Von Alex Kurtagić, übersetzt von Deep Roots. Das Original Adam Fergusson’s When Money Dies erschien am 14. Januar 2011 auf Counter-Currents Publishing.
Adam Fergusson:
Old Street Publishing, 2010
Ungeachtet Warren Buffetts Empfehlungen sagt es etwas über den Zustand unserer Wirtschaft aus, wenn jemand es für an der Zeit hält, einen 35 Jahre alten Bericht über die Hyperinflation der Weimarer Ära auferstehen zu lassen.
Geschrieben in den stagflationären 1970ern, enthält Adam Fergussons „When Money Dies: The Nightmare of the Weimar Hyperinflation“ [„Wenn Geld stirbt: Der Alptraum der Weimarer Hyperinflation“] vieles, das unsere morbide Neugier kitzelt, abgesehen davon, daß es eine lehrreiche Veranschaulichung dessen ist, was wir erwarten können, falls die düstersten Prophezeiungen der Ökonomen der österreichischen Schule jemals Wirklichkeit werden sollten. (Das Buch, das lange vergriffen war, brachte im letzten Sommer auf eBay nahezu $ 700 und ist jetzt im elektronischen Format verfügbar.)
Hyperinflation, die im vorliegenden Text als eine Inflationsrate definiert wird, die 50 % pro Monat überschreitet, wird von einem unkontrollierten Wachstum des Geldumlaufs und einen Verlust an Vertrauen in die Währung verursacht. Wegen der fehlenden Tendenz zum Gleichgewicht sind die Menschen aus Furcht vor schnellem und fortwährendem Wertverlust nicht bereit, Geld länger als nötig zu behalten, bevor sie es gegen irgendwelche greifbaren Güter oder Dienstleistungen eintauschen. Hyperinflation ist daher durch sehr schnelle Abwertung und eine dramatische Geschwindigkeitszunahme des Geldumlaufs gekennzeichnet.
Obwohl sie die berühmteste ist (weil sie die erste war, die systematisch beobachtet wurde, und weil man annimmt, daß sie Hitler möglich machte), nimmt die Hyperinflation Deutschlands in der Weimarer Ära, als die auf Papiermark lautenden Preise sich alle 3,7 Tage verdoppelten, „nur“ den vierten Platz in der Rangliste der Hyperinflationen ein. Der erste Platz gebührt Ungarn nach dem Zweiten Weltkrieg, als die auf Pengö lautenden Preise sich im Juni 1946 alle 15 Stunden verdoppelten. Der zweite Platz gehört Mugabes Zimbabwe, als die auf Zimbabwe-Dollars lautenden Preise sich im November 2008 alle 24,7 Stunden verdoppelten. Und der dritte Platz gebührt Jugoslawien in der Zeit der Balkankriege, als die auf jugoslawische Dinar lautenden Preise sich im Januar 1994 alle 1,4 Tage verdoppelten.
In Deutschland hatte der Inflationszyklus bereits während des Ersten Weltkrieges begonnen, als die Papiermark von 20 pro Pfund (das zu der Zeit etwa 4 Dollar wert war) bis Kriegsende auf 43 pro Pfund sank. Obwohl die Papiermark weiter abwärtstaumelte und dabei im ersten Quartal einen momentanen Spitzenwert erreichte, erholte sie sich danach etwas und blieb bis zur ersten Hälfte von 1921 mehr oder weniger stabil. Das Londoner Ultimatum jedoch, das verlangte, daß die Kriegsreparationen in Goldmark im Ausmaß von 2.000.000.000 jährlich plus 26 % des Wertes der deutschen Exporte, löste eine neue Etappe schneller Abwertung aus Die französische Politik gegenüber Deutschland, die von den Briten unterstützt wurde, war sehr rachsüchtig und erlegte Deutschlands Wirtschaft eine drückende Bürde auf: der von Deutschland geforderte Betrag überstieg eigentlich Deutschlands gesamten Bestand an Gold oder Devisen. Das Budgetdefizit, zu dem die Reparationen zu einem Drittel beitrugen, wurde durch Abwertung der Staatsanleihen und Drucken von Geld ausgeglichen.