Von Hunter Wallace, übersetzt von Deep Roots. Das Original Caribbean Project: Jews, Slavery, and the Dutch Caribbean erschien am 28. August 2012 im Rahmen von Hunter Wallaces Artikelserie „Caribbean Project“ auf Occidental Dissent.
Zuletzt hier aus dieser Reihe erschienen: Caribbean Project 9: Die jüdische Rolle in der amerikanischen Sklaverei
Curaçao:
Während des Großteils des Sommers habe ich mich intensiv auf Britisch-Westindien und Französisch-Westindien wegen deren starken organischen Bindungen zur Kultur des Unteren Südens konzentriert.
Wir haben gesehen, wie dem Typ der rassenbasierten Sklavengesellschaft, die in South Carolina und Louisiana entstand, in der britischen und französischen Karibik der Weg bereitet und von Siedlern von den Inseln dorthin gebracht wurde.
Die niederländische Karibik spielte in dieser Geschichte ebenfalls eine entscheidende Rolle – es waren sephardische Juden, die durch die Niederländische Westindien-Gesellschaft operierten, die die rassenbasierte Plantagensklaverei in den 1640ern von Brasilien nach Barbados brachten, welche zum Modell für die Ausbreitung der Sklaverei über die gesamte Karibik und den amerikanischen Süden wurde.
Von den 1620ern bis zu den 1650ern war die spanische Hegemonie in der Karibik als Konsequenz des Dreißigjährigen Krieges in Europa im Schwinden, und Spanien begann der Großteil der Region und die gesamte östliche Karibik an Britannien, Frankreich und die Niederlande zu entgleiten.
– England eroberte St. Kitts (1624), Barbados (1627), Nevis (1628), Providence (1630), Antigua (1632), Montserrat (1632) und Jamaika (1655).
– Frankreich beanspruchte Saint-Christophe (1625), Saint-Domingue (1641), Guadeloupe (1635) und Martinique (1635).
– Die Niederländer beanspruchten St. Martin (1631), Curaçao (1634), St. Eustatius (1635), Saba (1640) und Aruba und Bonaire (1634).
Die niederländischen Inseln St. Martin, St. Eustatius, und Saba sind Teil der Inseln unter dem Winde [Leeward Islands] in den nördlichen Kleinen Antillen. Curaçao, Aruba, und Bonaire sind kleine Inseln vor der Küste Venezuelas westlich von Trinidad und Tobago.
1630 eroberten die Niederländer Pernambuco und Recife im nordöstlichen Brasilien, wo sie stark in Zuckerplantagen investierten, die zum Kern des agro-industriellen Komplexes in der Neuen Welt werden sollten. Von 1630 bis 1654 war Niederländisch-Brasilien als Neu-Holland bekannt.
Es ist wichtig, dies nüchtern zu betrachten: die amerikanische Sklaverei war eine Nebenvorstellung in der größeren Geschichte der Sklaverei in den Amerikas; etwa 600.000 Sklaven wurden nach Britisch-Nordamerika gebracht, 5 % der 12 Millionen, die in die Neue Welt gebracht wurden.
Im Gegensatz dazu wurden 3 Millionen afrikanischer Sklaven nach Brasilien gebracht, um in Zuckerplantagen zu arbeiten, 35 % der 12 Millionen, die in die Neue Welt gebracht wurden. Weitere 17 % wurden von den Portugiesen, Niederländern, Engländern und Franzosen unter dem asiento-System nach Spanisch-Amerika gebracht.
Wie zuvor angemerkt, waren Juden stark in den Sklavenhandel in den niederländischen und portugiesischen Kolonien verwickelt, und ihre Handelsaußenposten auf diesen Inseln dienten als bedeutende Umschlagplätze für die Belieferung Spanisch-Amerikas und der britischen und französischen Karibik mit Sklaven.
Die Insel Curaçao direkt vor dem spanisch kontrollierten Festland spielte eine Schlüsselrolle in der jüdischen Beteiligung am Sklavenhandel:
Wenn auch von geringer Größe, hat die jüdische Gemeinde von Curaçao eine bedeutende Wirkung auf die Geschichte, wie aus ihrer starken Beteiligung am Sklavenhandel ersichtlich ist. Curaçao ist die Heimat der ältesten aktiven jüdischen Kultusgemeinschaft in den Amerikas, die auf 1651 zurückgeht. Die Synagoge von Curaçao ist die älteste Synagoge der Amerikas in ständigem Gebrauch seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1732 an der Stelle einer vorherigen Synagoge.
Laut The Caribbean: A History of the Region and Its Peoples waren sephardische Juden gegenüber den Niederländern in Curaçao und Surinam in der Überzahl:
Im siebzehnten Jahrhundert trat Curaçao als wirtschaftliches Kraftzentrum hervor, das auf legalem und illegalem Handel beruhte, nicht zuletzt dem Sklavenhandel nach Spanisch-Amerika… Ein weiterer sozialer Faktor in den niederländischen Kolonien, der in der französischen Karibik weitgehend fehlte, war die Anwesenheit von hauptsächlich sephardischen Juden in Curaçao und Surinam, wo sie die Niederländer tatsächlich zahlenmäßig übertrafen.
Der Jude brachte die rassenbasierte Plantagensklaverei auch in die französische Karibik, nicht nur nach Barbados und in die britische Karibik:
Robert Louis Stein behauptet, daß die Einführung der kommerziellen Anpflanzung von Zuckerrohr in Französisch-Westindien “das bedeutsamste einzelne Ereignis” war, das im 17. Jahrhundert stattfand. Es war, sagt er, mit der Ankunft niederländischer und jüdischer Siedler aus Brasilien verbunden, die dort die treibende Kraft hinter „Zucker und Sklaverei“ waren, wie auch mit der Entwicklung des regionalen Marktes für versklavte Afrikaner. (Stein 1979, S. 9 – 11)
Der Jude war also die treibende Kraft hinter der Entstehung des Kerns der auf Rasse beruhenden, modernen agro-industriellen Plantagensklaverei in Brasilien, und war die dominante Kraft in Curaçao und Surinam, wie auch bei der Verbreitung dieses Modells ins nahegelegene Britisch- und Französisch-Westindien, von wo es nach Nordamerika eingeführt wurde.
In Curaçao wurde eine Gruppe spanischer und portugiesischer Juden mit den notwendigen linguistischen Fähigkeiten und guten Verbindungen im Atlantikraum zu entscheidenden Akteuren. Dieses Modell verschaffte Amsterdam in den mittleren Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts eine enorme Menge von Edelmetall, obwohl es sich langfristig als zu schwach erwies, um der Konkurrenz anderer Länder zu widerstehen.
Was meint ihr, das die Juden in Curaçao gegen spanisches Gold und Silber eintauschten? Afrikanische Sklaven, wäre meine Vermutung. Ich habe das Gefühl, daß mir hier etwas anbeißt. Ich kann spüren, daß etwas Großes am Ende der Leine zerrt.
Aktualisierung: Mehr über Curaçao als Zentrum des Sklavenhandels:
Obwohl diese Gesetze die Niederländer aus dem offiziellen Handel mit diesen Inseln verdrängten, blühte der illegale Handel weiter. Noch wichtiger ist, daß die Niederländer sich 1662 ein neues asiento zum Handel mit Sklaven in Spanisch-Amerika sicherten – ein Handel, der ihnen durch die wachsende Zahl von Handelsposten in Afrika erleichtert wurde, und ein Unternehmen, das die Straffung der Verbindungen zwischen der Karibik, Afrika und dem amerikanischen Festland signalisierte. Die spanischen Kolonien Santo Domingo und Puerto Rico waren in diesem Handel zunehmend wichtig, und Curaçao (und später St. Eustatius) traten als sein lukratives Zentrum in Erscheinung. Trotz formaler Handelsverbote belieferten die Niederländer auch die französischen Kolonien Martinique, Guadeloupe und Saint-Domingue. Somit schufen die Niederländer weiterhin großen Reichtum durch legalen und außerlegalen Handel und insbesondere Sklavenhandel.
Anmerkung: Wieviel Wahrheit ist in diesem Video enthalten? Wir werden es mit der Zeit herausfinden.
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Nächster Teil: Caribbean Project 11: Erforschung der niederländischen Karibik
Siehe auch Juden und die Sklaverei: Drei Bücher der Nation of Islam von Andrew Hamilton, Unruhestifter de luxe von Osimandia und Guck’ mal, noch ein Jude! von Tanstaafl.
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