Warum wir Protektionismus brauchen

Von Aedon Cassiel, übersetzt von Lucifex. Das Original Why We Need Protectionism erschien am 12. März 2018 auf Counter-Currents Publishing.

Es ist ziemlich komisch, daß genau die Leute, die dauernd darüber reden, daß Wert etwas Subjektives ist, so tun, als wäre eine „produktivere“ Wirtschaft objektiv wertvoller als alle möglichen Alternativen. Wenn die Menschen subjektiv einen stabileren Arbeitsmarkt gegenüber einem vorziehen, der netto insgesamt mehr Zeugs produziert, warum sollten dann die Vertreter der „Theorie vom subjektiven Wert“ das nicht als realistischen Grund für die Befürwortung von Protektionismus sehen? Selbst wenn Protektionismus tatsächlich das nationale Bruttoinlandsprodukt verringert, kann man immer noch vernünftigerweise fragen, was menschliche Wesen mehr brauchen: die Stabilität, die Zukunft besser vorhersagen zu können, oder die Würde, einen Job zu haben? Oder eine größere Gesamtmenge an massenproduziertem Plunder, während die Menschen von einem Sackgassenjob zum anderen treiben?

Austrolibertäre sagen uns, daß es keinen objektiven Weg gibt, eine Rangfolge zu erstellen zwischen dem Nutzen, gewünschte Dinge jetzt zu bekommen, und dem, sie in der Zukunft zu bekommen, und sie erklären, daß es Zinsen gibt, um die Unterschiede in den Präferenzen für jetzt versus später, die es zwischen verschiedenen Individuen gibt, zu koordinieren. Sie werden dann – aus gutem Grund – darauf verzichten zu sagen, daß Investieren „objektiv“ besser ist als Konsumieren. Investitionen gibt es im Grunde ja nur, damit sie schließlich konsumiert werden können. Daher kann der Austrolibertäre als Ökonom kein Urteil darüber abgeben, ob die Entscheidung einer bestimmten Person, zu sparen oder auszugeben, „richtig“ oder „falsch“ war.

Aber dann verraten sie all diese Prinzipien. Obwohl – ihnen zufolge – Dinge wie Einwanderung und Freihandel auf kurze Sicht Kosten kombiniert mit Vorteilen auf lange Sicht haben, behaupten sie, daß es objektiv wahr sei, daß diese Strategien gut sind und unterstützt werden sollten.

Aber dies setzt voraus, daß es eine objektive Antwort darauf gibt, wie man „jetzt“ anfallende Kosten gegenüber „später“ erhaltenen Renditen gewichten sollte – selbst wenn man ihre Annahmen über Kosten und Nutzen gelten lassen würde. Was, wenn ich es einfach vorziehe zu wissen, daß ich meine Kinder dafür ausbilden kann, im selben Gewerbe zu arbeiten, in dem ich mein Leben verbracht habe, was es mir ermöglicht, mich zu entspannen und darauf zu vertrauen, daß sowohl sie als auch ich eine sichere Zukunft haben werden, statt den Konkurrenzprozeß zu beschleunigen und mich und sie in einen instabilen, sich ständig wandelnden Arbeitsmarkt zu werfen, egal wie sehr dies das Bruttoinlandsprodukt für die Generation meiner Enkel erhöhen würde?

Wie A Call for Economic Nationalism von Sacco und Vanzetti Vandal feststellt: „Vor fünfzig Jahren war durchgehende Beschäftigung mit dem Versprechen einer Pension im Ruhestand der Standard in Amerika. Jetzt sind befristete Verträge, die Arbeiter für ein paar Monate oder ein paar Jahre anstellen, der Standard geworden… die Globalisierung hat die dauerhafte Arbeit zerstört.“ Diese Veränderung hat für sich genommen eine extrem bedeutende Auswirkung auf die menschliche Lebensqualität – und sie wird einfach nicht durch materielle Messungen der Wirtschaftsleistung erfaßt. Es ist völlig in Ordnung zu debattieren, ob die Annahme dieser Art von Veränderung der nationalen Lebensart eine bestimmte Menge von „Zeugs“ wert ist.

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Die Unvermeidlichkeit des Ethnonationalismus

Von Aedon Cassiel, übersetzt von Lucifex. Das Original The Inevitability of Ethnonationalism erschien am 18. Dezember 2017.

Liberale versteifen sich auf die Erwartung einer Zukunft, in der Rasse nicht mehr zählt.

Die Weltsicht des liberalen Progressiven ist eine, wo die Welt grundsätzlich in „Sünde“ geboren ist (Patriarchat, Rassismus etc.), sich aber letztendlich selbst erlöst – unausweichlich, durch die Gesetze des Fortschritts – und letztendlich eine Form annimmt, die sich am Ende radikal von der Form unterscheidet, in der sie geboren wurde.

In einem theologischen Kontext würden diese Thesen verschiedentlich als Eschatologie und Soteriologie klassifiziert werden.

Wie der apokalyptische Christ mag der progressive Liberale nicht wissen, wann die Endzeit kommt, aber er ist sich sicher, daß sie kommt, und er weiß, wie sie aussehen wird, wenn sie kommt.

Somit kombiniert sich liberaler Antirassismus mit der progressiven Eschatologie zur Schaffung der Vorstellung, daß Rasse, selbst falls sie jetzt eine Rolle spielt – selbst falls Rasse kein bloßes „Sozialkonstrukt“ ist, sondern ein reales biologisches Phänomen – schließlich verschwinden wird, so wie wir alle unaufhaltsam zu einer einzigen schmutzigweißen Rasse verschmelzen werden.

Als Teenager war mein erster Kontakt mit dieser Idee ein Sketch des indischen Komikers Russell Peters:

In 300 Jahren… begreift ihr, daß es dann keine Weißen mehr geben wird?

Es wird keine Schwarzen mehr geben. Jeder wird beige sein.

Und es kümmert mich nicht; ich bin bereits beige wißt ihr das?

Aber es ist wahr – die ganze Welt vermischt sich.

Mit der Zeit werden wir alle eine Art hybride Mischung aus Chinese und Inder werden. Es ist unvermeidlich – sie sind die beiden größten Populationen auf der Welt… also könnt ihr jetzt vor uns davonlaufen, aber früher oder später werden wir euch poppen. Und ich denke, wenn wir uns bereits sowieso vermischen werden, sollten wir jetzt mit dem Vermischen anfangen, wißt ihr?…

Aber es ist wahr, die ganze Welt vermischt sich. Mit der Zeit werden alle gleich aussehen.

Wo Peters weiters darüber witzelte, Jamaikaner und Italiener zu vermischen, um „kleine Pastafarians“ zu schaffen, Leute aus Holland und von den Philippinen zu vermischen, um „kleine Jalapenos“ zu schaffen, Leute aus Kuba und Islan, um „Ice Cubes“ zu schaffen, verzeichnete National Geographic im Jahr 2013 die unironische Verwendung „solcher handgestrickter Begriffe wie Blackanese, Filatino, Chicanese… Korgentinian… Juskimo… [und] Blaxican.“ Dies war natürlich in der bekannten Artikelreihe enthalten, die uns zeigte, wie die Amerikaner nach Meinung von National Geographic im Jahr 2050 aussehen werden.

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Über Polygamie, das Heiraten der eigenen Cousine, und Terrorismus

Von Aedon Cassiel, übersetzt von Deep Roots. Das Original On Polygamy, Marrying Your Cousin, & Terrorism erschien am 17. März 2017 auf Counter-Currents Publishing.

Ein beliebtes Argument lautet, daß Terrorismus grundsätzlich eine Reaktion auf die US-Außenpolitik ist – daß, selbst wenn islamische Terroristen ihren Zorn in religiösen Empfindungen formulieren, selbst wenn sie glauben, daß die Vereinigten Staaten tatsächlich ein „Großer Satan“ sind, der einem weltweiten islamischen Kalifat unterworfen werden sollten, das nur wegen des amerikanischen „Imperialismus“ so ist, daß sie mit diesen ideologischen Reaktionen um sich schlagen.

Der Wissenschaftler Robert Pape hat für diese These detailliert in zwei verschiedenen Büchern argumentiert, Dying to Win: The Strategic Logic of Suicide Terrorism, veröffentlicht 2005, und Cutting the Fuse: The Explosion of Global Suicide Terrorism and How to Stop It, veröffentlicht 2010. The Nation bezeichnet ihn als „[den] Mann, der jeden Selbstmordanschlag der Welt studiert hat.“

Seiner Analyse zufolge „ist ausländische militärische Besetzung für 98,5 % – und die Entsendung amerikanischer Kampftruppen für 92 % – aller 1833 selbstmörderischen Terroranschläge überall auf der Welt in den vergangenen sechs Jahren [2004 – 2009] verantwortlich.“ Tatsächlich waren zu der Zeit, in der er seine Analyse erstellte, die Tamilentiger von Sri Lanka – die eine sälulare, marxistische Gruppe von Hindu-Nationalisten waren – die weltweit führende unter den für Selbstmordterror verantwortlichen Gruppen.

Lassen wir die Tatsache beiseite, daß, wenn es um moslemischen Unmut wegen der US-„Besetzung“ der moslemischen Welt geht, die amerikanische Präsenz in Saudi-Arabien mindestens so beleidigend ist, wenn nicht mehr, als die amerikanischen Interventionen in anderen Gebieten.

Warum? Bombardieren „die Amerikaner und ihre Verbündeten“ Mekka? Bombardieren sie die an-Nabawi-Moschee in Medina?

Nein.

Die amerikanische Präsenz in Saudi-Arabien ist beleidigend, weil es „das Land der zwei heiligen Stätten“ ist, und es ist daher, in den Worten von Bin Laden, „eine individuelle Pflicht für jeden Moslem, der es tun kann, in jedem Land, wo das möglich ist … die Amerikaner und ihre Verbündeten zu töten … Zivilisten und Militärs … um die al-Aqsa-Moschee und die heilige Moschee [Mekka] aus ihrem Griff zu befreien…“

Es sind ein paar interessante Fakten zur U.S.-„Besetzung“ von Saudi-Arabien anzumerken. In Saudi Arabia: The Ceaseless Quest for Security stellt Nadav Safran von der Harvard University fest, daß der Strom von Moslems, die für die Hadsch genannte jährliche religiöse Pilgerfahrt nach Mekka und Medina reisen, sich nach 1929 infolge der Großen Depression zu einem Rinnsal verlangsamte. Saudi-Arabiens Abhängigkeit von den Einnahmen aus der Pilgerfahrt ist so stark, daß diese Verlangsamung die bloße Existenz des Landes bedrohte – sodaß König Ibn Saud 1933 der Standard Oil of California eine Ölkonzession gewährte, trotz der Tatsache, daß dieses Abkommen „von den religiösen Führern bitter bekämpft wurde mit der Begründung, daß es Ungläubige ins Land lassen würde, die das Volk korrumpieren und Spirituosen, Phonographen [Plattenspieler] und andere Instrumente des Teufels einführen würden.“

Laut der Air Force Historical Research Agency brachte das Ende des Zweiten Weltkriegs einen Stopp der Ölentwicklung und verlangsamte erneut die Rate der Pilgerfahrten. Standard Oil nahm dann Einfluß auf die US-Regierung, daß diese Saudi-Arabien Hilfe durch das Lend-Lease-Programm gab (das laut dem von New Yorks Senator Mead geleiteten Investigating Committee Saudi-Arabien bis 1945 Hilfe im Wert von zwölf Millionen Dollars geliehen hatte). Im Austausch dafür erlaubte Saudi-Arabien amerikanischen Flugzeugen auf dem Weg in den Fernen Osten ab 1942, in Saudi-Arabien zum Auftanken zwischenzulanden. Als daher die Vereinigten Staaten später Ibn Saud ersuchten, ob sie zu diesem Zweck 1944 ihren eigenen Luftstützpunkt in Dhahran bauen konnten, sagte der König ja, und der Bau war 1946 abgeschlossen.

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Vielfalt und die Vergewaltigung der Gerechtigkeit

„Tausche Rassisten gegen Vergewaltiger“

„Tausche Rassisten gegen Vergewaltiger“

Von Aedon Cassiel; Original: Diversity & the Rape of Justice, erschienen am 7. Juli 2016 auf Counter-Currents Publishing.

Übersetzt von Cernunnos (Link am Schluß des eigentlichen Artikels vom Übersetzer eingefügt).

Linke werfen weißen Männern vor, die „Vergewaltigungskultur“ zu befeuern, weil sie mit zu weit gespreizten Beinen dasitzen. Aber sie haben von Nichtweißen tatsächlich begangene Vergewaltigungen schon seit einer Zeit lange vor den massenhaften sexuellen Übergriffen in Deutschland im Jahr 2016 entschuldigt. Die Kölner Silvesterangriffe haben nicht den Beginn dieser Trends dargestellt – sie haben nur der breiteren Öffentlichkeit etwas deutlicher enthüllt, das manche von uns bereits sei langer Zeit beobachtet haben.

Im Jahr 2010 zum Beispiel schrieb eine liberale Aktivistin in Haiti das Folgende:

Vor zwei Wochen, an einem Montagmorgen, begann ich etwas zu schreiben, von dem ich dachte, daß es ein sehr kluger Leitartikel über Gewalt gegen Frauen in Haiti werden würde. Der Fall wurde, wie ich glaubte, von Frauenorganisationen übertrieben dargestellt, die zusätzliche Ressourcen brauchten. Immer engagiert für die Bewahrung der Würde schwarzer Männer in einer Welt, sie sie ständig stereotyp als gewalttätige Wilde darstellt, sah ich diesen Text als eine weitere Gelegenheit, „the man“ im Namen meiner Brüder zu bekämpfen. In dieser Nacht, bevor ich den Artikel fertigstellen konnte, wurde ich auf einem Dach in Haiti von einem genau jener Männer, mit deren Verteidigung ich den Großteil meines Lebens verbracht hatte, festgehalten und wiederholt vergewaltigt.

…Ich bettelte ihn an, mein Engagement für Haiti zu honorieren, als Bruder im gemeinsamen Kampf für ein Ende unserer gemeinsamen Unterdrückung, aber vergeblich. Es kümmerte ihn nicht, daß ich eine Schülerin von Malcolm X war. Er sagte mir, ich solle den Mund halten, und schlug mir dann ins Gesicht. Überwältigt, gab ich den Kampf nach etwa der Hälfte der Nacht auf. … Nicht einmal stellte ich mir vor, daß ich selber ein Gefäß für die Wut eines schwarzen Mannes auf die weiße Welt werden würde, aber ich wurde zu einem solchen. Während ich mich am Verhalten meines Bruders störe, bin ich dankbar für die Erfahrung. … Schwarze Männer haben jedes Recht auf den Zorn, den sie als Reaktion auf ihre Position in der globalen Hierarchie empfinden, aber ihr Zorn ist fehlgeleitet. Frauen sind nicht die Quelle ihrer Unterdrückung; es ist die unterdrückerische Politik und das bisher noch nicht in Angriff genommene weiße Patriarchat, das immer noch die globale Bühne dominiert.

Um es zu wiederholen: diese Frau war verärgert darüber, daß Frauenorganisationen schwarze Männer als „gewalttätige Wilde“ darstellten, um mehr Hilfe zu erhalten – aber ganz buchstäblich bevor sie ihren Protest fertigschreiben konnte, hält einer von ihnen sie auf einem Dach fest und schlägt und vergewaltigt sie. Hinterher ist die Erkenntnis, die sie daraus zieht, die, daß sie „dankbar“ dafür ist, den Zorn erfahren zu haben, der gegen „die weiße Welt“ gerichtet sein sollte – spezifisch gegen das „weiße Patriarchat“. Fragen Sie sich selbst, ob Sie sich vorstellen können, daß irgendjemand – ob ein Linker in einer hypothetischen Zukunft oder ein „Männerrechtsaktivist“ heute – die Vergewaltigung einer Frau durch einen weißen Mann entschuldigt, weil er „jedes Recht auf den Zorn hat, den er empfindet“ als Folge davon, daß ihm seine Kinder von einem ungerechten Familiengerichtssystem weggenommen worden, und daß man ihm bloß beibringen müsse, ihn gegen bessere Ziele zu richten. Fragen Sie sich, was es für eine Empörung gäbe, wenn es jemand täte.

„Eine Vergewaltigung kann 30 Sekunden dauern, aber Rassismus dauert ewig. Laßt sie herein. Flüchtlinge willkommen.“

„Eine Vergewaltigung kann 30 Sekunden dauern, aber Rassismus dauert ewig. Laßt sie herein. Flüchtlinge willkommen.“

Diese widerliche Tradition der selektiven Entschuldigungen für schwere Vergehen wie tatsächliche Vergewaltigung kombiniert mit harscher Verurteilung von Weißen und Männern für weit unschuldigere Handlungen hat jedoch kürzlich den Gipfel der Sichtbarkeit erreicht – selbst nach der versuchten Vertuschung der massenhaften sexuellen Übergriffe in Köln zu Silvester hat eine deutsche Flüchtlingsaktivistin gerade zugegeben, gelogen zu haben, als sie unterstellte, daß die drei nahöstlichen Flüchtlinge, die sie sexuell angriffen, weiße Deutsche gewesen seien, weil sie keinem „Rassismus“ Vorschub leisten wollte. Ein norwegischer Politiker wandte sich an die Presse, um zu sagen, daß ihm sein Vergewaltiger leid tue, weil er als Folge der Tat deportiert wurde. Ein eritreischer Migrant, der eine Frau in einem Parkhaus sexuell überfiel und sich dann der Verhaftung gewaltsam widersetzte, wurde zu bloßen 30 Tagen gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Eine Politikerin der schwedischen Linkspartei stand ausdrücklich zu der Behauptung, daß Vergewaltigung „schlimmer” sei, wenn sie von Schweden (statt Migranten) begangen wird.

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Der Mythos des Feminismus der ersten Welle

SuffragePoster

Von Aedon Cassiel; Original: The Myth of First-Wave Feminism, erschienen am 1. August 2016 auf Counter-Currents Publishing.

Übersetzt von Cernunnos

War es unterdrückerisch, Frauen das Wahlrecht zu verweigern? Lassen Sie es mich von vornherein klarstellen: das Thema dieses Essay ist nicht, ob Frauen jetzt das Wahlrecht haben sollten. Mein Argument ist eines, das hypothetisch dazu in der Lage sein sollte, einen reinen Egalitären zu überzeugen, der glaubt, daß die „menschliche Natur“ in ihrem Kern, unter ihren äußeren Ausdrucksformen, die durch äußere Umstände eingeschränkt werden, eine Art von austauschbarem, einheitlichem „Stoff“ ist. Ich kann die Meinung von jemandem ändern, der glaubt, daß Männer und Frauen nicht einmal psychologisch verschieden sind und der völlig zufrieden mit der Gleichstellung ist, die wir heute erreichen konnten.

Im feministischen Narrativ wird die Verweigerung des Wahlrechts für Frauen durch das Patriarchat oft als die „Ursünde“ dargestellt – als der offenkundigste Akt von Frauenfeindlichkeit, dessen Existenz eine Bewegung von Frauen erforderte, die sich als Frauen organisierten, um ihm ein Ende zu setzen, was das Bewußtsein über eine ganze Reihe anderer Formen patriarchaler Unterdrückung in Bewegung setzte, die es ebenfalls erforderten, daß Frauen sich als Frauen organisierten. Es ist wichtig, im Auge zu behalten, daß es drei völlig getrennte Fragen sind, ob man denkt, daß es gut ist, daß Frauen jetzt das Wahlrecht haben, ob man denkt, daß es gut ist, daß Frauen das Wahlrecht erlangten, als sie es taten, und ob man denkt, daß es zu der Zeit falsch war, daß Frauen das Wahlrecht verweigert wurde. Die Frage, auf die ich mich hier konzentrieren möchte, ist weder die erste noch die zweite, sondern die dritte. Frauen wurde nicht im 21. Jahrhundert das Wahlrecht verweigert, sondern im 19. und 20. Und es gibt bemerkenswerte Unterschiede zwischen diesen Zeiten.

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