Eugenik versus Rasse

Von Andrew Hamilton, übersetzt von Lucifex. Das Original Eugenics versus Race erschien am 6. Mai 2013 auf Counter-Currents Publishing.

Viele weiße Rasseorientierte sind Eugenik-Enthusiasten. Aber trotz einer gemeinsamen zugrundeliegenden Orientierung an Genetik und Erblichkeit gibt es weniger Verbindung zwischen diesen beiden Ideen, als es auf den ersten Blick scheint. Sicherlich sind Eugenik und weiße Rasseorientierung nicht deckungsgleich. Die beiden Ideen können sogar in direktem Gegensatz zueinander stehen.

Es ist tatsächlich wahr, daß Eugenik und „Rassismus“ (pro-weiße Ansichten) im Post-WK2-Mythos und Dogma untrennbar miteinander verbunden worden sind. Die Political Correctness bestimmt: „Eugenik ist schlecht. Böse Weiße sind für Eugenik. Die Nazis waren für Eugenik. Eugeniker sind Nazis.“

Hier ist zum Beispiel die vollständige Definition des Begriffs durch Microsofts Encarta World English Dictionary: „Selektive Fortpflanzung als vorgeschlagene Verbesserung des Menschen: die vorgeschlagene Verbesserung der menschlichen Spezies durch Förderung oder Zulassung der Fortpflanzung nur durch jene Individuen mit genetischen Eigenschaften, die als wünschenswert beurteilt werden. Sie ist seit der Nazizeit mit Mißfallen betrachtet worden.“

Eugenik kontra Rasse

Jedoch fördert Eugenik nicht zwangsläufig weiße Rasseninteressen. In den falschen Händen kann sie eine Rasse sogar zerstören. Eugenik ist im Grunde eine Ideologie der (angeblichen) menschlichen und sozialen Verbesserung durch Genetik, Erblichkeit und rational geplante Fortpflanzung.

In einer Schrift von 1940 nahm der amerikanische Rasseorientierte Lothrop Stoddard irrigerweise an, daß Eugenik inhärent von rassischer Natur sei. Lobenswerterweise hatte er das Gefühl, daß es lebenswichtig ist, die Reinheit unserer Rasse zu erhalten. Er nannte das racialism.

Im Gegensatz dazu „werden Verbesserungen innerhalb der rassischen Population überall als die moderne Wissenschaft der Eugenik oder Rasseverbesserung anerkannt.“

Aber es ist unrichtig, anzunehmen (geschweige denn kühn zu behaupten), daß Eugenik grundsätzlich ein rechtes Phänomen sei. Historisch ist sie genauso sehr eine Bewegung der antiweißen, philosemitischen, totalitären Linken gewesen.

Eugenische Überzeugungen waren früher unter linken Eliten weit verbreitet. Hermann J. Muller, der gleich diskutiert werden wird, ist ein Musterbeispiel für solche Ansichten.

Selbst wenn man es aus einer weniger sinistren Perspektive als jener von Muller betrachtet, können wir leicht erkennen, daß der IQ für viele Eugeniker wichtiger ist als Rasse. Für eine große Zahl von Wissenschaftlern und Gesellschaftsplanern steht „Eugenik“ nicht für die Verbesserung innerhalb unserer rassischen Population, wie Stoddard glaubte, sondern für interrassische oder speziesweite Maximierung des IQ.

Der jüdisch-kommunistische Eugeniker Hermann J. Muller beim Unterricht an der Indiana University.

Muller zum Beispiel schlug schon früh vor, eingefrorenes Sperma herausragender Männer zu verwenden, um ausgewählte Frauen künstlich zu befruchten. Er war überzeugt, daß keine Frau sich weigern würde, ein Kind des Schurken Lenin auszutragen; später nominierte er den jüdischen Stalinisten Albert Einstein, Pasteur, Descartes, Leonardo und Lincoln als ideale Spender.

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Technologischer Utopismus und ethnischer Nationalismus

Von Greg Johnson, übersetzt von Lucifex. Das Original Technological Utopianism & Ethnic Nationalism erschien am 17. September 2018.

Anmerkung des Autors: Dies ist der Text meiner Rede beim vierten Treffen des Scandza Forum in Kopenhagen am 15. September 2018. In meiner früheren Rede beim Scandza Forum argumentierte ich, daß wir ethnonationalistische Botschaften für alle weißen Gruppen entwickeln müssen, sogar für Trekkies. Dies ist mein Brief an die Trekkies. Ich möchte jedem danken, der dort war, und jedem, der das Forum möglich machte.

Die Idee, eine utopische Gesellschaft durch wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt zu schaffen, reicht bis zu Gründern der modernen Philosophie wie Bacon und Descartes zurück, obwohl die Idee bereits von Machiavelli angedeutet wurde. Aber heute leiten sich die Vorstellungen der meisten Menschen von einem technologischen Utopia von der Science Fiction ab. Mit der bemerkenswerten Ausnahme von Frank Herberts Dune-Serie tendiert die Science Fiction dazu, Fortschritt mit politischem Liberalismus und Globalismus zu identifizieren. Denkt bloß an Star Trek, worin die liberale, multirassische Föderation ständig gegen immerwährende Übel wie Nationalismus und Eugenik kämpft. Daher ist es wert zu fragen: Ist ethnischer Nationalismus – der illiberal und antiglobalistisch ist – mit technologischem Utopismus kompatibel oder nicht?

Meine Sicht ist, daß technologischer Utopismus nicht nur mit ethnischem Nationalismus kompatibel ist, sondern auch, daß Liberalismus und Globalisierung den technologischen Fortschritt untergraben und daß der Ethnostaat in Wirklichkeit der ideale Inkubator für die technologische Apotheose der Menschheit ist.

Bevor ich jedoch diese Punkte diskutiere, muß ich ein bißchen darüber sagen, was technologischer Utopismus beinhaltet und warum Menschen denken, daß er auf natürliche Weise zur Globalisierung paßt. Das Wort Utopia bedeutet wörtlich Nirgendwo und bezeichnet eine Gesellschaft, die nicht verwirklicht werden kann. Aber beim Fortschritt von Wissenschaft und Technologie geht es um die Eroberung der Natur, d. h., die Erweiterung der Macht und Reichweite des Menschen, sodaß Utopia erreichbar wird. Zu den spezifischen Ambitionen des wissenschaftlichen Utopismus gehören die Abschaffung des materiellen Mangels, die Erforschung und Besiedelung der Galaxis, die Verlängerung des menschlichen Lebens und die Aufwärtsevolution der menschlichen Spezies.

Es ist natürlich, zu denken, daß wissenschaftlicher und technologischer Fortschritt Hand in Hand mit der Globalisierung gehen. Die Wirklichkeit ist eins, daher müssen die Wissenschaft, die die Wirklichkeit versteht, und die Technologie, die sie manipuliert, ebenfalls eins sein. Wissenschaft und Technologie sprechen eine universale Sprache. Sie sind kumulative kollaborative Unternehmungen, die die Beiträge der besten Menschen von überall auf dem Globus mobilisieren können. Daher erscheint es als vernünftig, daß der Weg zum technologischen Utopia von nationalen Grenzen nur behindert werden kann. Ich werde drei Argumente anbieten, warum das nicht so ist.

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Black Panther

Von Trevor Lynch (Greg Johnson), übersetzt von Lucifex. Das Original “Only White Nationalism Will Make Wakanda Real”: Black Panther erschien am 24. Februar 2018 auf Counter-Currents Publishing.

Ich sah Black Panther letzte Woche gemeinsam mit einem Freund in Seattle. Nach dem ehrfürchtigen Schweigen im Kino zu urteilen – das nur gelegentlich durch unser Gelächter an unabsichtlich humorvollen Stellen gebrochen wurde – war es ein rein weißes Publikum. Der ernsthafte Ton von Black Panther ist eine Abweichung gegenüber neueren Marvel-Filmen, die Heldentum ständig mit ironischem Humor untergraben. Aber Black Panther ist ein Film über numinose, magische Neger, und manche Dinge sind heilig. Über Gott spottet man nicht. (Sofern er nicht Thor ist.)

Angesichts des massiven Medienhypes und der grotesken, liebedienernden Unterstützung durch weiße Liberale war ich darauf vorbereitet, Black Panther zu hassen. Aber es ist in Wirklichkeit kein schrecklicher Film, obwohl ich ihn nicht wieder ansehen würde.

Die Prämisse von Black Panther ist lächerlich, aber um nichts alberner als bei den meisten Superheldenfilmen. Der als Black Panther bekannte Superheld ist der Erbmonarch eines fernen afrikanischen Königreiches namens Wakanda. Wakanda wurde wie Äthiopien, Lesotho und Swasiland nicht von Weißen kolonisiert. Wakanda besitzt auch eine einzigartige natürliche Ressource, ein magisches Metall außerirdischer Herkunft namens „Vibranium“. (Man muß sich fragen: als Stan Lee und Jack Kirby den Charakter des Black Panther im Jahr 1966 schufen, war da „vibrant“ bereits ein Euphemismus für nichtweiß?) Wegen seiner Isolation und des Vibraniums entwickelte Wakanda die fortschrittlichste Technologie auf dem Planeten. Um sich vor weißen Kolonisatoren zu schützen, benutzten die Wakander diese Technologie, um ihre futuristische Hauptstadt – mit fliegenden Autos – hinter einer Art Strahlenschild zu verbergen, wie ein afrikanisches Galt’s Gulch.

Black Panther ist ein zutiefst feministischer Film, obwohl der Feminismus im wirklichen Afrika genauso alltäglich ist wie fliegende Autos. Manchmal sehen die Kostüme und das Bühnendesign aus, als hätten sie aus der Feder von A. Wyatt Mann stammen können, besonders der Kerl mit dem grünen Zoot-Anzug und dazupassender Lippenplatte. Es gibt eine urkomische Szene, in der einige Wakander einen weißen Mann mit Uga-uga-Lauten zum Schweigen bringen. (Ich bete dafür, daß dies Schule macht.) Als ein wakandisches Flugauto in Oakland erscheint, beginnen die einheimischen urbanen Jugendlichen sofort darüber zu reden, es auszuschlachten und die Teile zu verkaufen. Natürlich wagten die weißen Liberalen um mich nicht, über irgendetwas davon zu lachen.

Aber an einem bestimmten Punkt beschloß ich, Black Panther als einen Science-Fiction-Film zu betrachten, der vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie spielt, und diese Suspendierung des Unglaubens ermöglichte es mir, mich zu entspannen und das Schauspiel zu genießen.

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Die Kultur der Kritik (5): Die Frankfurter Schule für Sozialforschung und die Pathologisierung nichtjüdischer Gruppenloyalitäten

Von Prof. Kevin MacDonald, übersetzt von Deep Roots (ursprünglich veröffentlicht auf „As der Schwerter“). Das Original „The Culture of Critique“ erschien 1998 bei Praeger Publishers und die mir vorliegende Paperback-Ausgabe 2002 bei 1st Books Library (ISBN 0-7596-7222-9). Ich erhebe keinen Anspruch auf eine wie auch immer geartete Vergütung für die Verwendung dieser Übersetzung durch den Verfasser, Professor Kevin MacDonald, für eine Veröffentlichung in Buchform oder in irgendeiner sonstigen Weise.

(I will not claim any reward whatsoever from the author, Professor Kevin MacDonald, should he publish this translation in printed or any other form)

Zuvor veröffentlicht:

Die Kultur der Kritik: Vorwort von Professor Kevin MacDonald

Die Kultur der Kritik: Vorwort von Professor Kevin MacDonald zur ersten Paperback-Ausgabe

Die Kultur der Kritik (1) – Juden und die radikale Kritik an der nichtjüdischen Kultur: Einführung und Theorie

Die Kultur der Kritik (2) – Die Boas’sche Schule der Anthropologie und der Niedergang des Darwinismus in den Sozialwissenschaften

Die Kultur der Kritik (3) – Juden und die Linke

Die Kultur der Kritik (4): Die jüdische Beteiligung an der psychoanalytischen Bewegung

DIE POLITISCHE AGENDA DER FRANKFURTER SCHULE FÜR SOZIALFORSCHUNG

Hass und [der] Geist der Aufopferung… werden eher vom Bild versklavter Vorfahren genährt als von dem befreiter Enkelkinder. (Illuminations, Walter Benjamin 1968, S. 262)

Nach Auschwitz noch Gedichte zu schreiben, ist barbarisch. (T. W. Adorno, 1967, S. 34)

Die Kapitel 2 – 4 behandelten mehrere Stränge der Theorie und Forschung jüdischer Sozialwissenschaftler, die von spezifisch jüdischen politischen Interessen beeinflußt zu sein scheinen. Dieses Thema wird im vorliegenden Kapitel mit einer kritischen Betrachtung von Die autoritäre Persönlichkeit fortgesetzt. Dieses klassische Werk über Sozialpsychologie wurde vom Department of Scientific Research des American Jewish Committee (nachfolgend AJCommittee) in einer Serie mit dem Titel Studies in Prejudice gefördert. Studies in Prejudice stand in enger Verbindung mit der sogenannten Frankfurter Schule vorwiegend jüdischer Intellektueller, die mit dem Institut für Sozialforschung verbunden war, welches in der Weimarer Zeit in Deutschland entstand. Die erste Generation der Frankfurter Schule waren vom ethnischen Hintergrund her lauter Juden, und das Institut für Sozialforschung selbst wurde von einem jüdischen Millionär, Felix Weil, finanziert (Wiggershaus 1994, S. 13). Weils Bemühungen als „Patron der Linken“ waren außerordentlich erfolgreich: Bis zu den frühen 1930ern war die Universität von Frankfurt zu einer Bastion der akademischen Linken geworden und zu „dem Ort, wo alles interessante Denken auf dem Gebiet der Gesellschaftstheorie konzentriert war“ (Wiggershaus 1994, S. 112). Während dieser Zeit wurde die Soziologie als „jüdische Wissenschaft“ bezeichnet, und die Nazis betrachteten schließlich Frankfurt selbst als ein „neues Jerusalem am fränkischen Jordan“ (Wiggershaus 1994, S. 112 – 113).

Die Nazis nahmen das Institut für Sozialforschung als kommunistische Organisation wahr und schlossen es innerhalb sechs Wochen nach Hitlers Machtergreifung, weil es „staatsfeindlichen Aktivitäten Vorschub geleistet“ hatte (in Wiggershaus 1994, S. 128). Selbst nach der Auswanderung des Instituts in die Vereinigten Staaten wurde es weithin als kommunistische Tarnorganisation mit einer dogmatischen und tendenziösen marxistischen Sichtweise wahrgenommen, und es gab einen ständigen Balanceakt im Versuch, die Linke nicht zu verraten, „während man sich gleichzeitig gegen entsprechende Verdächtigungen wehrte“ (Wiggershaus 1994, S. 251; siehe auch S. 255).112

Gershom Sholem, der israelische Theologe und Religionshistoriker, bezeichnete die Frankfurter Schule als „jüdische Sekte“, und es gibt viele Hinweise auf eine sehr starke jüdische Identifikation vieler Mitglieder der Schule (Marcus & Tar 1986, S. 344). Studies in Prejudice stand unter der allgemeinen Redaktion von Max Horkheimer, einem Direktor des Instituts. Horkheimer war ein sehr charismatischer „‚Manager-Gelehrter’, der seine Kollegen ständig daran erinnerte, daß sie ein paar wenigen Auserwählten angehörten, in deren Händen die weitere Entwicklung der ‚Theorie’ lag“ (Wiggershaus 1994, S. 2). Horkheimer hatte eine starke jüdische Identität, die sich in seinen späteren Schriften zunehmend zeigte (Tar 1977, S. 6; Jay 1980). Jedoch war Horkheimers Engagement für den Judaismus, wie durch das Vorhandensein spezifisch jüdischer religiöser Themen belegt ist, selbst in seinen Schriften als Jugendlicher und junger Erwachsener ersichtlich (Maier 1984, S. 51). Am Ende seines Lebens akzeptierte Horkheimer seine jüdische Identifikation völlig und verwirklichte eine große Synthese zwischen Judaismus und Kritischer Theorie (Carlebach 1978, S. 254 – 257). (Kritische Theorie ist der Name für die theoretische Perspektive der Frankfurter Schule.) Als Hinweis auf sein tiefes Gefühl jüdischer Identität erklärte Horkheimer (1947, S. 161), daß es das Ziel der Philosophie sein muß, die jüdische Geschichte zu rechtfertigen: „Die anonymen Märtyrer der Konzentrationslager sind das Symbol für die Menschheit, die danach strebt, geboren zu werden. Die Aufgabe der Philosophie ist es, das, was sie getan haben, in eine Sprache zu übersetzen, die gehört wird, auch wenn ihre endlichen Stimmen von der Tyrannei zum Schweigen gebracht worden sind.“

Tar (1977, S. 60) beschreibt Horkheimers Inspiration als aus seinem Versuch stammend, den Judaismus hinter sich zu lassen, während er trotzdem an den Glauben seiner Väter gebunden blieb. Es überrascht nicht, daß es eine Entfremdung von der deutschen Kultur gibt:

Wenn ich gerade aus meinem Heimatland Palästina eingetroffen wäre und in erstaunlich kurzer Zeit die Ansätze zum Schreiben auf Deutsch gemeistert hätte, so hätte dieser Essay nicht schwieriger zu schreiben sein können. Der Stil hier trägt nicht den Stempel eines gewandten Genies. Ich versuchte mit Hilfe dessen, was ich las und hörte, zu kommunizieren, unterbewußt Bruchstücke einer Sprache zusammensetzend, die einer seltsamen Mentalität entspringt. Was sonst kann ein Fremder tun? Aber mein starker Wille setzte sich durch, weil meine Botschaft verdient, gesagt zu werden, ungeachtet ihrer stilistischen Mängel. (Horkheimer, My Political Confession, in Tar 1977, S. 60)

T. W. Adorno, der erste hier betrachtete Autor der berühmten Studien aus Berkeley über die autoritäre Persönlichkeit, war ebenfalls ein Direktor des Instituts, und er hatte eine sehr enge berufliche Beziehung zu Horkheimer, die so weit ging, daß Horkheimer über ihre Arbeit schrieb: „Es wäre schwierig zu sagen, welche der Ideen seinem Geist entsprangen und welche meinem eigenen; unsere Philosophie ist eins“ (Horkheimer 1947, S. vii). Jüdische Themen traten ab 1940 in Adornos Schriften als Reaktion auf den Antisemitismus der Nazis zunehmend hervor. Tatsächlich kann viel von Adornos späterem Werk als Reaktion auf den Holocaust betrachtet werden, wie von seinem berühmten Kommentar versinnbildlicht: „Nach Auschwitz noch Gedichte zu schreiben, ist barbarisch“ (Adorno 1967, S. 34) und von seiner Frage, „ob man nach Auschwitz mit dem Leben weitermachen kann – insbesondere einer, der durch Zufall entkommen ist, der von Rechts wegen hätte getötet werden sollen“ (Adorno 1973, S. 363). Tar (1977, S. 158) merkt an, daß der Sinn des ersteren Kommentars der sei, daß „kein Studium der Soziologie möglich sein konnte, ohne über Auschwitz nachzudenken und ohne sich darum zu kümmern, neue Auschwitzes zu verhindern.“ „Die Erfahrung von Auschwitz wurde in eine absolute historische und soziologische Kategorie verwandelt“ (Tar 1977, S. 165). Es gab offenkundig ein intensives jüdisches Bewußtsein und ein Engagement für das Judentum unter jenen, die am meisten für diese Studien verantwortlich waren.

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„Warum ich kein Linker mehr bin“ – Fragen an Manfred Kleine-Hartlage

Ein Interview von Felix Menzel mit Manfred Kleine-Hartlage (Original hier), erschienen am 21. September 2012 auf „Sezession im Netz“.

Nach Friedrich Romig ist es nun Zeit, Manfred Kleine-Hartlage drei Fragen zu seinem neuen kaplaken Warum ich keiner Linker mehr bin zu stellen. Kleine-Hartlage beschreibt in dem Büchlein seinen eigenen Weg von links nach rechts und erklärt, woran die Linke glaubt und warum sie unbelehrbar ist.

SEZESSION: Gleich am Anfang Ihres neuen Buches Warum ich kein Linker mehr bin schreiben Sie: „Wer nie links war, kann es nur als eine Art unheilbarer Geisteskrankheit betrachten. Nun, eine Geisteskrankheit mag es sein; aber unheilbar ist sie nicht.“ Es geht Ihnen mit dieser Zuspitzung darum, wie sich „Linkssein von innen“ anfühlt. Was wissen also nur Linke über Linke? Und was bleibt den anderen verborgen?

MANFRED KLEINE-HARTLAGE: Linke wissen über sich selbst eigentlich überhaupt nichts. Linkssein heißt, sich in einem geschlossenen Gedankenuniversum zu befinden, das sich stets ausweglos in sich selbst zurückkrümmt. Im Zentrum dieses Universums steht die Utopie, deren Wahrheit und absolute Geltung axiomatisch angenommen wird, und die damit das Äquivalent einer Gottheit ist. Dies gilt entgegen dem Anschein nicht nur für Extremisten, sondern auch für sogenannte gemäßigte Linke, für die sogar noch mehr: Während Extremisten von der konkreten Utopie ausgehen, d.h. ihre Gottheit in einem Bild – etwa dem Sozialismus – konkretisieren und dieses anbeten, gilt für die sogenannten Gemäßigten das Bilderverbot: Die Gottheit wird transzendent und unsichtbar (und damit, anders als eine Götzenstatue, auch unzerstörbar), aber sie bleibt das Absolutum, auf das sich die gesamte linke Weltauffassung ausrichtet, einschließlich ihres Politikverständnisses, ihrer Moral, ihres Menschenbildes, ihrer politischen Projekte usw., die allesamt dem Dienst an der Gottheit verpflichtet sind. Die ganze Wirklichkeit wird von der Utopie her und zum Zwecke ihrer Bestätigung interpretiert.

Es handelt sich mithin um ein autistisches Wahnsystem, und es liegt in der Natur der Sache, daß man dieses autistische System als solches nicht durchschauen kann, solange man in ihm lebt (weswegen ich gesagt habe, daß die Linken über sich selbst nichts wissen); aber genausowenig, wenn man nie in ihm gelebt hat. Konservative neigen dazu, schon aufgrund ihres ausgeprägten Sinns für Ritterlichkeit und Fairneß, die moralischen Motive anzuerkennen, die die Linke für sich in Anspruch nimmt, und ihr nur ein zu optimistisches Menschenbild zu bescheinigen; sie tendieren dazu, den instrumentellen Charakter dieser Moral und dieses Menschenbildes zu verkennen. Sie sehen, daß die meisten Linken persönlich keineswegs bösartig sind und sind deshalb immer wieder erschüttert über das Ausmaß an Skrupellosigkeit und Bösartigkeit der Linken als Bewegung. Sie wären weniger überrascht, wenn sie sich klarmachten, daß sie es mit gläubigen Anhängern einer theologisch in sich geschlossenen heidnischen Religion zu tun haben, einer Großsekte von gehirngewaschenen Jüngern.

SEZESSION: Warum gelingt es der deutschen Linken, ihre kulturelle Hegemonie über Jahrzehnte hinweg zu behaupten? Sie sprechen in diesem Zusammenhang von einer „Korruption des Geistes“ …

MANFRED KLEINE-HARTLAGE: Die Linken haben nach 1968 die Zentren der gesellschaftlichen Ideologieproduktion besetzt (Schulen, Universitäten, Medien, Kirchen, Parteien), und dies nicht durch Leistung, sondern durch Personalpolitik, und definieren von dort aus, wer Elite ist (natürlich sie selbst) und wer Plebs (natürlich wir), welche Themen und Perspektiven „seriös“ sind und welche „Stammtisch“, wer zu Wort kommen soll und wem man „kein Forum bieten darf“.

Und da der Mensch Konformist ist, will er – wenigstens durch ideologische Teilhabe – zu den seriösen Eliten gehören und schaltet zu diesem Zweck auch gerne den gesunden Menschenverstand ab. Die Angehörigen der meinungsmachenden Eliten selbst wiederum wissen, daß sie dies nur so lange bleiben, wie sie als zuverlässige Ideologieproduzenten agieren. Was dem geschieht, der sich dieser Rolle verweigert, hat zum Beispiel Eva Herman erfahren müssen. Am Zuverlässigsten ist der, der an das, was er verkünden soll, auch selber glaubt, also wird er sich das Zweifeln ganz von alleine verbieten.

Hinzu kommt die psychologische Bestechung durch das Gutmenschentum, d.h. das befriedigende Gefühl, bereits deshalb ein guter Mensch zu sein, weil man bestimmte politische Ansichten hat. Das alles zusammen ergibt das, was ich mit „geistiger Korruption“ meine. Sie steht am Ende einer Kette von wesentlich handfesteren Formen der Korruption, die von der Spitze der Pyramide abwärts eine abnehmende Rolle spielen.

Weiterlesen auf Seite 2 des Originalartikels…

Manfred Kleine-Hartlage

Warum ich kein Linker mehr bin

Reihe kaplaken, Band 33

96 Seiten, gebunden, 8,50 €

Schnellroda 2012

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

Häusliche Ökonomie, Teil 4

Arnold Böcklin, „Vita Somnium Breve," 1888

Arnold Böcklin, „Vita Somnium Breve,“ 1888

Von F. Roger Devlin, übersetzt von Deep Roots. Das Original Home Economics, Part 4 erschien am 2. Juni 2011 auf Counter-Currents Publishing. Dieser fünfteilige Essay ist auch in F. Roger Devlins Buch „Sexual Utopia in Power“ enthalten, das bei Counter-Currents erhältlich ist.

Zuvor erschienen: Teil 1, Teil 2 und Teil 3

Teil 4 von 5

7. Konsequenzen der „unbegrenzten Wahlmöglichkeit“

Zu den meisten linken Utopien gehört der Genuß all der Vorteile enggestrickter Gemeinschaften, während man nichts von den Kosten an individueller Freiheit bezahlt, die solche Gemeinschaften erfordern. Dementsprechend schlagen Feministinnen vor, Frauen von „häuslicher Fronarbeit“ zu befreien und diese durch uneingeschränkte persönliche Wahlfreiheit zu ersetzen. Aber die Fronarbeit der Ehe und deren Pflichten sind ganz offensichtlich die unverzichtbare Grundlage der Familie, des Modells und der Quelle jeder echten Gemeinschaft.

Es ist wahr, daß es selbst bei der Ehe ein gewisses Maß an freier Wahlmöglichkeit gibt: eine Frau kann wählen, ob und in gewissem Ausmaß wen sie heiraten wird. Aber sobald eine Frau ihre Wahl trifft, indem sie das Gelübde ablegt und den Bund eingeht, hat sie eben dadurch keine Wahl mehr (so wie man nicht einen Kuchen essen und zugleich behalten kann). In anderen Worten, die Ehe ist ein nicht rückzahlbares Einwegticket. Ihr Ehemann ist ihre Wahl, selbst falls er sie schließlich auf bestimmte Arten verärgert, so wie es alle sterblichen Ehemänner zwangsläufig tun müssen. Wenn eine Frau sich ihre Partnerwahl für immer offenhält, nennt man das „Altjüngferlichkeit“.

Letztendlich ruhen die Fantasien des Feminismus und der sexuellen Befreiung auf einer metaphysischen Verwirrung, die man die Verabsolutierung der Wahlfreiheit nennen könnte. Die Illusion ist die, daß man der Gesellschaft irgendwie befehlen könnte, Frauen Wahlfreiheit zu ermöglichen, ohne dadurch ihre zukünftigen Optionen zu vermindern. Geburtenkontrolle, Abtreibung, die Entstigmatisierung von unehelichem Geschlechtsverkehr und Lesbentum, das „Recht“ auf eine Karriere, willkürliche und einseitige Scheidung – all diese sind gegenüber Frauen als Wege zur Erweiterung ihrer Wahlmöglichkeiten beworben worden.

Nun, ich bin dafür, Frauen all die Wahlmöglichkeiten zu geben, die sie verkraften können. (Gegenwärtig denke ich, daß sie eher mehr als das haben.) Aber eine sorgfältige Analyse wird offenbaren, daß der Begriff unterschiedliche und teils widersprüchliche Bedeutungen hat, die nicht in jedem Zusammenhang gleichermaßen anwendbar sein mögen. Wahlmöglichkeit ist keine einzelne Sache, die unbegrenzt ohne Preis erweitert werden kann, und es kann gezeigt werden, daß ein trügerisches Mehr davon in einem Bereich die Verringerung der eigenen Möglichkeiten in einem anderen nach sich zieht.

Ein völlig legitimer Sinn des Auswählens ist zu tun, was man möchte. Wenn wir zum Beispiel ersucht werden, eine Geschmacksrichtung von Eiscreme auszuwählen, dann ist alles, was gemeint ist, eine Entscheidung darüber, was uns im Moment am angenehmsten wäre. Dies deshalb, weil die Alternative zwischen Schokolade oder Erdbeere keine tiefen, langfristigen Konsequenzen beinhaltet. Aber nicht alle Entscheidungen können so sein.

Bedenken Sie zum Beispiel die Berufswahl eines jungen Mannes. Einer der Zauber der Jugend ist, daß sie eine Zeit ist, in der die Möglichkeit die Wirklichkeit überschattet. Man könnte ein Gehirnchirurg werden, oder ein Bergsteiger, oder ein Dichter, oder ein Staatsmann, oder ein Mönch. Es ist natürlich und gut, wenn Jungen von all dem Verschiedenen träumen, das sie werden könnten, aber solche Tagträume können eine gefährliche Illusion züchten: daß dort, wo immer noch alles möglich ist, alles möglich sein wird. Das trifft nur im Fall trivialer und belangloser Angelegenheiten zu. Es ist möglich, alle 31 Geschmacksrichtungen von Baskin-Robbins an 31 aufeinanderfolgenden Tagen durchzukosten. Aber es ist nicht möglich, ein Gehirnchirurg und ein Bergsteiger und ein Dichter und ein Staatsmann und ein Mönch zu werden. Ein Mann, der das versucht, wird nur in allen seinen Bestrebungen scheitern. Der Grund dafür ist natürlich, daß wichtige Unternehmungen sehr viel Zeit und Einsatz erfordern, aber die Männer, die sie unternehmen, sterblich sind.

Für jede Möglichkeit, die wir verwirklichen, wird es hundert geben, die wir für immer unverwirklicht lassen müssen; für jeden Weg, für den wir uns entscheiden, wird es hundert geben, die wir für immer aufgeben müssen. Die Notwendigkeit, in diesem Sinne eine Wahl zu treffen, ist das, was dem menschlichen Leben viel von seiner Ernsthaftigkeit und Schmerzlichkeit gibt. Diejenigen, die von einer Sache zur anderen treiben, unfähig, zu einer Entscheidung zu kommen oder irgendetwas von dem zu vollenden, was sie begonnen haben, enthüllen dadurch, daß sie eine wesentliche Wahrheit über das Menschsein nicht begreifen. Sie sind wie Kinder, die nicht erwachsen werden wollen.

Die sexuellen Wahlentscheidungen einer Frau sind analog jenen eines Mannes hinsichtlich seiner Berufung. Sie können grundsätzlich nicht so leicht und umkehrbar gemacht werden wie die Wahl der Geschmacksrichtung von Eiscreme. Aber sie so zu machen, ist das, was der Feminismus und die sexuelle Befreiung zu tun versuchen. Das zugrundeliegende Motiv scheint genaugenommen eine Furcht vor schwierigen Entscheidungen und ein Wunsch zur Beseitigung ihrer Notwendigkeit zu sein. Zum Beispiel braucht eine Frau nicht über die Qualifikationen eines Mannes als Vater ihrer Kinder nachzudenken, wenn eine Pille oder ein routinemäßger medizinischer Eingriff diese Möglichkeit beseitigen kann. Es gibt keinen Grund, sorgfältig die Alternative zwischen Karriere und Ehe abzuwägen, wenn die Mutterschaft sicher bis zum Alter von 40 Jahren aufgeschoben werden kann (wie es eine große Zahl von Frauen jetzt anscheinend glaubt). Was wir hier haben, ist nicht ein klarer Gewinn im Ausmaß der Wahlfreiheit, sondern eine Verlagerung von einem Sinn des Wortes zu einem anderen – von ernsthafter, auf Nachdenken beruhender Bindung dazu, daß man bloß tut, was man zu jedem bestimmten Zeitpunkt möchte. Wie der Dilettant, der sich in fünf verschiedenen Berufen versucht, ohne endlich einen zu ergreifen, möchte sich die befreite Frau all ihre Optionen für immer offen halten: sie möchte die ewige Jugend.

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Die sexuelle Utopie an der Macht, Teil 2

Date-Rape

Von F. Roger Devlin, übersetzt von Deep Roots. Das Original Sexual Utopia in Power, Part 2 erschien am 13. Juli 2011 auf Counter-Currents Publishing / North American New Right.

Zuvor erschienen:

Die sexuelle Utopie an der Macht, Teil 1

Teil 2 von 4

Fallout der Revolution: „Date Rape“

Nach ein paar Jahren der sexuellen Revolution begannen schockierende Berichte zu erscheinen, daß große Zahlen junger Frauen – von einem Viertel bis zur Hälfte – Vergewaltigungsopfer seien. Schock verwandelte sich in Bestürzung, als die Opfer dazu gebracht wurden, ihre Geschichten zu erzählen. Wie sich herausstellte, lauerten ihnen die „Vergewaltiger“ nie in entlegenen Winkeln auf, waren nicht bewaffnet, griffen sie nicht an. Stattdessen finden diese „Date rapes“ an privaten Orten statt, üblicherweise in Zimmern von Collegewohnheimen, und gehen nicht mit Drohungen oder Gewalt einher. Eigentlich ähneln sie wenig dem, was die meisten von uns sich als Vergewaltigung vorstellen.

Was ging hier vor?

Man nehme ein Mädchen, das zu jung ist, um zu verstehen, was erotisches Verlangen ist, und setze es mehrere Jahre lang einer Propaganda aus, derzufolge sie ein Recht hat, alles auf diesem Gebiet so zu haben, wie sie es will – ohne entsprechende Pflichten gegenüber Gott, ihren Eltern oder irgendwem sonst. Man gebe ihr keine Anleitung darüber, was zu wollen gut für sie wäre, wie sie ihr eigenes Verhalten zu regeln versuchen könnte oder nach welche Eigenschaften sie bei einem jungen Mann suchen sollte. Man lehre sie weiters, daß die Vorstellung natürlicher Unterschiede zwischen den Geschlechtern ein lachhafter Aberglaube ist, den unser aufgeklärtes Zeitalter allmählich überwindet – mit der Folgerung, daß die sexuellen Gelüste von Männern nicht anders oder intensiver sind als ihre eigenen. Währenddessen halte man sie, während sie körperlich heranreift, geschützt in ihrem Elternhaus, abgeschirmt von Verantwortung.

Dann, im Alter von siebzehn oder achtzehn, bringe man sie plötzlich von ihrer Familie und all den Menschen weg, die sie je gekannt hat. Sie kann so lang aufbleiben, wie sie möchte! Sie kann selbst entscheiden, wann und wieviel sie lernt! Sie lernt die ganze Zeit neue Freunde kennen, junge Frauen und Männer. Es ist nichts Besonderes, sie zu sich einzuladen oder in ihre Zimmer zu gehen; jeder geht völlig locker damit um. Welchen Unterschied macht es, wenn es ein Junge ist, den sie bei einer Party kennengelernt hat? Er scheint ein netter Kerl zu sein, wie andere, denen sie im Unterricht begegnet.

Betrachten wir nun den jungen Mann, mit dem sie allein ist. Er ist weder ein Heiliger noch ein Verbrecher, aber wie alle normalen jungen Männer im Collegealter interessiert er sich intensiv für Sex. Es gibt Zeiten, wo er nicht lernen kann, ohne von dem Gedanken an den Körper irgendeiner jungen Frau abgelenkt zu sein. Er hat wenig echte Erfahrung mit Mädchen gehabt, und der Großteil davon war unglücklich. Er ist ein paarmal ohne viele Umschweife zurückgewiesen worden, und es war erniedrigender, als er zugeben möchte. Er hat den Eindruck, daß die Dinge für andere junge Männer nicht so schwierig sind: „Jeder weiß doch“, daß Männer seit den 1960ern allen Sex bekommen, den sie möchten, richtig? Er wird im Fernsehen mit Gerede über Sex bombardiert, in den Texten populärer Lieder, in Gerüchten über Freunde, die angeblich dieses oder jenes Mädchen „ins Bett gekriegt haben“. Er beginnt sich zu fragen, ob mit ihm vielleicht etwas nicht stimmt.

Weiters hat er dieselbe Erziehung über Sex erhalten wie das Mädchen, mit dem er jetzt zusammen ist. Er hat gelernt, daß Menschen das Recht haben, alles zu tun, was sie wollen. Die einzige Ausnahme ist Vergewaltigung. Aber das ist für ihn kaum relevant; er ist offensichtlich nicht fähig, so etwas zu tun.

Ihm ist auch beigebracht worden, daß es keine bedeutenden Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Dies bedeutet natürlich, daß Mädchen genauso dringend Sex brauchen wie er, obwohl sie schlauerweise so tun, als wäre es anders. Und werden ihre wahren Gelüste nicht durch all jene Titelseiten des Magazins Cosmopolitan bestätigt, die er ständig im Lebensmittelgeschäft sieht? Wenn Frauen so begierig darauf sind, solches Zeug zu lesen, warum sollte es so verdammt schwierig sein, nur ein Mädchen zu finden, das bereit ist, mit ihm ins Bett zu gehen?

Aber heute abend schien endlich etwas „klick“ gemacht zu haben. Er traf ein Mädchen bei einer Party. Sie plauderten, tranken vielleicht ein bißchen: sie strahlte über das ganze Gesicht, ganz anders als die Mädchen, die ihn an der Sekundarschule so schnell zurückgewiesen hatten. Sie ließ ihn danach sogar mit in ihr Zimmer kommen (oder kam in seines). Es braucht kein Genie, um zu durchschauen, was sie denkt, sagt er zu sich. Dies ist ein ungeheuer wichtiger Moment für ihn; jede Unze seiner Selbstachtung steht auf dem Spiel. Er ist verwirrt, und sein Herz pocht, aber er versucht so zu tun, als wüßte er, was er tut. Sie scheint auch verwirrt zu sein, und er stößt auf nicht mehr als symbolischen Widerstand (so erscheint es ihm jedenfalls). Er genießt es nicht wirklich, und ist sich auch nicht sicher, ob sie es genießt. Aber das ist nebensächlich; es zählt nur, daß er sich endlich als Mann betrachten kann. Später können sie darüber reden, wie sie zueinander stehen wollen, ob sie seine reguläre Freundin sein wird etc. Eine Ehe nimmt nicht wirklich den obersten Platz in seinem Denken ein, aber er schließt sie vielleicht nicht aus – irgendwann einmal. Er fragt sie, wie sie sich danach fühlt, und sie murmelt, daß sie „okay“ sei. Dies beruhigt ihn. Ein unbehaglicher Abschied folgt.

Später in dieser Nacht oder am nächsten Morgen versucht unsere junge Frau sich darüber klar zu werden, was zum Teufel mit ihr passiert ist. Warum war er auf einmal so zudringlich geworden? Wollte er sie nicht einmal zuerst kennenlernen? Es war verwirrend, es geschah alles so schnell. Sex, hatte sie immer gehört, sollte etwas Wundervolles sein; aber dies hatte sie überhaupt nicht genossen. Sie fühlte sich irgendwie benutzt.

Natürlich fällt ihr zu keinem Zeitpunkt ein, ihr eigenes Recht in Frage zu stellen, mit dem jungen Mann intim geworden zu sein, wenn sie es gewollt hätte. Die Moralregel Nummer eins lautet, wie wir wissen, daß aller Sex zwischen einwilligenden Erwachsenen erlaubt ist. Sie ist sich nur nicht sicher, ob sie das wirklich gewollt hatte. Tatsächlich hat sie, je mehr sie darüber nachdenkt, umso sicherer das Gefühl, daß sie es nicht gewollt hatte. Aber wenn sie es nicht gewollt hatte, dann geschah es gegen ihren Willen, oder? Und wenn es gegen ihren Willen war, dann bedeutet das… daß sie vergewaltigt worden war?

Ich habe Verständnis für die junge Frau, angesichts einer Fehlerziehung, die vielleicht bewußt dazu bestimmt war, sie für die Situation unvorbereitet zu lassen, in die sie sich gebracht hatte. Aber auf die Frage, ob sie vergewaltigt wurde, muß die Antwort ein klares Nein sein.

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Die sexuelle Utopie an der Macht, Teil 1

Eugène Delacroix, „Die Freiheit führt das Volk“, 1830 (Detail)

Eugène Delacroix, „Die Freiheit führt das Volk“, 1830 (Detail)

Von F. Roger Devlin, übersetzt von Deep Roots. Das Original Sexual Utopia in Power, Part 1 erschien am 12. Juli 2011 auf Counter-Currents Publishing / North American New Right.

Teil 1 von 4

Es ist den Lesern dieses Journals wohlbekannt, daß die weißen Geburtenraten weltweit in den letzten Jahrzehnten einen katastrophalen Niedergang erlitten haben. Während desselben Zeitraums ist unsere Gesellschaft sicherlich zur sexbesessensten der Weltgeschichte geworden. Bei zwei solch massiven, zusammenfallenden Trends ist es kaum wahrscheinlich, daß sie nicht zusammenhängen. Viele wohlmeinende Konservative stimmen dem Beklagen dieser gegenwärtigen Situation zu, aber nicht der Beschreibung dieser Situation oder dessen, wie sie entstanden ist. Eine korrekte Diagnose ist die erste Voraussetzung für eine effektive Strategie.

Die abgedroschene Phrase „sexuelle Revolution“ sollte, wie ich glaube, ernster genommen werden als üblich. Wie die Französische Revolution, die beispielhafte politische Revolution der Neuzeit, war sie ein Versuch zur Verwirklichung einer Utopie, aber einer sexuellen statt einer politischen Utopie. Und wie die Französische Revolution hat sie drei Phasen durchlaufen: erstens eine libertäre oder anarchische Phase, in der die Utopie angeblich spontan entstehen sollte, sobald die alten Gebräuche einmal beiseite gefegt worden waren; zweitens eine Schreckensherrschaft, bei der eine Fraktion die Macht ergriff und ihre Pläne diktatorisch zu verwirklichen versuchte; und drittens eine „Reaktion“, in der die menschliche Natur sich allmählich wieder behauptete. Wir werden dieser Reihenfolge in dem vorliegenden Essay folgen.

Zwei Utopien

Betrachten wir, was eine sexuelle Utopie ist, und beginnen wir mit den Männern, die in jeder Hinsicht einfacher sind.

Die Natur hat den Männern einen Streich gespielt: die Produktion von Spermatozoen (Samenzellen) findet mit einer Rate statt, die um mehrere Größenordnungen höher ist als die weibliche Ovulation (etwa 12 Millionen pro Stunde gegenüber 400 pro Lebensspanne). Dies ist eine natürliche Tatsache, keine moralische. Auch unter den niedrigeren Tieren ist das Männchen extrem überversorgt mit etwas, wofür das Weibchen nur einen begrenzten Bedarf hat. Dies bedeutet, daß das Weibchen eine viel größere Kontrolle über die Paarung hat. Das universale Gesetz der Natur lautet, daß die männlichen Individuen sich präsentieren und die weiblichen auswählen. Männliche Pfauen spreizen ihre Schwanzfedern, die weiblichen wählen aus. Widder stoßen mit den Hörnern gegeneinander, die Weibchen wählen aus. Unter den Menschen versuchen die Jungen die Mädchen zu beeindrucken – und die Mädchen wählen. Die Natur diktiert, daß das männliche Individuum im Paarungstanz darauf warten muß, ausgewählt zu werden.

Die sexuelle Utopie eines Mannes ist dementsprechend eine Welt, in der es für ihn keine solche Begrenzung der weiblichen Nachfrage gibt. Es ist nicht notwendig, für Beispiele auf Pornographie zurückzugreifen. Man betrachte nur populäre Filme, die auf ein männliches Publikum abzielen, wie die James-Bond-Serie. Frauen können James Bond einfach nicht widerstehen. Er braucht keinen Heiratsantrag zu machen oder auch nur um ein Rendezvous ersuchen. Er marschiert einfach in den Raum, und sie geraten in Verzückung. Die Unterhaltungsindustrie produziert endlos Bilder wie dieses. Warum, wird der männliche Zuschauer sich schließlich fragen, kann das Leben nicht wirklich so sein? Für manche ist es verführerisch, der Institution der Ehe die Schuld dafür zu geben.

Immerhin scheint die Ehe den Sex ziemlich drastisch zu beschränken. Gewisse Männer rechnen sich aus, daß es, wenn Sex sowohl innerhalb als auch außerhalb der Ehe zulässig wäre, doppelt so viel Sex wie zuvor geben müßte. Sie stellten sich vor, daß es ein großes, unerschlossenes Reservoir weiblichen Verlangens gäbe, das bisher durch die Monogamie unterdrückt wurde. Um es freizusetzen, suchten sie in der frühen Nachkriegszeit das siebente Gebot durch eine Befürwortung jeder sexuellen Aktivität zwischen „einwilligenden Erwachsenen“ zu ersetzen. Jeder Mann könnte einen Harem haben. Das sexuelle Verhalten im Allgemeinen, und nicht bloß das Familienleben, sollte fürderhin als Privatsache betrachtet werden. Traditionalisten, die anderer Meinung waren, sagte man, sie wollten „einen Polizisten in jedes Schlafzimmer stellen.“ Dies war das Zeitalter der Kinsey Reports und des ersten Erscheinens des Magazins Playboy. Müßige männliche Tagträume waren zu einer gesellschaftlichen Bewegung geworden.

Dieser charakteristisch männliche sexuelle Utopismus der frühen Nachkriegsjahre war ein Vorläufer der sexuellen Revolution, aber nicht die Revolution selbst. Männer sind nicht in der Lage, revolutionäre Veränderungen in heterosexuellen Beziehungen ohne die Kooperation – die berühmte „Einwilligung“ – von Frauen herbeizuführen. Aber die ursprünglichen männlichen Möchtegern-Revolutionäre verstanden die Natur des weiblichen Geschlechtsinstinkts nicht. Deshalb sind die Dinge nicht nach ihrem Plan verlaufen.

Was ist der besondere Charakter des femininen sexuellen Verlangens, der es von jenem der Männer unterscheidet?

Es heißt manchmal, daß Männer polygam sind und Frauen monogam. Solch ein Glauben ist oft in den Schriften „konservativer“ männlicher Kommentatoren enthalten: Frauen wollen nur gute Ehemänner, aber herzlose Männer benutzen sie und lassen sie sitzen. Einige Beweise scheinen auf den ersten Blick solch eine Ansicht tatsächlich zu unterstützen. Eine Umfrage von 1994 fand heraus: „während Männer prognostizierten, daß sie idealerweise gern 6 Sexpartnerinnen im Laufe des nächsten Jahres hätten, und 8 im Laufe der nächsten zwei Jahre, antworteten Frauen, ihr Ideal sei, im nächsten Jahr nur einen Partner zu haben. Und im Laufe von zwei Jahren? Die Antwort von Frauen war immer noch: „einer.“ [1] Ist dies nicht ein Beweis, daß Frauen von Natur aus monogam sind?

Nein, das ist es nicht. Frauen wissen, daß ihre eigenen sexuellen Triebe unruhig sind, waren aber traditionellerweise klug genug, darüber zu schweigen. Der Glaube eines Mannes, daß seine Frau von Natur aus monogam ist, sorgt für seinen eigenen Seelenfrieden. Es ist auch nicht zum Vorteil einer Ehefrau, daß ihr Mann sie zu gut versteht. Wissen ist Macht. Kurz, wir haben hier eine Art platonischer „nobler Lüge“ – einen Glauben, der heilsam, aber falsch ist.

Es wäre zutreffender zu sagen, daß der weibliche Geschlechtsinstinkt hypergam ist. Männer mögen eine Tendenz haben, nach sexueller Abwechslung zu streben, aber Frauen haben einfachere Geschmäcker in der Art von Oscar Wilde: Sie sind immer nur mit dem Besten zufrieden. Definitionsgemäß kann nur ein Mann der Beste sein. Diese unterschiedlichen männlichen und weiblichen „sexuellen Orientierungen“ sind unter den niedrigeren Primaten deutlich zu sehen, z. B. bei einem Pavianrudel. Weibchen konkurrieren darum, sich mit der Spitze zu paaren, Männchen darum, an die Spitze zu kommen.

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