Unerschöpfliche Rohstoffreserven? Erdöl und Erdgas aus dem Erdinneren

Heute habe ich in diesem Kommentar einen alten Artikel über einen möglichen abiotischen Ursprung von Erdöl und Erdgas erwähnt. Diesen Artikel habe ich anschließend herausgesucht – er ist in „bild der wissenschaft“ vom Mai 1987 auf Seite 22 enthalten. Hier ist der Scan davon:

 

Siehe auch den SPIEGEL-Artikel „Gas im Granit“ vom 10. März 1986 sowie Öl und Erdgas ohne Ende? Forscher findet Hinweise für abiotische Entstehung von Erdöl und Erdgas! vom 8. Februar 2010 auf EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie („Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit!“)

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

9 Kommentare

  1. Das kommt von Schnellschüssen: Da habe ich in der Eile glatt übersehen, daß der gescannte Artikel noch eine halbe Spalte weitergeht, und ihn abgeschnitten. Jetzt habe ich den Scan gegen einen des vollständigen Artikels ausgetauscht.

  2. STEFAN MATUN

     /  November 16, 2019

    Hat dies auf My Blog rebloggt.

  3. Ohne den Text jetzt gelesen zu haben (Schrift ist mir zu klein) meine ich Schattenkönig hat zu AdS-Zeiten schon davon geschrieben, dass in Erdöl zu wenig Stickstoff enthalten ist, so dass es nicht tierischen Ursprung seien kann. Weiterhin ist ab ca. 4000 m Tiefe mit Radioaktivität zu rechen. Geht man nun davon aus das beim Entstehungsprozess des Sonnensystems und der Erde große mengen Methan in der Erdkruste eingelagert wurden, kann es durch aus sein, das im zusammenwirken mit Radioaktivität (Radiolys) und den dort herrschenden hohen Drücken sich aus dem Methan längere Kohlenwasserstoffketten bilden können. Somit kann man dann auch erklären warum erschöpfte Erdöllagerstätten nach einer gewissen Zeit wieder über Erdöl verfügen. Weiter gedacht würde das bedeuten, dass man über all auf der Erde Erdölfinden könnte wenn man nur tief genug bohrt.

  4. Schade, daß die Schrift des gescannten Artikels auf manchen Bildschirmen zu klein erscheint; ich hatte gehofft, daß es so reichen würde. Aber man kann auch draufklicken (und ihn sich auch abspeichern), dann erscheint der Text bildschirmfüllend.

    Stickstoffanteile sprechen an sich noch nicht gegen einen biologischen Ursprung des Erdöls, da Stickstoff auch ein wichtiger Bestandteil von Proteinen und anderen Biomolekülen ist. Aber auf jeden Fall ist es naheliegend, daß Methan und andere Kohlenwasserstoffe bei der Entstehung der Erde im Erdkörper eingelagert wurden, so wie solche Verbindungen z. B. auch auf dem Saturnmond Titan reichlich vorkommen. Da wäre es durchaus denkbar, daß sie sich unter Druck und Hitze und Radioaktivität im Erdinneren zu noch längeren Molekülen verbinden und aus dem Mantel aufsteigen, bis sie sich an undurchlässigen Gesteinsschichten fangen und Lagerstätten bilden. Das könnte auch das teilweise getrennte Vorkommen von Erdöl und Erdgas erklären: Manche Gesteinsarten könnten für Erdöl undurchlässig sein und dessen weiteres Aufsteigen verhindern, während Methan durchsickert und eventuell in darüberliegenden dichteren Schichten gefangen wird (oder auch nicht).

    Daß möglicherweise so ziemlich überall auf der Erde Erdöl zu finden wäre, wenn man nur tief genug bohrt, habe ich mir auch schon gedacht. Dessen Gewinnung wäre natürlich eine Frage des Aufwands (d. h., wie tief liegen die Vorkommen jeweils, wieviel von dem Aufwand kann durch zusätzliche Erdwärmegewinnung mitfinanziert werden, und wie teuer ist Erdöl gerade).

    • Dittmann Zschommler

       /  November 17, 2019

      Es gibt auch die Theorie, daß sich im Erdkern absorbierte Sonnenstrahlung materialisiert. ( Doppelspaltexperiment)

  5. Wie entsteht Erdöl: Kurz gesagt, durch das im Erinnern entstehende Methangas, das wiederum unter hohen Drücken und Temperatur im weiteren Verlauf zu Erdöl wird.
    Das wussten schon Mendelejew und Alexander von Humboldt. Aber auch die Russen, die Chinesen, Britten, Franzosen, die Amerikaner und die Saudis wissen das. Eigentlich wissen, dass alle, die Erdöl fördern oder damit weitestgehend zu tun haben!

    Der Zustand der heißen Materien im Erdinneren ist Plasma, im Plasma reagieren die Carbonate des Gesteins direkt mit Wasser zu Kohlenwasserstoffen, am Ende der Reaktion ist das Ergebnis [+Zwischenprodukte] Erdöl. Diese Reaktion wurde experimentell unter erheblichen Energieaufwand bereits im Labor nachvollzogen. In ihrer vereinfachten Form ist sie als die Fischer-Tropsch-Reaktion bekannt.

    Eine Mischung aus Wasserstoff (H2) und Kohlenmonoxid (CO), die sich aus praktisch allen Kohlenstoffreichen Rohstoffen wie Kohle, Erdgas oder Biomasse gewinnen lässt, lässt sich in eine breite Produktspanne von linearen Kohlenwasserstoffen umsetzen.

    Ausgehend von Kohlegas fand die Reaktion bereits 1936 industrielle Anwendung bei der Ruhrchemie AG. Auch international gewann das Verfahren schnell an Bedeutung ,unter anderem in Japan, Frankreich, Südafrika und Indonesien. Heutzutage wird die Fischer-Tropsch-Synthese vor allem in Ländern mit reichen Erdgasvorkommen wie Katar genutzt, um Synthesegas auf der Basis von Erdgas mittels GtL-Verfahren in über 32 Millionen Liter synthetische Kraftstoffe pro Tag umzusetzen. Beim dem GtL-Verfahren wird Erdgas durch Zufuhr von Sauerstoff und Wasserdampf zu Synthesegas und dieses in einer Fischer-Tropsch-Synthese zu Kohlenwasserstoffen umgewandelt.
    Im Grunde genommen nutzt man die gleiche Methode, wie den Vorgang im Erdinneren! Kürzlich gelang es da, direkt aus Carbonaten, Erdgas zu produzieren! D.h. den Vorgänger von Erdöl. Somit schließt sich der Kreis.

    Umgekehrt jedoch gelang es bislang noch nicht, unter Laborbedingungen aus Pflanzen- und Tierresten ein Produkt wie Erdöl zu erzeugen!!
    Der einfachste Kohlenwasserstoff ist Methan, deshalb kommt dieses Gas auch überall im Untergrund vor, wo es nicht „biogen“ sondern abiogen produziert wird. Methan, genauso wie Erdöl, kommt von unten und nicht oben! Unterhalb der Oberfläche der Erde entsteht Methan im tieferen Untergrund bei hohen Temperaturen und Drücken und wird meist bei vulkanischen Aktivitäten frei. Es ist Hauptbestandteil des Erdgases (85–98 %), das vor allem als Begleiter von Erdöl vorkommt. Auch das in Steinkohlelagern eingeschlossene Grubengas enthält hauptsächlich Methan. Es kann abiotisch thermal im Rahmen des Reifeprozesses von Kohle (geochemische Phase der Inkohlung), sowie aus allen Typen von Kerogenen entstehen. [M. J. Hunt: Petroleum geochemistry and geology. 2. Auflage, W. H. Freeman and Company, New York 1995]

    Dafür spricht, dass nahezu alle Himmelskörper Methan ausgasen, oder von Methan umgeben sind! Zb die Atmosphären von Titan, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto enthalten Methan. Außerhalb unseres Sonnensystems ist Methan als erstes organisches Molekül auf Planeten nachgewiesen worden. Im Weltall ist Methan also in größeren Mengen auf Planeten, Kometen und Monden vorhanden. Das ganze Weltall ist quasi so voll mit dem Erdölvorgänger aber nicht, weil Flugsaurier die Erde verlassen und sich auf andern Planeten niedergelassen haben. Damit will ich Sagen, keine Dinos, keine Biomasse.
    80 Mio Barrel Öl pro Tag entsprechen 5,6 Milliarden Kubikmeter im Jahr, ca. 4,8 Milliarden Tonnen pro Jahr also. 1Kg Öl verdankt sich ca. 10.000 Kg Biomasse.

    Pro Jahr werden demnach ehemalige 500 Billionen Tonnen Biomasse, einst unter Druck zu Erdöl umgewandelt, verbraucht. Da die momentane Biomasse des Planeten geschätzte 500 Milliarden Tonnen beträgt, übersteigt der tatsächliche Erdölverbrauch dieselbe um den Faktor 1.000 und das jedes Jahr!

    Aktuell geht man mittlerweile von 100 Millionen Barrel Öl pro Tag aus.
    Anhand dessen kann man erkennen, dass das so mit der Schulbuch variante bzw. Lehrmeinung über Saurier und Meerestiere nicht stimmen kann! Aktuell geht man mittlerweile von 100 Millionen Barrel Öl pro Tag aus.

  6. Schildbürger

     /  November 17, 2019

    Die abiotischen Kohlenwasserstoffe sind mir jetzt ein recht neuer Begriff.
    Da müsste ich mich erstmal einlesen.
    Angesichts der Tatsache dass viele Vorkommen ziemlich tief liegen und man sich durchaus fragen darf wie tote Organismen in einer solchen Dichte und Masse dahingelangt sein sollen, es leuchtet vom Grundgedanken her aber ein.

    @Nemesis: Aber, biotische Kohlenwasserstoffe gibt es.
    Die sogenannten Ölschiefer sind ein Beispiel, zu finden etwa in der berühmten Grube Messel im südlichen Hessen die ich vor einer gefühlten Ewigkeit mal besucht habe.

    Ich versuchs mal möglichst kurz zusammenzufassen, das war mal ein Kratersee der entstand als aufsteigende Magma auf Grundwasser traf und das zu einer Explosion führte.
    Der Krater lief mit Wasser voll, und nach und nach bildeten sich Schichten aus abgestorbenen Algen am Grund, bis der See nach einer sehr langen Zeit schließlich mehr oder weniger voll war.
    Die Algenschichten haben ebenfalls Kohlenwasserstoffe gebildet, welche im 19. Jahrhundert genutzt wurden. Die Schiefer (ist eigentlich keiner, aber wurde so genannt weil das eben auch Schichten bildet die an „richtigen“ Schiefer erinnern) wurden in Öfen erhitzt, und die flüssigen Kohlenwasserstoffe entsprechend genutzt, und die Rückstände auf Halden aus rötlicher Schlacke gelagert, die heute noch genutzt werden, z.B. wird daraus der rote Belag für „harte“ Sportplätze oder Substrat für Blumenkübel gewonnen.
    Als man zahlreiche Fossilien (u.A. Urpferdchen, große Krokodile, eine Primatenart, alles bemerkenswert gut erhalten) da fand und andere KW-Quellen günstiger waren wurde die Grube selber stillgelegt und zum Naturerbe erklärt.
    Wenn es wen da mal in die Nähe verschlägt, es ist einen Besuch wert.

  7. Diese Grube Messel mit ihren aus dem Eozän stammenden Fossilien, darunter Riesenschlangen, Krokodile und Schuppentiere (damals war es um 6° wärmer als heute) habe ich auch in Ein paar Klimadiagramme gegen die Klimapanik erwähnt.

    Teilweise könnten aus dem Erdmantel aufsteigende Kohlenwasserstoffe tatsächlich letztendlich biologischen Ursprungs sein, wie es auch oben in dem gescannten bdw-Artikel angesprochen wird: in den irdischen Meeren gibt es schon seit Jahrmilliarden einfache Lebensformen, und deren Rückstände sanken auf den Grund ab und bildeten dort organische Sedimente. Ich weiß jetzt nicht auswendig, wie lange tektonische Platten der Ozeanböden brauchen, um von den Riftzonen der mittelozeanischen Rücken bis zu den Subduktionszonen zu gelangen und dort diese organischen Überreste wie ein Förderband in die Tiefe mitzunehmen, aber mehr als ein paar hundert Millionen Jahre werden es nicht sein. Da werden diese „Förderbänder“ in der Zeit, seit es Leben auf der Erde gibt, schon einige Male umgelaufen sein.

    Aber unabhängig vom letztendlichen Ursprung dieser Kohlenwasserstoffe im Erdmantel bleibt, daß es sie wahrscheinlich gibt und daß die vermeintlich begrenzten Öl- und Gaslagerstätten, die nach herkömmlicher Vorstellung entstanden sein sollen, dann doch nicht so begrenzt wären.

    Und daneben bleibt auch noch die Kohle: In einem Artikel in GEO oder „bild der wissenschaft“ habe ich einmal gelesen, daß die chinesischen Steinkohlevorkommen bei gegenwärtiger Förderrate (etwa ein Viertel der Weltproduktion) noch etwa viertausend Jahre reichen würden. Das hieße, daß China den gegenwärtigen Weltbedarf an Kohle ungefähr tausend Jahre lang decken könnte.

    Bis dahin wird man wahrscheinlich schon froh über zusätzliches Kohlendioxid in der Atmosphäre sein, weil dann schon die nächste Eiszeit begonnen haben wird, für die dann wieder eine Dauer von etwa hunderttausend Jahren zu erwarten wäre.

  1. Ist Erdöl unerschöpflich? | Nemesisblog