Die Ethik des Rettungsbootes: Argumentation gegen Hilfe für die Armen

Die falsche Rettungsboot-Ethik: das private deutsche Rettungsschiff IUVENTA nimmt im Mittelmeer Zudringlinge an Bord.

Von Garrett Hardin, übersetzt und mit einem Titelbild versehen von Lucifex. Das Original Lifeboat Ethics: The Case Against Helping the Poor wurde im September 1974 in Psychology Today veröffentlicht. [Anm. d. Ü.: Garrett Hardin ist der Ökologe, der im Jahr 1968 den Begriff „Tragik der Allmende“ bekannt machte.]

Umweltschützer verwenden die Metapher von der Erde als „Raumschiff“ im Versuch, Länder, Industrien und Menschen davon zu überzeugen, mit der Verschwendung und Verschmutzung unserer natürlichen Ressourcen aufzuhören. Nachdem wir alle das Leben auf diesem Planeten miteinander teilen, argumentieren sie, hat keine einzelne Person oder Institution das Recht, mehr als ihren fairen Anteil an ihren Ressourcen zu vernichten, zu verschwenden oder zu nutzen.

Aber hat jeder auf Erden ein gleiches Recht auf einen gleichen Anteil an ihren Ressourcen? Die Raumschiff-Metapher kann gefährlich sein, wenn sie von fehlgeleiteten Idealisten verwendet wird, um eine selbstmörderische Politik für das Teilen unserer Ressourcen durch unkontrollierte Einwanderung und Auslandshilfe zu rechtfertigen. In ihrer enthusiastischen, aber unrealistischen Großzügigkeit bringen sie die Ethik eines Raumschiffs mit jener eines Rettungsbootes durcheinander.

Ein wirkliches Raumschiff müßte unter der Kontrolle eines Kapitäns stehen, nachdem kein Schiff überleben könnte, wenn sein Kurs von einem Komitee bestimmt würde. Das Raumschiff Erde hat gewiß keinen Kapitän; die Vereinten Nationen sind bloß ein zahnloser Tiger mit wenig Macht, um irgendeine Politik gegenüber ihren zankenden Mitgliedern durchzusetzen.

Wenn wir die Welt grob in reiche Nationen und arme Nationen unterteilen, dann sind zwei Drittel davon bitterarm, und nur ein Drittel ist vergleichsweise reich, mit den Vereinigten Staaten als reichste von allen. Metaphorisch kann jede reiche Nation als Rettungsboot voller vergleichsweise reicher Menschen gesehen werden. Im Ozean außerhalb jedes Rettungsbootes schwimmen die Armen der Welt, die gerne hineingelangen oder wenigstens an etwas von dem Reichtum teilhaben würden. Was sollten die Passagiere des Rettungsbootes tun?

Erstens müssen wir die begrenzte Aufnahmefähigkeit jedes Rettungsbootes anerkennen. Zum Beispiel hat das Land einer Nation eine begrenzte Kapazität zur Erhaltung einer Bevölkerung, und wie uns die gegenwärtige Energiekrise zeigt, haben wir in mancher Weise bereits die Tragfähigkeit unseres Landes überschritten.

Herumtreiben in einem moralischen Meer

Hier sitzen wir also, sagen wir 50 Menschen, in unserem Rettungsboot. Lassen Sie uns großzügigerweise annehmen, daß es Platz für 10 weitere hat, was eine Gesamtkapazität von 60 ergibt. Angenommen, wir 50 in unserem Rettungsboot sehen 100 andere draußen im Wasser schwimmen, die um Aufnahme in unser Boot betteln, oder um Almosen. Wir haben mehrere Optionen: wir könnten versucht sein, nach dem christlichen Ideal zu leben, „unseres Bruders Hüter“ zu sein, oder nach dem marxistischen Ideal „jedem nach seinen Bedürfnissen.“ Nachdem die Bedürfnisse all derer im Wasser dieselben sind, und nachdem man sie alle als „unsere Brüder“ sehen kann, könnten wir sie alle in unser Boot nehmen, was insgesamt 150 in einem Boot macht, das für 60 konstruiert ist. Das Boot läuft voll, jeder ertrinkt. Völlige Gerechtigkeit, völlige Katastrophe.

Nachdem das Boot eine ungenutzte Überschußkapazität von 10 weiteren Passagieren hat, könnten wir nur 10 weitere darin aufnehmen. Aber welche 10 lassen wir herein? Wie wählen wir aus? Suchen wir uns die besten 10 aus, oder „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“? Und was sagen wir den 90, die wir ausschließen? Wenn wir zusätzliche 10 in unser Rettungsboot lassen, werden wir unseren „Sicherheitsfaktor“ verloren haben, ein Konstruktionsprinzip von kritischer Wichtigkeit. Wenn wir zum Beispiel keinen Platz für Überschußkapazität in der Landwirtschaft unseres Landes lassen, dann könnte eine neue Pflanzenkrankheit oder eine schlechte Wetterveränderung katastrophale Folgen haben.

Angenommen, wir entscheiden uns dafür, unseren kleinen Sicherheitsfaktor zu bewahren und keine weiteren in unser Rettungsboot aufzunehmen. Unser Überleben ist dann möglich, obwohl wir dann ständig vor Entergruppen auf der Hut sein müßten.

Während diese letztere Lösung eindeutig das einzige Mittel für unser Überleben bieten, ist sie für viele Menschen moralisch abstoßend. Manche sagen, daß sie sich wegen ihres Glücks schuldig fühlen. Meine Antwort ist einfach: „Steigt aus und überlaßt anderen euren Platz.“ Dies mag das Gewissensproblem der schuldbeladenen Person lösen, aber es verändert nicht die Ethik des Rettungsbootes. Die bedürftige Person, der die schuldbeladene Person ihren Platz überläßt, wird sich selbst nicht wegen ihres Glückes schuldig fühlen. Wenn sie es täte, dann würde sie nicht an Bord klettern. Das Nettoergebnis dessen, daß gewissensgeplagte Menschen ihre ungerechterweise besessenen Sitze aufgeben, ist die Eliminierung dieser Art von Gewissen aus dem Rettungsboot.

Dies ist die Grundmetapher, innerhalb derer wir unsere Lösungen ausarbeiten müssen. Bereichern wir nun das Bild Schritt für Schritt mit wesentlichen Hinzufügungen aus der realen Welt, einer Welt, die reale und dringende Probleme der Überbevölkerung und des Hungers lösen muß.

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Hört die Signale: Zwangskollektivierung, Kulakenvernichtung, Holodomor

Die Bauern in der Ukraine reagieren auf die Zwangskollektivierung mit einem Anbaustreik. Stalin bestraft sie mit einer Hungerblockade: Alle vorhandenen Lebensmittel werden requiriert, und den Menschen wird gleichzeitig verboten, das Land zu verlassen, um etwa in die Städte zu ziehen. Die Folge ist eine Hungersnot, der Anfang der dreißiger Jahre schätzungsweise 10 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind. Die Menschen brachen auf der Straße zusammen und starben vor Hunger.

Von Hugo Portisch; Auszug aus seinem Buch „Hört die Signale: Aufstieg und Fall des Sowjetkommunismus“ (Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1991; Bestellnummer 01990 1), entstanden in Zusammenarbeit mit dem ORF als Ergänzung zu dessen Fernsehdokumentation „Hört die Signale“.

Die Zwangskollektivierung

Als hätte Trotzki den Text geschrieben: Das ZK-Plenum bezeichnet die Splitterung der Landwirtschaft als die Hauptursache für die unzureichende Getreideproduktion. Für den im Fünfjahresplan vorgesehenen raschen Aufbau einer eigenen sowjetischen Großindustrie müßten bedeutend mehr Devisen aufgebracht werden, als dies mit den gegenwärtigen Getreideexporten möglich sei. Will man die Getreideproduktion steigern, müsse man in der Landwirtschaft von der Bauernwirtschaft zur Großproduktion übergehen. Die Einzelbauern sollten sich – freiwillig – zu Kollektivwirtschaften zusammenschließen, zu Kolchosen, in die die Bauern auch ihr persönliches Eigentum, ihre Geräte und ihren Viehbestand einzubringen hätten. Die Felder würden zu großen Anbauflächen zusammengefaßt, die sich für den Einsatz mit Traktoren und Mähmaschinen eignen würden. Zentrale Maschinen- und Traktorenstationen würden den Kolchosen diese Geräte zur Verfügung stellen.

Unausgesprochenes Vorbild für die Anbaumethoden sind die Großfarmen in den USA: mit verhältnismäßig geringem Personalaufwand werden dort durch intensiven Maschineneinsatz große Ernteerträge erzielt. Das müßte auch in der Sowjetunion zu erreichen sein.

Das Konzept ist einleuchtend. Selbst die Bestimmungen zu seiner Verwirklichung scheinen erträglich: Nur Bauern, die das freiwillig tun, sich also von der Zielsetzung motivieren lassen, sollen in Kolchosen zusammengeschlossen werden. Doch die Praxis sieht wieder einmal ganz anders aus. Die Kollektivierung wird mit einem Schlag Bestandteil der Ideologie, und damit ist kaum noch Freiwilligkeit zugelassen. Parteiaktivisten, Komsomolzen und selbst Rotarmisten werden eingesetzt, um in einer Propagandakampagne größten Ausmaßes die Bauern in die Kollektivierung zu treiben. In den Dörfern werden Propagandareden gehalten, werden Versprechen abgegeben, wird eine helle, reiche Zukunft für alle geschildert.

Wer dennoch nicht bereit ist, sein Stück Land aufzugeben und mit seinem Besitz in die Kolchose einzuziehen, der wird zunächst beschimpft, dann bedroht und schließlich vor die Wahl gestellt, für die Kolchose zu unterschreiben oder das Dorf zu verlassen. Von Freiwilligkeit ist nicht mehr die Rede. Bald geht man einen Schritt weiter. Die größeren Bauern – nach mittel- und westeuropäischen Begriffen sind es Kleinstproduzenten – werden beschuldigt, sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichert zu haben. Sie, die mit ihrem Fleiß und ihrer Produktion das Rückgrat der Neuen Ökonomischen Politik gebildet haben, werden nun wieder als Klassenfeinde eingestuft. Als solche dürfen diese Kulaken nicht einmal mehr den Kolchosen beitreten, sie werden entschädigungslos enteignet. Auch ihr gesamter privater Besitz wird ihnen weggenommen, meist werden sie unter Anleitung der Parteifunktionäre von den übrigen Dorfbewohnern geplündert. Unter der Anschuldigung, dem Staat Steuern entzogen zu haben, werden die Kulaken festgenommen und zu Hunderttausenden in die Zwangsarbeitslager deportiert. Die meisten von ihnen haben nicht überlebt.

Wer der Kolchose nicht beitritt, muß das Dorf verlassen. Vieh und Werkzeuge müssen zurückbleiben. Arme Bauern dürfen ihre Habseligkeiten mitnehmen. In den Dörfern kommt es zu harten Auseinandersetzungen der Bauern mit den Kommissaren.

Man schätzt, daß im Zuge der Zwangskollektivierung rund neun Millionen Menschen ausgerottet worden sind. Doch selbst die Bauern, die – freiwillig oder unfreiwillig – in die Kolchosen gegangen sind, werden dort einem sehr strengen, der Zwangsarbeit gleichenden Regime unterworfen. Für sie gilt nun, was für die Arbeiter in den Fabriken längst eingeführt ist: fest vorgeschriebene Arbeitszeiten und Arbeitsnormen; jedes Zuspätkommen zur Arbeit wird bestraft, unentschuldigtes Fernbleiben von der Arbeit gilt als Sabotage und daher als konterrevolutionäres Verbrechen. Die Kolchosen sind verpflichtet, ihre gesamte Produktion dem Staat abzuliefern, erst danach erfolgen die Zuteilungen für den Eigenbedarf. Kommt man dieser totalen Ablieferungspflicht nicht nach, gilt das als Diebstahl von Staatseigentum, darauf steht Gefängnis und sogar die Todesstrafe.

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Das „Schwarzbuch des Kommunismus“ über den Holodomor in der Ukraine

Lasar Kaganowitsch, jüdischer Volkskommissar der Sowjetunion und einer der Hauptbetreiber des Holodomor (Bild nicht aus dem „Schwarzbuch“).

Aus „Das Schwarzbuch des Kommunismus: Unterdrückung, Verbrechen und Terror“ von Stéphane Courtois und Co-Autoren, deutsche Ausgabe 1999, ISBN 3-492,-04176-0; hier zitierter Abschnitt: „Die Große Hungersnot“, S. 178 – 188. Die Bilder im Text stammen aus dem Buch.

Die Große Hungersnot

Zu den „weißen Flecken“ der sowjetischen Geschichte zählte lange Zeit die große Hungersnot von 1932/33, die nach heute allgemein anerkannten Quellen mehr als sechs Millionen Opfer forderte.222 Diese Katastrophe ist jedoch nicht vergleichbar mit den anderen Hungersnöten, die das zaristische Rußland in regelmäßigen Abständen heimsuchten. Denn sie war eine direkte Folge des neuen „militär-feudalistischen“ Wirtschaftssystems der Bauernschaft – so der Ausdruck des bolschewistischen Funktionärs und Stalingegners Nikolai Bucharin -, das während der Zwangskollektivierung aufgebaut worden war, und verdeutlichte auf tragische Weise den ungeheuren sozialen Rückschritt, der mit dem Angriff der sowjetischen Macht auf die Bauern Ende der zwanziger Jahre einherging.

Im Gegensatz zur Hungersnot von 1921/22, welche die sowjetischen Behörden nicht zuletzt durch ihre Appelle an die internationalen Hilfsorganisationen zugegeben hatten, war die von 1932/33 vom Regime immer geleugnet, und die wenigen Stimmen, die im Ausland die Aufmerksamkeit auf diese Tragödie lenkten, mit starker Propaganda übertönt worden. Aufgebauschte „Berichte“ haben dabei noch beträchtlich geholfen, so etwa der des französischen Abgeordneten Édouard Herriot, des Führers der Radikalen, der im Sommer 1933 auf einer Reise in die Ukraine von den vielen Gemüsegärten der Kolchosen schwärmte, alle „wunderbar bewässert und gepflegt“, und von den „wirklich bewundernswerten Ernten“. Daraus folgerte er mit unumstößlicher Überzeugung: „Ich habe die Ukraine durchquert und kann nur bestätigen, daß ich sie wie einen Garten mit vollem Ertrag erlebt habe.“223 Diese Verblendung ist zum einen auf die gigantische Inszenierung der GPU zurückzuführen, die für die ausländischen Gäste eine Reiseroute voller Musterkolchosen und vorbildlicher Kindergärten ausgearbeitet hatte. Für diese Verblendung gab es aber auch politische Gründe: besonders die damalige französische Regierung war mit Blick auf das mit der Machtübernahme Adolf Hitlers bedrohlicher gewordene Deutschland darauf bedacht, den sich abzeichnenden Annäherungsprozeß mit der Sowjetunion nicht zu stören.

Eine Folge des Bürgerkrieges und der bolschewistischen Agrarpolitik: An der Wolga wütet eine schreckliche Hungersnot, die zwischen 1921 und 1922 fünf Millionen Menschen das Leben kostet – die ersten Opfer sind die Kinder.

Trotzdem hatten vor allem in Deutschland und Italien eine ganze Reihe maßgeblicher Politiker erstaunlich genaue Kenntnisse von der Hungersnot der Jahre 1932 und 1933. Die kürzlich von dem italienischen Historiker Andrea Graziosi224 entdeckten und veröffentlichten Berichte der in Charkow, Odessa und Noworossisk diensttuenden italienischen Diplomaten bewiesen, daß Mussolini, der diese Texte sorgfältig las, über die Situation genau im Bilde war, auch wenn er es für seine antikommunistische Propaganda nicht ausnützte. Im Gegenteil, im Sommer 1933 kam es zunächst zum Abschluß eines italienisch-sowjetischen Handelsvertrags, dem später noch ein Freundschafts- und Nichtangriffspakt folgte. Geleugnet oder der Staatsräson geopfert, setzte sich die Wahrheit über die Hungersnot, obwohl sie in einigen auflagenschwachen Publikationen von im Ausland sitzenden ukrainischen Organisationen zur Sprache gekommen war, erst ab der zweiten Hälfte der achtziger Jahre allmählich durch, als Folge einer Reihe von veröffentlichten Arbeiten und Forschungsberichten sowohl von westlichen Historikern als auch von Forschern der ehemaligen Sowjetunion.

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Die Adametz-Sammlung: Vom Gerümpel zum hochgeschätzten Archiv alter Landrassen

Pferdeschädel aus der Adametz-Sammlung des Wiener Naturhistorischen Museums

Wie eine Schädel- und Skelettsammlung beinahe auf dem Müll gelandet wäre, wie sie gerettet wurde und welche herausragende Rolle sie in der wissenschaftlichen Rekonstruktion der Geschichte der Nutztierfauna wie auch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte spielt.

Von Erich Pucher, aus Heft September 2011 der ORF-Publikation UNIVERSUM. (Hier mit einem Anhang von Deep Roots.)

Die Archäologisch-Zoologische Sammlung der 1. Zoologischen Abteilung zählt zu den vergleichsweise jungen Einrichtungen des Naturhistorischen Museums Wien. Erst Anfang der 1970er-Jahre wurde sie vor allem als interdisziplinäre Forschungsstelle ins Leben gerufen, um einerseits den Wunsch der Archäologen nach wissenschaftlicher Interpretation der von ihnen oftmals zu Tausenden aus vor- und frühgeschichtlichen Siedlungen ausgegrabenen Tierknochenreste auch hierzulande abdecken zu können, andererseits, um auf diese Weise Einblicke in das Schicksal der Wild- und Haustierfauna zwischen der Eiszeit und der Gegenwart zu erhalten. Gerade diese, für den heutigen Zustand des Landes so entscheidende Zeitspanne der immer massiver werdenden Eingriffe des Menschen in die Natur war nicht nur in Österreich beinahe unerforscht. Die interdisziplinär ausgerichtete Archäozoologie sprang in diese Lücke und hat inzwischen mehrfach bewiesen, dass aus den meist arg zerstückelten Knochenresten vielfältige Aussagen, sowohl zur Geschichte der Wild- und Haustierfauna, als auch zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte gewonnen werden können. Voraussetzungen dafür sind nicht etwa eine sündteure High-Tech-Apparatur, sondern vor allem solide morphologische Kenntnisse, herausragendes Gestaltwahrnehmungsvermögen und eine möglichst umfassende Vergleichssammlung.

Leopold Adametz

Kaum hatte die neue Sammlung unter improvisierten Bedingungen in beengten Verhältnissen zu arbeiten begonnen, kam 1976 aus der Universität für Bodenkultur die Nachricht, dass das Institut für Tierproduktion dabei sei, die Adametz-Sammlung auszuscheiden, um Platz für moderne Einrichtungen zu schaffen. Es handelte sich dabei um eine rund 1.300 Schädel und einige Skelette alter Nutztierrassen umfassende Sammlung, die großteils zwischen den 1890er und 1930er-Jahren vom damaligen Inhaber der Lehrkanzel für Tierzucht, Professor Leopold Adametz, zusammengetragen worden war, um die Verwandtschafts- und Abstammungsverhältnisse der Nutztierrassen mit den damals gebräuchlichen typologisch-schädelkundlichen Methoden untersuchen zu können. Adametz nützte dabei die letzte sich bietende Gelegenheit, Belegstücke der einst so vielfältigen, seit dem 19. Jahrhundert aber rapide dahinschwindenden alten Landrassen zu erwerben.

Die Vielgestaltigkeit der Hausrinder

Adametz war seiner Zeit insofern weit voraus, als er in den mitunter über viele Jahrhunderte an lokale ökologische Bedingungen adaptierten, anspruchslosen, robusten und vitalen Landrassen ein reichhaltiges genetisches Reservoir erblickte, dessen Bedeutung von der modernen, rein ertragsorientierten Tierproduktion zunehmend unterschätzt wurde. Erst heute, da bloß einige wenige anspruchsvolle und dazu genetisch gefährlich eingeengte Hochleistungsrassen fast sämtliche Ställe besetzen, versucht man zu retten, was noch zu retten ist, und die kärglichen Reste der Landrassen als gesunde genetische Reserve zu erhalten. In der Folge entwickelte Adametz als anerkannte wissenschaftliche Autorität seiner Zeit ein Lehrgebäude zur Abstammung der Nutztierrassen, in das er auch archäologische Funde mit einbezog. Wie sein Schweizer Vorläufer Ludwig Rütimeyer und zuvor schon der Brite Richard Owen, meinte auch Adametz die Vielgestaltigkeit der Hausrinder nicht auf eine einzige Stammform zurückführen zu können, sondern hielt an der Abstammung der Kurzhornrassen von einem ausgestorbenen wilden Kurzhornrind, auch gegenüber langsam lauter werdender Kritik an dieser Auffassung, bis zu seinem Tode unerbittlich fest, denn der 1627 ausgestorbene Auerochse schien ihm nur als Ahne der großhörnigen Hausrinder in Frage zu kommen. Wenig später erwiesen sich sämtliche vermeintliche Beweise für die einstige Existenz eines wilden Kurzhornrindes im Lichte neuer Untersuchungsmethoden als unhaltbar. An Adametz blieb ungeachtet seiner vielen anderen Verdienste der Ruf haften, vor allem ein starrsinniger Verfechter der „polyphyletischen“ Abstammung des Hausrindes gewesen zu sein.

Mit der Widerlegung dieser These verlor auch die Adametz-Sammlung scheinbar an wissenschaftlichem Wert. Überhaupt wehte der Typologie gerade eine steife Brise entgegen. Man bevorzugte moderne Methoden und ließ kein gutes Haar an der altmodischen Schädel- und Rassenlehre. Die Archäozoologie konzentrierte sich nun weniger auf die Rassen- als auf die Wirtschaftsgeschichte. Selbst offenkundige Rassenunterschiede im archäologischen Fundmaterial wurden kurzerhand als extreme Varianten ein und derselben Population abgetan. Auch innerhalb der Tierzucht schien sich niemand mehr für die Rassengeschichte zu interessieren, da man sich auf die weitere Ertragssteigerung der modernen Hochleistungsrassen konzentrierte und niemand den gerade aussterbenden oder schon verschwundenen alten Landrassen mit ihren viel geringeren Erträgen eine Träne nachweinte. Der kurzsichtige Zeitgeist macht auch vor der Wissenschaft nicht halt. So war es eigentlich kein Wunder, dass der Entschluß fiel, die Adametz-Sammlung zu entsorgen. Dem damaligen Zoologiedozenten Hans Martin Steiner war es zu verdanken, dass die Sammlung doch noch vor ihrer Vernichtung gerettet wurde, indem er sie an das Naturhistorische Museum vermittelte, das sich im Wissen, dass in der ganzen Welt nur sehr wenige vergleichbare Sammlungen existieren, bereit erklärte, sie trotz akuten Platzmangels vorläufig irgendwie zu verstauen, bis man eine adäquate Lagermöglichkeit fände. Diese fand sich dann erst zwanzig Jahre später, nach dem Ausbau des Dachgeschosses.

Knöchernes Archiv der Nutztierrassen

Vergleich zwischen der aus Fragmenten zahlreicher Individuen von E. Pucher erstellten graphischen Schädelrekonstruktion einer keltischen Kuh (oben) und einer Kuh der Steirischen Bergschecken aus der Adametz-Sammlung (unten).

Erst in den 1990er-Jahren wissen neue archäozoologische Untersuchungen, statistische Analysen und schließlich auch molekulargenetische Daten darauf hin, dass doch schon zur Jungsteinzeit unterschiedlich beschaffene Landrassen existiert haben müssen. Die Geschichte der Rinderrassen begann sich damit wieder als Frage zu stellen. Gleichzeitig führten eingehende Vergleiche von Rinderknochen aus der Keltenzeit mit den in der Adametz-Sammlung enthaltenen Schädeln und auch Knochenfunden aus alpinen Schachthöhlen in der Wiener Archäozoologie zur Einsicht, dass unter allen von Adametz gesammelten Schädeln jene der Steirischen Bergschecken die beste Übereinstimmung mit diesen Funden zeigten. Wenig später stellte sich heraus, dass sogar die in den Salzminen des Halleiner Dürrnbergs erhalten gebliebenen Fellreste denselben Scheckungstyp und dieselbe Feinheit der Haare aufwiesen, wie die alten Bergschecken. Schritt für Schritt wurde immer klarer, dass diese 1986 ausgestorbene, uralte Landrasse nichts anderes darstellte, als die über zweieinhalb Jahrtausende beinahe unveränderten Nachkommen der Rinder des keltischen Königreichs Noricum. Ihre Schädel existierten nun nur noch in der Adametz-Sammlung. Doch auch für andere Funde fanden sich ausgezeichnete Parallelen in der Sammlung, so dass langsam immer mehr Licht auf die Geschichte der Rinderrassen fiel. So stützte der Vergleich der Schädelfunde großgewachsener Importrinder der Römischen Kaiserzeit mit den Schädeln der mittelitalienischen Razza Chianina der Adametz-Sammlung die von vielen Autoren seit langem gehegte Meinung, dass die weißen Chiana-Rinder als neuzeitliche Nachkommen der Römerrinder anzusehen seien.

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Die EU-Saatgutverordnung als Vorbereitung einer neuen Hungerwaffe

Tonio Borg, „Verbraucherschutzkommissar“ der EU

Von Deep Roots, ursprünglich veröffentlicht am 29. Mai 2014 auf „As der Schwerter“

Wie bereits in meinem Einleitungskommentar zu „Das Schwarzbuch des Kommunismus über den Holodomor in der Ukraine“ kurz angesprochen, sehe ich in der von der EU angestrebten Saatgutrichtlinie die Gefahr, daß das nicht bloß einer Profitmaximierung der Saatgutkonzerne dienen soll, sondern auch als Vorbereitung einer neuen Hungerwaffe gedacht ist: Kein europäisches Volk soll mehr aus der „New World Order“ ausbrechen können, und falls es doch eines dieser Völker versuchen sollte, will man es mit einer Hungersnot ähnlich dem ukrainischen Holodomor von 1932 bis 1933 brechen können.

Zur Einführung bringe ich hier zunächst einen Auszug aus einem Artikel von Peter A. Krobath im Märzheft 2014 der ORF-Publikation „UNIVERSUM“:

VON GARTENMELDEN, OCHSENHERZSAMEN UND WIENER BUTTERHÄUPTLN

Die Aufregung über den Entwurf zu einer neuen EU-Saatgutverordnung hat die Aufmerksamkeit für alte Gemüsesorten erhöht. Noch mehr private Gärtnerinnen und Gärtner wollen sie nun durch Anpflanzen und Vermehren über die Zeiten retten.

Auf den zwei Tischen befinden sich unfrankierte Briefkuverts, selbstgefaltete Stanitzel, zweckentfremdete Gewürzstreuer, eine Holzschachtel mit daumengroßen Phiolen. All die Behältnisse sind handbeschriftet, teils grobkantig wie ein Volksschulheft, dann wieder kunstvoll verschnörkelt. Rund zehn Menschen, großteils Frauen, umrunden die Ausstellung, begutachten sie mit Augen und Fingern und unterhalten sich angeregt. Da ist vom „optimalen Standort“ die Rede, dort von einem „frechen Maulwurf“, auf der anderen Seite fällt plötzlich der Satz „Ich hab für die Jungfrau im Grünen eine Tüte Mädchenaugen bekommen.“

Geschieht hier etwas Kriminelles?

„Wir verdienen ja kein Geld damit“, rechtfertigt sich die eine. „So ein Gesetz, das uns das verbietet, wäre ein absoluter Schwachsinn. Genau deswegen machen wir das hier, um dem entgegenzuwirken“, erklärt die andere. „Das hier“ findet in den Räumen der Gebietsbetreuung im 20. Wiener Gemeindebezirk statt und nennt sich „Saatgut-Tauschbörse“. Dergleichen geht in Österreich zwischen Februar und April vielerorts über die Bühne, wobei im Kontext von Studierenden neben dem Tauschen meist auch das Schenken im Titel steht. Ob getauscht oder geschenkt: Bei so einem Treffen wechselt im Vorfeld der Hausgarten- und Gemeinschaftsfeld-Saison selbstgewonnenes Saatgut von Blumen, Gemüse und Getreide unkompliziert die Besitzer – eine Selbstverständlichkeit mit wahrscheinlich tausendjähriger Tradition.

Schenken verboten?

Auf den Gesetzesbruch angesprochen, wissen die hier anwesenden Gärtnerinnen und Gärtner sofort, wovon die Rede ist: Vom Entwurf zu einer neuen EU-Saatgutverordnung. Die sorgt seit einem Jahr nicht nur in der Gardening-Szene für Aufregung. In Österreich sprachen sich sämtliche Parteien gegen diesen Gesetzesvorschlag aus, der mit einem teuren und aufwendigen Zulassungsverfahren in Sachen Saatgut die großen Konzerne mit ihren Hybridsorten bevorzugen und die Vielfalt der Saaten, insbesondere die seltenen Sorten gefährden würde. Aber nicht nur über die Zulassungen für den Markt machte man sich beim europäischen Verbraucherschutz Gedanken – laut Artikel 3, Absatz 5 sollen auch die „anderen Formen der Weitergabe“ vom neuen Registrierungsprozedere betroffen sein:

„…das Bereithalten zum Zwecke des Verkaufs innerhalb der Union, einschließlich des Anbietens zum Verkauf oder jeder anderen Form der Weitergabe, sowie Verkauf, Vertrieb, Einfuhr in die und Ausfuhr aus der Union und andere Formen der Weitergabe, unabhängig davon, ob entgeltlich oder unentgeltlich; in Bezug auf bäuerliche Saatgutproduktion.“

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Der Weg der Familie

Von F. Roger Devlin, übersetzt von Deep Roots. Das Original The Family Way erschien am 1. Mai 2009 auf The Occidental Quarterly Online und am 28. November 2010 auf Counter-Currents Publishing / North American New Right. Dieser Essay ist auch in F. Roger Devlins Buch „Sexual Utopia in Power“ enthalten, das bei Counter-Currents erhältlich ist.

Carlson

Allan C. Carlson
Third Ways: How Bulgarian Greens, Swedish Housewives, and Beer-Swilling Englishmen Created Family-Centered Economies – And Why They Disappeared
(„Dritte Wege: Wie bulgarische Grüne, schwedische Hausfrauen und biersaufende Engländer familienzentrierte Volkswirtschaften schufen – und warum sie verschwanden“)
Wilmington, Delaware: ISI Books, 2007

Die Wirtschaftswissenschaft ist von außen betrachtet solch ein imposantes Gebäude – mit ihrem technischen Drum und Dran, ihren Bibliotheken voller Bücher und Journale, ihren Stiftungsprofessuren und internationalen Konferenzen, ihren Spezialitäten und Subspezialitäten – daß der Laie vielleicht zögert, die Zeit von Experten mit Fragen über solch eine unbedeutende Sache wie die Familie in Anspruch zu nehmen. Wie Allan Carlson jedoch erzählt (S. 35 – 38), wäre solch eine Ehrerbietung gegenüber der beruflichen Expertise des Ökonomen fehl am Platz: die natürliche Familie ist seit mehr als zweihundert Jahren ein Stolperstein sowohl für die Wirtschaftswissenschaft als auch für die politischen Entscheidungsträger geblieben.

Adam Smith und David Ricardo drückten vorsichtigen Optimismus aus, daß ein unbehinderter Arbeitsmarkt dem gewöhnlichen arbeitenden Mann einen ausreichend großen Lohn bieten würde, um zu heiraten und ein paar Kinder großzuziehen; aber keiner der beiden behauptete, die Notwendigkeit dessen bewiesen zu haben. Radikale wie Marx und Engels fochten die Idee bald an und behaupteten, daß der Kapitalismus die Arbeit in ein gewöhnliches Gut verwandle, das Frauen und Kinder zu einem Bruchteil des Preises erwachsener Männer an Kapitalisten verkaufen könnten. Die traditionelle Autonomie und Solidarität der Familie würde dadurch der industriellen Effizienz und dem faustischen Streben nach Profiten zum Opfer fallen. Später stimmten liberale Ökonomen wie J. S. Mill und Alfred Marshall den Marxisten zu, daß die kapitalistische Marktwirtschaft der Familie kein natürliches Entgegenkommen bietet.

Die Marxisten scheinen auch recht damit zu haben, daß der Verlust der Familienautonomie durch Lohnkonkurrenz eine Entwicklung ist, die für den Kapitalismus spezifisch ist. Alexander Tschajanow, das Thema von einem von Carlsons Kapiteln, studierte die vorindustrielle Wirtschaft von Bauernfamilien und protestierte, daß die Durchsetzung von Konzepten wie Löhne und Kapital in der Agrarproduktion willkürlich und prokrustisch sei. Die Bauernfamilie produzierte für den Gebrauch statt für den Profit; ihr Arbeitsmuster war nicht durch Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern durch natürliche biologische Rhythmen: die periodische Wiederkehr der Jahreszeiten, Aussaat und Ernte; der menschliche Lebenszyklus von Geburt, Fortpflanzung und Tod. Das analytische Schema der modernen Ökonomie, das eine fundamentale Unterscheidung zwischen Kapital und Arbeitskraft voraussetzt, ist daher keine Hilfe bei der Aufklärung dessen, was in bäuerlichen Haushalten vorgeht (S. 72 – 73).

Die „Dritten Wege“, die im vorliegenden Buch beschrieben werden, waren Programme, die dazu bestimmt waren, die natürliche Familie – bäuerliche oder andere – vor der Auflösung durch die Marktkonkurrenz zu schützen. Das Buch besteht aus sieben Kapiteln von etwa zwanzig oder dreißig Seiten, wovon jedes einem „dritten Weg“ gewidmet ist. Dazu gehören Programme wie die Wiederherstellung der vollen Familienlandwirtschaft, andere, die nur für Eigenheimbesitz und ein bescheidenes Maß von Produktion im Haushalt werben, und noch andere, die bloß einen Lohn für Väter garantieren sollen, von dem sie Familien erhalten können.

Es mag vielleicht auf den ersten Blick paradox erscheinen, daß Familien überhaupt wirtschaftlich schlechter dran sein könnten, wenn sie ein zweites Einkommen haben anstatt nur eines. Aber dies ist ein klassisches Beispiel für das, was Logiker den Fehlschluß vom Teil aufs Ganze nennen. Der geht so: Wenn in einem Baseballspiel eine aufregende Spielphase stattfindet, springen alle Fans auf die Füße, um besser zu sehen. Sehen sie wirklich besser? Im Durchschnitt nicht. Wenn nur ein Fan aufstehen würde, dann hätte er eine bessere Sicht als zuvor; aber wenn alle aufstehen, ist die allgemeine Sicht nicht besser als zuvor. Analogerweise verbessert eine einzelne Frau, die unter die Erwerbstätigen geht, zweifellos ihre eigene materielle Situation; aber wenn die große Masse der Frauen erwerbstätig wird, dann ist der allgemeine Effekt bloß, daß der Arbeitsmarkt übersättigt wird, was die Löhne für alle hinunterdrückt. Schon 1825 erklärte ein Leitartikel in einer britischen Zeitung:

Die arbeitenden Männer dieses Landes sollten zu dem guten alten Plan zurückkehren, ihre Ehefrauen und Kinder vom Lohn ihrer eigenen Arbeit zu erhalten, und sie sollten Löhne fordern, die für diesen Zweck hoch genug sind. Indem sie das tun, werden die Kapitalisten den Männern allein dieselben Löhne zahlen müssen, die sie jetzt Männern, Frauen und Kindern geben. Die Arbeiter müssen ihre Frauen und Kinder daran hindern, auf dem Markt mit ihnen zu konkurrieren und den Preis für Arbeitskraft zu drücken. (S. 38)

Kein „Gesetz der Ökonomie“ verhindert eine solche Isolation von Frauen und Kindern vom Arbeitsmarkt. Alle Gesellschaften behandeln bestimmte Dinge, die sie besonders schätzen, als extra commerciam – als außerhalb des Bereichs des Marktaustauschs liegend. Es muß zum Beispiel keinen Markt für Rindfleisch in einem Land geben, in dem Kühe als heilig betrachtet werden. Oder: solange es einen Markt für Sklaven gab, unterlagen sie demselben Gesetz von Angebot und Nachfrage wie jedes andere Gut; aber dieser Markt konnte abgeschafft werden, und er wurde es auch. In ähnlicher Weise muß es keinen Markt für weibliche Arbeitskraft in einem Land geben, welches das häusliche Leben und die Familiensolidarität höher schätzt als die maximale industrielle Effizienz. Außer unter seltenen Umständen extremer Armut – z. B. wo die Lohnarbeit von Frauen oder Kindern vielleicht notwendig ist, damit jeder in einer Familie angemessen essen kann – kann jede Gesellschaft so viel Familienautonomie genießen, wie sie mit solcher Effizienz zu bezahlen gewillt ist. Befürworter familienzentrierter „dritter Wege“ glauben, daß solch ein Tausch die Sache wert ist; manche werden vielleicht widersprechen, aber es liegt keine ökonomische Absurdität in der Idee.

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