Gegen die Anpassung an den Mainstream

Das englische Original von Ted Sallis ist unter dem Titel Against Mainstreaming am 29. September 2014 erschienen. Titelbild, Übersetzung, Nachwort und Karikaturen von Osimandia (ursprünglich für „As der Schwerter“).

mainstream_anpassung

Einige in der „Bewegung“ – einschließlich einiger „Intellektueller der Bewegung“ – verfechten das Konzept der „Anpassung an den Mainstream“ und führen Frankreichs Front National (FN) als bewährtes Musterbeispiel dafür an. Schließlich sagt der FN, wie es scheint und wie diese Denkfabrikanten der „Bewegung“ berichten, dieser Tage, dass es egal sei, wenn die Franzosen zu einer Minderheit unter der Bevölkerung Frankreichs werden.

Egal! Was ist dann nicht egal? Verfassungspatriotismus? Kultur? Staatsbürgertum? „Französische Werte“?

Haben wir das nicht alles schon mal gehört? Ist nicht das Opfern von Prinzipien auf dem Altar der „Wählbarkeit“ einer der Hauptgründe dafür, dass der „Konservativismus“ in den USA vollkommen nutzlos geworden ist und die Republikaner weiße Interessen wieder und wieder und immer wieder verraten?

Doch diese Anpassung an den Mainstream, so erklären uns die Intellektuellen, ermöglicht es den wiedergeborenen Nationalisten, die Politik zu beeinflussen und die Debatte über wichtige Themen in den legitimen Bereich zu rücken. Ein Sieg von Le Pen im Jahr 2017 würde zu mehr „Redefreiheit“ über Angelegenheiten von Rasse und Einwanderung führen. (Hat der FN Wahlkampf damit gemacht, Frankreichs Redeverbotsgesetze aufzuheben?) Hier haben wir einmal wieder die üblichen hoffnungsvollen Unterstellungen der „Bewegung“, die übliche „Gedankenleserei“, die üblichen Beteuerungen, dass öffentliche Aussagen nicht für bare Münze genommen werden sollten, sondern dass wir stattdessen Hypothesen, Glaubensinhalte, Annahmen, Hoffnungen und Fantasievorstellungen höher als eiskalte, realistische Fakten bewerten müssen. Seht doch! Wartet doch einfach ab! Indem er seine Botschaft dem Mainstream anpasst und die alte Kernideologie auf den Müll wirft, wird der FN wählbar werden (Meine Güte, sie ziehen sogar französische Juden an! Wie wunderbar!), und sie werden gewählt werden und dann werden die „Samthandschuhe“ verschwinden und dann werden wir uns des Rassenproblems annehmen! Ihr müsst einfach nur abwarten!

Ich glaube nicht, dass Massenmobilisierung, ideologischer Eifer, Unterstützung durch Aktivisten, Verständigung über Meme und politische Grundsätze – im Wesenskern die gesamte Weltanschauung einer Partei oder Bewegung – wie ein Lichtschalter ein- und ausgeschalten oder wie eine Gangschaltung betätigt werden können. Wenn der FN Jahre damit verbringt, seine Unterstützer zu überzeugen, dass es ihm nicht um Rasse geht, dass französischer Nationalismus unabhängig von französischer Volkszugehörigkeit ist, wenn sie das verfassungspatriotische Argument predigen, dass Frankreich französisch bleiben kann, ohne dass Franzosen die Mehrheit stellen, wie realistisch ist es dann, dass sie eines Tages plötzlich eine Kehrtwendung machen und sagen:

„Überraschung! Wir haben euch reingelegt! Es geht doch um Rasse und jetzt…“

Ich sehe das nicht kommen; schlimmer noch, sie vergiften den Brunnen für jeden anderen, sie lenken den gerechten Zorn des französischen Volkes in eine kulturalistische Sackgasse des antiweißen „Staatsbürgertums“. Rasseloser Nationalismus – „Popkultur-Rechtsextreme oder „Rechtsextreme light“ – können als Sicherheitsventil für die Unzufriedenheit der Mehrheit dienen, ziemlich genauso wie es die implizit weißen „konservativen Republikaner“ in den USA tun. Alle potenzielle Macht wird vergeudet, verzettelt, in unangebrachter Richtung verschwendet. Und woher wissen wir, was die wahren Gefühle und Glaubensüberzeugungen der Fühungsriege des FN sind? Müssen wir raten? Vielleicht glauben sie ja wirklich, dass die Volkszugehörigkeit bedeutungslos für „Französischkeit“ ist. Weiße Nationalisten lieben es, Vermutungen anzustellen, dass „X“ in Wirklichkeit „einer von uns“ ist (ein Beispiel dafür ist die derzeitige atemlose Schulmädchenbegeistertung für Putin) und weiße Nationalisten fallen jedes Mal damit auf die Schnauze. Ich wende Occams Rasiermesser an und gehe stattdessen solange davon aus, dass öffentliche Aussagen mit persönlichen Überzeugungen übereinstimmen, bis ich den definitiven Beweis des Gegenteils habe.

Hardliner-Aktivisten – deren Unterstützung eine Meile tief und einen Zoll breit ist – werden durch Anpassung an den Mainstream desillusioniert und ausgeschlossen und durch wankelmütige, oberflächliche „Unterstützung“ ersetzt, die eine Meile breit aber nur einen Zoll tief ist. Diese letztere Unterstützung, aufgepäppelt mit einer Diät aus staatsbürgertümelndem Brei, kann über Nacht verschwinden, wann immer Rasse jemals wieder in die Gleichung der französischen Politik eingebracht wird. Und wenn wir uns dazu entschließen, Occam zu ignorieren, und stattdessen annehmen, die staatsbürgertümelnde Pose des FN sei wirklich ein Trick, dann entsteht das Problem, dass „breite Unterstützung“ und „Wählbarkeit“ zum Selbstzweck werden können; in anderen Worten, dass sie zum Ziel werden und die ursprünglichen Ziele verschwinden. Das „scheinbare“ Glaubenssystem wird zum „wirklichen“ Glaubenssystem und im Endspiel geht es dann nur noch darum, Macht zu erlangen und festzuhalten, und nicht mehr darum, irgendetwas Konstruktives mit dieser Macht anzufangen.

In einem Land, in dem Israel im politischen Mainstream weitgehend unbeliebt ist, lassen sich die Schwedendemokraten schlauerweise auf der Suche nach was vereinnahmen? Nach Glaubwürdigkeit?

Der FN könnte zu der Überzeugung gelangen, dass der Trick die Wirklichkeit ist und dass die Trickserei zur neuen, wirklichen, dauerhaften Ideologie wird. Damit ist das genau das gleiche wie mit den Unterstützern der Republikaner in Amerika, die von „Wählbarkeit“ reden, ohne jemals die Frage zu stellen, wozu wir unseren Kandidaten überhaupt gewählt haben wollen. Sehen Sie! Gewählt zu werden ist Selbstzweck, es gibt kein anderes darunterliegendes Ziel mehr. Das ist das Endergebnis der „Anpassung an den Mainstream“. Wozu braucht man einen Sieg des FN, wenn Frankreich sowieso Teil von Eurabien wird? Warum sollte uns das interessieren? Weil „es sich gut anfühlt“, zu gewinnen? Was „gewinnen“? Und es ist befremdlich, dass Leute, die es wirklich besser wissen sollten, glauben, es sei irgendwie eine gute Sache, dass französische Juden in Scharen dem FN zulaufen. Ja, es mag die Mainstream-Wählbarkeit verbessern, aber es ist auch ein Alarmzeichen – wie der Kanarienvogel in der Kohlenmine – dass etwas mit dem FN gewaltig schiefgelaufen ist. Auf der Grundannahme, dass „das, was gut für die Juden ist, nicht gut für Weiße ist, und umgekehrt“ sollte die zunehmende Begeisterung französischer Juden für den FN diejenigen, welche die Völker Europas vor der steigenden farbigen Flut gerettet sehen wollen, in höchste Alarmbereitschaft versetzen.

Natürlich hat Anspassung an den Mainstream seinen Platz im Werkzeugkasten von Aktivisten. Solange die Kernideologie aufrechterhalten wird, kann die Verbesserung der Wählbarkeit durch Anpassung der Botschaft an den Mainstream funktionieren, wenn es notwendig wird. Es wird aber zum Problem, wenn diese Anpassung an den Mainstream die Kernideologie komplett verändert, wenn völkischer Nationalismus durch Verfassungspatriotismus, Kulturalismus und Staatsbürgertümelei ersetzt wird. Dann wird das Mittel zum Zweck und alles ist verloren.

Ich mag hier möglicherweise falsch liegen und die Mainstreamanpasser des FN führen europäische Nationalisten von Sieg zu Sieg und machen von da aus weiter damit, eine erhaltende und völkisch-rasissche nationalistsische Agenda umzusetzen. Wenn ich falsch gelegen haben sollte, werde ich es eingestehen. Aber jemand muss angesichts der Anpassung an den Mainstream die Alarmglocke läuten oder zumindest auf die potenziellen Gefahren hinweisen. Warum geschieht dies nicht bezüglich des FN? Geht da etwas Tieferliegendes vor?

Ich frage mich, ob gerade so wie die Omegamännchen der „Bewegung“ angesichts des „Macho“-Eurasianisten Putin zu errötenden Schulmädchen mutieren, nicht auch die Betamännchen der „Bewegung“ angesichts der „attraktiven“ und „charmanten“ Marine Le Pen zu errötenden Schuljungen mutieren? Ein vergleichbar erbärmliches Schauspiel fand 2008 statt, als Buchanan, Sailer und andere „America First“-Paläokonservative anfingen, vor Begeisterung über die „heiße“ Neocon-Interventionistin mit dem männlichen Kinn „Schwester Sarah“ Palin überzufließen. Es ist leider Teil der oberflächlichen menschlichen Natur – Nietzsches „menschlich, nur allzu menschlich“ – den Botschafter höher als die Botschaft zu werten. Ich kann nicht umhin zu glauben, dass, wenn der derzeitige FN-Vorsitzende irgendein spießiger, pummeliger, froschfressender Franzose wäre, die Begeisterung für die Anpassung an den Mainstream ein bisschen weniger ausgeprägt in der „Bewegung“ wäre.

Nachwort von Osimandia

Vieles in dem Artikel ist mir fast schon unheimlich vertraut vorgenommen, insbesondere der Absatz, in dem Ted Sallis von

„den üblichen hoffnungsvollen Unterstellungen, der üblichen ‚Gedankenleserei‘, den üblichen Beteuerungen, dass öffentliche Aussagen nicht für bare Münze genommen werden sollten“

spricht. Die Situation in Deutschland ist etwas anders als in den USA und auch als in Frankreich und anderen europäischen Ländern, die eine relativ starke, alteingesessene Rechtspartei haben. Eine Anpassung der NPD an den Mainstream kann man – zumindest in dem im Artikel beschriebenen Sinn – nicht beobachten, aber sie ist ja auch bei Wahlen nur eine marginale Erscheinung und dient darüber hinaus dem System, das sie auch infiltriert, ganz offensichtlich nicht als Honigtopf sondern als Schreckgespenst für den Kampf gegen rechts. Die neuen islamkritischen Parteien Pro und die Freiheit gehören zwar augenscheinlich zur Israel-Connection, sind aber bei Wahlen noch bedeutungsloser als die NPD.

Die vertrauten Sätze aus Ted Sallis‘ Beschreibung kommen denn in Deutschland auch nicht von echten Nationalisten oder Rasserealisten, sondern von Konservativen und Islamkritikern. Das Ziel ihrer Schulmädchenschwärmerei ist auch keine gestandene Rechtspartei, die sich in jüngerer Zeit dem Mainstream anpasst, sondern ein am Reißbrett entworfenes Plastikprodukt der Eliten, das von den Medien in einer Art „Power Promoting“ in wenigen Monaten von Null auf Fast-Bundestagseinzug gepusht wurde.

Dieses professionell für die von CDU und FDP enttäuschte konservative Wählerschaft entworfene „Power Promoting“ wird von der Zielgruppe als „Diffamierungskampagne“ wahrgenommen, was es vordergründig natürlich zum Teil auch ist. Das weckt einerseits das Gefühl „Die sind wie genau wie wir“ und andererseits auch den Beschützerinstinkt gegenüber dem Hoffnungsträger, dessen Schutz vor der „Nazikeule“ allem anderen untergeordnet wird, angefangen von jeglicher Überzeugung sowie Volk und Vaterland bis dahin, dass kaltschnäuziges und rücksichtsloses Zurückstoßen der Zielgruppe allgemein und von ihr hochgeschätzten Einzelpersonen hingenommen, verziehen und sogar als schlaue Taktik bewundert wird.

Das ist der Punkt, an dem der Wunsch nach demokratischer Teilhabe nicht nur den Verstand vernebelt sondern auch den letzten Funken Anstand und Würde auf dem Altar „politischer Vernunft“ opfert. Wo dann doch einmal Irritation aufkommt, werden die Aussagen der AfD als „Feigheit“ wahrgenommen, nicht als Programm.

Tatsächlich ist jedoch das einzige, was an der AfD „rechts“ ist, neben ein bisschen seichtem „Werte“-Gequatsche das Etikett, das ihnen von links angeheftet wurde. Selber behauptet haben sie es nie, im Gegenteil: Bernd Lucke hat gegenüber dem Deutschlandfunk ausdrücklich gesagt:

„Das stimmt nicht, dass wir uns als eine rechts-konservative oder national-konservative Partei verstehen.“

Deutlicher kann man es eigentlich nicht mehr sagen, aber das ficht die konservativen Gedankenleser genausowenig an, wie sich die islamkritischen Gedankenleser von Teilnahmen an Fastenbrechen und Wahlplakaten in türkischer Sprache beirren lassen.

Wenn AfDler von Deutschland sprechen, meinen sie ganz augenscheinlich nicht das Land oder gar das Volk, sondern den Wirtschaftsstandort für globale Konzerne, deren ungehinderter Zugang zu qualizierten Arbeitsnomaden aus aller Welt und beliebiger Rasse ihnen ein Hauptanliegen ist (Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild). AfD-Anhänger nehmen diesen katastrophalen Programmpunkt aus unerfindlichen Gründen irrigerweise als etwas wahr, das den ihnen missliebigen Zustrom von arabischen und afrikanischen Asylanten und Flüchtlingen, illegalen Zuwanderern, Zigeunern und Familiennachzüglern aus der türkischen Unterschicht stoppt, oder ihre Ausweisung erleichtert. Das tut es selbstverständlich nicht. Tatsächlich hat Bernd Lucke sogar geäußert, er schäme sich für die derzeit herrschende Asylgesetzgebung und die AfD tritt für eine sofortige Arbeitserlaubnis für Asylbewerber ein, was die BRD für Asylbewerber zum bevorzugten Zielland im Schengenraum machen würde.

Das Bekenntnis nach mehr Mitbestimmung des Volkes durch Volksbefragungen der AfD ist ungefähr so ernst zu nehmen wie das Bekenntnis der Grünen zum Tierschutz.

Vom Deutschlandfunk nach einem Volksentscheid über den Verbleib in der EU gab Bernd Lucke die folgende Antwort, die Radio Eriwan alle Ehre gemacht hätte :

Also ich bin grundsätzlich für Volksentscheide in wichtigen Fragestellungen.

Im Prinzip ja, aber….

Ich glaube allerdings, dass die Notwendigkeit für eine Volksbefragung in Deutschland über den Verbleib in der EU überhaupt nicht gegeben ist, weil ja keine wichtige politische Kraft [sic!] in Deutschland den Verbleib Deutschlands in der EU infrage stellen würde. Die AfD ist, genauso wie alle anderen größeren Parteien in Deutschland, eine pro-europäische Partei, sie bejaht die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Ich erkenne keine große Stimmung in der Bevölkerung, die irgendwie darauf drängen würde, dass man eine Volksabstimmung dazu machen würde. Insofern sehe ich dafür zurzeit einfach überhaupt keine Notwendigkeit.

Der Theorie folgte auf dem Fuß die Praxis, indem die zwei AfD-Stadträte in München bei der Abschmetterung des von Michael Stürzenberger beantragten Bürgerbegehrens zum Bau des Islamzentrums, mit den Systemparteien gestimmt haben, und zwar mit erbärmlichen Begründungen. Ganz unabhängig davon, was man von Herrn Stürzenbergers politischer Positionierung hält, ist ein Bürgerbegehren für ein solches Bauprojekt eine gute und unterstützenswerte Sache.

Das war nicht der erste Tiefschlag der AfD gegenüber Islamkritikern, Konservativen und anderen, die dieses Kunstprodukt der Globalisten für eine Partei gehalten haben, die für deutsche Interessen eintritt. Es wird auch nicht der letzte bleiben. Erste Irritationen machen sich zwar bemerkbar, aber die jüngsten Wahlerfolge in Thüringen und Sachsen wurden dennoch in stoischer Merkbefreitheit wie der Sieg eines Fußballvereins von dessen Fanclub aufgenommen. Daher halte ich die untenstehende Karikatur auch nicht für übertrieben, zumindest nicht sehr:

*     *     *

Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

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3 Kommentare

  1. Bei der letzten Karikatur bin ich mir nicht sicher, ob es diese war; laut der Leerstelle hieß sie „afd_waehler1“.

    Das von Osimandia angesprochene Anheften einer nicht vorhandenen rechten Ausrichtung durch die Linke wie im Fall der AfD fällt auch bei der gegenwärtigen ÖVP-geführten Regierung mit ihrem „rechten“ FPÖ-Beiwagerl auf. Da heißt es immer wieder, die Migration sei in ihrem ersten Jahr ihr großes Thema gewesen, (erst gestern wieder Hans Bürger in der „Zeit im Bild“), und Gutmenschen regen sich über die angebliche Ausländerfeindlichkeit der Kurz-Partie auf, aber außer großem Reden von wegen Kürzung der Mindestsicherung für Migranten, bei der die ÖVP wohl darauf spekuliert, daß die EU das ohnehin nicht zulassen wird, weil „diskriminierend“, während man gegenüber den Wählern als diejenigen dasteht, die es wenigstens gewollt hätten, und ein paar Detailmaßnahmen ohne praktischen Wert für uns hat dieses Regime nichts in dieser Hinsicht unternommen. Die wollen das nur so scheinen lassen, damit es so aussieht, als täten sie etwas für uns, und wir uns deshalb ihre arbeitnehmerfeindlichen und wirtschaftsglobalistischen Maßnahmen gefallen lassen.

    Das Kopftuchverbot für Muselmädchen in der Schule und im Kindergarten ist so ein Placebofall. Unser Problem mit den Moslems ist ja nicht, daß ihre Mädchen und Frauen Kopftücher tragen, sondern daß sie überhaupt hier sind und immer mehr werden. Von mir aus sollen die sich ruhig kenntlich machen und von uns abgrenzen, auch mit Kopftüchern. Genau das soll aber mit diesem Verbot und dem allgemeinen Anti-Kopftuch-Getue verhindert werden: man will die Integration fördern (die ein Teil des Problems ist und kein Teil der Lösung) und verhindern, daß wir im öffentlichen Raum zu deutlich erkennen, wie viele von ihnen schon hier sind. Ich habe auch den Verdacht, daß die in den letzten Jahren propagierte Mode des Barttragens bei europäischen Männern einen ähnlichen Zweck hat: die Muselmänner mit ihren Bärten sollen dadurch weniger auffallen.

  2. Ach ja: und die Nichtunterzeichnung des UNO-Migrationsabkommens muß auch kein Beweis für einen ehrlichen Migrationsbeschränkungswillen von Kurz & Co sein. Man weiß ja nicht, ob das nur ein abgesprochenes Theater ist, um vor der volkstreuen Mehrheit der Österreicher gut dazustehen, während sie der UNO zugesagt haben, die wichtigen Punkte des Abkommens informell und hintenherum doch so einigermaßen einhalten zu wollen.

  3. Der nächste Umfaller:

    Verwirrung um Strache-Aussagen zum UNO-Flüchtlingspakt

    Nach dem Ministerratsbeschluss zur Zustimmung Österreichs zum UNO-Flüchtlingspakt hat nun Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) für etwas Verwirrung gesorgt. Der Pakt werde von Österreich „nicht unterschrieben“, sondern „nur zur Kenntnis“ genommen, sagte Strache gegenüber „krone.at.“

    Die Bundesregierung habe ihre Meinung, was den UNO-Flüchtlingspakt betrifft, geändert, kommentierte die Online-Ausgabe der „Kronen Zeitung“ am Freitag. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wollte sich auf Anfrage auf seiner Afrika-Reise dazu nicht äußern. Aus Regierungskreisen wurde der APA allerdings versichert, dass Österreich dem Pakt zustimmen wird.

    Die Neos erklären, dass Straches Aussagen „relativ unsinnig“ seien. Eine Unterschrift sei nicht notwendig und auch nicht vorgesehen, hieß es in einer Stellungnahme. Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger erklärte: „Die Aussage von Vizekanzler Strache zeigt das Problem, wenn der Populismus an die Grenzen der Sachpolitik stößt. Strache versucht durch falsche Tatsachen und Scheinaufregung die Österreicherinnen und Österreicher ein X für ein U zu verkaufen – und Sebastian Kurz sieht tatenlos zu.“

    Die Zustimmung der ÖVP-FPÖ-Regierung zum Flüchtlingspakt war auf rechten Webportalen kritisiert worden. Strache verteidigte seine Haltung. „Wir Freiheitlichen sind ausschließlich der österreichischen Bevölkerung verpflichtet“, sagte der FPÖ-Chef. Der Flüchtlingspakt habe keinerlei Auswirkung auf die Souveränität und Selbstbestimmung Österreichs. Dafür hätten die Freiheitlichen auch mit einer Regierungserklärung gesorgt, die rechtlich verbindlich sei und an die UNO-Vertreter übermittelt werde.

    Strache und Kurz hatten am Mittwoch die Unterstützung Österreichs für den UNO-Flüchtlingspakt erklärt. Mit den Inhalten könne sich die Regierung zum Großteil identifizieren, heißt es im Ministerratsvortrag. Der Pakt konzentriere sich auf die Bekämpfung der Fluchtursachen und soll den Druck auf „Gastländer“ vermindern. Ziel sei es, in den Herkunftsländern Bedingungen für eine Rückkehr der Flüchtlinge in Sicherheit und Würde zu ermöglichen.

    Sowohl der Flüchtlingspakt als auch der von Österreich abgelehnte Migrationspakt gehen auf eine Erklärung der UNO-Vollversammlung zu Verbesserung des Schutzes von Flüchtlingen und Migranten am 19. September 2016 zurück. Darin wurde die Ausarbeitung von zwei Abkommen in die Wege geleitet, um die Themen Migration und Flüchtlinge voneinander zu trennen. Beide Abkommen sind rechtlich nicht bindende Vereinbarungen.

    Der Globale Pakt für Flüchtlinge soll Mitte Dezember von der UNO-Vollversammlung gebilligt werden. Im Gegensatz zum Migrationspakt ist er wenig umstritten. Am 13. November wurde das Abkommen bereits im Dritten Ausschuss der UNO-Generalversammlung in New York angenommen. Dagegen stimmten nur die USA, die auch den Migrationspakt ablehnen.

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