Von Manfred Kleine-Hartlage, ursprünglich veröffentlicht am 5. Mai 2011 auf Korrektheiten.
Wir kritisieren die Mainstream-Medien, weil in ihnen erwiesenermaßen überwiegend linke bzw. linksliberale Journalisten tätig sind, die keine Gelegenheit vorübergehen lassen, ihre Ideologie unter die Leute zu bringen. Wir beklagen zu Recht, dass hier ein Meinungskartell existiert, dessen Existenz verhindert, dass konservative Positionen öffentlich angemessen zu Wort kommen, und wir setzen auf das Netz als Gegengewicht, nicht wahr?
Nun, auch im Netz haben die Linken die Nase vorn, und das ist sogar noch eine Untertreibung: Wenn man zum Beispiel sieht, wieviele Feed-Abonnenten Blogs wie die NachDenkSeiten oder der Spiegelfechter allein im Google-Reader haben, kommen einem die Tränen. Nicht einmal PI kann da mithalten, geschweige denn die Korrektheiten. Sucht man über Google nach einem Stichwort wie „Islam“, dann landet die erste islamkritische Seite (akte-islam.de) auf Platz 41. Bei den Suchergebnissen für „Gender Mainstreaming“ sieht es kaum besser aus, obwohl es hier wenigstens die JF und der Cicero, bezeichnenderweise zwei Druckmedien, mit kritischen Artikeln auf Seite 1 geschafft haben, und Gabriele Kuby liegt immerhin noch auf Platz 28. Die anderen Suchergebnisse sollte sich nur antun, wer eine große Kotztüte bereitliegen hat.
Konservative Seiten sind in den Suchergebnissen zu den einschlägigen Themen also ausgesprochen schwach repräsentiert; entsprechend gering ist die Chance, dass ihre Positionen von anderen Nutzern als ihren Stammlesern zur Kenntnis genommen werden. Die Ausstrahlung in die Gesellschaft hinein lässt also auch im Netz zu wünschen übrig.
Dies ist nichts, was man Google (die übrigen Suchmaschinen zählen kaum) vorwerfen sollte: Google betont, und das nehme ich ihnen auch ab, dass es für die Suchmaschine darauf ankommt, brauchbare Inhalte als Ergebnisse zu liefern. Da eine Software aber nicht wissen kann, was relevant ist und was nicht, orientiert sich die Suchmaschine (neben vielen anderen Kriterien), an der Linkpopularität einer bestimmten Seite, und dazu gehört auch ihre Präsenz in den Lesezeichendiensten, neudeutsch „Social Bookmark Services“. Da es mehr Linke als Rechte gibt, liegt es in der Natur der Sache, dass linke Seiten dort besser vertreten sind, aber dies sollte erst recht dazu führen, dass engagierte Konservative ihren Teil dazu beitragen, diesen misslichen Zustand zu ändern.
Social Bookmarks
Ihr seht zum Beispiel unter diesem Artikel wie unter jedem anderen hier einen Share/Save-Knopf, der auf Dutzende solcher Dienste verweist, und ähnliche Knöpfe gibt es auch auf den meisten anderen Webseiten, jedenfalls den großen. Die stehen dort nicht zum Spaß, sondern damit sie benutzt werden. Der jeweilige Seitenbetreiber will seinen Lesern nicht nur einen Service zur Verfügung stellen, damit sie den jeweiligen Artikel in ihrem Netzarchiv speichern und ihn dadurch leichter wiederfinden (was ich empfehle und auch selbst praktiziere), sondern verbindet damit auch die Hoffnung, dass sie diese Möglichkeit nutzen und dadurch die Suchmaschinen auf seinen Blog (oder um welche Seite auch immer es sich handeln mag) aufmerksam zu machen. Die Suchmaschine interpretiert solche Lesezeichen als Hinweis, dass auf der betreffenden Seite, also zum Beispiel einem Blogartikel, etwas Wichtiges steht, was auch andere Nutzer interessieren könnte.