Star Dreck 9: Die Star-Trek-Filmreihe

Dies ist eine kleine Überraschung für Deep Roots, der mit „Star Dreck 8a und 8b“ eine wunderbar detaillierte Analyse der Propaganda im Star Trek Universum geliefert hat.

Star Trek Movie poster

Vielleicht lohnt sich an dieser Stelle, vor dem finalen Teil „8c“, in dem es um die Serie DS9, die ich nie gesehen habe, weil ich das Setting (Raumstation statt Raumschiff) langweilig fand, ein Überblick über die Star Trek Filme. Gerne hätte ich sie alle noch einmal angesehen und einen detaillierteren Artikel gemacht, aber Zeit ist ein kostbares Gut…

Im ersten Film „Star Trek“ findet sich eine gealterte Crew der Originalserie wieder zusammen, um einer riesigen Sonde zu begegnen, welche die Erde bedroht. In einer nagelneuen „Enterprise“ fliegen sie in die Sonde hinein und nehmen Kontakt mit der fremdartigen Intelligenz auf.

Dies scheint mir das „eigentliche“ Thema von Star Trek zu sein: Die Kontaktaufnahme mit fremden (außerirdischen) Intelligenzen, wobei zwar immer wieder Kommunikationsschwierigkeiten auftreten, der wahrscheinlichste Fall, nämlich dass eine Kommunikation vollkommen scheitert, aber niemals eintritt. Mir erscheint es fast zwingend, dass eine echte außerirdische Spezies uns so fremd wäre, dass wir gar nicht mit ihr kommunizieren könnten, vielleicht könnten wir sie nicht einmal wahrnehmen.

Die Intelligenz will dann natürlich alle Menschen auf der Erde umbringen, weil sie glaubt, diese würden ihr den Kontakt mit ihrem Schöpfer verwehren. Warum sie ausgerechnet die Menschen in Verdacht hat und nicht die Termiten oder die Haie, wird nicht erklärt. Am Ende stellt sich heraus, dass die Menschen tatsächlich die Schöpfer der Sonde sind, welche die von einer Maschinenzivilisation weiterentwickelte Voyager 6 aus dem 20. Jahrhundert ist.

Der Film ist so grottenschlecht, dass man sich über den Dreh der Fortsetzungen nur wundern kann.

In Star Trek 2 „der Zorn des Khan“, für dessen Dreh der ST- Schöpfer Roddenberry geradezu entmachtet wurde, geht es um eine Gruppe von genetisch verbesserten Übermenschen, deren Anführer sich Kirk als Todfeind ausgesucht hat. Khan, der schon in einer Folge der Originalserie auftritt, kommt auch im allerneuesten Star Trek Film „Into Darkness“ wieder vor. Er verkörpert die „deutsche Kampfmaschine“, welche die Hollywoodproduzenten so lieben und die immer wieder (z.B. auch in Die Hard 1-3) auftaucht.

In Star Trek 3 gehen die Helden auf die „Suche nach Mr. Spock“, der im 2. Teil gestorben ist, aber sein Bewusstsein noch in den Kopf von „Pille“ übertragen konnte. Hintergrund des Todes im 2. Teil war, dass Nimoy keine Lust mehr hatte Spock zu sein. Daher durfte er im 3. Teil Regie führen. Der Film ist wie der erste grottenlangweilig.

Im vierten Teil kommt dann eine besonders nervige Sonde im Orbit an, die furchtbaren Geräusche, die sie macht, entpuppen sich als Walsprache, die Crew der Enterprise muss in die Vergangenheit reisen, um die ausgestorbenen Buckelwale in die Zukunft zu holen, damit sie der Sonde sagen können, dass sie die Erde nicht zerstören soll.

In Teil V befinden sich die Herren Trekkies dann „Am Rande des Universums“ (eigentlich im Zentrum der Galaxie) und treffen auf ein Wesen, das behauptet, Gott zu sein.

Im letzten Teil mit der alten Crew geht es um „das unendeckte Land“, gemeint ist der Frieden. Kirk muss hier sein Misstrauen gegenüber den Klingonen, die seinen Sohn auf dem Gewissen haben, bezähmen, um den neu entstandenen Frieden zwischen Föderation und klingonischem Reich zu retten.

Die Filme thematisieren immer wieder das fortgeschrittene Alter der Charaktere. Kirk, der am liebsten nur weiter mit der Enterprise rumfliegen möchte, ist Admiral, er wird später wegen Befehlsverweigerung wieder zum Captain degradiert und freut sich sehr darüber. „Pille“ McCoy wirkt von Film zu Film verbitterter und Nimoys Schauspielerei fand ich schon immer gruselig.

Am unterhaltsamsten ist der 4. Film mit seinen vielen Seitenhieben auf die Gegenwart (bzw. die 80er Jahre). Chekov, der einen Polizisten nach den „atombetriebenen Kriegsschiffen“ befragt, die er gerne besichtigen möchte und der folgerichtig vom Geheimdienst einem Verhör unterzogen wird, ist einer von vielen lustigen Momenten. Der vierte Film hat aber auch die größte Holzhammer- Propaganda, die Öko- Botschaft wird kein bisschen unter Science Fiction versteckt, die Logik ist ganz einfach: Die Sonde will mit den Buckelwalen reden, Buckelwale ausgestorben, also zerstört Sonde die Erde. Gut, dass die Crew ein Buckelwalpärchen in die Zukunft verbringen kann und die Zerstörung der Erde so verhindert. Noahs Arche 2.0 sozusagen.

Obwohl gerade Kirks Umgang mit Frauen noch recht „chauvinistisch“ anmutet und auch viele andere Nebenplots der Filme aus heutiger Sicht geradezu in konservativem Licht erscheinen mögen (dem „Zorn des Khan“ ist gar „Militarismus“ vorgeworfen worden, weil die neuen Produzenten lieber eine Weltraumschlacht zeigten, statt eine weitere langweilige Sonde), wird vor allem vom Dreiergespann Spock, Kirk und Pille die NWO- Propaganda alles andere als subtil verbreitet. Gerade dadurch, dass Kirk ein ziemlicher Antiheld ist (vgl. Zorn des Khan) und seine „schlechten“ Eigenschaften wie den (verständlichen!) Hass auf Klingonen hat, kann der Zuschauer mit dem Captain „wachsen“, sich von Spocks Logik oder Pilles Einwänden überzeugen lassen.

Eine der gruseligsten Szenen ist der Dialog der drei mit „Gott“, einem mächtigen Energiewesen im Zentrum der Galaxie, das ganz gerne mal nach draußen käme und sich dafür die Enterprise ausleihen möchte. „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ ist noch die klügste Frage, die Kirk im Verlauf dieses Dialogs stellt. Weil das Wesen behauptet ein Gott zu sein, übertragen die Trekkies ihre (monotheistische) Vorstellung eines absoluten und allmächtigen Gottes auf das Wesen und machen sich geradezu über es lustig.

ST-Movies

Auch die Klingonen, die im 6. Teil genauso große Probleme mit dem Frieden haben wie Kirk und als militaristische Ewiggestrige dargestellt werden, sind solche Propagandanummern.

Gerade die Filme 1-6 transportieren weniger das Vorstoßen ins Unbekannte, das für viele „Star Trek“ so „faszinierend“ macht, sondern sind eine (lose) zusammenhängende Geschichte über die Freundschaft des Trios Kirk, Spock, Pille und es wird vor allem ihre Selbstherrlichkeit und Arroganz verherrlicht. Kirk kann sich an keine Regeln halten, macht einen Fehler nach dem anderen, blufft und geht unnötige Risiken ein – und gerade dadurch gewinnt er ein ums andere Mal. Spocks „Logik“ hat Deep Roots schon entsprechend auseinandergenommen und irgendein Kritiker schrieb über einen der Filme mal, dass er es langweilig fände, wenn Pille schon wieder Einwände hat und Scotty schon wieder mitteilt, dass die Maschinen das wahrscheinlich nicht durchhalten.

Die Filme 7-10 sind Filme mit der „TNG“ Crew. In „Treffen der Generationen“ treffen, wie der Name schon sagt, der alte Kirk und der „neue“ Picard aufeinander. Hier nimmt ein verrückter (natürlich blonder) Wissenschaftler die Zerstörung einer Welt in Kauf, um in eine Art Paradies zu gelangen, in dem auch „Guinan“ (Whoopie Goldberg) schon mal war. Die Kapitäne treffen sich dort und arbeiten zusammen, um den Bösen zu stoppen. Kirk übergibt hier also (lange nach dem Dreh der TNG Serie) endgültig an Picard ab.

Der achte Film wurde in diesem Artikel schon auseinander genommen, daher spare ich mir seine Behandlung, bis auf eines: Eine wirklich potthässliche Negerin aus dem 21. Jahrhundert ist eine zentrale Identifikationsfigur für den unbedarften Zuschauer des Filmes. Obwohl sie in einer Zeit lebt, in der es noch Kriege und Geld gibt und Picard ihr eigentlich haushoch überlegen sein müsste, deckt sie auf, dass seine Strategie im Kampf gegen die Borgs von seiner früheren Gefangennahme und Assimilierung durch selbige, also durch Angst und ein „Post- traumatisches- Stress- Syndrom“ (P.I.S.S.) beeinträchtigt ist. Seinen für den Charakter total untypischen Wutanfall kommentiert sie mit „Sehen Sie, Sie haben Ihre Schiffchen kaputt gemacht.“

ST Negerin

Das kleine Negerlein, das zwar auch aus der „Vergangenheit“, dem 21. Jahrhundert stammt, ist aber nicht wie der Weiße Cochran alkoholkrank und dümmlich, sondern sogar der Ethikmaschine Jean- Luc Picard überlegen. Das Fiese an der Szene ist, dass Patrik Stewart sie total überzeugend spielt und mit der (in der TNG Serie vorgefallenen) früheren Assimilierung durch die Borg auch einen guten Grund für das Trauma hat. Erst wenn man die Szene unter dem Aspekt der Propaganda überdenkt wird deutlich, dass der Ausbruch trotzdem überhaupt nicht zu Picard passt und das nur geschieht, damit er vom kleinen Negerlein belehrt werden kann.

Im 9. Film bekommt die tolle JWO- mäßige „Föderation“ das erste Mal Risse: Ein Admiral möchte einige hundert Einheimische von ihrem Planeten vertreiben, weil dieser eine Art Jungbrunnen beherbergt, der das Altern verlangsamen und gar umkehren kann. Er arbeitet dafür mit ultrahässlichen Außerirdischen zusammen, die sich ständig mit plastischer Chirurgie die Haut glatt ziehen lassen müssen. Die Crew der Enterprise probt den Titel gebenden „Aufstand“ und hilft den Einheimischen. Obwohl der Film viel Witz enthält, ist er nur eine weitere Abwandlung des Avatar Szenarios, das ich auch in „V- die außerirdischen Besucher“ (Originalserie) wiederentdeckt habe:

Wie, so bleibt meine Fragestellung, kann es eine Ethik geben, die über die Grenzen der Spezies hinaus geht und in der ganzen Galaxie gilt? Wieso muss man die Menschen, welche die komischen blauen Viecher in Avatar umbringen wollen, um an das für sie lebenswichtige Metall zu kommen, verurteilen? Was sollen sie stattdessen machen, die blauen Viecher fragen, ob sie ihre Heimat zerstören dürfen? Oder einfach sang- und klanglos wegsterben? Die „Besucher“ in V können, wie ich ausgeführt habe, ja auch schlecht anfragen, wie viel Prozent der Wasservorräte der Erde die Menschen übrig haben und da sie ja neben Mäusen und anderem Getier auch Mensch essen… – „liebe Erdbewohner! Ihr seid eine Delikatesse für uns. Aber wir werden nur zum Tode Verurteilte und echte Arschlöcher aufessen, weil wir am Frieden mit euch interessiert sind!“ Realistisch?

Genauso ist der „Aufstand“, der auf den ersten Blick tatsächlich wie „das Richtige“ wirkt, weil Picard den bösen Admiral fragt, wie viele Menschen er zu opfern bereit wäre, um an den Jungbrunnen zu kommen, eintausend, eine Million. Wo sei die Grenze, völliger Blödsinn! Abgesehen davon, dass Picard hier außer Acht lässt, dass die Einheimischen gar keine Menschen sind, sondern nur eine menschenähnliche Spezies von Aliens, scheint es zu dem Offizier eines Raumschiffs auch noch nicht durchgedrungen zu sein, dass es in manchen Szenarien einfach keinen Weg gibt mit weißer Weste davon zu kommen. Wenn die „islamischen Terroristen“ auf das Atomkraftwerk zufliegen, dann wird man das Passagierflugzeug abschießen müssen, auch wenn da ein paar hundert Unschuldige drin sitzen.

Ganz genau wie „Avatar“ ist „der Aufstand“ ein Film darüber, dass man nicht einfach die Rohstoffe von anderen klauen darf. Zielpublikum und Botschaft im Hintergrund sollten nun klar sein.

Nr. 10 bricht dann die Regel, dass die Star Trek Filme mit den geraden Zahlen die besseren sind und versinkt in dümmlichen Psychologismen und erzählt eine langweilige Story aus dem romulanischen Reich. Auch hier ist aber wieder genug Propaganda zu finden, z.B. ist ein Mensch (ein Klon von Picard) der neue Herrscher von Romulus und die Romulaner nehmen ihn ganz selbstverständlich als einen der ihren an.

Das war es dann auch schon für die „neue Crew“, mit „Nemesis“ ist Schluss.

Der Folgefilm „Star Trek“ – vgl. Analyse hier – erzählt wieder von Kirk und co, allerdings mit jungen Schauspielern, d.h. Wie die Serie „Enterprise“, die nach „Voyager“ kam, ist der Film ein Prequel (auch bei Star Wars ist die Verwirrung Außenstehender ja groß, weil die Filme 1-3 Jahrzehnte nach den Filmen 4-6 gedreht wurden). Ebenso die momentan aktuelle Nr. 12 „Into Darkness“, in welchem der Charakter „Khan“ aus dem 2. Film wiederkehrt. Auch Leonard Nimoy spielt in den neuen Filmen wieder Spock (der junge und der alte Spock begegnen sich und der alte Spock kann dem jungen Spock Tipps geben, z.B. dazu wer Khan ist). Die neuen Filme propagieren ganz offen nicht mehr nur „Diversity“, sondern noch viel stärker als die alten die Rassenmischung.

SpockxUhura Star Trek into darkness

Insgesamt gilt das, was Deep Roots über die Serien so akribisch zusammengetragen hat mindestens genauso, wenn nicht gar in verstärktem Maße auch für die Filme. Ich muss um Verständnis bitten, dass ich aus Zeitgründen nur einen groben Überblick gegeben habe und freue mich über Ergänzungen und ggf. Richtigstellungen im Kommentarbereich.

*     *     *

Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag! Es war wirklich aufschlussreich!Liebe Grüße 🙂