Häusliche Ökonomie, Teil 5

Abbott Handerson Thayer, 1849–1921, „Virgin Enthroned," 1891

Abbott Handerson Thayer, 1849–1921, „Virgin Enthroned,“ 1891

Von F. Roger Devlin, übersetzt von Deep Roots. Das Original Home Economics, Part 5 erschien am 3. Juni 2011 auf Counter-Currents Publishing. Dieser fünfteilige Essay ist auch in F. Roger Devlins Buch „Sexual Utopia in Power“ enthalten, das bei Counter-Currents erhältlich ist.

Zuvor erschienen: Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4

Teil 5 von 5

10. Absichtliche Erosion der männlichen Rolle durch den Feminismus

Zu diesen wesenhaften männlichen Nachteilen am modernen Arbeitsplatz müssen jene hinzugefügt werden, die direkt vom Feminismus geschaffen wurden.

Der britische Philosoph C. E. M. Joad charakterisierte einst die kulturelle Dekadenz als „ein Zeichen der Tendenz des Menschen, seine Position im Universum mißzuverstehen, eine erhabenere Sicht auf seinen Status und seine Aussichten einzunehmen, als die Tatsachen rechtfertigen, und die Führung seiner Gesellschaften und die Planung seiner Zukunft auf der Grundlage dieses Mißverständnisses vorzunehmen.“ [14] Den Feminismus könnte man in diesem Licht nützlicherweise als die Dekadenz der europäischen Frauenschaft sehen. Es kann nur solch ein Größenwahn gewesen sein, der Frauen ohne Erfahrung in der Welt der Industrie dazu verleitete, ihr „Recht“ auf eine Karriere zu behaupten – womit in Wirklichkeit eine leichte und erfolgreiche Karriere gemeint ist. Sie stellten sich vor, wie sie mit auf Mahagonischreibtische hochgelegten Füßen katzbuckelnden männlichen Untergebenen Befehle zubellen und dafür mit fetten Gehaltsschecks und Prestige belohnt werden.

Das praktische Ergebnis der lauten Verkündung, daß Karrieren nun für Talente geöffnet werden, besteht darin, wie Studenten der „Bürgerrechtsbewegung“ wissen, daß riesige Horden ehemals zufriedener Mittelmäßiger sich für talentiert zu halten beginnen. Wenn sie in ihren Bemühungen scheitern, fühlen sie sich betrogen, nehmen an, daß jemand anders schuld sein muß, und rufen nach Bestrafung.

Die leichtgläubigen Frauen, die auf Drängen der Feministinnen ins Erwerbsleben eintraten, entdeckten schnell, daß es ihnen nicht sehr gefiel (trotz der oben aufgezählten weiblichen Vorteile). Die Arbeit stellte sich als… nun, eine Menge Arbeit heraus. Ihre Reaktion auf die gebrochenen Versprechungen des Feminismus bestand jedoch nicht darin, den Ideologinnen vorzuwerfen, daß sie sie gemacht oder sie dazu gebracht hatten, an sie zu glauben; sie bestand darin, Männern die Schuld zu geben. Männer mußten einfach die Arbeitswelt umkonstruieren, bis Frauen sie „erfüllend“ fanden. Und der Feminismus sollte wieder die Richtung weisen. (Eine der größten Stärken der Bewegung ist diese Fähigkeit gewesen, politisch von ihren eigenen Fehlschlägen zu profitieren.)

Es wäre schwierig, die Zahl der Gesetze und Vorschriften zu berechnen, die in den letzten drei Jahrzehnten im Hinblick auf die Bequemlichkeit arbeitender Frauen verkündet wurden. Und obwohl Feministinnen die Vorschläge formuliert haben, sind es großteils Männer, die sie eingeführt und durchgesetzt haben – ohne Zweifel in der heiteren Zuversicht, daß die neuen Regeln nur gegen schlechte Männer benutzt werden konnten. Aber ich fürchte, Frauen sind keine Ausnahme von der Regel, daß Macht korrumpiert, und wenige von ihnen zögern, die neuartigen rechtlichen Schutzbestimmungen in dem Moment in Waffen zu verwandeln, wo sie spüren, daß es zu ihrem persönlichen Vorteil sein könnte.

An meinem eigenen Arbeitsplatz sind Plakate gut sichtbar ausgehängt, die Frauen über eine gebührenfreie Nummer informieren, die sie anrufen können, falls ihnen irgendetwas nicht gefällt, das ein männlicher Mitarbeiter tut oder sagt. Es gibt offensichtlich keine äquivalente Nummer für Männer; aber selbst wenn es eine gäbe, ist es nicht schwer zu sehen, welches Geschlecht mehr dazu neigt, sich zu beklagen. Andere Plakate warnen Männer davor, irgendwelche Kritik, selbst beiläufig und informell, über die Arbeitsleistung einer Frau zu äußern.

Jeder weiß, was vorgeht, aber niemand sagt etwas. Die Frauen haben alle die Geschichten über die 6 Millionen Dollar teuren Streitvergleichszahlungen wegen Belästigung gelesen und rechnen sich aus, daß das besser ist, als für 17 Dollar die Stunde zu arbeiten. Sie halten ihre Augen offen nach Gelegenheiten. Der durchschnittliche Konzernmanager wird ohne zu zögern einen anderen männlichen Angestellten verraten (und selbstzufrieden als Verteidiger der Frauenschaft posieren, der Unrecht zugefügt wurde), um einen Prozeß zu vermeiden, und sowohl männliche als auch weibliche Angestellte wissen es.

„Geschlechtergleichstellungsziele“, direkte Bevorzugungen für Frauen bei Einstellungen und Beförderungen, werden von Konzernen aufgestellt, um zu vermeiden, von der EEOC [Equal Employment Opportunity Commission – Kommission für Chancengleichheit am Arbeitsplatz] vor Gericht gezerrt zu werden. Die öffentliche Vorspiegelung ist, daß Frauen am Arbeitsplatz vordringen; in Wirklichkeit werden sie künstlich auf den Rücken von Männern hochgehievt. Einer der meiner Meinung nach widerlichsten Aspekte der Situation ist die zuckersüße Rhetorik, die überall benutzt wird, um eine Realität der Einschüchterung, Feigheit und Ungerechtigkeit zu verdecken.

Die Feministinnen haben zweifellos große Fortschritte zur Erreichung ihrer wirtschaftlichen Ziele gemacht. Die Löhne von ganzjährig beschäftigten männlichen Vollzeitarbeitern sind in den Vereinigten Staaten seit 1973 flach geblieben. In diesem Jahr betrugen die Löhne vollzeitarbeitender Frauen 57 Prozent von denen der Männer; um 2005 „verdienten“ sie (sozusagen) 77 Prozent so viel wie Männer. [15] Die Männer brauchen dieses Geld natürlich, um Familien zu gründen oder zu erhalten; die Frauen nicht.

Antifeministische Frauen warnten einst davor, daß, sollten Junggesellinnen die Familienlohnjobs ihrer Ehemänner an sich reißen, das Geld für Kleidung, Kosmetik, Unterhaltung, Reisen und andere Frivolitäten verschwendet werden könnte. Ich habe keine soliden Daten dazu, aber sicherlich liegen die Konsumentensparquoten heute allgemein extrem niedrig: es wäre die Sache wert, die Zahlen nach Geschlechtern aufzuschlüsseln. Eine Sache, die kein Ökonom uns jedoch jemals sagen wird, ist, wie viele Babies dank der „Fortschritte“ der Frauen am Arbeitsplatz nicht geboren worden sind.

Eine weitere Erwägung, die unsere Begeisterung für diese „Fortschritte“ dämpfen muß, sind die Steuererhöhungen, die wir nicht zufällig während desselben Zeitraums erlitten haben. Schlaue Beobachter haben seit langem die natürliche Allianz zwischen den Feministinnen, die Frauen an den Arbeitsplatz stupsen oder zwingen wollen, und der gierigen Regierung verstanden, die ihre Verdienste besteuern will. Es ist ein weiterer Fall der häufigen Symbiose zwischen Zügellosigkeit und Despotismus, das Teile-und-herrsche-Prinzip, angewandt auf die Familie.

Und schließlich ist eine der großen unterdrückten Realitäten des zeitgenössischen Arbeitsplatzes die weitverbreitete Existenz mütterlichen Schuldgefühls bei weiblichen Angestellten: Gewissensbisse, weil sie aus einem fehlgeleiteten Glauben, sie „sollten“ mit den Männern mithalten, indem sie Vollzeitjobs innehaben, ihre Kinder in der Obhut von bezahltem Ersatz lassen. Dies trägt wahrscheinlich zu der notorischen unangenehmen persönlichen Art vieler arbeitender Frauen bei, und es beeinträchtigt sicherlich ihre Arbeitsleistung.

Anscheinend ist es nicht so leicht, Beispiele für zu Hause bleibende Mütter zu finden, die es beim Gedanken an multinationale Firmenkonglomerate zerreißt, denen ihre Liebe und ihr Trost genommen wird.

11. Praktische Konsequenzen der häuslichen Androgynie und Rollenumkehrung

Feministinnen konzentrieren sich vorzugsweise auf Fragen des Arbeitsplatzes, nachdem ihr Neid sich auf die hauptsächlich männliche Versorgerrolle richtet. Aber sie haben auch ein Programm zur Revolutionierung unseres häuslichen Lebens: sie nennen es „Teilen der Hausarbeit.“

Das mag für jene nicht besonders alarmierend klingen, die immer noch nicht wissen, daß Spanien bereits ein Gesetz erlassen hat, das die Verhaftung von Männern vorsieht, die nicht die Hälfte der Hausarbeit machen. Ähnliche Schritte sind in Deutschland in Vorbereitung. Man fragt sich, welche Handlung die internationale Schwesternschaft gegen die Männer vorschlagen wird, die jetzt fürs Junggesellendasein optieren: vielleicht, sie zum Dienst als Butler für Lesbierinnen zu verpflichten?

Jedoch lange bevor sie auf Zwang zurückgriffen, warben die Feministinnen für Androgynie zu Hause. Das richtete sich sowohl an Männer als auch an Frauen. Der Hauptköder für Frauen enthielt eine 50prozentige Verringerung ihrer Hausarbeit – was beim ersten Anhören zweifellos reizvoll war. Aber auch Männern wurden rosige Aussichten angeboten: sie müßten nur halb soviel Speck nach Hause bringen und würden mehr Zeit mit ihren Kindern bekommen. Welche gefühllose Bestie konnte etwas gegen einen Vorschlag haben, der es ihm ermöglichen würde, ein besserer Vater zu sein?

Wie jedoch der heutige Rückgriff auf Polizeistaatsmaßnahmen deutlich macht, haben die Dinge nicht ganz so funktioniert, wie man uns hat erwarten lassen. Was ging schief?

Ein Weg, um das herauszufinden, könnte im Studium wirklicher Familien bestehen, die nach feministischen Prinzipien funktionieren. Die Schwierigkeit scheint darin zu liegen, welche ausfindig zu machen. Einem Forscher gelang es, einen Mann zu finden, der die Hälfte der Kleinkindpflege machte – ein Akademiker mit einem ideologischen Engagement für den Feminismus:

[Sie] fand heraus, daß er sich „Tricks“ ausdachte, um ausgedehnten Kontakt mit seinem Sohn rumzubringen [wie] „Spielzeuge und Ereignisse, die das Baby abgelenkt hielten und dadurch das Aufmerksamkeitsniveau des Vaters verringerten.“ Der Vater erzählte, daß er versuchte, „die Dinge erledigt zu kriegen.“ Er konnte das Schreien und Jammern nicht ertragen. Manchmal pflegte er „mit der Faust gegen die Wand zu schlagen.“ [16]

Selbst wenn „nichttraditionelle“ Familien auftauchen, bleiben sie oft nicht lange genug dran, um studiert zu werden. Eine Forschergruppe „fand bei der Nachbeobachtung, nur zwei Jahre später, daß nur ein Viertel [der Familien] ihre nichttraditionellen Gepflogenheiten beibehielt.“

Die Realität scheint zu sein, daß Familien unter Streßbedingungen (z. B. Jobverlust des Vaters oder längerdauernde Krankheit der Mutter) auf Androgynie oder ausgesprochene Rollenumkehrung zurückgreifen, oder gelegentlich als direktes Ergebnis ieologischen Engagements, daß sie aber eine starke Tendenz dazu zeigen, mit der Zeit zu natürlichen Normen zurückzukehren.

Zu akzeptieren, daß es natürliche und dauerhafte Geschlechterrollen gibt, das sei festgehalten, muß nicht bedeuten, daß ein Vater nie das Baby füttern darf, selbst wenn die Mutter im Koma liegt. Die Geschlechterrollen sind nie ganz so in Stein gemeißelt gewesen, wie die Feministinnen manchmal gern behaupten, und ein Teil des Vorteils des Familienlebens gegenüber der Ehelosigkeit ist die Flexibilität, die es ermöglicht, wenn man auf unvorhergesehene Herausforderungen stößt.

Die feministische Beobachterin Janet Steil fand jedoch heraus, daß „Paare sich große Mühe geben, das Einkommen einer viel verdienenden Ehefrau zu verbergen, um den Status des Ehemannes als hauptsächlicher Versorger zu schützen.“ [17] Es gibt einen triftigen Grund dafür: offene, länger dauernde Rollenumkehrung ist fatal für eine Ehe. Die Forscherin Liz Gallese dachte, sie hätte endlich ein Beispiel für eine glückliche Ehe mit Rollenumkehrung gefunden: die Karriere der Frau war erfolgreicher als jene des Mannes, daher begann er, das Kind betreuen, damit sie sich auf die Arbeit konzentrieren konnte (die ökonomisch rationale Vorgangsweise). Die Frau schien stolz auf ihre Erfolge und zufrieden mit dem Arrangement zu sein, und Gallese muß geglaubt haben, sie hätte es mit einem Bestseller zu tun. Die Wirklichkeit kam erst ans Licht, als sie mit dem Ehemann zu sprechen begann. Es stellte sich heraus, daß das Paar völlig damit aufgehört hatte, sexuelle Beziehungen zu haben. Bewaffnet mit dieser neuen Information begann Gallese die Empfindungen der Ehefrau tiefer zu sondieren. Die Frau gab schließlich zu, daß sie ein weiteres Kind wollte, aber – nicht von ihrem Ehemann.

„Ich weigere mich absolut, mit diesem Mann zu schlafen“, erklärte sie. „Ich werde nie wieder mit ihm Sex haben.“ Stattdessen flirtete sie nun mit anderen erfolgreichen Geschäftsmännern. Sie ließ sich jedoch nicht von ihrem Ehemann scheiden; er war immer noch zu nützlich als Kindermädchen für das Kind. [18] Solcherart ist anscheinend der Dank, den Männer dafür erwarten können, daß sie sich der Karriere ihrer Ehefrau anpassen und „die Hausarbeit teilen.“

Nachdem die empirische Erforschung androgyner Ehen und Elternschaft durch eine relative Knappheit an Studienmaterial begrenzt ist, lassen Sie uns einen zweiten Ansatz versuchen. Ich behaupte, daß die Vergeblichkeit des feministischen Projekts zur „Teilung der Hausarbeit“ mittels des ökonomischen Konzepts eines Nachfrageschemas verdeutlicht werden kann. Jeder schätzt bestimmte Dinge höher als andere, und Männer und Frauen neigen dazu, die Güter, die sie sich wünschen, in eine unterschiedliche Prioritätenreihenfolge zu stellen. Eine ungewöhnlich scharfsinnige Frau hat geschrieben: „Wenn ich will, daß mein Mann ‚seine Hälfte’ der Hausarbeiten erledigt, dann ist das, was ich wirklich will, daß er die Hälfte von allem auf meiner Liste wichtiger Dinge macht. Aber er hat seine eigene Liste.“ [19]

Zum Beispiel werden manche Männer zufrieden zulassen, daß sich schmutziges Geschirr tagelang in der Spüle anhäuft, aber darauf beharren, daß der Garten wie der Golfrasen in Augusta aussieht. Daraus allein sollte offensichtlich sein, warum der feministische Vorschlag einer „fifty-fifty“-Ehe ein Rezept für endlosen Hader ist. Das traditionelle, auf geschlechtlicher Komplementarität beruhende Modell andererseits ist ein 100-100-Arrangement, bei dem beide Ehegatten ihre unterschiedlichen Rollen ausfüllen, so gut sie können. Komplementarität macht Konflikt überflüssig.

Man kann nicht herausfinden, was Menschen wollen, indem man sie fragt, weil ihre Antworten nicht den Abtausch widerspiegeln, der nötig ist, damit sie bekommen, was sie wollen. Viele Ehefrauen werden mit „ja“ antworten, wenn eine Feministin fragt: „Hätten Sie gern, daß Ihr Mann die Hälfte der Hausarbeit macht?“ Aber das bedeutet nur, daß sie es gern ceteris paribus hätte: wenn alle anderen Bedingungen gleich belassen würden. Die Frage der Feministin sollte lauten: „Hätten Sie gern, daß Ihr Mann Beförderungen ablehnt und seine Arbeitsstunden verringert, um die halbe Hausarbeit zu machen?“ Ehefrauen wollen im Allgemeinen nichts vom Einkommen oder den Berufsaussichten ihres Ehemannes opfern, selbst wenn der Gewinn bei der Hausarbeit reichen würde, damit sie in Better Homes and Gardens erscheinen.

Das Nachfrageschema erklärt auch, warum Frauen immer etwas haben werden, worüber sie sich beschweren. Sie beschweren sich „am Rand“, wie die Ökonomen sagen, daß sie nicht den nächsten Punkt auf ihrem Nachfrageschema haben. Sie nehmen stillschweigend an, daß sie in der Lage sein sollten, diesen Punkt zu bekommen, ohne etwas aufzugeben, das sie bereits haben. In anderen Worten, sie haben Schwierigkeiten, im Sinne eines Abtauschs zu denken. Ein Verständnis dessen könnte etwas tröstlich für gestresste Ehemänner sein, die perplex über ihre Unfähigkeit sind, ihre Ehefrau glücklich zu machen.

Manche Frauen zum Beispiel pflegen sich darüber zu beklagen, daß ihr arbeitsbesessener Ehemann ihnen nicht genug Aufmerksamkeit widmet. Das bedeutet nicht, daß ihre Beschwerden aufhören würden, wenn er bei der Arbeit und beim Verdienst zurückstecken würde, um mehr bei ihnen zu sein; es bedeutet nur, daß sie dazu übergehen würden, sich über die materiellen Opfer zu beklagen, die diese Verhaltensänderung notwendig machen würde. Der Ehemann muß in einem solchen Fall das tun, von dem er weiß, daß es im langfristigen besten Interesse seiner Familie liegt. Er darf nicht zulassen, daß eine Aufmerksamkeit suchende Frau zwischen ihn und seine Arbeit kommt, im vergeblichen Versuch, alle Unzufriedenheit aus ihrem Leben zu entfernen. In ähnlicher Weise liegt es innerhalb der Rechte von Männern, ihrer Ehefrau zu sagen, daß die Haushaltsführung hauptsächlich die Verantwortlichkeit einer Frau ist: ein Ehemann ist ein Versorger und Beschützer, kein Butler.

Auf der anderen Seitte gibt es heute auch manche fehlgeleitete Männer, die ihre Frau dazu drängen, berufstätig zu bleiben, weil ihnen der Wegfall des zweiten Familieneinkommens nicht gefällt. Diese Männer sind nicht ideologisch feministisch; sie wollen nur nicht die zusätzlichen Urlaubsreisen oder schicken Fernsehgeräte aufgeben, die das Einkommen ihrer Ehefrau möglich macht. Aus den oben erläuterten Gründen ist das ein Handel mit dem Teufel; statt dessen sollten Männer daran arbeiten, ihre eigene Rolle zu verstärken.

12. Was ist zu tun?

Wie können Männer das konkret tun? Ich glaube, daß zwei politische Ziele fundamental sind: eines fürs Zuhause und eines für den Arbeitsplatz.

Das Herzstück unserer familienpolitischen Ziele muß die Wiederherstellung des angenomenen Sorgerechts für Kinder durch ihren Vater sein. Frauen, die ihren Ehemann verlassen möchten, müssen ihre elterlichen Rechte und allen Anspruch auf Unterhalt durch ihren Gatten aufgeben. Das bedeutet den Abbau der gesamten Scheidungsindustrie. Ich habe diese Angelegenheiten anderswo diskutiert. [20]

Zweitens und in Verbindung mit dem Thema des vorliegenden Essays müssen Männer ihre rechtmäßige Position in der Arbeitswelt wiederherstellen: Ich schlage den Slogan „Holt euch den Tag zurück“ vor. Dies wird ein Ende der Antidiskriminierungsgesetze bezüglich der Geschlechter erfordern.

Zum Teil ist der Zweck dessen, daß Männer sich wieder als Brotverdiener etablieren, natürlich einfach der, daß sie Kinder versorgen können. Aber es könnte auch notwendig sein, um sie für Frauen attraktiv genug zu machen, daß sie eine Familie gründen können. Wir müssen in den Köpfen junger Frauen einen „maskulinen Nimbus“ wiederherstellen und ihnen wieder beibringen, daß sie sich selbst nicht genügen und eines Mannes bedürfen. Das ist einer modernen jungen Frau mit einem gutbezahlten Job und ohne Kinder selten offenkundig. Aber reichliche Beweise betreffs vaterloser Heime deuten darauf hin, daß Männer für Frauen im Laufe eines Lebens genauso notwendig sind wie immer – daß die Zwecke einer Familie in ihrer Abwesenheit nicht richtig ausgeführt werden können.

Eine Rückkehr zur Vereinigungsfreiheit, einschließlich der Legalisierung der „Diskriminierung“ würde der Arbeitswelt selbst genauso nützen wie dem häuslichen Leben. Männer haben Denk- und Verhaltensmuster miteinander gemeinsam, die eine effektivere Zusammenarbeit in einem rein männlichen Umfeld ermöglichen als in gemischten Gruppen. Und der Feminismus hat in den meisten Erwerbszweigen eine „feindselige Arbeitsumwelt“ für Männer geschaffen. Viele Männer würden gern für Firmen arbeiten, die Frauen formell ausschließen, weit mehr, als gegenwärtig bereit wären, das laut zu sagen. Unter einem Regime des freien Wettbewerbs könnten rein männliche Firmen ihre „gender-gerechten“ Konkurrenten schnell aus dem Feld schlagen. Ich vermute, daß viele Feministinnen sich dessen völlig bewußt sind.

Diese Empfehlungen sind nicht hauptsächlich von materiellen Erwägungen motiviert. Ich kann dem Leser nicht garantieren, daß die Umsetzung solcher Vorschläge den Wert seines Aktienpaketes steigern würde. Aber meine Position ist die, daß die Wirtschaft für die Familie existiert und nicht die Familie für die Wirtschaft. Der Familienwissenschaftler Allan Carlson merkt gern an, daß während des Wirtschaftsbooms nach dem Krieg der traditionelle Ausdruck „kinderlose Ehe“ von einer neuen Wortschöpfung verdrängt zu werden begann: „kinderfreie Ehe.“ Wenn eine Gesellschaft Heimunterhaltungssysteme mehr schätzt als Kinder, dann ist etwas schrecklich schiefgelaufen.

Die gegenwärtige Mentalität ist nicht ohne historischen Präzedenzfall. Polybios bemerkt das Folgende über das Böotien der hellenistischen Zeit:

Kinderlose Männer hinterließen ihren Besitz, wenn sie starben, nicht ihren nächsten Erben, wie es dort früher der Brauch gewesen war, sondern veräußerten ihn zum Zweck von Lustbarkeiten und Banketten und machten ihn zum Gemeineigentum ihrer Freunde. Sogar viele, die Familien hatten, verteilten den größeren Teil ihres Vermögens unter ihren Vereinen, sodaß es viele Böotier gab, die jeden Monat mehr Festmähler zu besuchen hatten, als der Monat Tage hatte. [21]

Der Wohlstand, der das antike Böotien korrumpierte, würde heutigen Amerikanern natürlich als unerträgliche Armut erscheinen.

Wären Amerikaner fähig, einen niedrigeren Lebensstandard als Mittel zur Wiederherstellung der natürlichen Familie zu akzeptieren? Wahrscheinlich nicht, aber glücklicherweise zählt es nicht, was wir akzeptieren können. Unser lange aufgeschobener Tag der finanziellen Abrechnung scheint endlich bevorzustehen, und er könnte sich leicht als etwas herausstellen, das wir nicht wegwünschen sollten. Wenn gewöhnliche Leute dazu gebracht werden zu verstehen, daß der Staat unfähig ist, ihr materielles Wohlergehen sicherzustellen, werden Kinder wieder als langfristige Aktivposten wahrgenommen werden: als notwendiger Ersatz für den Schwindel von der sozialen Sicherheit und die vom Staat beschlagnahmten oder durch Inflation erodierten Pensionsfonds statt als Hindernisse für mehr Konsum. Inmitten des Zusammenbruchs der politischen Finanz könnten wir in der Lage sein, ein Gefühl für den zeitlosen Sinn von Arbeit und Vermögen wiederzugewinnen. Unsere Kinder werden wielleicht lernen, die Zufriedenheit in der einfachen täglichen Tatsache des Überlebens der Familie zu finden, die wir in all unserer wirtschaftlichen Überdehnung nicht finden konnten.

Anmerkungen

14. Decadence: A Philosophical Investigation (New York: The Philosophical Library, Inc., kein Datum), S. 15.

15. Aus Income, Poverty and Health Insurance Coverage in the United States, 11, erhältlich auf http://www.census.gov/prod/2006pubs/p60-231.pdf .

16. Steven E. Rhoads, Taking Sex Differences Seriously („Geschlechterunterschiede ernst nehmen“, San Francisco: Encounter Books, 2004), S. 200.

17. Rhoads, S. 65.

18. Ebd.

19. Jennifer Roback Morse, zitiert in Rhoads, S. 257.

20. Siehe mein „Rotating Polyandry — and its Enforcers“ [„Vielmännerei im Wechsel“, Link siehe unten; d. Ü.]

21. Polybios, Historien, Buch XX, Kap. 6.

* * *

Nächster Essay aus Die sexuelle Utopie an der Macht: Der Weg der Familie

Siehe auch:

Was wäre erforderlich? von Edmund Connelly (?)

Sexuelle Knechtschaft von Gregory Hood
Die sexuelle Konterrevolution von Gregory Hood

Nachtrag: Inzwischen ist „Sexual Utopia in Power“ auch in deutscher Übersetzung von Antaios erhältlich:

304 Seiten, gebunden, um € 22,–, Übersetzung von Nils Wegner (soll sehr gut sein!)

*     *     *

Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

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5 Kommentare

  1. Dieser Fünfteiler, den ich lange liegengelassen habe, weil ich ihn inhaltlich unterschätzt und für eher langweilig gehalten hatte, hat sich als eine „Perlenkette“ erwiesen, bei der ich einfach immer nur weitermachen wollte mit dem Übersetzen.

    Ich halte diesen ganzen Themenbereich inzwischen für viel wichtiger, als meist angenommen wird, weil es da um sehr tiefe Fragen der Wechselbeziehung zwischen Mann und Frau und auch zwischen sozialen Schichten geht. Die Übersetzungstätigkeit (auch bei den anderen Sexutopia-Teilen) und das Nachdenken darüber hat bei mir einen richtigen „Sporenregen“ (wie Pit das einmal ausgedrückt) von Gedanken ausgelöst. Wir von AdS tauschen uns darüber derzeit auch intern aus. Meine Überlegungen und Schlußfolgerungen in diesem Zusammenhang möchte ich nach und nach in Kommentaren zu den einzelnen Devlin-Beiträgen (auch den früheren) darlegen. Vorerst habe ich das alles aber eine Weile auf die Leser einwirken lassen, damit es gedanklich einsinken kann.

    Grundsätzlich bin ich, wie Stammleser von AdS wissen werden, nicht gerade ein „Misogynist“. Ich mag Frauen, auch als Persönlichkeiten, und ich hatte als Junge nie diese Phase „Mädchen sind doof“ („Deandl san bled“). Meine Idealvorstellung von einer Beziehung zu einer Frau war immer eine kameradschaftlich-romantische, mit der Frau nicht nur als Sexpartnerin, sondern auch als Freundin und Gefährtin für verschiedene Unternehmungen und tiefschürfende Gespräche. Ich habe mich da oft in den Protagonisten in SF-Geschichten von George R. R. Martin und deren Verhältnis zu ihren Herzensdamen wiedererkannt: John Bowen und Crystal in „Ein Turm aus Asche“, Greg Trager und Josie in „Der Fleischhausmann“, Dirk t’Larien und „Jenny“ Gwen Delvano in „Die Flamme erlischt“. (Ich sehe aber nicht so aus wie GRRM.) Also „Daytime friends and night-time lovers“, wie es in einem Lied heißt, oder, wie Don Williams im nachstehenden Video singt:

    You’re my bread, when I’m hungry;
    you’re my shelter from troubled wind;
    you’re my anchor in life’s ocean,
    but most of all you’re my best friend.

    Zwar ist die Vorstellung mancher in unserer Bewegung, daß „Geschlechtergleichheit“ Teil unseres „nordischen/arischen Erbes“ sei, überzogen (das kommt wohl auch stark vom Übergangsstadium des „Counterjihadismus“, durch das die meisten von uns zunächst gegangen sind und wo man meint, auch in diesem Bereich einen möglichst großen Gegensatz zu den Moslems bilden zu müssen). Aber es stimmt schon, daß das Verhältnis der europäischen Männer zu Frauen schon von altersher unter allen Rassen am weitesten in diese Richtung gegangen ist. Diese Sehnsucht weißer Männer, Frauen auch als treue, kluge Kameradinnen an ihrer Seite zu haben (oft im Gegensatz zur praktischen Wirklichkeit), zeigt sich meiner Einschätzung nach auch im Bild, das sie sich von manchen heidnischen Göttinnen gemacht haben.

    So hat es zum Beispiel Jagdgöttinen gegeben, wie Artemis bei den Griechen, Diana bei den Römern und Arduinna bei den Nordgalliern, obwohl die Jagd bei keinem dieser Völker eine von Frauen ausgeübte Sache war. Und es hat auch Kriegsgöttinnen gegeben, die neben den für die entfesselte, „totale“ Kriegsführung zuständigen männlichen Kriegsgöttern wie Ares und Mars für die besonnene Kriegsführung wie auch für die Weisheit standen, wie Athene und ihre römische Entsprechung Minerva, obwohl auch das Kämpfen bei diesen Völkern genausowenig Frauensache war wie die Jagd.

    Vielleicht wird unsere Neigung zu solchen Vorstellungen unter anderem auch davon beeinflußt, daß die einzige unverbrüchliche, nicht berechnende Liebe einer Frau, derer sich ein Mann normalerweise auf Dauer sicher sein kann, die seiner Mutter ist. Und dies wiederum wird zusammen mit unserer generellen Fähigkeit zu tiefen, dauerhaften Gefühlsbindungen zwischen Mann und Frau wie auch zwischen Eltern und Kindern dadurch ermöglicht, daß unsere familiäre Lebensweise sich am stärksten von jener der Neger unterscheidet, wie sie in „Zurück nach Afrika: Sexueller Atavismus im modernen Westen“ beschrieben wird, und daß wir diese Lebensweise länger gepflegt haben als viele nichtweiße Völker. Denn bei einer Form der Polygamie, wo nicht nur der Mann nicht mit seinen Frauen und den gemeinsamen Kindern in einem Haushalt zusammenlebt und nur statt dessen reihum die einzelnen Frauen besucht, sondern auch die Frauen die Kinder möglichst rasch zu irgendwelchen Verwandten weitergeben, um früher wieder für Liebhaber interessant zu sein, haben die Menschen keine besondere Verwendung für tiefe Gefühlsbindungen und entwickeln daher auch nicht die Fähigkeit dazu, wenn sie über viele Jahrtausende hindurch, vielleicht Zigtausende Jahre lang so leben. Alex Kurtagić weist in „Die Torheit der von Weißen gesponserten Entwicklung” ebenfalls auf diese Tendenz von Negern zu losen emotionalen Bindungen hin, die sie auch beibehalten, wenn sie in den Ländern der Weißen leben, wo sie ihr altes Sozialmodell in der Form weiterführen, daß Negerinnen sich in einer Existenz als „Welfare Queens“ einrichten, die samt ihren oft von verschiedenen Vätern stammenden Kindern vom Staat erhalten werden, während die Männer herumhängen, sich kriminell betätigen oder im Gefängnis sitzen.

    Um aber zu den Geschlechterbeziehungen unter uns Weißen zurückzukehren: Ein völliges kameradschaftliches Verhältnis zwischen Mann und Frau auf einer Augenhöhe kann es nicht geben, weil Frauen von ihrem Mann eine gewisse Führung erwarten und in ihm eine Art „Lebens-Chef“ haben wollen: zwar einen wohlwollenden Chef, der sie liebt und achtet, aber dennoch einen Chef. Dazu kommt, daß Frauen, wie Devlin in „Die Frage des weiblichen Masochismus“ darlegt, in ihrem sexuellen Empfinden an eine immens lang bestehende Realität des Zusammenlebens mit körperlich überlegenen Männern angepaßt sind, unter denen sie sich – ihren hypergamen Neigungen folgend – oft nicht gerade die Pflegeleichtesten ausgesucht haben. Und es ist auch zu berücksichtigen, daß die in „Vielmännerei im Wechsel – und wer sie durchsetzt, Teil 1“ beschriebene Neigung von Frauen, nach einer gewissen Zeit amourös „footloose“ zu werden, von ihren Männern unter Kontrolle gehalten werden muß (was unter heutigen Bedingungen nur mehr sehr erschwert möglich ist) – und dies wird um so notwendiger, je größer die Versuchung zum Wechsel aufgrund gestiegener Status- und Wohlstandsunterschiede in einer Gesellschaft wird.

    Kurz zusammengefaßt meine ich: Ein Mann sollte seine Partnerin so weit seine Freundin sein lassen, wie sie dieser Rolle gerecht wird, und er sollte von Gesetz und Sozialnormen her die Freiheit haben, nach seinem Ermessen so weit ihr Herr zu sein, wie sie es braucht.

    Im Zuge der Überlegungen zu diesem Themenbereich bin ich zunehmend zu der Erkenntnis gekommen, daß dieser „Alphapavianismus“ – das Zusammenwirken zwischen der weiblichen Neigung, sich einen möglichst dominanten, wirtschaftlich erfolgreichen Mann zu suchen, und der Neigung der rücksichtsloseren Egoisten unter den Männern, sich auf Kosten der Mehrheit ihrer männlichen Volksgenossen eine solche Alphaposition zu sichern und je nach den rechtlichen Rahmenbedingungen eine offene oder informelle Polygamie für sich zu verwirklichen, eine wesentliche Schwachstelle oder Immunschwäche darstellt, durch die das Judentum bei uns eindringen und seinen Einfluß entfalten kann. Und leider hat diese Erkenntnis bei mir einen gewissen Kulturpessimismus bewirkt, denn je mehr Menschen ein Volk oder eine Zivilisation umfaßt und je mehr wirtschaftlichen, technischen und organisatorischen Fortschritt es gibt, desto größer werden die Versuchungen wie auch die Möglichkeiten für „Alphapaviane“, sich über ihre Volksgenossen zu erheben und sie auszunützen, und desto größer wird auch die Versuchung für Frauen, dem Traum von ihrem persönlichen Mr. Big nachzujagen und mit gewöhnlichen „armen Schluckern“, die in einer Hierarchie untergeordnet sind, unzufrieden zu sein.

    Da gibt es eine Anzahl von Faktoren, die mit den Juden zunächst mal gar nichts zu tun haben. Neben den von Devlin oben erwähnten technischen Fortschritten in der Produktion und im Bürowesen, durch die Frauen in die Arbeitswelt vordringen und dort sogar gegenüber Männern im Vorteil sind, zählt dazu auch die gestiegene Mobilität. Ein wesentlicher Grund, warum junge Frauen gern aus der „provinziellen Enge“ des Dorfes oder der Kleinstadt ausbrechen und in große Städte ziehen möchten, sobald sie dem Elternhaus entwachsen sind, besteht in der potentiell größeren Auswahl reicher und hochgestellter Männer. Im kleinen ländlichen Umfeld ist das ja eine sehr überschaubare Zahl, wo einer Frau schnell klar wird, daß sie keinen davon bekommen kann und sich mit einem Normalkerl zufriedengeben muß, wenn sie im Ort bleibt. In einer großen Stadt dagegen könnte es bei jedem Einkaufsbummel, jedem Restaurant- oder Veranstaltungsbesuch und an jedem Arbeitstag in ihrem Job, wo sie „mit Leuten zu tun hat“, geschehen, daß ihr persönlicher Mr. Big „in ihr Leben tritt“, wie es in den Klappentexten von Frauenromanen gern formuliert wird. Ihre praktischen Chancen dafür sind zwar nicht größer als am Land, weil das Zahlenverhältnis zwischen Überfliegermännern und den Frauen, die gern einen hätten, dort kein wesentlich anderes ist, aber die größere Konkurrenz ist für sie nicht spürbar. Und so kann sie diesem Traum Jahr um Jahr nachhängen, und bis sie schließlich dazu bereit ist, ihn aufzugeben und sich nach einem der bis dahin verschmähten Normalmänner umzusehen, ist sie vielleicht schon zu alt, um mit einem solchen noch Kinder zu haben. Das heißt, falls sie nicht ohnehin mit ihrer Zickigkeit aufgrund des Frustes, Abstriche machen zu müssen, Freier aus dieser Klasse vergrault und auch von denen keinen mehr bekommt.

    Unser Dilemma besteht nun darin, daß wir all die Fortschritte, die diese Fehlentwicklungen möglich machen und sogar fördern, auch dann nicht aufgeben könnten, wenn wir bereit wären, auf die damit verbundenen Annehmlichkeiten zu verzichten, weil sie auch eine wesentliche Voraussetzung für unsere Fähigkeit zur Selbstbehauptung und Interessendurchsetzung gegenüber anderen Völkern und Rassen sind. Wir können nur versuchen, die diesbezüglichen Problembereiche und ihre Ursachen aufzuzeigen, uns darüber klar zu werden, was unserer wahren inneren Natur entspricht, und zum Finden von Lösungen für unser zukünftiges Zusammenleben beizutragen, wenn die Macht der JNWO-Kräfte einmal gebrochen ist.

  2. Ergänzend zu dem Punkt im obigen Kommentar bezüglich der heidnischen Jagd- und Kriegsgöttinnen und dem Wunsch europäischer Männer, in ihren Frauen auch Kameradinnen zu haben, ist mir noch eingefallen, daß auch germanische Frauennamen mit „kämpferischer“ Bedeutung darauf hindeuten, z. B. Gertrud [„ger“ = Speer, „trud“ = entweder von „-drud“, Zauber, Zauberin, Walküre, oder von „-trud“, vertraut, lieb], Hildegard [„hilt(j)a“ = Kampf, „gard“ = Schutz] oder Gerhild.

  3. Eine ungefähre österreichische Entsprechung zu Don Williams‘ Lied „You’re my best friend“ (siehe meinen Kommentar oben als Deep Roots), die ich bis heute noch nicht kannte, ist „Kaleidoskop“ von Pizzera & Jaus :

    I wü net daßt ma gheast
    I wü daßt ma an Bam aufstö‘st wonnst di net scherst
    Und i wü daß du so füh‘st
    Dass du ohne mi kannst oba net ohne mi wü‘st
    Dass du ohne mi kannst oba net ohne mi wü‘st

    Und i wü, waun i‘s ned gspia
    Daßt ma offen ins G‘sicht sogst waun i di valier
    Und i wü wal i so bin
    Dass du des wüs‘t wos i wü vo dir grod wal i so bin
    Damit‘st waßt wie i fühl, werd i‘s da erklärn
    Mit dir wü i ned oid wern, mit dir wü i jung sterbn
    Mit dir wü i ned oid wern, mit dir wü i jung sterbn

    Und i waß wos i an dir hob
    Wei du ois perfekt z‘sammfügst wie a Kaleidoskop
    Und i werd, weilst es verdienst
    Di auf Händen durchs Lebn trogn ois klana Vadienst
    Di auf Händen durchs Lebn trogn ois klana Vadienst

    Und i waß daß a liab glei vablosst
    Doch i wird‘s da beweisen so long du mi losst
    Und i werd, wonnst as ma sogst
    Dir zuahean wie du fühlst und wos du wü‘st wonn du mogst
    Damit‘st waßt wie i füh´, werd i‘s da erklärn
    Mit dir wü i ned oid wern, mit dir wü i jung sterbn
    Mit dir wü i ned oid wern, mit dir wü i jung sterbn

    Greif mit mir noch die Stern‘ und vabrenn da die finger
    vielleicht wer‘ma reahn* oba vielleicht hoid‘s fia imma (6x)

    *reahn = heulen (Übersetzung für Transweißwurstäquatorien)

  4. Hat dies auf Manfred O. rebloggt.

  5. Ein Artikel vom 15. November 2020 auf orf.at, der meine Ausführungen weiter oben in meinem Einleitungskommentar als Deep Roots bestätigt (wobei die am Anfang und Schluß enthaltenen Anspielungen auf die nichteuropäischen Zudringlinge von heute und deren Gleichsetzung mit landflüchtigen Frauen aus dem eigenen Volk damals ebenso typisch wie unangebracht sind):

    „Gesind Teuffel“: Die gefährliche Dienstmagd

    Im 17. Jahrhundert hat Weiblichkeit per se als moralisch verdächtig gegolten, besonders die „gottlosen und liederlichen“ Dienstmägde: Die Nachwirkungen sind heute noch spürbar, schreibt der Kulturwissenschaftler Tim Rütten in einem Gastbeitrag.

    Junge, sexbesessene Fremde überrennen die Städte. Ihre religiösen Bräuche, ihr Benehmen und ihre Sitten schockieren. Es müssen Maßnahmen gefunden werden, sie abzuwehren. Zumindest soll ihr Zuzug kontrolliert und reglementiert werden. Sind sie einmal da, erfolgt eine genaue Überwachung und Verfehlungen werden streng geahndet.

    Die Rede ist von Dienstmägden in der Frühen Neuzeit. Jungen Frauen, zwischen 14 und 30 Jahren, die auf der Suche nach Arbeit in der Zeit von 1650 und 1750 in Städte gingen. Die damaligen Haushalte waren auf sie angewiesen und dennoch schimpften protestantische und besonders herrschaftliche Autoren in extremen Maße über ihre Angestellten: Sie sahen in ihnen vielfältige Störpotentiale für die städtische Ordnung. Die Bildung eines Mobs sollte verhindert werden und jede Zuwiderhandlung zu Landesverweisung führen.

    Intensiviert wurde das Reden über Mägde ab den 1650er Jahren: Der Dreißigjährige Krieg (1618 – 1648) war geschlagen und es ging an die Wiederherstellung geordneter Verhältnisse. Vor dem Hintergrund entvölkerter Landschaften und verwüsteter Ökonomien wanderten vermehrt junge Frauen auf die freigewordenen Stellen, die den schon vorhandenen städtischen Frauenüberschuss verstärkten.

    (Un-)Ordnungen?

    Mit Beginn des 17. Jahrhunderts wurde aufgrund einer Wirtschafts- und Geldentwertungskrise – der sogenannten „Kipper- und Wipperzeit“ (1620-1622) – versucht, das Gesindewesen, also das Leben und Arbeiten mit Mägden und Knechten, durch spezielle Ordnungen zu regeln. Die frühneuzeitlichen Obrigkeiten machten sich ab den 1650er Jahren daran, vermittels sogenannter Dienstboten-, Ehehalten- oder Gesindeordnungen das Dienstverhältnis zu reglementieren.

    Der Zweck dieser Ordnungen lag in der Schlechterstellung von Gesinde gegenüber anderen erwerbstätigen Menschen. Dies sollte sie einerseits leichter handhabbar machen, andererseits für die vielfältigen Aufgaben in Landwirtschaft und städtischen Haushalten genügend Gesinde bereitstellen. Gepaart waren die Gesindeordnungen mit Lohntaxen, die Höchstlöhne festsetzten und helfen sollten, günstige Arbeitskräfte bereitzustellen. Die Obrigkeiten normierten das gesamte, auch sittliche Zusammenleben und stellten die Überwachung der Hausherrschaft anheim; im Idealfall aus einer Hausmutter und einem -vater bestehend.

    Verhandlungsraum

    Gegen die Mägdeschelte – die behauptete, Mägde seien ‚gefährliche, unkontrollierbare Fremde‘ – trat das Mägdelob an und versuchte, das Gesinde zu verteidigen. Sie reproduzierten zwar in Teilen die Schelten und stellten ebenfalls heraus, dass es viel zu viele liederliche und gottlose Mägde gebe. Dennoch etablierte sie einen Verhandlungsraum: Der Austausch von Argumenten – ein Schelten der Schelten durch Schelten – entstand, der an eine der großen abendländischen Debatten der Frühen Neuzeit anschloss: die Querelle des femmes, das heißt, den Streit um die Bildungsfähigkeit und Positionierungen von Frauen in den Gesellschaften.

    Entlang der Stellung der Mägde wurde debattiert, welche Positionen und Räume (ledige) Frauen in Städten einnehmen durften, wie sie sich zu verhalten und was sie zu befolgen hätten. Ebenso wurde verhandelt, ob Dienste in einem Haushalt allgemein eine legitime Art der Aus- oder Weiterbildung seien, damit ehemalige Mägde gut und gewinnorientiert ihren Haushalt führen können, wenn sie dereinst selbst einen eigenen Hausstand und Gesinde haben. Ob und wie mit Fremden, die in die städtischen Ökonomien eindrangen, umzugehen sei und was die besten Mittel wären, Einheimische und die heimische Finanzlagen zu schützen, war ebenfalls Teil des Streits um die Stellung der Dienstmägde.

    Von der Frühen Neuzeit ins Jetzt

    Die Zuschreibung, was, wann, wieso und warum als fremd und anstößig gilt, sind wandelbar. In der Frühen Neuzeit galt Weiblichkeit per se als unordnungsstiftend. Weibliche Fremde waren daher verdächtiger als männliche. Waren sie bäuerlich und vierhielten sich nicht entsprechend sexuellen Normen wie der Keuschheit für ledige Frauen, verschlechterte sich ihre Positionierung innerhalb gesellschaftlicher Verteilungskämpfe.

    Die Schilderungen, die uns in den Quellen entgegentreten, sind häufig maßlose Übertreibungen. Sie halfen aber, während der Verhandlungen über Gesindeordnungen Öffentlichkeit herzustellen – eine Öffentlichkeit, die Zugunsten herrschaftlicher Interessen beeinflusst wurde. Die in jeglichen ökonomischen, juridischen und sozialen Belangen benachteiligten Mägde (und Knechte) schafften es aus diesem Grund bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im deutschsprachigen Raum nicht, genügend Öffentlichkeit für sich herzustellen. Auch als sich katholische, sozialliberale und sozialistische Stimmen seit den 1850ern mehrten, die Verhältnisse für Mägde zu heben, die in den Städten um 1900 fast 100 Prozent der Gesindetreibenden darstellten, bewirkten erst die großen politischen und sozialen Umwälzungen 1918 Verbesserungen.

    Auch heutige Care-Kräfte haben eine kleine Lobby. Ebenso befinden sich Geflüchtete inmitten gesellschaftlicher Aushandlungs- und Machtprozesse, in denen ihnen durch stereotypisierte und als kollektiviert, also alle betreffend, wahrgenommene Eigenschaften bestimmte gesellschaftliche Teilbereiche wie der Arbeitsmarkt verwehrt bleiben. Sozio-ökonomische Verbesserungen sind häufig schwierig umzusetzen.

    Die Mechanismen, die eine Schlechterstellung bewirken, sind heutzutage oftmals feingliedriger und weniger offensichtlich als in der Frühen Neuzeit. Was jedoch über Jahrhunderte hinweg gleich blieb, ist eine gesellschaftliche Diskriminierung, die allein auf Geschlecht beruht. Situativ können sich an diese Geschlechtlichkeit andere Kategorisierungen wie Fremdheit, Sexualität oder Alter anlegen, die entweder neue Handlungsmöglichkeiten öffnen, häufiger aber zu stärkerer Marginalisierung führen.

    Ich interpretiere das so, daß die jungen Frauen von damals aus demselben Hauptmotiv vom Land in die Städte zogen, wie es jene von heute tun: aus dem Wunsch, sich einen Mr. Big zu angeln, von denen es auf dem Land überschaubar wenige gab und gibt, viel zu wenige für alle Frauen, die einen solchen woll(t)en. Nur daß ihnen in der Arbeitswelt von früher fast nur Anstellungen als Dienstmagd offen standen statt all der Berufe, die Frauen heute in der Stadt anstreben.

    Das damalige Image der Mägde als „liederlich“ und „sexbesessen“ wird wohl daher kommen, daß diese Frauen im Gegensatz zu den Gattinnen ihrer gutsituierten potentiellen und tatsächlichen Arbeitgeber noch sozial aufstiegshungrig und daher bereit waren, „etwas zu bieten“, und das Machtgefälle zwischen ihnen und ihren Chefs wird auf beide Seiten erotisierend gewirkt haben, so wie es das auch heute noch tut. Da hilft all das #metoo-Gebarme über „männliche Macht“ nicht über die Tatsache hinweg, daß Macht und Status einen Mann für Frauen interessant machen, die sich bevorzugt an solche ranschmeißen. Nur wenn die dann alt sind, wie Luciano Pavarotti, oder von der (((öffentlichen Meinung))) zum Abschuß freigegeben werden wie Harvey Weinstein, dann fällt diesen heuchlerischen Kryptohuren auf einmal ein, daß das alles „schrecklich“ war, wofür sie sich bei ihnen hergegeben haben.

    Siehe z. B. dieses Bild aus Das Weinstein-Syndrom von Tanstaafl: