Kann Deutschland ohne Beschneidung überleben?

Von Osimandia (ursprünglich veröffentlicht am 18. Juli 2012 auf „As der Schwerter“)

 Kann das deutsche Volk überleben, obwohl es angeblich „das Göttliche zunächst mit Feuer und Schwert” und jetzt mit einem Gerichtsurteil ausgetrieben hat?

Kann das deutsche Volk überleben, obwohl es angeblich „das Göttliche zunächst mit Feuer und Schwert” und jetzt mit einem Gerichtsurteil ausgetrieben hat?

…und in Deutschland ist ein Sack Kartoffeln umgefallen!”

So ähnlich stellt man sich die Reaktion eines Chinesen aus Hongkong vor, dem gerade mitgeteilt wurde, dass das Landgericht Köln im Juni 2012 geurteilt hat, dass die Beschneidung von Kindern aus religiösen Gründen eine strafbare Handlung darstellt. Es ist nicht ersichtlich, warum es Chinesen, die das Beschneidungritual nicht praktizieren, interessieren sollte, dass Deutsche, die dieses Ritual ebenfalls nicht praktizieren, einer Moslemfamilie, die sich zufällig in Deutschland aufhält, gerichtlich bescheinigt haben, dass die Beschneidung ihres vierjährigen Sohnes, die schwere Komplikationen nach sich zog, gesetzwidrig war.

Laut ärztlichem Gerichtsgutachter war bei der Beschneidung kein Kunstfehler unterlaufen, die Komplikationen, die dazu führten, dass das Kind mehrere Nachoperationen (die dann wenigstens gnädigerweise unter Narkose) und einen längeren Krankenhausaufenthalt erdulden musste, waren vollkommen im Rahmen dessen, was nach diesem medizinisch unnötigen zweifelhaften Eingriff in manchen Fällen einfach erwartet werden muss.

Dennoch wird der Leserschaft der Hongkonger Ausgabe der Asia Times ausführlich nahe gebracht, um was es bei diesem Urteil tatsächlich ging: Um nichts Geringeres als das Überleben des deutschen Volkes, das anscheinend durch diese Gerichtsentscheidung in höchstem Maße gefährdet ist.

Die spinnen, die Moslems???

Ja, das tun sie zuweilen schon, aber in diesem Fall waren sie es nicht. Es ist der jüdische Autor David P. Goldman, der unter dem Künstlernamen Spengler und dem Titel Das Beschneidungsverbot gefährdet Ihre Gesundheit die Kölner Richter im besonderen und das deutsche Volk im allgemeinen in einem offenen Brief anspricht und den Chinesen aus Hongkong die Zusammenhänge zwischen diesem Urteil und – sollte es Bestand haben – unserer drohenden Auslöschung als Volk nahebringt.

Wörtlich schreibt er:

„Euer Ehren: Ihre Entscheidung der letzten Woche, das religiöse Ritual der Beschneidung zu verbieten, stellt eine Bedrohung für das Überleben des deutschen Volkes dar. Deutschen mangelt es am Wunsch zu leben. Mit Ihrer derzeitigen Geburtenrate von 1,3 Kindern pro Frau werden  praktisch keine deutschsprachigen Menschen mehr da sein, um Goethes vierhundertsten Geburtstag zu feiern, obwohl es noch ein paar jüdische Gelehrte geben mag, die deutsch als Zusatz zum Jiddischen lernen werden.”

Deutsch als „Zusatz” zur Weltsprache Jiddisch, sozusagen als jiddischer Dialekt und Juden als einzige übriggebliebene Träger deutscher Kultur, die noch daran denken, dem alten Johann Wolfgang zum 400. zu gratulieren? Nun, manche würden das Größenwahn nennen, andere vielleicht Wunschdenken. Aber Spengler packt das Ganze in den Stil einer freundlichen Warnung, die selbstverständlich nur ganz leicht an die freundlichen Warnungen von Erpressern erinnert.

Insbesondere ist es auch recht dreist, diese Leier vom mangelnden Wunsch zu leben ausgerechnet Hongkong-Chinesen aufs Auge zu drücken: China betreibt immer noch eine radikale Einkind-Politik, und die Geburtenrate in Hongkong beträgt 1,1 Kinder pro Frau. Müssten die Leser dieses Artikels nicht denken: „Oh je! Uns mangelt es ja noch viel mehr am Wunsch zu leben als den Deutschen, und wir haben noch nicht mal so ein böses Gerichtsurteil gefällt”?

Es stimmt, dass die deutsche Geburtenrate von 1,3 Kindern pro Frau – wenn diese Angabe denn korrekt ist  – langfristig zu einem Verschwinden des deutschen Volkes führen wird; allerdings würde das ohne Masseneinwanderung mit erzwungener Integration (d.h. Vermischung mit Völkern anderer Rasse), die nach eigenem Bekunden von Juden betrieben wird, wesentlich länger als bis Mitte des 22. Jahrhunderts dauern, insbesondere, da ein merklicher Rückgang der Bevölkerungsdichte mit einiger Wahrscheinlichkeit auch zu einem Anstieg der Geburtenrate führen würde. Deutschland ist ein äußerst dicht bevölkertes Land, irgendwo ist die Obergrenze erreicht, und es könnte sein, dass das Gebiet der BRD tatsächlich etwas zu klein dafür ist, dass sich 80 Millionen eher individualistische Germanen noch wohlfühlen, und dies mit dazu beiträgt, dass kollektiv das Bestreben nach einem leichten Bevölkerungsrückgang besteht, der aber nie merkbar erreicht wird, weil trotz geringer Geburtenrate immer von außen „aufgefüllt” wird, und somit die möglicherweise empfundene zu große Enge nie nachlässt. Hinzu kommt das andauernde Gerede über Jugendarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit, sodass bei jungen Ehepaaren nicht wirklich das Gefühl aufkommt: „Dieses Land wartet sehnlichst gerade auf unsere Kinder.”

Des weiteren wirken natürlich auch noch die giftigen Faktoren, die alle westlichen Nationen, einschließlich so dünn besiedelter wie Kanada, heimsuchen, insbesondere die „sexuelle Befreiung” und der Feminismus, die im Rahmen der 68-er-Revolution insbesondere von Juden als neue Heilslehre verbreitet wurden. Doch das ist ein anderes Thema.

Darüber hinaus ist natürlich gar nicht ersichtlich, wie die Geburtenrate der Deutschen mit der Beschneidungspraxis der jüdischen und islamischen Bevölkerungen, die sich in Deutschland aufhalten, zusammenhängt. Schließlich ist die Geburtenrate ja lt. Auskunft des statistischen Bundesamtes schon seit längerer Zeit auf diesem Stand, und keineswegs erst im Juni 2012 von einer gesunden Erhaltungsrate schlagartig auf diesen Tiefstand abgerutscht.

Obwohl der Autor der Ansicht ist, dass die männliche Beschneidung gesundheitliche Vorteile bringt, wobei er eine verminderte Übertragungshäufigkeit von Infektionskrankheiten einschließlich AIDS ins Feld führt und auch darauf hinweist, dass israelische Männer durchschnittlich vier Jahre länger leben als deutsche Männer (was angesichts der traumatischen Erlebnisse der Generation, die heute im Greisenalter ist, erstaunlich ist, und laut dieser Liste sind es auch nur 1,5 Jahre), versteigt er sich denn doch nicht zu der Aussage, der Bevölkerungsrückgang in Deutschland wäre darauf zurückzuführen, dass unsere Männer mangels Beschneidung zu jung sterben, um ausreichend Frauen schwängern zu können.

Er benutzt aber die Strohmann-Argumentation, dass es dümmlich sei, zu behaupten, Beschneidung sei gesundheitsgefährdend,

angesichts der Tatsache, dass das jüdische Volk, als einziges von allen Völkern der Welt, die vergangenen 4.000 Jahre überdauert hat – nicht trotz der Beschneidung, sondern wegen ihr.”

Meines Wissen überdauert zumindest das chinesische Volk schon länger. Und niemand hat auch jemals behauptet, dass man von Beschneidung früher stirbt. Es gibt vielerlei Formen von schwerer Körperverletzung, an denen man nicht stirbt. Einem Baby die Ohrläppchen oder die kleinen Finger abzusägen, beeinträchtigt die Lebenserwartung des Kindes ebenfalls überhaupt nicht, dennoch ist jedem klar, dass es sich dabei wie bei jeder unnötigen und vor allem auch sehr schmerzhaften Entfernung von natürlich vorhandenen Körperteilen aller Art um eine schwere Körperverletzung handelt, die strafrechtlich verfolgt werden muss, auch wenn sie nicht zu einem früheren Tod führt.

Seine Erklärung für diesen Zusammenhang ist eher religiöser und philosophischer Natur, wobei von Faust und Mephistoles über jüdische Gelehrte bis hin zu Gott persönlich schwere Geschütze aufgefahren werden. Für simpel gestrickte Germaninnen wie mich ist diese hochgeistige Argumentation jedoch nicht ganz leicht nachvollziehbar, sondern hört sich – wenn man denn weiß, dass es sich bei jüdischer „Prophetie” mehr um eine „To-do-List” als um eine Voraussage handelt – eher wie eine Drohung an:

Auf mehr Arten, als Sie sich vorstellen können, wird diese Entscheidung die Herzen Ihrer Landsleute vergiften und ihre langfristigen Überlebenschancen verringern.”

Es bleibt die Hoffnung, dass zu den Arten, die wir uns nicht vorstellen können, nicht irgendwann auch Flugverbotszonen, Wirtschaftsboykotts und Freiheit-Demokratie-und-Menschenrechtsrechtsbomben gehören. Darüber schweigt sich der Autor aber aus.

Zunächst einmal stellt er jedoch klar, dass es überhaupt keine Rolle spielt, dass es bei dem betreffenden Gerichtsurteil um moslemische Eltern ging, die ihr Kind beschneiden ließen:

Das Thema Beschneidung ist durch die Juden in den Westen gekommen, und zwar vollkommen ungeachtet der Tatsache, dass Moslems diese jüdische Praxis imitieren. “

Islamische Beschneidung

Islamische Beschneidung

In der Tat sieht es jedoch wirklich so aus, als ob die Moslems nicht so übermäßig an der Angelegenheit interessiert sind. Es zeichnet sich zwar ein keineswegs ungewöhnliches Zusammengehen zwischen jüdischen und islamischen „pressure groups” ab, wobei die eigentlich ursprünglich betroffenen Moslems jedoch wie gelangweilte Trittbrettfahrer wirken, denen die Sache nicht allzu wichtig ist. Man könnte vermuten, dass Moslems sich von der aufgeregten jüdischen Reaktion auf dieses Urteil angenehm überrascht zurücklehnen und taktisch klug im Hintergrund bleiben, um Juden das gemeinsame Anliegen alleine ausfechten zu lassen. Allerdings läuft das erfahrungsgemäß eher andersrum (religiöse Toleranz, Kreuze in Klassenzimmern abhängen, Schächten etc.) und stille taktische Zurückhaltung ist grundsätzlich nicht gerade die Disziplin, in der dauerbeleidigte Moslems brillieren. Genaugenommen lassen sie keine Gelegenheit aus, sich diskriminiert und religiös verfolgt zu fühlen und das auch lautstark jedem mitzuteilen, der nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Möglicherweise liegt die vergleichsweise ruhige Haltung der Moslems daran, dass die Beschneidung im Islam bei weitem nicht den Stellenwert einnimmt wie im Judentum. Während bei Juden der 8. Lebenstag als fester Termin für die Beschneidung vorgeschrieben ist, können es Moslems irgendwann machen, das Ritual ist zwar vorgeschrieben, ist aber keine Bedingung für die Zugehörigkeit zum Islam. Moslems lassen ihre Söhne daher häufig erst im Grundschulalter beschneiden, oft unter der Gefälligkeitsdiagnose Vorhautverengung (die bei Neugeborenen so gut wie gar nicht vorkommt), was ja dann auch weiterhin möglich ist. Da ein bestimmter Termin nicht eingehalten werden muss, kann die Beschneidung auch leicht auf einen Urlaub im Heimatland verschoben werden, sodass ein Verbot für Moslems keine übermäßige Beeinträchtigung darstellen würde. Auch ein Verschieben auf das Alter von 14, in dem ein Kind religionsmündig wird, wäre sicher für viele Moslems tolerabel. Kein einziger würde wegen eines Beschneidungsverbots das Land verlassen oder nicht versuchen, sich irgendwie reinzudrängen. Diesbezüglich sollten sich Islamkritiker und Einwanderungsgegner keine Hoffnungen machen.

Nun fällt aber auch eine Geburt nicht wie eine Überraschung vom heiteren Himmel, sondern kündigt sich üblicherweise knapp 9 Monate vorher an, sodass auch Juden für die Beschneidungsfeier eine Reise nach Israel oder in ein Nachbarland planen könnten, Deutschland grenzt an neun „Nichtkomikernationen”, sodass von keinem Wohnort aus eine allzu weite Reise notwendig werden würde. Aber darum geht es nicht.

Es ist sonnenklar, dass ein Beschneidungsverbot, wenn es denn Bestand haben sollte, auch nicht zur Ausreise eines einzigen Juden führen würde. Spengler weist in dem Zusammenhang auch selbst darauf hin, dass nicht einmal die Nazis ein solches Verbot dazu benutzt haben,

jüdisches Leben in Deutschland zu entwurzeln.“

Nun wollten die Nazis unbestreitbar wirklich, dass Juden Deutschland verlassen, aber auch ihnen war offenbar klar, dass ein Beschneidungsverbot dabei nicht zielführend ist. Dennoch meint Spengler im nächsten Satz,

Wenn Ihr Urteil vor dem Verfassungsgericht Bestand haben wird, wird Deutschland einmal wieder judenrein sein.“

und fügt hinzu:

Der Unterschied ist jedoch, dass Sie uns heute mehr brauchen als wir Sie.“

Aha. Wir brauchen also Belehrungen darüber, welche Worte man benutzen darf und welche nicht, sowie ständige Beleidigungen, Stolpersteine und Gedenkfeiern mehr als Juden Wiedergutmachungszahlungen und U-Boote für das bedrohte kleine Israel brauchen. Das ist schonmal gut zu wissen, dass es sich bei diesen Transferleistungen offenbar nicht um etwas Wichtiges oder gar Lebensnotwendiges handelt.

Um noch einmal herauszustreichen, dass die ganze Sache, die sich eigentlich ursprünglich nur zwischen einem deutschen Gericht und einer Moslemfamilie abgespielt  hat, wirklich nichts mit Moslems zu tun hat, stellt der Autor weiter unmissverständlich klar:

Das ist unsere Angelegenheit, und Sie werden uns vor dem Gericht der Weltmeinung Rede und Antwort stehen.“

Nun gut. Ich bin zuversichtlich, dass wir das würdevoll hinkriegen würden, leider ist jedoch abzusehen, dass unsere Politiker es nicht darauf ankommen lassen werden. Herr Graumann vom Zentralrat der Juden in Deutschland hat bereits den Wunsch geäußert, die leidige Angelegenheit möge doch bitte vom Gesetzgeber eindeutig im Sinne der Kinder Israels geregelt werden, und Wünschen von dieser Seite wird üblicherweise auch schnell und recht unbürokratisch nachgekommen. Schließlich will Frau Merkel nicht, „dass Deutschland das einzige Land auf der Welt ist, in dem Juden nicht ihre Riten ausüben können. Wir machen uns ja sonst zur Komikernation.

Ich halte den Titel „Komikernation” zwar gegenüber dem des „Tätervolkes” für den grandiosen Aufstieg des Jahrhunderts, aber Frau Merkel sieht das offensichtlich anders. Auch sie erwähnt übrigens Moslems in dem Zusammenhang nicht.

Hier ist das Interview, das Herr Graumann den Tagesthemen gab. Neben seiner Zuversicht, dass der Bundestag das schon richtig regeln werde, ist vielleicht noch seine Aussage interessant, dass die britischen Thronfolger seit vielen, vielen Generation von jüdischen Beschneidern beschnitten werden. Mir war das nicht bekannt. Mir war lediglich die Stelle im Alten Testament bekannt, an der die Beschneidung folgendermaßen angeordnet wird:

Ein jegliches Knäblein, wenn’s acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen. Beschnitten werden soll alles Gesinde, das dir daheim geboren oder erkauft ist.

Nun würde natürlich niemand auf die Idee kommen, dass es sich bei den britischen Thronfolgern um „gekauftes Gesinde” handeln könnte, nur weil Nathan Rothschild, der Ahnherr des britischen Zweigs der Rothschild-Dynastie weiland den Ausspruch getan hat: „Es kümmert mich nicht, welche Marionette auf dem Thron von England sitzt und das Empire regiert, … Der Mann, der Großbritanniens Geldversorgung kontrolliert, kontrolliert das britische Empire. Und ich kontrolliere die Geldversorgung.”

Englische Kronprinzen Charles und William – wie ihre Vorgänger seit „vielen, vielen Generationen” von jüdischen Beschneidern beschnitten.

Englische Kronprinzen Charles und William – wie ihre Vorgänger seit „vielen, vielen Generationen” von jüdischen Beschneidern beschnitten.

Genauso abwegig ist die Idee, dass die Tatsache, dass 50% der amerikanischen Männer (70% bis 80% nach jüdischen Aussagen) beschnitten sind, etwas mit der Einführung der Fed im Jahr 1913 zu tun haben könnte.

Dass die Richter medizinische Gründe oder das Kindeswohl im Auge gehabt haben mögen, hält Spengler für ausgeschlossen. Er kann sich ganz offenbar nicht vorstellen, dass der Schmerz und die Angst eines Kleinkindes etwas ist, das irgendjemanden außer bösartigen Judenhassern berühren könnte, für die es seiner Ansicht nach als Vorwand dient, Juden aus dem Land zu ekeln.

Bezeichnenderweise erwähnt auch er „Moslemhasser” nicht. Wenn das die PI-ler wüssten!

Den eigentlichen Grund für das Kölner Urteil sieht er durch ein Gedicht Heinrich Heines aus dem Jahr 1844 beschrieben, für das er dem geneigten chinesischen Leser neben dem deutschen Original auch die englische Übersetzung mitliefert:

Dummheit und Bosheit buhlten hier

Gleich Hunden auf freier Gasse;

Die Enkelbrut erkennt man noch heut

An ihrem Judenhasse.

Danach wird es biblisch. Ich möchte die Ausführungen des Autors weitgehend ohne Unterbrechung durch Kommentare auf unsere Leserschaft wirken lassen, weil sie meiner Erfahrung nach keine Einzelmeinung eines eigenbrötlerischen, religiösen jüdischen Spinners sind, sondern eine durchaus gängige Selbsteinschätzung, die in weiten Teilen des jüdischen Volkes vorherrscht. Spengler schreibt da, wo er Gott erwähnt, in seinem Artikel God und nicht G’d, es handelt sich bei ihm also mit Sicherheit nicht um einen besonders religiösen Juden, da ein solcher niemals den Namen Gottes ohne die Trickserei mit dem Apostroph benutzen würde.

Er erklärt den Zusammenhang mit dem Beschneidungsverbot und der drohenden Auslöschung des deutschen Volkes folgendermaßen:

Was wir den B’rith, das heißt den Bund nennen, bringt das Heilige und Ewige in die fleischliche und zeitlich begrenzte Sphäre des menschlichen Lebens. Das ist der Inhalt der jüdischen Praxis: Die Heiligung des Essens durch die Kashrut (jüdische Speisegesetze), die der Familie durch die Gesetze der ehelichen Reinheit, und die der Zeit selbst durch die Einhaltung des Sabbat. Die Beschneidung geht all diesen jedoch voraus. Sie ist ein Symbol für das, was alle Völker der Welt sich ersehnen: an ihrem eigenen Fleisch heilig (das heißt ewig) zu sein. Sie ist das im Körper Israels Fleisch gewordene Zeichen der Liebe Gottes zu Israel, das Zeichen unserer Unsterblichkeit. Gottes Liebe zu Abraham erstreckt sich auch auf seine Nachkommen und die Beschneidung symbolisiert die Transformation jüdischen Fleisches in ein heiliges Gefäß für Gottes Anwesenheit in der Welt.

Jüdische Beschneidung

Jüdische Beschneidung

(…)

Israel ist das Musterbeispiel und Modell für die Heiligung des menschlichen Körpers, für die Hingabe des Individuums an Gott durch eine physische Veränderung, durch die Heiligkeit des Familienlebens und die Heiligkeit unseres ganzen Lebens verkörpert in unseren Speisegesetzen. Wenn man jedoch das Heilige aus dem menschlichen Leben herausschneidet, wird das Leben an sich nicht mehr toleriert. Ich behaupte, dass die Deutschen sich in die Gefahr begeben, ausgelöscht zu werden, weil sie aufgehört haben, das Leben zu tolerieren.

(…)

Deutschland hat das Göttliche mit Feuer und Schwert ausgetrieben. Nun kaut es mit Widerwillen auf dem alten Sauerteig [Der „Sauerteig“ ist aus einem Mephisto-Zitat]. Deutschlands Sünde war, uns zu beneiden anstatt uns nachzuahmen. Der große deutsch-jüdische Theologe Franz Rosenzweig schrieb bereits vor dem Jahr 1929, in dem er starb, über diesen Neid. Die nichtjüdischen Nationen der Antike akzeptierten ihre letztendliche Auslöschung, so erklärte er, bis sie von den Juden die Hoffnung auf ewiges Leben lernten.

Der Gott Israels bot der Menschheit als erster das ewige Leben an, und das Christentum erweiterte dieses Versprechen auf die Völker. Aber die Völker sehnten sich nach dem ewigen Leben in ihrer eigenen nichtjüdischen Haut anstatt in dem von Jesus Christus verheißenen Königreich Gottes. Nachdem das Christentum sie die Auserwähltheit Israels gelehrt hatte, neideten die Nichtjuden den Juden ihre Auserwähltheit und wünschten, ihr eigenes Volk möge das auserwählte sein.

Das ist leider nicht ganz falsch. Das heute existierende Christentum aller Konfessionen, das man auch als römisch-mosaische Religion bezeichnen könnte, verbreitet im Gegensatz zu den markionistischen Urchristen, den mittelalterlichen Katharern und sehr kleinen, weitgehend verborgenen und unbekannten zeitgenössischen christlichen Religionsgemeinschaften tatsächlich diese Lehren. Wer diesem Judäochristentum anhängt, ist in der Tat dazu verdammt, Jesus als Sohn Jahwes, das Alte Testament als Teil der Heiligen Schrift und die Juden als auserwähltes Volk Gottes wahrzunehmen. Dass das eine schwierige Konstellation – insbesondere gegenüber Juden – darstellt, die zu allerlei Verwirrungen führt, leuchtet mir ein.

Diverse schwarze Suprematisten bilden sich auch sehr wohl ein, sie wären das auserwählte Volk Israel, und auch in Großbritannien hat sich mit British Israelism schon vor Jahrhunderten eine religiöse Strömung entwickelt, die davon ausgeht, dass es sich bei Briten um einen verlorenen Stamm des Volkes Israel handelt. Diese Strömung gibt es auch heute noch, sie ist in den USA unter dem Namen Christian Identity bekannt. Die Anhänger von Christian Identity sind radikale Antisemiten, die behaupten, Weiße wären das eigentliche auserwählte Volk Jahwes, während es sich bei Juden um Usurpatoren handelt, die entweder die Nachkommen Esaus (Edomiter) oder zum Judaismus konvertierte Khasaren sein sollen. Darüberhinaus sind sie auch auf extrem übersteigerte Weise rassebewusst, was so weit geht, dass sie Nichtweißen absprechen, eine Seele zu haben und teilweise auch – getreu nach „ihren” Propheten Esra und Nehemia – die Todesstrafe für Weiße befürworten, die sexuelle Beziehungen mit Andersrassigen eingehen. Leider haben diese Irren einen zunehmenden Einfluss in der Szene der amerikanischen White Nationalists und man muss – wenn man in amerikanischen Foren diskutiert – oftmals auf rohen Eiern gehen, um dieses selbsternannte „Volk Israel” und seinen verehrten Gott, den völkermörderischen Jahwe, nicht versehentlich zu beleidigen. Für vernünftige rassebewusste weiße Amerikaner stellen sie meiner Ansicht nach eine große Belastung dar.

Neid? Darauf?

Neid? Darauf?

Allerdings sind gerade Deutsche die allerletzten, denen man so etwas vorwerfen kann. Nationalsozialistische Schriften sind zweifelsohne von einer starken Abneigung gegenüber Juden geprägt, Neid auf Juden kann man aber beim besten Willen auch unterschwellig nirgends herauslesen. Obwohl der Antisemitismus der Nationalsozialisten eher rassisch-völkischer als religiöser Natur war, kann überall in ihren Schriften auch eine starke Abneigung gegenüber der jüdischen Religion herausgelesen werden, bei der es vor allem um die von einem geradezu lächerlichen Überwertigkeitskomplex geprägten, sinnlos grausamen und völkermörderischen  Passagen des Alten Testaments geht. Die heidnische Ausrichtung des Nationalsozialismus wird auch stark übertrieben. Es gab zwar neuheidnische Bestrebungen, vor allem in der SS, die sich aber bei der Mehrheit der Anhänger nicht durchsetzen konnten, geschweige denn im Volk, das mehrheitlich christlich blieb, was auch ohne weiteres toleriert wurde.

Dennoch schreibt der Autor weiter im Artikel:

Rosenzweig hoffte, dass das jüdische Beispiel – ein Volk, dessen Unsterblichkeit die Gewähr der christlichen Verheißung darstellte – Christen dazu inspirieren würde, die andauernde Anwesenheit des Volkes Israel in ihrer Mitte wertzuschätzen. Gnädigerweise starb er, bevor der Nationalsozialismus den Neid auf das jüdische Volk zu einem neuen und abscheulichen Exzess trieb, indem er die deutsche „Herrenrasse” als neuheidnische Karikatur jüdischer Auserwähltheit postulierte. Die Deutschen haben als Heiden versagt und sie versagen als Christen. Schlussendlich werden sie möglicherweise an ihrem eigenen Desinteresse am Leben versagen.

Die neuheidnischen Illusionen des Nationalsozialismus sind zerschmettert worden, obwohl sie immer noch in Randbereichen der deutschen Politik herumgeistern. Trotz ihrer Niederlage waren die Nationalsozialisten möglicherweise erfolgreich dabei, die Anwesenheit des Göttlichen aus dem deutschen Leben auszurotten. Keine Aktion der verantwortlichen öffentlichen Vertreter seit Kriegsende hat diese Sache dermaßen machtvoll vorangebracht wie das bösartige Urteil, das Sie gesprochen haben.

Sie haben nicht mehr die Macht, uns zu zerstören, aber sie könnten noch die Macht haben, sich selbst zu zerstören. Wir, das Ewige Volk, die wir so viele gute Dinge unter der Sonne verschwinden gesehen haben, werden das mit Traurigkeit zur Kenntnis nehmen.

Hier endet der Artikel. Es gäbe noch viel dazu zu kommentieren, aber ich möchte es hier einfach so stehen und wirken lassen und es den Lesern überlassen, sich ihre Gedanken dazu zu machen.

Der letzte Satz, der mit den verschwindenden Völkern, die Juden offenbar schon gesehen haben, hat mich an einen Liedtext von Leonard Cohen erinnert, in dem das auch erwähnt wird und den ich hier zum Abschluss etwas gekürzt im englischen Original noch einstellen möchte:

Give me back my broken night

my mirrored room, my secret life

it’s lonely here,

there’s no one left to torture

Give me absolute control

over every living soul

And lie beside me, baby,

that’s an order!

Give me crack and anal sex

Take the only tree that’s left

and stuff it up the hole

in your culture

Give me back the Berlin wall

give me Stalin and St Paul

I’ve seen the future, brother:

it is murder.

(…)

You don’t know me from the wind

you never will, you never did

I’m the little jew

who wrote the Bible

I’ve seen the nations rise and fall

I’ve heard their stories, heard them all

but love’s the only engine of survival

Your servant here, he has been told

to say it clear, to say it cold:

It’s over, it ain’t going any further

And now the wheels of heaven stop

you feel the devil’s riding crop

Get ready for the future:

it is murder.

There’ll be the breaking of the ancient western code

Your private life will suddenly explode

There’ll be phantoms

There’ll be fires on the road

and the white man dancing

You’ll see a woman hanging upside down

her features covered by her fallen gown

and all the lousy little poets coming round

tryin’ to sound like Charlie Manson

and the white man dancin’

Give me back the Berlin wall

Give me Stalin and St Paul

Give me Christ or give me Hiroshima

Destroy another fetus now

We don’t like children anyhow

I’ve seen the future, baby: it is murder

*     *     *

Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

3 Kommentare

  1. Artikel von heute auf orf.at:

    Theologe für Feier von „Beschneidung des Herrn“

    Eine Wiedereinführung des Festes, das traditionell am 1. Jänner gefeiert wurde, wäre ein „demonstrativer Akt der Solidarität mit den Juden heute“, schreibt der Wiener Dogmatik-Professor Jan-Heiner Tück in einem Beitrag in der „Neuen Zürcher Zeitung“ (Samstag-Ausgabe).

    Was kann und sollte die Katholische Kirche tun, um einem weiteren Anstieg des „Pegels des Antisemitismus“ prägnant entgegenzutreten? Sie muss im Gespräch mit ihren „älteren Brüdern im Glauben“, den Juden, bleiben und „Schulter an Schulter tragfähige Allianzen bilden“.

    Aber sie könnte auch einen deutlichen „symbolischen Akt“ setzen und ein lange in Vergessenheit geratenes Fest wiederbeleben, dessen Wurzeln bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen und das bis vor 50 Jahren noch gefeiert wurde: das Fest „Beschneidung des Herren“ („Circumcisio Domini“).

    „Demonstrativer Akt der Solidarität mit den Juden“

    Das kommende Jubiläumsjahr – 50 Jahre nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils – wäre ein guter Anlass dazu, schreibt der Wiener Dogmatik-Professor Jan-Heiner Tück in einem Beitrag in der „Neuen Zürcher Zeitung“ (Samstag-Ausgabe).

    Eine Wiedereinführung des Festes, das traditionell am 1. Jänner gefeiert wurde, wäre ein „demonstrativer Akt der Solidarität mit den Juden heute, denen in Zeiten eines erstarkenden Antisemitismus auch und gerade durch Christen der Rücken zu stärken ist.“

    Papst bezeichnete Vorschlag „als gute Idee“

    2016 hatte Papst Franziskus bereits im Rahmen eines Besuchs der Großen Synagoge in Rom diesen Vorschlag als „eine gute Idee“ bezeichnet, erinnerte Tück.

    Das kommende Jahr 2019 würde daher – 50 Jahre nach der Liturgiereform und auch nach der Abschaffung des Festes – eine günstige Gelegenheit bieten, „die Lücke in der kirchlichen Gedenkkultur wieder zu schließen“.

    Erinnerung an jüdische Identität Jesu

    Neben dem deutlichen Akt der Solidarisierung mit dem Judentum und der Erinnerung an die unbedingte Verwiesenheit des Christentums auf das Judentum und die „Erinnerung an die jüdische Identität Jesu, die nicht geschichtsvergessen überspielt werden“ dürfe, wäre eine Wiedereinführung des Festes auch ein ökumenisches Signal: „Die katholische Kirche würde wieder anschließen an die Praxis des Ostens und der Reformationskirchen, die das Fest der Beschneidung immer beibehalten haben.“

    Auch wenn das Thema Beschneidung ein heikles sei, das vor wenigen Jahren u.a. befördert durch Gerichtsverfahren zu einer breiten öffentlichen Debatte in Deutschland und Österreich geführt hatte, so erinnere das Fest „Beschneidung des Herren“ schlicht an die Tatsache, dass Jesus „nicht Christ, sondern Jude“ und somit beschnitten war. Somit könne das Fest den „Zusammenhang von Altem und Neuem Bund“ neu ins Bewusstsein rufen.

    Marienfest mit Beschneidungfest verbinden

    Heute werde am 1. Jänner in der Katholischen Kirche das Hochfest der Gottesmutter Maria gefeiert – als eines von zahlreichen Marienfesten. „Bei dieser auffälligen Häufung an Marienfesten würde die katholische Kirche nichts verlieren, aber einiges gewinnen, wenn sie das Hochfest der Gottesmutter zur Disposition stellen und die Gedenktage der Beschneidung des Herrn und des heiligen Namens wiedereinführen oder – besser noch – miteinander verbinden würde“, so der Wiener Theologe.

    • Beiläufig, wenn ich mich recht entsinne bei K.H.Deschner sel., stand zu lesen, daß die Alleinseligmachende in ihren besten Zeiten dreizehn – natürlich an verschiedenen Orten – authentische praeputia des Herren als Reliquien verehrt hätte – er hätte also dreizehn membra virilia gehabt haben müssen.
      Aber wirklich interessant, wie und womit die Popen so zugange sind.

  2. Aus heutiger Sicht erscheint allein schon der Glaube seltsam, jemand hätte damals nach der Geburt des Jesuleins das abgetrennte Vorhäutchen im Vorauswissen um dessen spätere reliquiarische Bedeutung aufbewahrt, und zwar in einer Weise, daß es all diese Jahrhunderte überdauert.

    Aufschlußreich ist in dem oben von mir zitierten Artikel auch die Information, daß die Geburt Jesu als Jude im europäischen Christentum schon immer Konsens war und nicht erst in heutiger Zeit von der JWO-Politkorrektheit als Vorstellung propagiert wird.

    Siehe dazu diesen Abschnitt in Santa Claus: Immer noch weiß von Jim Goad:

    Auf dem Nachrichtenkanal von Fox News machte die blonde Polit-Sexbombe Megyn Kelly sich über Aishas Tirade von wegen verwandeln-wir-Santa-in-einen-Pinguin lustig:

    „Für all euch Kinder, die ihr zu Hause zuseht: Santa ist einfach weiß… Santa ist, was er ist… Nur weil man sich mit etwas unwohl fühlt, heißt das nicht, daß es sich ändern muß, wißt ihr? Ich meine, Jesus war auch ein weißer Mann… Ich meine, er war eine historische Gestalt, das ist eine nachweisliche Tatsache, wie Santa – ich möchte nur, daß die zusehenden Kinder das wissen.“

    Angesichts des medialen Monster-Shitstorms, den ihre Kommentare auslösten, sollte Kelly später behaupten, daß sie nur scherzte, als sie sagte, daß Santa existiert und weiß ist. Ich habe das Video wieder und wieder genau angesehen, als ob es der Zapruder-Film wäre, und ich kann immer noch nicht sagen, ob sie es ernst meinte oder nicht. Ich bin nicht einmal sicher, ob es zählt.

    Natürlich war es nicht Aisha Harris’ dümmlicher und kindischer Appell nach einem zweirassigen Santa-Pinguin, der zu Sturzfluten von Mediengespött führte; es waren Megyn Kellys Kommentare, daß sowohl Jesus als auch Santa Claus weiß sind.

    Es wurde verbreitet darauf beharrt, daß Jesus nicht weiß sei, er sei Jude. Dies würde zu der Schlußfolgerung führen, daß Juden nicht weiß sind. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

    Nachtrag: Siehe das Video „Circumcision USA vs. Germany – HUGE DIFFERENCE!“ von „Feli from Germany“ (Felicia Hofner aus München), die mit Unterbrechungen seit 2016 in Amerika lebt:

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