Zum Jahreswechsel: Was die Pummerin uns sagt

Von Deep Roots (Erstveröffentlichung am 31. Dezember 2009 auf „As der Schwerter“; hier in Details angepaßt wiedergegeben)

Zum Jahreswechsel 2008/2009 gab es auf Eisvogels Blog „Acht der Schwerter“ ein kleines Silvestertreffen. Thatcher war da, Submarine, Lepanto1 und meine Wenigkeit.

Anläßlich des heutigen Jahreswechsels sei dieser Gedankenaustausch hier im folgenden wiedergegeben:

  • 97) Kommentar von submarine1

30. Dezember 2008 @ 22:10

Thatcher, schauen Sie einmal, was Ludwig Uhland schrieb vor fast zweihundert Jahren.

Neujahrswunsch 1817

Wer redlich hält zu seinem Volke,
der wünsch’ ihm ein gesegnet Jahr!
Vor Mißwachs, Frost und Hagelwolke
behüt’ uns aller Engel Schar!
Und mit dem bang ersehnten Korne
und mit dem lang entbehrten Wein
bring’ uns dies Jahr in seinem Horne
DAS ALTE, GUTE RECHT HEREIN!

Man kann in Wünschen sich vergessen,
man wünschet leicht zum Überfluß,
wir aber wünschen nicht vermessen,
wir wünschen, was man wünschen muß.
Denn soll der Mensch im Leibe leben,
so brauchet er sein täglich Brot,
und soll er sich zum Geist erheben,
SO IST IHM SEINE FREIHEIT NOT.

Es wirkt nur auf den ersten Blick antiquiert.
Nichts dauert ewig, am allerwenigstens Menschenwerk.
Und denken Sie daran: Die Freiheit des Geistes wird siegen. Immer.
Ihnen ein gesundes und positives Neues Jahr von submarine

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Wintersonnenwende/Thomasnacht – 21. Dezember

Aus Waltraud Ferraris Buch „Alte Bräuche neu erleben: Fest- und Alltag im Rhythmus der Jahreszeiten“, das in diesem Buchempfehlungsartikel vorgestellt wird.

Die Thomasnacht ist die längste, die wichtigste und auch gefährlichste Lösselnacht, die in einigen Regionen (vorwiegend im Salzkammergut) auch als erste Perchtennacht bezeichnet wird. In dieser Nacht wähnte man alle Pforten zur Anderswelt offen, der Moment vor der Sonnenwende war entscheidend für Wohl und Wehe, und so ranken sich zahlreiche Bräuche um Zukunftsschau, aber auch um Schutz- und Abwehrzauber. Eine heute fast vergessene Gestalt trat früher in dieser Nacht in Erscheinung, die je nach Region unterschiedliche Namen aufweist. Nach dem langen vorweihnachtlichen Fasten wurde an diesem Tag meist ein Schwein, manchmal auch ein Rind geschlachtet, um genügend Fleisch für die kommenden Festtage zur Verfügung zu haben. So gab es vielerorts den blutigen Thomerl. In einigen Gegenden hieß diese furchterregende Gestalt, die oft als Kinderschreck diente, auch Thomaszoll oder Thomashutze, eine Vogelpercht mit bedrohlich großem Schnabel. Im Bayerischen Wald nannte man diesen Unhold den Thama mit dem Hammer.*

In der Region um Lienz in Osttirol oder im oberösterreichischen Mühlviertel erscheint er hingegen als der freundliche Gabenbringer Thomasniglo, den man heute noch vereinzelt kennt.

[* Möglicherweise ein Hinweis auf eine alte Gottheit, der man sich an diesem entscheidenden Tag früher zuwandte: Thor/Donar, dem Gott von Blitz, Donner und Fruchtbarkeit, dessen Werkzeug ein Hammer war. Bei Trauungen, die einst vom Schmied vorgenommen wurden, legte man deshalb der Braut einen Hammer in den Schoß. Die moderne Blitzforschung zeigt, daß sich nach einem Blitzeinschlag das Bodenmilieu so verändert, daß das Pflanzenwachstum begünstigt wird.]

Für die Thomasnacht gab es eine ganze Reihe von Orakelbräuchen. Einer davon war das Hüadlheben. Wer eine Frage an die Zukunft hatte, mußte den Raum verlassen. Nun legte man neun Hüte auf einen Tisch, wobei nur unter acht davon ein Gegenstand versteckt wurde. Danach wurde der Betreffende wieder hereingerufen und je nachdem, was er unter dem hochgehobenen Hut fand, wies dies auf Ereignisse im nächsten Jahr hin. So bedeutete ein Ring Hochzeit, eine Puppe Kindersegen, ein Geldstück Reichtum…

Wollte ein Mädchen wissen, wie der zukünftige Bräutigam aussah, zog es am Thomastag ein Scheit aus dem Holzstoß vor dem Haus. Je nach Größe, ob gut oder krummgewachsen, würde dann auch der Mann aussehen.

Wintersonnenwende bedeutete, daß das Licht wieder zu wachsen begann. In der alteuropäischen Überlieferung hieß es, der Gedanke, den man im Moment der Sonnenwende denkt, werde mit dem Licht des kommenden Jahres wachsen und damit im eigenen Leben Wirklichkeit werden.

Bei den Römern galt der 25. Dezember als Geburtstag der unbesiegbaren Sonne sol invictus. Römische Soldaten brachten den Kult des Lichtgottes Mithras, dessen Geburtstag ebenfalls am 25. Dezember gefeiert wurde, vermutlich aus Kleinasien mit. Schließlich wurde auch die Geburt Christi für dieses Datum festgelegt, woraus sich das heutige Weihnachtsfest ergab.

Allen gemeinsam ist die Idee des wiedererstehenden Lichtes, eine Art „Lichtgeburt“, die man dahingehend deuten kann, daß eine Klärung stattgefunden hat, und der Mensch rein und frei, also wie ein neugeborenes Kind, in das kommende Jahr eintreten kann.

Erwähnenswert ist auch das Krippenspiel. Der Ursprung dieser Spiele, die das Weihnachtsgeschehen nachstellen, geht bis ins Mittelalter zurück, wo sie in Kirchen oder Klöstern aufgeführt wurden. In Schulen und Kindergärten sind sie beliebtes Element der Weihnachtsfeiern, und an einigen Orten werden heute auch wieder Krippenspiele für Erwachsene abgehalten. Unter anderem in Graden in der Weststeiermark, wo auf dem historischen Lenharthof ein sehr ursprüngliches Spiel im Freien stattfindet, das selbst bei großer Kälte und Schneefall viele begeisterte Zuschauer anzieht.

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Siehe auch:

Volkssagen aus Österreich: Rauhnächte

Volkssagen aus Österreich: Die Perchtl

Wintersonnenwende: Während die Sonne stillsteht von Kevin Alfred Strom

Eine Sonnwendfeier von Kevin Alfred Strom

Imbolc: Das Fest zum Beginn der hellen Jahreshälfte von mir (als Lichtschwert)

Beltane / Walpurgisnacht von mir (als Deep Roots)

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

Eurocentrism and Halloween

Ein interessantes Video von Hugh MacDonald (10:41 min):

Imbolc: Das Fest zum Beginn der hellen Jahreshälfte

morgenlicht

Von Lucifex, unter Verwendung von Material aus Waltraud Ferraris Buch „Alte Bräuche neu erleben: Fest- und Alltag im Rhythmus der Jahreszeiten“.

Beginnend mit dem heutigen Vorabend zum 1. Februar und am 1. Februar selbst, teilweise auch in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar, wird das keltische Fest Imbolc oder Imbolg (gesprochen i-MOLC oder i-MOLG) gefeiert, das ungefähr die Mitte zwischen der Wintersonnenwende und der Frühlings-Tagundnachtgleiche markiert. Mit Imbolc endet die dunkle Jahreshälfte nach keltischer Zeitrechnung, und das helle Halbjahr beginnt, das mit dem Herbstbeginnsfest Lughnasad am 1. August und dessen Vorabend endet. Es ist eines der vier großen keltischen Jahreszeitenfeste, zusammen mit Beltane, Lughnasad und Samhain, und war in heidnischer Zeit mit der Göttin Brigid oder Brighid verbunden, aus der in christlicher Zeit die heilige Brigitta von Kildare wurde, deren Namenstag der 1. Februar ist, während das Fest selbst heute am 2. Februar als Mariä Lichtmeß gefeiert wird. Hier ist, was Waltraud Ferrari in „Alte Bräuche neu erleben“ dazu schreibt:

Mariä Lichtmess – 2. Februar

Mariä Lichtmess gehörte zu den wichtigsten Los- und Feiertagen im ganzen Jahr. Vor allem Beobachtungen zum Wetter standen dabei an vorderster Stelle. Um die Bedeutung dieses Tages zu erklären, muss man etwas weiter ausholen.

Grundsätzlich fiel auf diesen Zeitpunkt ein Mittwinterfest, das von verschiedenen Völkern in vielen Regionen Europas begangen wurde. Es war einerseits ein Reinigungsfest, andererseits ein Anlass, dem wachsenden Licht, dem Sonnenfeuer und dem damit verbundenen Erstarken des Lebens zu huldigen.

Im keltischen Kalender wurde in der Nacht vom ersten auf den zweiten Februar Imbolc gefeiert. Über die Herkunft dieser Bezeichnung herrscht Uneinigkeit. Am wahrscheinlichsten ist die Deutung „rituelle Waschung, Reinigung“. Überlieferungen zufolge war es üblich, speziell Hände, Füße und das Haupt mit Wasser zu reinigen, Haus und Hof zu putzen und anschließend riesige Feuer zu entzünden. Der Tag, an dem dies stattfand, war der Göttin Brighid gewidmet, deren Name so viel wie „die Helle, die Strahlende, die Streitbare“ bedeutet, ähnlich der bereits bekannten Frau Perchta. Brighid war bewandert in Heilkunst und Poesie, sie war die Hüterin des Feuers (weswegen ihr auch die Schmiede unterstanden) und im Speziellen die Hüterin des Herdfeuers und die Schutzherrin gebärender Frauen. Es hieß, Brighid beuge sich über jede Wiege, in der ein Neugeborenes liegt. Die Legende berichtet auch, Brighid besitze einen blauen Mantel, ähnlich dem Firmament. Ihr Symbol ist eine Art Sonnenrad, das heute Brighids Kreuz genannt wird.

brighidkreuz

Römischen Aufzeichnungen nach war Brighid die große Muttergöttin keltischer Stämme, der Briganten (im Nordosten Britanniens beheimatet) und der mit ihnen lose verwandten Brigantier, deren Siedlungsgebiet am Bodensee im heutigen Vorarlberg lag. Einige Orte in Mitteleuropa erinnern noch heute an ihren Namen, unter anderem die Hauptstadt Vorarlbergs, Bregenz.

Im christlichen Kalender feierte man am 1. Februar das Fest der heiligen Brigitte von Kildare/Irland, die vor allem als Viehpatronin und als Beistand bei Geburten angerufen wurde. Sie wurde auch als die „gälisch-keltische Maria“ bezeichnet, wodurch sich der Zusammenhang zum Lichtmessfest ergab.

Auch bei den Römern gab es um diese Jahreszeit ein großes Reinigungsfest mit Namen februa, wovon sich der Monatsname Februar ableitet. Es wurden Fackelumzüge abgehalten, Räucherwerk entzündet und Lärmbräuche zum Vertreiben der dunklen Winterdämonen eingesetzt.

Im Christentum wurde der 2. Februar dann zu Mariä Lichtmess, der Tag der Reinigung Mariä nach der Geburt Jesu. (Nach biblischer Auffassung galt eine Frau nach der Geburt eines Kindes für eine bestimmte Zeit als unrein.) Die um diese Zeit immer schon üblichen Licht- und Feuerbräuche blieben in Form der großen Kerzenweihe erhalten. Bei einem feierlichen Gottesdienst wird für die Gläubigen der Kerzenvorrat für ein ganzes Jahr geweiht, und diese Lichtmesskerzen gelten auch heute noch als besonders wundertätig. Früher stellte man sie den Gebärenden ans Bett, um die Geburt zu erleichtern und Mutter und Kind vor schlechten Einflüssen zu behüten, bei Gewitter wurden sie zum Schutz angezündet, oder man ließ drei Tröpfchen ihres Wachses in den Brotteig fallen und gab dieses spezielle Brot den Tieren zu fressen, um sie vor Krankheiten zu schützen. In Vorarlberg gab es zu Lichtmess die Kerzenrodel. Sie bestand aus einer Art langer, dünner, wachsbezogener Kerzenschnur, die man zu einem kunstvoll gewundenen Knäuel wickelte. Sie wurde nur von Frauen bei Begräbnissen, bei Gedächtnisgottesdiensten oder auf dem Friedhof verwendet.

Der Lichtmesstag spielte im bäuerlichen Leben eine wichtige Rolle. Die fälligen Abgaben mussten bezahlt werden, was oft mithilfe der im Winter hergestellten Produkte geschah, und die Dienstboten wechselten den Arbeitsplatz. Verließ ein Dienstbote den Hof, musste ihm die Bäuerin ein „Lichtmesskoch“ oder einen „Lichtmesskrapfen“ zum Abschied geben.

In einigen Gebieten der Alpen kommen heute noch die Lichtmeßsänger oder –geiger ins Haus, um ihre Segenswünsche vorzutragen. Als Lohn erhalten sie den Lichtmesskrapfen, Schnaps und manchmal auch kleine Geldspenden. Auch in der Stadt lässt sich der Brauch des Lichtmeßsingens in etwas abgewandelter Form praktizieren. Menschen, die gerne miteinander musizieren und singen, können in ihrer Nachbarschaft von Haus zu Haus gehen. Aber auch an einem öffentlichen Platz, ja sogar in der U-Bahn hört mancher vielleicht gerne gute Segenswünsche, die ihm mit auf den Weg gegeben werden.

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Volkssagen aus Österreich: Rauhnächte

rauhnachtmond

Mit der heutigen Nacht, der Wintersonnwendnacht, beginnt eine Folge von zwölf Nächten, die im Volksmund „Rauhnächte“ genannt werden und deren letzte die „Perchtnacht“ oder „Berchtlnacht“ vom 5. auf den 6. Jänner ist. Um diese zwölf Nächte gibt es eine Menge uralter Volksbräuche und Volkssagen, die auf das keltische und germanische Heidentum zurückgehen und in späterer Zeit teilweise christlich überformt wurden. Die „Wilde Jagd“, in Österreich auch „das Gjaid“ genannt, geht um, in den Ställen beginnen Tiere zu sprechen, und in diesen Nächten darf keine Wäsche aufgehängt werden (meine Mutter hält sich bis heute an letzteres). In dieser Zeit, so der alte Volksglaube, ist die Anderswelt besonders nahe.

Ein Beispiel für die Sagen um das „Gjaid“ ist diese aus Vorarlberg:

DAS NACHTVOLK

In Frastanz gibt es einen einsam stehenden Hof, durch den das „Nachtvolk“ alljährlich seinen Weg nahm. Da knackte es zuerst in allen Wipfeln und Gipfeln des nahen Waldes, dann brausten die Unholde unter Hundegebell und Hörnerklang durch den Hof, daß Türen und Tore knarrten und die Fenster klirrten. Wehe den Hausleuten, die dem wilden Volk dabei in die Quere kamen! Sie wurden entweder in Stücke gerissen oder vom wilden Heer weit fortgeführt. Den Tieren, die den Unholden in den Weg liefen, erging es ebenso schlimm wie den Menschen.

Der Bauer ließ in den Rauhnächten stets Hof und Scheune offen, damit die ruhelosen Gesellen ungehindert hindurchziehen konnten. Als er aber einmal nicht daran dachte und abends zuschloß, da riß ihm das nächtliche Volk beide Tore aus, trug sie hinweg und warf sie erst über Feldkirch aus den Lüften zu Boden.

Einmal verirrte sich das Nachtvolk und kam am hellichten Tag ins Kleine Walsertal. Es war gerade Sonntag, und die Dorfleute saßen in der Kirche. Da führten die Unholde einem Bauern die schönste Kuh aus dem Stall, schlachteten sie, bereiteten sich einen schmackhaften Braten und schmausten lustig darauflos. Dabei tanzte und jauchzte die tolle Schar unter lieblichem Saitenspiel. Den Kindern, die im Hause geblieben waren, gab das Volk auch von dem Schmaus zu essen, verbot ihnen aber, auch nur ein Beinchen zu verbeißen oder zu verwerfen.

Nach der Mahlzeit suchte das Nachtvolk die Knochen des Viehs zusammen. Alle fand es, nur einen nicht, der wollte sich nicht finden lassen. Dann baute es aus den Beinchen das Gerippe der Kuh wieder auf, wickelte die abgezogene Haut darüber und sagte dabei: „Das arme Tier wird wohl hinken müssen.“

Als das seltsame Volk abgezogen war, stand die Kuh wieder lebend im Stalle, schleppte aber einen Fuß nach.

Im Montafon kam ein Bauer in einer mondhellen Nacht am Murnertobel vorbei, und weil er müde war, setzte er sich auf einen Stein, zog seine Maultrommel aus dem Sack und spielte sich eins zum Zeitvertreib. Da kam plötzlich das Nachtvolk in langem Zug den Tobel herab, und ein schwarzer Geselle trat zum Bauern und sagte: „Hör, wenn du willst, so lehre ich dich so schön spielen, daß die Tannenzapfen ringsum zu tanzen beginnen.“

„Das wär’ mir schon recht!“ entgegnete der Maultrommler. Ehe aber der Unterricht begann, kam aus der Menge ein Weib herzu, zog den schwarzen Gesellen beiseite und raunte ihm ins Ohr: „Komm, mit dem Bauern ist ja doch nichts anzufangen, der hat heute früh Weihwasser genommen!“

Da bekreuzigte sich der Bauer und erkannte mit Schrecken, welch großer Gefahr er entronnen war.

mondhalo

Ebenfalls aus Vorarlberg stammt diese hier:

DIE MUSIZIERENDE TANNE

In jenem Jahr, in dem der große Wind ging, verspätete sich einmal ein Jäger in den Bergen über Bludenz. Als er im dichten Wald war, fiel ihm die Nacht in den Weg, und er verirrte sich. Da er müde Knochen und ein gutes Gewissen hatte, legte er sich unter eine mächtige Tanne, gab sein liebes Leben unserem Herrgott in die Hand und schlief ein. Als er aber im besten Schlummer lag, erhob sich plötzlich ein so starker Sturm, daß es im Gehölz knackte und krachte und den Jäger aus seiner Ruhe weckte.

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The Origins of the Lucia Tradition

Wikipedia (Svenska):  Lucia

Wikipedia (Deutsch):  Luciafest

Metapedia:  Lucia-Fest

Wikipedia (English):  Saint Lucy’s Day

Siehe auch / see also:

Eurocentrism and Halloween von / by Hugh MacDonald

Wintersonnenwende: Während die Sonne stillsteht / Solstice 2015: As the Sun stands still von / by Kevin Alfred Strom

Eine Sonnwendfeier / A Solstice Ceremony von / by Kevin Alfred Strom

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

Beltane / Walpurgisnacht

„The Council of Cernunnos“ von Emily Balivet

„The Council of Cernunnos“ von Emily Balivet

Von Deep Roots (Lucifex).

T e i l 1:   B E L T A N E

Beltane oder Beltaine ist die anglisierte Schreibweise des altirischen Beltain (im modernen Irisch Bealtaine, im schottischen Gälisch Bealltainn), des gälischen Namens sowohl für den Monat Mai als auch für das Fest, das in der Nacht zum 1. Mai und am ersten Mai gefeiert wird.

Bealtaine war historisch ein gälisches Fest, das in Irland, Schottland und auf der Insel Man gefeiert wurde. Bealtaine und Samhain waren die führenden Endtermine des Kalenderjahres im mittelalterlichen Irland, obwohl das letztere Fest das bedeutendere war. Im Gegensatz zu Samhain ist Beltane aber ein fröhliches Fest, das im Zeichen der Liebe, der Fruchtbarkeit und des Wachstums steht. Die Beltanefeierlichkeiten zum Frühlingsbeginn zeigen einige Analogien zu heutigen Traditionen wie „Tanz in den Mai“ oder das Osterfeuer. Auch der traditionelle Maibaum hat hier vermutlich seinen Ursprung: Die Kelten schmückten zu Beltane die Häuser und Ställe mit frischem Grün. Die Wahl der Maikönigin ist ein letzter Hauch der heidnischen Verehrung der Göttin, die dem Land die Fruchtbarkeit schenkte.

Dresdner Maikönigin

Maikönigin von Friedel K

Das Fest gewann während des Celtic Revival an Popularität und wird in den keltischen Nationen und in der irischen Diaspora weiterhin begangen.

Im irischen Gälisch heißt der Monat Mai Mi Bhealtaine oder Bealtaine, und das Fest Lá Bealtaine (‚Tag des Bealtaine’ oder ‚Maitag’). Im schottischen Gälisch heißt der Monat entweder (An) Céitean oder a’ Mhàigh, und das Fest wird Latha Bealltainn oder einfach Bealltainn genannt. Das Fest wurde auch Céad Shamhain oder Cétshamhainin genannt, wovon sich das Wort Céitean ableitet. Beltane wurde im schottischen Gälisch früher ‚Bealtuinn’ geschrieben, in Manx ist die Schreibweise ‚Boaltinn’ oder ‚Boaldyn’, Im modernen Irisch heißt Oidhche Bealtaine oder Oíche Bealtaine ‚Vorabend des Mai’ und Lá Bealtaine ‚Maitag’. Mi na Bealtaine oder einfach Bealtaine ist der Name des Monats Mai.

Geschichte

Im mittelalterlichen Irland wurde das Hauptfeuer zu Bealtaine auf dem zentral gelegenen Hügel Uisneach abgebrannt, dem „Nabel Irlands“, einem der Ritualzentren des Landes, das im heutigen County Westmeath liegt. Das Entzünden von Feuern zu Oidhche Bealtaine scheint nur im County Limerick bis heute überlebt zu haben, besonders in Limerick selbst als dessen jährliche Feuernacht, und im County Wicklow, obwohl manche Kulturgruppen ein Interesse daran bekundet haben, den Brauch auf dem Uisneach und vielleicht auf dem Hill of Tara wiederzubeleben.

Hochkreuz auf dem Hügel von Tara

Hochkreuz auf dem Hügel von Tara

In der irischen Mythologie begann der Sommer für die Tuatha Dé Danann [„Völker der Göttin Danu“, eine Völkergruppe in der irischen Mythologie] und die Milesier [ein weiteres Volk, von dem die gälischen Iren abstammen sollen] mit Bealtaine. Große Feuer markierten eine Zeit der Reinigung und des Übergangs und kündigten die Sommerzeit in der Hoffnung auf eine gute Ernte in dem Jahr an, begleitet von Ritualhandlungen, die das Volk vor jedem Schaden durch Geister aus der Anderwelt schützen sollten, wie der Aos Sí, einer übernatürlichen Rasse vergleichbar der Elfen und Feen. Wie das Fest Samhain, das Beltane am 31. Oktober gegenüberliegt, war es auch eine Zeit, in der die Anderwelt als besonders nahe gesehen wurde.

Gälische Folklore

In der gälischen Folklore wurde das Vieh des Dorfes zwischen zwei Feuern hindurchgetrieben, um es zu reinigen und Glück zu bringen (Eadar dà theine Bhealltainn im schottischen Gälisch, ‚zwischen zwei Feuern des Beltane’). Diesen Begriff findet man auch im Irischen; diese Redewendung beschreibt eine Situation, der man schwer entkommen kann. In Schottland wurden manchmal Wacholderzweige auf die Feuer geworfen, um dem Rauch ein zusätzliches Element der Reinigung und des Segens hinzuzufügen. Die Leute schritten auch zwischen den beiden Feuern hindurch, um sich zu reinigen.

Das Fest hielt sich verbreitet bis in die 1950er, und an manchen Orten dauert das Feiern des Beltane bis heute an.

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