Von Deep Roots, ursprünglich veröffentlicht am 22. September 2015 auf „As der Schwerter“
Als die sich schon seit Jahren allmählich steigernde „Heerlager der Heiligen“-Situation vor kurzem in beschleunigtem Maß zu eskalieren begann und offenbar von den Medien, Politikern und sonstigen Sprachrohren des JNWO-Systems parallel dazu nicht mehr heruntergespielt oder verschwiegen, sondern vielmehr auf einmal als große Krise herausgestellt wurde, haben wir von „As der Schwerter“ uns folgende Gedanken dazu gemacht:
● Ab wann ist es eigentlich damit so richtig losgegangen?
● Wie hat sich der Andrang der „Flüchtlinge“ in den Jahren davor allmählich zum „Sturm über das Mittelmeer“ und zur Völkerwanderung über die türkisch-griechische Landgrenze und die Balkanländer in die EU entwickelt?
● Von welchen politischen, medialen und militärischen Ereignissen war das jeweils begleitet?
Ich habe daraufhin beschlossen, diesen Übersichtsartikel über die Chronologie der relevanten Ereignisse zu erstellen: als Grundlage zum Nachdenken für uns und unsere Leser darüber, was das alles zu bedeuten hat, welche Absichten damit von wem verfolgt werden könnten und inwieweit darin neben der allgemeinen Zerstörungsabsicht gegen die Europäer auch eine speziell gegen Deutschland und eventuell auch bestimmte andere europäische Länder (z. B. Österreich, Serbien, Ungarn) gerichtete Agenda enthalten sein könnte. Lesern, die sich noch nicht so lange mit dieser Thematik befassen, wird einiges aus der Anfangszeit neu sein, und selbst wir alten Hasen merken, daß man vieles nur zu leicht vergißt. Es läßt sich auch schwer feststellen, wann genau es wirklich „losgegangen“ ist, weil die Entwicklung zum gegenwärtigen Migrationstsunami ein über etliche Jahre laufender Prozeß war, der nur immer wieder mal eine schubweise Steigerung durch Schlüsselereignisse erfuhr und seit ungefähr Mitte des Vorjahres mit zunehmender Beschleunigung eskaliert ist, oder genauer: eskaliert wurde.
Wie die meisten unserer Leser bereits wissen werden, bezieht sich der Ausdruck „Heerlager der Heiligen“ auf das im gleichnamigen Roman des französischen Autors Jean Raspail aus dem Jahr 1973 geschilderte Zukunftsszenario, in dem eine Million indischer Armutsflüchtlinge sich – angestiftet von örtlichen christlichen Missionaren und linken Menschenrechtsaktivisten – einer Flotte von hundert altersschwachen, rostigen Schiffen bemächtigt, um damit nach Europa zu fahren und in Südfrankreich zu landen. Die Autorin Anne-Kit hat sich in ihrem am 1. August 2010 auf „Gates of Vienna“ erschienenen Artikel Wir wurden gewarnt mit diesem prophetischen Roman befaßt und unter anderem geschrieben:
Wir folgen den Ereignissen über mehrere Charaktere in Frankreich und beobachten die Reaktion der Welt auf das Vorankommen der Flüchtlingsflotte, während die Medien und die Intellektuellen – und die Kirche – das Unternehmen loben und ermutigen und sich darauf vorbereiten, „unsere Gäste” zu empfangen, und die schuldbeladene Selbstgeißelung fortsetzen, von der der Westen seit mindestens den letzten drei Jahrzehnten besessen war. Ein Slogan mit beunruhigend modernen Anklängen wird geboren: „Wir sind jetzt alle vom Ganges!”
Ein paar Unkenrufer sehen die unmittelbar bevorstehende Katastrophe als das, was sie ist. Das Problem ist, was man in der Sache tun soll. Geben wir nach, was den sicheren Tod der westlichen Zivilisation und der weißen Rasse zur Folge haben wird? Denn wenn die erste Welle Erfolg hat, werden andere folgen. Oder leisten wir Widerstand? Und wie? Töten wir eine Million wehrloser menschlicher Wesen, viele davon Frauen und Kinder? Falls nicht, wie sonst sollen wir Widerstand leisten und die Vernichtung unserer Zivilisation aufhalten? Oder lautet die Frage vielleicht, ob wir überhaupt die Stärke und den kollektiven Willen haben, sie aufzuhalten?
In den letzten Tagen, bevor die Schiffe durch die Straße von Gibraltar schlingern und es offensichtlich wird, daß sie nach Frankreich unterwegs sind, beginnen die Franzosen in Panik zu geraten. In letzter Minute befiehlt der Präsident den Streitkräften, das Land zu verteidigen, aber es ist zu spät. Der Großteil der Armee und Marine desertiert; die Bewohner des Südens fliehen nach Norden, Polizisten verlassen ihre Posten, Gefängnisse werden geöffnet, und die Sträflinge randalieren.
Als die Flüchtlinge vom Ganges im Süden Frankreichs an Land schwärmen, folgen überall auf der Welt andere in ihren jeweiligen Regionen ihrem Beispiel.
Ein kleiner Haufen Unentwegter mit dem Willen, ihren letzten kleinen Winkel der Provence bis zum bitteren Ende zu verteidigen, finden zu Monsieur Calguès und seiner Villa in den Bergen, wo sie — an die auf die Pest wartenden Protagonisten in Boccaccios Decamerone erinnernd — ein paar Wochen mit Reden und Lachen, Essen, Trinken und Singen verbringen und jeden erschießen, der sich dem Haus nähert. Sie führen eine Strichliste der getöteten Feinde: jener vom Ganges und jener, die sie „Sympathisanten” oder Verräter nennen. Das Ende kommt in Form eines Luftangriffes, der das alte Anwesen in Schutt verwandelt. Der Westen stirbt mit ihm, und eine orwell’sche Gesellschaft geht aus der Asche hervor und wird zu einer Art multirassischer Kommune.
In ihrem 2010 erschienenen Artikel stellt Anne-Kit schon einen Bezug zwischen der Romanhandlung und dem Andrang der zu dieser Zeit bereits über das Mittelmeer kommenden arabischen und afrikanischen „Flüchtlinge“ her, der aber schon seit etlichen Jahren davor im Gange war. So wurde schon im GEO-Artikel „Die Ennedi-Expedition, Teil 2: Ein Fenster in die Urzeit Afrikas“ von Uwe George im Augustheft 2004 (in dem es um eine Expedition ins Ennedi-Gebirge im nördlichen Tschad ging) eine Begegnung mit Afrikanern geschildert, die aufgrund von idealisierten Vorstellungen, die man ihnen eingeredet hatte, nach Europa wollten. Hier der relevante Abschnitt:
Nach fünf Tagen erreichen wir Ounianga Kebir, den größten der Seen. Von vielen Seiten laufen Fahrspuren auf den Ort zu, an einigen Stellen flankiert von zerborstenen Autowracks. Die Wagen sind auf panzerbrechende Minen gefahren, die hier bis heute liegen – manchmal von Banditen neu ausgelegt.
Vor uns schwankt ein libyscher Lastwagen auf der Piste. Seine Beladung ist rekordverdächtig. Die etwa 50 Passagiere hoch oben auf dem Dach des Lastwagens, geklammert an jene Seile, die all die Ballen, Säcke und Fässer zusammenhalten, ducken sich, um nicht von den ebenso spitzen wie messerscharfen Blättern der Dattelpalmen an der Strecke verletzt oder gar runtergewischt zu werden.
[…]
Auf dem Platz [dem Zollplatz von Ounianga] sammelt sich eine Menge an. Viele der Menschen hier stammen aus dem Süden des Tschad, aber auch aus Nigeria, dem Sudan. Sie warten auf eine Gelegenheit zur Weiterfahrt nach Norden, erst einmal nach Libyen und dann irgendwie, irgendwann nach Europa.
Ein Mann aus Kamerun hält mir einen französisch beschrifteten Papierfetzen hin: Irgend jemand hat ihm aufgeschrieben, was er in „Allemagne“ alles an Zuwendungen erwarten könne, vom Kindergeld, Wohngeld bis hin zur Sozialhilfe, wobei diese als „salaire“, als Gehalt, aufgeführt ist.
Diese Wohlfahrtsmigranten sammelten sich in dann in den Maghreb-Ländern von Mauretanien bis Libyen, wo in jenen Jahren Machthaber wie Gaddafi aufgrund lukrativer Abkommen mit europäischen Regierungen einigermaßen bestrebt waren, sie zurückzuhalten. (Daß man auf solche Abkommen eigentlich gar nicht angewiesen sein sollte, sondern daß es die Sache und auch das gute Recht der europäischen Länder wäre, illegale Migranten am Eindringen zu hindern und im Land Aufgegriffene umgehend wieder zurückzuschicken, war schon damals im öffentlichen Diskurs kein zulässiges Thema mehr; bis heute ist diese politisch-ethische Umnachtung noch viel schlimmer geworden.)
Dennoch waren es schon damals Zigtausende, die sich per Boot zu den Kanarischen Inseln, nach Gibraltar oder über Lampedusa nach Italien aufmachten. Einen Rückblick darauf, wie das damals war und um welche Größenordnungen es da ging, ermöglicht dieser Artikel von Kewil aus seinen „Fakten + Fiktionen“ vom 24. August 2007, den ich beim Stöbern in meinem Fundus gespeicherter F+F-Beiträge gefunden habe:
Afrikanische Flüchtlinge en masse – EU stellt Grenzregime ein
Die Sommermonate zählen zu der Zeit mit dem höchsten Flüchtlingsaufkommen aus Afrika – die Bootsflüchtlinge drängen in ihren kaum seetauglichen Kuttern über das Meer nach Sizilien, Lampedusa, Malta und die Kanaren in die EU – oft mehrere hundert an einem Tag. Und just zu dieser Zeit stellt die EU mangels Geld und Material ihren Grenzdienst Frontex ein! DAS IST KEIN WITZ, sondern eine unglaubliche Tatsache!
Egal, was uns die linksgrünen Multikulti-Anbeter erzählen, weder die EU noch Deutschland sind klassische Einwanderungsländer. Staaten, welche keine Kontrolle über ihre Grenzen haben, sind niemals Einwanderungsländer. Eigentlich sind Staaten, die nicht mehr in der Lage sind, ihre Grenzen zu schützen und zu bestimmen, wer kommen darf und wer nicht, gar keine Staaten mehr, sondern herrenlose Landstriche, die jeder nach Lust und Laune besetzen kann. Und genau das trifft zu für die EU.
Der Irrsinn geht noch tiefer. Das gemeinsame Grenzregime FRONTEX wird von manchen Mitgliedsländern deshalb finanziell, materiell und organisatorisch nicht unterstützt, um dennoch durchgeschlüpfte oder aus Seenot gerettete Flüchtlinge nicht aufnehmen zu müssen. Lieber läßt man alles schleifen. Das ist Europa! Hier ein Artikel aus der heutigen FAZ dazu:
Sommerpause in der Hochsaison
Nicht genug Schiffe und Hubschrauber: Die europäische Grenzschutzagentur Frontex stellt ihren Mittelmeer-Einsatz vorerst ein
Von Nikolas BusseBRÜSSEL, 23. August. Auch in diesem Sommer spielt sich vor den Südküsten Europas ein Flüchtlingsdrama ab. Fast täglich melden die Küstenwachen in Spanien und Italien, dass sie Boote mit illegalen Einwanderern aufgebracht haben; gehen die meist nicht hochseetüchtigen Motorboote der Schleuserbanden unter, dann kommen Statistiken über die Zahl der geborgenen Leichen hinzu. Allein am vergangenen Montag wurde in Spanien die Ankunft von 303 Bootsflüchtlingen aus Afrika registriert – 216 auf den Kanaren und 87 in Andalusien. Das war der Tag mit dem bisher größten Ansturm in diesem Sommer. Und auf der italienischen Insel Lampedusa, die vor Tunesien liegt, ist das Aufnahmelager schon wieder hoffnungslos überfüllt.
Die EU sieht diese Wanderungsbewegungen seit längerem als gesamteuropäisches Problem. Betroffen sind schließlich nicht nur die südlichen Mitgliedstaaten, in denen die Bootsflüchtlinge ankommen. Gelangen sie unbemerkt an Land, dann können sie auch im Norden des reichen Kontinents untertauchen, von dem sie sich Wohlstand und Sicherheit erhoffen. Deshalb hat die EU vor zwei Jahren eine eigene Grenzschutzagentur gegründet. Frontex heißt die Behörde mit Sitz in Warschau, die den zuständigen nationalen Dienststellen beim Schutz der EU-Außengrenzen helfen soll.
Diese Agentur überrascht nun aber mit der Mitteilung, dass sie ihre Tätigkeit im Mittelmeer vorerst eingestellt hat. Erst in „mehreren Wochen“ werde es dort wieder einen Frontex-Einsatz geben, sagt eine Sprecherin und verweist darauf, dass ihre Einrichtung nicht über die Mittel verfüge, um während des gesamten Sommers Schiffe, Hubschrauber und Personal für Einsätze in den Gewässern Südeuropas zur Verfügung zu stellen. „Die Hauptsaison dauert sechs Monate, wir können nicht die ganze Periode abdecken.“ Der maritime Flüchtlingsstrom beginnt im Mai, wenn die rauhen Winterstürme vorüber sind, und zieht sich bis Anfang Oktober hin.
Die diesjährige Frontex-Operation im Mittelmeer heißt „Nautilus 2007“, ihre bisher letzte Phase begann am 25. Juni und dauerte einen Monat. Drei Schiffe aus Malta, eines aus Spanien und eines aus Griechenland waren beteiligt; Deutschland stellte zwei Hubschrauber zur Verfügung. Ziel war es, im zentralen Mittelmeer die Schleuserroute von Libyen nach Malta und Lampedusa zu überwachen. Dabei wurden insgesamt 400 Migranten entdeckt und 166 aus Seenot gerettet. Außerdem erhielten die maltesischen Behörden Hilfe bei der Registrierung von aufgegriffenen Einwanderern, was stets schwierig ist. Die meisten kommen ohne Ausweispapiere, um zu verhindern, dass sie gleich wieder abgeschoben werden. Die von Frontex entsandten Fachleute helfen bei den Befragungen, mit denen herausgefunden werden soll, woher die Leute stammen.
Dass ein solcher Einsatz nicht auch im August möglich zu sein scheint, wenn die Flüchtlingswelle einen Höhepunkt erreicht, hat in Brüssel einiges Erstaunen hervorgerufen, vor allem im Europäischen Parlament. Der SPD-Abgeordnete Wolfgang Kreissl-Dörfler, der sich im Innenausschuss mit Frontex befasst, sagt unverblümt: „Eine Organisation, die nicht da ist, wenn Highlife ist, die kann zumachen.“ Es dürfe keinen Grund dafür geben, dass Frontex eine Art Sommerpause einlegt.
Das sieht man bei den EU-Mitgliedstaaten allerdings anders, den obersten Dienstherren der Warschauer Agentur. „Frontex ist keine europäische Grenzschutzpolizei, so war das nie gedacht“, sagt ein Diplomat. Die einzelnen Phasen der Operationen seien stets begrenzt auf vier bis sechs Wochen, die Hauptlast der Grenzsicherung verbleibe natürlich bei den Mitgliedstaaten. Immerhin hat sich zumindest Deutschland vorgenommen, die Agentur in Zukunft weiter auszubauen, finanziell wie personell.
Tatsächlich wäre Frontex im Augenblick wohl gar nicht in der Lage, mehr zu tun. Das Gerät für die Operationen der Agentur wird zwar von den Mitgliedstaaten gestellt, in Warschau trägt man aber bis zu achtzig Prozent der Kosten. In diesem Jahr hat Frontex einen Haushalt von etwa 40 Millionen Euro zu Verfügung. Das ist nicht allzu viel, da gegenwärtig auch im Atlantik eine Operation läuft, um die Route von Senegal und Mauretanien nach den Kanarischen Inseln zu kontrollieren. Außerdem hat die Agentur ein Programm aufgelegt, um die Patrouillenfahrten der Mitgliedstaaten besser miteinander abzustimmen. So soll zum Beispiel verhindert werden, dass an einem Tag zwei Schiffe aus zwei Mitgliedstaaten im gleichen Abschnitt internationaler Gewässer Patrouille fahren.
Der Europaabgeordnete Kreissl-Dörfler vermutet, dass die Mitgliedstaaten Frontex vor allem deshalb an der kurzen Leine halten, weil sie keine zusätzlichen Einwanderer in ihren Ländern haben wollen. „Alle haben Angst, dass sie Flüchtlinge aufnehmen müssen, wenn sie bei einer Operation mitmachen. Frontex arbeitet immer mit nationalen Behörden zusammen, deswegen müssen die dann die aufgegriffenen Leute aufnehmen.“ Vor allem Italien, das eigentlich ein Interesse an Hilfe von der EU haben sollte, sei kaum kooperationsbereit.
Dabei scheint sich ein stärkerer Grenzschutz durchaus auszuzahlen. Die spanischen Behörden haben vor kurzem mitgeteilt, dass die Zahl der (registrierten) illegalen Einwanderer in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 7934 betrug. Das war ein Rückgang von mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 17 433 waren. In Italien war die Entwicklung ähnlich: Dort kamen seit Jahresbeginn 7010 Bootsflüchtlinge an, von Januar bis September 2006 waren es noch 16 000 Migranten gewesen.
Beim Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) hat man keinen Zweifel daran, dass dieser Rückgang unter anderem eine Folge der besseren europäischen Grenzsicherung ist, zu der neben Rückführungsprogrammen mit afrikanischen Ländern und stärkeren nationalen Patrouillen eben auch die Frontex-Operationen gehören. Allerdings weist William Spindler von der Genfer UNHCR-Zentrale auf einen tragischen Nebeneffekt dieser Politik hin: Da die kurzen Seewege zwischen Afrika und Europa mittlerweile besser überwacht würden, nähmen die Einwanderer lange und gefährliche Routen in Kauf, wie etwa von der Elfenbeinküste oder von Guinea auf die Kanaren. „Das ist viel gefährlicher, denn die Überfahrt dauert dann nicht mehr ein oder zwei, sondern mehrere Tage.“ Vorläufige Zahlen deuten darauf hin, dass aus diesem Grund immer mehr Migranten ertrinken. Alleine in Spanien sind in Medienberichten in diesem Jahr 400 Todesopfer erwähnt worden, Nichtregierungsorganisationen sprechen dort sogar von mehr als 1000 Menschen, die den Traum von einer Übersiedlung nach Europa mit dem Leben bezahlten.
FAZ, 24.8.2007
Was den „tragischen Nebeneffekt“ des Ertrinkens angeht, muß eiskalt gesagt werden, daß uns das in Europa absolut von hinten bis vorne nichts angeht. Wir haben zu niemand in Afrika gesagt, er solle einem Schlepper ein paar tausend Dollar zahlen, sich dafür in eine seeuntüchtige Nußschale setzen und in die EU herüberschippern!
16.000 Zudringlinge in Italien von Januar bis September, oder 17.433 innerhalb sieben Monaten nach Spanien bzw. 303 an einem Tag („Ansturm“) galten da noch als viel. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 sollen 160.000 das Mittelmeer nach Italien überquert haben!
Eine dramatische Begegnung zweier Segelyachten mit einem Boot voller aggressiver Afrikaner in der Zeit vor dem „Arabischen Frühling“ schildert Hans Mühlbauer, der Inhaber der Charter- Mitsegel- und Incentive-Agentur DMC-Reisen, in diesem Artikel in der Ausgabe 6/2008 der österreichischen Zeitschrift „yacht revue“:
Herrlicher Segeltag auf dem Atlantik. Eine leichte Brise schiebt die Segelyacht Tallulah von Ost nach West in Richtung Karibik. An Bord sind Skipper Julian und sechs Crewmitglieder, die sich langsam an das Segeln rund um die Uhr gewöhnen. Vier Tage zuvor, am 25. November 2007, war der 14 Meter lange Katamaran von Gran Canaria aus im Rahmen der Atlantic Rallye for Cruisers in See gestochen, gemeinsames Ziel der mehr als zweihundert Teilnehmer ist die Karibikinsel St. Lucia, die nach etwa drei Segelwochen erreicht sein sollte.
Da sichtet der Wachhabende der Tallulah gegen 16 Uhr Ortszeit ein schwarzes Pünktchen in der Weite des blauen Ozeans. Das Pünktchen wird zum Punkt und entpuppt sich als kleines, offenes Motorboot mit dicht gedrängten, dunklen Gestalten darin. Rasch kommt es näher. Erst ungläubiges Erstaunen: Wie kann sich so eine Schaluppe 300 Seemeilen westlich von Mauretanien auf offener See befinden? Dann angespannte Hektik: Piraten? Nein, zu viele Menschen in einem zu kleinen Boot. Wohl eher Flüchtlinge. Sind sie bewaffnet? Wollen sie den Kat entern? Was tun?
Der Skipper startet vorsichtshalber die beiden Dieselmotoren und schafft es, Tallulah frei vom Verfolgerboot zu halten. Dessen Antrieb sieht nach einem umgebauten Automotor aus und erreicht bei etwa 8 Knoten seine Leistungsgrenze. Da ist der Katamaran deutlich schneller. Trotzdem lässt man die Flüchtlinge näher kommen. In der Crew keimt Angst auf. Eine Verständigung ist wegen der lauten Motorgeräusche nicht möglich, dazu kommt die Sprachbarriere. Rund fünfzig Menschen befinden sich in dem Boot, geschwächt und durstig. Kanister mit Trinkwasser werden vom Kat aus gewassert, damit diese von den Flüchtlingen aufgenommen werden können; dabei entgeht der Katamaran nur knapp der Enterung.
Wolfgang Ernst, Repräsentant des Deutschen Segler Verbandes auf den Kanaren, erzählt, dass jährlich zehntausende Flüchtlinge an den Freiheit und Arbeit verheißenden Inseln anlanden. Wie viele von der afrikanischen Küste aus starten und niemals ankommen, weiß niemand. Oft sitzen gut ausgebildete junge Leute in den „Pateras“, diesen kleinen, oft maroden Booten, die Passage wird von ihren Familien bezahlt. Doch selbst wenn sie es an Land schaffen, werden die meisten nach wenigen Tagen abgeschoben.
Wer hilft den Helfern?
Zurück zum Geschehen im Atlantik. Skipper Julian entscheidet, die Flüchtlinge nicht an Bord zu nehmen, auch nicht einen Teil der Gruppe. Zu groß scheint das Risiko für die Crew. Hilfestellung ist selbstverständlich, das gebietet das internationale Seerecht und die Menschlichkeit, aber bei aller Humanität darf die Sicherheit des eigenen Bootes und dessen Mannschaft nicht gefährdet werden, das besagen auch § 5 der „Verordnung über die Sicherung der Seefahrt“ und die Vorschriften der SOLAS, der „Safety of Life at Sea“.Julian kontaktiert das Marine Rescue Coordination Center MRCC in Las Palmas per Funk und bittet um Anweisungen und weitere Hilfestellung. Etwa eine Stunde später wartet er immer noch auf Antwort. Stattdessen tauchen zwei Masten über dem Horizont auf. Sie gehören der 24 Meter langen Stahlyacht If Only, die unter Segel langsam gen Westen zieht. Eine Kontaktaufnahme per UKW-Funk ist nicht möglich, also fahren Skipper und Bootsmann der Tallulah mit dem Beiboot los, um die Besatzung über die Situation zu informieren. Die Flüchtlinge motoren ebenfalls auf If Only zu – ein neues Opfer ist gefunden. Schneller als vier Knoten kann diese Yacht nicht segeln, auch nicht mit Motorunterstützung, sie gibt also ein gutes Ziel zum Entern ab, trotz ihrer hohen Bordwände. Noch dazu wird es dunkel und das unbeleuchtete Boot der Flüchtlinge verschwindet in der mondlosen Nacht. Unbemerkt kann es längsseits zur If Only gehen. Um 19 Uhr krallen sich zwei Männer an die Davits am Heck und schwingen sich an Deck. Die Crew ist in Panik, schafft es aber, die Männer zu überwältigen und im Cockpit zu fesseln.
Inzwischen hat sich Teneriffa MRCC am Satellitentelefon bei Tallulah gemeldet. Deren Crew soll vor Ort die Kommunikation abwickeln, denn sie verfügt über eine geeignete Funkausrüstung mit großer Reichweite. Man habe ein Schiff losgeschickt, allerdings werde es frühestens in 30 Stunden am Ort des Geschehens eintreffen – eine untragbare Situation, besonders für If Only, die sich wiederholt aggressiven Enterversuchen ausgesetzt sieht. Mehrere Male rammt das Flüchtlingsboot die Yacht, Dellen und Schäden am Rumpf sind die Folge. Ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Im Schutz der Dunkelheit pirscht sich die Schaluppe immer wieder an die dank ihrer Positionslichter leicht erkennbare If Only, die kleine Mannschaft kann die Angriffe nur mühsam abwehren. Der Skipper ist irgendwann so verängstigt, dass er sich unter Deck in seiner Kabine einschließt, quasi sein Kommando abgibt und der verdatterten Crew Verantwortung, Schiffsführung und Verteidigung überlässt.
Mit vereinten Kräften
Tallulahs Skipper Julian hat in der Zwischenzeit, nach Absetzen einer Pan-Pan-Meldung, Funkkontakt mit einem Fischer auf seinem Kutter hergestellt. Der lehnt eine Hilfestellung rundweg ab. Begründung: Es handle sich um einen Arbeitstag und er wolle seine Einkünfte nicht einbüßen. Als Julian einen digitalen Notruf in den Äther schickt, der von anderen Schiffen und vor allem in der englischen Zentrale gehört wird, schaltet sich die britische Falmouth Coast Guard per Funk und Satellitentelefon aktiv ein. In Folge beginnen auch die Mühlen der spanischen Behörden ein wenig schneller zu mahlen.Dennoch zieht sich die Zeit qualvoll in dieser mondlosen Nacht, die Nerven der If-Only–Crew sind zum Zerreißen gespannt. Wieder und wieder versuchen die Flüchtlinge an Bord des Seglers zu gelangen. In ihrer Not schleppt If Only eine Schwimmleine hinter sich her. Würde sich der Propeller der Schaluppe darin verfangen, wäre sie manövrierunfähig und die Crew erst mal sicher. Aber für wie lange?
Ein dänischer Frachter meldet sich am Funk, will sich an der Aktion beteiligen und dampft zur Position der Yachten. Mit seinem starken Radar kann er das Flüchtlingsboot orten. Auch eine deutsche Yacht, die sich in mittelbarer Nähe befindet, bietet ihre Hilfe an. Schließlich meldet sich ein weiterer Fischkutter und erklärt sich bereit, das Bötchen in Schlepp zu nehmen. Im Morgengrauen treffen sich Frachter und Fischkutter und nehmen das Flüchtlingsboot in die Zange. Kurz nach Sonnenaufgang dürfen alle Flüchtlinge an Bord des Kutters. Fünfzig Menschen sind gerettet – aber zwei haben diesen, wie sich später herausstellen sollte, 15 Tage dauernden Höllentrip nicht überstanden.
Das war die Zeit, als das Fernsehen immer wieder rührselige Szenen von Bootsnegern zeigte, die erschöpft an den Stränden z. B. der Kanarischen Inseln ankamen und dort von mitleidigen Touristen mit Wasser gelabt und auch sonst gehätschelt wurden. Meiner Erinnerung nach war die Lampedusa-Route in den Medien da noch kein Thema, sondern mehr jene nach Gibraltar und zu den Kanaren.
Das sollte sich jedoch ändern, nachdem beginnend ab Dezember 2010 in Tunesien und im Januar 2011 in Ägypten der sogenannte „Arabische Frühling“ inszeniert wurde, der in der europäischen und amerikanischen Öffentlichkeit als eine Reihe von „Twitter-Revolutionen“ dargestellt wurde. Wie jedoch Kerry Bolton in seinem im März 2011 erschienenen Vierteiler Twitterer der Welt, vereinigt euch!, Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4 darlegt, haben bei dieser „Colour Revolution 2.0“ mehrere linke Jugendbewegungen in den Social Media wie die 2008 gegründete „Alliance of Youth Movements“ alias „Movements.org“ eine bedeutende Rolle gespielt, und diese Bewegungen wurden wiederum sehr von Großkonzernen wie Google, Pepsi, Facebook, Omnicom etc. sowie von allerlei globalistischen Denkfabriken, NGOs und vom amerikanischen Außenministerium gesponsert und gefördert.
Nachdem der tunesische Präsident Ben Ali am 14. Januar 2011 aus dem Land geflohen und der ägyptische Präsident Hosni Mubarak am 11. Februar 2011 zurückgetreten war, blieb in Nordafrika nur noch Muammar Gaddafi zu beseitigen. Am 18. Februar 2011 begann der libysche Bürgerkrieg mit Massenprotesten in der ostlibyschen Stadt Bengasi; am 19. März 2011 begann nach einer zwei Tage zuvor erfolgten Sanktionierung durch eine entsprechende UNO-Resolution der erste Luftschlag der von den NATO-Ländern USA, Frankreich, Großbritannien und Kanada durchgeführten Militäraktion zugunsten der libyschen Rebellen, mit deren Führer regelmäßige Konsultationen geführt wurden. Am 20. Oktober 2011 wurde Gaddafi von den Rebellen gefangengenommen und anschließend ermordet.
Auch in Algerien, Marokko und Mauretanien gab es Anfang 2011 twitterinduzierte „Frühlings“-Unruhen, die aber nicht zum Sturz der jeweiligen Regierungen führten. Möglicherweise hatten sich die Machthaber dieser Länder rechtzeitig mit der jüdischen Hintergrundmacht des Westens „geeinigt“, zukünftig mehr Migranten nach Europa aufbrechen zu lassen.
Die Folgen der Umstürze in Nordafrika sollten bald in Form eines wachsenden Ansturms von „Bootsflüchtlingen“ nach Süditalien spürbar werden, während sich aber gleichzeitig auch schon in Griechenland Zudringlinge aus dem islamischen Raum zwischen Marokko und Pakistan sammelten, wie aus dem von Kewil in Südländer mit Europa-einfach-Ticket zitierten Weltwocheartikel vom März 2011 ersichtlich ist. Darin erfährt man, daß damals neunzig Prozent der illegalen Einwanderer in den Schengen-Raum die Route über die zu Fuß überquerbare türkisch-griechische Landgrenze bei Edirne wählten, mit der Absicht, danach entweder mit Fischkuttern nach Italien zu gelangen und von dort nach Norden weiterzureisen, bevorzugt nach Frankreich und Deutschland, oder über die Balkanroute nach Österreich und teils noch weiter. Zu dieser Zeit lebten bereits geschätzte zwei Millionen illegale Migranten, großteils aus Afghanistan, im Zentrum Athens, das von den Einheimischen deshalb schon „Klein-Kabul“ genannt wurde, und warteten auf Weiterreisemöglichkeiten in ihre Wunschländer.
In Ein Moment wie im Heerlager der Heiligen schrieb Joe Webb am 11. März 2011 von den „gegenwärtigen illegalen Invasionen von Schwarzen und Arabern nach Europa“ als einer „ersten realen Krise des Liberalismus“ und zitiert aus dem Artikel Revolts Raise Fear of Migration in Europe der New York Times die Aussage „In Italien gibt es wirklich eine Panik… niemand weiß, was zu tun ist.“
Baron Bodissey schildert in Heerlager der Heiligen: Eine Strategie für die Kapitulation vom 21. April 2011 die aktuelle Lage: Hunderttausende Flüchtlinge vor den Unruhen in Libyen, aber auch in Tunesien selbst, sammelten sich in Lagern in Tunesien, um nach Lampedusa zu fahren.
Zu dieser Zeit schlug die Europäische Kommission unter Leitung von EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström vor, mit diesen Leuten – laut EU-Kommission 470.000! – die „Umverteilungsaktion“ von 2009/2010 zu wiederholen, bei der etwa zehntausend irakische „Flüchtlinge“ in Jordanien und Syrien mit von der EU zur Verfügung gestellten Mitteln auf mehrere europäische Länder aufgeteilt wurden.
Wie Manuel Ochsenreiter in der November/Dezemberausgabe 2011 der „Deutschen Militärzeitschrift“ (erschienen Ende Oktober; siehe Syrien im Würgegriff / Schmutziges Spiel) schrieb, begann im selben Jahr die Agitation des „westlichen“ Arms des JNWO-Systems gegen einen weiteren arabischen Machthaber, dessen Land destabilisiert werden sollte, unter anderem, um Flüchtlingsströme nach Europa zu erzeugen: den syrischen Präsidenten Assad. Es wurde behauptet, dessen Regierung gehe mit brutaler Gewalt gegen friedliche Demonstranten vor. Später war von einem angeblichen „Volksaufstand gegen Assad“ und einem „brutalen Vorgehen des Militärs gegen die Bevölkerung“ die Rede. Es wurde sogar eine „syrische Bloggerin Amina Abdallah“, erfunden, eine lesbische junge Frau, die wegen ihrer „mutigen regimekritischen Internetaktivität“ verschleppt worden sein sollte und deren Freilassung von den westlichen Medien und Politikern gefordert wurde – hinter der aber in Wirklichkeit ein in Schottland lebender Amerikaner steckte.
Während der Zustrom über das Mittelmeer weiterging und nach einem vorübergehenden leichten Nachlassen im Jahr 2012 wieder zunahm – damals jedoch noch hauptsächlich in den witterungsmäßig günstigeren Sommermonaten (siehe Enza Ferreris Beitrag Warum Lampedusa? vom 5. Juli 2013), wurde im Westen insbesondere von jüdischen Neocons in Amerika immer lauter ein Kriegseinsatz gegen Syrien gefordert, wofür unter anderem behauptete Giftgaseinsätze syrischer Regierungstruppen samt damit verbundenem Empörungstheater herhalten mußte (Die Gaswolke der westlichen Intervention von Colin Liddell, 27. August 2013).
Das amerikanische Militär sträubte sich jedoch gegen ein Engagement in Syrien, unter anderem, weil klar war, daß man mit den syrischen „Freiheitskämpfern“ im Grunde Islamisten unterstützen würde. Und sogar Obama widersetzte sich den Wünschen der jüdischen Neocons. Daher mußte aus Sicht der Kriegstreiber ein neuer Ansatz her:
Eines Tages im Juni 2014 wurden wir alle von den Fernsehnachrichten über eine neue Islamistenmiliz überrascht, einen noch radikaleren Ableger von Al Kaida, der sich „Islamischer Staat in Irak und Syrien“ (ISIS) nannte und angeblich bereits ein Drittel des Irak und große Streifen syrischen Territoriums kontrollierte. Greg Johnson brachte auf „Counter-Currents“ am 14. Juni 2014 darüber einen Artikel mit dem Titel Die Irakkrise, und meiner Erinnerung nach war das ungefähr einen oder zwei Tage nach diesem überraschenden Debüt von ISIS in der medialen Wahrnehmung.
Bei dieser seltsamen Dschihadistentruppe, die laut Medienberichten so übermächtig zu sein schien, daß alle regulären irakischen Truppeneinheiten vor ihr nur noch davonlaufen konnten (natürlich unter Zurücklassung riesiger Mengen amerikanischer Waffen, Fahrzeuge und Munition), haben wir allmählich den Verdacht gewonnen, daß sie ebenfalls jüdisch kontrolliert, vielleicht sogar gegründet sein könnte. Schon der Name ISIS ist seltsam: Die heilige Muselsprache ist doch Arabisch, weshalb islamische Extremistenbewegungen sich gerne arabische Namen geben, die häufig etwas mit Glauben oder Allah zu tun haben, z. B. „Al Kaida“ („Basis, Fundament [des Dschihad]“) oder „Hisbollah“ („Partei Allahs“). Und da sollen sie so einen technischen Namen gewählt haben, eine Abkürzung, die noch dazu dem Namen einer heidnischen altägyptischen Göttin entspricht?
Osimandia hat deshalb Recherchen angestellt und am 30. November 2014 einen Artikel mit dem Titel ISIS veröffentlicht. Hier zitiere ich dessen Anfang:
Da wir an verschiedenen Stellen des Kommentarbereichs das rätselhafte Phänomen ISIS oder IS besprochen haben (zum Beispiel hier und hier und unter Greg Johnsons “Die Irakkrise”), möchte ich mit diesem Artikel versuchen, eine Zusammenfassung dessen zu erstellen, was dazu an Information zu finden ist, und die Sache etwas zu strukturieren.
IS oder Islamischer Staat (Organisation) existiert lt. Wikipedia bereits seit dem Jahr 2003. Da man bis vor kurzem allerdings rein gar nichts von dieser Organisation gehört hat, habe ich die Wikipedia-Versionsgeschichte dazu überprüft, und tatsächlich stammt der erste Eintrag auch vom 9.11.2004. Freilich steht in diesem Eintrag nichts von ISIL, ISIS oder einem Islamischen Staat, es ist von einer islamistischen Gruppierung die Rede, die sich Qā’idat al-Dschihād fī Bilād ar-Rāfidain (Basis des Dschihad im Zweistromland) nennt und die davor unter einem noch anderen Namen bekannt war.
Der Eintrag bleibt von da an bis zum 1. September 2013 fast unverändert. es wird lediglich hinzugefügt, dass die Gruppierung in der US-amerikanischen Terminologie “Al Kaida im Irak” genannt wird, was sich auch mit dem deckt, was die Öffentlichkeit mitbekommen hat.
Der nächste Eintrag ist vom 24. September 2013 und von da an wird plötzlich alles anders. Derselbe Autor, der auch die marginalen Änderungen am 1. September durchgeführt hat, schreibt den Artikel neu und begründet dies damit, die Organisation hieße schon seit 2006 anders, nämlich ISIL (Islamischer Staat im Irak und der Levante) oder ISIS (Islamischer Staat im Irak und in Syrien); sie wird mit diesem Eintrag auch zum ersten Mal anstatt als islamistisch als salafistisch bezeichnet.
Ich möchte damit nicht unterstellen, dass der Wikipediaautor Teil der (Verschwörer-)Gruppierung ist, die den neuen Namen sowie die gerade ins Bewusstsein der Öffentlichkeit dringende Bezeichnung “salafistisch” in Zusammenhang mit einer schon seit 10 Jahren existierenden islamistischen Gruppierung gebracht hat. Das ist zwar nicht ausgeschlossen, ich halte es jedoch für wahrscheinlicher, dass er diese Veränderung lediglich dokumentiert hat.
Ziemlich genau neun Monate später erblickt die (immer noch salafistische) abscheuliche Missgeburt ISIS dann während der Fußball-WM auch das Licht der Öffentlichkeit, die bass erstaunt erfährt, dass eine derartige Gruppierung inzwischen große Teile des Irak besetzt hält, ohne dass zuvor jemals etwas davon in den Medien oder von Auslandsirakern erwähnt wurde, und zwar nicht nur hierzulande sondern auch in den USA.
In ihrem Beitrag bringt Osimandia auch einen Screenshot (samt Link zum Original) eines Haaretz-Artikels vom 27. Juni 2002 mit dem Titel „The Cult of ISIS“, aus dem hervorgeht, daß „ISIS“ („Israeli Secret Intelligent Service“) die von der israelischen Regierung selbst für den englischen Sprachgebrauch gewählte offizielle Bezeichnung des Mossad ist. Das wäre eine typisch jüdische Chuzpe, eine vom Mossad kontrollierte Dschihadistenmiliz ausgerechnet nach dessen abgekürzter englischer Bezeichnung zu benennen. Interessanterweise ist aber bald nach Bekanntwerden von ISIS dessen Bezeichnung im Sprachgebrauch der westlichen Medien und Politik auf „Islamischer Staat“ bzw. „IS“ halbiert worden – womöglich hatte man doch Bedenken bekommen, ob das nicht zuviel der Chuzpe war.
Einen weiteren interessanten Hinweis liefert IS sagt Juden den Kampf an von Raniah Salloum auf web.de (aktualisiert am 11. März 2015) worin sogar offen zugegeben wird, daß es die Bewegung „Islamischer Staat“ im Jahr 2012 noch gar nicht gab:
Französische Dschihad-Experten sind sich sicher: Der junge Mann, der die Hinrichtung verkündet, ist Sabi Essid, der Halbbruder des Attentäters von Toulouse 2012, Mohamed Merah. Das Kind soll Merahs Neffe sein.
Das Datum der IS-Videoveröffentlichung hilft, diese Verbindung zu entschlüsseln: Auf den Tag genau vor drei Jahren begann Merah in Südfrankreich eine Anschlagserie auf französische Soldaten und französische Juden. Er erschoss dabei sieben Menschen.
„Oh ihr Juden! Allah hat uns erlaubt, Eure Glaubensbrüder auf französischem Boden zu töten und hier im ‚Islamischen Staat'“, trägt der Franzose in dem Video so hölzern vor, als würde er den Text ablesen. Dabei leben auf dem vom IS beanspruchten Gebiet gar keine Juden. Die Terrormiliz hat bisher vor allem Muslime umgebracht sowie Jesiden und Christen. Auch Musallam ist Muslim.
Der „Islamische Staat“ reklamiert damit nachträglich die Anschlagswelle von 2012 für sich. Doch zu dem Zeitpunkt gab es den heutigen IS noch gar nicht. Merah handelte damals nach Erkenntnissen der französischen Sicherheitsdienste allein. Dass sich sein Halbbruder jetzt dem IS angeschlossen hat, ändert daran nichts.
Am 13. Februar 2015 liefert Enza Ferreri in UNO enthüllt Israels Unterstützung für ISIS auch die Bestätigung für den Verdacht einer jüdischen Komplizenschaft mit dem „Islamischen Staat“.
Dieser hatte seine Aktivitäten in der Zwischenzeit vom Irak weg nach Syrien verlagert, womit erstens ein weiterer Fluchtdruck auf die Syrer – zusätzlich zum bereits laufenden Bürgerkrieg – und zweitens ein Vorwand geschaffen wurde, um nun doch amerikanische Kampfflugzeuge Luftschläge in Syrien durchführen zu lassen. Angeblich gegen Stellungen und Anlagen des IS, aber sie könnten auch gegen die Regierung Assads und deren Militär gerichtet gewesen sein. Es können ja nicht einmal die amerikanischen Piloten selbst sicher wissen, wem genau das gehört, das sie gerade bombardieren.
Wie hat sich unterdessen in Europa die Situation um die „Flüchtlinge“ entwickelt?
Hier ist eine „Refugees welcome“-Bewegung linker Aktivisten entstanden, die aggressiv mit Besetzungen von Kirchen und Plätzen den Forderungen der immer mehr werdenden Asylnehmer Nachdruck zu geben bestrebt ist. Beispielhaft für diese Vorgänge sei die Besetzung der Wiener Votivkirche genannt (siehe Der Votivkirchenschwindel: Kirche, Caritas und Diakonie packeln mit der Asylmafia): Ab Ende November 2012 halten sogenannte „Asylwerber“, organisiert und unterstützt von linken Berufsrevoluzzern und der Caritas, nach einem Demonstrationsmarsch aus dem Asylaufnahmezentrum Traiskirchen den Sigmund-Freud-Park vor der Wiener Votivkirche bzw. später das Innere der Kirche besetzt, wo sie seither „frierend“ und teilweise angeblich „im Hungerstreik“ ausharren. Diese Besetzung dauerte noch bis mindestens Mitte Februar 2013, wonach die Besetzer ins Servitenkloster übersiedelten, das ihnen Aufnahme zugesichert hatte.
Auch in Italien stieg der Druck: So gab es im November 2014 in Rom Unruhen wegen Gesundheits-, Belästigungs- und Kriminalitätsproblemen mit „Einwanderern“ im Asylantenzentrum von Tor Sapienza, einem von drei Aufnahmezentren in der Gegend, nachdem im September schon ein anderer Vorort protestiert hatte. Es wurde schon von einem „neuen italienischen Bürgerkrieg“ gesprochen, die Medien sagten, „daß das nur die Spitze des Eisbergs war, und daß das schwierige Zusammenleben zwischen Italienern und Einwanderern zur Explosion sozialer Spannungen geführt hat, die sich über die Jahre angesammelt haben.“ (Enza Ferreri am 15. Dezember 2014: Beginn eines italienischen Bürgerkriegs gegen die Einwanderung)
Einen Eindruck vom Verhalten der Bootsneger gibt dieses Video aus Süditalien, das allerdings erst am 1. Juni 2015 auf Youtube veröffentlicht wurde:
Auffallend war ab Herbst 2014, daß entgegen früherer Jahre, in denen der Flüchtlingszustrom im Sommer am stärksten war, während er in der kalten Jahreszeit wegen der ungünstigen Witterung im Mittelmeer stark nachließ, nun ein großer Teil der Asylanträge des Jahres 2014 in dessen letztem Quartal gestellt wurde. Da dies in die beginnende Adventzeit fiel, wurde unter kräftiger Mitwirkung kirchlicher und kirchennaher Gruppen mit der Anspielung auf die „Herbergsuche“ und das bevorstehende Weihnachtsfest kräftig moralische und emotionale Erpressung betrieben, um einheimische Widerstände gegen die Einrichtung von Asylquartieren niederzubügeln und an die Bereitschaft zur privaten Unterbringung von Asylanten zu appellieren (siehe z. B. meinen Artikel Way of Hope: die interkulturellen christlichen Bereicherungsförderer vom 30. Dezember 2014).
Gruppierungen wie „Way of Hope“ sind Teil eines unüberschaubaren Myzels letztendlich jüdisch inspirierter und teils auch finanzierter Aktivistengruppen, von denen man immer nur einzelne wahrnimmt und die für sich genommen klein sind, in Summe aber doch einige Wirkung haben. Am 13. April 2015 z. B. sind wir auf die Initiative „Flüchtlinge willkommen“ aufmerksam geworden, die im Internet für die private Unterbringung von Zudringlingen wirbt und auch welche vermittelt sowie Beratungsdienste und finanzielle Förderung anbietet, womit wohl hauptsächlich auf gutmenschlich-naive junge Leute abgezielt wird:
http://anonym.to/?http://www.flüchtlinge-willkommen.de/
http://anonym.to/?http://www.fluechtlinge-willkommen.at/
Dabei werden neue Euphemismen für „Flüchtlinge“ verwendet, nachdem auf „–linge“ endende Bezeichnungen oft einen negativen Beiklang haben (Mieslinge, Schwächlinge, Finsterlinge etc.). Jetzt nennt man sie bevorzugt „geflüchtete Menschen“ oder „Menschen, die geflüchtet sind“, womit auch vollendete Tatsachen suggeriert werden sollen: sie sind nicht mehr auf der Flucht, sondern haben sie bereits hinter sich und sind „angekommen“. Heute nennt man sie auch gern „Schutzsuchende“, „Kriegsvertriebene“, „Heimatvertriebene“ oder einfach „die Menschen“. („Verzweifelt“ ist auch so ein Moralerpresserwort in diesem Zusammenhang.)
Gar so groß ist der Erfolg von „Flüchtlinge willkommen“ ja offenbar nicht: damals am 13. April hatten sie in Deutschland gerade 24 „geflüchtete Menschen“ vermittelt und in Österreich 5. Am 3. September 2015 waren es in Deutschland 83 und in Österreich 52. Anscheinend waren ihnen diese mageren Zahlen dann peinlich und eine schlechte Werbung, denn als ich vorhin noch einmal reinschaute, um die aktuellen Zahlen zu erfahren, habe ich diese Angaben nicht mehr gefunden. Aber wie gesagt: in der Summe ist die Wirkung dieses Myzels nicht zu unterschätzen.
Ab Jahreswechsel 2014/15 begann dann so richtig die Propaganda wegen des angeblichen Massenersäufnisses von Bootsnegern im Mittelmeer („Massensterben im Mittelmeer“, „Mittelmeer als Massengrab“, „Mittelmeer-Urlauber schwimmen über Leichen“). Die angegebenen Opferzahlen steigerten sich auf bis zu 900 Tote im Fall einer angeblichen Bootskenterung Ende April 2015. Und obwohl auf den Bildern und Fernsehaufnahmen der Bootsinsassen überwiegend Neger gezeigt wurden, hieß es immer wieder, daß es „großteils Syrer“ seien, die die Flucht übers Meer riskierten.
Die Invasion über das Mittelmeer war bis mindestens Mai 2015 ein öffentliches Thema, wobei es im Nachhinein schwierig festzustellen ist, ab wann genau die Balkanroute in den Vordergrund rückte. Jedenfalls wurden Nachrichten über Bootsunglücke oder wenigstens „Rettungen“ von Negern im Mittelmeer so spärlich, daß ich mich schon darüber zu wundern begann, bis am 5. August doch wieder eine solche „Tragödie“ gemeldet wurde.
Zu dieser Zeit war die Kanakenflut durch die Balkanländer schon voll im Gange, und die genannten Zahlen für das Flüchtlingsaufkommen stiegen immer schneller. Während es im ganzen Jahr 2014 160.000 gewesen sein sollen, die über das Mittelmeer kamen, und es in Österreich bis Ende Oktober knapp 13.000 Asylanträge gab, wurden ab ca. Frühjahr 2015 in Österreich bis in den Sommer hinein ständig durchschnittlich etwa 300 Asylanträge pro Tag angegeben, was ich damals schon auf knapp 100.000 für das ganze Jahr hochgerechnet hatte. Und tatsächlich wurden in Deutschland etwa 800.000 für 2015 erwartet (jetzt auf eine Million hochgesetzt) und für Österreich mit 80.000 bzw. jetzt laut Christian Konrad 85.000.
Anfang August wurde in Bayern und Österreich die Einführung von Tempo 80 auf Autobahnen überlegt, weil die Schlepper so viele Flüchtlinge entlang von Autobahnen aussetzten, die dann herumirrten und sich und Autofahrer gefährdeten. In diesem Monat kamen nach offiziellen Angaben täglich zweitausend nach Serbien, wobei die wahre Zahl wahrscheinlich ein Mehrfaches davon war.
Am 4. September meldete der ORF, daß „Hunderte Migranten“ von Budapest aufgebrochen seien, um nach Österreich zu marschieren, und auf orf.at war von mehr als tausend die Rede
Am 11. September kamen innerhalb von 24 Stunden etwa 14.000 über die Grenze aus Ungarn nach Österreich und reisten nach Deutschland weiter.
Am 16. September meldete die „Kronen-Zeitung“, daß es im Irak Massendemonstrationen gegen die Regierung wegen der Korruption, Versorgungsmängeln, der allgemeinen Aussichtslosigkeit sowie wegen der Unfähigkeit bei der Bekämpfung der IS-Dschihadisten – verbunden mit der Drohung an die Regierung, nach Deutschland zu „flüchten“, falls keine Besserung eintrete.
Und jetzt droht Erdogan, den vier Millionen Zudringlingen, die sich in der Türkei breit gemacht haben und dort immer unbeliebter werden, freie Bahn nach Europa zu gewähren, dessen Politiker und Medien so tun, als wäre eine wirksame Abschottung der EU-Außengrenzen durch uns selber keine machbare oder berechtigte Option.
So wie dieser Völkerwanderungswahnsinn in der jüngsten Vergangenheit immer neue unerwartete Steigerungen erfahren hat, muß man für die weitere Zukunft auf alles gefaßt sein.
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Siehe auch:
Eva Herman zum Flüchtlingschaos
Barbara Lerner-Spectre: „Ohne Multikulturalismus wird Europa nicht überleben“ von Lucifex
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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.
Lucifex
/ April 8, 2018Den heutigen Beitragsschwerpunkt mit den drei Artikelnachveröffentlichungen zum Thema „Merkel – Flüchtlingstsunami von 2015“ habe ich als Hintergrundmaterial für Michael Walkers Rezension des Buches „Europas Dämme bersten: Ursachen, Hintergründe und Folgen des Flüchtlings-Tsunamis“ von Konrad Windisch gebracht, die ich als nächstes übersetzen werde.
Nachtrag – dieser Artikel ist inzwischen übersetzt:
„Europas Dämme bersten“: Eine Rezension
Sebastian Knoth
/ April 10, 2018Ein grosser Deutsch-Oesterreicher ist von uns gegangen.
Ruhe in Frieden Gerd. Oder reinkarniere am Besten schnell zu uns zurück.
Wir werden dich nie vergessen. Der Kampf geht weiter.
hildesvin
/ April 10, 2018Er war einer der Besten überhaupt. Bolschewikiblödia: „Honsik stammte nach eigener Aussage am 27. April 1992 vor dem Landesgericht Wien aus einer „Familie von anständigen Nationalsozialisten“; der KZ-Kommandant Amon Göth war sein Onkel,[2] was Honsik allerdings in einem Interview im Jahre 2005 bestritt.[3] “ – Nur war Amon Göth eine so reale Person wie Victor Frankenstein, Sherlock Holmes oder Lara Croft – Verwandtschaft zu Donald Duck oder Asterix und Obelix in Abrede zu stellen, ist ja wohl völlig normal …
branfendigaidd
/ April 13, 2018hildesvin: Dass Göth eine erfundene Figur sei, gehört zu den vielen Dingen, von denen ich bislang noch nie gehört oder gelesen habe. Gibt es dazu eine Quelle?
Meines Wissensstandes gab es ihn tatsächlich und er war auch ein wahrhaftiger Schweinehund, wofür ihn auch schon die NS-Regierung zur Verantwortung hatte ziehen wollen, wozu sie dann allerdings nicht mehr kam.
hildesvin
/ April 13, 2018Etliche Jahre war es bei Dikigoros sozusagen Standard, nun ist da nichts mehr zu finden, seltsamerweise, und bei fatalist wird es ab 2012 in ziemlicher Deutlichkeit erwähnt. Ich kann also nicht ausschließen, daß unsereiner, wie auch Dikigoros ( der wahrlich mit Vorsicht zu genießen ist), von interessierten Kreisen hinter die Fichte geführt wurde. Sollte ich mich auf Teufel komm raus festlegen müssen, wie bei den Mondlandungen, würde ich sagen, Mondlandungen ja, Amon Göth nein.
Lucifex
/ März 7, 2020Aus „Kleine Zeitung“, heute 7. März 2020: