Von Kairos, ursprünglich am 8. Juni 2011 auf „As der Schwerter“ veröffentlicht; hier wiedergegeben mitsamt den Kommentaren aus dem AdS-Originalstrang. „Osimandias“ ist natürlich Osimandia (damals noch unter „männlicher“ Tarnung), und Kairos („Neo“) zeichnet hier seinen Entwicklungsweg vom individualistischen, liberalen Islamkritiker nach, bei dem ihm „Morpheus“ Osimandia wesentlich geholfen hat.
Dramatis Personae:
Neo: Islamkritiker, Liberaler, Individualist, Suchender
Morpheus: Konspirationalist, Antiglobalist, meistgesuchter Terrorist der Welt
Prolog:
In einer Höhle sitzen auf Hockern angekettete Menschen. Sie sind so fest verzurrt, dass sie nicht einmal nach hinten sehen können, nur den Nachbarn können sie aus dem Augenwinkel erkennen. Hinter ihnen lodert ein Feuer, zwischen ihnen und dem Feuer tragen Narren Gegenstände herum. Die Schatten dieser Dinge sehen die Gefangenen als Schattenspiel an der Höhlenwand.
Befreite man einen Gefangenen, dann würde er kaum glauben, was er sieht: Nämlich, dass die Schatten, die er für die Realität hielt, nicht etwa echte Dinge, sondern nur Abbilder gewesen sind. Das Feuer würde ihn blenden, er würde zurück wollen auf seinen Platz, wo er alles kennt und das Licht ihn nicht blendet. Führte man ihn gar aus der Höhle hinaus zur Sonne, würde der Schmerz fast unerträglich werden.
Der Befreite würde sich zuerst nur bei Nacht trauen, die Dinge anzusehen, bei Tag wären ihm die Schatten vertrauter, so dass er zunächst die Schatten und erst später die Dinge, die sie werfen, ansehen würde. Käme er schließlich zurück in die Höhle, würde man ihn wieder anketten, welch grausames Los wäre das für ihn! Wie dumm kämen ihm seine Kollegen vor, die darum wetten würden, wann welcher Gegenstand als Schattenspiel an der Wand erscheint. Und wie würde er selbst auf die Mitgefangenen wirken, jetzt, wo er die Schatten kaum noch erkennen könnte, weil er noch ganz geblendet von der richtigen Welt wäre? Würden sie ihn nicht auslachen, weil er die Schatten nicht mehr richtig zuordnen könnte, und spotten und ihn für den allerdümmsten der Menschen halten?
Wir alle kennen dieses Gefühl, dieses Gefühl, das wir nicht beschreiben können, dass etwas nicht stimmt mit der Welt.
Und egal, ob wir wissen, dass die Umweltapokalypse droht, ob wir wissen, dass er Islam den Westen überrennen wird, wir wissen, dass der Kapitalismus untergeht, oder wir wissen, dass Gott schon bald Gericht halten wird, allein die Tatsache, zu den Auserwählten zu gehören, die wissen, ist vielen schon genug der Ehre.
Nun ist nicht jede Ideologie falsch, nur weil sie eben eine solche ist. Aber wir müssen uns hüten, nicht in einen blinden Elitismus zu verfallen und den Menschen unsere Sicht der Dinge aufzwingen zu wollen, wie all die Utopisten da draußen, links wie rechts, religiös wie säkular.
Wer aus der Höhle befreit wurde, hat ein Privileg erhalten, aber so wie Menschen, die Reichtum erben oder Schönheit oder Intelligenz, hat er dieses Gut, dieses Wissen, für das Gute einzusetzen. Statt sein Wissen im Elfenbeinturm zu verschließen und den Schlüssel wegzuwerfen – oder zumindest das Tor eifersüchtig zu bewachen – hat er andere aus der Höhle zu befreien!
Dies ist der Imperativ für die aus der Höhle Befreiten. Wer sich fragt, warum er seine Kraft dem Guten widmen sollte, warum er seinen Egoismus aufzugeben hat, der sitzt noch in der Höhle. Sein Weg hinaus wird hart und steinig sein, aber wahrscheinlich die Mühe wert. Die Wahrheit wird uns im Normalfall nicht gefallen, aber ihr Wert bemisst sich nicht danach, ob sie uns glücklich macht.
Die Wahrheit ist ein Wert für sich.
I. Exposition:
Neo:
Nach dem, was Du bisher erzählt hast, bist Du Anhänger einer Verschwörungstheorie, die ich gerne mit Dir diskutieren würde. Ich bin grundsätzlich kein Fan von Verschwörungstheorien, aber die Tatsache, dass die meisten Verschwörungstheorien Blödsinn sind, bedeutet ja nicht, dass es keine Verschwörungen gibt.
Du bemerkst ja ganz richtig, dass die Handlungen z.B. unserer neuen Familienministerin oder unseres Außenministers schlicht nicht rational erklärbar sind, verwendet man das in den MSM verbreitete Weltbild als Hintergrund derselben.
Schon seit Schröders Zeiten frage ich mich immer: Was wissen die, was die uns nicht sagen?
Nun ist es sicherlich sehr schwierig Dinge geheimzuhalten (auch das Weiße Haus soll ja in dieser Hinsicht recht durchlässig sein), aber es gibt eine Möglichkeit, dass Dinge trotzdem nicht beim Volk ankommen: Eine Meldung ist noch keine Nachricht. Bei der Flut an Nachrichten, die wir tagtäglich ertragen müssen, merken wir uns selektiv nur die Dinge, die wir wichtig finden (oder weißt du noch die Fußballergebnisse der letzten Saison?) und nur das, was in den MSM „breitgetreten“ wird bleibt im Langzeitspeicher.
Durch Verschweigen, bzw. herunterspielen, lässt sich also ein gewisser Grad von Geheimhaltung erreichen.
Ein anderes Manko vieler Verschwörungstheorien ist die Vorstellung einer hochpotenten Regierung. Den Mächtigen wird oft eine Macht zugeschrieben, die diese gar nicht besitzen. Ein deutscher Minister z.B. wirkt auf uns kleine Leute vielleicht wie ein hohes Tier, im global poker dagegen ist er eher ein kleines Licht. Schon national gesehen haben unsere „demokratischen“ Politiker relativ wenig Einfluss (So gab Seehofer, als er noch Verbraucherschutzminister war, mal zu, dass gegen die Pharmaindustrie nicht anzukommen ist.). Viele der „Moonfake“- Theorien oder die 9/11-Verschwörungs- phantasien bedienen sich solch eines Bildes.
Nach diesen Vorbemerkungen nun zu Deiner Theorie. Ich fasse sie so zusammen, wie ich Dich verstanden habe:
Es gibt einen durch postmarxistische Theorien (Frankfurter Schule) vorgedachten Plan unserer „Eliten“, eine „Neue Weltordnung“ zu etablieren. Hierbei geht es vor allem um die Zerstörung der Nationalstaaten. Die Masseneinwanderung nach Europa gehört genauso zu diesem Plan wie die pseudosozialistische Volkserziehung in MSM und öffentlichen Schulen. Für uns unverständliche Handlungen von Politikern können mit Rückgriff auf die NWO erklärt werden.
Ein paar Fragen: Was ist Deiner Meinung nach das Ziel dieser Bestrebungen (ein rassisch gemischtes androgynes (gegendertes) sozialistisches „Freiheits“wesen ist ja an sich noch kein Ziel, oder?)
Wer steckt dahinter, wer hat das angefangen (ich kann mir schwer vorstellen, dass ein paar jüdische Intellektuelle einen so großen Einfluss auf das Weltgeschehen seit 45 haben sollen)?
Zuletzt: Ist es eher ein kapitalistisches Projekt (Globalisierung), oder ein marxistisches (auch Marx wollte ja den weltweiten Kommunismus – „Proletarier aller Länder…“)?
Morpheus:
Ich kann Deine Fragen leider nicht beantworten, ich habe auch keine Informationen, die andere nicht haben. Im Grunde haben ”Verschwörungstheoretiker” nur einen anderen Blick auf die Realität. Es ist als ob man gemeinsam einen Film ansieht und der eine denkt: “Oh, nein, warum rennt die blöde Kuh die Treppe hoch, da oben sitzt sie doch in der Falle?!” während der andere denkt: “Jetzt lässt der Regisseur die Schauspielerin die Treppe hochrennen, damit es da oben zum Showdown mit dem Monster kommen kann”.
Ja, ich bin überzeugt, es gibt einen Regisseur, natürlich ist es nicht eine einzige Person und ich weiß auch nicht, wer es ist, ich habe da nur Spekulationen. Man fängt mit den Bilderbergern an (zunächst habe ich geglaubt, es gäbe die gar nicht und war dann überrascht, dass es sie doch gibt), dem Council on Foreign Relations, Trilateral Commission, Club of Rome, Freimaurer, Skulls and Bones, Bohemian Grove, Gorbatschow Foundation usw. Es gibt jede Menge solcher Clubs, wo sich sehr reiche, aber namentlich ziemlich unbekannte Personen mit politischen Frontmännern und – frauen treffen und alles ist untereinander vernetzt.
Gut, die Antikonspirationisten behaupten, die würden da nichts von Bedeutung reden, aber ich halte das nicht für sehr glaubwürdig, dass die nur Smalltalk machen, zumal in allen westlichen Ländern exakt das gleiche abläuft. Manchmal passieren ihnen sogar dumme Fehler und fleißige “Verschwörungstheoretiker” merken es. Zum Beispiel haben die Premiers von Kanada und Australien zum Auftakt des Irakkriegs exakt Wort für Wort dieselbe Rede gehalten.
Auch hier könnte man sagen: Okay, hat der eine vom anderen abgekupfert. Aber würde ein Politiker dann nicht wenigstens die Worte ein bisschen umstellen? Tun das nicht sogar Schüler, wenn sie abschreiben? Aber das ist nur ein Detail. Es gibt so viele und, wenn man nur eines oder ein paar sieht, kann man es immer als Zufall wegerklären.
Ich weiß nicht, was das eigentliche Ziel ist. Es geht wohl um Macht und Besitz und vor allem um Kontrolle. Ich glaube, die Eliten sind Kontrollfreaks. Man kann auch nicht so genau nachvollziehen, was das Ziel der kommunistischen Revolution in Russland war, die das Land in einen Abgrund aus Hunger und Terror stürzte, der weit schlimmer war als die Herrschaft des Zaren, allzu altruistisch war das nicht – wahre Altruisten hätten vor Massenmord und -Deportation zurückgeschreckt und wären wieder untergegangen, letztendlich sind die Idealisten unter den Kommunisten (die es durchaus gab und auch bei der NWO gibt) als erste an die Wand gestellt worden. Und doch hat sie nachweislich stattgefunden.
Ich vermute, die NWO ist ein zweiter Anlauf, bei dem die Fehler des ersten vermieden werden. Der Unterschied zwischen globalem Kapitalismus und Kommunismus ist nicht so groß. Kapital – Produktionsmittel – brauchen beide, das braucht sowieso jeder, auch eine echte freie Marktwirtschaft. In der Sowjetunion hatten sie auch Maschinen. Die gehörten offiziell dem Volk (hahaha) und kontrolliert wurden sie von einer kleinen regierenden Elite, das Volk hatte nicht einmal mehr eigenes Land, um Kartoffeln anzubauen. Bei der Globalisierung mononopolisiert sich die Wirtschaft immer mehr, kleine Betriebe gehen kaputt, die Menschen verkaufen unter der Steuer- und Inflationsbelastung das “Tafelsilber” (Fabriken, Immobilien, Grund und Boden) und letztendlich gehört auch alles einer kleinen Elite, die dann Geld genug hat, sich Regierungsmarionetten zu halten. Ist irgendwie dasselbe, nur globaler. Marx selber hat geschrieben, der Kapitalismus münde unweigerlich in den Kommunismus, wenn er nur lange genug andauert, und konnte sich vorstellen, dass die USA sehr langfristig ganz von selber kommunistisch werden. Das ist das Ökonomische. Soziologisch geht es auf den austauschbaren Einheitsmenschen hin. Es gibt keine Rassen, es gibt keine Völker, es gibt noch nicht mal mehr biologische Geschlechter (alles nur “soziale Konstrukte”, die uns “unfrei” machen und abgebaut werden müssen) und wer’s nicht glaubt, ist ein Verbrecher. “1984″ von George Orwell und “Schöne Neue Welt” von Aldous Huxley … ich vermute, das ist Fiktion, die von Insiderwissen geprägt war. Orwell war Insider kommunistischer Kreise und Huxley war der Bruder von Julian Huxley, der maßgeblich an der Gründung der UNESCO beteiligt war – auch so eine Organisation, die massiv mit der Umerziehung zum Neuen Menschen beschäftigt ist. Es gibt von der UNESCO ein “World Core Curriculum”, sozusagen einen Welt-Lehrplan, der offiziell nur für Robert Muller-Schulen gilt, aber erstaunliche Ähnlichkeit mir dem hat, was in allen westlichen Ländern ins Erziehungswesen Eingang gefunden hat.
Das sind nur winzige Details, die einzeln alle Zufall sein können, aber das Gesamtbild, das sich im Laufe der Zeit einstellt, ist überwältigend. Es geht nicht ohne viel Zeit.
Ich glaube auch, dass die Amerikaner auf dem Mond waren, und wenn sie es gefaked hätten, um die Russen zu ärgern, dann wär mir das egal. Da ist niemand dabei geschädigt worden. Aber Osamas “Geständnis” messe ich keine große Bedeutung zu. Der Mann ist ein Verbrecher und Verbrecher können lügen, außerdem sind die Videos ein bisschen dubios. 9/11 hat ihn in den Kreisen, die ihm wichtig sind, zum Superhelden gemacht. Moslemterroristen übernehmen gerne die Verantwortung für Terroranschläge, die sie nicht begangen haben, das ist großes Prestige bei denen. Davon abgesehen wurde er einer französischen Zeitung zufolge im Juni 2001 in einem amerikanischen Militärkranken-haus behandelt, damals wurde er bereits wegen der Anschläge auf die Botschaften in Afrika gesucht. Er war während der Sowjet-Invasion in Afghanistan CIA-Agent, es könnte auch durchaus sein, dass er niemals aufgehört hat, das zu sein. Auch ich habe mich sehr lange geweigert, die Ungereimtheiten in Bezug auf 9/11 zur Kenntnis zu nehmen. Für den typischen linken Amerikahasser ist das eine ganz leichte Übung, für Moslems sowieso, die WOLLEN das glauben. Für Islamkritiker ist es natürlich am schwersten, Zweifel zuzulassen, weil 9/11 DAS Argument für die Bösartigkeit des Islam ist. Ich habe mich aber dem Thema von der technischen Seite her genähert, nachdem ich immer wieder drüber gestolpert bin. Leider widerstrebt es dem gesunden technischen Menschenverstand komplett, dass WTC7 wegen des kleinen Feuers zusammengekracht ist (und bei den großen Türmen ist es nicht viel besser) und das Loch im Pentagon ist wirklich zu klein für ein Flugzeug, das kann man drehen und wenden wie man will. Ich weiß nicht, was an dem Tag genau passiert ist. Woher auch? Seriöse “Truther” behaupten auch nicht, dass sie es wissen, sie fordern nur, dass die Ungereimtheiten untersucht werden. Und es gibt leider viele. Und massenweise Informationen, die einen sehr nachdenklich machen.
Es ist ein Fass ohne Boden. Wenn man das Fass aufmacht, kann es sein, dass sich alles verändert, dass man anfängt, ein Doppelleben zu führen. Natürlich nicht im klassischen Sinn, aber so, dass man gegenüber den meisten Menschen bei politischen Gesprächen eine Barriere und gehirninterne Zensoren hat und so tun muss, als wüsste man viel weniger als man weiß. Aber es ist ein langer Prozess, das kommt nicht schlagartig. Und man kann es auch lassen, vieles ist dann einfacher.
Neo:
Vielen Dank für die ehrlichen Antworten. Ich weiß, wie es ist, ein Doppelleben zu führen. Im Prinzip vertrete ich die Werte der offenen Gesellschaft aus innerer Überzeugung, aber ich zweifle immer mehr daran, noch in einer Demokratie zu leben.
So werde ich wieder zum Einzelkämpfer, der keinem traut und nur an sich denkt (also das Gegenteil von dem, was im UNESCO-Kerncurriculum steht).
Zu allen Zeiten hat es Geheimbünde gegeben, deren Wirkungsmacht allerdings tatsächlich in den meisten Fällen weit unter ihrem Ruf stand. Goethe war Freimaurer, Catilina wollte Rom erobern und obwohl ich mir recht sicher bin, dass Caesar und Pompeius ihn heimlich unterstützten, brauchte Cicero nur ein paar Reden zu halten, um das Ganze zu stoppen. Auch heute steht bei esoterischen und satanischen „Geheimbünden“ und Sekten das Sendungsbewusstsein weit über der realen Macht (die in vielen Fällen gar nicht vorhanden ist). Daher fällt es mir recht schwer anzunehmen, dass die “Eliten” in Geheimbünden über das Schicksal der Welt bestimmen. Sicherlich machen die da nicht nur smalltalk, aber die kochen auch nur mit Wasser.
Die Verschwörung, die mir am meisten Sorgen macht, hat vor 1400 Jahren in der arabischen Wüste begonnen und wird erst mit dem Tod des letzten ihrer Anhänger vorbei sein.
Meine zentrale Frage ist weiterhin: Sind unsere Volkszertreter dämlich, feige oder gekauft? Verstehen sie den Islam einfach nicht (bei vielen Normalbürgern ist das ja so, die leben Tür an Tür mit Moslems und haben überhaupt keine Ahnung), haben sie Angst vor dem Baukran oder stecken sie mit den Mullahs unter einer Decke? Glauben die wirklich, dass sich diese starke, stolze und vollkommen hirnverbrannte Ideologie von ihnen als Machtbeschaffer ausnutzen lässt?
Morpheus:
Ich denke, die Politiker, ob sie sich nun für, gegen oder zwischen das Eine oder das Andere positionieren, werden bezahlt. Damit meine ich gar keine geheimen Zuwendungen von irgendwelchen Lobbys oder Mullahs (das kann auch sein, aber das weiß ich nicht). Nein, sie haben einen Job, bekommen ein Gehalt dafür und tun ihn. Sie sind höhere Beamte, nichts weiter. So wie der Maurer ein Haus baut und der Tischler einen Schrank, so vermitteln die Politiker dem Volk, dass die drastischen Änderungen, die wir durchlaufen, eine ganz tolle Sache sind. Die Nazis hatten einen Propagandaminister (und nannten ihn sogar in verblüffender Offenheit genau so). Wir haben ausschließlich Propagandaminister. Wenn man drauf achtet, merkt man, die reden auf das Volk ein wie eine Krankenschwester auf einen schwachsinnigen Patienten. Wir müssen dies, wir müssen das, und dann folgen nicht nur Sachen, die “wir” tun müssen, nein es folgen Sachen, die “wir” denken und empfinden müssen (die Moslems als Bereicherung). Wenn man sich das mal richtig klar macht, fragt man sich doch nur noch: Geht’s noch? Wozu brauche ich eine Regierung, die mir vorschreibt, wen ich leiden können muss (Moslem-Migranten) und wen nicht (“Nazis”). Merkel hat schon oft gesagt, wir müssen die nationale Souveränität abschaffen, Sarkozy hat Studenten an einer Elite-Universität eindringlich empfohlen, Franzosen müssten sich mit den Einwandereren vermischen (das war ausdrücklich nicht nur „kulturell“, sondern genetisch gemeint), weil sonst die Zivilisation untergeht, Brown hat in seiner Antrittsrede, glaube ich, 60 Mal das Wörtchen “global” benutzt. Die schreien uns jeden Tag ins Gesicht, dass die NWO kommt und zwar unabhängig davon, ob uns das passt oder nicht. Und so viele merken es nicht. Es ist keine geheime Verschwörung mehr, es ist inzwischen offen. Nein, das ist keine Demokratie. Die Frage ist nur, ob wir jemals eine hatten oder ob wir es bloß all die Jahrzehnte nicht gemerkt haben, weil alles friedlich und angenehm war.
Man muss bedenken, dass wir Geheimdienste haben. Drei Stück in Deutschland, und jede Menge in befreundeten Ländern, 13 alleine in den USA. Selbst wenn alle Politiker zufällig Vollidioten sind, die Schlapphüte sind das sicher nicht. Die befassen sich mit dem Islam und die berichten den Regierungen. Es ist anzunehmen, dass die mehr wissen als wir. Also bleibt die Alternative: Entweder es ist ihnen scheißegal, oder Islamkritiker täuschen sich über die islamische Bedrohung. Ich tendiere inzwischen zu letzterem. Ohne Frage ist der Islam eine widerliche Religion und schafft grausliche Verhältnisse, wenn er in einem Staat vorherrschend ist. Aber sind die Moslems stark genug, hier das Ruder zu übernehmen? Die islamischen Staaten sind nicht nur schwach im Vergleich zum Westen – wirtschaftlich und militärisch – sie sind erbärmlich schwach. Ja, ich glaube, die Politiker sind überzeugt, dass sie die Moslems in den Griff kriegen, wenn sie nur wollen. Derzeit wollen sie nicht. Bei Saddam Hussein waren sie handzahm, in der Sowjetunion haben sie auch keinen Piep gemacht und wenn man alte Bücher aus der Kolonialzeit liest, da haben Moslems ihren Auftritt nur als unterwürfige Kofferträger, die auf Trinkgelder scharf sind. Und was den Baukran angeht: Marokko und Tunesien und auch teilweise Ägypten und die Türkei sind in den Touristengebieten riesige Bordelle, in denen sich die stolzen Krieger Mohammeds nicht nur alternden Europäerinnen als männliche Huren andienen, sondern auch alternden Europäern. Um uns – das Volk – zu terrorisieren, sind sie recht, deshalb dürfen sie an der langen Leine gehen, aber ich glaube nicht, dass die Eliten Angst haben, der Islam könnte mehr in die Politik eingreifen, als sie ihm bewusst zugestehen. Vielleicht täuschen sie sich, ich glaub´s aber nicht.
Das größte Problem der liberalen Islamkritik ist: Der Moslemprozentsatz in Europa wird in naher Zukunft drastisch steigen (Bevölkerungsentwicklungen laufen exponentiell, aber wir Menschen können – ohne bewusste mathematische Anstrengung – nur linear denken, darauf beruhen viele dieser Rätsel, bei denen man sich böse verschätzt) und das zu kritisieren ist tabu, wir sind ja schließlich nicht “fremdenfeindlich”, sondern kritisieren nur eine faschistoide Ideologie. Die liberale Islamkritik wird sich sogar als politische Bewegung etablieren können (ähnlich wie die Ökobewegung), aber niemals mit „reaktionären“ Forderungen wie dem generellen Stop der Massenimmigration oder einer „Diskriminierung“ von Ausländern.
II. Epitase
Neo:
Zur demographischen Zeitbombe hat Heinsohn ja eigentlich alles gesagt.
Ja, das Problem ist ja wirklich, dass man schnell in der “Schmuddelecke” landet. Es reicht ja völlig aus über „Rassen“ zu reden, dieses Unwort in den Mund zu nehmen. Bei den Linken (besser: bei den Deutschen) gilt: Was nicht sein kann, das darf auch nicht sein. Also wird nicht einmal in Betracht gezogen, dass Fremdenfeindlichkeit vielleicht auch biologische Wurzeln haben könnte. Und sollte dem so sein – dann müssen wir den Menschen eben so lange “umerziehen”, bis er endlich “gut” ist. Gleichzeitig schreibt man in Rousseauscher Manier eine Apotheose des “edlen Wilden” (heute: Taliban), der noch gut und edel ist, weil er die Verderbnis der westlichen Zivilisation noch nicht verinnerlicht hat. Und ja, es wird uns eingetrichtert wie einem Patienten. Genau dieses Gefühl habe ich, als wäre ich Jack Nicholson und Frau Merkel ist Schwester Rachet! Alle anderen glauben die Soße, die sie von tagesthemen bis rtl2news, von Taz und SZ bis zu Focus und PI serviert bekommen. Wo ist der rettende Indianer mit dem Kissen?
Ich glaube, die meisten Menschen brauchen tatsächlich so einen “Big Brother” oder „Leviathan“, weil die meisten von ihnen nicht mündig sind. Die Unmündigkeit hat sich in unserer materiell so gut ausgestatteten westlichen Welt potenziert, weil viele den bequemen Weg der Abhängigkeit gehen, solange sie nur ihre Bedürfnisse befriedigen können.
Ich hatte noch nie eine sehr gute Meinung von unserer Spezies im Allgemeinen, wenn ich auch glaube, dass es im Einzelnen rühmliche Ausnahmen geben kann.
Für mich persönlich ist ein Staat nur dazu da, meine körperliche Unversehrtheit zu garantieren. Alles andere ist überflüssiger Klumpatsch. Und weil Politik sich immer nur damit beschäftigt, vergisst sie oft ihre Hauptaufgabe. Zudem ist es praktisch, wenn man Macht über das Volk hat, dann lässt es sich besser kontrollieren und man muss nicht fürchten, entmachtet zu werden.
Ich habe von Popper gelernt, in riesigen Zeitabschnitten zu denken. Wenn die offene Gesellschaft seit tausenden von Jahren gegen die geschlossene kämpft, dann sind Islam und “NWO” wohl die letzten Aufbäumungen der geschlossenen Gesellschaft.
Das kann man aber andererseits auch wieder bezweifeln. Denn ich glaube, die Linken haben aus Europa ein Zerrbild der offenen Gesellschaft gemacht, dass Popper so nicht voraussehen konnte. Und alle Welt glaubt, man könne Poppers Buch zu den Akten legen, weil man ja den Nationalsozialismus bekämpft…
Ich glaube, vielfach haben die Politiker einfach Angst, wie Richter auch, wenn sie milde Urteile gegen Angehörige arabischer Clans sprechen. Oder sie glauben den Quatsch, den sie erzählen, selbst.
Morpheus:
Das Thema “Rasse” ist ein heißes Eisen. Man muss ja sich da ja nicht nur mit fremden Möchtegern-Zensoren und Antifanten rumschlagen, sondern auch mit Mitstreitern, die sagen “Du ruinierst die Islamkritik damit” und dabei vielleicht noch nicht einmal ganz Unrecht haben… und nicht zuletzt mit dem großen Zensor im eigenen Kopf. Ich glaube inzwischen, dass es angeborene Unterschiede gibt, und zwar nicht nur äußerliche, sondern auch mentale.
Wenn man auf Verschwörungstheorie-Pfaden wandelt, stolpert man auch über richtig irre Sachen. Zum Beispiel, dass Außerirdische uns als leicht lenkbare Sklavenrasse geschaffen haben (irgendeine Kreuzung zwischen sich selber und Affen), dann die Kolonie Erde aufgaben – und jetzt stehen wir dumm und überflüssig da und haben keinen, der uns sagt, was wir tun und denken sollen, während ein paar von uns ein bisschen gelernt haben, wie man die anderen manipuliert. Ich glaube das nicht! Aber trotzdem benehmen wir uns in der Masse genauso, dass man verstehen kann, warum sich manche solche Spinnereien ausdenken. Massenmanipulation gibt es. Forsche mal nach dem Tavistock Institute of Human Relations.
Wo ich Zweifel an der Islamkritik bekommen habe, heißt das nicht, dass ich denke, es ist alles nur halb so schlimm. Ich denke nur inzwischen eher, dass wir hier keine Baukran-Burka-Gesellschaft kriegen werden, sondern eine chaotische, immer ärmer und krimineller werdende Misstrauens-Gesellschaft mit immer restriktiveren Gesetzen, die uns dann damit verkauft werden, dass es für das “friedliche Zusammenleben” notwendig ist. Das ist auch nicht wünschenswert und schlimm genug. Aber wir können nicht in die Zukunft sehen.
Neo:
Schon Konrad Lorenz hat beobachtet, wie Ratten in der eigenen Sippe ein komplexes und liebevolles Sozialverhalten entwickeln. Packte er aber eine Ratte aus einer anderen Sippe mit ins Gehege, ging das Morden los. Kinder haben Angst vor fremden Männern, vor allem vor dunklen Männern mit Bärten.
Ich empfinde es als Beleidigung meiner Intelligenz, wenn mir mit Orwellschen Methoden eingetrichtert wird, “das Fremde” zu lieben. Vielleicht sollte man es nicht pauschal hassen, vielleicht kann man sich in Maßen auch mit ihm arrangieren, aber wenn man sich von ihm überfahren fühlt, dann greift bei gesunden Menschen der Verteidigungsreflex.
Popper sagt, die tribalistischen, geschlossenen Gesellschaften unterscheiden nicht zwischen ihren gesellschaftlichen Gesetzen und Naturgesetzen, sie haben “Tabus”, die nicht verändert werden können. Platons “Staat” ist die Beschreibung einer totalitären, geschlossenen Gesellschaft, in der Philosophenkönige (=Platon und seine Schüler) über ein Heer aus “Wächtern” und eine Masse aus Arbeitern herrschen, eine “gute” Tyrannei, weil ja diejenigen, die am meisten vom Staatswesen verstehen, den Staat lenken.
Platon versteigt sich hier zu Aussagen wie “Gerechtigkeit hat nichts mit Gleichheit zu tun, gerecht ist, wenn jeder entsprechend seiner Kaste behandelt wird”. Platon ist für Popper der Vorläufer der modernen totalitären Theorien, die Tyrannei des besseren Gewissens.
Zur Demokratie äußert sich Popper so: Nicht die Herrschaft der Mehrheit macht die Demokratie aus, sondern die Möglichkeit, schlechte Herrscher gewaltfrei abzulösen. Für ihn ist die schlechteste Demokratie besser als die gutwilligste Tyrannei. Sein Leitsatz ist: “Wie können wir die Institutionen des Staates so einrichten, dass inkompetente oder grausame Herrscher möglichst wenig Schaden anrichten können?”
Ich finde diese Maxime beachtlich. Ich bin politisch sehr liberal eingestellt, im Sinne der Ablehnung zu vieler Funktionen und Befugnisse des Staates. Lieber würde ich auf keine staatlichen Leistungen Anspruch haben wollen und alles selbst machen müssen, wenn ich dafür keine Steuern zahlen müsste. Wozu die Pflicht zur Krankenversicherung etc.? Die Menschen müssen eigenverantwortlich leben. Ich bin auch für eine Abschaffung der Schulpflicht, dann bleiben die Kinder zu Hause, die die anderen eh nur vom Lernen abhalten (es sei denn, die Eltern schicken sie trotzdem).
Deine Zweifel an der Islamkritik teile ich. Auch ich habe immer eher jugoslawische als saudische Verhältnisse gefürchtet und vorausgesehen. Dass wir nicht in die Zukunft sehen können ist die simpelste und einleuchtendeste Erkenntnis, die man sich vorstellen kann. Und doch haben Platon, Hegel und Marx und alle, die in ihrem Gefolge historische Prophezeiungen angestellt und politische Utopien entwickelt haben, genau das immer wieder behauptet.
Viele von uns (ich zähle mich dazu) fühlen sich nicht als Herrscher, wenn sie alle paar Jahre ihre Stimme abgeben (bzw. wegwerfen) und haben auch große Probleme mit der Vorstellung, sich aktiv in einer Partei zu engagieren, weil es viele Beispiele gibt, bei denen nicht derjenige, der sich mit dem Teufel einließ, den Teufel veränderte, sondern der Teufel derjenige war, der den anderen veränderte.
Liegt unsere Demokratieverdrossenheit aber wirklich an den demokratischen Institutionen oder nicht viel mehr an den uns vertretenden Personen?
Ist mit einem Adenauer oder Schmidt noch Demokratie möglich gewesen? Mit einem Schröder oder einer Merkel sicher nicht mehr…
Die Massenmedien sind meiner Meinung nach als Instrument zur Gleichschaltung nutzbar (wusste ja schon Hitler, auch wenn er nur auf Radio zurückgreifen konnte). Das Internet als “freie” Wissensplattform kompensiert das nur bedingt. Ich glaube im Endeffekt, dass wir gerade weil wir immer auf Medien (=Mittler) angewiesen sind, tatsächlich in einer Art Matrix leben, einer künstlichen Welt, in der wir elektronische Post austauschen und den Wetterbericht im Fernsehen sehen.
Die Informationsgesellschaft macht Wissen nicht mehr zu etwas exklusivem, wo nur Auserwählte Zugang zu haben, sondern überschwemmt uns mit einer Fülle von “Wissen”, bzw. Informationsbits, aus der wir auswählen müssen, welche Bits wissenswert sind und welche nicht.
Was das mit Demokratie zu tun hat? Alles und nichts! Zumindest brauchst Du informierte, mündige Bürger, wenn sie als Volk herrschen sollen. Insofern ist unsere Demokratie längst abgeschafft. Der Großteil der Bürger ist nicht mehr mündig.
III. Peripetie
Morpheus:
Ja, ich stelle mir die grundlegende Frage, ob Demokratie, so wie sie uns als Nonplusultra angepriesen wird (und man schon fast als Staatsfeind Nr. 1 gilt, wenn man nur daran zweifelt) nicht nur aus dem Ruder gelaufen, sondern prinzipiell unmöglich ist. Von den amerikanischen Gründervätern gibt es sehr abfällige Äußerungen über Demokratie.
Es ist eine interessante Sicht der Dinge, Demokratie als Herrschaftsform zu sehen, bei der die Regierung unblutig gewechselt werden kann, wie Popper das tut. Eine solche Herrschaftsform haben wir ziemlich sicher nicht. Natürlich können wir die Gesichter und die Parteien wechseln, aber nicht die Politik. Dazu passt die Aussage von Joschka Fischer:
„Wenn die Mehrheiten sich verändern, mag es eine andere Koalition geben. Aber es wird keine andere Politik geben. Dazu steht zuviel auf dem Spiel. Das wissen alle Beteiligten.“ Er hat das anlässlich des Jugoslawienkriegs gegenüber der WELT gesagt und die Grünen haben damals ja auch eindrucksvoll bewiesen, dass es stimmt. Diese Öko-Peaceniks wollten den Krieg nicht (obwohl ich sie nicht mag, denke ich heute, in dem Punkt hatten sie sehr recht), aber Schröder sah sich gezwungen, sie mit der Vertrauensfrage zur Zustimmung zu nötigen. Hätten sie sich quergestellt, wäre eine andere Regierungskoalition zustandegekommen, die den Krieg befürwortet hätte. Nun, sie haben ausgelost, wer dafür stimmen muss, dass es grade so langt, und wer dagegen – nach seinem Gewissen – stimmen darf. Die Politik steht bis auf Belanglosigkeiten fest, egal wer regiert. Die Masseneinwanderung (und der Zwang, sie gut zu finden), ist europaweit vorhanden. Es ist schwer, das für Zufall zu halten. Und eben da beginnt die “Verschwörungstheorie”. Genaugenommen war das auch mein Ausgangspunkt, mich mit diesen Dingen zu befassen.
Und obwohl die Möglichkeit, die Regierung zu ändern, nicht gegeben ist, ist sehr wohl die allgemein verbreitete Vorstellung gegeben, es wäre so. Effizienter kann man Leute nicht davon abhalten, den Bundestag mit Mistgabeln und Fackeln zu stürmen. Bzw. etwas realistischer: Es zu dulden und unterstützen, wenn das Militär putscht. Das Volk denkt, man kann die ja schließlich nächstes Mal abwählen. Und wenn das wieder nicht klappt, richtet sich die Wut auf die Mitmenschen, die Blödiane, die das Falsche gewählt haben, und man wartet wieder 4 Jahre zu. Was wir haben, könnte eine sehr intelligente Form der Diktatur sein. Aber ich bin nicht sicher, und wie man es besser machen könnte, weiß ich auch nicht.
Die Personen passen mir auch nicht, aber es sind mir zu viele (und vor allem international gesehen überall die gleiche Sorte), um zu glauben, dass zufällig solche Gestalten an der Regierung sind. Ich denke, da hat sich ein Filtersystem in den Parteien gebildet, das sicherstellt, dass nur solche hochkommen.
Die MSM dürften inzwischen so ausgefeilt sein, dass Hitler und Co. daneben bestenfalls talentierte Laien waren. Genaugenommen hat Hitler sogar festgestellt, dass bereits im Ersten Weltkrieg die Propaganda bei den Alliierten eine große Rolle spielte und sehr ausgefeilt war, während man in Deutschland zu naiv-doof war, dieses Instrument zu nutzen. Das wollte er ändern. Ich glaube aber nicht, dass die Nazis besonders gut darin waren, auch im Zweiten Weltkrieg waren die Alliierten diesbezüglich weit überlegen. Und heute mit dem Fernsehen ist es schwer vorstellbar, wie man da jemals rauskommen soll.
Kann man von der Mehrheit überhaupt Mündigkeit erwarten? Wer den ganzen Tag am Fließband immer gleiche Schrauben in immer gleiche Gewinde dreht (und das sind die Menschen, die so ziemlich alles herstellen, was wir tagtäglich benutzen), ist man dann wirklich noch verpflichtet, sich mit Politik zu befassen? Haben diese Menschen nicht das Recht, sich an ihrem Feierabend mit Bier und Fußball zu erholen, ohne dass ihnen von gutverdienendem Charaktermüll das Land unter dem Hintern weggezogen wird?
Ich bin gar nicht mehr so begeistert von der Aufklärung. “Befreiung aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit” war vielleicht nur – wenn auch sicher von den ursprünglichen Aufklärern nicht so gewollt – die Dekonstruktion der alten Meinungsvorschreiber (Kirche, Adel), um ein Vakuum zu schaffen, in das neue Meinungsvorschreiber unbemerkt eindringen konnten. “Sich seine eigene Meinung zu bilden” gilt als etwas ganz Großartiges und Wertvolles. Es wird bei uns heute kaum ein Mensch rumlaufen, der nicht felsenfest überzeugt ist, das, was er denkt, wäre seine eigene Meinung, die er sich ganz alleine gebildet hat – egal wie offensichtlich es für andere ist, dass er indoktriniert ist.
Ich denke, die Klügeren unter den Moslems haben erkannt, dass die Aufklärung und Säkularisierung eine Lücke hinterlassen hat. Es gibt hochintelligente Islamisten, die teilweise einen klareren Blick auf den Westen haben als wir selber. Sie sehen, was aus dem einst mächtigen christlichen Abendland geworden ist, führen es auf die Aufklärung zurück und wollen diesem Weg auf keinen Fall folgen.
Die Schulpflicht abschaffen? Zumindest eine Reduzierung der Schulpflicht auf sechs Jahre wäre vernünftig. Aber im Moment geschieht ja grade das Gegenteil. Es ist interessant, wenn Islamkritiker zum Thema Homeschooling sagen: “Das geht gar nicht. Sonst machen die Moslems das auch!”
Diese Migranten sind praktisch, wenn man nach Zustimmung für Unfreiheiten sucht.
Internet kontrollieren? Ja, bitte, denn die Moslems könnten ja Bombenbauanleitungen verschicken und selber hat man doch nichts zu verbergen. Noch kommen die Politiker nicht damit, aber wenn irgendetwas in die Luft gesprengt wird, dann wird das sicher in dem Sinne benutzt werden. Islamkritiker denken sich teilweise auch Strafrechtssysteme aus, die sehr nahe an das sowjetische Gulagsystem kommen. Aber wenn man sagt: “Schickt viele davon wieder nach Hause, macht die Grenzen dicht, denn sie passen nicht zu uns” – dann ist man der Ausländerfeind. Viele möchten am liebsten die ganze Welt hierherholen (“Jeder ist herzlich willkommen, der sich ans Grundgesetz hält”), vergessen dabei, dass man sich ans Grundgesetz gar nicht halten kann als Privatmensch, dass die Überprüfung, ob jemand fundamental-islamisch oder nur ein bisschen islamisch oder ex-islamisch ist, Heerscharen von SoziologInnen und PsychologInnen braucht, die sich irren können – und dass wir diese Leute darüberhinaus gar nicht brauchen. Ich finde den Ethnoplularismus, den die Neue Rechte vertritt, anständiger als große Teile der liberalen Islamkritik. Menschen sind einfach unterschiedlich. Und wenn man sich nicht allzu nahe kommt, hasst man sich auch viel weniger. Und dann frage ich mich wieder “verschwörungs-theoretisch”: Hätte man das eigentlich nicht wissen können? Es lag doch offen auf der Hand. Und ist es Absicht? Dem Volk hat man das Hirn mit Gleichheitsgeschwalle verklebt (ich habe das ja auch einmal geglaubt), aber haben diejenigen, die sich das ausdachten, das wirklich selber auch geglaubt?
Ich fürchte inzwischen, dass wir nie wieder dahin zurückkehren können, wo wir noch in den 70er Jahren waren. Deutschland, wie es war, ist unwiederbringlich verloren. Tausende von Jahren Tradition – zerstört in zwei oder drei Generationen Herrschaft durchgeknallter und böswiller “Eliten”. Es ist eine Tragödie, aber vielleicht können wir uns Teile bewahren. Sie würden es aber “national befreite Zonen” nennen und eisern bekämpfen, wenn Deutsche anfangen würden, sich friedlich etwas zu schaffen, was die Indianer in Nordamerika haben. Trotzdem sehe ich das derzeit als sinnvollste Überlegung an. Eine tolle „offene Gesellschaft“, die wir da haben.
Neo:
Vieles von dem, was Popper für eine offene Gesellschaft einfordert, haben wir. Aber die Freiheit ist irgendwo auf der Strecke geblieben. Die Politik steht fest, egal wer regiert. Der linke Philosoph David Precht hat mal gesagt: „Wenn die Linken mitregieren, dann kriegen wir keinen Mindestlohn und wenn die FDP mitregiert, gibt es kein vereinfachtes Steuersystem.”
Rotgrün hätte ja immerhin 7 Jahre Zeit gehabt für den Mindestlohn (vom “Atomausstieg” ganz zu schweigen) und auch die Gelben halten sich plötzlich sehr bedeckt, was die “grundlegenden Änderungen” angeht, die Westerwelle “in jedem Fall” durchsetzen wollte. Precht will eine Konkordanzdemokratie nach Schweizer Vorbild für die BRD. Ich glaube nicht, dass das irgendwie helfen würde, im Gegenteil, bei unseren Politikern würde das die ganze langweilige Laberei noch verschlimmern.
Es gibt zwei Formen der elitären Weltanschauung. Erstens: Lass den Deppen Brot und Spiele, ich nehme Wein und Gesang, und zweitens: Jemand muss den Deppen zeigen, dass sie ausgenutzt werden, und das bin ich. Ich halte die erste Möglichkeit für die moralischere, weil die zweite Möglichkeit nicht nur sozialistische Umerziehung bedeutet, sondern der “Berufsrevolutionär” sich auch an die Stelle des Ausbeuters stellt (zumindest was die Machtposition angeht). Der Grad zwischen „aus der Höhle befreien“ und Indoktrination ist schmal.
Ich denke schon, dass die Emanzipation des Menschen etwas wünschenswertes ist. Was wären wir denn ohne Freiheit? Ob es eine repressive Religion ist, eine diktatorische Politik, ob es Gewalttäter sind oder Neurologen (diese bisher nur in der Theorie), sie alle haben eines gemeinsam: Sie wollen den Menschen die Freiheit nehmen.
Autonomie ist aber, zumindest im informationstechnischen Sinne, in einer massenmedial vernetzten Welt nicht mehr möglich. Wer weiß, ob sie es vorher war. Du bist was du liest, früher waren es die hundert Standardwerke der Geistesgeschichte, die man gelesen haben musste, die einen beeinflussten, heute sind es die hundert Fernsehprogramme, zwischen denen man wählen kann.
Popper sagt, die Intoleranz darf man nicht tolerieren. Wer sich an dieses Gebot hält kann eine offene Gesellschaft schaffen. Wer aber auf dem linken Auge blind ist und Extremismus nur in eine Richtung bekämpft, der ist kein Aufklärer. Nicht die Aufklärung ist das Problem.
Wie willst Du Entscheidungen treffen, wie Argumente abwägen, wenn nicht mithilfe Deiner Vernunft? Aufklärung soll Dir dazu verhelfen diese zu gebrauchen, ohne dass Dir ein anderer dabei helfen muss. Vielleicht ist das illusorisch, aber ich weigere mich, mich selbst als intellektuelles Gemüse zu betrachten.
Das Problem ist, dass die Linken den Begriff der Aufklärung (wie so viele andere) für sich in Beschlag genommen und seinen Inhalt verfälscht haben. Hegel war kein Aufklärer, Marx auch nicht. Die Frankfurter schon gar nicht. Zizek (ein Schüler Lacans) beklagt gar die “Anerkennung von Hannah Arendt als wissenschaftliche Autorität” in linken Kreisen – wegen ihrer Kritik am Totalitarismus!
Die Linken geben sich als Aufklärer. Sie „bemuttern“ ihre immigrierten Problemkinder geradezu. Diese Art linker Ideologie haben die 68er in die Hirne der allermeisten Deutschen eingepflanzt. Die sind viel diskriminierender und ausländerfeindlicher als die gesamte Islamkritik zusammengenommen, weil sie ein protektionistisches Gehabe gegenüber ihren “ausländisch-stämmigen Mitmenschen” (oder wie es neuerdings heißt: Kinder anderer Muttersprachen) an den Tag legen, das zum Kotzen ist (das empfinden viele Ausländer auch so). Die Ausländerquote ist genauso diskriminierend wie die Frauenquote. Warum wollt ihr einen Job, weil ihr anders seid oder weil ihr die Fähigkeiten dazu habt? Türkische Frauen werden also “doppelt diskriminiert”, auch eine Positivdiskriminierung bleibt eine Diskriminierung. Das Ausländermädchen wird bei Beförderungen immer vorgezogen werden und nie wissen, ob sie es dem gebündelten Frau-und-Migrantin-Bonus oder ihren Fähigkeiten zu verdanken hat.
Die Überlegenheit des Westens ist vor allem eine technische. Wie aber kam diese Technik zustande? Die wissensfeindlichen und abergläubischen Gedankengebilde der geschlossenen Gesellschaft mussten überwunden werden, die empirische Forschung der metaphysischen vorgezogen. Im Zuge der Humanisierung der Gesellschaft durch die Aufklärung entstanden vorher nicht dagewesene Rechtstitel, die ein modernes Wirtschaften überhaupt erst ermöglichten.
Auch hier ist der Fehler wieder bei den Linken zu suchen: Humanität mag heißen, keine Folterungen und Todesstrafen mehr zu verhängen, aber wer glaubt, der Verzicht auf Strafe führe zu mehr Humanität, der lebt in einer Utopie und hat keine Ahnung von Erziehung. Die “Anarchie”, wie sie vielen Linken vorschwebt, als friedliches Zusammenleben ohne Staat, ist eine lächerliche Vorstellung. Interessant ist aber vor allem, dass diejenigen, die angeblich den Staat so sehr ablehnen, immer die ersten sind, die nach dem Staat rufen: Staatliche Kontrolle, Staatliche Gleichstellung und vor allem Staatliche ALImentierung.
Ich glaube mittlerweile auch fast, dass hinter der Massenimmigration ein Plan steckt, weil alle in die Falle laufen. „Die Scharia ist ´Autobahn´, aber moslemischen Vergewaltigern muss man die Schwänze abschneiden!“ Es graust mir bei dem Gedanken, wie schnell ein liberales Rechtssystem, das für mildere Naturen geschaffen wurde und nun vor dem rauhen Charakter der „Anderen“ kapituliert, in ein drakonisches und inhumanes Zwangssystem umgewandelt werden kann, welchem sich ja dann auch die „milden“ Naturen zu beugen haben. Tatsächlich scheint mir das der islamische „Masterplan“ zu sein: Die eine Seite begeht schwerste Verbrechen, für die sie nur unzureichend zur Rechenschaft gezogen wird, während die andere Seite betont, mit der Scharia wäre das Verbrechensproblem in Kürze erledigt. Natürlich haben beide Seiten nichts miteinander zu tun.
Auf der ganzen Welt funktioniert das Zusammenleben verschiedener Ethnien in einer Gesellschaft mehr schlecht als recht. Vielmehr schlecht. Wenn die andere Ethnie dann auch noch einer mittelalterlichen Ideologie anhängt, wird es ganz schlimm. Aber wir sind böse Ausländerfeinde, wenn wir das sagen, und unser Leben ist nichts mehr wert! “Schlagt die Nazis tot!” werden sie in ein paar Jahren titeln und alles rechts von den Grünen niederknüppeln.
Für den Aufklärer bedeutet Gleichheit nur die Gleichheit an Rechten. Martin Luther King zum Beispiel wusste das. Er kämpfte nicht für eine Multi-Kulti-Gesellschaft, sondern dafür, dass seine Leute die gleichen Rechte kriegen wie die Weißen.
Kein Schwarzer käme auf die Idee einen Weißen zu wählen, weil er weiß ist.
Kein Türke würde einen Deutschen bevorzugen, weil er deutsch ist.
Keine Frau würde einen Mann befördern, weil er ein Mann ist (na ja, die Käßmann vielleicht schon).
Gleichmacherei ist etwas anderes als gleiche Rechte. Das Gender Mainstreaming-Konzept zum Beispiel will nicht mehr die gleichen Rechte für Mann und Frau, auch nicht mehr Vorrechte für die Frau, wie der Feminismus, sondern das Mann- und Frausein abschaffen.
Nur Sozialisten glauben, Gleichheit für alle wäre Gerechtigkeit.
Ich frage mich auch, ob unser Land und unsere Kultur überleben werden. Alle sagen, so schlimm wird es schon nicht kommen, nur die Wenigsten fragen sich, was wir denn machen, wenn irgendwann mehr Ausländer als Deutsche da sind (auch die schon hier lebenden „Migranten“ haben Angst davor, weil sie instinktiv spüren, dass die Melkkuh dann wegstirbt).
Ich befürchte fast, wenn wir alt und grau sind, werden sich die Reste des Deutschen Volkes ihre Enklaven rund um den Globus aufgebaut haben, wo sie ihrem Land und ihrer Kultur nachtrauern. Nur in Deutschland wird es keine Deutschen mehr geben. Oder noch schlimmer: Es wird noch Deutsche in Deutschland geben – als Sklaven der islamischen Herrenmenschen. Oder (das ist jetzt aber wirklich das worst-case-Szenario) es wird weder Deutsche, noch sonst irgendwelche Ethnien geben, sondern nur noch den geschlechtslosen, rassisch gemischten sozialistischen Einheitsmenschen.
Morpheus:
Du nennst dich liberal und zitierst Popper und bemerkst, wie die Freiheit langsam, aber sicher flöten geht. Und doch bist du durch und durch gefangen in dem Netz, das für dich gesponnen wurde. Du denkst noch immer globalistisch und universalistisch. Du hast dich vielleicht von der Schattenwand abgewandt, dich umgedreht und einmal geschaut, was hinter dir ist, aber du sitzt immer noch in der Höhle. In Ketten.
Neo:
Als mir zum ersten Mal „Universalismus“ vorgeworfen wurde, da habe ich mich gefragt: Kann man denn auch anders denken? Als Gegenposition zu meiner PI-konformen, politisch korrekten Ansicht von „Menschenrechten“ und „Abendland“ kannte ich nur den linken Blödsinn von der „Gleichwertigkeit“ (mittlerweile „Supervielfalt“) der Kulturen. Das Konzept des „Ethnopluralismus“ der neuen Rechten war mir zwar theoretisch geläufig, ich schob es allerdings in die „NS“-Ecke, so wie ziemlich alle Gedanken zu Nation, Rasse und so weiter. So war auch ich einer von denen, die Kritik an den USA als „Nestbeschmutzung“ ansahen und Verschwörungstheorien zu 9/11 allein deshalb ablehnten, weil auch Moslems sich dafür begeistern können. Noch immer fällt mir trotz eines totalen Vertrauensverlustes in die Politik und die Massenmedien, der mich für neue Ideen sehr offen gemacht hat, schwer, hier klar zu denken.
Nun kann doch aber ein Konservativer sehr wohl das marxistische Denksystem „von außen“ analysieren, ein Atheist kann versuchen zu verstehen, wie das Christentum funktioniert, ein „Ungläubiger“ ein Buch über den Islam schreiben. Welchen Namen tragen die Scheuklappen der Liberalen?
Morpheus:
Ich denke, es liegt nicht nur daran, dass er nicht weiß, dass er einer Ideologie folgt, nicht nur daran, dass er jedwede natürliche Bindung als Zwang deutet, sondern dass er einem falschen Freiheitsbegriff folgt. Als Liberaler glaubt man ja Experte für Freiheit zu sein, man ist es aber nicht.
Der Liberalismus hat nichts gegen Familie, Länder, Religion, etc., wenn jeweils die eigentliche Aufgabe zugunsten des emanzipatorischen Ansatzes aufgegeben wird. Der Liberale versteht aber nicht, dass er diese Dinge damit zerstört, weil er sich nicht außerhalb seines Denksystems stellen kann.
Der Begriff der Freiheit als „Regellosigkeit“ ist ja das Grundproblem. Anselm von Canterbury, später im säkularen Kontext Kant, ist der Auffassung, dass nur derjenige, der Gutes tut, frei ist.
Der Gütige ist frei, auch wenn er ein Sklave ist. Der Böse ist ein Sklave, auch wenn er ein König ist. – Augustinus
Allerdings kommt mit Kant ein anderer Aspekt der Freiheit hinzu, die „Erweckung aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit.“
Neo:
Dieser Zentralspruch der Aufklärung war für mich immer ein Leitsatz, da ich es wünschenswert fand, selbst über mein Schicksal zu bestimmen, statt „von anderen“ getrieben zu werden.
Morpheus:
Doch was bedeutet das, selbst denken, selbstständig sein, insbesondere, wie du selbst sagst, im Informationszeitalter? Tatsächlich liegt schon hier, im zentralen Gedanken der Aufklärung das zerstörerische Potential des Liberalismus. Die „anderen“, die mich unmündig machen, das sind eben jene gewachsenen gesellschaftlichen Strukturen. Jedwede Kritik an dieser Verachtung des Gegebenen muss an der autistischen Barriere des liberalen Geistes zerschellen, weil er im Denkfeld der „Emanzipation“ befangen ist und jedwede Loslösung als Befreiungsschlag deutet.
Zuletzt sorgt die Abkoppelung der Verantwortung vom Freiheitsbegriff dafür, dass Freiheit nicht mehr das vernünftige Entscheiden innerhalb gesetzter Regeln bedeutet, sondern dem satanischen „Tue, was du willst!“ sehr nahe kommt.
Ein Beispiel: Sicherlich ist es wünschenswert, dass Frauen „selbst über ihre Sexualität bestimmen“, wie das ja zunehmend auch (Ex-) Muslimas fordern. Allerdings sehen wir ja in unseren westlichen Gesellschaften, dass die Grenze zwischen Selbstbestimmung und ausufernder Promiskuität fließend ist. Ein verantwortliches Nutzen der sexuellen Freiheit würde mehr oder weniger darauf hinauslaufen, das zu tun, was jahrhundertelang Pflicht war.
Uns allen ist die Freiheit wichtig, aber wir verstehen etwas ganz Falsches darunter. Wenn Freiheit Selbstbestimmung bedeutet, dann kann Selbstbestimmung nur innerhalb eines Volkes stattfinden, in welcher die einzelnen Mitglieder natürliche Pflichten haben. Wenn sie sich von diesen Pflichten lösen, dann geht auch der gesamtgesellschaftliche Zusammenhalt und letztendlich die Zivilisation selbst zum Teufel.
Neo:
Warum fällt es uns so schwer, dieser Argumentation zu folgen, auch wenn wir schon einen Schritt weit aus der Höhle getreten sind und zum Beispiel von Sarrazin gelernt haben, dass Deutschland eben doch das Land der Deutschen ist?
Die Analyse der Freiheit von Anselm ist mir doch bekannt, ebenso beklage ich schon lange die Ablösung der Verantwortung von der Freiheit. Und doch kann ich erst seit kurzem Kritik an den Gedanken der Aufklärung überhaupt ertragen! Wenn mir gesagt wurde, ich würde die Aufklärung wie eine Religion behandeln, an die Aufklärer wie an Propheten glauben, so tat ich das mit einer Handbewegung ab: War denn nicht gerade der Inhalt der Aufklärung, dass man sich von solchen Fremdeinflüssen emanzipiert hatte?
Morpheus:
Ich denke, die zu knackende Nuss ist die Apotheose der Emanzipation (ich meine selbstredend nicht nur die der Frau, sondern allgemein).
Denn viele von uns denken, dass die Alternative zur Emanzipation die Unmündigkeit und Abhängigkeit wäre. Das ist aber zu kurz gegriffen. Der „vollkommen“ emanzipierte Mensch fällt in die Unmündigkeit zurück („Spassgesellschaft“), Mündigkeit ist eine Tugend, die sich nur innerhalb gesetzter Strukturen ergeben kann.
Der permanente Angriff auf diese Strukturen, der spätestens seit ´68 flächendeckend durchgeführt wird, wirkt auch bei Liberalen (und oftmals nicht einmal bewusst) auf die Psyche. Die Indoktrination, die tagtäglich stattfindet, ist in ihrer Wirkung einfach nicht zu unterschätzen, denn selbst diejenigen, die durchschaut zu haben glauben, dass eine Indoktrination stattfindet, wir alle, sind ihr weiterhin ausgesetzt. So wird die Suche nach der Wahrheit zur Schnitzeljagd.
Zuletzt ist dem universalistischen Liberalen, um den es hier geht, überhaupt nicht bewusst, dass er ein ebensolcher „Gutmensch“ ist wie die Linken, über die er sich lustig macht. Wir alle haben beobachtet, wie sich eine Art „neuer politischer Korrektheit“ zum Beispiel bei PI etabliert hat, wie mit der gleichen Gutmenschenart die Nazikeule geschwungen wird. Wenn eine Ideologie wie die liberale Islamkritik sich festigt, muss sie auch ihre Grenzen setzen, das ist klar. Aber dass die linken Fehler einfach blind wiederholt werden, erklärt sich ja tatsächlich nur durch eine „Verwandtschaft“ der beiden Ideologien. Das bedeutet: Linke und Liberale stammen aus der gleichen Schule.
Neo: Dann bedeutet das ja tatsächlich, dass selbst der allergrößte Teil der Islamkritiker nicht außerhalb des Systems steht, sondern nur eine von diesem genehmigte und leicht zu regulierende Ventilfunktion hat!
Morpheus: Gilt das nicht für uns alle?
IV. Retardation
Neo: Gut, Linke und Liberale folgen also im Grunde der gleichen Chimäre. Aber das gilt doch nicht für den alten, den ursprünglichen Liberalismus, zum Beispiel den eines Karl Popper!
Morpheus: Nicht? So wie Du seinen Ansatz einer „offenen Gesellschaft“ beschrieben hast, ist er doch genau das: Ein Vordenker der heutigen Linken.
Neo: Nein – und sie hassen ihn ja auch! Popper geht davon aus, dass Zivilisation die Entwicklung von einer geschlossenen Gesellschaft hin zu einer offenen bedeutet. Die offenen Gesellschaften, wie zum Beispiel Rom, waren immer auch expansiv, die geschlossenenen, wie Sparta, eher auf Abschottung bedacht. Nationalismus führt er darauf zurück, dass die Leute zurück in den Schutz ihres Stammes wollen und den Preis der modernen Gesellschaft – eben diesen Schutz nicht mehr zu haben – nicht bezahlen wollen.
Morpheus: Genau da liegt ja der Knackpunkt! Warum soll dieses innere Bedürfnis nach Schutz, nach Einheit, nach dem Gefühl des Dazugehörens, denn falsch sein?
Neo: Weil es dazu führt, dass die Menschen sich als Stamm definieren, und solche tribalistischen Strukturen dazu neigen, barbarisch zu sein. Was willst Du denn, dass jeder Stamm, jede Familie sich wieder nur für sich selbst interessiert? Das hatten wir schon mal und sie haben es noch immer in der islamischen Welt. Der Tribalismus erstickt die Zivilisation. Es gibt keine Rechtssicherheit in ihm, nur das Recht des Stärkeren.
Morpheus: Aber das ist ja der Kern des Problems: Das Prinzip des „Rechtes des Stärkeren“ ist ja in der so genannten „offenen Gesellschaft“ überhaupt nicht außer Kraft gesetzt, weil es sich überhaupt nicht außer Kraft setzen lässt. Die Macht ist nur auf eine andere Instanz übertragen. Natürlich streiten sich Geschwister, sie streiten immer. Deswegen haben die Eltern die Autorität, sie schlichten diese Streitigkeiten. In einer tribalistisch organisierten Gesellschaft gibt es keine „Eltern“, keine Autorität, die schlichten könnte. Aber in Gesellschaften, wo es eine solche Instanz (den Staat) gibt, muss diese auch die Macht haben, zu schlichten und zu strafen. Hat sie die nicht, dann geht das Gezanke wieder los. Wir haben gesehen, wie das Innehaben der Macht bei unseren Eliten dafür sorgt, dass sie Politik von einem Dienst an der Gesellschaft zu einem Dienst am eigenen Vermögen umgestalten.
Neo: Nein, wir haben gesehen, wie Utopisten ihre Traumtänzereien in die Realität umzusetzen versuchten. Wenn all die Kommunisten und Gutmenschen aufhören würden, von einer besseren Welt zu träumen, würden wir uns eine Menge Blut sparen. Poppers Pointe ist ja, dass eine offene Gesellschaft sich eingesteht, nicht perfekt zu sein und in kleinen Schritten versucht, die herrschenden Zustände zum Besseren zu verändern, während der Utopist für seinen Traum jedes Maß vergisst. Der Zweck heiligt bei ihm die Mittel.
Morpheus: Mag sein, aber wer nicht träumt, der ist im Hier und Jetzt gefangen. Die „Sozialingenieure der kleinen Schritte“ sind behäbige Bürokraten, denen Formalismen wichtiger sind als Notwendigkeiten, die juristisch denken, nicht lösungsorientiert.
Unser Problem ist ja, dass die Utopisten die Gesellschaft, die wir bewahren wollen, schon so sehr umgestaltet haben, dass ein Zusammenbruch bei gleichbleibenden Variablen so gut wie unvermeidlich ist. Wir müssen uns also schon fragen, wo die Schwächen unserer Gesellschaft liegen. Und ich plädiere doch sehr dafür, die Suche bei der „Offenheit“ anzufangen, die ja nicht zuletzt auch Offenheit gegenüber dem Einfluss von Fremdkulturen bedeutet. In der geschlossenen Gesellschaft gibt es – nach Popper – keinen Unterschied zwischen Naturgesetz und menschengemachtem Gesetz. Ihr Herrscher herrscht „von Gottes Gnaden“, die Tabus werden nicht infrage gestellt.
Nun ist es leicht eine jede vergangene Gesellschaft und ihre Schwächen zu kritisieren. Aber wenn ich über eine geschlossene Gesellschaft nachdenke, dann tue ich das auf Grundlage der Dysfunktionalität der offenen Gesellschaft. Wohin hat uns denn das ganze Infragestellen und Öffnen gebracht? Dauernd redet man uns ein, wir seien freier als je zuvor und als sonst irgendwo auf der Welt. Aber stimmt das auch? Sind wir nicht vielmehr Gefangene dieses verabsolutierten Liberalismus, der alles hinwegspült, was auch nur nach Tradition riecht?
Ich halte die Funktionsprobleme der offenen Gesellschaft für einen besonders ironischen Fall von Dialektik. Man wollte die Fehler der geschlossenen Gesellschaft beheben und war sich nicht bewusst, dass diese Fehler auf der anderen Seite auch das Funktionieren der Gesellschaft gewährleisteten. Es ist doch wirklich dumm und naiv, anzunehmen, in ein paar Generationen hätte die Menschheit (oder zumindest ein Teil von ihr) zum ewigen Licht gefunden, während all die anderen Jahrtausende vorher großes Heulen und Zähneklappern herrschte.
Unser ganzer Wohlstand kommt nicht von diesen modernen Errungenschaften, ja nicht einmal von der Technik, jedenfalls nicht primär, sondern von der Arbeitsethik unserer Ahnen, die noch über sich hinausdenken – und damit über sich hinausschaffen – konnten.
Neo: Aber die „offene Gesellschaft“ ist ja nicht mit dem heutigen Multikultistan gleichzusetzen, sondern einfach dadurch definiert, dass ihre Herrscher unblutig abgewählt werden können und sie sich nicht als perfekt wähnt, sondern in kleinen Schritten Verbesserungen vornimmt.
Morpheus: Wenn die „offene Gesellschaft“ so definiert ist, dann haben wir keine „offene Gesellschaft.“ Es tut mir leid, wenn ich mich hier wiederholen muss, aber Popper setzt die „offene Gesellschaft“ mit den westlichen Demokratien gleich. Das mache ich nicht mit! Weder kann man in diesen Demokratien den Herrscher abwählen (nur das Gesicht ändert sich, sonst nichts), noch werden in kleinen Schritten Verbesserungen vorgenommen. Es sind Utopisten am Werk, wenn über CO2-Reduktion, Atomausstieg und Nullwachstum philosophiert wird.
Wir haben eine Stealth-Diktatur mit Demokratiesimulation. Wir werden von Leuten regiert, denen unsere Interessen am Arsch vorbeigehen.
Ich weiß gar nicht mehr, was so schlecht sein soll an einem Monarchen, der immerhin dafür sorgen würde, dass sein Sohn etwas erbt. Man könnte eine solche Herrschaft ja irgendwie durch Volksentscheide sinnvoll ergänzen.
Neo: Und was ist, wenn der Herrscher böse ist, oder schlimmer noch, unfähig?
Morpheus: Wir sind so dazu gedrillt, uns Gedanken über böse Tyrannen zu machen, aber wir sehen nicht, dass diejenigen, die über uns herrschen – vermeintlich durch den Volkeswillen legitimiert – die schlimmsten aller Blutsauger sind. Schlimmer als unsere Eliten kann sich ein Diktator auch nicht aufführen.
Neo: Wenigstens wird niemand einfach so umgebracht!
Morpheus: Das stimmt, niemand speziell. Dafür bringt man gleich das ganze Volk um. Es genügte wohl nicht, den Deutschen ihren Stolz zu rauben. Nun will man sie ganz vernichten. Der „sanfte“ oder „schleichende“ Genozid ist eigentlich gar nicht so schleichend. Und ich glaube, unbewusst spüren die Leute auch alle, was passiert. Es dringt eben nur nicht zur Oberfläche durch. Aber wenn man die Leute so reden hört oder beobachtet, wie sie auf bestimmte Dinge reagieren, dann scheint es schon wahrscheinlich, dass sie „tief drinnen“ um ihre Rolle als Lämmer auf der Schlachtbank wissen. Und wenn man schon anfängt, Kritik an den Schauprozessen, Morden und Bücherverbrennungen der Nazizeit zu üben, dann sollte man sich mal ansehen, wie viele Bücher heutzutage verboten sind, wieviele Menschen einfach so verschwinden und wem man so den Prozess macht.
Ich glaube nicht, dass das System, in dem wir leben, das Recht hat, totalitäre Regime – ob gegenwärtige oder vergangene – zu kritisieren, weil es selbst totalitär ist.
Neo: Das mag sein, aber das tangiert ja Poppers Argumentation nicht. Wenn es wirklich so ist, wie Du sagst, dann leben wir – nach Poppers Definition – ja gar nicht in einer offenen, sondern in einer geschlossenen Gesellschaft.
Morpheus: Du solltest schon genau sehen, wie Popper die offene und wie er die geschlossene Gesellschaft beschreibt und, vor allem, bewertet. Er nennt Rom als Beispiel einer offenen Gesellschaft, die expansiv ist. Warum ist der römische (und auf die Gegenwart übertragen: der angelsächsische) Expansionismus in Poppers Augen eine gute Sache, während er die Kriege, die geschlossene Gesellschaften führen, verdammt? Weil es um die Verbreitung der „Werte der offenen Gesellschaft“ geht. Vielleicht war die Kritik an Popper, er sei ein totalitärer Liberaler, gar nicht so verkehrt.
Obwohl er beschreibt, wie die geschlossenen Gesellschaften eher eine Politik der Abschottung betreiben, behauptet er (fälschlicherweise), von den modernen Demokratien (den offenen Gesellschaften) sei kein Krieg ausgegangen.
Kurz gesagt: Für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit darf man ganz Europa unter der Trikolore knechten. Wer sich dagegen wehrt, betreibt isolationistische Politik und outet sich als geschlossene Gesellschaft, die Angst vor der Moderne hat. Ja mehr noch, wer sich die „Demokratisierung“ nicht gefallen lässt, ist ein Kriegstreiber.
Dieses Argument wendet er sowohl auf Stalins Russland an, als auch auf Hitlers Deutschland.
Neo: Das mag ja alles stimmen, aber trotzdem müssen wir doch gegen den Totalitarismus kämpfen! Das, was Du an dem derzeitigen System kritisierst, ist doch, dass es totalitäre Züge hat, dass der Liberalismus als Ideologie genauso schlimm ist wie der Kommunismus. Dann müssen wir uns doch erst recht bemühen, eine offene Gesellschaft ohne Zwang zu erzeugen.
Morpheus: Ich glaube, Du verstehst die ganze Stoßrichtung meiner Liberalismuskritik nicht, weil Du noch immer in liberalen Begriffen und Bahnen denkst. Ich halte es nicht für grundsätzlich schädlich, wenn „Zwang“ ausgeübt wird. Der liberale Grundsatz ist, so viel Freiheit zu gewähren, wie es nur möglich ist, ohne in die Anarchie abzurutschen. Aber damit schwebt das Damoklessschwert der Anarchie immer über der liberal orientierten Gesellschaft.
Neo: Und das der Tyrannei über der konservativen.
Morpheus: Und da sind wir uns eben uneins. Alleinherrschaft kann gut oder schlecht sein, genauso wie Oligarchie oder Volksherrschaft. Nicht die Herrschaftsform ist entscheidend, sondern wie sie umgesetzt wird. Es geht vor allem darum, welches System für ein Volk richtig ist, die Volksseele richtig aufnimmt. Deshalb habe ich überhaupt nichts dagegen, dass die Moslems in ihren Ländern in Theokratien leben, so lange sie mich mit dieser Lebensweise nicht behelligen.
Neo: Aber bedenke doch, wie die Frauen dort unterdrückt werden!
Morpheus: Was gehen mich die Frauen der Moslems an? Komm mir nicht mit den „Menschenrechten“, die werden auch bei uns mit Füßen getreten, wenn es denn sein muss. Man kramt sie immer nur mal wieder hinterm Ofen hervor, wenn mal wieder das Haltbarkeitsdatum eines Erzschurken oder Diktators abgelaufen ist.
Worauf es ankommt, ist zu bestimmen, was Freiheit überhaupt bedeutet. Freiheit im politischen Sinne hat nichts mit individueller Freiheit zu tun. Freiheit im sozialen oder ökonomischen Sinne ebensowenig.
Ökonomische Freiheit bedeutet, dass man sich selbst versorgen kann. Soziale Freiheit bedeutet, die gesellschaftliche(n) Rolle(n), die man ausfüllt, anzunehmen und politische Freiheit bedeutet, dass man jeden verjagt, der einem das eigene Territorium streitig machen will. Ja, es ist so einfach und die moderne Gesellschaft hat daran nichts geändert.
Neo: Ich kann das so nicht unterschreiben. Immerhin hat die Moderne uns unglaublich viele Vorteile gebracht. Willst Du etwa auf die moderne Medizin verzichten, wenn Du Dir einen Arm brichst oder Zahnschmerzen hast? Auf das Reisen um die Welt im Flugzeug? Und viele weitere Annehmlichkeiten.
Morpheus: Ich als Jetztmensch wäre damit wohl leicht überfordert. Aber es sind auch einige tausend Jahre lang Menschen ohne die moderne Medizin großgeworden. Schau, wo das alles hinführt: Vergleiche die Kindheit von Leuten, die in den 60ern und 70ern großgeworden sind, mit der von denen, die in den 80ern und 90ern großgeworden sind. Und dann vergleiche das nochmal mit dem, was Kinder in den ersten Dekaden des einundzwanzigsten Jahrhundert mitmachen. Man fragt sich unweigerlich: Wie sind wir nur großgeworden ohne diesen ganzen Blödsinn? Ohne dass eine fürsorgliche Mami mit einem in Sagrotan getränkten Lappen hinter uns herwischte, wenn wir uns Bakterien einfingen. Ohne dass die Eltern unser Handy per GPS orten und unseren Aufenthaltsort bestimmen konnten. Und ohne Airbags.
Wir werden immer abhängiger von der Technik, unsere Welt wird immer künstlicher. Stadtkinder kennen oft die Natur gar nicht mehr, haben gar Angst vor Schmetterlingen und Käfern!
Natürlich hat die Technik unserer Gesellschaft viel gebracht, aber die Abhängigkeit von der Technik hat uns zu Sklaven degradiert, in einer Technokratie, die von den meisten Menschen gar nicht durchschaut wird.
Wenn ich von der Matrix rede, dann rede ich auch von der Erfahrungsarmut unserer Welt, welche in absoluter Verweichlichung mündet. Ich kann an dieser Stelle die Erziehung zur totalen Gewaltlosigkeit, welche leicht lenkbare Duckmäuser erzeugt, die allein durch Schmerzdrohung gefügig zu machen sind, leider nur am Rande streifen. All dies sind Puzzleteile, jedes für sich genommen erscheint trivial, schlimmstenfalls bizarr, aber das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Ohne von irgendeiner belastbaren Erfahrung gestützt zu werden krempelt diese Ideologie das menschliche Leben komplett um. Die Folgen sind heute noch gar nicht absehbar. Es bleibt zu hoffen, dass sie sich, wie andere verrückte Menschheitsexperimente auch, als nicht lebensfähig erweist und untergeht.
Es geht nicht darum Technik abzulehnen, sondern darum, auch ohne überleben zu können. Alles andere ist totale Abhängigkeit.
V. Katastrophe
Neo: Nun gut, das leuchtet ja ein. Aber immerhin hat dieser Misstand auch eine gute Seite. Wir sind keine solchen Barbaren mehr. Wir müssen uns einfach klarmachen, dass wir bessere Menschen sind als unsere Großväter.
Morpheus: Bessere Menschen? Bessere? Unsere Großväter gingen durch Krieg, Leid und Gefangenschaft. Sie mussten um ihr Leben kämpfen und eine totale Niederlage wegstecken. Wir kennen doch so etwas wie Entbehrung gar nicht! Du glaubst noch immer die Lügen, dass wir Deutschen ein geistig krankes Volk gewesen seien und unsere Verbündeten – die Siegermächte – seien der Psychiater gewesen. Dabei waren es Lügner und Verbrecher wie Adorno und Marcuse, die unserem Volk den „autoritären Charakter“ überhaupt erst angedichtet haben.
Neo: Aber haben die Großväter nicht gemordet und Befehle ausgeführt, ohne diese zu hinterfragen?
Morpheus: Natürlich haben sie Befehle ausgeführt, das ist der Job von Soldaten! Und zu den Morden: Die haben auch die anderen begangen.
Neo: Du relativierst…
Morpheus: Nein, ich stelle fest, dass es auch auf unserer Seite Opfer gab. Und Leid.
Neo: Aber damit verhöhnst Du diejenigen, die im Kampf gegen das Naziregime gestorben sind.
Morpheus: Wieso verhöhne ich die denn? Wenn ich darauf hinweise, dass man 12 Millionen Deutsche aus Gebieten vertrieben hat, in denen sie seit Generationen gelebt hatten. Dass man sie einfach so erschlug. Dass im Mai 1945 eine endlose Vergewaltigungsorgie anhub! Und dass in den sechsundsechzig Jahren danach keine Gelegenheit ausgelassen wurde, den Deutschen ihre Generalschuld einzuimpfen. Ein Volk von Opfern, dem eingeredet wird, es sei ein Volk von Tätern! Wir sind zu willigen Sklaven gemacht worden. Und zu welchem Zweck? Schau Dir doch an, wohin man unser hart erarbeitetes Geld, unsere Renten und Versicherungen, verteilt! Wie dieser Verheugen sagte: Die EU besteht nur zu dem Zweck, Deutschland von neuen Kriegsbestrebungen abzuhalten. Dafür sollen wir auch noch dankbar sein! Dankbar für die Fessel an unserem Fuß! Unsere „Freunde“ können sich wohl nicht vorstellen, dass wir freiwillig auf das Kriegführen verzichten könnten.
Neo: Na ja, da sind wir ja selbst schuld dran, immerhin haben wir zwei Weltkriege angefangen.
Morpheus: Auch das ist eine These, die zumindest teilweise nicht stimmt. Es lässt sich beweisen, dass beide Weltkriege auch von den Gegnern Deutschlands gewollt waren und vor allem, dass es in Nummer Zwei nicht darum ging, die Nazis zu bekämpfen. Der Krieg wurde von Anfang an gegen das deutsche Volk geführt. Aber es ist egal, was man anführt, die jüdische Kriegserklärung von 1933, die unzähligen polnischen Dokumente, die belegen, dass Polen keineswegs 1939 dem „Überfall“ völlig ahnungs- und schutzlos ausgeliefert war, sondern seit Jahren genau dafür Vorbereitungen getroffen und vor allem auch immer wieder Deutschland gereizt und provoziert hatte. Es ist völlig gleich, weil wir es hier nicht mit einer wissenschaftlichen Diskussion über Fakten zu tun haben, sondern mit einer Interpretation, die anzunehmen man uns unter Drohung der gesellschaftlichen Ächtung zwingt. Für manche Aussage kann man gar in den Knast wandern.
Neo: Wieso? Du wirst ja wohl nicht die Einzigartigkeit der Naziverbrechen, insbesondere der Shoah, leugnen wollen?
Morpheus: Ich leugne, dass nur Deutsche Verbrechen begangen haben. Und ich zweifle eine ganze Menge an. Viele Darstellungen von „offenkundigen Wahrheiten“ sind nachweislich falsch. Es gibt mehrere Sätze von offiziellen Opferzahlen, aber keinen davon darf man anzweifeln. Das ist kafkaesk. Das alles ist nur ein Schuldkult, der dazu da ist, uns geistig einzusperren.
Neo: Wenn ich Dich so reden höre, glaube ich, man muss den Deutschen noch weitere 70 Jahre ihre Verbrechen um die Ohren hauen.
Morpheus: Und das wird man auch tun. Bald wird es strafbar sein, die offizielle Version von 9/11 anzuzweifeln oder die Bösartigkeit Bin Ladens, man wird dafür in den Knast gehen, wenn man bestreitet, dass die Türken nach dem 2. Weltkrieg unser Land wieder aufgebaut haben, oder behauptet, im Koran oder im Talmud stünden Dinge, die ethisch bedenklich seien. Man kann jetzt schon für Rassismus belangt werden, wenn man sich darüber aufregt, dass Deutschland das Weltsozialamt spielt und jedem dahergelaufenen Flüchtling Sozialhilfe gewährt. Das wird neuerdings als „sozialer Rassismus“ bezeichnet.
Neo: Aber es ist doch etwas völlig anderes, sich gegen Einwanderung aus der Dritten Welt auszusprechen oder die Nazidiktatur zu verharmlosen.
Morpheus: Man hat uns dazu erzogen – nein – geprügelt! Wahrheit eine moralische Komponente zuzuordnen. Faktenaussagen sind aber nie gut oder böse, sondern immer nur wahr oder falsch. Die Wahrheit kann nicht unmoralisch sein.
Neo: Aber darum geht es doch: Wer verharmlost, der lügt ja bewusst! Er mag die Last der historischen Verantwortung nicht tragen und lügt uns (und vielleicht sich selbst) daher einen vor.
Morpheus: Der Sieger schreibt die Geschichte, so heißt ein altes Sprichwort. So wie die Niederlage 1945 die „Wahrheit“ besiegelt hat, dass das deutsche Volk an sich böse und rassistisch ist (was natürlich selbst keine rassistische Feststellung ist), so hat unser Eingesperrtsein in einer von Kleptokraten regierteten EU die „Wahrheit“ besiegelt, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Wer sich dagegen verwehrt, von Negern, Arabern und Asiaten umgeben zu sein und lieber mit seinesgleichen verkehrt, der ist ein Nazi. So einfach ist das.
Daher ist es auch völlig unmöglich, ohne Krämpfe und geistig Verrenkungen über die einzigen zwölf Jahre in der deutschen Geschichte zu sprechen. Jeder, der auch nur das Wort „Autobahn“ in den Mund nimmt, wird gnadenlos niedergeknüppelt. Nazikeulen gibt es im Dutzend billiger.
Andersherum muss eine solche Geisteshaltung, wenn sie Opposition hervorbringt, dazu führen, dass diese gar keine andere Wahl hat, als total und radikal zu sein.
Es ist nicht möglich, über Hitlers Finanzpolitik zu sprechen. Alles, was er gemacht hat, ist böse. Jeder, der über ihn spricht, steckt sich am Bösen an. Also wird jemand, der nicht glaubt, dass Hitler der Teufel persönlich war, automatisch zu einem Hitlerverehrer, zumindest in den Augen der anderen.
In den Köpfen der Menschen ist das Opfer Jesu durch das Opfer der sechs Millionen abgelöst worden. Es ist straflos möglich, die Gottessohnschaft Jesu zu leugnen, aber wehe jemand überprüft die offiziellen Zahlen! Sag Du mir, welcher der beiden Narrative als sakrosankt bezeichnet werden kann!
Neo: Und jetzt fängst Du wahrscheinlich auch noch damit an, dass wir den Juden all das zu verdanken haben und vertreibst damit den letzten potentiellen Leser, der noch ein wenig Verstand und Herz hat.
Morpheus: Man sollte nicht mit dem Herzen denken und nicht mit dem Kopf fühlen. Wenn ich von „den Zionisten“ spreche, dann spreche ich von einer kleinen, an Einfluss und Geld reichen jüdischen Elite, die nachweislich an den Schaltstellen von Medien und Politik sitzt. Es sind die Positionen dieser Leute und ihre Handlungen, die ich verurteile. Die Suche nach Juden, die für nationale Selbstbestimmung (außerhalb der Grenzen von Israel) sind, gestaltet sich allerdings schwierig. Man darf nicht alle Angehörigen eines Volkes für die Handlungen seiner Politiker verantwortlich machen, aber man sollte sich hüten, einen Feind als Freund zu behandeln. Während liberale Islamkritiker bei allen Paschalurteilen gegenüber Moslems zustimmend nicken, kriegen sie einen Fön, wenn man gegenüber Juden ein solches Urteil fällt.
Der Zensor im Kopf ist so stark, dass viele sich nicht einmal mehr trauen, überhaupt „die Juden“ zu sagen, sondern von „jüdischen Menschen“ sprechen. Das passt in die Orwellschen Sprachregelungen. Bald werden wir von „Deutschen muslimischen Glaubens mit Zuwanderungsgeschichte“ sprechen müssen. Ich schlage vor, wir sagen wieder Mohammedaner!
Neo: Aber bei den Moslems wissen wir doch, dass ihr Prophet ein Pädophiler war, der ihnen Krieg befohlen hat, bis alle Welt unterm islamischen Krummsäbel vereint ist.
Morpheus: Und was ist die jüdische Überlieferung? Gibt es da etwa keine perversen Stellen? Und geht es dem „auserwählten Volk“ etwa nicht um die Herrschaft über andere?
Neo: Hat der ZdJ am Ende Recht und islamkritische Gedanken führen zwangsläufig in den Antisemitismus?
Morpheus: Zwangsläufig sicherlich nicht, aber jeder, der bereit ist seine Scheuklappen abzunehmen und die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist, wird früher oder später diesem Thema nicht mehr ausweichen können. Wir müssen uns bewusst werden, dass der so genannte Antisemitismus kein irrationaler Hass ohne jede Grundlage ist. Wie kommt es denn, dass beinahe jedes Volk, das Umgang mit Juden hat, periodisch zu Pogromen greift? Liegt das an allen anderen Völkern und nur die Juden sind unschuldig?
Neo: Damit überschreitest Du eine Grenze, über die Dir kaum jemand wird folgen wollen.
Morpheus: Überlege Dir mal, warum das so ist. In jahrzehntelanger Arbeit hat man ein Gefängnis errichtet. Ein Gefängnis für unseren Geist. Durch das geschickte Stricken von Propagandalügen und Greuelmärchen, einseitiger Darstellung und Halbwahrheiten hat man eine verbindliche geschichtliche Interpretation geschaffen, die anzuzweifeln den gesellschaftlichen Tod bedeutet. Und dass man auch vor Mord, selbst Völkermord, nicht zurückschreckt, haben wir auch gesehen.
Nach dem ersten Punischen Krieg war Karthago noch stark, nach dem zweiten noch existent.
Der dritte Punische Krieg gegen Deutschland wird nicht irgendwann stattfinden und mit dessen Vernichtung enden, sondern ist in vollem Gange. In Wirklichkeit hat man seit Ausbruch des Ersten Weltkrieges gar nicht aufgehört gegen uns zu kämpfen, man führte nach der totalen Niederlage nur das gleiche mit anderen Mitteln fort.
Neo: Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn man mit Deutschland auch alle Deutschen vernichtet hätte. Stattdessen hat man die „BRD“ erschaffen, einen deutschen Staat, der antideutsch handelt. Nirgendwo gibt es so viele Duckmäuser und Gutmenschen wie in Deutschland. Die Deutschen sind so dumm und feige, die lassen sich alles gefallen. Selbst schuld, wenn so ein Volk dabei ist, sich abzuschaffen.
Morpheus: Hast Du mir überhaupt zugehört? Die Re-Education, das Bedrohen jeglichen Nationalstolzes mit gesellschaftlicher Ächtung und die Gesetze gegen Gedankenverbrechen tragen dieses System, nicht das deutsche Volk…
Neo: …soweit es noch eines gibt…
Morpheus: …das Ganze ist nur eine Fassade.
Neo: Und die Leute durchschauen es nicht. Ist wohl doch nicht mehr so weit her mit dem Volk der Dichter und Denker.
Morpheus: Sie wissen es nicht! Sie agieren so, wie Du auch agieren würdest, wenn Du all das nicht wüsstest. So wie Du auch agiert hast, bevor Du all das wusstest. Du darfst ihnen keinen Vorwurf machen. Du bist hier, weil Du eine Ahnung davon hast, dass etwas nicht stimmt mit der Welt, in der Du lebst. Und Du wirst es sein, der die anderen befreien wird!
Neo: Die anderen?
Morpheus: Die anderen, die wissen, dass irgendetwas nicht stimmt. Die es aber nicht in Worte fassen können. Oder es in die falschen Worte fassen. Denen man die Lügen und Phrasen gelehrt hat, damit sie die Wahrheit nicht finden. Sie alle wirst Du erwecken müssen, aus der Höhle herausholen. Denn das ist nicht nur Deine Bestimmung. Das ist Deine Pflicht als Sehender!
Du wirst wieder in die Matrix gehen müssen. Du musst dort weiter Dein Leben führen, als seist Du noch Teil des Systems, das Du längst als Unterdrückungsinstrument durchschaut hast.
Mach Dir nichts vor! Deine Arbeit ist gefährlich, gefährlicher als alles, was Du kennst. Jeder der Menschen, die zu gewinnen Du gekommen bist, ist ein potentieller Agent des Systems. Jeder ein möglicher Verräter oder Denunziant. Du kannst niemandem vertrauen und doch musst Du sie dazu bringen, dass sie Dir vertrauen. Du darfst nicht lange am gleichen Ort verweilen, man könnte Dich aufspüren! Verteile Deine Saat des Wissens überall, aber bleib nicht dort, um zu beobachten, wie sie wächst. Du musst darauf vertrauen, dass diejenigen, denen Du die Anschlüsse aus dem Kopf gezogen hast, anfangen selbst zu denken und weiterzufragen. Sonst ersetzt Du ein Gefängnis gegen ein anderes.
Aber nur freie Männer werden uns in diesem Krieg nützen. Ich will Dich nicht anlügen, die Chancen stehen nicht schlecht, dass wir ihn verlieren. Aber noch haben wir die Möglichkeit zu kämpfen.
Epilog:
Niemand findet alleine hinaus aus der Verwirrung. Wir müssen uns immer wieder klarmachen, dass die anderen, die noch in der Höhle gefangen sind, durch das Licht, das wir erforschen, geblendet werden. Selbst uns versetzt seine Helligkeit ja zuweilen noch einen Stich. Wir müssen uns klarmachen, dass wir, auch wenn wir selbst den Eindruck haben, wir hätten beachtliche geistige, psychische, gar spirituelle Schritte vollzogen, für die Gefangenen nichts weiter sind als sabbernde, hasserfüllte Spinner. Die Welt der Höhle und die von draußen, liegen nicht nur unendlich weit auseinander (so wie eine Höhle und eine andere), sondern bilden zwei völlig unterschiedliche Bezugssysteme. Begriffe wie „Sonne“ oder „Wind“ oder „Regen“ sind den Höhlenbewohnern völlig fremd, so dass eine Verständigung über diese Dinge mit ihnen schwierig bis unmöglich ist. Die einzige Möglichkeit ist, sie von ihren geistigen Fesseln zu befreien und sie behutsam Richtung Ausgang zu lotsen. Dieser Prozess ist schmerzhaft, aber notwendig. Wir sind in der Verantwortung, auch anderen den Weg zu zeigen, den wir gegangen sind. Und wenn möglich, ihnen dabei ein wenig zu leuchten, damit sie die Fallstricke und Hindernisse besser erkennen.
Kairos bedankt sich für Beleuchtung seines Weges bei: Schattenkönig, Deep Roots, Barbarossa, Thomas Völker, Templer, Eisvogel, Osimandias, Manfred Kleine-Hartlage, Druide (C.R.), Barbara, DeeEx, Meyer, Submarine, Karl Martell, Michael Winkler, Alex Kurtagic, Kassandra und bei allen Autoren, von denen Texte auf „As der Schwerter“ erschienen sind.
Kommentare aus dem Originalstrang auf „As der Schwerter“:
- Matagarrapatas:
Also, hier war man schon mal weiter.
Kommentar von Matagarrapatas — 8. Juni 2011 @ 20:48
- Kairos:
Ich kann gar nicht ausdrücken wie sehr ich solche ätzenden, nichtssagenden Kommentare hasse. Sie kommen auch immer von Leuten, die sich sonst nicht wirklich mit intelligenten Kommentaren hervortun. Um mir so eine Scheiße mitzuteilen wendest Du überhaupt Zeit zum tippen auf?
Ich mache das hier auch nur, um ein für allemal klarzumachen: Ich diskutiere gerne zur Sache, gerne auch kontrovers, aber so einen Blödsinn könnt ihr euch echt sparen. Dann lest doch woanders weiter!
Kommentar von Kairos — 8. Juni 2011 @ 22:45
- submarine:
Mir gefällt dieses “Gespräch” sehr gut, vor allen Dingen der Stil ist hervorragend. Wie die Gespräche zwischen L. Annaei Senecae und Lucilium. Schon sehr cool !
Kommentar von submarine — 8. Juni 2011 @ 23:23
- Stefan Wehmeier:
“Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wird vorzüglich darin gefunden, daß die besonders rentablen Kapitalanlagen großen Maßstabes heute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer Ergiebigkeit übrig bleiben. …Nur ein allgemeiner europäischer Krieg könnte dieser Entwicklung Halt gebieten durch die ungeheure Kapitalzerstörung, welche er bedeutet.”
(Aus der Zeitschrift des Sparkassenverbandes, 1891)
“Trotz der heiligen Versprechen der Völker, den Krieg für alle Zeiten zu ächten, trotz der Rufe der Millionen: ‘Nie wieder Krieg’, entgegen all den Hoffnungen auf eine schönere Zukunft muß ich sagen: Wenn das heutige Geldsystem, die Zinswirtschaft, beibehalten wird, so wage ich es, heute schon zu behaupten, daß es keine 25 Jahre dauern wird, bis wir vor einem neuen, noch furchtbareren Krieg stehen. Ich sehe die kommende Entwicklung klar vor mir. Der heutige Stand der Technik läßt die Wirtschaft rasch zu einer Höchstleistung steigern. Die Kapitalbildung wird trotz der großen Kriegsverluste rasch erfolgen und durch Überangebot den Zins drücken. Das Geld wird dann gehamstert werden. Der Wirtschaftsraum wird einschrumpfen, und große Heere von Arbeitslosen werden auf der Straße stehen. An vielen Grenzpfählen wird man dann eine Tafel mit der Aufschrift finden können: ‘Arbeitssuchende haben keinen Zutritt ins Land, nur die Faulenzer mit vollgestopftem Geldbeutel sind willkommen.’ Wie zu alten Zeiten wird man dann nach dem Länderraub trachten und wird dazu wieder Kanonen fabrizieren müssen, man hat dann wenigstens für die Arbeitslosen wieder Arbeit. In den unzufriedenen Massen werden wilde, revolutionäre Strömungen wach werden, und auch die Giftpflanze Übernationalismus wird wieder wuchern. Kein Land wird das andere mehr verstehen, und das Ende kann nur wieder Krieg sein.”
Silvio Gesell, 1918
Es dauerte tatsächlich “keine 25 Jahre” vom Ende des ersten bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges. Der dritte Weltkrieg wäre in den 1980er Jahren fällig gewesen und wurde nur durch die atomare Abschreckung bis in die Gegenwart verhindert. Durch das Ausbleiben dieser “überfälligen Sachkapitalzerstörung” hat die Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz – sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch zwischen den Staaten – heute ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht, sodass genau drei mögliche Szenarien unmittelbar bevorstehen:
Das Ende mit Schrecken (finaler Atomkrieg) Der Schrecken ohne Ende (globale Liquiditätsfalle) Die Natürliche Wirtschaftsordnung (echte Soziale Marktwirtschaft)
Eine “vierte Möglichkeit” gibt es nicht: http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_zeitreihen.php?graph_diff=relative&graph_begin=1998&graph_end=2011-04&open=ewu&func=row&tr=AV3712&showGraph=1
Über die erste Möglichkeit gibt es nichts zu sagen, die zweite ist das Lieblingsthema aller Crash-Phantasten und die dritte ist wahrscheinlich. Der Crash-Phantast, der “zur Sicherheit” noch ein paar Goldklötzchen bunkert, weiß nicht, was es bedeutet, wenn in einer globalisierten Zinsgeld-Ökonomie mit über 6.500.000.000 Menschen der Geldkreislauf – und damit die Arbeitsteilung – mitgekoppelt zusammenbricht. Die Heilige Schrift bezeichnet dieses Ereignis als “Armageddon”.
Für die dritte Möglichkeit bedarf es der “Auferstehung der Toten”. Als geistig Tote sind alle Existenzen zu bezeichnen, die vor lauter Vorurteilen nicht mehr denken können. Werden Sie lebendig: http://www.deweles.de
Kommentar von Stefan Wehmeier — 9. Juni 2011 @ 00:25
- Sir Toby:
Sie würden es aber „national befreite Zonen“ nennen und eisern bekämpfen, wenn Deutsche anfangen würden, sich friedlich etwas zu schaffen, was die Indianer in Nordamerika haben.
Das ist auch wieder so eine Frage … ; die großen ‘linken Zentren’ (z.B. Rote Flora) sind doch alle durch Besetzung und anschließend der Bereitschaft, das Eroberte mit Gewalt zu verteidigen, geschaffen worden. Vor dem Hintergrund eines Meinungstrendwechsels in den nachwachsenden Generationen würde ich das nicht von vornherein für aussichtslos halten.
Kommentar von Sir Toby — 9. Juni 2011 @ 09:13
- Osimandia:
Lass Dich von solchen Kommentaren nicht irritieren, Kairos. Der Text ist hervorragend und ich wünschte, jeder Islamkritiker würde das lesen.
Allerdings dürften die meisten zunächst mal einen Schock davontragen. Dennoch bin auch ich der Ansicht, dass Islamkritik immer noch als ein erster Schritt ins Licht angesehen werden kann. Diese Leute sind wenigstens unzufrieden, Zufriedene erreicht man nicht. Um beim Höhlengleichnis zu bleiben – solche Menschen (Islamkritiker) empfinden wenigstens die Schatten, die sie sehen, als hässlich, wenn sie auch ziemlich böse und höhnisch werden können, wenn man versucht anzudeuten, dass sich das Problem nicht damit lösen lässt, dass man das Personal, das die Gegenstände trägt, auswechselt.
Der Neo in diesem Gespräch ist ganz sicher eine Ausnahmeerscheinung unter den Islamkritikern. Aber man darf dennoch den Rest auch nicht aufgeben.
Ich glaube, wir können uns nicht mit Linken vergleichen, Sir Toby. Die sind eine “staatstragende” (oder genauer: NWO-tragende) Stütze der Gesellschaft, und was die dürfen, dürfen wir noch lange nicht. Deshalb müssten solche Bestrebungen zunächst einmal “diskret” vonstatten gehen.
Kommentar von Osimandias — 9. Juni 2011 @ 13:19
- Sir Toby:
# Osimandias
Nein, wir sollten uns nicht mit den Linken vergleichen. Wir sollten sie natürlich auch nicht einfach ‘kopieren’ wollen. Worauf ich hinaus wollte war: Wird die Drohung mit Gewalt – in einer bestimmten Situation und eingebettet in die passenden gesellschaftlich-mentalen Parameter – auf eine bestimmte Aktion des ‘Gebildes BRD’ (ich weigere mich die BRD als Staat zu bezeichnen, denn ein Staat ist – für mich jedenfalls – die ‘Form einer kollektiven Erfahrung’, was voraussetzt, daß diese Erfahrung von einem Volk erst einmal gemacht, dann von den dazu bestimmten Mitgliedern dieses Volkes reflektiert und formuliert wird (diese Mitglieder zeigen ihre Bestimmung ganz natürlich dadurch, daß sie sich eben, im Gegensatz zu anderen, durch ihr Tun als fähig zu eben dem – Reflektieren und Formulieren – erweisen) und aus der formulierten kollektiven Erfahrung schließlich die Form des Zusammenlebens, die Bestimmung wer und wer nicht ‘dazu gehört’ und die Art der Beziehung zu anderen, ebenfalls als Staaten formulierten kollektiven Erfahrungen, festgelegt wird) zu antworten, werden die Repräsentanten dieses Gebildes einen Rückzieher machen und nicht von ihrer Machtmöglichkeit im Sinne polizeilicher Gewalt Gebrauch machen.
Ich erinnere etwa an ‘Rostock-Lichtenhagen’ … natürlich war die BRD-Journallie am Kochen. Am Überkochen eigentlich – und ihre Darstellung der Ereignisse und der Hintergründe war von der Art, die man von ihr erwarten mußte. Aber ich entsinne mich sehr gut, daß etliche vorgesehene ‘Aufnahme- bzw. Endlager für Migrant_innen’ stillschweigend geräumt und das Pack dorthin verfrachtet wurde, wo der Widerstand geringer war – in den Westen. Beispielsweise nach Wir in Nordrhein-Westfalen (Bodo Hombach). Das bedeutet: Ist die Situation die richtige … werden sie keifen – aber kneifen! Nur muß die (Gesamt-)Situation natürlich die richtige sein, und man kann nicht enfach jederzeit mit Gewalt drohen und hoffen sich damit dann durchzusetzen. Dass das nicht funktioniert ist mir auch klar. Es muß natürlich erst einmal genügend ‘Masse’ vorhanden sein – das ist wie beim Bodybuilding: Ohne Masseaufbau kann man keine Muskeln formen.
Eine Grundbedingung dürfte die reale Erfahrung von Fremdheit der Fremden – etwa durch ihr unübersehbar anderes Verhalten (z.B. das spontane, exzessive und dabei völlig entgrenzte Gewaltverhalten der Bereicherer) sein – in ausreichender Kapazität. Das verweist uns auf die Großstädte. Eine weitere Grundbedingung: die erfahrbare Auflösung des Rechtes bzw. die offene Anwendung von zwei-Klassen-Recht bei dem die Deutschen die Deklassierten sind. Noch eine Grundbedingung: Die gewohnte Kompensation und Korruption durch Materie und Materielles (Konsumgüter) läßt sich nicht mehr im notwendigen Maße aufrecht erhalten; das schönste Auto nützt niemandem mehr, wenn er sich weder das Auto noch den Sprit leisten kann. Oder vielleicht noch das Auto, aber dafür nicht mehr den Sprit. Oder umgekehrt. In Spanien konnte man gerade erleben wie aus einer Generation der Verwöhnten praktisch über Nacht eine Generation der Verlierer wird – so etwas erhöht die Bereitschaft zum Umdenken ganz enorm!
Nehmen wir Kairos, der den obigen Artikel verfaßt hat. Wie hätte der Kairos aus der Zeit, in der sich Rostock-Lichtenhagen abgespielt hat, wohl reagiert, wenn er den Text desheutigen Kairos damals zu lesen bekommen hätte?! Sie verstehen was ich sagen will? Menschen können sich ändern … in ihren Einstellungen – mitunter sogar sehr schnell. Nun – wie bekommt man die ‘Masse’ aus der man Muskeln formen kann. Wie schon in ‘Soziale Krisenvorsorge’ geschrieben wurde, beispielsweise indem man versucht Stadtteilinitiativen/-gruppen/-vereine zu gründen …. oder auch in bestehende Vereine (z.B. Feuerwehr – Kaninchenzüchterverein dürfte nicht so günstig sein) hineingeht und sondiert wie die Stimmungslage so ist. Und wenn die Stimmung in unserem Sinne günstig ist, leistet man Aufklärungsarbeit – schließlich wollen wir die Leute ja nicht einfach in ein Unglück stürzen, sondern sie dafür sensibilisieren, daß sie längst im Sturz ins Unglück begriffen sind.
Das heißt also man klärt die Leute auf, was abläuft …. und wo es herkommt! Und bietet ihnen dann Alternativen hat – so man welche hat. Und am besten können das natürlich die Leute, die früher mal genauso gedacht und gefühlt haben wie die Leute, die sie jetzt aufklären sollen. Denn die wissen natürlich anhand ihrer persönlichen Lebensgeschichte am besten was sie zum Umdenken bewogen hat. Und nach dem Aufklären … kommt die Phase, in der man sich irgendwie organisieren muß: das wäre dann die Phase der (politischen) Muskelbildung! Und wenn man den Bizeps immer weiter entlang geht kommt man eben irgendwann auch zur Hand – die eben auch eine Faust werden kann! Und manchmal aus Gründen der Überlebensnotwendigkeit auch werden muß!!
Nun können wir natürlich nicht von vornherein sagen wo wir Erfolg haben werden, wo sich also in Aktivitätszentrum bilden kann und wo nicht. Wenn 10 Leute in 10 Großstädten dasselbe versuchen, wird es vielleicht in zwei Städten zu einem Erfolg kommen und es wird sich eine Art erstes Gewebe bilden lassen, das irgendwann mal politisch handlungs- und durchsetzungsfähiges Organ wird. Das muß man einfach der Entwicklung überlassen, denn vorherbestimmen können wir es leider nicht. Es ist halt wie mit dem Samen: der eine fällt auf fruchtbaren Boden und bringt üppigen Pflanzenwuchs hervor, der andere fällt auf steinigen Boden und verdorrt – und ein dritter fällt ebenfalls auf fruchtbaren Boden … und verdorrt ebenfalls. Wir können es nicht vorher wissen.
Kommentar von Sir Toby — 9. Juni 2011 @ 17:04
- Templarii:
Ich würd Kinder zeugen. Das erhöht das Kraftpotenzial enorm.
Kommentar von Templarii — 9. Juni 2011 @ 18:38
- Kairos:
Templer: Keiner hält Dich auf, Viel Erfolg! Ich helfe auch mit.
Sir Toby: Genau das will ich ja mit dem Dialog sagen: Wir alle haben mal anders gedacht, sind auf bestimmten Wegen dorthin gekommen, wo wir jetzt sind. Jetzt sind wir an der Reihe uns die Mühe zu machen andere aus dem Schlamassel rauszuholen. Sie werden uns angiften, sie werden sich winden, aber wenn wir es richtig anstellen, werden sie der Wahrheit nichts entgegenzusetzen haben.
Bei mir waren vor allem die E-Mails ausschlaggebend, die ich mit den unterm Artikel genannten Leuten ausgetauscht habe, bzw. waren sie eine notwendige Ergänzung zu den Artikeln, die ich gelesen habe.
Man braucht an den Stellen, wo es schwerfällt die inneren Schranken zu überwinden, die Scheuklappen abzunehmen, persönliche Leitung. Wenn man dann den Schritt übers Wasser gemacht hat, dann muss man wieder ein bißchen alleine laufen, bis das nächste Hindernis kommt.
Das ist die Schwierigkeit für uns: Die Leute da anzuleiten, wo sie Anleitung brauchen und da alleine zu lassen, wo sie Dinge selbst erkennen müssen.
Man nehme nur die ganze NWO-Theorie. Für uns ist das beinahe “common sense” geworden, aber außerhalb unseres kleinen Kreises halten die Leute Dich für verrückt, wenn Du sowas erzählst. In diesem Punkt war zum Beispiel Osimandias mein “Morpheus” indem er mir – ganz wie das im Dialog mit Neo geschieht – einfach gesagt hat, wo ich suchen muss, um bestimmte Dinge zu finden. Viele Aussagen, die Morpheus in dem Dialog macht sind direkte Zitate von Osimandias.
Manfred kann einen mit seiner Liberalismuskritik einfangen. Viele Islamkritiker sind sehr liberal (war ich auch früher) und sind einfach blind (Manfred: autistisch) gegenüber den Gefahren des Liberalismus.
Wenn man sich eingehender mit Geschichtsfälschungen beschäftigen will ist Schattenkönig der richtige Mann. Alleine sein Stauffenberg- Text war ein so krasses Erweckungserlebnis für mich. Aber wie gesagt war entscheidend der private Austausch.
Ich wiederhole: Wir müssen uns immer wieder klarmachen, dass nicht nur unsere Begriffe völlig fremd für die Ohren der BRD- hörigen sind, sondern sie unsere Aussagen nicht nur als sachlich, sondern auch moralisch falsch empfinden. Bei manchen sind die psychischen Barrieren so hoch, dass man sie kaum umgehen kann.
Wir müssen also sehr feinfühlig sein (manchmal hilft allerdings auch der Holzhammer, kommt auf den Charakter an). Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, wir wüssten was, was die anderen nicht wissen (selbst wenn es uns selber so vorkommt). Wenn wir ihnen erzählen, dass sie noch in der Matrix stecken, dann werden sie sich von uns abwenden. Niemand hört gerne, dass alles was er glaubt eine Illusion ist.
Wir müssen sokratisch vorgehen, Fragen stellen, klarmachen, dass wir nicht glauben die Weisheit gepachtet zu haben, sondern nur die Wahrheit suchen. Dass wir nicht glauben einen Prozess vollendet zu haben, sondern uns noch immer darin befinden. Dass wir nicht eine 180 Grad- Drehung vollziehen mussten, unser Charakter gleich geblieben ist, während wir – mit den neuen Informationen gefüttert – aufgrund genau dieses Charakters eben nun anders handeln müssen.
Osimandias nannte die Islamkritiker als potentielle Aspiranten. Ich glaube auch, dass man dort suchen sollte. Sie sind ja nicht nur unzufrieden, sondern gehen auch logisch/ intellektuell an die Sache ran, sind also prinzipiell rationaler Argumentation zugänglich. Vielen kann man zeigen, dass einige Überzeugungen von ihnen irrational sind. Aber Vorsicht! Einige sind so verbohrt, da gewinnt ihr keinen Blumentopf!
Kommentar von Kairos — 9. Juni 2011 @ 20:13
- submarine:
Tel Aviv – Die israelischen Nachkommen verfolgter jüdischer Einwanderer aus Deutschland entdecken ihre Wurzeln wieder: 100.000 Israelis haben deutsche Pässe, wie die israelische Zeitung “Jediot Achronot” am Dienstag unter der Überschrift “Deutschland – das ist keine Schande mehr” berichtete. Allein seit 2000 seien von der deutschen Botschaft in Tel Aviv mehr als 70.000 Pässe an deutschstämmige Israelis vergeben worden. http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,765998,00.html
Na fein!
Schauen wir mal, ob ALLE Nachfahren von Verfolgten -auch den Deutschen früherer Epochen- einen deutschen Pass bekommen. Ich denke da an die Nachkommen Deutscher, Brasilianer, Afrikaner, Amerikaner usw. usf.
Kommentar von submarine — 9. Juni 2011 @ 23:11
- Transatlantic Conservative:
Sorry OT – Hier koennte sich auf ungewoehnlichem Gelaende eine interessante Diskussion anbahnen, die noch einiger vernuenftiger Teilnehmer bedarf:
http://gatesofvienna.blogspot.com/2011/06/when-treason-becomes-norm-why.html
Kommentar von TC — 10. Juni 2011 @ 02:50
- -noricus-:
Vor vielen Jahren war es Dr. William L. Pierce, der mir die rote Pille anbot. Im Gegensatz zu Morpheus aber ohne die Warnung, daß es hernach nicht mehr möglich sein wird, in die völlige Ignoranz zurückzufallen. Einmal geöffnet, bleiben sie offen, die Augen. Manchmal ist das Licht außerhalb der Höhle auch für Zeitgenossen, die daran gewöhnt sein müssten, schmerzhaft blendend. Dennoch – ich wollte nicht mehr tauschen mit den Höhleninsassen. Gleichgesinnte finden sich stets, man bleibt nicht alleine. Einstellungen, Geisteshaltungen ändern nachhaltig das eigene Leben, müssen es ändern, will man sich selbst teru bleiben. Viele Konsequenzen, die man für sich selbst zieht, sind einfach, andere Maßnahmen verfeinern den Freundeskreis: Manche bröckeln weg, andere Freunde erweisen sich dafür umso mehr als solche. Erstklassiger Beitrag, Kairos – dein Blog ist eine Inspiration!
Kommentar von -noricus- — 10. Juni 2011 @ 18:04
- Deep Roots:
Faszinierender Strang – sowohl der Artikel als auch die Kommentare! Da werde ich es wohl nur happenweise im Laufe des Abends schaffen, alles zu schreiben, was mir dazu so einfällt. Vorerst nur noch ein kleiner Holzhammer für Leute, die (wie offenbar Matagarrapatas) das Ganze mißverstanden haben und die Neos Positionen für Kairos’ heutige halten:
In Neo hat Kairos seine alten Einstellungen in Kombination mit denen, wie sie heute noch von “liberalen Islamkritikern” (z. B. Clio und Mona Lisa im “Kartoffel-Strang”, aber auch vielen in der PI-Gemeinde) vertreten werden, zusammengefaßt, um sie den Argumenten von “Morphimandias” auszusetzen, in denen wohl auch seine eigenen heutigen Ansichten verarbeitet sind.
Ich hoffe, das beugt weiteren Mißverständnissen vor.
TC, der von Dir verlinkte Fjordman-Artikel auf GoV sieht vielversprechend aus. Ich habe vorerst nur in den Anfang reingelesen, aber nach diesem und dem Titel zu urteilen, könnte das wieder ein übersetzenswerter Beitrag von Fjordman sein.
Kommentar von Deep Roots — 10. Juni 2011 @ 18:23
- Kairos:
Noricus: Dies ist nicht mein Blog, ich arbeite erst voll hier mit, seit wir „As der Schwerter” heißen. Den überwiegenden Teil der Arbeit hier macht Deep Roots. Meinen „Kairosblog”, den wir erst jüngst in „Einigkeit und Recht und Freiheit” umbenannten habe ich zu einem Archiv umfunktioniert, um mehr Zeit für Artikel wie den obigen zu haben.
Deep Roots: „Morphimandias” ist super.
TC: Habe die Diskussion zum Fjordman Artikel mal überflogen und bin entsetzt, wie viele erzliberale Waschlappen sich da rumtreiben („das ist ein ideologisches Problem, blabla, was ist mit Ibn Warraq, blabla, Rasse gibt es nicht, blabla”). Hoffe am WE noch dazu zu kommen mich in die Diskussion einzumischen. Ich arbeite wie gesagt gerade an einem Artikel, der die ganze Rassenthematik noch mal aufrollt. Vielleicht können wir ja doch noch dem ein oder anderen die Augen öffnen…
Kommentar von Kairos — 10. Juni 2011 @ 19:07
- Deep Roots:
Ja, Noricus, wie Kairos vorhin schrieb, bin ich jetzt der Inhaber dieses ursprünglich von Manfred unter dem Namen „Counterjihad“ eingerichteten und zunächst nur von BeforeDawn, dann auch von mir betreuten Blogs, den Manfred dann an mich abgegeben hat (siehe auch „Mein Abschied vom Counterjihad” von Manfred). Die Neukonzipierung als „As der Schwerter“ geschah bereits unter Mitwirkung von Kairos, der seither ebenfalls Admin ist.
Den oben verlinkten Fjordman-Strang habe ich mir jetzt durchgelesen, und ich meine: Der gehört unbedingt übersetzt! Darin sieht man daß Fjordman weitestgehend unsere Positionen teilt, und ich habe hier wieder ganz stark den Eindruck, daß er in seiner Analyse so weit geht, wie er kann, ohne das J-Wort auszuspucken, das er dabei ständig auf der Zunge trägt (statt dessen verwendet er etliche Codewörter). Für diese Zurückhaltung ist er von etlichen in unserem Sektor der Blogosphäre angegriffen worden (teilweise hat man ihn sogar als Verräter beschimpft und ihm sogar unterstellt, gar kein wirklicher Norweger zu sein, sondern der gewissen „identitären Gruppe“ anzugehören), was ich ungerecht finde. Fjordman ist einer von uns, und er hat nur den Fehler begangen, gewissen Kreisen zu sehr zu vertrauen, so wie es etliche von uns früher auch getan hätten, wenn sie wie er prominent genug gewesen wären, um mit jenen auf „Counterjihad Summits“ in Kontakt zu kommen. Jetzt haben sie ihn an der Kandare, und er muß aufpassen, nicht zu deutlich zu werden und zu sehr an der langen Leine zu zerren, weil sie ihn (und womöglich seine Angehörigen) sonst den Moslems ans krumme Messer liefern könnten.
Im Diskussionsstrang fand ich es aber ermutigend sehen, daß doch schon viele der Kommentatoren ähnlich denken wie wir (Du warst auch wieder gut, TC!), und neben dem wie üblich verlogenen Takuan Seiyo waren es im wesentlichen nur „Blogger“, „Egghead“ und „Hesperado“, die in der Hauptsache die rassenblinde Neocon-Orthodoxie vertraten. Und kein Wort vom Baron oder von Dymphna…
Kommentar von Deep Roots — 10. Juni 2011 @ 20:35
- Deep Roots:
Noch ein Post Skriptum zu meinem vorigen Kommentar: In „Die Nation als Idee“ vertritt Kevin Alfred Strom so ziemlich 1:1 dieselben Positionen wie Fjordman in seinem neuen Artikel, nur daß er im Unterschied zu Fjordman den jüdischen Anteil an unserer Misere offen benennt. Daß er sich dies leisten konnte (noch dazu unter seinem wahren Namen) liegt neben dem First Amendment und der Tatsache, daß er beruflich nicht direkt oder indirekt von Juden abhängig war, auch daran, daß er sich nie als Islamkritiker betätigt hat, weshalb man ihn nicht mit der Drohung erpressen konnte, moslemische Fanatiker auf ihn zu hetzen.
Aber drangekriegt haben sie ihn schließlich doch, wozu ich seine Darlegung seines Falles zu lesen empfehle. Siehe auch Greg Johnsons exzellente Stellungnahme dazu im Kommentarstrang zu Kevin Stroms Dresden-Artikel.
Kommentar von Deep Roots — 10. Juni 2011 @ 21:12
- Deep Roots:
PPS: In diesem Kommentar zu Dennis Mangans „How the Israel Lobby pushed the Iraq War“ vom 11. März 2011 wie auch teilweise in einem nachfolgenden äußerte Fjordman sich schon weit deutlicher zur J-Frage, als er es heute tut. Aus dieser Zeit gibt es etliche ähnlich interessante Aussagen von ihm in den Kommentarsträngen bei Mangan’s während im selben Zeitraum im judeophilen „Gates of Vienna“ weit weniger von ihm zu lesen war. Daß er sich nachfolgend wieder deutlich zahmer äußerte, ist für mich ein deutliches Indiz dafür, daß auf ihn Druck in dieser Richtung ausgeübt wurde. Siehe auch meinen Kommentar zu Schattenkönigs „Warnung: Blog-Epidemie“, vor allem diesen Satz: „Bei stärkeren Individuen, die wissen, was mit ihnen geschehen ist, kann es sein, daß sie in hilflosem Zorn die Behandlung von Islamisierungsthemen allgemein verweigern und abgesehen von seltenen, allgemein gehaltenen düsteren Prophezeiungen über unsere unmittelbare Zukunft nichts mehr schreiben außer kürzeren Essays über die Geschichte europäischer Nahrungsmittel“, der auf Fjordman gemünzt war („History of Pasta“/„Preparing for Ragnarök“).
Kommentar von Deep Roots — 10. Juni 2011 @ 21:33
- Manfred:
@ Deep Roots:
Ich habe Fjordmans Essay gelesen. Beim besten Willen: Ich kann nicht nachvollziehen, wie Du zu der Einschätzung kommst:
Darin sieht man daß Fjordman weitestgehend unsere Positionen teilt, und ich habe hier wieder ganz stark den Eindruck, daß er in seiner Analyse so weit geht, wie er kann, ohne das J-Wort auszuspucken, das er dabei ständig auf der Zunge trägt (statt dessen verwendet er etliche Codewörter).
Fjordman hat in seinem Artikel nichts Anderes geschrieben, als ich zum selben Thema auch geschrieben hätte und auch geschrieben habe. Ich kann Dir versichern: Man kann so etwas denken und schreiben, ohne dabei ständig gegen antisemitische Versuchungen ankämpfen zu müssen.
Kommentar von Manfred — 11. Juni 2011 @ 02:28
- Sir Toby:
# Manfred
Ich denke, er hat mit der Auflistung der aus seiner Sicht Verantwortlichen für die Dekonstruktion der Europäer mit den Punkten 1, 4 und 6 alles gesagt was es zu sagen gibt. Diese Anregung zum Weiterfragen als solche zu erkennen, auf- und anzunehmen … und dann eben genau das was man als ‘Berechtigter’ tun muß, nämlich selber weiterforschen an genau diesen Punkten, ist sozusagen ein Filter, ein Auswahlmechanismus, der die Geeigneten von den Ungeeigneten trennt – oder ‘die Spreu vom Weizen’, wenn einem diese Formulierung lieber ist.
- The Unites States Government. 4. The anti-white Leftists controlling Western academia and mass media. 6. The anti-white bias and genetic Communism aggressively promoted by Hollywood and the American entertainment industry.
Zu Punkt 4 und 6 finden wir auf der ZOG-Seite die Informationen unter ‘Mass Media’.
Mass Media
Who Controls Big Media? Who Controls Hollywood? Who Controls Television? Who Controls Music? Who Controls Radio? Who Controls Advertising? Who Controls the News? (Part 1) Who Controls the News? (Part 2)
Zu Punkt 1 finden wir alles notwendige unter …
Government/Politics
Who Controls the White House? Who Controls the Senate? Who Controls the Congress? Who Controls the Supreme Court? Who Controls the State Department? Who Controls the Justice Department? Who Controls the Defense Department? Who Controls the Treasury Department?
Und zu Punkt 4, soweit es ‘western academia’ betrifft, habe ich mich auf den einen Punkt der ‘Think Tanks’ beschränkt…
Social Engineering
Who Controls the Think Tanks?
Und etwas weiter oben in seinem Artikel verweist er auf die Ursache, indem er den Beginn des Vernichtungskrieges gegen die Weißen mit einem bestimmten Ereignis identifiziert.
The USA was the first Western country, in 1965, to open its borders to mass immigration from the entire world as a matter of ideological principle. US authorities have been promoting similar policies elsewhere in the West ever since.
Ich weiß nicht, ob die Methode, die er hier anwendet, eine bestimmte Bezeichnung hat. Ich würde sie als Variation der sokratischen Methode verstehen, wobei er eben keine direkten Fragen stellt, sondern Aussagen macht, Feststellungen trifft … – die im Bewußtsein der ‘Geeigneten’ bei Konfrontation mit eben diesen Aussagen/Feststellungen genau die Fragen auslösen, die er eben nicht direkt stellt – beispielsweise also “Wer hat denn dieses Einwanderungsgesetz geschaffen? Und aus welchen Gründen? Was war so schlecht an dem vorhergehenden Zustand, daß er nun unbedingt geändert werden mußte?”
Und im Bewußtsein der ‘Ungeeigneten’ … tut sich eben nichts. Sie lesen die Feststellungen – und sind damit zufrieden. Wohingegen nun die ‘Geeigneten’ bei Kevin MacDonald nachschlagen bzw. sich erinnern, was er zu diesem Einwanderungsgesetz und seiner Genese geschrieben hat. Deep Roots hat ja sogar eine deutsche Übersetzung davon angefertigt, die ich natürlich gerade jetzt nicht finde – ich bin aber sicher, daß er sie gerne noch einmal verlinken wird.
Kommentar von Sir Toby — 11. Juni 2011 @ 09:24
- Osimandia:
Ich stimme Dir absolut zu, dass Fjordman kein „Verräter” ist, Deep Roots, und ich bin auch überzeugt, dass er wirklich ganz genau das ist, was er scheint: ein Norweger. Und ein anständiger und sehr kluger.
Aber es scheint mir nicht, dass er das blendende Licht gesehen hat. Das wird auch in dem von Dir verlinkten Kommentar bei Mangans klar.
Vor einiger Zeit sagte einmal ein junger Mann zu mir zum Thema Holocaust (es war kein so genannter Leugner) ziemlich nachdenklich: „Wenn ich Jude wäre, dann wäre mir das Thema höchst peinlich und ich würde nur wünschen, dass nie wieder ein Wort drüber verloren wird.”
Ja, und ich kann das nachvollziehen, das hat etwas mit Stolz und Würde zu tun, wie wir (Weißen, Germanen oder wie auch immer) das verstehen. Auch unsere Vorstellung von einer Welt, wie sie sein sollte, ist eben keineswegs universal, sondern nur UNSERE. Andere haben gegenteilige Vorstellungen von Würde (als ein Grund für das Verbot von Holocaustleugnung wird angegeben, dass es die Würde von Juden beschädigen würde, wenn die Leute das nicht mehr glauben)
Offensichtlich sehen die Leute, die wirklich Juden SIND, das aber ganz anders. Der Grund, dass sie nicht so reagieren, wie dieser junge Deutsche, liegt daran, dass er kein Jude IST.
Das macht Fjordman in dem Mangan-Kommentar auch. Seine Überlegungen gehen dahin, dass es doch eigentlich saublöd ist, ausgerechnet die weißen Amerikaner, die das judenfreundlichste Volk sind, das jemals auf Erden gewandelt ist, offenbar so zu hassen, um sie mit antiweißer Propaganda und „diversity” zusammen mit ihren europäischen Brüdern zu ruinieren.
Es stimmt ja: Nicht nur Moslems, sondern auch Schwarze und Mexikaner sind in ihrem Geschwätz (!) antisemitischer als Amerikaner und andere andere Weiße und in ihrer Alltagsgewalttätigkeit viel bedrohlicher für den einfachen Juden auf der Straße.
Daraus schließt Fjordman – und aus seiner Sicht auch völlig logisch – dass obwohl überdurchschnittlich viele Juden an diesem Vorgehen beteiligt sind, es keinesfalls eine Gruppenstrategie sein kann, sondern sich eben nur einzelne Juden (die nicht so übermäßig schlau sind) daran beteiligen. Reingefallen sind auf die Propaganda sozusagen! Weil Europäer früher immer so grundlos böse zu ihnen waren und sie das dümmlicherweise nicht aus dem Kopf bekommen.
Auf diese Gedankengänge kommt er, wie aus dem Kommentar ganz klar hervorgeht, durch die Überlegung: „Wenn ich Jude wäre….” Er IST aber – wie der junge Deutsche in meinem Beispiel – keiner! Und das verhindert ganz offensichtlich, dass er den Elefant im Zimmer sehen kann, obwohl ihm dieser schon auf den Zehen steht.
Kommentar von Osimandias — 11. Juni 2011 @ 10:36
- Templarii:
Es braucht noch: Who controlled the Sowjet Union.
Und “Antisemitismus” ist ne hohle Nuss – die Gruppierungen, welche die Macht durch “Antisemitismus-geschrei” bekommen – handeln nicht im Sinne vieler Juden, es gibt auch Gegner auf Jüdischer Seite.
Die ganzen Holocaust-Trottel erkennt man an dem wie sie mit Ausrottungsgeschichten bei anderen Völkern umgehen. Antikapitalisten, Kommunisten, Zionisten und Menschenrechtler die Stalin, Lenin und Trotzki bewundern sind bösartige, mörderische Pharisäer die über Leichen gehen. 100 Millionen Leichen.
Und was die organisierte “Neujudenschaft” angeht, fragen sie mal in osteuropa wie viele der grausamen Massenmörder (Inklusive des Gründers des NKWD Jagoda) Jüdischen Ursprungs waren und Russland als Kultur hassten.
Templarii
Kommentar von Templarii — 11. Juni 2011 @ 11:57
- Sir Toby:
Und das verhindert ganz offensichtlich, dass er den Elefant im Zimmer sehen kann, obwohl ihm dieser schon auf den Zehen steht.
Da muß ich doch noch mal auf ein älteres Ding referieren … wie man den Elefanten im Raum unter allen Umständen übersehen kann…
Kommentar von Sir Toby — 11. Juni 2011 @ 13:14
- Osimandia:
@Kairos:
Jetzt sind wir an der Reihe uns die Mühe zu machen andere aus dem Schlamassel rauszuholen.
Das macht Ihr ja hier mit diesem Blog, und zwar ganz großartig.
Die Frage ist nur: Müssen wir ihnen nicht vielleicht auch dahin „nachlaufen”, wo sie sich bereits in Massen tummeln?
Die Islamkritiker als potentielle Aspiranten habe ich vor allem auch deshalb genannt, weil ich selber mal einer war. Ich denke schon, dass es sinnvoll ist, sich an die zu wenden, deren Innenwelt man aus eigener Erfahrung kennt. Für diejenigen, die auf einem anderem Wege aus der Höhle rausgeklettert sind, ist (zum Beispiel) PI vielleicht nicht das richtige Betätigungsfeld – wer nie dort war, dem müssen die so behämmert vorkommen, dass ich mir den Zugang zu der Gedankenwelt schwer vorstellen kann. Es fällt ja schon uns schwer, die einmal die Ansichten dort geteilt haben – also zumindest mir.
In letzter Zeit empfinde ich PI jedoch nicht nur als naiv und verblendet, sondern als aggressiv antideutsch.
Aber es wird eben von vielen gelesen, die (erstmal heimlich und verschämt?) googeln, ob’s auch andere gibt, denen die Türkeninvasion auf den Geist geht und bei denen die Begeisterung über die kulturelle Bereicherung nicht so recht aufzukommen vermag.
Du hast recht, sie sind nicht nur unzufrieden, sie haben auch die Bereitschaft, außerhalb des Mainstreams zu denken und darüberhinaus sind sie auch schon ein bisschen daran gewöhnter, als Rassist und Nazi beschimpft zu werden, das heißt: sie sind etwas abgehärtet und halten Gehässigkeit von politisch korrekter Seite – zumindest mal im Internet – auch aus.
Es ist gut, wenn man nie vergisst, wo man selber einmal war, und dafür ist dieser Artikel eine wertvolle Erinnerung. Ich glaube kaum, dass jemand als Morpheus geboren wird.
Ich zum Beispiel war lange Zeit wesentlich verblendeter als der Neo im Text, ich kann meine eigene Begriffstutzigkeit heute fast nicht mehr begreifen. Das muss man aber! Rote Pillen lagen garantiert haufenweise auf meinem Weg, ich kann mich im nachhinein auch tatsächlich an Situationen erinnern, in denen ich welche gefunden habe, sie aber ablehnte. Ich kann von mir sagen, ich hätte viel, sehr viel früher den Weg nach draußen finden können. Nunja, besser spät als nie, und es hilft vielleicht, da Verständnis zu haben, wo man sich die Haare raufen will.
Es ist nämlich nicht so, dass die Information unzugänglich gewesen wäre, zumindest nicht in den letzten 10-15 Jahren.
Aber erstens geht man im Internet schon mal gar nicht auf solche Seiten und zweitens – wenn man sich mal auf eine verirrt – denkt man erschreckt: „Oh Gott oh Gott! DAS also sind die Leute, vor denen man immer gewarnt wird.” Ich bin vor Jahren mal über ein amerikanisches Forum gestolpert, das solche erschreckten Gedanken ausgelöst hat und sofort rückwärts wieder raus. Aber der Name war einprägsam und meine Neugier war groß …. und man kann ja mal rein zu akademischen Zwecken gucken, wie die so ticken, oder? ….So kanns auch gehen.
Lustig ist ja, dass die Linken den Islamkritikern häufig vorwerfen, sie wären eigentlich Rassisten und Antisemiten und Ausländerfeinde und Nazis, die das alles nur hinterhältig-verlogen mit Islamkritik „tarnen”.
Das ist natürlich Blödsinn!
Ich bin abslout überzeugt, die meinen, was sie sagen. Die sonnen sich gewaltig darin, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte und das tolle Grundgesetz und die noch tollere Re-education gegen die Scharia (die nun wirklich nicht kurz vor der Einführung steht) zu verteidigen.
Und die würden ja so gern die ganze Welt in Deutschland begrüßen, wenns bloß keine Moslems wären, denn Moslems sind ja – wie bei PI die Spatzen von den Dächern pfeifen -. genau das gleiche wie Nazis. Im Koran steht ja auch genau das gleiche drin wie in Mein Kampf. Und überhaupt muss der Islam nach deren Ansicht sowieso weltweit weg.
Das Gehetze und die Vorwürfe der Linken, von Politik und Medien bringt Islamkritiker dazu, sich in Distanzierungen und Widerlegungen zu ergehen, bis sie ihre Hetzer noch politisch korrekt überholen.
Ich habe in meiner Islamkritikerzeit mal gelesen, dass türkische Väter ihre jugendlichen Töchter gerne als Hure beschimpfen. Sie tun das, obwohl sie ganz genau wissen, dass das Mädchen keine Hure ist und einen tadellosen Lebenswandel führt. Diese gelegentlichen Beschimpfungen sollen dazu führen, dass das Mädchen sich erst recht extreme Mühe gibt, die Beschimpfungen zu widerlegen.
Und das machen Politik und Medien, LInke, Grüne, Antifa und das restliche Gesocks mit den Islamkritikern. Und es wirkt. „Die Freiheit” ist bestenfalls eine Lachnummer, schlimmstenfalls ist sie ein vorsätzlich aufgebautes Ventil, das der Agenda nicht schadet, aber diejenigen, die ärgerlich mit den Hufen scharren, erstmal 10 Jahre sinnlos beschäftigt hält.
Es ist nicht leicht, das den Leuten klarzumachen. Ich denke wie Kairos, dass Fragen ein besserer Weg sind als Belehrungen.
Kommentar von Osimandias — 11. Juni 2011 @ 14:11
- -noricus-:
Eigentlich wollte ich diesen Kommentar beim o.a. Fjordman-Beitrag auf Gates of Vienna hinterlassen, doch mein Mobiltelefon macht auf blogspot.com Macken… Im Grunde stimme ich mit Fjordmans Thesen überein, doch sehe ich eine wichtige Argumentationslücke, die belanglos erscheinen mag, mir aber zu dahingehend zu denken gibt, daß Fjordman halt noch im Zeitgeist verfangen sein mag. Fjordman merkt an, daß unsere Vorfahren sich mit hohem Blutzoll die Freiheit erkämpften, als sie sich gegen die Türkeninvasion und dir Mauren wehrten. Ein Opfer, das, betrachtet man heutige politische Zustände, beinahe nutzlos erscheint. Dann betrachtet er sehr differenziert den nationalsozialistischen Staat und kommt zum Schluß, daß „die Nazis” im Grunde die größten Verräter der Weißen gewesen seien, wenn man die heutigen Auswirkungen, die Nachwehen ihrer Herrschaft betrachtet. (das war jetzt alles sinngemäß zitiert) Während Fjordman Helden wie Juan de Austria oder Prinz Eugen unter Berücksichtigung der damaligen, historischen Gegebenheiten zugesteht, in ihrer Not richtig gehandelt zu haben, gestattet er sich keinen Blickwinkel auf den Nationalsozialismus im historischen Kontext – ganz im Gegenteil hängt er diesbezüglich vollinhaltlich dem Mainstream an, was mich, gelinde gesagt, enttäuscht.
Kommentar von -noricus- — 11. Juni 2011 @ 14:30
- Manfred:
@ Noricus:
Das genau ist für mich ein starkes Indiz, warum ich nicht glaube, dass Fjordman irgendwelche inneren Hintergedanken von der Art hat, wie Deep Roots glaubt.
Wenn Fjordman davon ausgeht, die Nazis hätten der Rechten so unermesslich viel Schaden zugefügt (was ja mindestens die These von der deutschen Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg impliziert), dann ist er in einem Punkt im globalistischen Paradigma befangen, der politisch weitaus weniger problematisch ist als der Antisemitismus, der also wesentlich unbefangener diskutiert werden könnte.
Kommentar von Manfred — 11. Juni 2011 @ 15:31
- Deep Roots:
@ Manfred: Richtig, die Zustände, die Fjordman beschreibt und kritisiert, sind alles solche, die sowohl Du als auch wir von „As der Schwerter“ ebenfalls ablehnen. Und natürlich nennt er bei seiner Auflistung der dafür verantwortlichen Kräfte nur deren öffentlich sichtbare Fassaden beim Namen (US-Regierung, EU, anti-weiße Linke, die die westlichen Universitäten und Massenmedien kontrollieren, Hollywood und die amerikanische Unterhaltungsindustrie). Das alles kann man so sagen, ohne die Juden dahinter zu meinen, und wenn Du diesen Essay geschrieben hättest, dann wüßte ich auch, daß Du damit tatsächlich nicht die Juden meinst. Auch bei Fjordman müßte man nicht notwendigerweise annehmen, daß er sie sehr wohl meint und sich nur hütet, das explizit zu sagen. Dann wäre es gut möglich, daß es uns (und ähnlich Denkenden) nur so vorkommt, weil wir all diese Institutionen bereits mit den Juden identifizieren, die zumindest stark darauf Einfluß nehmen, wenn sie sie nicht wie im Fall eines entscheidenden Teils der Medien sogar besitzen.
Aber Fjordman hat bereits vor über einem Jahr viel klarer ausgedrückt, daß die Juden einen wesentlichen Einfluß in dieser Richtung ausüben, während er gleichzeitig auf GoV fast verstummt ist, als wüßte er, daß er dort mit solchen Äußerungen nicht mehr wohlgelitten ist. Das war auch bei weitem nicht der einzige Mangan’s-Strang, wo er sich so geäußert hat. Und ein Jahr später rudert er auf einmal wieder zurück, kritisiert die Juden mit keinem einzigen Wort mehr und verteidigt sie sogar? Für mich riecht das sehr danach, daß man ihm einen Maulkorb verpaßt und ihn als sogar als modernen Galilei zum Abschwören gezwungen hat, genauso wie es bei Sarah Maid of Albion anzunehmen ist, die nach ihrem dritten Teil von “Der heimliche Genozid” mit ihrem erst nach langer Pause erschienenen vierten Teil eine deutliche Abschwächung geliefert hat.
@ Osimandias: Es kann gut sein, daß Fjordman damals noch nicht wirklich „den Blitz gesehen“ hat, sondern nur ein Wetterleuchten; daß er sich zu der Zeit gerade aus der Matrix zu befreien begann. Es kann aber auch sein, daß seine Fragen im Mangan’s-Kommentar gewissermaßen „sokratisch“ gedacht waren. Damit die Leser sich eine Meinung dazu bilden können, gebe ich einen Großteil dieses Kommentars nachfolgend übersetzt wieder:
Wenn jüdische Organisationen in den Vereinigten Staaten anzuerkennen gezwungen sind, daß IQ real ist, dann werden sie auch beantworten müssen, warum so viele jüdische Organisationen den Massenimport von Völkern mit niedrigem IQ in die USA unterstützen.
Objektiv gesprochen sind die Vereinigten Staaten lange Zeit eines der pro-jüdischsten Länder auf diesem Planeten gewesen. Aber wenn das der Fall ist, wie klug ist es dann wirklich, daß jüdische Organisationen eine Politik unterstützen, die die langfristigen Interessen und vielleicht das Überleben der USA untergräbt?
Zum Beispiel schrieb Joel Stein in der LA Times: „Als stolzer Jude möchte ich, daß Amerika weiß, was wir vollbracht haben. Ja, wir kontrollieren Hollywood. [Hier habe ich den Link zu diesem Artikel gefunden!]
Okay, dann habe ich die folgende Gegenfrage: Als jemand, der zufällig eine Menge Filme von überall auf der Welt sieht, kann ich nicht anders als zu bemerken, daß die Lächerlichmachung oder Dämonisierung von Weißen, und damit meine ich Personen europäischer Abstammung, beinahe mandatorisch geworden ist, besonders in Hollywoodproduktionen. Ich werde nicht den Juden alleine die Schuld dafür geben; der vielleicht rabiateste anti-weiße Film, den ich in den letzten Monaten gesehen habe, war Avatar von James Cameron, der kein Jude ist. Die Tatsache, daß Millionen von Weißen tatsächlich dafür bezahlen, sich so beleidigen zu lassen, stellt einen Propagandasieg dar, den selbst die kommunistischen Länder nie erzielten.
Jedoch bleibt immer noch die Frage: Sogar die ADL gibt zu, daß es einen unverhältnismäßigen jüdischen Einfluß in Hollywood gibt, und es ist eine unbezweifelbare Tatsache, daß Hollywood allgemein gesprochen sehr negativ ist gegenüber Menschen europäisch-christlicher Herkunft. Gibt es eine Verbindung zwischen diesen beiden Tatsachen? Die Menschen werden diese Frage früher oder später stellen, ob es der ADL gefällt oder nicht.
Dies könnte man damit erklären, daß die Juden historisch gesprochen oft von europäischen Christen schlecht behandelt wurden und ihnen daher allgemein mißtrauen. Jedoch hat es in den USA keine antijüdischen Pogrome gegeben, zumindest nicht von Weißen, und die USA sind entscheidend gewesen sowohl beim Besiegen der antijüdischen Nazis als auch bei der Unterstützung des jüdischen Staates Israel während seiner ganzen Existenz.
Das Fazit ist, daß es keinen berechtigten historischen Grund gibt, Weiße in den USA wegen Antisemitismus zu dämonisieren. Warum bestehen also viele jüdische Organisationen darauf, genau das zu tun? Man muß nicht Albert Einstein sein, um zu erkennen, daß die Unterminierung des vielleicht pro-jüdischsten Landes der Welt keine kluge Langzeitstrategie für die Juden selbst ist. Ich erkenne dies, und ich bin bloß ein nichtjüdischer Simpel. Wenn Juden dies nicht begreifen, dann sind sie vielleicht doch nicht so klug, wie sie von sich denken.
Zum Schluß noch einmal der von Sir Toby erbetene Link zu Kevin MacDonalds Jüdische Mitwirkung an der Gestaltung der amerikanischen Einwanderungspolitik von 1881-1965: Ein historischer Rückblick.
@noricus: der von Dir zitierte Absatz in Fjordmans Essay ist mir ebenfalls negativ aufgefallen. Ich hoffe, daß das nur ein Lippenbekenntnis von ihm an das von Manfred erwähnte globalistische Paradigma war.
Kommentar von Deep Roots — 11. Juni 2011 @ 16:02
- Kairos:
Manfred: Ich verstehe nicht ganz, inwiefern Du die Diskussion um die Kriegsschuld als unproblematischer ansiehst als Kritik am jüdischen Einfluss auf die Globalisierung. Die Kriegsschuld ist doch DAS Werkzeug, um jede nationalistische Bestrebung von deutscher Seite zu verteufeln. Wir können in diesem Zusammenhang überhaupt nichts “unbefangen diskutieren”, wie ja z.B. auch die hysterischen Reaktionen auf “German Views” zeigen:
http://www.german-views.de/2011/05/20/the-third-war-against-germany/comment-page-1/#comment-83
Das Entscheidende ist ja, dass es aus unserer Perspektive etwas krampfhaftes hat den jüdischen Einfluss auf die Globalisierung nicht zu thematisieren. Ich halte in diesem Zusammenhang auch das Wort „Antisemitismus” für irreführend, weil niemand von uns ein Judenhasser ist, was das Wort ja sagt. Wir sind auch keine Moslemhasser (oder Islamophobiker), wenn wir den Islam kritisieren und keine Schwarzenhasser, wenn wir über rassische Themen reden.
Wir wollen nur unser eigenes Volk erhalten. Und genau DAS ist das Problematische für unsere Gegner, der Grund, warum sie uns mit allen Mitteln verteufeln müssen.
Kommentar von Kairos — 11. Juni 2011 @ 16:04
- Manfred:
@ Kairos:
Die Reaktion war hysterisch deutschfeindlich, aber ich wurde trotzdem nicht in die Nazi-Ecke geschoben. Insgesamt glaube ich schon, dass das Thema emotional weniger aufgeladen ist.
Kommentar von Manfred — 11. Juni 2011 @ 20:21
- Templarii:
Ach, Nazi ist inzwischen jeder – selbst Juden die gegen den missbrauch der jüdischen Opfer im 2 Weltkrieg sind.
Selbst Britische, Amerikanische, Australische, Polnische, Russische und Französische Gegner der modernen Politik der kulturellen Selbstzerstörung sind “Nazis”. Das hat alles keinen Gehalt mehr.
Kommentar von Templarii — 12. Juni 2011 @ 01:22
- Kairos:
Das meine ich ja. Wir werden schon „in die rechte Ecke” gestellt, wenn wir nur unser eigenes Überleben einfordern. Also scheiß drauf, stehen wir halt in der rechten Ecke! Die Nazikeule ist nur ein Zensurinstrument.
Kommentar von Kairos — 12. Juni 2011 @ 11:17
- -noricus-:
Applaus! Ganz meine Meinung! Die Nazikeule wird heute derart inflationär gebraucht, daß sie inzwischen beinahe jeder Zeitgenosse abbekommen hat. Diese Witzfiguren glauben doch tatsächlich, daß dieses Instrument heute noch jemanden Furcht einflößt…
Kommentar von -noricus- — 12. Juni 2011 @ 11:38
- Templarii:
Es macht doch Furcht bei fast jedem. Es gibt einige die „immun” sind, und das sind Enkelkinder von Nazi-Zwangsarbeitern.. Und die kackt es ziemlich an das die verdammten Kommunisten so verlogen mit Menschenrechtsverletzungen umgehen. Es ist wie mit dem Feminisus der dazu geführt hat das jede böse beschissene primitive arschlochhafte Frau einen intelligenten, freundlichen, zuvorkommenden Mann völlig zum schweigen bringen kann..
Templarii
Kommentar von templarii — 12. Juni 2011 @ 12:46
- Deep Roots:
Zu Karl Poppers Konzept der „Offenen Gesellschaft“ hätte ich einiges zu sagen. Wenn man Poppers ethnischen Hintergrund bedenkt, wird einem klar, warum er uns eine tribalistisch orientierte Gesellschaft als „geschlossen“ (Enge suggerierend) und „zum Totalitarismus neigend“ madig machen, als „Kollektivismus“ verdammen und als positiven Gegensatz die „offene“ (d. h. im Grunde multikulturelle) Gesellschaft anpreisen wollte (oh ja, all diese Mosaiksteinchen ergeben mit der Zeit wirklich ein immer vollständigeres Bild).
Zu seiner Gegenüberstellung des gescheiterten „geschlossenen“ Sparta mit dem „offenen“ Rom ist zum einen zu sagen, daß Sparta ebenfalls kein monoethnischer Staat war. Die eigentlichen ethnischen Spartaner, die den Status von Vollbürgern (Spartiaten) hatten, machten nur eine Minderheit aus. Daneben gab es noch die „Periöken“ („Herumwohnenden“), die ethnisch dorischer Herkunft waren wie die Spartiaten selber und auch den spartanischen Dialekt sprachen; sie waren zwar persönlich frei, mußten jedoch Abgaben leisten und hatten keine politischen Rechte. Und die größte Bevölkerungsgruppe stellten die Heloten, deren Bezeichnung sich wahrscheinlich vom griechischen helein = nehmen, erobern ableitet. Wahrscheinlich waren sie die Nachkommen der nicht-dorischen Vorbevölkerung Lakoniens und Messeniens, die von den eindringenden Spartanern unterworfen und zu einer Art Staatssklaven gemacht worden waren. Als solche waren sie gedemütigte, rechtlose Bauern, deren Aufgabe in der Versorgung der Spartiaten bestand. Jedes Jahr wurde ihnen rituell der Krieg erklärt, worauf junge Spartiaten nachts ausziehen, Heloten aufspüren und töten durften.
Dieses gespannte Verhältnis zwischen den Ethnien sorgte dafür, daß die Spartiaten ständig vor Aufständen auf der Hut sein mußten und deshalb, wie auch Egon Flaig in seiner „Weltgeschichte der Sklaverei“ schreibt, außenpolitisch öfters nicht handlungsfähig waren. Auch führte der Umstand, daß die Heloten für die Spartiaten arbeiten mußten, zu der ausschließlich politisch-militärisch ausgerichteten Lebensweise letzterer, was wohl (in Kombination mit immer wieder notwendiger Bekämpfung von Helotenaufständen) deren beständigen demographischen Niedergang zur Folge hatte. So gab es zu Beginn des 5. vorchristlichen Jahrhunderts etwa 8.000 wehrfähige Spartiaten; kaum 100 Jahre später waren es nur noch 5.000, und in der Mitte des 3. vorchristlichen Jahrhunderts nicht einmal mehr 1.000. Spartas Niedergang ist also kein Beleg für die angeblich nachteilige tribalistische Ausrichtung einer Gesellschaft, sondern die Folge des anhaltenden Versuchs, sich als in der Minderheit befindliche Herrenschicht über ein Fremdvolk im selben Land zu halten, um dieses ausbeuten zu können. Wie auch in anderen sklavenhaltenden Gesellschaften zeigte sich, daß die Stützung der Wirtschaft auf die Ausbeutung Unfreier zu einer Räubermentalität führt, die produktive Arbeit verachtet und zu einer Erschöpfung des Staatswesens führen muß, wenn man niemanden mehr ausrauben oder ausbeuten kann (arabisches Kalifat, osmanisches Reich!), oder wie im Fall der Spartaner zu einem demographischen Ausbluten in selbstzweckhaften Kriegen.
Im Gegensatz dazu war Rom ebenfalls zunächst nur ein ethnisch homogener Stadtstaat, dessen Armee bis ins 2. vorchristliche Jahrhundert ein Milizheer war, „das Volk in Waffen“, das aus Bürgern rekrutiert wurde, die sich für die Dauer eines Krieges der militärischen Disziplin unterwarfen und danach wieder ins Zivilleben zurückkehrten. Die Soldaten waren begüterte Männer, in der Regel Bauern, die sich ihre Waffen und Ausrüstung selbst beschaffen konnten und die ihren Dienst im Heer als eine Pflicht sahen, die sie Rom schuldeten. Es war dieses Milizheer, das Italien eroberte, Karthago besiegte und Rom die Vormachtstellung im Mittelmeerraum erkämpfte.
Die Motivation für diesen bewaffneten Dienst am Volk kam zunächst von der Bedrohung des anfänglich noch kleinen Roms durch Nachbarvölker wie die Etrusker, gegen die es einen anhaltenden Überlebenskampf zu führen hatte, sowie auch danach noch durch diverse andere Nachbarstämme. Beim Umgang mit letzteren nach dem Sieg über sie bewies Rom ein besonderes Geschick darin, diese nach und nach in das römische Staatswesen einzubeziehen und ihren Angehörigen schließlich das römische Bürgerrecht zu gewähren. Dies war anfänglich, als es noch um ethnisch nahe verwandte italische (latinische) Stämme ging, ein Erfolgsrezept, das eine relativ rasche territoriale Ausweitung ermöglichte. Später waren das nicht mehr so nahe verwandte, wenngleich immer noch indogermanische Völker, die nach diesem Prinzip ins Römische Reich einbezogen wurden, wie die Griechen in deren süditalienischen Kolonien (und später auch in Griechenland selber) sowie die keltischen Stämme in „Gallia cisalpina“, der Poebene. Was all diese Volksgruppen an dieses zunehmend multiethnischer werdende Reich band, war nicht etwa die multikulturelle „offene Gesellschaft“ an sich, wie Popper meinen würde, sondern neben der militärischen Macht Roms die materiellen Vorteile, die letzteres mit seinem Organisations- und Ingenieurstalent zu bieten hatte.
Als sich das römische Imperium jedoch immer mehr über Italien hinaus ausdehnte, wurde es langsam ein Opfer des eigenen Erfolges, ohne es zunächst zu merken. Weil die Einbindung der annähernd gleichsprachigen Latiner gelungen war, versuchte man es mit Griechen und Kelten, und als auch das gelang, mit Ägyptern, Numidern, überlebenden Puniern, Phöniziern und sogar Arabern (mit Marcus Iulius Philippus, auch Philippus Arabs genannt, war im 3. nachchristlichen Jahrhundert sogar ein Sohn eines arabischen Scheichs römischer Kaiser gewesen). Solange das Reich weiterhin politisch und militärisch erfolgreich war, hielt es trotz der vielen Ethnien noch zusammen, aus denen es bestand.
Die Ausdehnung über Italien hinaus hatte jedoch zur Folge, daß das Milizsystem immer mehr an seine Grenzen stieß. Feldzüge hielten die daran teilnehmenden Bürger immer länger von ihren heimischen Bauernhöfen fern, und die Bewohner der diesen Kriegsschauplätzen näheren, ins Römische Reich eingegliederten Provinzen empfanden Rom gegenüber nicht dieselbe Loyalität, sodaß man immer mehr zu einem reinen Berufsheer überging. Und dies leitete neben anderen Faktoren den schleichenden militärischen Niedergang Roms ein. Denn diese Soldaten dienten zunächst 20, später 25 Jahre ihres Lebens in den römischen Legionen und durften in dieser Zeit nicht heiraten. Und wenn sie die Dienstzeit überlebten und eine zivile Existenz gründeten, waren sie für die damalige Zeit schon alt. Zwar hatten die Soldaten öfters eine eheartige Beziehung mit einer Frau, mit der sie auch Kinder zeugten, aber man kann davon ausgehen, daß Männer, die sich für den Dienst in der Armee entschieden, im Schnitt weniger Kinder hinterlassen haben als andere, die Zivilisten blieben, sodaß über die Generationen hinweg das kämpferische Element nach und nach aus der römischen Bevölkerung herausgezüchtet wurde (ein Faktor, der auch bei heutigen Wehrpflichtdiskussionen zu bedenken ist!).
Zudem waren die römischen Feldherren darauf angewiesen, aus dem Dienst ausscheidende Veteranen mit einem Stück Land zu versorgen. Solange das Römische Reich sich weiter ausdehnte, stand solches Land zur Verfügung, auch wenn es im Zusammenhang mit Enteignungen der einheimischen Bevölkerung zu Unmut führte. Als jedoch infolge imperialer Überdehnung keine weitere Expansion mehr möglich war, weil das riesige Reich in einer Zeit, in der Armeen noch zu Fuß marschierten und die schnellsten Nachrichtenmittel in Meldereitern und Ruderschiffen bestanden, auf Krisen an der Peripherie nicht mehr ausreichend schnell reagieren konnte, gab es auch kein neues Land mehr, mit dem man Armeeveteranen nach Dienstende abfinden konnte. Die Rekrutierungsprobleme nahmen zu (wohl auch aufgrund des vorhin erwähnten dysgenischen Effekts auf die Wehrhaftigkeit), man war immer mehr auf Söldner aus fremden Völkern angewiesen, und als – wohl auch getrieben durch die Klimaabkühlung in der Spätantike und angelockt vom Reichtum Roms – immer mehr Völker aus Nord- und Osteuropa in den Mittelmeerraum drängten, war das Reich nicht mehr zu halten. Das „Amerika der Antike“, dessen Erfolgsgeschichte als monoethnisches Staatswesen eines militärisch und zivil leistungsfähigen Stammes begonnen hatte und dessen gelungene Einbeziehung ethnisch nahe verwandter Stämme seine Eliten dazu verleitet hatte, es aus ihrem persönlichen Ehrgeiz in guten Zeiten weit über das hinaus auszudehnen, was das römische Volk als solches gebraucht hätte, endete als gescheiterte „offene Gesellschaft“, deren multiethnisch zusammengesetzte Bevölkerungsteile auseinanderstrebten, als die Zeiten schlechter wurden und seine militärische Macht verfiel.
Kommentar von Deep Roots — 14. Juni 2011 @ 14:06
- Kairos:
Deep Roots:
Ja, das mit der Ethnie ist mir aufgefallen. Das ist frappierend, weil es ein gutes Beispiel dafür ist, dass der Satz „egal aus welchem Grund sie es sagen”, bzw. „Linke sind Linke” nicht stimmt.
Wenn Du Recht hast wird hier nämlich ein völlig anderes Ziel verfolgt, als vorgegaukelt wird. Dass dann mit Taschenspielertricks gearbeitet wird ist zu erwarten.
Die Gegenüberstellung von Rom und Sparta ist so einer, wie Du ja anschaulich gezeigt hast. Im Dialog gehe ich ja auch darauf ein, dass bei Popper das Handeltreiben und sogar die militärische Expansion eine jeweils andere Bewertung erfährt: Eine „geschlossene” Gesellschaft will ihren Einfluss und ihr Territorium ausweiten (böse), eine offene im Grunde auch – aber es ist gut.
Popper schreibt so oft, dass die Angehörigen und Verteidiger der geschlossenen Gesellschaft „nur zurück in den Schoß ihres Stammeskollektivs” (und ähnliche Formulierungen) wollen, dass es einem eigentlich auffallen muss.
Daher identifizieren Liberale eben auch den Tribalismus „an sich” als schlecht und bleiben so im linken Dogma von der Bösartigkeit des „ingroup- outgroup” Denkens befangen.
Es bietet sich eigentlich an, „offen” mit „multiethnisch” zu übersetzen, aber so weit ich mich erinnere sagt Popper, dass er das ausdrücklich nicht meint (bzw. meidet er die genetische Thematik völlig und spricht nur von ideellen Konflikten). Es gibt in seinem Denken nur den „Stamm” (archaisch) und das Kollektiv einer durch die Idee der offenen Gesellschaft vereinigten Personengruppe (modern).
Wie bei vielen anderen Dingen fragt man sich, wie man auf diesen Blödsinn reinfallen konnte. Für mich persönlich kann ich es erklären: Poppers Kritik an Platon, Hegel und Marx hat mich damals für ihn eingenommen. Wie so oft gilt aber hier nicht „the enemy of my enemy is my friend”, worauf mich Hubert Brune auch mal deutlich hingewiesen hat.
Zu Rom möchte ich noch ergänzen, dass das römische Heidentum sich zunächst gut eignete, um Gallier (etc.) mit in den Verbund aufzunehmen, weil die Götter sich doch sehr ähnelten (Caesar sagt nicht, die Gallier „beten einen Gott wie Merkur an”, sondern „die Gallier verehren Merkur am meisten”). Das Christentum war aber eine Universalreligion, die sich auch in den nichteuropäischen Teilen des Reiches, die fremden Kulten anhingen (die natürlich zunächst auch integriert wurden, wie z.B. der ägyptische Isiskult) gut implementieren ließ und vielleicht zunächst auch eine gewisse Einheit schuf (der Monotheismus verträgt sich ja auch ganz gut mit dem Monarchismus, der seit Augustus praktiziert wurde).
Zudem ist es ein wenig seltsam Rom als „offene Gesellschaft” zu bezeichnen. Sklaven wurden wie Tiere behandelt, so etwas wie Philosophie war kaum vorhanden (das überließ man den Griechen), die Römer waren ein Kriegervolk, die das Schöngeistige verachteten – jedenfalls die Römer, die Europa eroberten.
Das späte Reich, das wir mit Dekadenz und Verschwendung in Verbindung bringen, kann man vielleicht eher in diese Kategorie rechnen, nur fällt dann die positive Bewertung weg.
Abschließend: Dass die Anhänger der „geschlossenen Gesellschaft” doch „nur in die Sicherheit ihres Stammeskollektivs” zurückwollen ist das EINZIGE Argument Poppers. Damit steht und fällt das ganze Werk (wenn man zum Beispiel sagt: Warum denn nicht?). Er wirft seinen Gegnern vor, ein psychoanalytisches Argument zu verwenden („du bist ein böser Kapitalist, der sich seines Klasseninteresses nicht bewusst ist!”), verwendet aber genau die gleiche Argumentationsform („du bist ein böser Rassist, der sich seines Stammesinteresses nicht bewusst ist!”). Meine Kritik an Popper, dessen Werk ich wie gesagt früher sehr gut fand, hat an der Formgleichheit dieser Argumente angesetzt. Alles weitere folgt daraus.
Kommentar von Kairos — 14. Juni 2011 @ 16:25
- submarine:
Der UNO-Hochkommissar Antonio Guterres sagt:
«Alle Gesellschaften werden multireligiös, multiethnisch und multikulturell. Das ist unumkehrbar.»
Diese Tendenz zu bekämpfen sei selbstmörderisch und illusorisch, sagte Guterres.
(Von November 1999 bis Juni 2005 war Guterres Präsident der Sozialistischen Internationale. Seit Juni 2005 ist er UNO-Flüchtlingskommissar.)
Kommentar von submarine — 14. Juni 2011 @ 21:19
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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.