Lügen über den jüdischen Bolschewismus

Von Dr. Andrew Joyce, übersetzt von Tekumseh. Eine Rezension von A Specter Haunting Europe: The Myth of Judeo-Bolshewism von Paul Hanebrink (Cambrigde, Massachusetts/London: Harvard University Press 2018). Das Original Lying About Judeo-Bolshevism erschien am 2. März 2019 auf The Occidental Observer.

A Specter Haunting Europe: The Myth of Judeo-Bolshevism
Paul Hanebrink
Harvard University Press, 2018.

Das Schreiben und Diskutieren jüdischer Historiographie in der zeitgenössischen Mainstream-Wissenschaft folgt einer nur feinem Empfinden zugängliche Choreographie. Es handelt sich tatsächlich um eine Serie von Ausweichmanövern, die Tänzen ähneln, in denen Fakten präsentiert und pariert werden und verblüffende Narrative vorangetrieben werden, von denen jeder weiß, dass sie falsch sind, aber die schamlos und wiederholt auftauchen. Meine Aufmerksamkeit wurde zuerst durch eine glänzende Rezension in dem New York Reviev of Books geweckt, mit dem Titel „Die falsche Bedrohung des jüdischen Kommunismus'“. Browning ist ein etablierter Historiker, der davor bekannt ist, Juden legal zu unterstützen – für den richtigen Preis. Unter anderem hat er über 30 000 $ von Deborah Lipstadt dafür bekommen, gegen David Irving auszusagen; außerdem hat Browning in Kriegsgerichtsverfahren gegen eine bedeutende Anzahl von europäischen Ex-Soldaten ausgesagt. Obwohl sein bedeutendstes Werk Normale Männer: Reserve-Polizei-Bataillon 101 und die Endlösung in Polen (1992) die wenig spektakuläre These beinhaltet, dass der Krieg normale Männer in Killer verwandelt, hat Brownings Beschäftigung mit dem jüdischen Narrativ dazu geführt, dass er ein wahrer Guru der jüdischen Opferkultes wurde. Er bekam Preise und Mittel von Organisationen wie Yad Vashem, der USC Shoa Foundation sowie üppige Promotion in den Mainstream-Medien und Wissenschaft und Brownings Lob ist im Feld potentiell karriere-schaffend. Offensichtlich hat er beschlossen, seine magische Hand auf Paul Hanebrink aufzulegen. In diesem Essay möchte ich sowohl die Herangehensweisen von Brownings Rezension als auch Hanebrinks Text als Übungen in der Schöpfung von heuchlerischen Geschichten erforschen.

Ich musste zweimal auf Brownings Titelzeile sehen. Mein erster Gedanke war: „Wirklich? Du möchtest wirklich dieses Fass aufmachen? Glaubst du wirklich du kannst die Faktizität des jüdischen Kommunismus ‚debunken‘?“ Solch eine Unternehmung würde ohne Frage unendliche Chuzpe erfordern, aber es ist vom Beginn der Rezension an klar, dass es eine Sache des Ausweichens, nicht der Debatte sein wird. Wie Browning in seinem Eröffnungsabsatz schreibt, „Hanebrinks Ansatz wiederholt nicht das, was er für den Fehler der Zwischenkriegszeit hält – den vergeblichen Versuch, einen Mythos auf der Basis von historischen Fakten und statistischen Daten zu widerlegen.“ Obwohl dieses Ausweichmanöver vorhersagbar war, ist es recht bemerkenswert, ein mehr oder wenige offenes Eingeständnis zweier angeblich erstklassiger Historiker zu sehen, dass sie keine hinreichenden Fakten haben, den „Mythos“ zu widerlegen, den zu bekämpfen sie ausgezogen waren. Jegliche Präsentation von Fakten als einen „vergeblichen Versuch“ zu sehen, scheint intellektuell schlaff; ein Eingeständnis der Schwäche des eigenen Falles.

Aber was hier tatsächlich präsentiert wird, ist natürlich die Standardstruktur der jüdischen Historiographie: Umschiffe die Fakten; spiele sie herunter, wenn ein Eingeständnis absolut notwendig ist und verlege die Diskussion hin zu Abstraktionen und Sophisterei. Indem er eine Seite des ADL (Anti Defamation League) Strategiepapiers entlehnt, quäkt Browning schüchtern, dass „ein kleines Körnchen Wahrheit das Stereotyp des jüdischen Bolschewismus untermauert“, aber besteht darauf, dass betreffend den Kommunismus „der Jude als ‚das Gesicht der Revolution‘ eine ‚kulturell konstruierte‘ Wahrnehmung war.“. Damit sind wir an der bekannten Position angekommen, an der Fakten keine Bedeutung haben und alles, was Juden nicht mögen triumphierend als ein bloßes Konstrukt bezeichnet wird.

Christopher Browning: Virulenter Philosemit.

Brownings Rezension ist mit Klischees übersät, welche eine Interpretation von Antisemitismus verraten, die stark von einem anderen hilfreichen Philosemiten beeinflusst ist, dem späten Gavin Langmuir. Ich habe Langmuirs Forschungen vor vier Jahren eingehend dargestellt, wo ich schrieb:

Langmuirs Arbeit äffte jüdische Werke nach, indem die mittelalterlichen jüdischen Populationen von jeglicher Verantwortung dafür freigesprochen werden, negative Reaktionen von ihrer christlichen Wirtsbevölkerungen zu provozieren, indem der christlichen/westlichen Gesellschaft eine tiefwurzelnde psychologische Störung attestiert wird, voller Fantasie, Repression und Sadismus. Trotz seiner tatsächlich sehr begrenzten Expertise in mittelalterlicher Rechtsgeschichte, sah sich Langmuir imstande, allzu-rasch große Urteile über die Natur und die Ursprünge von antijüdischen Gefühlen in ganz Europa und über Jahrhunderte hinweg zu verkünden. Seine Werke stellen, mit oft traurigem Zeugnis für wenig tiefgehende Kenntnis der Literatur, Antisemitismus als „primär westliches Phänomen“ dar. [1] Er behauptet arrogant, dass er in der Lage ist, „das Christentum und seine Manifestationen, inklusive Katholizismus, objektiv zu definieren.“ [2] Er gibt in seinen Büchern plump zu, dass „[er] heidnische Attitüden gegenüber Juden in der Antike nicht diskutier[t].“ [3] Er beschreibt geringschätzig Versuche zu rationalen, interessen-basierten Theorien von Zwischengruppen-Konflikten zwischen Juden und Nichtjuden zu kommen, als „fehlgeleitete, pseudowissenschaftliche Anstrengungen von Rassentheoretikern“ und erklärt sogar, dass Versuche, zu Erklärungen des „gesunden Menschenverstandes“ zu kommen, zu „Katastrophen“ führen würden. [4] Antisemitismus war stattdessen „sowohl in seiner Herkunft als auch in seiner rezenten entsetzlichsten Manifestation… die Feindschaft, die auf irrationalem Denken über Juden fußt.“ [5]

Browning verschreibt sich gänzlich Langmuirs Gedanken, wenn er zu Hanebrinks Text kommentiert:

Der Jude des Mittelalters, ein Ungläubiger, wurde zum Juden des 20. Jahrhunderts, dem politisch Subversiven. Weil die emanzipierten Juden die sichtbarsten Begünstigten der modernen kommerziellen und industriellen Wirtschaft am Ende des 19. Jahrhunderts waren, war das mittelalterliche Beiwort der jüdischen Zinswucherei bereits durch das des habgierigen jüdischen Kapitalismus ausgewechselt worden und nach 1914 war das Bild des Juden als ökonomische Bedrohung durch die Vorwürfe jüdischer Kriegsgewinnlerei und Schwarzmarkterei nur intensiviert worden. Der Jude als ein stammesbezogener Außenseiter im mittelalterlichen Christentum konnte leicht in den Juden als eine unassimilierbare Minorität und fremde innere Bedrohung umgewandelt werden.

Die Faktoren, die Langmuir und Browning teilten, waren die totale Notwendigkeit für eine psychologische und kulturelle Verbindung zwischen antijüdischen Attitüden im Mittelalter und der Gegenwart. Das wird mit der Versicherung beider Historiker als im Grunde religiösen/irrationalen Ursprungs erklärt und diese Versicherungen werden dafür durch das dichte Streuen von überzeugenden Schlagworten gestützt, die als Zauberformeln fungieren sollen, um die Leser zu einer gewissen Sichtweise zu verzaubern. Man beachte Brownings Beharren auf der Position des Juden als spiritueller Ungläubiger und das durchsichtige Ausweichen vor dem höchst realen Phänomen der jüdischen Zinswucherei, die in Brownings Schätzungen zu einem bloßen „Beiwort“ wurde. Jüdische ökonomische Konkurrenz in der modernen Zeit wird als irrationales „Bild“ karikiert und jüdische Kriegsgewinnlerei ist bloß eine „Beschuldigung“. Beiworte, Bilder, Beschuldigungen und der passive und unschuldige Jude. In soziologisch-psychologischen Begriffen ist das klassische freudianische bzw. Frankfurter Schule und in der Historiographie ist das klassisch Langmuir.

So wie Langmuirs Sophisterei verlangen derartige Versicherungen ein bedeutendes Maß von entweder Doppelzüngigkeit oder kognitiver Dissonanz oder vielleicht beides. Schon die Zahl von Texten, die sich bloß mit historischen jüdischen Schwarzmarkt-Aktivitäten befassen, ist erstaunlich. Wir wissen von einem Standford-publizierten Geschichtswerk beispielsweise, dass in Frankreich im Jahr 1941 90% der Schwarzmarkthändler in einer Provinz Juden waren. [6] Analog wird in Mark Roundhouse’s Oxford-publiziertem Werk Black Market Britain: 1939-1955 festgehalten, dass Juden im London der 1940er massiv überrepräsentiert bei Verurteilungen wegen Schwarzmarkt-Aktivitäten waren. [7] Der größte Kriegsgewinnler im Handel mit illegalen Nahrungsmitteln im Britannien der Kriegszeit war der Jude Sidney Seymour, geborener Skylinsky, der die strengste damalige Strafe für ein Schwarzmarktverbrechen erhielt, nachdem er Vorschriften bezüglich Nahrungsmitteln unterlaufen hatte und Schwarzmarktnahrung in seiner Synagoge gehortet hatte. [8]

Das sind nur zwei zufällig herausgegriffene Beispiele, aus zwei verfügbaren Geschichtswerken, aber der Punkt hier ist, dass es sowohl für Browning als auch für Langmuir offensichtlich irrationale „Beschuldigungen“ und nicht die „vergeblichen“ Fakten sind, die von Bedeutung sind.

Browning fährt mit der vorhersagbaren Erklärung für die höchst reale jüdische Dominanz auf der Linken fort:

Sogar vor der Krise von 1918/1919, welche die Erfahrungen von Niederlage und Revolution für viele Europäer kombinierte, waren Juden ausnahmslos disproportional in linken und sozialistischen Parteien vertreten, weil sie in den konservativen und katholischen politischen Parteien nicht willkommen waren. Die Tendenz, alles links vom Konservatismus als jüdisch zu stigmatisieren war bereits 1912 gut sichtbar, als der Wahlsieg der liberalen Demokraten [Fortschrittliche Volkspartei], der Sozialdemokraten und der Katholiken [Zentrumspartei] – die auch die Weimarer Koalition von 1919 bildeten, die maßgeblich federführend bei der Verfassung der Weimarer Verfassung war, [1912!; d. Ü.] gänzlich verhasst bei deutschen Konservativen – die „Juden-Wahl“ genannt wurde. [Hervorhebung v. Joyce].

Wir sind wieder in sehr vertrautem Gelände: Wenn man fühlt, dass man ein Faktum nicht umgehen kann („Juden waren ausnahmslos disproportional vertreten“) und man es nicht herunterspielen kann, dann erklärt man es als eine Folge des Vorurteils („sie waren nicht willkommen“). Das Problem mit Geschichts-Momentaufnahmen wie dieser ist, wie ich schon oft erklärt habe, das, was ich eine „zurechtgeschnittene Zeitlinien-Erklärung“ nenne – etwas, das extrem üblich für alle jüdischen und philosemitischen Historiographien über Antisemitismus ist. Konfrontiert mit einer unangenehmen und unleugbaren Tatsache, das jüdisches Verhalten beinhaltet (Linke Politik, Wucher, Finanzkriminalität, Pornographie etc.) greift man zu Annahmen von Antijüdischen Vorurteilen und arbeitet von dort weiter. Wieso sind Juden links? Es muss daran liegen, dass sie von der Rechten ausgeschlossen wurden. Die Probleme tauchen auf, wenn die Frage gestellt wird, wieso Juden überhaupt ausgeschlossen bzw. als sozial oder kulturell oppositionell wahrgenommen wurden. Hier sind „irrationale Vorurteile“ die letzte Zuflucht. Aber hinter dieser gibt es, wenn die Idee weiter in Frage gestellt wird oder sogar der tiefere historische Kontext ausgeleuchtet wird, nichts mehr. Dann ist man mit leeren Blicken, rhetorischen Sackgassen und einer faktualen Wüstenei konfrontiert.

An dieser Stelle habe ich den Eindruck bekommen, dass Browning in seiner eigenen Rezension ertrinkt; unter dem schieren Gewicht seiner eigenen Vermeidungen und Verdrehungen. Die Fragen mussten sich für jeden Leser vervielfachen. Waren Juden unter Kommunisten überrepräsentiert oder nicht? Wenn ja, wie kann die Idee der jüdischen Linkspolitik ein „Mythos“ sein? Wenn der „Mythos“ sich mit Fakten nicht widerlegen lässt, wie kann er in einem Werk der akademischen Sophisterei dann als kulturelles Konstrukt eingeordnet werden? Die Verdrehungen werden nur schlimmer. Browning fährt fort:

Ab dem Beginn des Ersten Weltkrieges behandelte das zaristische Russland seine jüdischen Bürger als unzuverlässig und potentiell nicht loyal. Sein Militär vertrieb zwangsweise zwischen 500 000 und einer Million Juden aus Kampfzonen. Die bloße Annäherung der russischen Armee führte dadurch zur Flucht vieler anderer Juden aus den östlichen Regionen des Österreich-Ungarischen Reiches in die für sicher gehaltenen Städte wie Wien und Budapest. Die Russische Revolution brach inmitten der bereits existierenden Sorgen über jüdische Loyalität und großen Strömen von vertriebenen Juden aus und verstärkte diese Ängste. Das „Entsetzen“ über den jüdischen Bolschewismus argumentiert Hanebrink, „erblühte auf diesem Boden, der durch die Kriegspropaganda über jüdische Illoyalität vorbereitet war.“

Das ist ein anderes hervorragendes Beispiel der Anwendung von zurechtgeschnittene Zeitlinien-Erklärungen. Browning erweckt den Eindruck, dass die Bedenken über jüdische Linkspolitik in einer „Paranoia“ über jüdische Loyalität wurzeln würde, aber er fühlt keine Notwendigkeit, diese „Paranoia“ mit irgendwelchen historischen Überlegungen über die Zeit vor 1914 zu kontextualisieren. Jeder, der mit der Literatur auch nur entfernt vertraut ist und ehrliche Schlüsse zieht, würde versichern, dass das russische Judentum eine tickende Zeitbombe aus Radikalität dargestellt hat, bitter feindlich gegen Russland; fanatisch unterstützt von Juden der ganzen Welt. Marsha Rozenblit und Jonathan Karp hielten in Der Erste Weltkrieg und die Juden (2017) fest, dass Juden quer durch Europa den Ausbruch des Krieges als „einen heiligen Krieg gegen einen barbarischen, bösen und habgierigen Feind“ sahen, „den Feind der Freiheit und Kultur und den traditionellen Feind der Juden, einen modernen Amalek, der Gräueltaten gegen die Juden sowohl in Russland als auch im okkupierten Galicien begangen hat.“ [9] Rozenblit und Karp schreiben, dass „besonders für die Juden die Zerstörung dieses Feindes von primärer Bedeutung war.“ [10] Das passt ausgesprochen gut zu Kevin MacDonalds Erklärung von jüdischer Linkspolitik, die er auf das jüdische Selbstkonzept als Opfer und die extreme Feindlichkeit von Juden gegenüber nicht-jüdischen Machtstrukturen zurückführt; als einen exzellenten Weg ihre Positionen als feindliche Eliten zu konsolidieren. Keiner dieser Gesichtspunkte findet sich in Brownings Kommentar, weil – seiner Einschätzung nach – die russische Elite ausschließlich paranoid war, wenn sie dachte, dass die Juden potentiell gefährlich seien.

Paul Hanebrink

An diesem Punkt habe ich Browning temporär für Hanebrinks Text verlassen. Wenn wir den Inhalt einmal beiseite lassen, ist für mich der auffälligste Pferdefuß eines solchen Projekts die krass fehlende Originalität; die Monographie ist tatsächlich ein Quasi-Plagiat des elenden Werkes Der Mythos des jüdischen Kommunismus: Eine historische Interpretation von André Gerrit von der Universität Leiden. [11] Der arme Gerrits wird vom gefinkelten Hanebrink nicht einmal erwähnt, der geschafft hat, dass die stets philosemitische Harvard University Press [mit einem Gremium, das über 40% jüdisch besetzt ist] seine recht leichtgewichtige Schrift druckt – vielleicht teilweise wegen der Verkaufsmasche, dass es sich um eine Neuheit handelt. Frühere Rezensionen trüben das Wasser weiter und nehmen die Rezension Brownings in ihren vielfältigen Verdrehungen vorweg. So bekommen wir eine Rezension von Eliezer Ben-Rafael (Universität von Tel-Aviv) angeboten, die versichert, dass Gerrits den „Mythos des jüdischen Kommunismus“ angreift, indem er „die faszinierenden Geschichten des jüdischen Kommunismus und von jüdischen Kommunisten“ präsentiert. Wenn die Widerlegung von Ideen mit dem Nachweis ihrer Wahrhaftigkeit nicht genug wäre, wird in einer banalen Enthüllung erklärt, dass dieser Mythos „Antisemitismus“ mit „Antikommunismus“ verbindet, was eine Verbindung zur Realität eingestanden bekommt, „tatsächlich waren viele Juden prominent im Kommunismus vertreten, nicht nur in Russland, sondern auch in den Revolutionen Ungarns und Bayerns von 1917 und nach dem Zweiten Weltkrieg in der Tschechoslowakei, Rumänien, Litauen, Polen und Bulgarien.“ [12] Der jüdische Kommunismus ist darum klar ein Mythos, weil Juden in mehreren Staaten und über mehrere Dekaden hinweg prominent in kommunistischen Revolutionen involviert waren. Sicher.

Paul Hanebrinks Text ist so sehr politischer Aktivismus wie verderbte Geschichtsschreibung. So wie große Anteile der philosemitischen Geschichtsschreibung stellt sich der Text als mahnende Geschichte dar.“ Als solche beginnt das Buch nicht mit dem Ersten Weltkrieg oder auch den Juden im zaristischen Russland, sondern mit Charlottesville.[13] Hanebrink beschäftigt sich mit dem Konzept des jüdischen Bolschewismus, weil er glaubt, es ist nie gestorben und taucht momentan nicht nur auf der extremen Rechten, sondern im Mainstream wieder auf. Hanebrink ist nicht allein. Der britische jüdische Historiker Mark Mazower hieß das Buch im November 2018 mit einem Artikel in der Financial Times willkommen, wo er schrieb, „Paul Hanebrinks Buch ist eine termingerechte Erinnerung an die intellektuelle Tradition, die von Republikanischen Politikern in den US begründet wurde, als sie jener losen Koalition von transatlantischen Verschwörungstheoretikern beitraten, die quietschvergnügt George Soros dämonisieren.“ Ein paar Tage früher wurde in der New York Times vom jüdischen Akademiker Samuel Moyn eine andere glänzende Rezension verfasst. Moyns Text „Das Lieblings-Mem der Alt-Right ist 100 Jahre alt“ erklärt, dass, „der weitere Diskurs über den heutigen Kulturmarxismus nichts mehr ähnelt, als einer Version des Mythos des jüdischen Bolschewismus, die für eine neue Zeit upgedated wurde.“ Am 16. Februar 2019 veröffentlichte Jacobin ein kurzes und schwülstiges Schriftstück; das von ein paar schwedischen Linken verfasste „Die Rückkehr des jüdischen Bolschewismus„. Das Buch wurde nicht nur von jüdischen Wissenschaftlern und marxistischen Web-Magazinen mit offenen Armen willkommen geheißen, sondern ebenso enthusiastisch von der britischen Socialist Workers Party, die im Wesentlichen das Überbleibsel der Überreste der alten Britischen kommunistischen Partei ist. Dass das Buch klar ein Segen für Juden und Bolschewiken ist, sollte vermutlich keine Bedeutung für unsere Einschätzung der Objektivität dieser Annäherung an das Konzept des jüdischen Bolschewismus sein. Aber in einem Feld voll von politischem Aktivismus blinken einige Warnlämpchen auf.

Die Zunahme apologetischer Propagandaaktivität bezogen auf den jüdischen Bolschewismus ist kein Unfall. Die Juden sind eindeutig beunruhigt durch das exponentielle Ansteigen der Diskussion des Kulturmarxismus über die letzten zehn Jahre. Obwohl „Kulturmarxismus“ etwas anderes als jüdischer Bolschewismus („Judeo-Bolshevism“[14]) ist, wird der Neugierige ersteren nicht lange erforschen müssen, bis er mit einer solchen Vielzahl von Fakten konfrontiert ist, die auf letzteren weisen. Die Diskussion über den Kulturmarxismus und das Bewusstsein über seine Bedeutung nehmen zu, und wenn der Kulturmarxismus von Leuten wie Tucker Carlson [15] und (so sehr ich ihn auch nicht leiden kann) Jordan Peterson [16] diskutiert wird, werden Millionen auf einen Pfad geführt, der an den Landmarken der Frankfurter Schule, der Massaker von Béla Kun [18] und des Holodomor vorbeiführt. Nicht jeder wird diese Landmarken erreichen, aber viele schon und das macht jenen, die ihre Kontrolle über das Narrativ aufrechterhalten wollen, große Sorgen. Daher war es gänzlich prognostizierbar, dass die Maschine des Establishments anlaufen würde, und Material produziert, das den Zweck hat, Juden vom Marxismus zu trennen und besonders von jeder Idee, dass es zwischen ihnen starke historische Verbindungen gibt.

In seiner Einleitung geißelt Hanebrink die Nationalisten Europas und der US dafür, die „jüdischen Kommunisten“ für die Förderung von Homosexualität und Multikulturalismus in ihren Ländern verantwortlich zu machen; und zwar obwohl Juden erwiesenermaßen die Einwanderungs- und Flüchtlingsindustrie leiten und offen über ihre führende Rolle in der Normalisierung der Homosexualität geschrieben haben. Und als vor sehr kurzer Zeit der Führer der marxistischen Washington DC-Antifa von dem Daily Caller demaskiert wurde, gab es nur wenig Erstaunen über die Tatsache, dass er ein Jude namens Joseph Alcoff war. Alcoffs Mutter ist die akademische „Weißen-Studien/Whiteness-Studies“-Aktivistin Linda Alcoff (welche ein Schriftstück mit dem Titel „The Whiteness Question“ schrieb, das sie allerdings wieder löschte – es ist hier gespeichert). Ganz klar ein zerrütteter Fanatiker, wurde Joseph Alcoff vor ein paar Wochen festgenommen, nachdem er zwei hispanische Marines angegriffen hatte, während er mit anderen hysterisch schrie, dass sie „Nazis“ und „Weiße Suprematisten“ seien.[18]

Joseph Alcoff

Dass Leute sich heutzutage mit dem jüdischen Kommunismus auseinandersetzen, weil jüdische Kommunisten wie Alcoff noch immer aktiv ihre Agenda umsetzen wollen, kommt in Hanebrinks Bericht nicht vor. Stattdessen wird jüdischer Kommunismus mehr oder weniger als Wahnvorstellung dargestellt, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Das Problem mit Hanebrinks These ist, dass sie nirgendwo belegt wird, auch nicht versuchsweise. Dennoch wird sie mit Behauptungen des totalen Sieges über den Mythos hochgejubelt und durchgedrückt. Auf der fünften Seite schreibt Hanebrink:

Wieder und wieder haben Gelehrte, politische Linke und Mitglieder der jüdischen Community die Behauptung widerlegt, dass „die Juden für den Kommunismus verantwortlich waren“. Sie haben den „Mythos des jüdischen Bolschewismus“ überzeugend und mit Autorität als ein ideologisches Konzept enthüllt.

Aber Hanebrink gibt keine Fußnoten, um auch nur einen dieser angeblich überzeugenden, überall verbreiteten und autoritativen Texte zur Verfügung zu stellen. Das liegt daran, dass sie nicht existieren. Der reale Mythos ist daher, dass „der Mythos des jüdischen Kommunismus widerlegt wurde“, und das ist der Mythos, auf dem Hanebrinks ganze Annäherung an das Thema aufbaut. Er fährt fort: „Weil das so ist [dass der Mythos vielfach widerlegt wurde; d. Ü.], darf das Ziel der Beschäftigung mit dem Mythos des jüdischen Bolschewismus nicht sein, zu erheben, wie wahr er ist. [S. 5]“ Ja, das hat er tatsächlich geschrieben! Ich musste den Satz tatsächlich dreimal lesen, bevor ich mich davon überzeugt hatte, dass das wirklich ein Satz war, der in einem der – immer noch – am meisten respektierten akademischen Verlage des Planeten veröffentlicht wurde.

Wie Browning hat Hanebrink eine schwere Zeit, wenn er mit Statistiken konfrontiert ist. Einerseits fühlt er offensichtlich die Notwendigkeit, das Wort „überrepräsentiert“ in Abschreckungs-Anführungszeichen zu geben, obwohl er die tatsächliche Überrepräsentierung [S. 140] erwähnt; er führt nervös an, dass zwischen 20 und 40 % der polnischen Kommunistischen Partei jüdisch war, erklärt das aber zu einer „trockene Statistik“ [S. 21] und kommt rasch zu etwas anderem. Unglücklicherweise kommt er so zu dem ebenso seltsamen Umstand, dass er die Idee des jüdischen Bolschewismus bekämpfen will, indem er penibel argumentiert, dass 1917 „Juden 50 % der Menschewiken-Führungsriege ausgemacht haben“ [S. 22]; ein Faktum, das dem Zaren wohl wenig Trost bot. Hanebrinks Analyse ist auch erbärmlich oberflächlich. Zum Beispiel schreibt er [S. 25], dass sowie die Juden „sich dem Kommunismus zuwandten, sie alle mit dem jüdischen Milieu ihrer Großväter brachen.“ Solch eine Behauptung ruht nicht entspannt neben Statistiken, welche die Schöpfung und Anwesenheit eines neuen jüdischen Milieus innerhalb des Kommunismus stark nahelegen und, wie MacDonald nachgewiesen hat, zeigen, dass eine starke jüdische Identifikation unter jüdischen Kommunisten und anderen Linken fortlebte. Konfrontiert mit der wiederholten Überrepräsentation von Juden, pariert Hanebrink folglich [S. 25]: „Hilfreiche Generalisierungen sind schwer zu bekommen.“ Sind sie das?

Dass nirgendwo im Text eine Diskussion jüdischer Ethnizität stattfindet, ist eine der auffallendsten Versäumnisse, aber dennoch ist es eine, die – vorhersehbarerweise – Hanebrink schon wieder als etwas Positives präsentiert. Ganz am Anfang des Buches [S. 5] versichert er, dass „jene Historiker, die über die jüdische Ethnizität unter Kommunisten schreiben, rigide ethnische Kategorien auf Männer und Frauen anwenden müssen, deren Selbstverständnis stets komplexer und vielschichtiger war.“ Nein, müssen sie nicht. Die meisten Historiker sind sich darüber im Klaren, dass es einen ganzen Fächer an Möglichkeiten gibt, „jüdisch zu sein“, Möglichkeiten, die keine rigiden Kategorien verlangen, sondern eine Erhebung von ethnischer Identifikation, ethnischer Verband-Bildung und ethnischem Verhalten. Was Hanebrink hier in Wirklichkeit macht, ist, eine Art von multikultureller Entschuldigung zu formulieren, wieso er das explosive Thema von jüdischer Ethnizität im Kommunismus nicht behandelt – etwas das sicherlich das Herz jeder These bilden sollte, die sich mit Konzeptionen des jüdischen Bolschewismus beschäftigt. „Ich möchte diese Leute nicht klassifizieren“ ist in diesem Zusammenhang das Eingeständnis: „Wenn ich diese Leute klassifiziere, ist meine These tot.“

Ein exzellentes Beispiel für die Ausweichmanöver entlang dieser Linien ist Hanebrinks Diskussion von Béla Kun. Hanebrink schreibt [S. 25], dass es „überhaupt nichts Wichtiges“ an Kuns jüdischem Hintergrund gab, während er an anderer Stelle [S. 16] bemerkt, dass von den 47 Volkskommissaren, die Kun für das 1919 gegründete Ungarische Sowjet Regime versammelte, 30 ebenfalls Juden waren. Naheliegenderweise fühlend, dass seine eigenen Argumente nicht überzeugend sind, fasst Hanebrink seine frühere Kapitulation beim Thema Fakten so zusammen, [S. 25]: „Die Hoffnungen, Ängste und Motivationen eines beliebigen jüdischen Revolutionärs in all ihrer nicht einfach reduzierbaren Komplexität ist schlussendlich eine Aufgabe, die am besten von einem Biographen in Angriff genommen wird.“ Das ist nichts anderes als eine weitere Kapitulation zum Thema der jüdischen ethnischen Identität – eines Subjektes, das Hanebrink einfach unvorbereitet und unwillig ist, zu behandeln. Er verlegt dieses Zögern sogar in Felder, die ans Lächerliche grenzen. So etwa hier [S. 25]:

Diese Männer und Frauen, die aus den gleichen Gründen in Richtung Bolschewismus gezogen wurden, aus denen so viele andere Juden im Russischen Reich und über Europa hinweg Zionismus oder assimilationistischen Nationalismus umarmten: Um den Banden der traditionellen Gemeinschaften zu entgehen, um die sozialen und kulturellen Möglichkeiten, welche die Moderne anbot, ergreifen zu können oder um sich als Teil des geschichtlichen Moments zu fühlen.

Es ist einfach bemerkenswert, dass ein scheinbar ernsthafter Wissenschaftler die Unterstützung des Zionismus diskutiert, ohne jüdische Identität, Ethnizität oder Wahrnehmungen von jüdischen Interessen zu erwähnen. Juden umarmten den Zionismus in Hanebrinks wunderlicher Lesart, um „Teil des geschichtlichen Moments“ zu sein. Das ist charakteristisch für das totale Versagen des Buches, das Thema der jüdischen Identität zu behandeln.

Mit diesem Ansatz verbunden ist Hanebrinks Beharren auf der striktest möglichen Lesart von jüdischem Bolschewismus. Wie oben bemerkt, präsentiert er das Faktum, dass Juden über 50 % der Führungsriege der Menschewiken ausmachte, als ein Argument gegen die Idee des jüdischen Bolschewismus – weil Menschewiken und Bolschewiken erbitterte Rivalen waren. Das ist nicht mehr als widerwärtige Pedanterie, weil Hanebrink sicherlich darüber im Klaren ist, ja sein muss, dass der Begriff jüdischer Bolschewismus pars pro toto für subversive jüdische Linkspolitik stand und im speziellen für jüdischen Kommunismus und ignoriert die massive jüdische Attraktion zum Bolschewismus und den Status der Juden als einer feindlichen Elite nach dem Erfolg der bolschewistischen Revolution. Seltsamerweise wendet sich Hanebrink durch das ganze Buch ohne eine Erklärung von strikten Interpretationen ab, um zu weitreichenderen Interpretationen zu kommen. So beschreibt er in aller Breite an anderer Stelle [S. 8] den jüdischen Bolschewisten als „einen ethno-ideologischen Zeloten, einen destruktiven Grenzverletzter mit dem Vorsatz, die lokalen Juden zu mobilisieren, und gemeinsam mit anderen unzufriedenen Gruppen die soziale und moralische Ordnung umzuwerfen.“ Das ist tatsächlich eine hervorragende Definition eines jüdischen Bolschewisten, aber es sollte klar sein, dass jüdische Menschewiken leicht darin eingepasst werden können, ebenso wie jüdische Sozialisten und Liberale. Die Realität ist natürlich, dass Juden zuverlässige Unterstützer und Partisanen für den Kommunismus während des Zweiten Weltkrieges waren, einer Periode, die den Gipfel der Propaganda gegen den jüdischen Bolschewismus erlebte. Das ist keine kontroverse Meinung, das ist eines der Ergebnisse des jüdischen Historikers Dov Levin in seinen Baltische Juden unter den Sowjets 1940-1946 und Das kleinere Übel. Das östliche Judentum unter Sowjetischer Verwaltung 1939-1941 [19], ebenso wie einer Heerschar von Geschichtswerken von anderen Wissenschaftlern. Und nach dem Zweiten Weltkrieg dominierten Juden kommunistische Regierungen in ganz Osteuropa.

Vielleicht ist das einzige annähernd wertvolle Element des Buches das sechste Kapitel, das die Verschiebung des westlichen Verständnisses des jüdischen Bolschewismus hin zum westlichen Ausdruck der „christlich-jüdischen“ Zivilisation. Hanebrink erfasst Zweiteres zutreffend als ein modernes soziologisches Konstrukt, geschaffen um – vor allem – die amerikanischen Juden innerhalb einer „universalistischen Rubrik“ zu platzieren [S. 224] und, später, um das pro-zionistische Bild einer „transatlantischen Wertegemeinschaft“, vereint gegen den Islam [S. 281] zu propagieren. Das ist Teil einer breiteren Entwicklung des 20. Jahrhunderts, in dem die Judenfrage aus dem westlichen Mainstream-Diskurs verschwand, um von der „Weißenfrage“ (vgl. oben Linda Alcoff; d. Ü.) ersetzt zu werden und seit neuestem der Islam-Frage. Ich empfinde diese Entwicklung als eine der wichtigsten für das 20. Jahrhundert die nach wie vor geklärt, dokumentiert und analysiert werden muss. Es ist selbstverständlich, dass Hanebrink nicht einmal eines davon liefern kann, aber ich bin so gegen den Begriff einer herbeifantasierten christlich-jüdischen Zivilisation eingenommen und die – frech behaupteten – geteilten jüdisch-christlichen Interessen, dass alles, was diese Blase zum Platzen bringt, sofort mein Nicken der Billigung bekommt. Das ist jedoch, in der letzten Analyse, ein dünner Ertrag dieses wahrhaftig schauerlichen Stücks Arbeit.

Paul Hanebrinks A Specter Haunting Europe ist schlussendlich ein extrem merkwürdiges Buch, aber es ist allzu typisch für rezente Schriften über jüdische Geschichte. Es macht dicke Versprechungen, ist aber von dünner Substanz. Es wird von unübersehbaren Auslassungen und einer tief unaufrichtigen Analyse, gekoppelt mit einem widerlich-süßlichen Philosemitismus, charakterisiert. Interessanterweise vermisst der Text jeglichen Anschein von intellektuellem Selbstvertrauen und man hat das Gefühl, dass Hanebrink, der selbst wohl nicht jüdisch ist, sich darüber im Klaren scheint, was er erschafft: Eine unverhohlene pro-jüdische Apologetik. Die Gründe, wieso ein weißer Wissenschaftler so etwas produzieren wollen könnte, sind nicht schwer zu mutmaßen. Wie bei Christopher Browning gibt es für solche Unternehmungen massive Anreize. Obwohl nicht originell, wenig faktenreich und armselig in der Analyse hat Hanebrink, Associate Professor für Geschichte an der Universität Rutgers, ein Buch geschrieben, das bei einem sehr angesehenen (vielleicht dem angesehensten) akademischen Verlag veröffentlicht wurde und das in den bedeutenden Organen der Mainstreammedien überschwänglich gelobt wurde. Die Nachricht unserer heutigen Kommissare ist klar: „Begeh Verrat und wir machen dich zum Star.“

Fußnoten:

[1] G. Langmuir: History, Religion and Antisemitism. Los Angeles: University of California Press 1990, S. 15.

2 Ebd. S. 13.

3 Ebd. S. 275.

4 Ebd. S. 19, 67.

5 Ebd. S. 265.

6 Michael Murras: Vichy France and the Jews. Standford: Stanford University Press 1981, S. 183.

7 Mark Roodhouse: Black Market Britain: 1939-1955. Oxford: Oxford University Press 2013, S. 159.

8 Ebd. S. 234.

9 Marsha Rozenblit, Jonathan Karp: World War I and the Jews: Conflict and Transformation in Europe, the Middle East and America. New York: Berghahn 2017, S. 36.

10 Ebd. S. 37.

11 André Gerrits: The Myth of Jewish Communism. A Historical Interpretation. Brussels: PIE Peter Lang 2009.

12 Eliezer Ben-Rafael: „André Gerrits. The Myth of Jewish Communism. A Historical Interpretation.“ In: International Sociology Review of Books (26, 2. Heft), S. 260-263), S. 260.

13 In Charlottesville demonstrierten 2017 diverse rechte Gruppen und Grüppchen unter dem gemeinsamen Schlagwort „Unite the Right“; bei der Veranstaltung kam eine Gegendemonstrantin ums Leben; der Todesfall wird gerne als Indiz für die Gefährlichkeit rechter Gruppen verstanden und führte – m. E. zu Unrecht – zu einer lebenslänglichen Verurteilung des Täters, der wohl nicht vorsätzlich handelte, sondern in Panik geriet. [d. Ü.]

14 Zum Artikel findet sich ein Kommentar Tom Sunić, der erklärt, es handle sich um eine Übersetzung des bis 1945 in Deutschland sehr geläufigen Begriffs Judeo-Bolschewismus.

15 Talkshowmoderator der den Republikanern nahestehenden FOX News.

16 Kanadischer Psychologe, dessen Wortmeldungen mitunter nicht politisch korrekt sind, weswegen er angefeindet wurde.

17 Vielleicht weniger bekannt: Ungarischer jüdischer Revolutionär der frühen Zwischenkriegszeit; so wurden etwa nach der Kapitulation der antibolschewistischen „Weißen“ unter General Wrangel auf der Krim, denen Amnestie zugesagt worden war, gegen 100 000 Kriegsgefangene und Einwohner der Halbinsel ermordet.

18 Man entnimmt dem verlinkten Artikel, dass eine Gruppe Antifa, u. a. Alcoff, zwei flanierende Soldaten angegriffen hat, welche sie mit Teilnehmern einer rechten Demonstration verwechselten.

19 Dov Levin: Baltic Jews Under the Soviets 1940-1946. Jerusalem: Centre for Research and Documentation of East European Jewry, Avraham Harman Institute of Contemporary Jewry, Hebrew University of Jerusalem. 1994. und ders.: The Lesser of Two Evils: Eastern European Jewry Under Soviet Rule. 1939-1941. Philadelphia/Jerusalem: The Jewish Publication Society 1995.

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

Ein Kommentar

  1. Sara

     /  Mai 13, 2019

    Sehr schöner und wichtiger Beitrag, denn er zeigt noch einmal so gut wie das säkulare Judentum sich politisch organisiert: abstrus und schädlich. Ihre religiöse Seite ist für mich auch enttäuschend und meine persönliche Beschäftigung mit diesem Thema hat mir die Augen aufgemacht. Auch ich gehörte früher zu den Menschen, die dachten, dass das aschkenasische Judentum eine einzigartige Hochkultur bildet. Vielleicht die Beste, die aus der Levante kam und hatte eine romantisierende Vorstellung davon. In einigen Berichten und vor allem Dokus entdeckte ich auch viele dunkle Seiten über das religiöse Leben der ultra-orthodoxen Gläubigen, (sie repräsentieren das sogenannte authentische und uralte Judentum): ein ziemlich armseliges Leben ohne Arbeit, arm, parasitär, chaotisch. Zwar viele Bücher in der Wohnung aber so gut wie keine anständigen Schlafplätze für die eigenen zahlreichen Kinder. Es erinnerte mich ein bisschen an einige Roma-Familien. Ihre Frauen doppelt belastet: sie mussten manchmal auch außerhalb arbeiten weil die finanziellen Zustände unerträglich waren. Viele von denen hatten gelbe Zähne und waren ziemlich blass (Im Vergleich dazu sehen die religiösen Amisch-Frauen z.B. viel gesünder aus).
    Die Männer sind so gut wie keine Hilfe. Hauptsache die Tora studieren. Arbeits- und frauenfeindlich. Sie sind in letzter Zeit eine große soziale Belastung für die säkulare israelische Gesellschaft geworden. Sexuelle Belästigungen und Pädophilie kamen ab und zu vor.
    Die Kinder lungern häufig auf den Strassen herum und haben auch keine richtige Bildung(!): Geographisches und mathematisches Wissen fehlt komplett sogar.

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