Wie Israel sich die Atombombe erschwindelte

Von C. F. Robinson, übersetzt von Lucifex. Das Original How Israel Swindled Its Way to an Atomic Bomb erschien am 20. April 2017 auf Counter-Currents Publishing.

Roger J. Mattson

Stealing the Atom Bomb: How Denial and Deception Armed Israel

CreateSpace, 2016

Es wird viel über die Weiterverbreitung von „Massenvernichtungswaffen“ im ganzen Nahen Osten geredet. Die Mainstream-Medien haben seit den 1980ern wegen des Nuklearwaffenprogramms des Iran Alarm geschlagen (und doch ist keine iranische Bombe aufgetaucht). Der angebliche Zweck des Irakkriegs war die Eliminierung der Programme für nukleare, biologische und chemische Waffen, von denen fälschlich behauptet wurde, daß der Irak sie hätte. Um seine Rivalen von der Entwicklung einer Bombe abzuhalten, griff Israel 1981 Atomeinrichtungen im Irak und 2007 in Syrien an. Frei nach Jean-Paul Sartre: Israel ist krank vor Furcht, sie fürchten sich vor dem Schatten ihrer eigenen gestohlenen Bombe. Wie sie die Atombombe stahlen, wird detailliert in Roger J. Mattsons Buch Stealing the Atom Bomb: How Denial and Deception Armed Israel von 2016 beschrieben.

So funktionierte der Schwindel: Israel bekam seine erste Nukleartechnologie durch das naive Programm Atoms for Peace der Eisenhower-Regierung. Diese Geldverschwendung wurde benutzt, um den Reaktor Nahal Soreq zu errichten, der 1960 in Betrieb ging. Verglichen mit anderen Reaktoren war Nahal Soreq kleiner, weniger leistungsfähig und unter der Bedingung gebaut, daß er nicht für die Waffenherstellung verwendet würde, aber er brachte Israel auf den Weg dazu, eine voll nuklearfähige Nation zu werden.

Nachdem sie Nahal Soreq betriebsfähig gemacht hatten, erwarben die Israelis von den Franzosen einen weiteren Reaktor, der waffenfähiges Material produzieren konnte. Die Franzosen waren so verärgert darüber, daß die Amerikaner während der Krise um den Suezkanal die Partei Ägyptens ergriffen hatten, daß sie ihr eigenes Nuklearprogramm beschleunigten und in der Negev-Wüste, beim Dorf Dimona, gehässig einen Reaktor bauten, der zur Herstellung von waffenfähigem Plutonium fähig war.[1] Diese French connection [2] mit Israel war entscheidend: die Atombombenkonstruktion der Israelis beruhte auf der Bombe, die die französische Regierung 1960 nahe Reggane in Algerien getestet hatte.[3]

Jedoch verschafften Atoms for Peace und die French connection Israel bloß ein teilweises Nuklearprogramm. Die Israelis brauchten immer noch große Mengen von hoch angereichertem Uran (HEU). Mattson zeigt, wie sie dieses Material durch eine windige Firma namens Nuclear Materials and Equipment Corporation (NUMEC) bekamen. Diese Firma wurde 1957 gegründet und nahe Pittsburg in Apollo, Pennsylvania, angesiedelt. Stealing the Bomb macht klar, daß der ganze Zweck von NUMEC darin bestand, HEU nach Israel zu schaffen. Die Tatsache, daß NUMEC HEU an andere Kunden lieferte, einschließlich der United States Navy, war bloß eine Tarnung für Israels eigene Ziele. Die Gründer von NUMEC waren eine Gruppe von Juden, von denen zwei eine bedeutende Rolle in dieser Geschichte spielen. Der erste ist der Investor David Lowenthal (192 – 2006). Der zweite, Zalman Shapiro (1920 – 2016), war einer von Lowenthals Nachbarn in Pittsburg, und er war für den laufenden Betrieb von NUMEC verantwortlich.

Das NUMEC-Werk

Während eine Gruppe jüdischer Finanziers, die von Lowenthal organisiert wurde, das Werk errichtete und zum Laufen brachte, erhielten die Manager von NUMEC ihr Kapital großteils von anderen – spezifisch von örtlichen Banken. NUMEC erhielt viel Fremdkapital durch Kredite der Mellon National Bank und der Pittsburg National Bank.[4]

Es ist sehr wahrscheinlich, daß NUMEC sofort nach Betriebsbeginn damit begann, HEU für Israel abzuzweigen. Jedoch bemerkte die Atomenergiekommission das Ausmaß des Verlustes erst 1965. Die Leichtigkeit des Diebstahls wurde durch die Tatsache ermöglicht, daß HEU in kleinen Mengen verpackt und gelagert werden muß. Dieses Verpackungserfordernis ist notwendig, weil zu viel HEU, das in der richtigen Geometrie zusammen gelagert wird, einen „Kritikalitätsunfall“ bewirken kann, wo Neutronen in Mengen freigesetzt werden, die ausreichen, um Menschen in der unmittelbaren Nähe zu töten.[5] Wenn es jedoch richtig abgepackt wird, ist die Strahlung von HEU keine Bedrohung, und gleichermaßen wird es aufgrund seiner Kleinheit leicht, es an einem Wächter vorbeizubekommen.

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US-Dokumente enthüllen: „Atoms for Peace“ – eine Waffe im Kalten Krieg

Die Explosion der amerikanischen Wasserstoffbombe auf dem Bikini-Atoll im März 1953 war Teil der atomaren Aufrüstungstests. Um die kritische Weltmeinung über solche Tests zu kompensieren, startete Präsident Eisenhower das Propagandaprogramm „friedliche Atomkraft“.

Von Michael Eckert, aus „bild der wissenschaft“ Mai 1987

Das US-Programm „Atome für den Frieden“ aus den fünfziger Jahren erweist sich als eine strategische Variante des kalten Krieges: Nach Ablauf der Sperrfrist von 30 Jahren gab das US-Außenministerium jetzt Akten für die Historiker frei, die ein neues Licht auf die amerikanische Atom-Politik fallen lassen. Die vorerst einsehbaren 800 Seiten Akten sind lediglich eine Auswahl; sie widerlegen jedoch die Ansicht von den allein friedlichen Absichten der US-Amerikaner.

Im Jahre 1955 schien die Welt der Kernenergie noch in Ordnung. Damals wurde mit dem amerikanischen Programm „Atoms for Peace“ (Atome für den Frieden) die internationale zivile Nutzung der Kernenergie vorangetrieben; mit amerikanischen Forschungsreaktoren hielt in der Bundesrepublik Deutschland wie in vielen anderen Ländern die Nukleartechnologie ihren Einzug.

Nukleare Habenichtse wie Bonn gelangten mit bilateralen Atomabkommen an Brennelemente und kerntechnisches Know-how aus den USA. Die Atompolitik des amerikanischen Präsidenten Dwight Eisenhower übte entscheidende Einflüsse auf die nationalen Atomprogramme in Europa aus. 1957 schlossen sich sechs europäische Staaten – darunter auch die Bundesrepublik Deutschland – zusammen, um in der europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) die zivile Nutzung der Kernenergie voranzutreiben.

Über Lizenzverträge mit US-Firmen wurden deutsche Reaktorhersteller in die Lage versetzt, am nuklearen Boom teilzuhaben. Aus einer Vielzahl von Reaktorkonzepten überlebte schließlich als erfolgreichster Reaktortyp jener Leichtwasser-Reaktor, der in den USA Mitte der fünfziger Jahre mit der Atoms-for-Peace-Kampagne propagiert worden war.

Das Atom-U-Boot Nautilus lief am 21. Januar 1954 als erstes Schiff mit Atomantrieb vom Stapel. Wegen der kompakteren Bauweise benutzte man einen Leichtwasserreaktor. Dieser Typ wurde aus militärischen Gründen gefördert und ist heute bei den zivilen Kernreaktoren weltweit verbreitet.

Noch viel weniger als die Folgen der Atoms-for-Peace-Politik wurden bislang ihre Ursachen und Motive untersucht.

War diese Programm Bestandteil einer vorausschauenden Energiepolitik, motiviert durch Prognosen, die angesichts knapper und damit teurer werdender klassischer Energieträger der Kernenergie eine baldige Wirtschaftlichkeit bescheinigten?

Oder war „Atomkraft für den Frieden“ Ausdruck jener Atom-Euphorie Mitte der fünfziger Jahre, als – nach dem Bombenabwurf über Hiroshima – die Möglichkeit, die Kernkraft friedlich zu nutzen, einen besonderen Reiz ausübte?

Eine andere Möglichkeit wäre, daß die Betonung auf dem Wort „Frieden“ lag und die Atoms-for-Peace-Rede Eisenhowers als nukleare Abrüstungsinitiative gewertet werden kann. Anzunehmen wäre dies nach dem Wortlaut der Rede und nach den Äußerungen, die vor kurzem nochmals verschiedene Festredner zur 30-Jahr-Feier des Programms machten.

Aus einer Analyse des Atoms-for-Peace-Projekts wird jedoch deutlich, daß weder energiepolitische Motive, oder ein „Hiroshima-Komplex“, noch ein ernsthaftes Abrüstungsbedürfnis eine wesentliche Rolle spielten. Der Initiative Atoms-for-Peace ging es nicht vorrangig um eine friedliche Kernenergienutzung.

Das Programm war eine Waffe im kalten Krieg.

Die „Welt der Kernenergie“ von 1955 war nämlich keineswegs in Ordnung. Dies wäre auch den Zeitgenossen klargeworden, hätten sie die Hintergründe dieses Projekts gekannt, so, wie sie sich heute dem Historiker aus einer amtlichen Dokumentation des US-Außenministeriums darstellen (Foreign Relations of the United States, 1984).

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Der Woodward-Antrieb: Mit „seltsamem Schub“ in die Zukunft?

Von Deep Roots (Eigentext, Übersetzungen und CAD-Grafiken); ursprünglich erschienen Ende 2015 auf „As der Schwerter“, hier in der aktualisierten Fassung vom 14. April 2017.

Dies ist ein für „As der Schwerter“ sehr ungewöhnlicher Beitrag, der thematisch weitab von den Themen liegt, die hier sonst meist behandelt werden. (Es ist auch ein sehr technischer und vor allem sehr langer, LANGER Beitrag.) Und doch paßt er zu unserer allgemeinen Ausrichtung, denn es soll darin ein Raumflugantriebsprinzip samt Konzepten zu seiner praktischen Anwendung vorgestellt werden, das – sollte die zugrundeliegende Physik bestätigt werden und eine technische Umsetzung mit geeignetem Wirkungsgrad und Leistungsgewicht machbar sein – künftigen Generationen der weißen Völker die Erforschung, Erschließung und Inbesitznahme des Sonnensystems in viel wirtschaftlicherer, bequemerer und schnellerer Weise ermöglichen könnte, als es mit chemischen, nuklearen, thermonuklearen oder elektrischen Raketenantrieben machbar wäre.

Hierbei handelt es sich um den Woodward-Antrieb, eine Anwendung des Woodward-Effekts, welcher auf einem der vorhergesagten Mach-Effekte beruht. Zur Erläuterung des theoretischen Hintergrundes und Vorstellung der bisher getätigten praktischen Arbeiten von Dr. James Woodward habe ich nachfolgend meine Übersetzungen eines Artikels von Charles Platt sowie des darin verlinkten Wikipedia-Eintrags eingefügt, woran sich meine eigenen, darauf aufbauenden Überlegungen und Zukunftsvisionen anschließen. Es wäre schön, wenn dieser Beitrag Tüftler und Theoretiker – womöglich künftige Wernher von Brauns und Hermann Oberths – zu eigenen Arbeiten in dieser Richtung anregen würde, auf denen die praktische Umsetzung für echte Raumfahrzeuge einmal aufbauen könnte.

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SELTSAMER SCHUB: DIE UNBEWIESENE WISSENSCHAFT, DIE UNSERE KINDER IM WELTRAUM ANTREIBEN KÖNNTE

Von Charles Platt (Original: Strange thrust: the unproven science that could propel our children into space, erschienen auf boingboing.net)

Seit vielen Jahrzehnten ist es eine Fantasie unter Weltraumenthusiasten gewesen, ein Gerät zu erfinden, das einen Nettoschub in eine Richtung produziert, ohne daß eine Reaktionsmasse nötig wäre. Natürlich ist ein reaktionsloser Weltraumantrieb dieses Typs unmöglich. Oder doch nicht? Von Charles Platt.

Seit ich alt genug war, um Science Fiction zu lesen, wollte ich den Mars besuchen. Sogar der Mond wäre besser als nichts. Leider ist es unwahrscheinlich, daß mich die Raketentechnologie innerhalb meiner Lebenszeit dorthin bringt.

Das Problem ist, daß Raketen ein schlechtes Mittel dafür sind. Selbst wenn sich ihre Sicherheitsbilanz verbessert, sind sie von Natur aus durch das Grundkonzept der Rückstoßmasse begrenzt. Heiße Gase müssen aus dem Heck schießen, damit ein Raumfahrzeug sich vorwärts bewegt, und dies bedingt die Mitführung einer Treibstoffzuladung, die Hunderte Male schwerer ist als die Nutzlast.

Seit H. G. Wells sich in „The First Men in the Moon“ ein schwerkraftabschirmendes Material vorstellte, haben Weltraumenthusiasten über Möglichkeiten fantasiert, um Schub ohne Notwendigkeit einer Reaktionsmasse zu erzielen. Leider scheint das unmöglich zu sein.

Oder doch nicht?

James Woodwards Büro, umgewidmet zu einem Labor zur Untersuchung der Verringerung der trägen Masse. Woodwards Werkbank befindet sich unten links, und die Torsionswaage befindet sich oben rechts.

Ich persönlich bin nicht mehr so bereit, das Wort „unmöglich“ noch zu verwenden. Im Oktober dieses Jahres beobachtete ich im Labor von Dr. James Woodward an der California State University in Fullerton (oben) ein Experiment in sehr kleinem Maßstab, das überraschend überzeugend war. Anders als all die Schwindeleien um die „freie Energie“, die man online sieht, verletzt Woodwards Apparat keine physikalischen Grundgesetze (er produziert nicht mehr Energie, als er verbraucht, und verletzt nicht Newtons drittes Gesetz). [Anm. d. Ü.: Newtons drittes Gesetz ist das Wechselwirkungs- oder Reaktionsgesetz: „Kräfte treten immer paarweise auf. Übt ein Körper A auf einen anderen Körper B eine Kraft aus (actio), so wirkt eine gleich große, aber entgegen gerichtete Kraft von Körper B auf Körper A (reactio).“] Auch hält Woodward keine Informationen über seine Methoden zurück. Er hat ein bei Springer veröffentlichtes Buch geschrieben, das in schonungslosem Detail erläutert, wie genau seine Anlage funktioniert – unter der Annahme, daß sie tatsächlich funktioniert. Er veröffentlichte seine Theorie in Foundations of Physics Letters, Band 3, Nr. 5, 1990, und es gelang ihm sogar, ein U.S.-Patent zu bekommen – Nummer 5.280.864, erteilt am 25. Januar 1994.

Ich hörte erstmals 1997 von ihm, als ich ihn für das Magazin Wired interviewte. Seine Ergebnisse waren damals vorläufig, und er war vorsichtig damit, irgendwelche Behauptungen zu machen. „Ich habe alle zwei Wochen Paranoia-Anfälle“, sagte er mir, „und dann versuche ich etwas anderes, um zu sehen, ob ich diesen Effekt zum Verschwinden bringen kann.“

Fast zwanzig Jahre später hat sich die Situation verändert. Dr. Heidi Fearn, eine theoretische Physikerin, die sich in Fullerton auf Quantenoptik spezialisiert, hat die Mathematik erarbeitet, von der sie glaubt, daß sie Woodwards experimentellen Beweis rechtfertigen kann. Wikipedia hat jetzt einen umfangreichen Eintrag über den Woodward Effect. [Anm. d. Ü.: Meine Übersetzung dieses Wikipeda-Artikels folgt weiter unten.] Das Space Studies Institute setzt sich für die Sache ein und lädt zu steuerlich absetzbaren Spenden ein.

Falls wirklich ein geringer Schub erzeugt werden kann, indem man Energie einsetzt, aber keine Rückstoßmasse, dann könnte das Prinzip angewandt werden, um Orbitabweichungen von Satelliten zu korrigieren. Falls der Effekt sich als vergrößerbar erweist, würde er eine bedeutende Wende für den menschlichen Raumflug bringen. Natürlich ist das ein großes „falls“; aber ich denke, daß Woodwards Idee mehr verspricht als alle anderen alternativen Antriebssysteme. Sie wäre unendlich attraktiver als Raketenmotoren.

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