
Ursprünglich 1654 erbaut, nahm die Nidhe-Israel-Synagoge jüdische Flüchtlinge aus Niederländisch-Brasilien auf.
Von Hunter Wallace, übersetzt von Deep Roots. Das Original Caribbean Project: The Jewish Exodus To Barbados erschien am 31. August 2012 im Rahmen von Hunter Wallaces Artikelserie „Caribbean Project“ auf Occidental Dissent.
Zuletzt aus dieser Reihe hier erschienen: Caribbean Project 11: Erforschung der niederländischen Karibik
Das bedeutsamste Ereignis beim Kickstart der auf Rasse beruhenden Plantagensklaverei und der Schaffung von Sklavengesellschaften in Britisch- und Französisch-Westindien – woraus später das kulturelle Modell für die Sklaverei im Unteren Süden wurde – war die Ankunft jüdischer Flüchtlinge aus Brasilien auf Barbados.
Diese Geschichte über die Ankunft des internationalen Juden in Barbados wird auch in David Brion Davis’ Inhuman Bondage: The Rise and Fall of Slavery in the New World erwähnt:
Um 1640 erkannten Pflanzer, daß Barbados dringend eine neue Feldfrucht brauchte; Tabak und sogar Baumwolle brachte wenig Profit. Wie wir gesehen haben, hatte Brasilien ein buchstäbliches Monopol auf die Zuckerproduktion für Europa aufrechterhalten, aber Krieg und Rebellion störten ernsthaft sowohl die portugiesischen als auch die niederländischen Anstrengungen, die wachsende Nachfrage zu befriedigen, bis 1654, als die Portugiesen schließlich die Niederländer vertrieben. Obwohl Boden und Klima von Barbados ideal für den Anbau von Zucker waren, hatten die Engländer keine Erfahrung bei der Produktion solch eines Gutes. Barbadische Pflanzer erlernten die Techniken von Holländern, auch wenn die genaue Geschichte unklar ist. Etwas Zuckerrohr wurde aus dem niederländischen Pernambuco herbeigeschafft, während ein paar englische Barbadians es ebenfalls besucht hatten, und laut einem Bericht brachte ein Pflanzer namens James Drax, der einen anglo-holländischen Hintergrund hatte, ein Modell einer Zuckerfabrik aus Holland nach Barbados.
Wie auch immer der Transfer bewerkstelligt wurde, Barbadians produzierten ab 1643 Zucker für Europa, und innerhalb von sieben Jahren gab es einen Wertzuwachs von Plantagenland auf das Zehnfache. Niederländische Händler hatten eine fortdauernde Partnerschaft mit den Engländern in Barbados, agierten als Zwischenhändler und boten in Holland die besten Raffinerien in Europa. Als niederländische Exilanten aus Brasilien in der Karibik eintrafen, brachten sie zusätzliche Fertigkeiten, Erfahrung und Kapital für die Zuckerproduktion mit. Der Exodus von 1654 aus Brasilien umfaßte auch Tausende sephardischer Juden, die in Niederländisch-Brasilien relative Religionsfreiheit wie in Holland selbst genossen hatten. Viele dieser Juden siedelten sich in neuen niederländischen Kolonien wie Curaçao und Surinam an. Um 1680 gab es sogar vierundfünfzig jüdische Haushalte in Bridgetown, dem einzigen wirklichen städtischen Zentrum auf Barbados mit einer Bevölkerung von fast dreitausend. Als großteils städtische Kaufleute wurden diese Juden, anders als ihre Brüder in Surinam, niemals Mitglieder der reichen Pflanzerelite.
Anmerkung: Wir haben bereits gesehen, daß Juden eine Mehrheit der „Niederländer“ in Surinam ausmachten. Davis legt in den Fußnoten dar, daß Surinam die einzige Kolonie in der Neuen Welt war, wo bedeutende Zahlen von Juden zu Sklavenhaltern wurden.
Er merkt auch an, daß diese „Neuen Christen” die portugiesische Rückeroberung Brasiliens zu finanzieren halfen. Zuvor hatte es Tausende sephardische Juden in Brasilien gegeben, wo sie eine Schlüsselrolle dabei spielten, der modernen Plantagensklaverei den Weg zu bereiten.
Statt unsere Zeit auf „Schwarze Konföderierte“ zu verschwenden, wird Occidental Dissent unseren jüdischen Freunden in der Blogosphäre weiterhin bei der Wiederentdeckung ihres Erbes in der Sklaverei helfen, in der Hoffnung, dass mehr Schwarze davon erfahren werden.
Aktualisierung: Das Schiff, das 1619 in Virginia eintraf und die ersten afrikanischen Sklaven brachte, ist immer als „niederländisches” Schiff bezeichnet worden, aufgrund dessen, daß John Rolfe es „a Dutch man of War” [holländisches Kriegsschiff] nannte.
Occidental Dissent hatte recht, argwöhnisch zu sein wegen der „niederländischen” Natur dieses Schiffes, im Lichte der Tatsache, daß so viele verschiedene Völker – insbesondere sephardische Juden – im Sklavenhandel in der Karibik und in Südamerika unter der niederländischen Flagge operierten.
Übrigens ist dies in Brasilien, Curaçao, St. Eustatius und Surinam eine unbestreitbare historische Tatsache (wir werden das mit Stadionscheinwerfern beleuchten), keine „jüdische Verschwörungstheorie“, aber danke für eure Hilfe.
Nachwort von Deep Roots:
Dies ist nun der letzte der von mir übersetzten Teile aus Hunter Wallaces Reihe „Caribbean Project“; wer mehr davon lesen möchte, dem seien die unter dem Link ganz oben zu findenden Originalbeiträge auf „Occidental Dissent“ empfohlen.
Angeregt wurde ich zu dieser Übersetzungsserie durch Tanstaafls Artikel Guck’ mal, noch ein Jude!, weil mich die darin enthaltenen Ausführungen über die sephardischen Krypto-Juden in Lateinamerika, wo sie z. B. allein in Brasilien zwischen 10 und 25 % der Bevölkerung ausmachen sollen, sofort wieder an die in einigen Beiträgen der „Caribbean“-Serie erwähnten „niederländischen“ und brasilianischen Sepharden in der Karibik erinnert haben.
Nachwort 2 von Lucifex:
In der Zwischenzeit hat Lichtschwert einen weiteren Teil dieser Reihe –
Caribbean Project 13: Die Kolonisierung des nordamerikanischen Festlands – sowie einen in diesem Zusammenhang ebenfall relevanten Artikel von Hunter, nämlich Juden, Sklaverei und Dixie übersetzt.
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Siehe auch:
die anderen übersetzten Teile von Caribbean Project
Juden und die Sklaverei: Drei Bücher der Nation of Islam von Andrew Hamilton
Amerika: Land der Freien und Tapferen, oder des Oligarchen und des weißen Sklaven? von John Lilburne
Roots: Die Vorgeschichte von Penelope Thornton
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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.