Agobard von Lyon und die Ursprünge der feindlichen Elite

Von Dr. Andrew Joyce, übersetzt von Lucifex. Das Original Agobard of Lyon and The Origins of the Hostile Elite erschien am 2. November 2017 auf The Occidental Observer. (Link zum Sebastian-Kurz-Zitat am Schluß vom Übersetzer eingefügt.)

Als Teil der Einführung zu meinem in Kürze erscheinenden Essay-Sammelband Talmud and Taboo habe ich eine Übersicht über entscheidende Entwicklungen in der historischen Beziehung zwischen Juden und Europäern eingefügt. Im Laufe dieser Übersicht hebe ich die historische Unterdrückung europäischer Reaktionen auf jüdisches Gruppenverhalten hervor, ein wichtiger und beständiger Aspekt jüdisch-europäischer Interaktionen. Diese Unterdrückung, dieses Tabu, als Ding an sich, wird tendenziell weniger erforscht und verstanden, verglichen mit der Aufmerksamkeit, die offenkundigeren Manifestationen des jüdischen Einflusses gewidmet wird (z. B. durchsetzungskräftiges Handeln bei der Beeinflussung der Einwanderungskontrolle), aber ihre Betrachtung ist entscheidend für ein vollständiges Verständnis von Juden als eine feindliche Elite. Eine funktionierende theoretische Definition dessen, was mit „Juden als feindliche Elite“ gemeint ist, ist natürlich ebenfalls notwendig und wird hier nicht nur als die Bedeutung angenommen, daß Juden historisch gegen die Interessen der europäischen Massen standen bzw. diesen feindlich gewesen sind, sondern auch, daß Juden direkten Zugang zu politischer Macht oder bedeutenden Einfluß auf europäische Eliten, die welche besaßen, gehabt haben. Während ich die Einführung zu Talmud and Taboo schrieb, befaßte ich mich vorrangig mit den Ursprüngen des jüdischen Erwerbs dieser Macht oder dieses Einflusses in Europa, mit der Art ihres Ausdrucks und mit ihrer Evolution im Laufe von Jahrhunderten. Aufgrund von Platzbeschränkungen in der Einführung zu Talmud and Taboo möchte ich hier die Gelegenheit ergreifen, auf ein solches Beispiel näher einzugehen.

Bis dato ist unser bestes Verständnis moderner jüdischer politischer Strategien im Kontext des „Tabus“ in Kapitel 6 von Kevin MacDonalds Separation and Its Discontents: Toward an Evolutionary Theory of Anti-Semitism mit dem Titel Jewish Strategies for Combatting Anti-Semitism zu finden. Ein Abschnitt befaßt sich mit „Politischen Strategien zur Minimierung des Antisemitismus“. MacDonald merkt an, daß Juden flexible Strategen in der politischen Arena gewesen sind, unterstützt durch einen IQ, der beträchtlich über dem kaukasischen Mittel liegt, und argumentiert, daß die Grundlagen für den jüdischen Einfluß Reichtum, Bildung und gesellschaftlicher Status gewesen sind.[1] Heute setzen Juden diesen Einfluß ein, um eine negative Diskussion über ihre Gruppe zu unterdrücken, und zeitweise zur Unterdrückung überhaupt jeglicher Diskussion über Juden. MacDonald zeigt auf, daß dies normalerweise mittels umfangreicher gemeinschaftlicher Unterstützung für „Selbstverteidigungskomitees“ getan wird, die ein Merkmal jeder Diaspora-Population sind. Diese Komitees betreiben immer Lobbyarbeit bei Regierungen, nützen und beeinflussen Rechtssysteme, produzieren pro-jüdische und pro-multikulturelle Propaganda und finanzieren pro-jüdische Kandidaten oder Initiativen. Eine weitere ihrer lebenswichtigen Funktionen ist es gewesen, „Antisemiten“ zu überwachen und aufzudecken und Rechtssysteme zu benutzen, um individuelle Bestrafungen zu verlangen, womit sie ein Exempel an Individuen statuieren und dadurch eine abschreckende Atmosphäre für den Rest der Bevölkerung erzeugen.

Es erübrigt sich fast zu sagen, daß Juden in der Neuzeit sehr erfolgreich darin gewesen sind, Antisemitismus zu einem anrüchigen und widerwärtigen Unterfangen zu machen. Vielleicht mehr als jedes andere Beschämungsmittel können Vorwürfe wegen Antisemitismus sozial und beruflich verheerend sein. Akademische Studien, die argumentieren, daß Antisemitismus eine rationale und verständliche Grundlage hat, wie MacDonalds Werk, werden in einer unaufhörlichen Bemühung zur Aufrechterhaltung der jüdischen Kontrolle über Narrative betreffend ihre Gruppe und zur Abwendung von Feindlichkeit ihr gegenüber überwacht und aus dem wissenschaftlichen Diskurs ausgeschlossen. Eine grundlegende Idee, die die Schaffung dieses modernsten Tabus untermauert, ist, daß Antisemitismus ein persönlicher Makel ist, der auf eine psychiatrische Störung hindeutet und eine soziale Verirrung ist, wie von den Schriften der  Frankfurter Schule für Sozialforschung verkörpert. Trotzdem sie eine fast monolithische Position im öffentlichen Denken der meisten europäischen Populationen erlangt haben, ist es besonders bemerkenswert, daß solche Konzeptionalisierungen des Antisemitismus als irrationale und unerklärliche Form von psychosozialer Krankheit extrem jungen Datums sind und erst in den letzten sechzig Jahren von einer Gruppe jüdischer Intellektueller entwickelt wurden – besonders von jenen am Nexus von Psychoanalyse und Frankfurter Schule.

Diese Umdeutung des europäischen Verständnisses des Antisemitismus ist nicht nur am jüdischen Einfluß in der akademischen Welt, in den Medien und in der Entwicklung der Gesellschaftspolitik gelegen, sondern auch an einer allgemeinen Unwissenheit unter Europäern über die historischen Erfahrungen ihrer Vorfahren. Europäer können mit der Frage des jüdischen Einflusses nicht klarkommen, indem sie rein dessen zeitgenössische Manifestationen konfrontieren – sie müssen sich mit den Erfahrungen ihrer Vorfahren befassen und verstehen, wie und warum sie Juden als feindliche Elite betrachteten.

All diese Betrachtungen führten mich zu einer Frage: wann und wie hat diese „feindliche Elite“ begonnen? Obwohl jüdischer Einfluß während des Bestehens des Römischen Reiches bemerkt wurde, schloß ich diesen Zeitraum aus einer Anzahl von Gründen aus meinen Überlegungen aus. Der erste war, daß ich eine enge zusammenhangliche Nähe zu gegenwärtigen Bedingungen wollte; in anderen Worten, als absolutes Minimum hielt ich es für notwendig, daß ich ein frühes Beispiel für jüdischen Einfluß finden sollte, das dennoch genug Merkmale der modernen Erfahrung widerspiegelt, um im Vergleich in breitem Sinne gültig zu sein. Trotz einer Ausbreitung von Auslandsjudengemeinden während des Römischen Reiches, oder zumindest bis zur Plünderung Jerusalems durch Titus 70 n. Chr., konnten Juden als vorwiegend nationales Volk statt als Diaspora betrachtet werden. Man könnte somit argumentieren, daß die Beziehungen zwischen dem Römischen Reich und jüdischen Populationen auf einer gewissen Ebene im Rahmen der traditionellen Diplomatie und Machtbeziehungen verstanden werden könnten.

Erst nach Roms Zerstörung des Zweiten Jüdischen Gemeinwesens im Ersten Jahrhundert führte die Exilperiode bedeutend neuartige Formen jüdischer politischer Aktivität herbei. Diese politischen Aktivitäten wurden auch einheitlich, wobei Amichai Cohen und Stuart Cohen über die neue Diaspora bemerken: „Ungeachtet Variationen, die von großen Unterschieden der Örtlichkeit und Situation diktiert wurden, entwickelten und verfeinerten alle jüdischen Gemeinschaften eine bemerkenswert ähnliche Reihe breiter [politischer] Strategien.“[2] Der zweite Grund hängt mit dem ersten in dem Sinne zusammen, daß diese jüdischen politischen Strategien in einem breiten geographischen Gebiet Europas präsent sein mußten. Diese Breite der geographischen Verteilung und die nachfolgende Ausweitung der jüdischen Interaktionen mit europäischen Populationen fanden erst nach dem Fall des Römischen Reiches statt. Ein dritter und letzter Grund für die Weglassung des Zeitraums des Römischen Reiches war, daß meine Vorbedingung der engen zusammenhanglichen Nähe erforderte, daß die Nationalstaaten von heute, zumindest in ihrer prototypischen Form, in breitem Sinne erkennbar sein sollten. Und schließlich sind die Juden des westgotischen Spanien, wenngleich reich, mächtig und unglaublich feindselig, unberücksichtigt geblieben, weil es ihnen nicht gelungen war, eine Beziehung zu den westgotischen Eliten herzustellen. Dies hat in höchst beachtenswerter Weise dazu geführt, daß die Juden eine Austausch-Elite unterstützt hatten – moslemische Invasoren.[3]

Diese oben erwähnte Anzahl „breiter politischer Strategien“ erfordert weitere Ausführungen. In Ermangelung eines Staates und darauf beharrend, von ihren Wirtsnationen getrennt zu bleiben, entwickelten jüdische Diasporapopulationen einen indirekten und zuweilen sehr abstrakten Politikstil, um ihre Interessen zu fördern. In jüdischen Quellen wurde er als shtadtlanut („Fürsprache“ oder „Bittstellung“) bekannt und stellte eine persönliche und sehr engagierte Form der Diplomatie oder Staatskunst dar, die, in den Worten der Cohens, „dem Überzeugen Priorität einräumte.“[4] In der Neuzeit sind uns solche shtadlans wie die Anti-Defamation League und AIPAC bekannt. Diese Körperschaften behaupten, alle Juden und die Interessen aller Juden zu vertreten, und tun das, wenn sie mit Regierungen von Wirtsnationen oder anderen Zweigen der weißen Elite interagieren, bei ihnen Fürsprache einlegen oder sie „überzeugen.“ Jedoch ist der shtadlan als große formelle Körperschaft oder Komitee eine relativ moderne Entwicklung und war eine notwendige Reaktion auf das Ende der absoluten Monarchie am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts (und auf den entsprechenden Aufstieg der parlamentarischen Demokratie und des modernen Staates.) Vor ca. 1815 verfolgten Juden oft ihre Interessen mittels einer kleinen Zahl sehr reicher und „überzeugender“ individueller shtadlans, die persönliche Beziehungen zu einem König, Fürst oder anderen mächtigen Mitgliedern der europäischen Elite zu bilden pflegten. Dies war am ausgeprägtesten in der frühen Neuzeit, als Hofjuden mit europäischen Monarchen Privilegien und Schutzmaßnahmen für Juden aushandelten. Ein hervorragendes Beispiel ist jenes von Daniel Itzig (1723 – 1799), dem Hofjuden der Könige Friedrich II., dem Großen, und Friedrich Wilhelm II. von Preußen, der seinen Reichtum und Einfluß benutzte, um diese Monarchen zu überreden, viele Einschränkungen für preußische Juden abzuschaffen und ihnen eine Reihe von Privilegien zu gewähren. Einfach ausgedrückt bedeutete die Konzentration der Macht bei Individuen, daß über jüdische Interessen ebenfalls von Individuen verhandelt werden konnte.

Obwohl wir immer noch Echos der alten shtadlans in Individuen wie George Soros oder Sheldon Adelson sehen mögen, erforderte jedoch die Streuung der politischen Macht nach dem Zusammenbruch der absoluten Monarchien eine größere Zahl jüdischer „Überzeuger“, was somit die Entwicklung der modernen jüdischen „diplomatischen“ Organisation notwendig machte. Natürlich bestreitet die Mehrheit dieser modernen Körperschaften heftig ihre „diplomatische“ oder politische Funktion und zieht es vor, sich als Vereinigungen für „Selbstverteidigung“ oder ähnliche Abstraktionen zu bezeichnen. Zum Thema shtadtlanut hat Samuel Freedman argumentiert, daß die Juden „sich mit einem ‚Krisenmodell‘ in der Gemeinschaftsbildung verheiratet haben, bei dem entweder Holocaust-Gedenken oder Bekämpfung von Antisemitismus der Existenzgrund der größten gemeinschaftlichen Organisationen ist, vom Simon Wiesenthal Center bis zum American Jewish Committee.“ Diese Tarnung tieferer politischer Interessen sollte als Kombination von Täuschung (der Europäer) und Selbsttäuschung (unter manchen Juden) in der breiteren jüdischen Strategie gesehen werden, oder zumindest als Mittel, das dazu bestimmt ist, die Rekrutierung von „Überzeugern“ zu fördern. Juden (zumindest diejenigen, die nicht bewußt Täuschung betreiben) und Europäer werden somit glauben gemacht, daß solche Körperschaften notwendig sind, um eine verwundbare Gemeinschaft in der Krise zu verteidigen und zu schützen, wo ihre Hauptfunktion in Wirklichkeit die Förderung der Interessen einer extrem reichen, kulturell unverwundbaren und politisch mächtigen Gemeinschaft ist – einer feindlichen Elite.

Auf der Suche nach den Ursprüngen der feindlichen Elite suchte ich daher nach dem frühestmöglichen Beispiel einer jüdischen Diasporagemeinschaft, in der shtadtlanut in Erscheinung trat – die Erlangung von Privilegien und Schutzmaßnahmen von einer europäischen Elite, gegen die Interessen der Massen einer bestimmten europäischen Population. Obwohl ich weitere Anregungen von Lesern sehr begrüßen würde, betrifft der früheste überzeugende Fall, auf den ich gestoßen bin, jenen der karolingischen Dynastie während der Lebenszeit von Erzbischof Agobard (ca. 779 – 840).[5] Agobard war ein in Spanien geborener Priester und Erzbischof von Lyon während der karolingischen Renaissance. Als furchtloser Polemiker gewann Agobard Ruhm und Bekanntheit zu seiner Lebenszeit – und einen Platz bei der Nachwelt -, indem er seine Gegnerschaft zum jüdischen politischen Einfluß im fränkischen Königreich ausdrückte. Agobards spanische Herkunft ist wichtig. Bernard Bachrach merkt an, daß Agobard sich des Ausmaßes und der Wirkung des jüdischen Einflusses sehr bewußt gewesen sein wird, und schreibt: „Agobard wurde in der spanischen Mark Septimanien geboren, wo die Juden extrem mächtig waren. … Er war sich der Macht bewußt, die die Juden der Narbonnaise jahrhundertelang ausgeübt hatten.“[6]

Der fränkische Kontext, in dem Agobard sich befand, trug ebenfalls zu einem unvermeidlichen Zusammenprall in Lyon bei. Obwohl manche der frühen Karolinger die stetige Ausweitung der jüdischen Wirtschaftsaktivität im fränkischen Königreich passiv geduldet hatten, „systematisierte“ Kaiser Ludwig der Fromme (778 – 840) eine „pro-jüdische Politik“, indem er frühere Einschränkungen für Juden beseitigte oder mißachtete und eine Charta erließ, die ihnen eine Anzahl von Privilegien und Schutzvorkehrungen gewährte.[7] Kenneth Stow bemerkt: „Die Privilegienchartas, die Ludwig der Fromme jüdischen Kaufleuten gewährte, waren die Vorläufer aller anderen, welche die Juden im mittelalterlichen Europa erhalten sollten.“[8] Im Wesentlichen ist das, was wir hier sehen, die Geburt der formellen, symbiotischen Beziehung zwischen Juden und eigennützigen europäischen Eliten. Die Charta von Ludwig dem Frommen setzte Gesetze in Kraft, die Juden schützten und auch einen Verwaltungsapparat zur Durchsetzung seiner Politik entwickelten – hauptsächlich mittels des Amtes des magister Judaeorum. Ludwig förderte die jüdische Wirtschaftsaktivität im Glauben, daß er persönlich dadurch bereichert werden würde.

Diese „Förderung“ beinhaltete einige sehr dunkle Aspekte. Insbesondere gehörte dazu, daß er bei dem unglaublich feindseligen und oft illegalen Verhalten der Juden in seinem Reich wegschaute. Bachrach beschreibt die Juden von Lyon als „militant, aggressiv und mächtig“ und merkt an, daß Ludwig und seine Beamten „offensichtlich krasse Verletzungen des Gesetzes durch jüdische Sklavenhändler ignorierten, die christliche Sklaven kauften und verkauften und christliche Jugendliche für die moslemischen Märkte in Spanien entführten und kastrierten.“[9] Jüdischer Sklavenhandel war natürlich nichts Neues, genauso wenig war es ungewöhnlich, daß europäische Eliten Juden erlaubten, mit Sklaven zu handeln. Papst Gelasius (Regierungszeit 492 – 496) hatte den Juden formell erlaubt, Sklaven aus Gallien nach Italien zu bringen, und Karl der Große hatte Juden in der Mitte des achten Jahrhunderts ebenfalls den illegalen Handel mit Sklaven erlaubt.[10] Die spanischen Juden des zehnten Jahrhunderts machten den Großteil ihres Vermögens mit dem Verkauf slawischer Sklaven an die Kalifen von Andalusien.[11] William Phillips argumentiert, daß Juden zur Zeit von Ludwig dem Frommen unter den Sklavenhändlern „überwogen“, die das moslemische Spanien belieferten.[12] Was diesen Zeitraum jedoch wahrhaft von früheren Tolerierungen abhob, war die Tatsache, daß es Allgemeinwissen geworden war, daß Juden unter Ludwig aktiv und straflos Christen entführten, kastrierten und verkauften – etwas, das nicht nur in fränkischen Ländern nominell illegal war, sondern in der gesamten christlichen Welt. Und hier betritt Agobard die Bühne.

Laut Jeffrey Cohen begann Agobard um das Jahr 822 in Lyon eine Kampagne gegen die Juden, die auf seinem „Entsetzen über Hinweise, daß Juden einen gesellschaftlichen Status genossen, der über jenem von Christen stand“ beruhte.[13] Sein Hauptfokus war von Anfang an das Thema des jüdischen Handels mit christlichen Sklaven. In einem Brief mit dem Titel “Über die Unverfrorenheit der Juden”, der 826/827 an Ludwig den Frommen geschickt wurde, erläuterte Agobard:

Ein gewisser Mann aus Cordoba traf auf der Flucht aus Spanien ein. Er sagte, daß er 24 Jahre zuvor als kleiner Junge von einem gewissen Juden aus Lyon gestohlen und verkauft worden sei, und daß er dieses Jahr mit einem anderen Jungen aus Arles, der sechs Jahre zuvor in gleicher Weise von einem Juden gestohlen worden war, geflohen sei. Als wir diejenigen ausfindig machten, die dem Mann aus Lyon bekannt waren, sagten manche, daß andere von diesem gleichen Juden gestohlen und andere gekauft und verkauft worden waren, und daß in diesem Jahr ein anderer Junge von einem Juden gestohlen und verkauft worden war. In diesem Moment wurde entdeckt, daß viele Christen von Christen verkauft und von Juden gekauft werden, und daß viele unaussprechliche Dinge von ihnen begangen werden, die zu übel sind, um sie niederzuschreiben.

Agobard betont weiters, zu seiner Kampagne gehöre das Predigen „zu Christen, daß sie nicht christliche Sklaven [an Juden] verkaufen sollten; daß sie diesen Juden nicht erlauben sollten, Christen nach Spanien zu verkaufen, noch sie als bezahlte Hausdiener zu besitzen.“

Agobard und seine Mitarbeiter begannen anscheinend auch damit, gezielt Sklaven von Juden ausfindig zu machen und zu taufen, damit sie unter den nominellen Schutz des Gesetzes kämen und von der jüdischen Sklaverei befreit wären.[14] Agobards entscheidender Irrtum war zu glauben, daß das Gesetz durchgesetzt werden würde. Obwohl er sich des jüdischen Reichtums und der jüdischen Macht bewußt war, stellte er sich etwas sehr Neuem entgegen – der Geburt der feindlichen jüdischen Elite. Juden hatten mittels einer prototypischen Form von shtadtlanut eine Allianz mit Ludwig dem Frommen geschlossen, und ihre sofortige Reaktion, als sie vom Beginn von Agobards Kampagne hörten (und insbesondere davon, daß Agobard einen Sklaven getauft hatte und schützte, der einem Juden gehörte), bestand darin, sich an ihren königlichen Verbündeten zu wenden. Ludwig, der befürchtete, daß die wirtschaftliche Grundlage seines gegenseitigen Arrangements mit den Juden von dem rebellierenden Priester untergraben würde, kam dem bereitwillig nach und entsandte den magister Judaeorum, um Agobard auf Linie zu bringen.

Agobards Schwierigkeit, mit dem spirituellen und ethnischen Verrat des Kaisers klarzukommen, ist in seinem Brief offensichtlich, und einige Zeit lang scheint er nach mehrfachen Erklärungen dafür gesucht zu haben, daß Ludwig nicht die Partei seines eigenen Volkes ergriffen hatte. Als ich dies kürzlich las, wurde ich recht emotional, als ich darüber nachdachte, daß wir Europäer über tausend Jahre später immer noch Mühe damit haben, mit dem Ausmaß des Verrats unter unseren Eliten klarzukommen – Agobards Worte lesen sich sowohl tragisch naiv wie auch unheilvoll prophetisch. Beginnend mit seinem Unverständnis, daß Ludwig den Juden eine formelle Charta erlassen würde, schreibt Agobard:

Als die Juden erstmals zu mir kamen, gaben sie mir eine Botschaft in Eurem Namen, und eine weitere dem Mann, der den Distrikt von Lyon anstelle des Hofes regiert; [diese Botschaft] wies ihn an, den Juden gegen mich zu helfen. Wir glaubten absolut nicht, daß solche Nachrichten wie diese Eurem Urteil entspringen, obwohl sie in Eurem geheiligten Namen verlesen wurden und mit Eurem Ring gesiegelt waren. Die Juden begannen mit einer gewissen abstoßenden Frechheit zu toben und drohten, daß uns jede Art von Verletzung durch die Agenten zugefügt würde, die sie bekommen hatten, um Rache an Christen zu nehmen. Nach ihnen traf Evrard [der magister Judaeorum] ein und wiederholte dasselbe und sagte, daß Euer Majestät wegen der Juden wahrlich zornig auf mich seien. Dann trafen die vorerwähnten Agenten ein und hielten in ihren Händen einen Steuercode (?) (stipendialis tractoria) und eine kaiserliche Verordnung von Sanktionen, von der wir nicht glauben, daß sie auf Eure Anordnung hin existiert. [Hervorhebung von mir (d. h., Andrew Joyce)]

Zum Unglück für Agobard wurde er auf Veranlassung der Juden vor Gericht geladen. Bernard Bachrach kommentiert: „Die Juden… wurden machtvoll durch einen starken Anwalt vertreten. Sie hatten auch einflußreiche Freunde bei Gericht. … Das Gericht entschied nicht nur gegen Agobard, sondern der Kaiser fügte noch die persönliche Demütigung hinzu, ihn brüsk aus dem Palast zu entlassen. Ludwig gab den Juden ein Diplom, welches das kaiserliche Siegel trug und ihren Sieg bezeugte.“[15] Weiterhin in seiner Überzeugung verharrend, daß der Kaiser keinesfalls gemeinsame Sache mit den Juden gegen sein eigenes Volk machen konnte, hielt Agobard weiterhin Predigten und schrieb an Ludwig, um sich zu erklären (wie in den obigen Auszügen aus einem solchen Brief zu sehen ist). Er beharrte darauf, daß Ludwig fehlinformiert gewesen sei oder daß die Verordnungen, die sein Siegel trugen, Fälschungen seien.[16] Bachrach schreibt, daß Agobard glaubte, Ludwig und andere Eliten am Hof „seien entweder Schachfiguren jüdischer Interessen oder würden aus einem Mißverständnis der Situation handeln.“[17] Was er nicht berücksichtigte, war die Möglichkeit, daß diese Gestalten bereitwillige Komplizen der Juden waren und gemeinsam mit diesen eine feindliche Elite bildeten.

Die Geduld der feindlichen Elite nutzte sich schließlich ab. Als der missi dominici [Gesandte des Herrschers] nach Lyon aufbrach, „mit einer Fülle pro-jüdischer Dokumente und reichlich Befugnissen zur Durchsetzung der Regierungspolitik, floh Agobard.“[18] Agobard merkte aus seinem Exil an: „Die Juden waren maßlos erfreut.“ Er fügte hinzu, daß viele seiner Mitarbeiter „flohen oder verhaftet wurden.“ Priester, die ihm gegenüber loyal waren, wurden von Juden und königlichen Agenten bedroht, und als Folge davon „wagten sie nicht, ihre Gesichter zu zeigen.“ Nachfolgende Bemühungen, sich dem jüdischen Einfluß in den fränkischen Ländern entgegenzustellen, wurden in abstraktere und indirektere Formen gezwungen, statt „sich offen gegen die kaiserliche Politik zu stellen oder die Juden direkt anzugreifen.“[19] Jeffrey Cohen bemerkt, daß Agobard letztendlich völlig darin scheiterte, die karolingische Judenpolitik zu ändern oder ihre weitere Evolution zu verhindern.[20] Trotz seines Scheiterns ging Agobard als symbolhafte Hassfigur in das jüdische Bewußtsein ein, wobei der jüdische Aktivist und Historiker des 19. Jahrhunderts Heinrich Graetz ihn mit dem „schurkischen Haman“ aus dem Buch Esther verglich.[23] Er wurde erst aus der bitteren Weite der jüdischen Erinnerung verdrängt, als das zwanzigste Jahrhundert den Juden einen neuen „Haman“ lieferte, und ein neues Kapitel in ihrer tränendrüsigen selbstverfaßten Geschichte.

Die hier umrissene Geschichte ist aus einer Anzahl von Gründen in der Historie der Judenfrage bedeutend. Der erste ist, daß sie ein sehr frühes westeuropäisches Beispiel für nichtreligiöse Interessenkonflikte ist, womit ich meine, daß – obwohl wir zwei Religionsgemeinschaften in Konfrontation miteinander sehen – die Grundlage für diese Konfrontation nicht im Spirituellen wurzelt. Wie Jeffrey Cohen einräumt, „liefen [Agobards] wohlbekannte Beschwerden hinsichtlich der Juden kaum auf eine systematische theologische Erörterung hinaus.“ Anstelle von Theologie sprechen seine Beschwerden „eine Anzahl spezifischer, praktischer Probleme an.“[22] Diese „spezifischen, praktischen Probleme“ betrafen die jüdische Feindseligkeit gegenüber Europäern, die Mißhandlung von Europäern durch Juden und das Ausmaß des jüdischen Reichtums, Privilegs, Schutzes und politischen Einflusses in europäischen Gesellschaften. Diese Probleme sind mehr als die angeblichen „Vorurteile“, „Neurosen“ oder „religiösen Pathologien“, die von jüdischen Intellektuellen postuliert werden, die beständigen Elemente gewesen, die der Judenfrage seit mehr als tausend Jahren zugrunde gelegen sind. Sie provozierten eine gänzlich rationale Reaktion – europäische Bemühungen, sich zu wehren, oder, wie es schließlich genannt werden sollte, „Antisemitismus.“

Vielleicht der wichtigste Aspekt von Agobards Geschichte ist, daß sie die Ursprünge eines der unangenehmsten Aspekte des jüdischen Einflusses enthüllt – dessen Stützung auf die Kooperation mit unseren eigenen Eliten. Nur indem sie eine symbiotische Beziehung mit unseren eigenen korrupten Herrschern eingehen, können Juden vollen Zugang zur Macht und zu deren strafloser Ausübung gewinnen. Von daher sollten wir in dem Verständnis wachsen, daß zur Beantwortung der Judenfrage notwendigerweise eine Befassung mit der Frage gehören wird, wie wir uns regieren und nach welchen Qualifikationen wir unsere Eliten auswählen. Falls Weiße ein schwaches Gefühl des Ethnozentrismus und ein hohes Gefühl des Individualismus haben (sicherlich im Vergleich zu Juden und anderen Nichtweißen), dann sollte dies eine Diskussion darüber provozieren, wie man das Schicksal unserer Herrscher oder Regierungen mit unserem Volk verknüpft. In alten Zeiten führten sowohl keltische wie auch nordische Gesellschaften diese Idee zu einem Extrem und opferten ihre Könige in Zeiten der Hungersnot oder Härten (siehe zum Beispiel die Ynglinga Saga). Das Schicksal des Königs war ganz wörtlich an das Volk gebunden – wenn das Volk litt, würde der König mehr leiden als irgendjemand sonst. Sowie die Zeit voranschritt, richteten Könige sich in ihrer Hierarchie gemütlich ein, ihre Paläste wurden immer größer und immer weiter entfernt. Dann kamen die Parlamente und die Politiker, auch sie immer ferner von den Bedürfnissen der Massen und von der Richtung ihrer Interessen. Die Rechenschaftspflicht wurde in allen Instanzen auf Nichts reduziert.

Um zum Abschluß zu kommen, während ich dies schreibe, erreichen mich Nachrichten aus Österreich. Das Knabenwunder Sebastian Kurz gibt eine Erklärung heraus: „Der Kampf gegen den Antisemitismus und unsere Politik der Null-Toleranz gegen alle antisemitischen Tendenzen ist sehr wichtig für mich. Es handelt sich um eine klare Vorbedingung für eine Koalition unter meiner Leitung.“

Oh Agobard, mein Bruder aus vergangenen Jahrhunderten, ich würde deine Gefühle des Unglaubens teilen, hätte ich nicht gesehen, wie sich derselbe Verrat seit tausend Jahren und mehr abgespielt hat.

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[1] K. MacDonald, Separation and Its Discontents: Toward an Evolutionary Theory of Anti-Semitism (2004), S. 227.

[2] A. Cohen & S. Cohen, Israel’s National Security Law: Political Dynamics and Historical Development (New York: Routledge, 2012), S. 31.

[3] P. Johnson, A History of the Jews (London: Weidenfeld & Nicolson, 1987), S. 177.

[4] A. Cohen & S. Cohen, Israel’s National Security Law: Political Dynamics and Historical Development (New York: Routledge, 2012), S. 31.

[5] Es hat einige Anregungen gegeben, daß Juden im merowingischen Gallien enge Beziehungen genossen und Schutz erwarben, aber die Details sind zu vage, als daß irgendwelche soliden Schlußfolgerungen über das Ausmaß des jüdischen Einflusses in diesem Zeitraum gezogen werden könnten. Siehe I. Moreira, Dreams, Visions, and Spiritual Authority in Merovingian Gaul (Ithaca: Cornell University Press, 2000), S. 101.

[6] B. S. Bachrach, Early Medieval Jewish Policy in Western Europe (Minneapolis: University of Minnesota Press, 1977), S. 102.

[7] Ebd., S. 104.

[8] K. Stow, Alienated Minority: The Jews of Medieval Latin Europe (Cambridge: Harvard University Press, 1992), S. 59.

[9] Bachrach, Early Medieval Jewish Policy in Western Europe, S. 104.

[10] I. Abrahams, Jewish Life in the Middle Ages (London: Began Paul, 2005), S. 114.

[11] Ebd.

[12] W. D. Phillips, Slavery in Medieval and Early Modern Iberia (Philadelphia: University of Pennsylvania Press, 2014), S. 59.

[13] J. Cohen, Living Letters of the Law: Ideas of the Jew in Medieval Christianity (Berkeley: University of California Press, 1999), p. 133.

[14] Bachrach, Early Medieval Jewish Policy in Western Europe, S. 99.

[15] Ebd, S. 100.

[16] Ebd.

[17] Ebd, S. 101.

[18] Ebd.

[19] Ebd.

[20] Cohen, Living Letters of the Law: Ideas of the Jew in Medieval Christianity, S. 133.

[21] Ebd.

[22] Ebd, S. 123 & 132.

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Siehe auch:

Gedanken zum jüdischen Einheiraten in einheimische Eliten von Andrew Joyce

Hintergrund zur Magna Carta von Andrew Joyce

Juden und Schußwaffenkontrolle: Eine Reprise von Andrew Joyce

Die andere rassistische Vetternwirtschaft von Andrew Hamilton

Juden und die Sklaverei: Drei Bücher der Nation of Islam von Andrew Hamilton

Teuflische Passion: Ariel Toaffs „Blood Passovers“ von Andrew Hamilton

Das maurische Spanien: Ein erfolgreiches multikulturelles Paradies? (Teil 1) und Teil 2 von F. Roger Devlin

Haman: Erbe Amaleks von Rabbi Shraga Simmons

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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

7 Kommentare

  1. Im Zusammenhang mit dem von Juden unterstützten Austausch der westgotischen Eliten in Spanien durch moslemische ist weiters beachtenswert, daß die maurischen Invasoren – wie unter anderem im oben verlinkten Andalusien-Zweiteiler von F. Roger Devlin beschrieben – auch von einem unzufriedenen Teil des westgotischen Adels unterstützt wurden, der gegen König Roderich und dessen Fraktion rebellierte und sich dabei Hilfe von den Mauren erwartete.

    Im Abschnitt Conquest of Al-Andalus im englischen Wiki-Artikel über den maurischen Heerführer Musa bin Nusayr, der die Invasion von 711 geleitet hatte, steht, daß dieser sich erst zur Überquerung der Straße von Gibraltar entschloß, nachdem ein westgotischer Adeliger, Graf Julian von Ceuta, ihn zur Invasion in Iberien ermutigt und ihm sowohl von den Reichtümern und der Schönheit des Landes wie auch von der Ungerechtigkeit des Königs erzählt hatte, unter dem das Volk leiden solle. Der Legende zufolge wünschte Julian den Fall des westgotischen Königreichs, weil König Roderich seine Tochter vergewaltigt hatte.

    Hier haben wir also wieder einmal einen Fall, wo das Schicksal eines ganzen Volkes und seines Landes sehr zum Schlechteren gewendet wurde (in diesem Fall für sieben Jahrhunderte) wegen der internen Rivalitätskämpfe seiner Alphapaviane.

    • pils

       /  November 8, 2017

      „…daß dieser sich erst zur Überquerung der Straße von Gibraltar entschloß, nachdem ein westgotischer Adeliger, Graf Julian von Ceuta, ihn zur Invasion in Iberien ermutigt und ihm sowohl von den Reichtümern und der Schönheit des Landes wie auch von der Ungerechtigkeit des Königs erzählt hatte, unter dem das Volk leiden solle…“

      Hat sich das wirklich so zugetragen. Oder ist das immer die selbe Masche von denen um Invasion in Gang zusetzen so wie 2015?

  2. feld89

     /  November 8, 2017

    Hat dies auf volksbetrug.net rebloggt.

  3. @ pils: Ich glaube, irgendwo anders ebenfalls eine Darstellung in dem Sinne gelesen zu haben, daß die maurischen Invasoren von einer gegen den König rebellierenden Fraktion des spanisch-westgotischen Adels ins Land geholt worden seien, wobei ich aber nicht mehr weiß, wo das war. Ins Bild passen würde es, nachdem immerhin auch z. B. Richard Löwenherz zu einer Zeit, als er noch nicht König Englands war, mit dem französischen König gegen seinen eigenen Bruder paktiert hat, als dieser englischer König war.

    Jedoch habe ich heute auf der Suche nach einer weiteren Schilderung des Beginns bzw. der Vorgeschichte der Maureninvasion in Spanien im Buch „Auf den Spuren der Goten“ von Hermann Schreiber (Weltbild Verlag 1993, Ur-Copyright 1977 Drei Ulmen Verlag, ISBN 3-89350-555-5) im Kapitel „Die Pfeilwolken von Xerez“ eine Beschreibung gefunden, derzufolge das mit dem westgotischen Grafen Julian auf eine arabische Geschichtsausschmückung zurückgehen soll und es vielmehr aus Spanien nach Nordafrika geflohene Juden gewesen sein sollen, die die Araber zur Invasion angestachelt haben sollen (aus „Rache“ wegen angeblicher Verfolgungen in Spanien).

    Interessant ist diese Darstellung unter anderem auch deswegen, weil darin die jüdische Rolle bei der Invasion von einem offenbar philosemitisch-judenapologetischen Autor beschrieben wird, der zum Beispiel als Motiv für die Judenverfolgungen das gängige Mem vom „Sozialneid“ der geschäftlich weniger erfolgreichen Goyim anführt, obwohl er zuvor auch dieselben Sklavenhalterpraktiken der Juden wie im Agobard-Beispiel erwähnt.

    Hier ist der betreffende Auszug, wie er ab Seite 293 in diesem Buch steht:

    Eine erste dokumentarische Erwähnung größerer Judengemeinden in Spanien haben wir in christlichen Vorschriften aus dem Jahre 306 vor uns. Das Konzil von Elvira in Andalusien bestimmte in diesem Jahr im Rahmen von Maßnahmen, die sich vor allem gegen das damals noch mächtige Heidentum richteten, unter anderem auch, daß katholische Mädchen weder mit Ketzern (= Arianern) noch mit Juden vermählt werden dürften. Verheirateten Katholiken, die mit Jüdinnen oder Heidinnen Umgang hatten, wurde der Kirchenbann angedroht. Beim Segnen der Felder und anderen religiösen Bräuchen im Zusammenhang mit der Landarbeit durften Rabbiner nicht mehr hinzugezogen werden – eine besonders interessante Vorschrift, die uns Christentum und Judentum in einer Art Wettrennen um die Gunst der Heiden zeigt. So wie nicht allzu viel gefehlt hätte, und das alte Kiewer Rußland wäre zum Judentum übergetreten, so hatten die Heiden an sich auch in Spanien die Möglichkeit, Juden zu werden. Der Rassenstandpunkt war damals noch viel schwächer wirksam als der religiöse, die innere Entscheidung genügte allen Religionen, wenn auch nicht immer allen westgotischen Königen.

    Angesichts dieser frühen antijüdischen Haltung der Katholiken erschienen die arianischen Könige den Juden naturgemäß als ein Hort der Zuflucht. Vor allem in Septimanien, also dem gotischen Vorland um Narbonne, nahm das Judentum eine klare progotische Haltung ein, weil die Bedränger dieses Landstreifens die katholischen Franken waren.

    Die glückliche Phase einer ruhigen Entwicklung bei schnellem wirtschaftlichem Aufstieg vieler jüdischer Familien nahm plötzlich ihr Ende, als der Zwist der beiden christlichen Bekenntnisse nicht mehr existierte und sich, seit König Rekkared I., die gesammelte Kraft des Katholizismus nun gegen die Juden kehren konnte. War die erste Judenverfolgung auf Menorca noch halb und halb ein Zufall und aus dem Kult des Märtyrers Stephanus erwachsen, so kamen nun, auf kirchlichen Druck, harte Gesetze, durch welche Könige wie Rekkared I., Sisebut und andere das Leben der Juden beträchtlich erschwerten. Die späten Könige wie Rekkeswinth und Erwig schienen sogar darauf abzuzielen, durch ihre Judengesetze die ganze Minderheit aus dem Land zu vertreiben.

    Zunächst richtete sich der Angriff der Christen dagegen, daß in jüdischen Familien christliche Sklaven gehalten würden; es erschien den Bischöfen wie den Gemeinden undenkbar, daß Christen oder gar Christinnen den Juden dienen und ihren Launen und Begierden preisgegeben sein sollten. Als dann Sisebut, der Dichter-König, ein hochgebildeter Mann, durch die Androhung der Ausweisung Massentaufen von Juden erreicht hatte, ergab sich die neue Möglichkeit, diese unsicheren Christen zur Einhaltung christlicher Gebote und Lebensregeln zu zwingen. Diese Zwangschristen waren nun den Bischöfen untertan, und was damit einsetzte, hat Montesquieu mit Recht als den Beginn der Inquisition, als ihre Erschaffung bezeichnet:

    „Am Hof der westgotischen Könige über sehr weitgehende Macht, und in den wichtigsten Angelegenheiten hatten die verschiedenen Kirchen-Konzilien das entscheidende Wort zu sprechen. Dem westgotischen Kodex verdanken wir all jene Regeln, Prinzipien und Auffassungen, von denen sich die Inquisition noch heute, im achtzehnten Jahrhundert, leiten läßt, so daß die Mönche späterer Zeiten nur jene Gesetze abzuschreiben brauchten, die damals von den Bischöfen gegen die Juden ausgeheckt worden waren.“ (De l’esprit des lois XXVIII/1)

    Wenn die Juden diese Gesetze nicht in voller Härte zu spüren bekamen, so hatte das verschiedene Gründe, die im Wesen des Westgotenreiches in Spanien lagen. Einmal folgten die Herrscher sehr schnell aufeinander, so daß es dieser Wechsel war, der eine konsequente Anwendung der Judengesetze praktisch unmöglich machte. König Gundemar zum Beispiel, der sogar eine Judenverfolgung vom Zaun brach, regierte nur von 610 bis 612. Zum anderen aber hatten die Juden etwas, was vielen Königen, nicht nur den westgotischen, oft fehlte – nämlich Geld. So wie sie durch große Summen bis herauf in die Neuzeit Verfolgungen abwenden und schließlich die Gleichberechtigung erreichen konnten, so entgingen auch die spanischen Juden durch reichliche Abgaben zunächst einer allzu harten Bedrückung.

    Das Ende dieser Phase, die unangenehm, unwürdig, aber noch nicht geradezu unmenschlich genannt werden muß, kam in dem Augenblick, da ein Renegat, also ein getaufter Jude oder Abkömmling zwangsweise übergetretener Juden, das höchste Kirchenamt im westgotischen Spanien erhielt: Julian, Erzbischof von Toledo, der Stadt, die hebräisch schon so hieß, wie sie später arabisch heißen würde, nämlich Toletola, und die der Sage nach von umherirrenden Juden (Teltolim) zur Zeit Nebukadnezars gegründet worden war.

    Julian wurde 680 Erzbischof von Toledo und starb im März 690. Er leitete mehrere Kirchenversammlungen und verfaßte neben theologischen Werken und einer Geschichte der Regierungszeit König Wambas eine lateinische Schrift gegen die Juden. Trotz einiger Diskussionen in Glaubensdingen mit dem Papst wurde er später heiliggesprochen.

    Julian war, wie später der Großinquisitor Torquemada, einer der wenigen großen und durch ihren Renegatenhaß furchtbaren Abtrünnigen des Judentums, die sich gegen die eigenen Schicksalsgenossen von einst wandten und mit ihrer scharfen Intelligenz zu den gefährlichsten Gegnern wurden. Julian und Graf Erwig bildeten ein so vollkommenes Gespann, daß die geschichtlichen Folgen nicht ausbleiben konnten, denn Erwig war kein Gote, sondern ein Byzantiner, er hatte König Wamba (gestorben 680) ein Gift beigebracht, das diesem den Verstand trübte. Dieser Erwig herrschte nun mit Hilfe der Kirche gegen die gotischen Sippen, so daß er sich bei den Bischöfen beliebt machen und von seiner Mordtat dadurch ablenken mußte, daß er dem Volk einen neuen Gegner wies: die Juden. Da die Juden meist mehr besaßen als die Leute, die bei ihnen einkauften oder Geld wechselten, hatte die Aufreizung zum Judenhaß stets einen gewissen Erfolg. Die Juden sahen keine Chance mehr als die der Flucht und ließen sich in Scharen entweder über die Meerenge nach Nordafrika übersetzen, wo inzwischen die Mohammedaner die Herrschaft angetreten hatten, oder sie zogen nach Norden, nach Septimanien, wo sie Sonderrechte genossen.

    Nur in den größeren Städten, wo die Juden in geschlossenen Wohngebieten vor Verfolgungen einigermaßen sicher waren, hielten sich noch bedeutende Judengemeinden. Die auf den Tod König Wambas folgende innere Unsicherheit des Westgotenreiches, die Widerstände gegen Erwig und auch gegen Bischof Julian, den Primas von Spanien, hatten den Städten mehr Selbständigkeit, den Juden damit ein wenig Schonung gebracht. Niemand wußte so recht, was man von der Entwicklung halten sollte, die seit dem rätselhaften Ende Wambas eingesetzt hatte. Nach einer Ohnmacht infolge des Giftgenusses war Wamba dem Volk plötzlich im Ornat eines Priesters und mit Tonsur vorgeführt worden, angeblich entschlossen, der Welt zu entsagen und damit für die Goten als König unannehmbar. Und während all dies die Gemüter beschäftigte, rüsteten die nach Nordafrika ausgewanderten Juden im Verein mit den siegestrunkenen Arabern, die ihre Pferde am Meer hatten zügeln müssen, zur großen Invasion der Iberischen Halbinsel.

    König Egika, ein Verwandter Wambas und Schwiegersohn Erwigs, erkannte die Gefahr. Im Jahr 694 verkündete er in Toledo: „Es ist uns vor kurzem aus zuverlässigen Zeugenaussagen bekanntgeworden, daß die spanischen Juden mit fremdländischen Juden aus überseeischen Ländern Unterhandlungen eingeleitet haben, um sich gegen das Christengeschlecht zu verschwören.“

    Alarmiert beschließen die versammelten Bischöfe die völlige Unterjochung der noch in Spanien verbliebenen Juden, sie hätten als Leibeigene des Staates zu gelten, der sie seinen Untertanen nach Gutdünken als Eigentum überlassen könnte. Ihre Kinder seien ihnen nach Erreichung des sechsten Lebensjahres wegzunehmen und christlich zu erziehen.

    So radikale Maßnahmen haben selbst in einer modernen Gesellschaft im allgemeinen wenig Chancen, lückenlos befolgt zu werden, und darum zweifeln die Historiker daran, daß dieses Gesetz tatsächlich allgemein angewendet wurde. Egikas Mitregent und Nachfolger Witiza soll auch einiges davon wieder zurückgenommen haben. Sicher aber ist, daß die Juden, die ja genug kluge Führer hatten, nun deutlich erkennen konnten, welches Schicksal in einem christlich-westgotischen Spanien auf sie wartete. Und da andererseits ebenso deutlich zu erkennen war, auf wie schwachen Füßen diese Westgotenherrschaft stand, in der ständig neue Thronbewerber auftauchten und zuletzt sogar die Bischöfe mit dem Dolch hinter den Türen des Königspalasts lauerten, war das Ende eigentlich nicht mehr zweifelhaft. Besser, als sich auf kostspielige Weise mit den schnell wechselnden Herrschern zu arrangieren, war es, die ganze Herrschaft zu stürzen, auch wenn das Krieg und damit ein großes Risiko bedeutete.

    „Die arabischen Chronisten machen übereinstimmend mehr oder minder detaillierte Anspielungen auf die Hilfe, die den Mohammedanern vor und während der Eroberungskriege von seiten der Juden zuteil wurde“, schreibt Lévy-Provencal in seiner großen Histoire de l’Espagne musulmane. „Es scheint, daß die Juden in zahlreichen Fällen mit der Überwachung der eroberten Städte beauftragt wurden, so daß die weiterstürmenden arabischen Armeen nicht genötigt waren, große Besatzungen zurückzulassen. Denn die Juden waren so gut wie ausschließlich Städter, und man findet Judengemeinden in allen spanischen Gemeinwesen von einiger Bedeutung. Ja, einige Städte scheinen lange Zeit eine so gut wie ausschließlich aus Juden bestehende Bevölkerung gehabt zu haben, so wie das älteste Granada, Lucena und andere.“

    Neben dieser historisch gesicherten Version der Vorgeschichte, die durch die Rolle der Juden nach der Eroberung Spaniens durch die Araber zusätzlich bestätigt wird, gibt es naturgemäß auch noch eine romantische Legende, denn vor allem den Arabern und ihren Dichtern war das Großereignis der Eroberung viel zu teuer, um so schlicht und rational erklärt zu werden. Ein etwas mysteriöser Graf Julian spielt in der Legende die Hauptrolle. Er ist ein tapferer und kundiger Mann, der als westgotischer oder byzantinischer Statthalter einen christlichen Brückenkopf in Nordafrika, also etwa Ceuta oder Tanger, gegen die Araber hielt und angesichts seiner aussichtslosen Position schließlich eine Art Gentlemen’s agreement mit den Belagerern getroffen hatte, das ihm das Überleben sicherte und den Mohammedanern blutige Sturmangriffe ersparte. Dieser Graf hatte seine schöne Tochter Florinda an den Königshof nach Toledo geschickt, wo das junge Edelfräulein feinere Umgangsformen erlernen und die Atmosphäre der Residenz atmen sollte.

    Nach allem, was man von westgotischen Hofsitten weiß, hatten hübsche Hofdamen jedoch keine nennenswerte Chance, ihre Tugend zu bewahren, es sei denn, sie gingen ins Kloster, womit sie sich wiederum der Möglichkeit zu einer guten oder politisch wichtigen Heirat begaben. Auch soll König Roderich selbst ein Auge auf die schöne Florinda geworfen haben, als er sie einmal von einem toledanischen Palastfenster aus nackt im Fluß baden sah – was nicht ausgeschlossen ist, wenn die Germanentöchter noch auf die gleiche Weise badeten wie zu den Zeiten, da Tacitus ihnen dabei zusah.

    Jedenfalls erfuhr Graf Julian, daß Roderich seiner Tochter zu nahe getreten sei, und da es für einen Statthalter keine Möglichkeit gab, einen König zur Rechenschaft zu ziehen, sann Julian auf Verrat, beriet sich mit den Feinden vor den Mauern seiner Stadt und gab damit den letzten Anstoß zu einer Eroberung, an die zumindest der große Feldherr Mussa ibn Nusair gewiß bereits gedacht hatte.

    Nach Erkundungsvorstößen, die man heute Kommandounternehmungen nennen würde und die im Spätherbst 709 und im Juli 710 ohne besondere Schwierigkeiten durchgeführt werden konnten, rüsteten Araber und Juden zu der großen Invasion. Die nötigen Informationen hatten sie von den geflüchteten Juden, aber auch von Graf Julian, und die aus Toledo eintreffenden neuesten Nachrichten sprachen immer drängender von schweren inneren Krisen und von Aufständen der Basken im Norden der Halbinsel.

    Als man somit sicher war, daß König Roderich das Schwert im fernen Baskenland schwingen mußte, setzte eine arabische Armee unter dem Feldherrn Tarik ibn Ziyad über die Meerenge und landete in der Bucht von Gibraltar. In einer zweiten Welle folgten die durch Berber verstärkten jüdischen Kämpfer unter Kaulan al Jahudi. Während die beiden Armeen sich vereinigten und gegen Cordoba marschierten, war König Roderich nach einem Eilritt, dem nur einige seiner Getreuen folgen konnten, in Cordoba bereits eingetroffen, und Tarik hielt es für klüger, Verstärkungen abzuwarten.

    Diese trafen aus Algeciras tatsächlich ein, woraus man schließen darf, daß nun, nach der Bildung des Brückenkopfes, laufend arabische Schiffe landeten und Berber wie Juden die Fronttruppen verstärkten. Roderich hatte es schwerer, seine Leute aus den Baskenkämpfen zu lösen, und war zahlenmäßig vermutlich stark unterlegen, als es am 19. Juli des Jahres 711 an der Mündung des Rio Salado, mitten in der südspanischen Lagunenlandschaft, zu der großen Entscheidungsschlacht kam.

    Zweifellos eine der geschichtlich wichtigsten Schlachten auf dem Boden unseres Kontinents, ist sie uns in ihrem Verlauf doch nicht sicher bekannt, woran die blumige Phantasie der arabischen Chronisten ebenso die Schuld trägt wie die innere Zerrüttung des Westgotenreiches. Auf seiten der Araber mögen insgesamt etwa zwölf- bis zwanzigtausend Mann in den Kampf gegangen sein, auf seiten der Goten acht- bis zehntausend, von denen Roderich, wie es scheint, nicht mit voller Kraft unterstützt wurde. Eine Flügelarmee, wo eine oppositionelle Sippe kommandierte, ging zu den Arabern über, und die Schlacht, die sechs oder sieben Tage lang getobt haben soll, war am 25. Juli endgültig verloren. Roderich fiel in der Schlacht oder während der Verfolgungskämpfe der nächsten Tage. Die Gotenlanzen, die Wurfspeere, all die militärischen Übungen unter den vielen Königen hatten den Sieg nicht bringen können, da die innere Festigkeit und die politische Geschlossenheit des Reiches verlorengegangen waren. Unter den Pfeilwolken der Araber und Berber wandte sich die Mitte des Gotenheeres zur Flucht, und die Flügel versagten, weil hier die Befehlshaber den Sieg Roderichs vielleicht gar nicht wünschten. Die Schlacht, die unter dem Namen des nahen Xerez de la Frontera in die Geschichte einging, öffnete dem Islam das Tor zu Europa. Es war ein Ereignis von so großer Tragweite, daß der große Historiker Henri Pirenne mit diesem Jahr 711 die Antike beenden und das Mittelalter beginnen lassen will.

    Zu Kaulan al Jahudi siehe diesen Eintrag in der Jewish Encyclopedia:

    http://anonym.to/?http://www.jewishencyclopedia.com/articles/9247-kaula-al-yahudi

    Interessant ist, daß es laut dem Wiki-Eintrag über die Schlacht am Rio Guadalete noch eine Verratslegende gibt, die von christlichen Geschichtsschreibern ab dem 9./10. Jahrhundert behauptet wurde und derzufolge die Familie von Roderichs Vorgänger Witiza die Moslems zur Invasion eingeladen hätten, um sich an Roderich zu rächen, weil sie bei der Thronfolge übergangen wurden. Diese Legende wird inzwischen für eine tendenziöse Erfindung gehalten, aber es könnte sein, daß diese oppositionelle Sippe zwar nicht zur Invasion eingeladen hat, aber diejenige war, die laut dem obigen Bericht von Hermann Schreiber in der Schlacht zu den Arabern überlief.

    Weiters ist interessant, daß die jüdische Rolle im oben verlinkten deutschen Wiki-Beitrag nicht erwähnt wird, sehr wohl aber in der umfangreicheren englischen Version.

    • „… die uns Christentum und Judentum in einer Art Wettrennen um die Gunst der Heiden zeigt. So wie nicht allzu viel gefehlt hätte, und das alte Kiewer Rußland wäre zum Judentum übergetreten, so hatten die Heiden an sich auch in Spanien die Möglichkeit, Juden zu werden. Der Rassenstandpunkt war damals noch viel schwächer wirksam…“

      Das sehe ich als Bestätigung für H.S.Chamberlains (Die Grundlagen des…) Erklärung für das „germanische“ Aussehen einiger bis etlicher Derjenigenwelchen. Konvertierte Westgoten, (vielleicht auch Waräger – das mit der Kiewer Rus lese ich hier zum ersten Mal) zumal ja auch im Artikel anklingt, daß das damalige Christentum sowie i.d.R. seine höheren Vertreter in der Tat nicht ganz ohne bzw. nicht uneingeschränkt attraktiv war/waren, vorsichtig ausgedrückt.
      (Jurek Becker schrieb irgendwo so, daß im Ghetto nicht nur einige Siegfried hießen, sondern noch mehr auch so aussahen.)
      Eine andere Annahme wäre die von notzüchtigenden Kosaken im 17. Jhdt. – eventuell sozusagen nebenbei, wobei aber unsere Erbanlagen meist mehr oder minder rezessiv sind.
      Danke dafür, und ebenso für „Das Nasigentum in der Welt der Antike“.

    • Ja, diese Heidenbekehrungen zum Judentum dürften durchaus eine Rolle gespielt haben, hildesvin. Daß die Kiewer Rus beinahe zum Judentum übergetreten wären, ist auch mir bisher sonst noch nirgends untergekommen.

      Ich denke, dieses Vorkommen germanischer/europäischer Erbanteile bei Juden geht auf eine Kombination mehrerer Ursachen zurück. Neben der oben angesprochenen war es auch die jüdische Tendenz zum Einheiraten in europäische Eliten (hauptsächlich die „Esther-Strategie“), und außerdem dürfte es auch schon in früheren Jahrhunderten immer wieder Harvey-Weinstein-Umtriebe gegeben haben, deren halbjüdische Resultate dann oft ins eigentliche Judentum eingeheiratet haben.

  4. Hier folgt nun ungefähr der Kommentar, den ich hier eigentlich schon seit Längerem schreiben wollte, ehe ich auf den oben zitierten Abschnitt in Hermann Schreibers „Auf den Spuren der Goten“ gestoßen bin:

    So ein Hereinholen fremder (in diesem Fall moslemischer) Invasoren durch unzufriedene Elitemitglieder der zweiten oder dritten Reihe („Sub-Alphapaviane“) wäre auch im Fall der Maureninvasion von 711 plausibel, weil es im Laufe der Geschichte immer wieder vorgekommen ist und in der Natur autoritärer Systeme liegt.

    Befürworter von Monarchie und Adelsherrschaft hegen ja meist die naive Vorstellung, daß ein Herrscher und die ihm in der Machtpyramide nachgeordneten Herzöge, Grafen, Barone etc. harmonisch zusammenwirken und als wohlwollende, weise Landesväter regieren würden, und daß auch die Nachgeordneten einschließlich nicht zur Thronfolge kommender Herrschersöhne sich brav in ihren Platz in der Hierarchie einfügen würden. Dabei wird jedoch außer acht gelassen, daß Männer, die das tun würden, in so einem System gar nicht erst in eine Aristokratenhierarchie hineinkämen.

    Denn wenn das Volk bei der Auswahl seiner Anführer nichts zu sagen hat, und nachdem es keine übergeordnete, weise und wohlmeinende Macht gibt, die genau die richtigen fähigen, verantwortungsbewußten und volkstreuen Leute auswählt und in Führungspositionen einsetzt, kann man nur im Zuge erfolgreicher Machtkämpfe ein autoritäres Regime errichten, oder in einem solchen nach oben kommen, wenn man keinen mächtigen Förderer weiter oben hat. Autoritäre Herrschaft wird durch Usurpation erreicht, und nur Männer mit der entsprechenden Mentalität kommen überhaupt in so eine Hierarchie hinein. Von solchen Leuten zu erwarten, daß sie sich brav mit ihrem zugewiesenen Platz zufriedengeben, ist, wie von Rennfahrern zu erwarten, daß sie sich keine Positionskämpfe mit anderen Fahrern liefern. Wer früher bremst, verliert. Je näher man der Spitze ist, desto größer wird die Versuchung, nach noch mehr zu greifen. Und da ist in der Politik auch die Versuchung groß, sich der Unterstützung von Fremden zu bedienen: entweder von ausländischen Mächten, oder von Juden als Geldgeber oder sonstige Unterstützer, wie man in der Geschichte immer wieder gesehen hat.

    Ein aktuelles Beispiel dafür, daß das auch in Parteihierarchien in vermeintlichen „Demokratien“ so läuft, ist Sebastian Kurz, der sich offenbar mit Unterstützung des Juden George Soros und seines Netzwerks zunächst in einer Art „Wochenendrevolution“ innerhalb der ÖVP zum Bundesobmann hat machen lassen und alle etablierten „schwarzen“ Regierungspolitiker abgesägt hat, dann mit massiver propagandistischer Unterstützung durch die Kronen-Zeitung die Nationalratswahl gewonnen und schließlich die FPÖ als willfährigen Koalitionspartner für eine volksfeindliche Eliten- und Plutokratenpolitik kooptiert hat.

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