Das. Ist. Nicht. Sparta. (1): Spartanische Schule

Die ikonische Szene in 300, wo Leonidas den persischen Gesandten mit den Worten „Das – Ist – Sparta!“ in den Brunnen tritt. (Bild von Lucifex hinzugefügt)

Von Bret Devereaux, übersetzt von Lucifex. Das Original This. Isn’t. Sparta. Part I: Spartan School erschien am 16. August 2019 auf dem Blog A Collection of Unmitigated Pedantry des Autors.

Dies ist Teil I einer siebenteiligen Serie (IIIIIIIVVVIVII), die das populäre Vermächtnis Spartas (verkörpert in Filmen wie 300) mit dem historischen antiken Staat vergleicht. Heute sehen wir uns zuerst die Quellen unserer Informationen über Sparta an und beginnen dann am Anfang: dem spartanischen Erziehungs- und Trainingssystem, der agoge.

Ich wußte, daß wir uns schließlich hierher begeben würden (insbesondere eine Kritik an 300 ist ein recht häufiger Leserwunsch gewesen), aber ich beschloß, dies im Kalender nach oben zu schieben, nachdem ich die einander duellierenden Artikel in der New Republic über den Wert Spartas gelesen hatte. Ich denke nicht, daß einer der beiden Artikel wirklich so umfassend war, wie er hätte sein können, und ich hatte das Gefühl, daß einer davon zutiefst irrig war – es wird bald sehr offensichtlich sein, welcher.

Spartas Vermächtnis in der amerikanischen Populärkultur ist immer markant gewesen, aber es scheint das besonders jetzt zu sein. Man sieht das spartanische Lambda (das Λ für Lakedaimon, der Name des Territoriums von Sparta) auf T-Shirts. Sparta wird auf Fitnessmotivationspostern beschworen. Berühmte spartanische Bonmots (wie molon labe – „kommt und holt sie euch“ [d. Ü.: in diesem Zusammenhang: die Waffen] werden in moderne politische Slogans verwandelt. Es gibt eine ganze populäre Serie von Hindernisläufen, genannt „Spartan race“ (eine unglückliche Formulierung, wenn ich je eine gehört habe).

Das Logo für die „Spartan Race“-Hindernisläufe. Es scheint relevant zu sein, anzumerken, daß der Helm hier ein korintischer Helm ist. Historisch wird Sparta stärker mit dem Helmtyp pilos assoziiert, einem einfachen konischen Helm aus Bronze, der das Gesicht und die Ohren freiließ, aber wahrscheinlich trugen Spartaner, was immer ihnen für ein Helm gefiel.

Es dehnt sich in den breiteren Gebrauch in der Populärkultur aus. Natürlich mußte der Hauptprotagonist von Assassin’s Creed: Odyssey ein Spartaner sein. Spartaner sind sogar eine militärische Elitetruppe in Total War: Rome II (das ein Jahrhundert nach der Zeit stattfindet, als Sparta aufhörte, eine bedeutende Militärmacht zu sein). Der Name für die Supersoldaten des Halo-Universums, einschließlich des Protagonisten Master Chief, ist Spartaner. Die Schlacht bei den Thermopylen und ihre dreihundert Spartiaten (warum sage ich nicht „Spartaner“? dazu kommen wir nächsten Woche) bekommt eine freundliche namentliche Erwähnung in Star Trek: Deep Space Nine und ein volles, liebevolles Reenactment in Samurai Jack von Cartoon Network.

Heroische Spartaner, wie sie in der Serie Samurai Jack von Cartoon Network, „Jack and the Spartans“, Staffel 2, Episode 25, auftreten. Die Schlacht bei den Thermopylen wird hier nachgespielt, aber mit den robotischen Monstern des bösen Aku als Ersatz für die persische Armee, was eine sehr wörtlich genommene Entmenschlichung ist.

Den gesamten Bogen von Spartas Präsenz in Politik und Populärkultur zu behandeln, wäre eine eigene Artikelserie, und das ist nicht das, was ich hier tun werde. Ich möchte über die wirkliche griechische polis Sparta reden, nicht über den Stadtstaat unserer Vorstellung (um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sehr die populäre Vorstellung daneben liegt, laßt mich anmerken, daß Sparta aus dem einfachen Grund kein Stadtstaat war, daß es keine Stadt hatte – es hatte stattdessen fünf Dörfer). Wir werden also vereinfachen: unser Modell für die popkulturelle Präsenz Spartas wird bloß ein Film sein: 300, entstanden unter der Regie von Zack Snyder.

Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, bedeutet das, daß 300 hier mehr als nur ein bißchen Haue kriegen wird. Ich werde ehrlich sein, 300 ist ein schuldbewußtes Vergnügen von mir gewesen. Ich denke, ich finde mich hier in einer ähnlichen Position wieder wie Dan Olsen: es ist ein zutiefst verantwortungsloser Film, und nicht bloß, weil der Soundtrack plagiiert wurde), aber isoliert gesehen ist er dennoch ein sehr wirksamer Film bei der Vermittlung der Kraft und der Emotionen, auf die er abzielt. (mehr …)

Glossar zu Sparta

Von Bret Devereaux, übersetzt von Lucifex. Das Original Miscellanea: Sparta Glossary erschien am 16. August 2019 in Bret Devereaux‘ Blog A Collection of Unmitigated Pedantry. (Titelbild von Lucifex hinzugefügt)

Der folgende Beitrag ist als eine Art „Referenzblatt“ für jegliche schwierige oder unklare Terminologie gedacht, die in der Reihe „Das. Ist. Nicht. Sparta.“ verwendet werden wird. Ich denke, in der Regel sollte ein guter Historiker sich erklären können, ohne sich auf eine Menge Jargon oder unklare Begriffe stützen zu müssen – gute Geschichtsschreibung ist vor allem anderen klar. In diesem Fall jedoch ist eine gewisse Menge spezialisierter Terminologie für die Teile der spartanischen Gesellschaft und Regierung einfach unvermeidlich.

Also habe ich diese Liste von Begriffen mit Definitionen erstellt. All diese Begriffe werden in den eigentlichen Beiträgen definiert und erläutert werden – dies ist nur als leichte Referenz für den Leser gedacht, der in der Mitte von Teil III ist und sich an einen Begriff aus Teil I zu erinnern versucht.

Glossar der Begriffe

Akklamation: Eine durch Akklamation abgehaltene Abstimmung (manchmal „Abstimmung per Stimme“ genannt) ist eine Abstimmung, bei der das Ergebnis statt durch eine exakte Zählung der Ja- und Nein-Stimmen nach der Lautstärke der Menschen beurteilt wird, die Ja oder Nein rufen. Offensichtlich wird es sehr schwer zu sagen sein, wer eine knappe Abstimmung wirklich gewonnen hat. Dies wird in modernen Demokratien nur für sehr einseitige (typischerweise einstimmige) Abstimmungen benutzt; im klassischen Sparta war dies das einzige Abstimmungssystem, die Stimmen wurden nie gezählt.

Apella: Die Apella war die Volksversammlung von Sparta, die aus allen erwachsenen männlichen Spartiaten älter als dreißig Jahre bestand. Die Apella wurde von den Ephoren geleitet, und alle Abstimmungen wurden per Akklamation durchgeführt. Die Apella führte keine Debatten, sondern konnte nur mit „ja“ oder „nein“ abstimmen. Die Gerousia hatte die Befugnis, die Entscheidungen der Apella zu ignorieren.

Ephor: Die Ephoren waren ein Gremium von fünf Amtsträgern in Sparta, die jährlich von der Apella gewählt wurden (technisch plus die beiden Könige). Die Ephoren beaufsichtigten die beiden spartanischen erblichen Könige und konnten sogar einen König vor der Gerousia zur Anklage bringen. In der Praxis übten die Ephoren – nicht die Könige – die meiste politische Macht in Sparta aus. Die Ephoren waren auch dafür verantwortlich, jedes Jahr den Heloten rituell den Krieg zu erklären. Die Institution als Ganzes wird manchmal kollektiv als das Ephorat bezeichnet.

Gerousia: Die Gerousia – wörtlich ein Rat alter Männer (die Mitglieder waren „gerontes“ – wörtlich „alte Männer“) bestand aus dreißig Mitgliedern, 28 gewählten (durch Akklamation in der Apella) plus die zwei erblichen Könige. Die gewählten Mitglieder mußten alle älter als 60 Jahre sein. Gerontes wurden auf Lebenszeit gewählt. Die Gerousia entschied, über welche Anträge in der Apella abgestimmt werden konnte, und hatte die Macht, jede Entscheidung der Apella zu annullieren. Sie funktionierte auch als Gericht, mit der Macht, Spartiaten und sogar den Königen den Prozeß zu machen. In der Praxis übte die Gerousia zusammen mit den Ephoren die wirkliche politische Macht in Sparta aus.

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Die Pioniere und Grenzbewohner des prähistorischen Europas

Avebury Henge, Wiltshire, Südwestengland

Von Andrew Hamilton, übersetzt von Lucifex. Das Original The Pioneers & Frontiersmen of Prehistoric Europe erschien am 2. März 2012 auf Counter-Currents Publishing.

Französische Übersetzung hier

Wenn ich Beschreibungen der europäischen Prähistorie lese, kommt mir oft ein Gefühl der Vertrautheit – immer wieder wird ein Schimmer der weißen Eroberung Nordamerikas geweckt.

Kontinentaleuropa nimmt rund 10 Millionen Quadratkilometer ein – ungefähr die Größe der Vereinigten Staaten. Der Rückzug der Gletscher nach der letzten Eiszeit (10.000 v. Chr.) ließ die Meere steigen, während alte Küstenlinien meilenweit ins Inland dauerhaft überflutet wurden, ehemalige Tundra sich nach Norden zurückzog und Europa von Bäumen bedeckt wurde.

Von ca. 10.000 v. Chr. bis 5000 v. Chr. wurde Europa von mittelsteinzeitlichen (nacheiszeitlichen und vorlandwirtschaftlichen) Jägern und Sammlern (Wildbeutern) dominiert. Das Mesolithikum (die Mittelsteinzeit) fiel zwischen das Paläolithikum (die Altsteinzeit) und das Neolithikum (die Jungsteinzeit).

Um 5500 – 5000 v. Chr. expandierten die frühesten jungsteinzeitlichen Bauern durch Mitteleuropa. Er erscheint als wahrscheinlich, daß diese „Pioniere“ und „Grenzbewohner“ (denn solche müssen sie im Grunde gewesen sein) Charakterzüge und Lebensstile aufwiesen, die in vieler Weise den Pionieren und „Frontiersmen“ des frühen Nordamerika ähnelten.

Diese ersten Bauern können jedoch nicht automatisch mit den Indoeuropäern gleichgesetzt werden.

Seltsamerweise lassen Prähistoriker typischerweise jede Erwähnung des indoeuropäischen Rahmens aus ihren Publikationen weg. Wenn man standardmäßige akademische Darstellungen liest, ist es schwierig zu verstehen, wie das indoeuropäische Narrativ sich chronologisch, rassisch, demographisch oder linguistisch in die europäische Prähistorie einfügt.

Zum Beispiel war Proto-Indoeuropäisch (PIE) laut der Microsoft Encarta Encyclopedia um 3000 v. Chr. immer noch eine einheitliche Sprache, aber bis um 2000 v. Chr. waren Griechisch, Hethitisch und Sanskrit jeweils eigenständig geworden. (Das rekonstruierte PIE zeigt, daß seine Sprecher Bauern waren – d. h., keine Jäger und Sammler.)

Das Problem mit solch einer „jungen“ Datierung des PIE ist, daß bis um 3000 v. Chr. jungsteinzeitliche Bauern sich bereits seit mindestens zwei- bis dreitausend Jahren, wenn nicht mehr, über Europa ausgedehnt hatten. Laut dem weiter unten zitierten historischen Demographen Colin McEvedy markiert 3000 v. Chr. tatsächlich die Vollendung der Kolonisation Europas durch Bauern – genau die Zeit, als die PIE-Sprecher vermutlich immer noch in oder nahe ihrem angestammten Heimatland auf den Steppen nördlich des Schwarzen Meeres vereint lebten.

Zu den „Frontier“-Eigenschaften der frühen Jungsteinzeit in Europa gehören ein wahrscheinlicher Kampf um die Vorherrschaft zwischen indigenen Jägern und Sammlern und hereinkommenden Bauern, stark ungleiche Bevölkerungsdichten, Entwaldung, die Ausweitung der Landwirtschaft und ein tiefgreifender kultureller Wandel, der den Übergang von einem Lebensstil als Jäger und Sammler zu einem landwirtschaftlichen begleitete.

Die neolithische Grenze

Um 5000 v. Chr. wurden Deutschland und die Niederlande von frühneolithischen Bauern kolonisiert, die zur Kultur der Linearbandkeramik (abgek. LBK) gehörten – die ersten Bauer, die Mittel- und Nordwesteuropa kolonisierten.

Die frühe Jungsteinzeit in Europa. Die Farben zeigen die Zeitskalen für die Ausbreitung der Landwirtschaft an. „Earliest LBK“ (Linearbandkeramikkultur) und „Later LBK/AVK“ (LBK/Alföld-Linearbandkeramik) stellen die ersten Bauern in Mitteleuropa dar.

Die LBK-Kultur ist vielleicht von Pionieren verbreitet worden, die entlang von Flüssen einwanderten und Brandrodungslandwirtschaft betrieben. Ihr Lebensstil war gekennzeichnet von Landwirtschaft, Herdenhaltung, polierten Steinäxten, Langhäusern aus Holzbalken und Töpferei. Man glaubt, daß die Länder, in die sie zogen, unbewohnt oder zu dünn von Jägern und Sammlern bewohnt waren, um das langfristige Vorankommen der Neuankömmlinge zu behindern.

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Rassenationalismus und die Arier

Von Irmin Vinson, übersetzt von Lucifex. Das Original Racial Nationalism & the Aryans erschien am 20. Juni 2011 auf Counter-Currents Publishing.

Andere Übersetzungen: Französisch, Portugiesisch und Spanisch.

Wer waren die Arier?

Die Arier waren halbnomadische nordische Weiße, die vielleicht ursprünglich in den Steppen des südlichen Rußlands und Zentralasiens lebten und die Vorläufersprache der verschiedenen indoeuropäischen Sprachen sprachen.

Latein, Griechisch, Hethitisch, Sanskrit, Französisch, Deutsch, Lettisch, Englisch, Spanisch, Russisch etc. sind alle indoeuropäische Sprachen. Indoeuropäisch, oder richtiger Proto-Indoeuropäisch (PIE) ist die verlorene Stammform, von der diese Sprachen letztendlich abstammen. Das „Proto“ zeigt an, daß die Grammatik und das Vokabular dieser seit langem ausgestorbenen Sprache, die wahrscheinlich bis 3000 v. Chr. gesprochen wurde, eine hypothetische Rekonstruktion durch moderne Philologen sind. Genauso wie romanische Sprachen wie Italienisch und Spanisch vom Latein abstammen, so stammt das Latein vom PIE ab.

Die indoeuropäische Philologie verwendete früher „arisch“, um sowohl ein Volk, rassisch oder ethnisch verstanden, zu bezeichnen, als auch die Sprachgruppe selbst („arische Sprache“), ungeachtet der Rasse oder Volkszugehörigkeit der Menschen, die ihre verschiedenen Zweige sprachen. Nach der Niederlage des nationalsozialistischen Deutschland kam der Begriff in beiderlei Sinn aus dem allgemeinen wissenschaftlichen Gebrauch, und „indoeuropäisch“ (IE) wurde zur bevorzugten Bezeichnung der Sprachgruppe, und „Indoeuropäer“ zur Bezeichnung sowohl für das Volk, das das ursprüngliche arische Heimatland bewohnte, als auch für ihre Nachkommen, die sich allmählich über Europa, einen Großteil des indischen Subkontinents und Teile des Nahen Ostens ausbreiteten. Rassenationalisten sind natürlich nicht verpflichtet, das schüchterne politkorrekte Lexikon der zeitgenössischen Wissenschaft zu benutzen, aber wir sollten uns der Ungenauigkeit von „arisch“ als rassische oder ethnische Klassifizierung bewußt sein.

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Götter, Götter, Götter: Donner und Fruchtbarkeit

Bronzene Zeusstatue von ca. 470 v. Chr., gefunden im Meer vor Kap Artemision.

Von „bast“, aus dem Historie-Magazin „Karfunkel“ Nr. 79 Dezember 2008 – Januar 2009. Dort ist der Artikel unter dem Originaltitel „Götter, Götter, Götter, Teil 3: Donner und Fruchtbarkeit“ erschienen; das mit „Teil 3“ habe ich wie bei „Teil 4: Die Macht der alten Mütter“ weggelassen, um den irrigen Eindruck zu vermeiden, daß die anderen Teile ebenfalls hier erschienen seien.

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Diesmal beschäftigen wir uns mit den wahrhaft merkwürdigen Gemeinsamkeiten in den Vorstellungen über die heidnischen Götter und stellen zwei davon näher vor: die Donnergötter (Zeus, Jupiter, Taranis, Donar/Thor etc.) und die Fruchtbarkeitsgöttinnen.

Wenn wir heute ein Gewitter erleben, ruft das kaum noch eine nennenswerte Reaktion hervor. Die Mutter meiner Grundschullehrerin pflegte sich jedoch bei nächtlichen Gewittern noch vollständig anzukleiden. Sie nahm eine Tasche mit den wichtigsten Papieren zur Hand und machte sich bereit, notfalls vor den Naturgewalten die Flucht zu ergreifen. Was uns heute mehr als übertrieben erscheint, war für die Menschen früherer Zeiten eine durchaus vernünftige Handlungsweise. Denn Blitz und Donner waren keine nette Garnierung eines gemütlichen Krimiabends, sondern ernstzunehmende Zeichen einer Wesenheit, der man einen Namen geben wollte, um mit ihr in Verhandlungen zu treten und sie womöglich bannen zu können.

Daß außerordentliche Naturereignisse Beweis einer göttlichen Macht waren, wurde nicht in Frage gestellt. Der Zorn der Götter war vielmehr die ganz normale Antwort auf die uralte Frage, von wem um alles in der Welt eine solch gewaltige Kraft ausgehen könne. Konnte man diese näher bezeichnen, sie Thor, Zeus, Jupiter oder Taranis nennen, rückte ein Übereinkommen mit ihr in den Bereich des Möglichen. Man konnte versuchen, den Gott mit Opfergaben gnädig zu stimmen, ihm durch Anbetung und die Errichtung von Tempeln oder Statuen zu bezeugen, welche Macht man ihm zusprach, und dies mit der Hoffnung verbinden, er möge es für obsolet halten, diese dann durch übertrieben heftige Gewitter, womöglich mit Blitzeinschlägen in die eigene Hütte zum Ausdruck zu bringen.

Der Grashalm wächst nicht schneller, wenn man daran zieht

Dennoch wollten die Menschen zu keiner Zeit die Möglichkeit außer acht lassen, die Fruchtbarkeit der Felder irgendwie günstig zu beeinflussen. Also suchte man auch für sie Ansprechpartner und fand sie in den zahllosen Fruchtbarkeitsgöttinnen der vorchristlichen Religionen: Isis, Astarte, Aphrodite, Aschera, Demeter, Ceres und Inanna; die Namen sind oft austauschbar, denn die Kulte weisen eine bemerkenswerte Kontinuität auf und neigen – auch bei gänzlich verschiedenen Herkunftsregionen – dazu, einander zu ergänzen und zu bereichern.

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Götter, Götter, Götter: Die Macht der alten Mütter

Maria lactans (stillende Maria)

Von „bast“, aus dem Historie-Magazin „Karfunkel“ Nr. 80 Februar-März 2009 (einschließlich der Bilder, außer jenem von der Mondsichelmadonna im Bonner Münster und jenen in meinem Anhang). Dort ist der Artikel unter dem Originaltitel „Götter, Götter, Götter, Teil 4: Die Macht der alten Mütter“ erschienen; das mit „Teil 4“ habe ich weggelassen, um den irrigen Eindruck zu vermeiden, daß die Teile 1 – 3 ebenfalls hier erschienen seien. Auch habe ich den vorletzten Abschnitt dieses Artikels, „Gott oder Göttin – die Standpunkte in der theologischen Diskussion“ hier weggelassen, weil es darin fast nur um die Auseinandersetzung innerhalb der christlichen Theologie und die – von „bast“ offenbar eher distanziert gesehene – „feministische Theologie“ geht, was hier nicht das Thema sein soll (man muß auch bei Angaben zu heidnischen Göttinnen immer aufpassen, daß man nicht feministischem Unsinn aufsitzt). Mir geht es hier hauptsächlich um die Kultkontinuität alter heidnischer Vorstellungen (hier vor allem am Beispiel der Göttinnen-Trinität), die unter christlicher Herrschaft fortlebte, sowie um die daraus erkennbare europaweite Verwandtschaft dieser heidnischen Kulturelemente untereinander.

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Das Bewußtsein für die Wanderungsbewegungen der Gottesvorstellungen ist so alt wie die Welt. Denn Religionen entstehen nicht im luftleeren Raum. Der Kirchenvater Augustinus sagt: „Die Wirklichkeit, die jetzt christliche Religion genannt wird, gab es schon bei den Alten, und sie fehlte nicht von Anbeginn des Menschengeschlechts, bis Christus im Fleische erschien, von wann ab die wahre Religion, die schon da war, begann die christliche zu heißen.“ Und das heißt, daß auch in Bezug auf die weiblichen Gottesbilder, die sich in der Verehrung der vielen heidnischen Göttinnen niederschlugen, mit einer Kultkontinuität im Rahmen des Christentums zu rechnen ist.

Belege dafür gibt es viele. Da ist zum Beispiel die Stadt Ephesus, in der die Göttin Diana verehrt wurde. Gerade hier errichtete der Apostel Paulus ein Zentrum seiner missionarischen Tätigkeit. Heute ist Ephesus die Stadt, die als Sterbeort der Gottesmutter Maria gilt. Diana waren im August Rituale gewidmet, die mit dem Untertauchen der Statue im Meer die Leben spendende Fruchtbarkeitsgöttin ehrten. Die katholische Kirche feiert am 15. August die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel, und in vielen Gegenden wird der sogenannte Frauendreißiger begangen, in dem Kräuterbusche gesammelt werden, deren heilende Kräfte sich in Aufgüssen und Räucherungen entfalten. Das Pantheon ist heute der Verehrung aller Heiligen geweiht. Die Kirche Santa Maria sopra Minerva verweist schon mit dem Namen auf den Kultort, über dem sie errichtet worden ist, und die dreigestaltige Göttin, in deren Verehrung die Menschen früherer Zeiten sich die zyklischen Abläufe des Lebens vergegenwärtigten, zeigt sich im süddeutschen Raum heute in Gestalt der drei heiligen Madl.

Drei Frauen, eine Göttin

Die Verehrung der Göttinnentrinität läßt sich in zahlreichen Religionen nachweisen, und auch dort, wo, wie bei Holle oder Perchta, eine Göttin im Zentrum des Kultes steht, sind die Aspekte der Bewältigung der Lebenszyklen deutlich erkennbar. Im keltischen Bereich verbindet sich die Vorstellung der dreigestaltigen Göttin mit dem Gedanken der Wiedergeburt. Die Eine in drei Personen konkretisiert sich z. B. in der Verehrung der Borbeth, die Heilung und Geborgenheit schenkt. Ihre Zeit ist der Neumond, ihr Symbol der Turm und ihre Wohnung die Anderswelt, in deren dunklem Schoß das neue Leben heranreifen konnte. Ihr folgt die lichte Wilbeth, deren Zeit der wachsende Mond ist. Ihr Gewand ist weiß, und als ihr Symbol trägt sie das Rad der Wiedergeburt. Die Fruchtbarkeit verkörpert Ambeth, die im Zeichen des vollen Mondes ein rotes Gewand trägt und deren Symbol die Schlange ist. Ebenso wie Demeter und Persephone oder die im Rheinland vielfach verehrten drei Matronen steht die dreigestaltige Göttin zugleich für die Lebensphasen der Jugend, der Fruchtbarkeit und des Alters. In vorgeschichtlicher Zeit finden sich Hinweise auf ihre Verehrung in Felsritzungen, die die Symbolzahl drei verwenden. Dabei treten vor allem drei Formen in Erscheinung: das Labyrinth, drei in Dreiecksform angeordnete Schälchen und drei nebeneinander verlaufende Linien.

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Arier: Kulturbringer nach China

Sinkiang (Chinesisch-Turkestan), die größte Provinz in China und die Stätte der Mumien des Tarimbeckens.

Von Mark Deavin, übersetzt von Lucifex. Das Original Aryans: Culture Bearers to China erschien online am 11. Oktober 2015 auf National Vanguard (ursprüngliche Quelle: Magazin National Vanguard Nr. 117, März – April 1997)

Im Juli 1996 stolperten zwei Studenten beim Waten im Columbia River bei Kennewick im Bundesstaat Washington über die Skelettüberreste eines europäischen Mannes mittleren Alters. Zuerst nahmen Anthropologen an, sie hätten einen Pionier entdeckt, der in den späten 1800er-Jahren gestorben war. Aber die Radiokarbondatierung zeigte dann, daß das Skelett bemerkenswerte 9.300 Jahre alt war. Tatsächlich ist „Kennewick Man“ die neueste in einer Reihe von Entdeckungen uralter Skelette, die die Theorie entstehen ließen, daß manche der frühesten Bewohner Nordamerikas Europäer waren, die nahe dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren vom eurasischen Kontinent über eine Landbrücke im Beringmeer wanderten. Dr. Robert Bonnischen, Direktor des Center for the Study of the First Americans an der Oregon State University, glaubt, daß „Kennewick Man“ dabei hilft, Zweifel auf die Richtigkeit des Begriffs „paläo-indianisch“ zu werfen, der üblicherweise verwendet wird, um diese Periode der amerikanischen Prähistorie zu beschreiben. „Vielleicht waren manche dieser Leute in Wirklichkeit einfach paläo-amerikanisch“, gibt er zu.

Natürlich stellen solche Fakten eine große Herausforderung für die politisch korrekte Version der Geschichte dar, die die Vorstellung fördert, daß weiße Amerikaner ihr Land schändlicherweise von seinen angeblichen indianischen Besitzern stahlen. Es überrascht daher nicht, daß Versuche unternommen worden sind, um zu verhindern, daß die Fakten über „Kennewick Man“ öffentlich gemacht werden. Ermutigt von der Clinton-Regierung, haben Indianer unter Benutzung eines Bundesgesetzes von 1990, das ihre Grabstätten schützen sollte, Anspruch auf das Skelett erhoben. Ihre erklärte Absicht ist, es sofort an einem geheimen Ort zu begraben und weitere wissenschaftliche Untersuchungen und DNS-Tests zu verhindern. Jedoch begannen acht US-Anthropologen, die behaupten, daß die Indianer und die Bundesregierung die Implikationen der Entdeckung fürchten, im Oktober 1996 einen Rechtsstreit, um zu verhindern, daß das geheime Begräbnis stattfand.

In Wirklichkeit ist „Kennewick Man“ eine wichtige Ergänzung zum wachsenden Beweismaterial, das darauf hindeutet, daß im Jungpaläolithikum, in der Zeit vor 10.000 bis 35.000 Jahren, Weiße – d. h. Menschen, die von modernen Europäern ununterscheidbar waren – nicht nur in Europa lebten, sondern auch auf einem Band, das sich über Nordasien bis zum Pazifik erstreckte. In Sibirien und anderen östlichen Regionen wurden sie schließlich von mongoloiden Völkern verdrängt und absorbiert, obwohl isolierte Inseln europäischer Gene im nördlichen Asien bis zum heutigen Tag überlebt haben. Die gemischtrassigen Ainu von Japan sind ein Beispiel.

Die Glaubwürdigkeit dieser Theorie ist in den letzten Jahren durch die bemerkenswerte Entdeckung von mehr als 100 natürlich mumifizierten europäischen Leichen, zwischen 2.400 und 4.000 Jahre alt, im Tarimbecken des westlichen Chinas dramatisch bestärkt worden. Erstaunlich gut erhalten durch das aride Klima in dem Gebiet, bezeugen die Mumien ein nordisches Volk mit einer fortgeschrittenen Kultur, prächtig gewandet in bunten Roben, Hosen, Stiefeln, Strümpfen, Mänteln und Hüten. In einem großen Grab wurden die Leichen von drei Frauen und einem Mann entdeckt. Der Mann, zum Todeszeitpunkt etwa 55 Jahre alt, war etwa 183 cm groß und hatte gelblichbraunes Haar, das gerade weiß wurde. Eine der besser erhaltenen Frauen war nahezu 180 cm groß, mit gelblichbraunem Haar, das zu Zöpfen geflochten war.

Hochgewachsener blonder Europäer, begraben vor 3.000 Jahren in Westchina. Die mumifizierten Leichen seiner Verwandten sind im selben Gebiet exhumiert worden.

Zu den Gegenständen, die bei den Leichen gefunden wurden, gehörten Mäntel, Lederfäustlinge und ein Zierspiegel, während die Frau auch Taschen hatte, die kleine Messer und Kräuter enthielten, wahrscheinlich für die Verwendung als Medizin. Bei Cherchen, am Südrand der Wüste Taklamakan, wurde die mumifizierte Leiche eines Kleinkinds gefunden, das zum Todeszeitpunkt wahrscheinlich nicht älter als drei Monate war, in braune Wolle eingewickelt und die Augen mit kleinen, flachen Steinen bedeckt. Neben dem Kopf befand sich ein Trinkbecher, der aus einem Rinderhorn gefertigt war, und eine antike „Babyflasche“ aus einer Schafszitze, die abgeschnitten und vernäht worden war, sodaß sie Milch enthalten konnte. Eine männliche Mumie hatte sogar Spuren einer chirurgischen Operation an ihrem Hals, bei der der Einschnitt mit Pferdehaar vernäht worden war.

Sieben europäische Mumien waren sogar schon Anfang dieses Jahrhunderts [d. Ü.: des 20. Jhdts.] im Tarimbecken gefunden worden, von denen eine an eine Waliserin oder Irin erinnerte und eine andere an einen böhmischen Bürger. Alle waren in feine Kleidung gewandet, einschließlich kecker Kappen mit angesteckten Federn, die eine auffallende Ähnlichkeit mit alpinen Kopfbedeckungen hatten, wie sie in Westeuropa heute noch getragen werden. Aber diese frühen Entdeckungen, nicht viel älter als 2.000 Jahre, wurden als die Leichen isolierter Europäer abgetan, die zufällig in das Territorium geraten waren, und wurden daher als ohne kulturelle oder historische Bedeutung betrachtet.

Tatsächlich haben moderne Wissenschaftler, eingestimmt auf die politkorrekte historische Mode, dazu tendiert, Beweise für jeglichen frühen Handel oder Kontakt zwischen China und dem Westen während dieser Zeit herunterzuspielen, und die Entwicklung der chinesischen Zivilisation als im Wesentlichen hausgemachte Sache betrachtet, die von äußeren Einflüssen abgeschottet war. Außerdem dachte man, daß jegliche Verbreitung von Menschen und Kultur von Ost nach West stattgefunden habe, wobei die Europäer von den Chinesen zivilisiert worden seien. Der sehr angesehene Prähistoriker Gordon Childe zum Beispiel faßte 1958 die europäische Prähistorie zusammen als die Geschichte „ der Bestrahlung der europäischen Barbarei durch die ostasiatische Zivilisation.“[1]

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Die Tocharer – Eine vergessene weiße Wanderung

Von Arthur Kemp. Erschienen in seinem monumentalen Geschichtswerk March of the Titans, erstmals ers. 1999, zuletzt 2013. Übersetzt von Richard. Der vorliegende Abschnitt ist ein Auszug aus dem sechsten Kapitel Bis ans Ende der Welt: Vergessene weiße Wanderungen. Neben den Tocharern werden auch weiße Kulturen auf den kanarischen Inseln, in Süd- und Nordamerika sowie auf den Osterinseln behandelt.

*   *   *

Neben den großen weißen indogermanischen Wanderungen gab es eine Vielzahl anderer Wellen weißer Wanderungen, die sich in der Größe, im Einfluss und in der Reichweite unterschieden – die spektakulärste war eine Niederlassung von Weißen in Nordamerika um 7000 v. Chr.

Das Wissen über diese Wanderungen war über Jahrhunderte – in einigen Fällen sogar über Jahrtausende – verloren, wurde jedoch nun dank relativ junger archäologischer Funde wiederentdeckt. Auf diese Weise wurden nordische und weiße mediterrane Überbleibsel – teils durch natürliche Konservierung, manchmal aufgrund künstlicher Erhaltung – in China, Nordamerika und auf den Kanarischen Inseln entdeckt – die meisten von ihnen tausende Jahre alt. Die Entdeckung dieser Mumien zeigt ohne Frage, dass frühe weiße Wanderungen über Meere und Kontinente hinweg stattfanden – es wird nur noch diskutiert, wie hoch die Zahl der Menschen war, die diese Wanderungen unternahmen.

Die Tocharer – Weiße im alten China

Eine der am weitesten in den Osten reichenden Wanderungen von keltischen Menschen – bzw. nordischen Indogermanen – erreichte die Taklamakan-Wüste (zwischen Kasachstan, Kirgisien und Tibet gelegen) in China um 1500 v. Chr. Diese große Wanderung war bis zur 1977 erfolgten Entdeckung von 3500 Jahre alten Gräbern dieser Menschen unbekannt.

DIE TOCHARER – EINE VERSCHOLLENE WEISSE KULTUR IN CHINA

Nahaufnahme einer 3000 Jahre alten, zweifellos weißen, männlichen tocharischen Mumie. In den Gräbern der Taklamakan-Wüste im Westen Chinas wurden zahlreiche Mumien wie diese freigelegt. Die abgebildete Mumie befindet sich im Museum von Ürümqui (Xinjiang, China).

FLACHSBLONDES HAAR IM ALTEN CHINA

Tocharische Frau mit langem flachsblonden Haar. Die Mumie datiert auf 1500 v. Chr. und wurde in den Zaghunluq-Gräbern (Taklamakan-Wüste) gefunden. Gewebte Kleidung, die mit der keltischen identisch ist, beweist den indogermanischen Ursprung der Tocharer. Sie erbauten nicht nur die fantastischen Städte entlang der Seidenstraße, die heute im Wüstensand versunken sind, sondern brachten wohl ebenso den Buddhismus, Pferde und Sättel und die Eisenverarbeitung in diese Region.

Aufgrund der natürlichen Trockenheit des Gebietes waren viele Körper nahezu perfekt erhalten – mit ihrem rot-blonden Haar, den langen Nasen, runden Augen und schließlich mit den gewebten Karomustern (die für gewöhnlich mit den Kelten Schottlands in Verbindung gebracht werden), was unzweifelhaft die weißen Rassenmerkmale der Tocharer verdeutlicht.

Diese Menschen wurden nach der von ihnen verwendeten Sprache – Tocharisch – als Tocharer bekannt. Die Kultur, die sie errichteten, umfasste große Städte, Tempel, Zentren der Kunst und des Lernens – sie waren sogar die Erbauer und Erhalter der ursprünglichen Seidenstraße – der Handelsstraße zwischen dem Westen und China. Zuvor glaubte man, die Chinesen seien die Konstrukteure der großen Städte entlang der Seidenstraße gewesen, doch durch die Entdeckung der Überreste der ursprünglichen Menschen dieser Region ist unzweifelhaft, dass die imposanten Ruinen, die noch immer ungestört entlang der Straße liegen, Reste einer großen verschollenen weißen Kultur sind.

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Wardrunas Skald

Das Album-Cover

Von A. Graham, übersetzt von Lucifex. Das Original Wardruna’s Skald erschien am 5. Dezember 2018. (Die Links im Text und die Musikvideos im Anhang wurden vom Übersetzer eingefügt.)

Wardruna
Skald
Indie Recordings/By Norse Music, 2018

Das neueste Album der norwegischen Band Wardruna, Skald, ist eine Hommage an die altnordische Dichtkunst, die zehn akustische Balladen enthält, welche vom Mitgründer der Band, Einar Selvik, live eingespielt wurden. Das Begleitheft enthält die originalen Texte (die meisten sind in Altnordisch) und ihre jeweiligen englischen Übersetzungen sowie eine kurze Einführung in die altnordische Skaldendichtung, die vom isländischen Philologen Bergsveinn Birgisson geschrieben wurde (ein Skalde war im alten Skandinavien jemand, der Gedichte über heldenhafte Taten verfaßte und vortrug).

Selvik schreibt, daß Skald „live im Studio aufgenommen wurde, in der Absicht, die kompromißlose Energie einer Livedarbietung einzufangen, statt auf eine makellose und ausgefeilte Ausdrucksform abzuzielen“ und daß es sich „daran macht, der alten Kunst eine Stimme zu geben, die einst das Herzstück der nordischen mündlichen Traditionen war, präsentiert so wie sie heute in den Händen eines bescheidenen zeitgenössischen Skalden Gestalt annimmt.“

Die schlichte, minimalistische Klanglandschaft von Skald kennzeichnet eine Abweichung gegenüber Wardrunas früheren Werken. Selviks Stimme wird auf dem Großteil des Albums von nichts als einer Kravik-Leier begleitet (eine taglharpa kommt in einem Lied ebenfalls vor, und der erste Titel beginnt mit den Klängen eines bukkehorns). Sein Gesangstalent zeigt sich hier voll. Seine Stimme ist reich und volltönend und hat eine große emotionale Tiefe. Sie beschwört die Vorstellung herauf, einen ergrauten Wikinger Geschichten am Feuer erzählen zu hören.

Einar Selvik

Die Lieder behandeln einen breiten Themenbereich: den Tod geliebter Menschen, die Götter und die Schöpfung und die Rolle des Skalden. Die Texte stammen aus verschiedenen Quellen, einschließlich eines Gedichts von Bragi Boddason, der Völuspá, Ragnars saga loðbrókar (zwei Strophen, die Ragnar Lothbroks Tod in einer Schlangengrube beschreiben) und eine Klage von Egill Skallagrimsson. Drei Lieder in dem Album („Helvegen“, „Fehu“ und „Voluspá“) sind alte Wardruna-Lieder, die hier in auf das Wesentliche reduzierter „skaldischer“ Form präsentiert werden. Der Text für „Gravbakkjen“ wurde von Selvik verfaßt und zur Melodie eines traditionellen Begräbnisliedes gesungen.

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Der 1. Mai ist heidnisch – May Day and Easter Goddess of Dawn

Gefunden auf Counter-Currents Publishing unter Video of the DayMay Day & Easter Goddess of Dawn:

Tom Rowsell von Survive the Jive präsentiert ein kurzes (20:34 min. langes) Video, das mehrere der vorchristlichen Bräuche für den 1. Mai in Europa beschreibt, und wie sie sich von einer Tradition ableiten, die mit der proto-indoeuropäischen Göttin Hausos zusammenhängen. Einen schönen Ersten Mai!

Siehe auch:

Eine Sonnwendfeier von Kevin Alfred Strom

Imbolc: Das Fest zum Beginn der hellen Jahreshälfte von Lichtschwert

Beltane / Walpurgisnacht von mir, mit einer Ergänzung von Lichtschwert

Eurocentrism and Halloween (Video von Hugh MacDonald)

The Origins of the Lucia Tradition (Video)

Buchempfehlung: Waltraud Ferraris „Alte Bräuche neu erleben“ von Lichtschwert

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