Israels Palästinenserpolitik als Modell für die künftige Europäerpolitik der JWO

Von Luftpost aus dem Siechkobel, ursprünglich veröffentlicht als Kommentar bei Nuada und von mir (Lucifex) unter einem von mir gewählten Titel als Morgenwacht-Artikel übernommen.

In der Israel-Palästina-Situation muss man zwar keine Seite beziehen, denn der Boden, um den es geht, ist nicht unserer, aber das, was Israel dort vormacht, ist global wegweisend für das Verhältnis der Regierenden gegenüber der Bevölkerung.

Während die Bombardierungen Gasas noch eher gesehen werden als die israelischen Aktivitäten innerhalb Israels und der besetzten Gebiete, haben wir die Situation, dass ein Staat damit durchkommt, mit Scharfschützen auf Demonstranten zu ballern, die sich nicht mal auf dessen Staatsgebiet befinden. Bei der UN wurden einige der Fälle der letzten Zeit als Kriegsverbrechen bezeichnet, was augenscheinlich folgenlos bleibt.

Wir können beobachten, was geschieht, wenn ein unerwünschter Bevölkerungsteil offiziell abgestoßen und eingezäunt wird und die Kontrolle sämtlicher Ressourcen beim Gegner liegt. Die eingezäunte Bevölkerung ist dauerhaft nur ein paar LKW-Lieferungen vom Hungertod oder einen Klick vom Stromausfall entfernt. Das ist schon interessant zu sehen, wenn man z.B. an separatistische Gedankenspiele einiger weißer Aktivisten in den USA denkt oder die Ideen zu einer Abspaltung der ehemaligen DDR-Gebiete von der BRD, oder grundsätzlich überlegt, wie eine Kontrolle unliebsamer Bevölkerungsteile möglich ist, wenn man sie auf einem begrenzten Gebiet konzentriert und gleichzeitig den Anschein erweckt, sie seien autonom und würden sich selbst verwalten.

Aber daneben besteht ja auch noch das Grenz-, Kontroll- und Repressionsregime im Westjordanland. Das ist ja nicht nur von israelischen Siedlungen und Straßen strategisch durchzogen, es gibt auch die permanente Kontrolle der Bewegungen der Palästinenser, deren Alltag vom Checkpointsystem bestimmt wird. Durch die Siedlungspolitik gelangt auch dort die Kontrolle aller Ressourcen in die Hand der Israelis. Weil die Palästinenser aber eine eigene Regierung haben, lässt sich die Verantwortung für die wirtschaftliche Lage natürlich auf die und die „dumme, unfähige und bösartige“ palästinensische Bevölkerung abwälzen – Bezeichnungen, die allgemein gern für Kritiker Israels benutzt werden.

Das sind zwei Modelle der Bevölkerungskontrolle (einmal eine eingeschlossene homogene und einmal eine durch Besiedelung heterogen gemachte Bevölkerung, für die unterschiedliches Recht gilt), Modelle, die nach und nach der Kritik entzogen werden, denn Antizionismus ist ja Antisemitismus. Und gleichzeitig werden israelische Überwachungs- und Polizeimethoden in alle Welt exportiert und es wird damit geworben, dass all diese Methoden der Überwachung, Kontrolle im Rahmen der Aufstandsbekämpfung erprobt sind.

Es ist die totale Verschmelzung von Forschung, Wirtschaft, Militär und Geheimdienst, die Israel zum „Sicherheitsexperten“ und Technologieführer aufsteigen ließ. Ganz entscheidend ist dabei die unvorstellbare Fähigkeit Israels, weltweit Daten zu sammeln. Teils durch offizielle Zusammenarbeit, aber auch durch illegales Abschöpfen, Überwachung und Industriespionage und durch Unternehmen, die von Personen gegründet oder infiltriert werden, die aus dem israelischen Unit-8200-Programm kommen.

Abschöpfen von Daten und Daten- und Gedankenkontrolle gehen Hand in Hand, wie die internationalen Bemühungen zeigen, das Netz von israelkritischen Inhalten zu säubern oder unliebsame Personen zu isolieren und auszuschalten. Abschöpfen und Perception Management (Kontrolle der Wahrnehmung) durch Zensur und Propaganda, das ist alles aus einem Guss, auch wenn das an der Oberfläche nicht so sichtbar ist, weil man es mit Personen, NGOs oder Unternehmen zu tun hat, die nicht unter israelischer Flagge auftreten.

Man muss also im israelisch-palästinensischen Konflikt nicht die Seite der Palästinenser beziehen, man kann aber durchaus (wenn auch durch die Zensur sehr eingeschränkt) die eigene Seite suchen und finden. Ich denke, es wird immer deutlicher, dass wir selbst in unserer eigenen Heimat durch Ansiedlungspolitik zu Palästinensern gemacht werden, und es wird auch uns inzwischen wie den Palästinensern eine eigene Volksidentität abgesprochen, und deshalb ist es interessant zu erfahren, was dort in der Region geschieht und wie Entwicklungen, die uns treffen dort ihren Anfang haben.

Zu PI nur so viel: Die Israelfreunde haben unter den Texten von Kewil und Hübner erfolgreich deutlich gemacht, dass für sie Israelliebe und Deutschenhass eine untrennbare Einheit sind. Ich bringe es nicht mehr fertig, dort großartig zu schreiben. Durch die Dauermoderation ist es sowieso wenig gewinnbringend. PI ist eine der unterschiedlichen Petrischalenkulturen im Netz, die einen verzweifeln lassen können – einfach, weil es so schrecklich geistlos ist, was man da lesen muss. Meine Kommentare sind immer freigeschaltet worden, aber oft erst nach mehreren Stunden Kontrolle. Es ist also einfach der Versuch, klar zu denken, der für PI als klimaschädigend eingestuft wird. Was sie dort fürchten ist, dass die Leute mal Luft holen und denken. Wie die Gretakampagne oder die globale Masernkampagne leben sie von Angst, Hysterie und Wut. Die unterschiedlichen Herden müssen immer kopflos vorwärts rennen.

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

4 Kommentare

  1. Diesen bedenkenswerten Beitrag habe ich heute hier nachveröffentlicht, damit die Nicht-SF-Interessierten auch wieder einmal etwas zu lesen bekommen.

    Am Pingback unter dem Originalkommentar habe ich gesehen, daß mein demütig erzählender Stalker mir mit derselben Idee zuvorgekommen ist.

  2. Noch mehr mögliche Parallelen zwischen Palästinael und einem zukünftigen „Europael“ erahnt man beim Lesen dieser Artikel:

    Spanien strebt nach 523 Jahren Wiedergutmachung für die Judenvertreibung an von Emily Harris
    Juden zertifizieren Latinos als Juden, damit sie die spanische Staatsbürgerschaft gewinnen von Czakal
    Israel 3.0 auf deutschem Boden? von mir (als Deep Roots)

  3. Luftpost aus dem Siechkobel

     /  Mai 23, 2019

    Lieben Dank Lucifex. Wenn ich so einen meiner Kommentare als Artikel wieder sehe, dann fällt mir erst so richtig auf, dass ich eigentlich immer nur Fragen aufschreibe.

    Eine weitere Parallele ist übrigens die Beteiligung der UNO. Sowohl in Palästina, wie auch bei uns wirkt die UNO als Schutzmacht und Zusatzmotor der Umvolkung. Das ist mir damals bei dem Jabotinsky Artikel aufgefallen.
    Nur am Rande – Jabotinsky, der ja der Mentor von Bibis Vater war und Bibis Held ist, war in seinen Anfängen ein Unterstützer des ukrainischen Nationalismus.Als Zionist war er durchaus in einer frühen Phase daran interessiert Nationalbewegungen zu stärken. Ein Antikommunist war er obendrein. Die heutige Politik hat also Wurzeln hinein in diese Richtung und so einen kleinen Widerschein davon kann man in den Treffen von Strache oder der AfD mit einer Figur wie Yehuda Glick sehen, dem Likudnik, Tempelbergaktivisten und ehemaligen Vorstandsmitglied des – Trommelwirbel – Tempel Instituts.

    Erst durch das Strache Video, in dem der auch über seine dollen Verbindungen nach Israel branzen und Glick genannt haben soll, ist mir das richtig bewusst geworden.Für diese wundervollen und hilfreichen Kontakte hat er (Strache) sich ja dann bedankt, als er wie die AfD den Umzug der Botschaft nach Jerusalem bewarb. Aber der offizielle Bannspruch gegen seine Partei wurde doch nicht aufgehoben.

    Wer ist der Bürgermeister von Wesel?
    Musste er gehen, weil er so ein loses Mundwerk hat und so dumm ist, dass man ihn nicht mehr halten wollte? Oder ein interner Streit? Nix Konkretes weiß man nicht.Vielleicht mit der Zeit, wenn sich die Dinge weiter entwickeln.

    Es ist lange her, dass ich über Jabotinsky gelesen habe aber sicher hat auch er die Unterstützung des ukrainischen Nationalismus (eine Hand Wäscht die andere, aber nur einer hat den Hut auf ) an gewisse Bedingungen geknüpft.

  4. Die UNO als Schutzmacht und Zusatzmotor der Umvolkung – ja, das ist schon lange eine Funktion der „Blauhelmsoldaten“, die bei uns von früher her noch ein viel zu positives Image haben. Diese Funktion hat sich über die Jahrzehnte zu dem entwickelt, was seit 2005 die heutige UNO-Doktrin R2P („Responsibility to Protect“ – Verantwortung, zu schützen) ist:

    Die Doktrin der „Responsibility to Protect“ ist das Ermächtigungsprinzip, das zuerst einzelne Staaten und dann die internationale Gemeinschaft dazu verpflichtet, Populationen vor Genozid, Kriegsverbrechen, ethnischen Säuberungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu schützen. R2P, wie es allgemein genannt wird, ist eine Anzahl von Prinzipien, die auf der Idee beruhen, daß Souveränität kein Privileg, sondern eine Verantwortung ist. R2P wurde beim Weltgipfel von 2005 allgemein befürwortet und dann 2006 von den Vereinten Nationen erneut bekräftigt. Im In Focus dieser Woche betrachten wir den historischen Hintergrund und sprechen mit dem UN-Sonderberater über R2P, Edward Luck, und Alex Vines, dem Forschungsdirektor von Chatham House, über das, was R2P in der heutigen Welt bedeutet. …

    Das ist also ganz klar eine Eingreifermächtigung für die (((internationale Gemeinschaft))), mit der entweder die gesamte UNO oder Länderkoalitionen innerhalb derselben sich jederzeit herausnehmen können, wegen behaupteter Gefahren für Bevölkerungsgruppen in Krisenländern hinsichtlich „Genozid, Kriegsverbrechen, ethnischen Säuberungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ dort einzufallen und die Kontrolle zu übernehmen, wobei im Falle weißer Länder die Belange des eigentlichen Staatsvolkes und vor allem dessen Selbstbestimmung wohl die geringste praktische Priorität haben werden.

    Und Du hast recht – dieses Prinzip des Einsatzes einer übermächtigen fremden Macht für die Durchsetzung der Landnahme von Fremden gegen die Einheimischen hat schon mit Jabotinskys Konzept der Eisernen Wand begonnen, wie der von Dir übersetzte Jabotinsky-Essay heißt. Damals war es Großbritannien als Völkerbunds-Mandatsmacht, heute sind es Militärkräfte von Mitgliedsländern der UNO, dem Völkerbund 2.0.

    Es hat ja schon öffentliche Kommentare zur Dummheit von Strache und Gudenus gegeben, sich mit zwei ihnen unbekannten Personen, deren Identität sie nicht verifiziert haben, zu treffen und solche heiklen Gespräche mit ihnen zu führen.

    Dazu kommt aber noch, daß die beiden als Rechtspolitiker eigentlich wissen müßten, daß die meisten „russischen“ Oligarchen in Wirklichkeit Juden sind. Selbst wenn eine Identitätsüberprüfung ergeben hätte, daß diese „Aljona Makarowa“ wirklich die Nichte eines in Rußland ansässigen Oligarchen ist, hätte den FPÖ-Männern klar sein müssen, daß es sich dabei entweder um Juden handelt oder um Personen, die enge Beziehungen zu jüdischen Oligarchen haben und einer als „Nazipartei“ verschrienen Partei wahrscheinlich nicht ehrlich wohlgesonnen sein werden.

    Entweder wußten Strache und der Adelssprößling Gudenus das wirklich nicht, dann sind sie als Rechtspolitiker ahnungslose Nieten, oder sie wußten es und haben sich trotzdem auf diese zwielichtige Sache mit Leuten eingelassen, von denen sie – unter der Annahme, daß ihre angegebene Identität echt ist – annehmen mußten, daß es sich dabei wahrscheinlich um Juden handelte, und dann sind sie doppelt dumm.

    Das Empörungsgetue der „Kronen-Zeitung“ wegen Straches Fantasien, sie von „Aljona“ kaufen und für die FPÖ einspannen zu lassen, ist natürlich verlogenste Heuchelei, denn genau das hat ein anderer Oligarch – George Soros – im Nationalratswahlkampf von 2017 offenbar tatsächlich zugunsten der ÖVP getan, nur daß er die „Krone“ nicht erworben, sondern wohl nur auf irgendeine Weise bestochen hat. In dieser Hinsicht erinnert mich das Skandalgezeter der „Krone“-Schreiberlinge an die genauso heuchlerische Empörung der Pussyhat-Weiber bei ihren „Women’s Marches“ gegen Donald Trump und sein „Frauenbild“, wo ich den Eindruck hatte, daß sie sich tief in ihrem Inneren nicht deshalb darüber aufregten, weil es nicht stimmt, sondern genau weil es stimmt. Siehe dazu auch diesen Kommentar von mir (als Deep Roots).