
Die Entwicklung des Universums gemäß dem Standardmodell der Kosmologie (aus „Sterne und Weltraum“ 2-2014).
Von Deep Roots, ursprünglich veröffentlicht auf „As der Schwerter“
Auf „Autarkes Rattelsdorf“ ist ein Artikel mit dem Titel „Die wahre Grundlage der Schulphysik“ erschienen, in dem behauptet wird, das gegenwärtige physikalische und kosmologische Weltbild sei nicht bloß ein „wissenschaftliches Irrgebäude“, sondern ein „religiöses System“ jüdischer Lügen, das bloß zurechtgebogen worden sei, um es so aussehen zu lassen, als hätte die Kabbala diese Aussagen bereits vor bis zu 2000 Jahren gemacht:
Die offiziellen Geschichtsbücher reden von einem Universum, das vor über 15 Milliarden Jahren durch einen Urknall entstanden sein soll. Man formulierte die Gravitationslehre, die Relativitätstheorie, die Quantentheorie, die String-Theorie usw.. Alles hoch wissenschaftlich denkt der uninformierte Leser, doch wer genauer hinsieht, kann die Lücken erkennen, die alle diese Theorien zum Einsturz bringen. Bisher konnte man das ganze physikalische Gebäude für einen Irrtum halten, der weiter und weiter aufgebaut wurde. Um eine unsinnige Theorie am Leben zu halten, wird eben eine neue unsinnige Theorie entwickelt, hauptsache die Fehler der alten Theorie müssen nicht zugegeben werden.
Doch nun wurde mir bewusst, dass wir es gar nicht mit einem wissenschaftlichen Irrgebäude zu tun haben, sondern mit einem religiösen System, das bereits 2000 Jahre alt ist. Hört sich das unglaublich an? Dann lest bitte diesen Artikel bis zum Ende und ihr werdet erkennen, was wirklich hinter den angeblich so wissenschaftlichen Lehren der modernen Physik steckt. Und dann wird auch klar werden, warum man mit wissenschaftlichen Argumenten keine Chance hat. Wir haben es mit einem religiösen System zu tun, das sich als Wissenschaft ausgibt.
Gleich vorweg: Mir fallen bei diesen Thesen genügend Pferdefüße ein, um damit eine kleine Pferdeherde als Sleipnir-Lookalikes auszustatten. Aber der Reihe nach – zunächst geht es einmal um den Urknall und das Alter des Universums:
Aus welchem Glaubenssystem kommt die Überzeugung, dass das Universum über 15 Milliarden Jahre alt ist? Diese Zeitangabe stammt aus der jüdischen Geheimlehre, der Kabbala:
„Nechunya ben HaKanah, ein Kabbalist aus dem 1.Jahrhundert, behauptete, dass man eine lange Zeit zwischen der Schöpfung des Universums und der Schöpfung des Menschen entziffern könnte, wenn man weiß, wie man die 42 Buchstaben des Namen Gottes anwendet. Er sagte das Alter des Universums sei 15,3 Milliarden Jahre, das ist die selbe Zeitangabe bei der die moderne Astrophysik gerade angekommen ist, und das 2000 Jahre früher.“
Nun beträgt das Alter des Universums nach derzeitigem Stand der „Schulphysik“ nicht 15,3 Milliarden Jahre, sondern 13,8 Milliarden (siehe Titelbild). Und zu diesem Wert ist man gelangt, indem man die kosmische Expansion zurückgerechnet hat, die anhand der Messung der Rotverschiebung des Lichtes von Galaxien durch den Doppler-Effekt ermittelt wurden. Seit der Entdeckung des Zusammenhangs zwischen dieser Rotverschiebung und der Verteilung der Galaxien durch Edwin Hubble im Jahr 1929 hat der auf diese Weise bestimmte Wert für das Alter des Universums je nach Stand der Beobachtungen ziemliche Veränderungen durchgemacht und variierte zwischen 8 bis 20 Milliarden Jahren. Parallel dazu wurde auch eine Zeitlang die Steady-State-Theorie diskutiert, wie sie unter anderem von Fred Hoyle vertreten wurde. Um diese Entwicklung nachzuzeichnen (und als Beweis, daß ich mir diese Angaben nicht aus den Fingern gesaugt habe), füge ich hier Beispiele aus diversen Büchern ein, zunächst aus dem rororo-Buch „Das Weltall“ von 1975 (David Bergamini, ISBN 3 499 18046 4):
Sodann aus der „Cambridge Enzyklopädie der Astronomie“ von 1977 (deutsch 1978, ISBN 3-572-03667-4), wo im Text von einem Alter gemäß damals neuester Beobachtungen von 20 Milliarden Jahren ausgegangen wird:
…in der auf der gegenüberliegenden Seite dargestellten Grafik samt Begleittext jedoch die Spanne des möglichen Alters des Universums mit zwischen 7,4 und 13 Milliarden Jahren dargestellt wird, je nachdem, ob die Gravitation der gesamten Materie im Universum ausreicht, um dessen Expansion irgendwann anzuhalten und umzukehren, oder ob sie nicht ausreicht und der Kosmos sich für immer ausdehnen wird:
Der jüdische Autor Carl Sagan schreibt in seinem Buch „Unser Kosmos“ von 1980 (deutsch 1982, ISBN 3-86047-244-5), der Urknall liege zehn bis zwanzig Milliarden Jahre zurück:
Im Artikel „Urknall oder nicht?“ aus „Sterne und Weltraum“ 2-2014, aus dem auch das Titelbild meines Artikels stammt, ist bereits der heute aktuelle Wert von 13,8 Milliarden Jahren angegeben. Es werden darin auch die Problempunkte der Kosmologie vom Urknall und der kosmischen Expansion nicht verschwiegen:
„Erstaunlich ist im Szenario der Inflation, dass die winzigen Fluktuationen der Quantenwelt als Inhomogenität ausreichen könnten, um genau solche Strukturen hervorzubringen, die wir in der kosmischen Hintergrundstrahlung und in der heutigen Galaxienverteilung sehen. Deshalb gehört die Inflation heute zum Standardbild des heißen Urknalls. Ihr Problem ist jedoch, dass sie quasi aus dem Hut gezaubert wurde und sich aus keinem bekannten physikalischen Phänomen ergibt. Sie kann zwar so gestaltet werden, dass sie dem Universum die richtigen Eigenschaften verleiht, doch Kritiker sehen sie damit nicht als Lösung, sondern als Verlagerung der Frage: Woher bezieht nun die Inflation genau die richtigen Eigenschaften?“
In weiterer Folge werden diverse Alternativen zum Urknall geschildert, etwa zyklische Universen, die sich periodisch aufblähen und in sich zusammenfallen, bevor sie wieder in eine Expansion zurückspringen. Seit jedoch Ende der 1990er Jahre genauere Messungen von Supernovae zeigten, daß sich die Expansion des Weltalls derzeit sogar beschleunigt, und diese Messungen durch Beobachtungen mit verschiedenen Methoden gestützt werden, ist die Rückkehr zur Kontraktion wieder vom Tisch. Eine weitere alternative Theorie, die vorgestellt wird, ist die Konforme zyklische Kosmologie von Roger Penrose, der zufolge das Universum eine unendliche Serie von Zeitstufen durchläuft, ohne daß es einen Urknall gäbe. Das Resümee des S&W-Autors Christian Wolf:
„Es scheint, als ob unser Bild vom Universum im Lauf der Zeit immer komplexer wird. Der erste Schritt führte von der immerwährenden Stetigkeit zur Expansion und weitere Schritte fügten Inflation und eine beschleunigte Ausdehnung auf Grund einer geheimnisvollen Dunklen Energie hinzu. Was sonst noch? Hier kann eine Regel namens Ockhams Rasiermesser weiterhelfen: Der englische Franziskaner-Gelehrte William of Ockham (1288 – 1348) schlug vor, von zwei möglichen Hypothesen diejenige zu bevorzugen, die weniger postulierte Faktoren braucht, um das Geschehen vollständig zu erklären. Wir sollten also so wenige Faktoren postulieren wie möglich, aber so viele, wie wir brauchen, um unsere Messdaten zu erklären. Die Messungen zwingen uns jedoch, allzu einfache Vorstellungen abzulegen. Wo das All gestern noch als homogen und isotrop galt, finden wir heute Hinweise auf großräumige Strukturen, die sich über vier Milliarden Lichtjahre erstrecken, und koordinierte großräumige Strömungen vieler Galaxien, die nicht in das Idealbild passen.
Skeptiker fragen sich, ob die Beweislage für das Standardmodell der Kosmologie wirklich eindeutig ist oder nicht. Dabei gilt, dass wir den Kontext der Erschaffung des Universums wohl kaum je physikalisch erkunden und erklären werden. Nun ist jeder Mensch mit A-priori-Ur-Annahmen ausgestattet. Wir benutzen sie, um bei unklarer Lage die Hinweise für und gegen eine Behauptung zu gewichten. Solange also die Sachlage keine zwingenden Beweise enthält, ruht die empfundene Gültigkeit eines kosmologischen Gesamtmodells letztlich auf den Ur-Annahmen des Individuums.“
Wie auch immer die Realität aussehen mag, ob es nun einen Urknall gab oder nicht: Für mich sieht diese ganze Entwicklung nicht danach aus, als hätten sich irgendwann vor sechs oder sieben Jahrzehnten irgendwelche jüdischen Wissenschaftler und andere einflußreiche Juden zusammengesetzt, um eine bis heute laufende Verschwörung zur Durchsetzung einer erfundenen Kosmologie auszuhecken, die „beweisen“ soll, daß die Kabbala sie schon vor zwei Jahrtausenden richtig vorhergesagt hat. Vielmehr haben sich offenbar Generationen von Wissenschaftlern ehrlich um die Klärung schwieriger kosmologischer Fragen bemüht.
Laut Rattelsdorf ebenfalls bloß „erfundene Schulphysik zur Stützung der Kabbala“ ist die Umwandlung von Materie in Energie gemäß Einsteins Gleichung E=mc²:
Ist das nicht interessant? Die Kabbalisten kannten also bereits vor 2000 Jahren das „wissenschaftliche“ Alter des Universums. Denn dieser HaKanah war nicht der einzige Kabbalist, der das Alter des Universums berechnete. Lohnt es sich daher nicht, einmal zu schauen, was die Kabbala über die Entstehung des Universums und des Lebens sagt? Rücken wir in der Zeit nach vorne und schauen wir uns die Lehre eines der berühmtesten Rabbiner des Mittelalters an. Nachmanides (1194 -1270) lehrte folgendes über das Universum und die Kabbala:
„Der Kabbalist Nachmanides … sagt, obwohl die Tage [der Genesis] 24 Stunden lang sind, beinhalten sie ‘kol yemot ha olam’ – alle Zeitalter und alle Geheimnisse der Welt … Nachmanides sagt: Es gibt eine körperliche Schöpfung, und diese Schöpfung war ein winziger Punkt … Als dieser Punkt sich ausdehnte, verwandelte sich seine Substanz – so dünn, dass sie kein Wesen besitzt – in Materie wie wir sie kennen. … In dem Moment, als sich aus dieser substanzlosen Substanz Materie formte, beginnt die Zeit … Einsteins E=MC2 sagt uns, dass Energie sich in Materie verwandeln kann. Und sobald sie sich in Materie verwandelt, beginnt die Zeit… Dieser Zeitpunkt, bevor die Uhr für die Bibel das Schlagen begann, dauerte ein 1/100.000 einer Sekunde. Eine winzige Zeit. Aber in dieser Zeit expandierte das Universum von einem winzigen Punkt zu unserem Sonnensystem. Von diesem Zeitpunkt an haben wir Materie und die Zeit fließt vorwärts.“ [2]
Die Kabbala lehrt also sowohl den Urknall als auch die Relativitätstheorie! Und das mindestens 800 Jahre vor der Schulphysik!
Ich weiß nicht, woher der Rattelsdorfer aus diesen zusammengewürfelten Zitaten von Nachmanides und irgendeines über diesen schreibenden Autors den Zusammenhang zwischen den Äußerungen von Nachmanides und der Relativitätstheorie nimmt, aber die Umwandlung von Materie in Energie ist physikalische Realität. Auf ihr beruht die Atomenergie: Wenn ein Urankern gespalten wird, dann hat die Summe der Spaltprodukte etwas weniger Masse, als der Urankern vorher hatte, und dieser kleine Massendefekt ist eben die freigesetzte Energie. Im Deutschen Reich während des Zweiten Weltkriegs ist man offensichtlich auch davon ausgegangen, daß das so ist, sonst hätte man ja nicht an der deutschen Bombe gearbeitet. Und im nationalsozialistischen Deutschland gab es ganz bestimmt keine „jüdisch gesteuerte Wissenschaft“.
Außerdem: Woher sollte die gigantische Energiefreisetzung von Atomexplosionen denn sonst kommen?
Oder sollen wir etwa glauben, daß es gar keine Atombomben gibt? Keine Atom-U-Boote und keine Atomkraftwerke? Alles nur erfunden, bloß um der Kabbala einen wissenschaftsprophetischen Anstrich zu verleihen?
Die Stringtheorie ist laut Rattelsdorf ebenfalls ein kabbala-inspirierter Teil der „religiösen Irrlehre“, welche die Schulphysik angeblich ist:
Das 10-dimensionale Universum der Stringtheorie ist nichts anderes wie die „wissenschaftliche“ Formulierung des kabbalistischen Lebensbaumes. Der Kabbalist Rav Berg schreibt zu diesem Thema:
„Die Gemeinsamkeiten zwischen der Kabbala und der Superstringtheorie sind verblüffend. Es ist unheimlich wie die „magischen Zahlen“ der Physik in der Kabbala auftauchen.“
Dabei ist die Stringtheorie alles andere als eine etablierte „offizielle Schulphysik“, sondern bloß eine Anzahl hypothetischer Modelle, von der es z. B. auf Wikipedia heißt: „Ob es sich bei der Stringtheorie überhaupt um eine wissenschaftliche Theorie handelt, die falsifizierbare experimentelle Voraussagen machen kann, ist nicht geklärt.“ Also auch nix mit dogmatisch-religiöser Kabbala-Bestätigung. Außerdem gibt es keine einheitlich zehndimensionale Stringtheorie, sondern Modelle mit unterschiedlicher Dimensionenzahl: 10 Dimensionen sind es beim Superstring, während es beim Bosonen-String 26 sind. Und der Zusammenhang zwischen der aus dem kabbalistischen Lebensbaum hergeleiteten Zahl 10 und der Zahl der Dimensionen in der Superstring-Theorie ist sowieso an den Haaren herbeigezogen. Dann müßte man ja jede Theorie, in der die Zahl 10 vorkommt, als kabbalistisches Lügensystem verdächtigen.
Völlig irr wird es mit der Ablehnung des Kopernikanismus:
Lehrt die Kabbala etwa noch mehr Konzepte, die in der offiziellen Wissenschaft wieder auftauchen? Wie wäre es mit dem Kopernikanischen Universum, noch vor Kopernikus? Kein Problem. Es ist der selbe berühmte Rabbiner Nachmanides, der 300 Jahre vor Kopernikus als Kommentar zur Genesis schreibt:
„Einige Gelehrte erklären „einen Tag“ als Verweis auf die Rotation der sphärischen Erde in 24 Stunden, und jeden Moment gibt es auf der Erde einen Morgen und eine Nacht auf der gegenüberliegenden Seite der Erde.“
Diese „Erkenntnisse“ verkauft man heute als kabbalistische Großleistung, wie folgender Satz aus einem jüdischen Nachrichtenportal zeigt:
„… das ist unglaublich! Wir haben hier nicht nur die Idee einer runden Erde (und nicht einer flachen), sondern auch dass Sonnenaufgang und Sonnenuntergang von der Erdrotation, und nicht von einer bewegenden Sonne, ausgelöst werden, — viele Jahre bevor die Wissenschaft das herausgefunden hat…“
[….]
Der Kirche wirft man in jedem Schulbuch vor die Erdrotation nicht anerkannt zu haben, weil man blind am Glauben festhalten wollte. Das Gegenteil ist wahr: Die Erdrotation konnte damals nicht bewiesen werden und wurde folgerichtig von der Kirche abgelehnt. Kopernikus wurde seinerzeit bereits von Tycho Brahe, dem größten Astronomen des 16.Jahrhunderts, widerlegt.
Keine Erdrotation? Von Tycho Brahe widerlegt? Im Ernst?
Fangen wir mit dem Zerpflücken an:
Bei einer stillstehenden Erde, um die sich alles dreht (Sonne, Mond, das ganze Universum) wären keine geostationären Satelliten möglich, denn wenn ein Satellit über einem bestimmten Ort der nicht rotierenden Erdoberfläche stillstünde, müßte er herunterfallen. Aber wovon beziehen all die Satellitenschüsseln dann ihre Signale? Als Parabolantennen sind sie ja Richtempfänger und müssen ihre Signale aus der Richtung erhalten, in die sie eingestellt sind, und wenn sie in den leeren Himmel zeigen, was soll denn dort sonst sein, wenn nicht geostationäre Satelliten? Corioliskraft gäbe es bei einer nicht rotierenden Erde auch keine, und die ist in der Realität aber bei Windsystemen und Meeresströmungen wirksam. Außerdem müßte der Mond in knapp 25 Stunden um die Erde kreisen, um wie beobachtet jeden Tag um 50 Minuten später auf- und unterzugehen. In der Realität kommt das davon, daß er in 29,5 Tagen um die Erde kreist (in derselben Richtung wie deren Drehsinn), sodaß die Erde sich nach jedem vollen Tag noch um ca. eine Neunundzwanzigstel-Umdrehung weiterdrehen muß, um wieder gleich zum Mond zu stehen. Das heißt, der Mond dürfte (wenn die Gravitationsgesetze der „Schulphysik“ stimmen) nur etwas über 42.000 km (bzw. ca. 36.000 km über der Erdoberfläche) entfernt sein statt 384.392 km und wäre daher nicht einmal 1/10 so groß wie „offiziell“. Außerdem müßte die Sonne, trotzdem sie in 24 Stunden und somit schneller als der Mond um die Erde laufen würde, auf einer etwas ferneren Bahn als dieser kreisen, um bei Sonnenfinsternissen von ihm verdeckt werden zu können. Sie wäre dann ebenfalls viel kleiner und hätte weniger als 4000 km Durchmesser statt über eine Million. Das hieße, daß auch die gültigen Theorien über die Energieerzeugung in Sternen durch Kernfusion nicht stimmen könnten und man eine alternative Erklärung für das Leuchten der Sonne finden müßte.
Der gesamte Kosmos müßte um die Erde kreisen, um bei einer stillstehenden Erde den Eindruck eines sich um sie drehenden Himmelsgewölbes zu erzeugen, was aber allein deshalb schon gar nicht möglich wäre, weil näher an den Himmelspolen befindliche Objekte (Sterne) für diesen Eindruck um die in beide Richtungen verlängerte Erdachse kreisen müßten anstatt um den Erdmittelpunkt, wie es für den Ausgleich zwischen Fliehkraft und Erdanziehung notwendig wäre. Ein Umlauf z. B. der Sterne des Großen Wagens um den Erdmittelpunkt würde nämlich zu einer geneigten Umlaufbahn führen anstatt zu der beobachteten Bahn parallel zu den scheinbaren Bahnen aller anderen Sterne.
Die Venus müßte wie in Wirklichkeit um die Sonne kreisen, um abwechselnd als Morgenstern vor ihr aufzugehen (wenn sie von uns aus gesehen rechts von ihr steht) und als Abendstern nach ihr unterzugehen. Wenn man jedoch ihren Abstand von der Sonne maßstäblich mit dieser verkleinerte, damit ihr Winkelabstand von ihr stimmt, würde sie in ca. 310.000 km um die Sonne kreisen. Da die Sonne im Rattelsdorfer Kosmos aber nicht viel weiter weg sein dürfte als der ca. 36.000 km entfernte Mond, hieße das, daß die Venus dabei immer wieder hinter der Erde vorbeilaufen müßte. Und wieso sie auf so einem engen Umlauf (statt auf ihrem richtigen mit einem Bahnradius von 108 Millionen Kilometern) trotzdem 224 Tage brauchen sollte, weiß man wohl nur in Rattelsdorf.
Sämtliche astrophysikalischen Beobachtungsdaten über Sterne müßten gefälscht sein, nachdem sie ihre Energie nicht durch Kernfusion erzeugen könnten, wenn sie wie die Sonne nur wenige tausend Kilometer groß wären.
Ich glaube, ich brauche nicht noch mehr Beispiele dafür anzuführen, was für ein Unsinn das ist. Und wozu all dieser gigantische Schwindel, den man – je nach Themenbereich – schon bis zu mehrere Jahrhunderte lang betrieben haben müßte und in den Tausende Wissenschaftler verwickelt wären? Bloß um „beweisen“ zu können, daß die Kabbala recht hatte, so wie die Moslems alle möglichen Aussagen der modernen Wissenschaft schon im Koran herauslesen zu können meinen? Und dann nicht einmal groß in der Öffentlichkeit damit herumzuprahlen? Immerhin war mir das ja vor dem Rattelsdorfer Artikel völlig neu.
Dazu kommt noch, daß es gar keine allgemeingültige, einheitliche Kabbala gibt, sondern verschiedene kabbalistische Schriften und Schulen mit zum Teil gegensätzlichen Strömungen, einschließlich solcher, die unter nichtjüdischen Prominenten propagiert werden („Hollywood-Kabbala“). Mir erscheint es plausibel, daß diese vorgeblich wissenschaftsprophetischen Kabbala-Aussagen im Nachhinein in eine solche neuzeitliche Kabbala hineingeschwindelt wurden, so wie bei verschiedenen Ereignissen nachträglich behauptet wird, sie seien von Nostradamus prophezeit worden. Entweder in derselben Absicht wie die erwähnten moslemischen Versuche, die Vorwegnahme moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Koran hineinzuinterpretieren – oder um Vertreter unserer sogenannten „Wahrheitsbewegung“ lächerlich zu machen, wenn sie darauf anspringen.
Und die Neigung, Käse wie diesen zu glauben oder selber zu propagieren, ist leider nur allzu verbreitet. Die Motive dafür sind vielfältig:
- Eine pauschale Verneinungshaltung, weil man draufgekommen ist, daß so manche offizielle Wahrheiten in Wirklichkeit gelogen oder verzerrt sind: „es ist Mainstream, es ist offiziell anerkannt, deshalb müssen es jüdische Lügen sein.“
- Weil man selber zu systemkritischen Ansichten und Einsichten gelangt ist, die vom Mainstream als „Verschwörungsspinnerei“ abgetan werden, neigt man dazu, anderen „Verschwörungstheoretikern“ aus Solidarität einen Glaubwürdigkeitsbonus zuzubilligen, ohne die Stichhaltigkeit ihrer Thesen geprüft zu haben.
- Das Bedürfnis, anderen Verschwörungstheoretikern etwas voraus zu haben und sich ihnen gegenüber als die wahren Durchblicker überlegen fühlen zu können, weil man auf eine noch abgefahrenere Sache draufgekommen zu sein meint.
- Das, was Matt Parrott „Mustererkennungsorgasmus“ (Pattern Recognition Orgasm) nennt.
- Das Pippi-Langstrumpf-Motiv:
„Zweimal drei macht vier,
widiwidiwitt, und drei macht neune,
ich mach’ mir die Welt,
widiwidiwie sie mir gefällt.“
Die Vertreter dieser Richtung hängen der einen oder anderen Wunschvorstellung an, wie die Welt in bestimmten Punkten zu sein hat, und wenn Aussagen der Wissenschaft diesem Weltbild widersprechen, dann muß eben diese Wissenschaft als „pseudoreligiöse Irrlehre“ und jüdisch gesteuertes Lügensystem abqualifiziert werden. Plausible Motive für die Inszenierung solcher aufwendiger Lügenverschwörungen bleiben oft unerwähnt. Nötigenfalls projiziert man das heutige Ausmaß der jüdischen Macht ein, zwei Jahrhunderte zurück, um erklären zu können, daß der Schwindel schon so lange läuft und „in Wirklichkeit“ alles ganz anders sein kann.
Dabei ist die Wissenschaft in den Propagandabestrebungen der jüdischen NWO nur eine Nebenfront, während der Hauptangriff über Unterhaltungsmedien, Tageszeitungen, moralisierende „Bewußtseinsbildung“ in der Schule, NGO-Aktivismus, Laberfach-Wissenschaften etc. läuft. Außerdem funktioniert die NWO-Propaganda im Bereich der „harten“ Wissenschaft kaum in der Weise, daß ganze Theorien erfunden oder wissenschaftliche Entdeckungen unterschlagen werden. Stattdessen wird mit „Faktoiden“ gearbeitet, die man zu wissen meint, weil man sie irgendwo einmal gehört oder gelesen hat und „jeder“ sie weiß, die man aber durchaus auch aus Mainstream-Quellen widerlegen kann, wenn man von ihnen weiß. Und darüber hinaus werden zutreffende, aber politisch inkorrekte Aussagen aufgrund wissenschaftlicher Fakten nicht wirklich widerlegt, sondern es wird meist nur der Eindruck erweckt, sie seien moralisch inakzeptabel und würden deshalb von der Mehrheit abgelehnt.
Ja, es gibt und gab Verschwörungen und verschwörungsähnliche Umtriebe, die seit einer Weile teils gar nicht mehr so verschwörungsmäßig betrieben werden müssen, weil hier nicht eine Gruppierung aus dem Untergrund Komplotte gegen die Obrigkeit schmiedet, sondern die Obrigkeit selber Zersetzung und Verrat an den weißen Völkern betreibt. Ja, man kann und soll Indizien nachgehen, die auf solche Bestrebungen hindeuten und wo seitens der Ausführenden ausreichende Motive plausibel erscheinen. Dabei sollte man sich jedoch einen klaren Kopf bewahren und auf dem Teppich der Realität bleiben. Denn in Abwandlung von Napoleons Spruch „Sinnlose Gesetze schwächen die notwendigen Gesetze“ gilt hier:
„Spinnerte Verschwörungstheorien schaden den zutreffenden Verschwörungstheorien.“
Siehe auch:
Die frühen imaginären Abenteuer von Gott von Bob Parkinson
* * *
Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.
Lucifex
/ August 22, 2016In einem Kommentar zu Es ist alles biologisch (Teil 3) (den ich gar nicht erst an die Oberfläche habe kommen lassen), hat jemand geschrieben, es gäbe in der Biologie weder ein Immunsystem noch krankmachende Kleinstlebewesen; das sei eine Interpretation und Glaube der Menschen, angeblich seit über 30 Jahren empirisch-wissenschaftlich widerlegt. Und man möge hierzu stattdessen die „Germanische Heilkunde“ studieren.
Ja, klar. Dass die Erfolge bei der Verhinderung und Heilung von Krankheiten gegenüber früher so zugenommen haben, seit man „an krankmachende Kleinstlebewesen glaubt“ und bei den Maßnahmen gegen Krankheiten „so tut, als gäbe es sie“ (Sterilisierung etc.), ist wohl bloßer Zufall, ganz zu schweigen von allen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen, seit es Mikroskope gibt, bis hin zur Molekularbiologie.
Im Kommentarstrang zu Kevin Stroms Ebola-Artikel auf „As der Schwerter“ ist auch einmal so einer aufgetaucht, was Hildesvin zu einer köstlichen Antwort veranlasst hat, die meiner Erinnerung nach so ging:
Jedenfalls war das für mich ein Anlass, den obigen Artikel von Deep Roots hier nachzuveröffentlichen.
Deep Roots
/ Februar 11, 2017Ich vermute, bei solchen irrationalen Vorstellungen spielt oft auch ein inzwischen bei vielen in unserer Szene schon eingefahrener Wir-gegen-das-System-Reflex mit, bei dem man als Zugehörigkeitsritual zum Dissidententum möglichst jede Gelegenheit nutzen möchte, den anderen zu zeigen, daß man „denen aber auch schon gar nichts mehr glaubt“, und sich zu allem, was passiert, auch ohne konkrete Verdachtsmomente Verschwörungstheorien zusammenreimt. Und jeder, der das anders sieht, wird als Abweichler beargwöhnt oder als Systemrestgläubiger verachtet, der noch nicht ganz so aufgewacht ist wie sie.
Diese Neigungen können dann vom System ausgenützt werden, damit die
Dissidentenszene
– sich in unnötigen Spekulationen verzettelt,
– sich z. T. mit abwegigen Verschwörungstheorien diskreditiert und es damit auch erleichtert, Verschwörungstheorien allgemein ein unseriöses Image zu verpassen (wie ich in „Kosmos, Kabbala und Käse“ am Schluß schrieb: Spinnerte Verschwörungstheorien schaden den zutreffenden Verschwörungstheorien),
– sich wegen der Anhängerschaft zu den unterschiedlichen VTs schön zerstreitet.
hildesvin
/ April 9, 2018>Älplerin schreibt:
9. April 2018 um 07:18
es ist mittlerweile psychisch für mich nur mehr unerträglich, diese täglichen jämmerlichen Fakemeldungen auch nur irgendwie Ernst zu nehmen.
Für wie dämlich hält man uns alle, so eine jämmerliche durchsichtige verk.ckte Aktion auch noch für bare Münze zu nehmen?
Ich weiß, der grosse Teil der Menschen sieht und hört nur was die H.renmedien von sich geben. Mittlerweile glaube ich auch nicht mehr ans heliozentrische System (welches vor 500 Jahren plötzlich von einem Freimaurer propagiert wurde) – ich denke wir werden seit Jahrtausenden ver.rscht. <
Ein schönes, oder vielmehr unschönes, Beispiel – von Killerwanzes Blog. — Nicht nur Nikolaus Koppernigk, auch noch Aristarch von Samos als Freimauer…
Ob es eine Provokation ist, oder ist die Schnalle wirklich so von der Rolle?
hildesvin
/ April 10, 2018peter schreibt:
10. April 2018 um 00:56
Die Vorstellung von „in einer Kugel“ ist beschrieben in einem Roman von Stephen King „Die Arena“ oder „The Dome“.
Auf dem Grabstein von Wernher von Braun, ehemaliger deutscher Raketenwissenschaftler, steht der Verweis auf Psalm 19:1, wo vom Firmament die Rede ist, dem Himmelszelt, der Glocke, die nichts reinläßt, aus der nichts rauskommt.
Das ist mittlerweile auch meine Meinung, nichts kann rein, nichts kann raus
Auch einer von des Gilbs Leckern. Ich gelobe hiermit, nichts mehr davon zu bringen, und auch, fürder nicht mehr im Kot zu stochern. Aber dieses mußte ich einfach, noch einmal …
Statt der Älplerin (Jodmangel?) wenigstens einen Warnschuß zu geben, wie ich erwartet hätte, läßt unser guter Freund jetzt Entsprungene wie peter oder Stahl loslegen.
Wie gesagt, sista gång, last time, pasljednij ras.
reinigungskraft
/ Februar 12, 2017Da würde ich glatt zustimmen, bin jedoch etwas misstrauisch ob die Aussage nicht im Nachhinein dazugefuscht wurde.
Deep Roots
/ Februar 14, 2017@ reinigungskraft: Wie ich bereits im obigen Artikel geschrieben habe, erscheint es mir ebenfalls plausibel, daß diese vorgeblich wissenschaftsprophetischen Kabbala-Aussagen im Nachhinein in eine solche neuzeitliche Kabbala hineingeschwindelt wurden, so wie bei verschiedenen Ereignissen nachträglich behauptet wird, sie seien von Nostradamus prophezeit worden. Entweder in derselben Absicht wie die erwähnten moslemischen Versuche, die Vorwegnahme moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Koran hineinzuinterpretieren – oder um Vertreter unserer sogenannten „Wahrheitsbewegung“ lächerlich zu machen, wenn sie darauf anspringen.
Außerdem wird der Gedanke, daß es immer irgendwo auf der Welt Tag und gleichzeitig auf der anderen Seite Nacht ist, sowieso Allgemeingut gewesen sein, sobald einmal das Weltbild von der kugelförmigen Erde gängig war, unabhängig davon, ob man an eine erdumkreisende Sonne oder eine sonnenumkreisende Erde glaubte. Und die Kugelgestalt der Erde war schon seit der Antike bekannt. Rudolf Simek (dessen Artikel Die Mythologie und Religion der Wikingerzeit ich damals auf AdS nachveröffentlicht habe) schreibt in seinem lesenswerten neuen Buch VINLAND! Wie die Wikinger Amerika entdeckten auf Seite 98 am Schluß des Kapitels „Das Weltbild der Wikinger“:
Irgendwo (ich weiß nicht mehr, wo) habe ich einmal die Vermutung gelesen, daß das mit dem mittelalterlichen Glauben an eine flache Erde bloß eine Erfindung der Neuzeit gewesen sei, um sich gegenüber dem Mittelalter als so viel aufgeklärter zu präsentieren. Das erscheint mir ebenfalls plausibel.
Das mit den 24 Stunden ist sowieso no na – sobald es die Tageseinteilung in 24 Stunden gab, war die natürlich auch den Juden bekannt und kann nicht umgekehrt eine „jüdische Erfindung“ gewesen sein. Und noch einmal: Mit all diesen angeblichen „kabbalistischen Vorwegnahmen heutiger wissenschaftlicher Aussagen“ wird doch nicht einmal groß Werbung gemacht; im Gegenteil sind diese „Übereinstimmungen“ öffentlich praktisch unbekannt! Und dafür sollen die Juden einen teils seit Jahrhunderten laufenden wissenschaftlichen Schwindel eingefädelt und dessen Akzeptanz durchgesetzt haben?
Übrigens ist Rudolf Simeks Buch VINLAND! trotz der Angabe „Paperback“ auf der Verlagsseite und sogar auf der Buchrückseite in Wirklichkeit eine Hardcover-Ausführung.
Deep Roots
/ Februar 14, 2017Zu dem vor einer Weile in der deutschen „Wahrheitsbewegung“ aufgetauchten Thema der flachen Erde muß ich jetzt doch einmal etwas Ausführlicheres schreiben (unten als „Symboldbild“ das Cover der LP „Dust in the Wind“ der Gruppe Kansas aus dem Jahr 1978).
Wagandt, der das aufgebracht hat (ich weiß nicht, ob er allein dafür verantwortlich ist oder ob das noch von woanders herkommt), habe ich immer im Schwingungsspastitum einsortiert und daher nicht ernstgenommen. Vor einem Monat habe ich aber erfahren, daß zwei Bekannte von mir, die politisch ziemlich auf meiner (bzw. allgemein unserer) Linie liegen und die ich für vernünftige Leute gehalten hatte, jetzt in die Theorie von der flachen Erde eingestiegen sind und das ernst nehmen.
Es ist ja ein denkbarer Ansatz, Narrensaum-Themen wie das mit der flachen Erde als gedankliches Testmodell zur Selbsterforschung der Gründe zu verwenden, warum man etwas glaubt oder nicht glaubt, und um zu überlegen, wie viel man weiß und wie viel man glaubt, um zu Erkenntnissen über mögliche Barrieren gegen „Jew-wisdom“ zu gelangen. Ich habe aber den Eindruck, daß meine beiden Bekannten und überhaupt alle, die diese Theorie im Netz vertreten, das überhaupt nicht so sehen, sondern vielmehr tatsächlich meinen, hier auf eine weitere „Systemlüge“ draufgekommen bzw. über eine solche aufgeklärt worden zu sein.
Nun gut, befassen wir uns damit, was man diesbezüglich selber feststellen beziehungsweise logisch erschließen kann.
Da wäre als erstes das bereits in meinem vorherigen Kommentar mit dem Simek-Buchzitat angesprochene Beispiel mit der am Meer feststellbaren Horizontkrümmung. Nicht nur sieht man von einem Schiffsmast aus weiter als von Deck, sondern es wird auch bei Schiffen oder Inseln am Horizont je nach Entfernung mehr oder weniger viel von deren unterem Bereich durch die Erd- bzw. Meeresoberflächenwölbung verdeckt. Ich habe selber schon in meiner Jugendzeit in den Ferien an der istrischen Küste immer wieder durchs Fernglas beobachtet, wie von den Schiffen, die auf dem Weg nach Triest oder Koper von der Adria hereinkamen, zunächst nur die Aufbauten und Lademasten zu sehen waren, dann allmählich auch die Rumpfoberkante und schließlich der ganze Rumpf sichtbar wurde. Beim Entschwinden der Schiffe nach Süden verlief das Ganze in umgekehrter Weise. Ich erinnere mich auch noch daran, wie während der Annäherung mit dem Hurtigruten-Schiff an die Inselkette der Lofoten anfänglich nur ein paar Bergspitzen über dem Horizont erschienen, dann immer mehr und mit der Zeit auch mehr von den unteren Bereichen der Inseln, bis schließlich die gesamte eindrucksvolle Lofotwand zu sehen war.
Das sei „widerlegt“, heißt es aus der Flacherde-Trutherszene, mit einem richtig starken Fernrohr würde man die Unterteile der Schiffe wieder sehen. Aber das ist völliger Blödsinn: wenn klar erkennbar ein Hindernis die Sichtlinie zwischen dem Beobachter und einem Schiffsrumpf verdeckt, dann kann doch ein noch so starker Vergrößerungsfaktor nichts daran ändern.
Auch haben die lieben Erdkugelzweifler wohl noch nie daran gedacht, wie es auf einer flachen Erde Polarnächte oder eine Mitternachtssonne geben kann, nachdem die Sonne dann nie selektiv nur für sehr äquatorferne Zonen unter dem Horizont verschwinden oder rund um die Uhr zu sehen sein könnte.
Oder daran, wie erdnahe die Sonne sein müßte, um z. B. am 60. Breitengrad (der knapp südlich von Bergen in Norwegen verläuft) bei Tagundnachtgleiche nur 30° über dem Horizont zu stehen. Dieses Beispiel kann man sich leicht mittels eines Geodreiecks auf einem Blatt Papier aufzeichnen: 60 Breitengrade entsprechen einem Sechstel des Erdumfangs von 40.000 Kilometern; falls wir „denen glauben“, daß das stimmt, so wären das 6.666 Kilometer. Wir markieren an der Papierkante 13,3 cm (zwei Zentimeter für je tausend Kilometer) und zeichnen über dem „Äquator“ eine Senkrechte. Dann zeichnen wir von dem Punkt, der Bergen entspricht, eine mit 30° ansteigende Linie und messen dann, in welcher Höhe diese die Senkrechte über dem Äquator schneidet: 7,7 cm, das wären 3.850 Kilometer. Noch krasser und zudem noch widersprüchlich wird es, wenn man den 70. Breitengrad (der zwischen Tromsø und Hammerfest verläuft) betrachtet: Äquatorentfernung 7.778 km, das wären 15,56 cm auf dem Papier, davon eine 20° ansteigende Linie zur Senkrechten über dem Äquator, die in 5,5 cm oder 2.750 km Höhe geschnitten wird. Diese Schräge ist 16,5 cm (entspricht 8.250 km) lang, was bedeutet, daß man zwischen Tromsø und Hammerfest dreimal so weit von der Sonne entfernt wäre als am Äquator und diese deshalb nur ein Drittel so groß erscheinen müßte (ganz abgesehen davon, daß das ein größerer prozentualer Sonnenentfernungsunterschied wäre als zwischen Venus und Mars im realen Sonnensystem, zusätzlich zum unterschiedlichen Einstrahlungswinkel). Auf besagter Hurtigruten-Reise war ich natürlich auch auf der Nordkap-Insel Magerøya, und dort erschien die Sonne kein bißchen kleiner als im heimischen Alpenraum 24 Breitengrade weiter südlich.
In diesem geringen Erdabstand könnte die Sonne natürlich auch keine über eine Million Kilometer große Kugel sein, sondern dürfte nur ein Hundertstel des realen Monddurchmessers haben, wäre also zwischen 30 und 35 km groß. Das hieße weiters, daß auch das Modell der solaren Energieerzeugung mittels Kernfusion falsch sein und die Sonnenenergie aus irgendeinem anderen Prozeß kommen müßte.
Diese Folgerungen müßten auch für den Mond gelten, der ja noch erdnäher als die Sonne sein müßte, um diese bei Finsternissen verdecken zu können. Die in der Wirklichkeit nicht auftretende perspektivische Verkleinerung von Sonne und Mond in hohen Breiten müßte im Flacherdmodell auch bei Auf- und Untergängen zu beobachten sein, nachdem sie da ebenfalls mehrmals so weit vom Beobachter entfernt sein müßten wie im Zenit. Ein weiteres Problem wäre, wie denn der Mond nachts überhaupt von der Sonne beleuchtet scheinen könnte, wenn er nur ein paar tausend Kilometer über einer mehrmals so großen Erdscheibe schwebt und die Sonne sich hinter dieser befindet. Auch müßten die Erdumlaufbahnen von Sonne und Mond in sehr flacher Krümmung über der Erde verlaufen, um nicht allzu tief über dem „Ostrand“ und „Westrand“ hinwegzuziehen und alles dort zu verbrennen. Das hieße weiters, daß der „unter“ der Erdscheibe verlaufende Nachtteil der Sonnenbahn viel länger sein müßte als der Kreisbogen des Tagabschnittes und daher eine 12:12-Stunden-Aufteilung zwischen Tages- und Nachtdauer unmöglich wäre.
Überhaupt, der Mond und seine Phasen! Da kann man doch schon mit freiem Auge und erst recht mit einem Fernglas oder gar Fernrohr feststellen, daß der Mond eine Kugel ist, deren Phasen durch Sonnenbestrahlung aus unterschiedlichen Richtungen entstehen. Dasselbe ist bei der Venus erkennbar, die wir als sonneneinwärts von uns befindlichen Planeten immer wieder auch von ihrer Nachtseite sehen können. Derzeit ist sie in den Abendstunden gut zu beobachten: Im Laufe des Februar erreicht sie ihre maximale scheinbare Helligkeit; ihr Winkelabstand zur Sonne verringert sich im Laufe des Monats von 45 auf 33°, und ihre Untergangszeiten verfrühen sich von 21:32 auf 21:19 Uhr. Im Teleskop kann man ihren Phasenwechsel beobachten: war sie am 1. Februar noch zu 39 % beleuchtet, so wird sie sich am 28. Februar als Sichel mit 17 % Beleuchtungsgrad zeigen. Gleichzeitig wächst ihr Scheibchen stark an, da sie sich auf uns zubewegt: von 31 Bogensekunden am Monatsersten auf mehr als 46 Bogensekunden am 28. Februar.
Diese beiden Welten sind also auch für uns feststellbar Kugeln, und wenn man nicht alle Teleskop- und Raumsondenbeobachtungen der offiziellen Forschung als Schwindel abtut, sind das auch alle anderen Planeten und Monde in unserem Sonnensystem. Nur die Erde soll eine Scheibe sein? (Ganz abgesehen davon, daß dann auch alles im Zusammenhang mit der bemannten und unbemannten Raumfahrt im Erdorbitalraum gefälscht sein müßte).
Das Thema der geostationären Satelliten habe ich bereits oben im Artikel behandelt, und es hat auch hier Relevanz: bei einer stillstehenden Erde könnte es keine solchen geben, und all die Satellitenempfangsantennen würden in den leeren Himmel zeigen.
So, jetzt ist’s aber genug mit diesem Unsinn. Ich glaube, ich habe ausreichend gezeigt, was für eine abwegige, um nicht zu sagen, strunzdumme, saublöde Verirrung das ist, wo man sich fassungslos fragt, wie scheinbar normale erwachsene Menschen so etwas überhaupt ernst nehmen können.
Es wäre mir ja wurscht, wenn sich der eine oder die andere rein für sich in so etwas versteigt, ohne es mit unserer nationalen und Anti-NWO-Sache in Verbindung zu bringen. Das hat doch null Zusammenhang mit Globalismus, Zudringlingsflut, Multikulti, Rassenvermischung, Genderbenderei, Demographie oder Kulturzersetzung. Indem solche Narrensaumtänzer als Nationale auftreten und ihre Narrensaum-Steckenpferde mit unserem Abwehrkampf verknüpfen, indem sie die dagegen sprechende Wissenschaft zu „jüdischen Systemlügen“ erklären, lassen sie uns alle in den Augen der Normalos, die wir von unserer Sache überzeugen wollen, als dumm und spinnert erscheinen. Was soll sich denn einer denken, der ein bißchen Ahnung von den Dingen hat, z. B. ein Hobby- oder Profiastronom, ein Nautiker, ein Pilot etc., wenn er auf unseren Seiten auf solche Sachen stößt? Der lacht sich doch scheckig und nimmt uns nicht mehr ernst. „Die Nationalen? Das sind doch die, die an die flache Erde glauben, an den Mondfall, an die Hohlwelt, den Glashimmel? Die wollen uns die Welt erklären, wie sie wirklich ist?“
Und all das in einer Zeit, wo das System ohnehin daran arbeitet, uns mittels „Sensibilisierung gegen Fake-News“ und Gerede vom „postfaktischen Zeitalter“ als unseriös erscheinen zu lassen.
Wirklich, wer solchen Narrensaum-Quatsch ernst nimmt, den man genauso leicht mit Logik und Fakten zerpflücken kann wie den Gutmenschenquatsch bezüglich der genetisch ungesunden Reinrassigkeit oder der europäischen Kolonialherrschaft als Ursache der Rückständigkeit anderer Rassen, den nehme ich nicht mehr für voll, und dessen Urteilsvermögen zweifle ich auch in anderen Dingen an.
Steinstaffel
/ Februar 14, 2017@ Deep Roots
Du hast deine Zeit damit verschwendet das Offensichtliche schlüssig zu beweisen. Alleine damit hast du den Spaltern der Wahrheitssuchenden einen Dienst erwiesen. Ich habe lange darüber nachgedacht warum Wagandt, der ja bestimmt kein Dummkopf ist, auf den Zug der Flacherdler aufgesprungen ist. (Diese „Bewegung“ gibt es jenseits des Atlantiks schon seit Jahren, alleine die Anzahl der videos hierzu ist unglaublich hoch.)
Der einzige Grund der mir plausibel erscheint ist, daß es manchmal besser ist ein paar Wahrheiten mit vielen, auch absurden Lügen zu tarnen, um sich nicht selbst zu gefährden. Es kann auch gut sein, daß alles was er sagt nur angelesen ist und dazu dient, Geld zu machen. Was Marketing angeht ist er unbestritten ein As. Einiges von dem was er sagt könnte er aus dem Buch „Thalus von Athos“ haben das vor ca. 10 Jahren erschien und frei als pdf verfügbar ist. Wenn man die Rahmenhandlung als fantastische Erzählung begreift, (hohle Erde, Reptos) bleiben einige sehr interessante Aussagen.
Trotz allem will ich Wagandt nicht verdammen, ich habe viel von ihm gelernt. Ärgerlicher finde ich Jo Conrad mit seinem Realschulverstand, der praktisch jedem Quacksalber eine Bühne bietet.
dagtatmax
/ Februar 14, 2017Hatte auch ursprünglich gedacht, dass Wagandt die flache Erde als Testballon für seine Zuhörer nimmt, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Dabei kann/könnte auch gleich getestet werden, wie bereit ein Zuhörer für abseitige Themen ist, und wie er verschwiegen ist etc.(um ihn dann in heikle Themen hereinzunehmen); und als Schutz natürlich auch.
Dem ist aber nun offensichtlich nicht so, zumal jede Menge Geld im Spiel ist.
Der Flache Erde-Mist ist sehr simpel und leicht direkt widerlegbar und hier sollten wir maximalen Abstand halten; mit Anhängern solch verquerer Ansichten in Verbindung gebracht zu werden, ist maximal schädlich.
Etwas anders sehe ich die Hohlwelttheorie, sich dort hineinzudenken ist aus meiner Sicht eine gute Übung, verspricht sie ja, auch die Gravitation modellieren zu können (denke, für alles was mit Gravitation zusammenhängt sollte man für die verrücktesten Vorschläge offen sein). Vor ein paar Jahren habe ich mal das Ausgangshohlweltbuch (glaube aus den 20-er Jahren) dazu angesehen: Die Theorie ist eine schöne Transformation von allem (Raum-, Zeitkoordinaten, Kräfterichtungen), u.a. verbindet das Licht nicht auf dem kürzestem (sondern auf gravitationsbeeinflusstem) Weg zwei Punkte – aus meiner oberflächlichen Betrachtung scheint zumindest der mathematische Apparat und die Herleitung aus den Ausgangspostulaten (Axiomen) in sich schlüssig zu sein. Das ganze ist dann aber so, als würden wir wieder die Epizykloiden einführen, um die Bewegung der Planeten zu erklären, wenn alles sich um die Erde bewegen würde (Das Epizykloiden-Modell ist auch in sich schlüssig und experimentell nachprüfbar). Der Hohlwelt-Autor gibt dann auch keine Vorschläge, wie man das mit der Gravitation experimentell überprüfen könnte und soweit geht auch mein Verständnis der Physik nicht. Sich noch tiefer hineinzuarbeiten – dafür war mir dann meine Zeit zu schade.
Trotzdem gutes Beispiel eines Versuchs, sich von vertrauten Wegen auch mal lösen zu können.
dagtatmax
/ Februar 14, 2017Ergänzung: Die Lichtausbreitung-Gravitationsverbindung der Hohlwelttheorie hat absolut nichts mit Einsteinscher Raumkrümmung zu tun.
Steinstaffel
/ Februar 14, 2017Hohlwelt und hohle Erde sind zwei Paar Stiefel. Hohlwelttheorie ist das Universum innerhalb einer Kugel, hohle Erde sagt das Planeten innen hohl sind aufgrund der Zentrifugalkraft ausgelöst durch die Rotation. Es gibt auch noch das Modell der wachsenden Erde bei der sich die Kugel aufbläht. Interessanterweise passen die Landmassen fast perfekt inneinander wenn man eine kleinere Kugel ohne Ozeane formt.
reinigungskraft
/ Februar 15, 2017Deep Roots,
um die Außenwirkung von Nationalen im allgemeinen brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Da hasst du zu wenig Einfluss drauf als das es sich lohnen würde.
Über den Eindruck, den Morgenwacht hinterlässt, brauchst du dich auch nicht zu sorgen. Lucifex muss nicht erst überzeugt zu werden, dass der falsche Eindruck vermieden werden sollte, dass auf seinem Blog an die flache Erde (oder wie hier im ersten Kommentar lesbar: an die germanische Heilkunde) geglaubt würde.
Schlimm würde es, wenn von uns verlangt wird, dass wir daran glauben müssen. Das habe ich lang genug auf der anderen Seite des politischen Spektrums mit deren Gleichheits-Scheiß und Nazi-Verschwörungsunsinn durchgemacht.
Wenn Wagandt Gesundheitsthemen anspricht, frage ich mich, ob ich es vertreten kann ihn überhaupt jemanden weiterzuempfehlen. Dann wiederum: Wenn ich eine Idee aufgreife, will ich auch angeben wo die herkommt. Und er stellt teilweise gute Fragen.
Steinstaffel,
ein Blog wie AdS oder Morgenwacht kann sich als Speerspitze einer Bewegung verstehen und besondere Anforderungen stellen. In unserer Bewegung selbst muss aber Platz für das Volk, einschließlich derer mit Realschul-, Hauptschul- oder ohne Schulabschuss, sein. Ebenso für Ufologen und Flacherdler. Jo Conrad wirkt auf mich sympathisch. Ich zähle aber weder ihn noch Andreas Wagandt zu uns. Die distanzieren sich zu oft von rechts, benutzen „Rassist“ als Schimpfwort, usw. Alles ohne erkennbaren zwingenden Grund.
Ich kann etwas Positives daran erkennen, dass Wagandt dreistellige Summen pro Person für „Beisammenseins“ mit hunderten von Eintrittszahlern nimmt und ihnen dann Humbug erzählt. Da wird wenigstens kein Hartzer ausgenommen, der das Geld nötig hat, bzw. hätte, wenn er es denn hätte. Die Leute, die dort hingehen haben auch keinen Vorteil gegenüber anderen Menschen. Und die die wiederkommen, sind möglicherweise nicht die weisesten und würden ihr Geld sonst irgendwie anders los. In dem Sinne also doch ein Spreu-vom-Weizen-trennen, bloß anders als bei dagtatmax.
Wenn er so viel Geld nehmen würde, um relevantes zu erzählen, würde mich das mehr stören. Aktivisten sind normalerweise froh, wenn sie eine wichtige Botschaft an möglichst viele Menschen bringen können.
Dystopianer
/ Februar 16, 2017Der Wagandt hat in einer der Tagesenergien, ich glaube es war Frühjahr letzten Jahres, ein Bild von einem Tornado über Hamburg gezeigt und dazu bedeutungsvoll geraunt, dass das ein Zeichen für ganz besondere Energien/Schwingungen/whatever sei, wenn sich schon leibhaftige Tornados in Deutschland bilden würden. Tja, der wissende Guru weiß anscheinend halt nicht, dass Tornados nicht nur nichts ungewöhnliches in Mitteleuropa sind, sondern dass das Deutsche Reich vor dem 2. WK weltweit führend in der Tornado- bzw. „Großthrombenforschung“, wie man das damals nannte, war. Allerdings auch möglich, dass er sein Publikum schon richtig einschätzt.
Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass sich die scheinbar „aufgewachten“ Wahrheitsbewegten zu großen Teilen noch leichter nasführen lassen als die von ihnen verachteten „Schlafschafe“, da in diesen Kreisen die Neigung besteht, ALLES zu schlucken was nicht „Mainstream “ bzw. entsprechend mainstreamkritisch verpackt ist. Klar, wer sich rausnimmt, die „Germanische Medizin“ als unwissenschaftlichen Schwachsinn zu bezeichnen, muss ja mit der Pharma-Mafia unter einer Decke stecken, .
Aber warum sollten sich die herrschenden Mächte auch nicht der Möglichkeit bedienen, durch entsprechend gestreute „Fake News“ einen beliebig lenkbaren Mob zu schaffen?
Lucifex
/ Juli 29, 2018In GEO 02-2003 habe ich auf Seite 172 dieses Interview mit dem weiter oben von mir erwähnten Rudolf Simek über den Mythos vom mittelalterlichen Glauben an die flache Erde gefunden:
hildesvin
/ Juli 30, 2018Etwas nicht sehr Erbauliches: Bisher glaubte ich, Scheibenerdler gäbe es, jedoch kaum häufiger als, sagen wir, echte Zwitter. Nun aber der Hammer: Der erwähnte Bursche, für den ich um Rat betreffend geeigneter Internetseiten gefragt hatte … es ist so gräßlich …
Kurd Laßwitz (1848 – 1910), früher Science-Fiction-Autor, erwähnt um ~1890 deutsche Medizinstudenten, die beim Physikum baß erstaunt waren, daß sich die Erde um die Sonne bewegen soll, wäre es doch ofenkundig andersherum – die waren alles andere als dumm, aber sie hatten es niemals nicht an der Schule oder sonstwo gehört.
Nur, von der Platterde war auch da nie die Rede.
(Von Kosmas und Damian habe ich mit neun Jahren gelesen, die Erdoberfläche wäre ein Rechteck, mit Jerusalem in der Kreuzung der Diagonalen, siehe Böhm&Dörge – Auf dem Weg zu fernen Welten. Rot angehaucht wäre untertrieben, aber, es wurde z.B. Eugen Sänger genannt.)
Lucifex
/ Dezember 22, 2018Greulich, greulich, nicht erfreulich, hildesvin…
Ein Argument, mit dem man Erdkugelzweiflern ein zusätzliches Licht aufgehen lassen könnte (bei richtigen Scheibenwelt-Gläubigen wird wohl alle Mühe vergebens sein), ist, daß es auf einer flachen Erde keine unterschiedlichen Zeitzonen geben könnte, da die Sonne ab dem Moment, wo sie über den „Ostrand“ der Welt kommt, bereits die ganze Fläche bis zum „Westrand“ mit ihren Strahlen erreichen könnte. Das kann man im Selbstversuch mit einer Tischplatte und einer Taschenlampe nachvollziehen.
Auch diejenigen, die selber noch nie weit genug von ihrer heimischen Zeitzone weggereist sind, werden meistens jemanden kennen, der schon einmal jenseits des Atlantiks oder in Australien, Neuseeland oder Ost- bzw. Südostasien gewesen ist und bestätigen kann, daß es dort deutliche Tageszeitverschiebungen gegenüber Mitteleuropa gibt.
Für die Venus, die ich in einem Kommentar weiter oben (als Deep Roots) als Beispiel für eine selbst beobachtbare Kugelwelt erwähnt habe, gibt es derzeit wieder gute Beobachtungsbedingungen als Morgenstern: Sie steht recht weit rechts von der Sonne und kann mit einem Fernglas gut in ihrer Phasengestalt gesehen werden. Am 5. Januar erreicht sie ihre Halbphase, und am Tag darauf steht sie in größter westlicher Elongation und erreicht mit 47 Grad ihren größten Winkelabstand von der Sonne. Heute um 7 Uhr früh habe ich sie strahlend hell über den Bergen südlich von mir gesehen, aber um 8 Uhr war der Himmel dafür schon zu hell.
Was mir übrigens gerade aufgefallen ist: Tyrion L. hat schon wieder ein neues Gravatarbild, wie drei Kommentare weiter oben in seinem Kommentar als „Dystopianer“ zu sehen ist.
Mit seiner Einschätzung unserer spackenverseuchten „Wahrheitsbewegung“ dürfte er aber leider recht haben.
Lucifex
/ Januar 9, 2019Hier gibt’s eine interessante Seite („Debunking Flat Earth Misconceptions“):
https://flatearth.ws/
Nachtrag: Dave McKeegan nimmt in seinem viertelstündigen Video „Orbits over a Flat Earth are hilariously INSANE“ die Blödheiten der Flacherdler (hauptsächlich im Zusammenhang mit den Bahnen von Sonne und Mond) auseinander: