigen, ein schwerer Unfall, 9/11. Welches dieser Ereignisse passt nicht in die Liste?

Richtig. Wenn Sie 9/11 angekreuzt haben, ist Ihr IQ mindestens zweistellig. Herzlichen Glückwunsch. Da davon auszugehen ist, dass niemand hier Angehörige verloren hat oder auch nur befürchten musste, Angehörige oder Freunde könnten sich im World Trade Center oder einem der Flugzeuge aufhalten, ist das letztere doch ein sehr beachtlicher Ausreißer aus der Norm der typischen glasklaren Erinnerungen.

Reicht als Erklärung aus, dass wir sehr sensible und mitfühlende Wesen sind, denen der plötzliche Tod von 3.000 fremden Menschen so naheging, dass sich die Erinnerung an den Tag wie in Titan eingraviert hat? Das ist unwahrscheinlich, bei diesem Tsunami in Asien kamen Hunderttausende von Menschen ums Leben, es war am Stefanstag (neudeutsch: 2. Weihnachtsfeiertag)… welchen Jahres noch gleich? Googeln gilt nicht! Nein, so einfach ist es nicht. Man muss sich der Wahrheit stellen, dass es nicht der Anschlag selber war, der dieses ungewöhnliche Erinnern ausgelöst hat, sondern die Berichterstattung darüber. Irgendetwas wurde da mit den Zuschauern gemacht, die Berichterstattung war nicht nur Information – oder auch Desinformation – sondern darüberhinaus Manipulation auf einer Ebene unterhalb des Verstandes. Viele empfanden es als Einbruch eines surrealen Ereignisses, Menschen sprachen mit bebendem Entsetzen vom Beginn des dritten Weltkrieges und wir haben wohl Hunderte von Male die einstürzenden Türme gesehen.

Die Anfänge

Wer die Wurst essen will, sollte auch nicht davor zurückschrecken, zu wissen, wie sie gemacht wird. Wer die offizielle Darstellung der Ereignisse heute vor zehn Jahren glauben will, sollte analog nicht davor zurückschrecken, zu wissen, wie der Glaube daran entstand.

Die Physik- oder eher ein guter Regisseur? – hat dafür gesorgt, dass die Türme nicht sofort nach den jeweiligen Einschlägen zusammenbrachen, sondern dass eine gute Stunde Zeit blieb, den Fernseher einzuschalten und den Zusammenbruch live zu erleben. Islamische Terroristen haben sicher viele von uns vermutet, aber Osama bin Laden war damals noch nicht, was die Amerikaner als „household name” bezeichnen. Die Anschläge auf zwei amerikanische Botschaften in Afrika hatten sich nicht gleichermaßen eingebrannt, er dürfte vielen noch recht oder gar vollständig unbekannt gewesen sein. Sehr schnell aber schon wurde sein Bildchen klein rechts oben während der endlosen Wiederholungen der Zusammenbrüche eingeblendet. Nur wenig später erschienen auch die Fotos der 19 Djihadis. Wo kamen eigentlich die so schnell her? Als wir erfuhren, wer die Anschläge zu verantworten hat, waren wir im Schockzustand, einem Zustand von dem schon lange und vor allem in Geheimdienstkreisen bekannt ist, dass er die Beeinflussbarkeit drastisch erhöht.

Bin Ladens Festung in Tora-Bora – so verarscht man Leute

Bin Ladens Festung in Tora-Bora – so verarscht man Leute

Vielleicht erinnern Sie sich auch noch dunkel an die schematische Zeichung, die uns von Osama bin Ladens unterirdischem Versteck in Tora-Bora, Afghanistan, präsentiert wurde. Es ist anzunehmen, dass den Verbreitern diese Zeichnung mittlerweile peinlich ist, da es sich doch um einen sehr großen Komplex handelt, der auch bei der Luftaufklärung erkennbar sein müsste, und nach mittlerweile 10 Jahren ist in Afghanistan nichts dergleichen gefunden worden. Deshalb wird sie schon lange unter den Teppich gekehrt, wir hingegen möchten sie nochmal in Erinnerung rufen.

Noch am gleichen Tag, als wir alle uns noch im Schock befanden, wurde aus verschiedenen Mündern die vollständige Erklärung geliefert, was geschehen war.

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Star Dreck V: Affen und Gewalt

Von Kairos

#Über die Filmserie „Planet der Affen“ und ihre Remakes ließe sich ein eigenes Buch schreiben. Ich will mich daher in diesem Artikel auf drei Aspekte beschränken:

  1. Was wird in den Filmen über Gewalt und Krieg ausgesagt?
  2. Inwiefern ist die Beziehung zwischen Menschen und Affen als Metapher für rassische Konflikte geeignet?
  3. Wie wird der Zuschauer manipuliert?

Ich werde mich auf die Filme „Planet der Affen“ (1968 – hier unter „a“), „Rückkehr zum Planet der Affen“ (1970 – „b“), „Planet der Affen“ (Remake, 2001 – „c“), und „Planet der Affen: Prevolution“ (Prequel, 2011 – „d“) beschränken, womit ich zwei der Originalfilme und die Remakes abgedeckt habe. Die ersten beiden Teile sind einfach Kult. Die anderen Teile der alten Reihe waren finanziell wenig erfolgreich und reichten nicht an den Kult der ersten heran. Zu Recht, wie ich finde.

Dabei werde ich jeweils eine kurze Zusammenfassung der Filme liefern und dann die drei oben genannten Punkte analysieren (unter „Ad 1, 2 und 3“).

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Star Dreck III – Starship Troopers

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von Kairos

mit einer Einleitung von Deep Roots:

Als ich Robert A. Heinleins 1959 erschienenes Buch „Sternenkrieger“ in den spätern 1970ern erstmals las, erschien es mir, der ich damals noch recht „liberal“ beeinflußt war, bezüglich seiner gesellschaftlichen und politischen Aussagen als „reaktionäres Machwerk“ (einmal habe ich es sogar empört an die Wand geworfen). Weil es mir aber als SF-Abenteuer gefiel, habe ich es doch fertiggelesen. In späteren Jahren lernte ich jedoch genau diese anfänglich von mir abgelehnten Elemente zu schätzen, und abgesehen davon, daß ich die auch im Buch vorkommende „Eine-Welt“-Perspektive nicht teile, stimme ich doch ansonsten weitgehend mit Heinleins darin präsentierten Ansichten überein. Natürlich kann Heinlein in einem Roman dieser Länge nicht alle Aspekte einer zukünftigen Welt berücksichtigen und ist wie wir alle weder allwissend noch gegen Irrtümer und Fehleinschätzungen gefeit. „Starship Troopers“ ist eine UTOPIE, in der der Autor seine Vorstellungen einer bestmöglichen, langfristig funktionierenden Gesellschaft schildert.

An Paul Verhoevens Film hat mir zwar die optische Aufmachung und die „Action“ gefallen, jedoch war ich wegen der deutlichen Abweichungen von der Romanvorlage schon enttäuscht. Nicht nur, daß man die Bugs nicht als Hochtechnologiezivilisation zeigte (bei Heinlein haben sie Raumschiffe und schießen mit Strahlern), sondern vor allem, daß man die politischen Aussagen nicht ernstzunehmen wagte und stattdessen nur in karikierend verzerrter Weise darstellte.

Zwei Zitate aus dem Buch – zunächst ein Abschnitt aus der letzten Unterrichtsstunde des Protagonisten Johnnie Rico in Geschichte und Moralphilosophie bei Mr. Dubois:

Doch an dem letzten Tag schien er feststellen zu wollen, was wir gelernt hatten. Eine Schülerin machte sich das einfach und sagte: „Meine Mutter behauptet, daß die Gewalt zu nichts führt.“

„So?“ Mr. Dubois blickte sie düster an. „Ich bin sicher, die Stadtväter von Karthago wären froh über dieses Orakel. Warum teilt deine Mutter es ihnen nicht mit? Oder warum tust du es nicht?“

Sie hatten sich schon häufig während des Unterrichts gekabbelt, und da man in diesem Fach nicht durchfallen konnte, war es nicht nötig, Mr. Dubois Honig ums Maul zu schmieren. Sie erwiderte schrill: „Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen! Jeder weiß, daß Karthago zerstört wurde!“

„Du schienst das aber nicht zu wissen“, entgegnete er grimmig. „Da dir jedoch diese geschichtliche Tatsache vertraut ist, mußt du auch zugeben, daß die Gewalt ihr Schicksal sehr gründlich entschieden hat, oder etwa nicht? Ich wollte dich nicht lächerlich machen, das war nicht meine Absicht, sondern nur meine Verachtung für eine unentschuldbar törichte Meinung ausdrücken, wie es mein Prinzip ist. Jedem, der sich an die historisch unhaltbare – und absolut unmoralische – Lehrmeinung klammert, daß ‚die Gewalt nie zu etwas führe’, würde ich raten, die Geister von Napoleon Bonaparte und des Herzogs von Wellington zu beschwören und darüber debattieren zu lassen. Hitlers Geist könnte den Schiedsrichter spielen, und die Geschworenen sollten sich aus dem Dodo, dem großen Alk und anderen ausgerotteten Vogelarten zusammensetzen. Kein Faktor hat bei geschichtlichen Entscheidungen eine größere Rolle gespielt als die nackte Gewalt, und die gegenteilige Ansicht ist ein geradezu verbotenes Wunschdenken. Jede Spezies, die diese Grundwahrheit verleugnete, mußte immer dafür mit ihrem Leben und ihrer Freiheit bezahlen.“

Und dann noch eine für uns heute bedeutsame Überlegung:

Ohne die Nützlichkeit oder Moralität einer Geburtenkontrolle erörtern zu wollen, kann schon durch die Erfahrung belegt werden, daß eine Spezies, die ihre eigene Vermehrung einstellt, von einer anderen Spezies verdrängt wird, die dafür expandiert. In der terranischen Geschichte haben einige menschliche Bevölkerungsgruppen die Vermehrung eingeschränkt, und andere Rassen nützten diese Beschränkungen aus und absorbierten diese Bevölkerungsgruppen. Nehmen wir trotzdem einmal an, daß die menschliche Rasse es fertigbringt, ein Gleichgewicht zwischen Geburt und Tod herzustellen, und zwar in einem Umfang, der sich mit dem Lebensraum auf ihrem eigenen Planeten deckt, und endlich ihren Frieden findet. Was passiert?

Bald (vielleicht schon am nächsten Mittwoch) fallen die Bugs bei uns ein, merzen diese Spezies aus, die „den Krieg nicht mehr studieren will“, und das Universum vergißt uns. Was immer noch passieren kann. Entweder wir dehnen uns aus und verdrängen die Bugs, oder sie expandieren und merzen uns aus – weil beide Rassen hart, zäh und intelligent sind – und das gleiche Grundstück haben wollen.

Aber hat der Mensch ein „Recht“ dazu, sich über das Universum auszubreiten?

Der Mensch ist, was er ist, ein wildes Tier mit dem Willen, zu überleben und (bis jetzt) der Fähigkeit dazu, auch gegen schärfste Konkurrenz. Falls man das nicht akzeptiert, ist alles, was man über Moral, Gesetze, Krieg, Politik – und so weiter – verzapft, barer Unsinn. Die korrekten Moralgesetze leiten sich aus dem Wissen ab, was der Mensch ist – und nicht daraus, wie ihn Weltverbesserer und wohlmeinende alte Kaffeetanten haben wollen.

Das Universum wird uns wissen lassen – später – ob der Mensch ein „Recht“ dazu hat, sich in ihm auszubreiten oder nicht.

In der Zwischenzeit wird sich die Mobile Infanterie dort aufhalten, wachsam und sprungbereit, um unserer eigenen Rasse beizustehen.

Ich habe vor, in der näheren Zukunft das Buch und seine Aussagen ausführlicher vorzustellen; nun ist jedoch Kairos am Wort.

*************

Ich habe den Film „Starship Troopers“ (oder wie er eigentlich heißen sollte: „Bug Hunt“, bzw. wie ich ihn nenne: „Buuuuuuuuugs!“) so oft gesehen, ich kann die Dialoge mitsprechen. Erst vor kurzem habe ich, inspiriert von den Zitaten daraus, die Deep Roots in diverse Artikel und Kommentare einfließen ließ, das Buch gelesen.

Der Film unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht vom Buch. Es geht mir hier nicht darum, jeden Unterschied aufzuzählen oder eine Adaption dafür zu schelten, dass sie das Original nicht genau genug getroffen hätte. Ich möchte vielmehr zwei Dinge kritisieren:

  1. Die Umdeutung von Heinleins Utopie in eine Dystopie
  2. Die beinahe einzige Gemeinsamkeit von Film und Buch

Ad 1:

Die Föderation in den Starship-Troopers-Filmen (es gibt zwei relativ unbekannte – und relativ schlechte – Fortsetzungen des ersten Teils) ist eine faschistoide Organisation, was an allen Ecken und Enden deutlich wird. Der Kampf gegen die Bugs wird als sinnlos dargestellt – und er ist das auch, weil der Einsatz von Fußtruppen gegen überlegene Arachnoiden tatsächlich taktisch nicht sehr klug ist. Die Marauder-Anzüge, die im Buch erst dazu führen, dass die Infanterie sich „mobil“ nennen darf, gibt es erst im dritten Teil. Die Soldaten werden wie Kanonenfutter auf die Bugs gehetzt.

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Star Dreck II – Firefly

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Von Kairos.

Ich hatte „Star Dreck I“ mit dem Kampf der letzten Angel- Staffel enden lassen: Ein aussichtsloser Kampf gegen ein Imperium fieser Dämonen, den zu gewinnen die Charaktere nicht hoffen können – aber sie kämpfen trotzdem.

Dieses Muster wiederholt Whedon in seiner Science- Fiction/ Western Serie „Firefly.“ (Auch andere Muster wiederholen sich, wie das von dem kämpfenden Mädchen oder Whedons Vorliebe für pathetische Ansprachen).

Im „Firefly“ Universum hat die Menschheit die Erde verlassen und lebt auf einigen Planeten verstreut. Es gibt allerdings „innere“ und „äußere“ Planeten. Die inneren Planeten sind Teil eines Großimperiums, der „Allianz“, während die äußeren Planeten noch kaum erschlossen sind. Hier herrscht zumeist niemand außer dem Gesetz des Stärkeren. Die Siedler, die auf diesen Planeten landen, sind meist arme, einfache Leute, die einfach eine neue Chance suchen, so wie die ersten europäischen Einwanderer nach Amerika. Viele sind – oder werden – aber auch einfach Verbrecher und Schurken.

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Die Crew des Raumschiffs Serenity (ein Raumschiff der „Firefly“- Klasse, daher der Name der Serie) besteht aus zwei Veteranen aus dem verlorenen Unabhängigkeitskrieg gegen die Allianz, einem ziemlich verrückten Piloten, einer sympathischen Maschinistin, einem christlichen Priester mit dunkler Vergangenheit, einer Edelprostituierten und Jayne.

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Star Dreck I – Buffy

von Kairos

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Seit einer halben Ewigkeit reden Deep Roots und ich schon darüber, ein Projekt mit dem Namen „Star Dreck“ zu verwirklichen, in welchem wir verschiedene Science-Fiction-Produktionen auf versteckte politische Botschaften abklopfen wollen. Aber wie es nunmal so ist waren immer andere Dinge wichtiger.

Da mich nun die Muse geküsst hat, will ich mal vorlegen und damit vielleicht den Kampfgeist in Deep Roots wecken, den nächsten Teil zu dieser Serie zu schreiben. Natürlich sind auch alle Leser eingeladen, mitzumachen und Artikel beizusteuern.

Als ich die (unvollständige) Liste der „jewish actors“ im englischsprachigen Wikipedia (im deutschen Wiki gibt es keine ethnische Herkunft) durchging, fiel mir nicht nur auf, wie viele bekannte Schauspieler tatsächlich jüdisch sind, sondern auch, dass ein großer Teil der weiblichen Besetzung der Fernsehsehserie „Buffy the Vampire Slayer“ (dt. „Buffy – im Bann der Dämonen“) jüdisch ist.

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Sarah Michelle Gellar

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Michelle Trachtenberg

Alyson Hannigan

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Amber Benson

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Juliet Landau

Bei den Männern zumindest:

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Seth Green

Das sind die Schauspieler, deren jüdische Herkunft bei Wikipedia angegeben ist.

Autor und Produzent der Serie Joss Whedon wird als „american humanist and atheist“ geführt, zudem als feministischer Autor.

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Ich möchte nun zwei Fragen sauber auseinanderhalten, nämlich erstens, was es mit dem hohen jüdischen Schauspieleranteil auf sich hat und zweitens, wovon die Serie handelt und wie das zu bewerten ist.

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