
Von F. Roger Devlin, übersetzt von Deep Roots. Das Original Sexual Utopia in Power, Part 2 erschien am 13. Juli 2011 auf Counter-Currents Publishing / North American New Right.
Zuvor erschienen:
Die sexuelle Utopie an der Macht, Teil 1
Teil 2 von 4
Fallout der Revolution: „Date Rape“
Nach ein paar Jahren der sexuellen Revolution begannen schockierende Berichte zu erscheinen, daß große Zahlen junger Frauen – von einem Viertel bis zur Hälfte – Vergewaltigungsopfer seien. Schock verwandelte sich in Bestürzung, als die Opfer dazu gebracht wurden, ihre Geschichten zu erzählen. Wie sich herausstellte, lauerten ihnen die „Vergewaltiger“ nie in entlegenen Winkeln auf, waren nicht bewaffnet, griffen sie nicht an. Stattdessen finden diese „Date rapes“ an privaten Orten statt, üblicherweise in Zimmern von Collegewohnheimen, und gehen nicht mit Drohungen oder Gewalt einher. Eigentlich ähneln sie wenig dem, was die meisten von uns sich als Vergewaltigung vorstellen.
Was ging hier vor?
Man nehme ein Mädchen, das zu jung ist, um zu verstehen, was erotisches Verlangen ist, und setze es mehrere Jahre lang einer Propaganda aus, derzufolge sie ein Recht hat, alles auf diesem Gebiet so zu haben, wie sie es will – ohne entsprechende Pflichten gegenüber Gott, ihren Eltern oder irgendwem sonst. Man gebe ihr keine Anleitung darüber, was zu wollen gut für sie wäre, wie sie ihr eigenes Verhalten zu regeln versuchen könnte oder nach welche Eigenschaften sie bei einem jungen Mann suchen sollte. Man lehre sie weiters, daß die Vorstellung natürlicher Unterschiede zwischen den Geschlechtern ein lachhafter Aberglaube ist, den unser aufgeklärtes Zeitalter allmählich überwindet – mit der Folgerung, daß die sexuellen Gelüste von Männern nicht anders oder intensiver sind als ihre eigenen. Währenddessen halte man sie, während sie körperlich heranreift, geschützt in ihrem Elternhaus, abgeschirmt von Verantwortung.
Dann, im Alter von siebzehn oder achtzehn, bringe man sie plötzlich von ihrer Familie und all den Menschen weg, die sie je gekannt hat. Sie kann so lang aufbleiben, wie sie möchte! Sie kann selbst entscheiden, wann und wieviel sie lernt! Sie lernt die ganze Zeit neue Freunde kennen, junge Frauen und Männer. Es ist nichts Besonderes, sie zu sich einzuladen oder in ihre Zimmer zu gehen; jeder geht völlig locker damit um. Welchen Unterschied macht es, wenn es ein Junge ist, den sie bei einer Party kennengelernt hat? Er scheint ein netter Kerl zu sein, wie andere, denen sie im Unterricht begegnet.
Betrachten wir nun den jungen Mann, mit dem sie allein ist. Er ist weder ein Heiliger noch ein Verbrecher, aber wie alle normalen jungen Männer im Collegealter interessiert er sich intensiv für Sex. Es gibt Zeiten, wo er nicht lernen kann, ohne von dem Gedanken an den Körper irgendeiner jungen Frau abgelenkt zu sein. Er hat wenig echte Erfahrung mit Mädchen gehabt, und der Großteil davon war unglücklich. Er ist ein paarmal ohne viele Umschweife zurückgewiesen worden, und es war erniedrigender, als er zugeben möchte. Er hat den Eindruck, daß die Dinge für andere junge Männer nicht so schwierig sind: „Jeder weiß doch“, daß Männer seit den 1960ern allen Sex bekommen, den sie möchten, richtig? Er wird im Fernsehen mit Gerede über Sex bombardiert, in den Texten populärer Lieder, in Gerüchten über Freunde, die angeblich dieses oder jenes Mädchen „ins Bett gekriegt haben“. Er beginnt sich zu fragen, ob mit ihm vielleicht etwas nicht stimmt.
Weiters hat er dieselbe Erziehung über Sex erhalten wie das Mädchen, mit dem er jetzt zusammen ist. Er hat gelernt, daß Menschen das Recht haben, alles zu tun, was sie wollen. Die einzige Ausnahme ist Vergewaltigung. Aber das ist für ihn kaum relevant; er ist offensichtlich nicht fähig, so etwas zu tun.
Ihm ist auch beigebracht worden, daß es keine bedeutenden Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Dies bedeutet natürlich, daß Mädchen genauso dringend Sex brauchen wie er, obwohl sie schlauerweise so tun, als wäre es anders. Und werden ihre wahren Gelüste nicht durch all jene Titelseiten des Magazins Cosmopolitan bestätigt, die er ständig im Lebensmittelgeschäft sieht? Wenn Frauen so begierig darauf sind, solches Zeug zu lesen, warum sollte es so verdammt schwierig sein, nur ein Mädchen zu finden, das bereit ist, mit ihm ins Bett zu gehen?
Aber heute abend schien endlich etwas „klick“ gemacht zu haben. Er traf ein Mädchen bei einer Party. Sie plauderten, tranken vielleicht ein bißchen: sie strahlte über das ganze Gesicht, ganz anders als die Mädchen, die ihn an der Sekundarschule so schnell zurückgewiesen hatten. Sie ließ ihn danach sogar mit in ihr Zimmer kommen (oder kam in seines). Es braucht kein Genie, um zu durchschauen, was sie denkt, sagt er zu sich. Dies ist ein ungeheuer wichtiger Moment für ihn; jede Unze seiner Selbstachtung steht auf dem Spiel. Er ist verwirrt, und sein Herz pocht, aber er versucht so zu tun, als wüßte er, was er tut. Sie scheint auch verwirrt zu sein, und er stößt auf nicht mehr als symbolischen Widerstand (so erscheint es ihm jedenfalls). Er genießt es nicht wirklich, und ist sich auch nicht sicher, ob sie es genießt. Aber das ist nebensächlich; es zählt nur, daß er sich endlich als Mann betrachten kann. Später können sie darüber reden, wie sie zueinander stehen wollen, ob sie seine reguläre Freundin sein wird etc. Eine Ehe nimmt nicht wirklich den obersten Platz in seinem Denken ein, aber er schließt sie vielleicht nicht aus – irgendwann einmal. Er fragt sie, wie sie sich danach fühlt, und sie murmelt, daß sie „okay“ sei. Dies beruhigt ihn. Ein unbehaglicher Abschied folgt.
Später in dieser Nacht oder am nächsten Morgen versucht unsere junge Frau sich darüber klar zu werden, was zum Teufel mit ihr passiert ist. Warum war er auf einmal so zudringlich geworden? Wollte er sie nicht einmal zuerst kennenlernen? Es war verwirrend, es geschah alles so schnell. Sex, hatte sie immer gehört, sollte etwas Wundervolles sein; aber dies hatte sie überhaupt nicht genossen. Sie fühlte sich irgendwie benutzt.
Natürlich fällt ihr zu keinem Zeitpunkt ein, ihr eigenes Recht in Frage zu stellen, mit dem jungen Mann intim geworden zu sein, wenn sie es gewollt hätte. Die Moralregel Nummer eins lautet, wie wir wissen, daß aller Sex zwischen einwilligenden Erwachsenen erlaubt ist. Sie ist sich nur nicht sicher, ob sie das wirklich gewollt hatte. Tatsächlich hat sie, je mehr sie darüber nachdenkt, umso sicherer das Gefühl, daß sie es nicht gewollt hatte. Aber wenn sie es nicht gewollt hatte, dann geschah es gegen ihren Willen, oder? Und wenn es gegen ihren Willen war, dann bedeutet das… daß sie vergewaltigt worden war?
Ich habe Verständnis für die junge Frau, angesichts einer Fehlerziehung, die vielleicht bewußt dazu bestimmt war, sie für die Situation unvorbereitet zu lassen, in die sie sich gebracht hatte. Aber auf die Frage, ob sie vergewaltigt wurde, muß die Antwort ein klares Nein sein.
(mehr …)