Von Greg Johnson, übersetzt von Deep Roots. Das Original Toward the Tipping Point: Making Our Ideas Viral erschien am 21. Oktober 2015 auf Counter-Currents Publishing / North American New Right.
[Anm. d. Ü.: Als Titelbild habe ich jenes aus Greg Johnsons Artikel „Getting to the Tipping Point“ (worin nur die Audioversion dieser Rede präsentiert wird) verwendet, weil es mir besser gefallen hat.]
Anmerkung des Autors:
Der folgende Text ist die Transkription von V. S. von einer Rede, die ich am 26. September in Stockholm hielt.
Ich fühle mich heute ein wenig unbehaglich und nervös, weil ich den Fehler machte, die Warnungen vor dem schwedischen Kaffee zu ignorieren. Ich dachte, ich würde starken Kaffee mögen, und daß es nichts wäre. Ich habe das Gefühl, daß ich ein wenig zuviel Koffein zu mir genommen habe, daher werden Sie mir einfach verzeihen müssen.
Ich möchte Ihnen allen dafür danken, daß Sie hier sind. Ich möchte Frodi danken. Ich möchte Daniel Höglund und Logik Förlag danken. Ich komme mir klein vor, wo hier ein Raum voller Leute ist, die gekommen sind, um mir zuzuhören, wie ich in einer fremden Sprache zu ihnen spreche, oder einer Sprache, die den meisten von Ihnen fremd ist. Ich selbst könnte das nicht.
Die Rede, die ich heute halten werde, heißt „Hin zum Umkipp-Punkt“, und sie ist die Grundlage eines Kapitels für ein Buch, an dem ich arbeite und das sich mit einer Notwendigkeit befaßt, die Matt Tait diskutierte, ein Buch mit dem Titel The White Manifesto. Ich habe einen Entwurf für ein Buch von ungefähr 30.000 Wörtern. Im Grunde zehn kurze Kapitel, daher wäre es etwa 100 Seiten lang. Es ist mein Versuch, unsere Ideen in der einfachstmöglichen Weise auszudrücken, die als eine Art Katechismus verwendet werden kann, wenn Sie so wollen, für Leute, die mit einem Satz grundlegender überzeugender Argumente für rassischen Nationalismus aufwarten wollen.
Eine der Fragen, die immer angesprochen wird, wann immer ich lange genug mit Leuten rede, ist, daß sie ein wenig ungeduldig werden und sagen: „Nun, diese grundlegenden Ideen sind alle schön und gut, aber wie kommen wir von einem intellektuellen Verständnis der Grundlagen rasseorientierter Politik dazu, tatsächlich politischen Einfluß und politische Macht zu gewinnen? Wie funktioniert das? Wie findet das statt?“
Die Antwort ist, daß wir es auf zwei Arten betrachten können, ein Dissident in einer Gesellschaft zu sein. Die eine Art ist, daß wir annehmen können, wir seien im Grunde allein. Wir sind nur eine kleine Schar von Leuten, und unsere Aufgabe ist es, jeden von einer ganzen Flut von extrem schockierenden Ideen zu überzeugen, Ideen, die schockierend sind, Ideen, die stigmatisiert sind, Ideen, mit denen sie nie Kontakt hatten, und falls sie Kontakt damit hatten, dann durch ihre Feinde. Wenn Feinde unsere Ideen präsentieren, können sie ihnen einen negativen Drall geben. Wenn man sich dieses Aufklärungsprojekt vorstellt, dann wird es sehr, sehr entmutigend. Wie verändern wir die Art, wie unsere gesamte Gesellschaft denkt?
Aber es gibt eine andere Art, das Dissident-Sein zu betrachten, und ich denke, daß sie in Wirklichkeit zutreffender ist, und ich denke, daß sie in Wirklichkeit ermutigender ist. Die geht wie folgt: Statt das Gefühl zu haben, daß die gesamte Geschichte gegen uns ist und daß wir wie Archimedes einen Hebel und einen Standort finden und die ganze Welt zu unserer Position hin verschieben müssen, denke ich, müssen wir erkennen, daß – nachdem unsere Ansichten darauf beruhen, wer wir sind, darauf, daß wir authentisch gegenüber dem sind, wer wir sind, und authentisch auf die objektive Realität reagieren – so ziemlich jeder in unseren Gesellschaften fähig ist zu glauben, was wir glauben, und daß es nicht so sehr eine Aufgabe ist, sie mit einer Menge Information vollzustopfen, als vielmehr eine Aufgabe, sie dazu zu bringen, sich gewisse Dinge einzugestehen, die sie bereits wissen, sie dazu zu bringen, ehrlich gegenüber dem zu sein, wer sie sind, und ehrlich bezüglich der Realität, wie sie sich uns stellt. Denn das, was wir sind, und die Ereignisse um uns herum argumentieren für unsere Position, und wir, diese kleine Gruppe von Dissidenten in diesem Raum, sollten uns einfach als die ersten Leute vorstellen, die sich dessen bewußt wurden.
Wir befinden uns an der Vorderfront eines großen Sturms. Es gibt eine historische Kraft, die sich hinter uns aufbaut, und wir sind diejenigen, die sich ihrer als erste bewußt wurden, und das bedeutet, daß viele Leute uns nachfolgen werden. Es gibt viele Menschen, die dieselben Dinge beobachten, und tief drinnen fühlen sie sich nicht wohl mit dem Multikulturalismus; sie fühlen sich nicht wohl mit Selbsterniedrigung; sie fühlen sich nicht wohl mit Parasitentum. Ihnen ist bei diesen Dingen nicht wohl. Sie fühlen sich etwas unartikuliert, etwas eingeschüchtert. Sie wissen nicht recht, wie sie ihre Gefühle artikulieren sollen, und falls sie sie artikulieren können, sind sie eingeschüchtert, weil der Feind, der unser Bildungssystem kontrolliert, unser politisches System, die Medien und so weiter, Überstunden macht, um die Leute einzuschüchtern und diese Ideen zu unterdrücken.
Daher müssen wir in Wirklichkeit aus dieser Kiste ausbrechen, in die sie uns gesteckt haben. Unsere Gedanken sind eingepackt worden. Unsere Leute sind im Grunde auf unserer Seite außer, ich würde sagen, einer kleinen Zahl von Leuten, die im Grunde geisteskrank sind. Aber sie sind immer eine Minderheit in der Gesellschaft. Das Problem ist, daß die Geisteskranken jetzt im Grunde unsere Gesellschaften kontrollieren, und daß große Zahlen von Leuten passiv mit ihnen mitgehen oder gekauft wurden und Anreize erhielten, um mit ihnen mitzumachen, und daß vernünftige Leute wie wir und die Leute, die das Potential haben, mit uns übereinzustimmen, im Grunde zum Schweigen gebracht und eingeschüchtert werden.
Die Umfragen deuten darauf hin, daß in Schweden jetzt 27 % der Wähler die Schwedendemokraten bevorzugen. Ich möchte nicht über die Verdienste oder Fehler dieser Partei argumentieren, aber es bedeutet, daß mehr als ein Viertel der Wählerschaft mit der Art von Besorgnissen sympathisiert, wie wir sie haben. Sie fühlen sich nicht wohl dabei, in ihrem eigenen Land verdrängt zu werden.
Ich saß heute im Frühstücksraum des Hotels, und da waren 70 oder 80 Leute gleichzeitig, und ich schaute mich um und fragte mich: „Wer von diesen Leuten gehört zu diesen 27 %? Es muß solche Leute in jedem Raum geben.“ Sie sind unsichtbar. Sie sind eingeschüchtert. Sie sind noch keine sichtbare Mehrheit. Ich denke, daß es jahrzehntelanger Arbeit bedurft hat, um so weit zu kommen, daß 27 % der Wähler mit nationalistischen Ideen sympathisieren.
Wer in diesem Raum hat sich seit mehr als 30 Jahren in der nationalistischen Politik betätigt? Wie wäre es mit 20 Jahren? Es haben jahrzehntelang Leute dafür gearbeitet, und 27 % der Bevölkerung sind nun einigermaßen zu unseren Meinungen bekehrt. Ich denke, es könnte nur eine Sache von Monaten sein, auf 52 % oder 54 % der Bevölkerung zu kommen, denn es ist möglich, daß Ideen nach sehr langen Perioden langsamen Wachstums ausbrechen, daß die Dinge sich wie ein Virus verbreiten.
Eines der Bücher, die ich Leuten sehr empfehle, die sich in radikaler Politik betätigen, ist ein Buch eines englischen Mulatten, eines Autors namens Malcolm Gladwell. Er ist der Sohn einer jamaikanischen Mutter und eines englischen Mathematikers, und er ist ein recht gescheiter Kerl. Im Jahr 2000 schrieb er ein Buch mit dem Titel The Tipping Point, und der Untertitel lautet: How Little Things Can Make a Big Difference. Wir sind ein kleines Ding; wir sind eine kleine Gruppe von Menschen, richtig? Wir sind eine kleine Bewegung, und doch ist es möglich, daß kleine Gruppen von Menschen einen enormen Unterschied bewirken. Und wie ist das der Fall? Nun, er nennt Beispiele.
Das Buch ist sehr meisterhaft in der Zusammenfassung und Popularisierung einer Menge Daten aus der Sozialpsychologie, Soziologie, Epidemiologie und aus Studien zu Wirtschaft und Marketing. Er redet über bestimmte Beispiele wie: Wie kommt es, daß eine bestimmte, nicht modische Schuhmarke plötzlich in Mode ist? Oder wie kommt es, daß die Kriminalität in New York plötzlich weit in die Höhe schoß, und wie kommt es, daß sie nachließ? Ich fürchte, die Theorie darüber, warum sie nachließ, ist ziemlich blind gegenüber Rassenfragen.
Aber er sagt, daß es in der Gesellschaft häufig geschieht, daß Dinge „viral werden“ – sich wie Viren verbreiten. Ideen, Produkte, was immer. Einer der gängigen Stehsätze, die unsere Feinde zu unserer Beschreibung benutzen, ist, daß wir voller „virulenter Ideen“ seien, und virulent bezieht sich auf die Art, wie Viren sich verbreiten. Es ist als Beleidigung gemeint. Wir sind wie Ratten, die die Seuche übertragen. Aber es drückt auch aus, was sie fürchten. Sie fürchten, daß unsere Ideen „viral werden“ können, und es gibt eine Ausbreitungsweise von Viren, die erstaunlich stark und schnell ist
Wir alle sind mit der Glockenkurve vertraut und damit, daß bestimmte Naturphänomene sich entlang von Glockenkurven verteilen: Körpergröße, Intelligenz, Ethnozentrismus, eine ganze Schar gesunder und ungesunder psychologischer Wesenszüge. Wenn man sie kartiert, gibt es eine Glockekurve mit einer großen Zahl von Menschen in der Mitte und kleinen Zahlen an beiden Extremen.
Wir müssen genauso vertraut mit einem Modell sein, das geometrische Veränderung im Gegensatz zu arithmetischer genannt wird. In der Natur finden geometrische Veränderungsprozesse die ganze Zeit statt. Man findet sie im Studium von Seuchen. Man findet sie in der Ökologie: plötzlich blühen Algen in einem Teich, und plötzlich ist der Teich über Nacht grün geworden, und dann wird der ganze Sauerstoff von den Algen aufgezehrt, und dann sterben die Algen. Diese Prozesse finden die ganze Zeit statt. Und daher möchte ich den Unterschied zwischen geometrischen und arithmetischen Formen von Veränderung veranschaulichen.
Sagen wir, Sie legen heute ein Gelöbnis ab. Sie alle geloben, daß Sie im nächsten Jahr eine Person zu unserer Denkweise bekehren werden. Nun, Sie kennen wahrscheinlich 20 Menschen, die nicht wirklich wie wir denken, wissen aber, daß Sie, wenn Sie ein ganzes Jahr hätten, um sie zu bearbeiten, sie tatsächlich dazu herumkriegen könnten, wie wir zu denken. Nun stellen Sie sich vor, daß Sie das zehn Jahre lang tun. Nach dem ersten Jahr gibt es zwei von Ihnen, und nach dem zweiten Jahr gibt es drei. Nach zehn Jahren werden Sie zehn Leute bekehrt haben. Große Sache, nicht wahr?
Nun stellen Sie sich vor, daß sie noch etwas zu der Botschaft hinzufügen. Stellen Sie sich vor, daß sie sie nicht nur zu unserer Denkweise bekehren. Stellen Sie sich vor, daß Sie sie zu der Idee bekehren, dasselbe zu tun wie Sie. Am Ende des ersten Jahres werden Sie also zwei sein, und dann werden sowohl Sie als auch Ihr Freund hinausgehen und jeder eine weitere Person bekehren. Am Ende des zweiten Jahres wird sich die Zahl verdoppeln. Am Ende von Jahr 1 wird es also zwei von Ihnen geben, am Ende von Jahr 2 werden Sie zu viert sein, am Ende des dritten Jahres werden es acht sein. Das klingt nicht nach einer großen Zuwachsrate, aber so wie Sie das über die Jahre multiplizieren, wird es zum zehnten Jahr statt elf, die nun glauben, was Sie glauben, 1024 geben. Das ist der Unterschied zwischen arithmetischen und geometrischen Zahlenreihen.
Erinnern Sie sich, Sie würden selbst nur zehn Menschen in zehn Jahren bekehrt haben. Ihre Arbeitsbelastung würde nicht zunehmen. Das einzige, das sich geändert hat, ist, daß Sie alle anderen dazu gebracht haben, in dasselbe Programm einzusteigen, und falls sie das mit derselben Rate tun wie Sie, wird es am Ende von zehn Jahren mehr als tausend von Ihnen geben im Gegensatz zu elf. Das ist eine außerordentliche Veränderung.
Mit jedem zusätzlichen Jahr werden die Effekte bemerkenswerter. Ich bin im Grunde seit 15 Jahren ein weißer Nationalist gewesen. Wenn ich diesen Prozeß vor 15 Jahren begonnen und wenn es funktioniert hätte, dann hätte ich 15 Leute bekehrt, indem ich sie gut bewirtet und Händchen gehalten und ihnen durch Zureden durch ihre Bedenken und Ängste geholfen hätte. Das kann ich schaffen. 15 Leute in 15 Jahren? Das schaffe ich. Es würde eine Menge Abendessen geben, eine Menge langer Konversationen am Telefon, aber ich könnte das. Und wenn ich diesen Prozeß vor 15 Jahren begonnen hätte, dann würde es 32.768 von uns geben aufgrund meiner Bemühungen und der Bemühungen der Leute, mit denen ich sprach. Aber nichts davon wäre geschehen, ohne daß ein Individuum den ersten Schritt unternimmt. Jeder von Ihnen in diesem Raum kann dieses Individuum sein. In 15 Jahren wären es 32.000. Weitere fünf Jahre danach wäre diese Zahl eine Million. Ihnen würden sehr schnell die Schweden ausgehen, wenn dies geschehen würde, und das wäre ein sehr gutes Problem.
Mir wurde gesagt, daß der Grund, warum bei diesem Treffen nicht so viele Leute sind wie bei dem im April, der ist, daß die Schweden an diesem Wochenende drei nationalistische Veranstaltungen zur Auswahl hatten. Das ist wirklich ein sehr gutes Problem.
Mehr als ein Viertel der Wählerschaft befindet sich auf Ihrer Seite. Daher lautet die Frage: Wie kann dies herausbrechen? Wie können diese Ideen sich sehr schnell bewegen?
Geometrische Zahlenreihen bei Algenblüten, bei Trends, bei Seuchen haben drei Dinge gemeinsam. Erstens, sie sind ansteckend. Zweitens, kleine Veränderungen haben oft riesige Auswirkungen, indem sie multipliziert oder geometrisch verstärkt werden statt arithmetisch. Und schließlich können, sobald diese Prozesse einmal im Gange sind, weitverbreitete Veränderungen sehr schnell stattfinden.
Etwas Ansteckendes verbreitet sich durch Kontakte von Person zu Person, durch individuelle Kontakte. Dies ist sehr, sehr wichtig. Warum? Weil die Art, wie das System unsere Gedanken kontrolliert, unpersönlich von oben herab stattfindet. Seine Botschaften strahlen von oben zu vielen isolierten Individuen aus, und je isolierter wir voneinander sind, desto besser für sie. Denn es könnte der Fall sein, daß in Wirklichkeit mehr als 27 % der schwedischen Wähler unseren Ideen zustimmen, aber manche davon sogar durch eine anonyme Umfrage eingeschüchtert werden.
Es gibt Beispiele aus der Geschichte. Wovon das jüngste und spektakulärste der Zusammenbruch des Kommunismus ist, wo Anfang 1989 alle darauf setzten, daß es den Kommunismus noch sehr, sehr lange Zeit geben würde. Er sah sehr, sehr stabil aus und hatte einen furchterregenden Einschüchterungs- und Gehirnwäscheapparat zur Hand. Es gab nur mehr sehr wenig offene Gewalt, alles war so unter Kontrolle. Und doch war all den schlauen Leute nicht bewußt, daß ihn viele, viele Leute in diesen Gesellschaften insgeheim durchschaut hatten und eine sehr zynische Einstellung zu ihm hatten. Er war leer. Das System war hohl und brüchig. Das einzige, was es am Laufen hielt, war die Tatsache, daß jeder Dissident das Gefühl hatte, er sei allein. Warum? Nun, weil er zu eingeschüchtert war, um den Mund aufzumachen. Die Leute fürchteten sich einfach.
Wir haben nun im Westen eine ähnliche Situation. Es gibt eine große Menge weicher Einschüchterung, die Leuten, die abweichende Ideen haben, das Gefühl gibt, sie seien allein und würden ein schreckliches Risiko eingehen, wenn sie diese Ideen äußern. Obwohl Sie wissen, daß, wenn Sie in einem Eisenbahnwaggon oder im Frühstücksraum eines Hotels sitzen, objektiv gesehen aller Wahrscheinlichkeit nach einer von vier Menschen für Sie empfänglich wäre, falls Sie so zu reden anfingen, wie wir jetzt reden. Einer von vier Menschen in diesem Raum könnte empfänglich sein. Sie wissen nicht, wer sie sind, und Sie haben im Hinterkopf immer die Angst, daß es irgendeine schreckliche Szene geben wird, wo irgendeine zornige Person aufspringen und Sie mit erhobenem Zeigefinger beschimpfen wird, und daher sind Sie eingeschüchtert und still.
Wie brechen Sie also aus dem aus? Nun, ich möchte etwas vorschlagen, und dies beruht auf einer unwahrscheinlichen Quelle. Vor ein paar Jahren besuchte ich das Begräbnis eines Freundes, und die Person, bei der ich wohnte, schaltete das Kabelfernsehen ein, und dieser Film über Harvey Milk kam. Harvey Milk war in den 1970ern ein jüdischer Schwulenrechtsaktivist, und diese Filmbiographie wurde über ihn gemacht, die alle Arten von Preisen gewann, wie Sie sich bei dem Thema vorstellen können. Er war sehr herzerwärmend für die Politkorrekten, richtig? Aber ich sah ihn an, und es war wirklich ein sehr nützlicher Film über radikale Politik, der eine Menge Lektionen enthielt, die für unsere Politik angewandt werden können.
Die wichtigste Lektion war ein Ereignis, das 1978 stattfand. Es gab in Kalifornien eine Wählerinitiative, die von der religiösen Rechten, den Evangelikalen, gesponsert wurde, dafür, im Grunde jeden Homosexuellen zu feuern, der ein Schullehrer war. Wir können nicht zulassen, daß diese Leute unsere Kinder unterrichten, richtig? Und so gab es eine Abstimmung darüber, und es gab eine Kampagne dafür und eine dagegen, und die Umfragen sahen sehr, sehr negativ aus. Zwei Drittel der Öffentlichkeit würden dafür stimmen. Daher beschlossen Milk und andere in San Francisco ansässige Leute, daß sie das bekämpfen müßten, und eines der Dinge, die sie sich ausdachten, war folgendes. Sie hatten die Idee, daß die feindlichen Medien Homosexuelle in sehr negativer Weise dargestellt hatten. (Ich vermute, das liegt daran, daß sie Kameras zu Schwulenparaden und solchen Sachen ausgeschickt hatten.) Sie dachten: „Was wir brauchen, ist mehr Sichtbarkeit als Gruppe. Wir müssen aufhören zuzulassen, daß unsere Feinde uns so darstellen, wie sie uns darstellen wollen, und wir müssen uns als Gruppe präsentieren.“
Was sie im Grunde sagten, war: „Jeder, der heimlich homosexuell ist, muß sich outen, und sie müssen das gleichzeitig tun, damit es sicherer ist.“ Und das taten sie im Grunde unter der Annahme, daß es für die Öffentlichkeit schwerer wäre, schwulenfeindliche Gesetze zu beschließen, wenn Mitglieder der Öffentlichkeit, Wähler, tatsächlich eine schwule Person kennen würden, wenn sie tatsächlich erkennen würden: „Ach du meine Güte, diese Person ist in meiner Studentenverbindung“ oder „diese Person arbeitet in meinem Büro“ oder „dieser Nachbar“ oder was immer „ist schwul“, dann würden sie nicht für diese schwulenfeindlichen Maßnahmen stimmen. Sie taten das, und der Gesetzesvorschlag wurde ziemlich gründlich geschlagen, und sie schrieben die Niederlage teilweise dieser Strategie zu.
Das Grundprinzip war, daß, wenn die Leute sich einer marginalisierten Gruppe direkt bewußt sind, dann können die Feinde dieser Gruppe sie nicht in einer Weise darstellen, die sie stigmatisiert und haram, tabu, macht. Ich denke, was Nationalisten in einem Land wie Schweden oder Frankreich tun müssen, ist sich zu „outen“. Sie sind bereits ein Viertel der Wählerschaft, aber Sie sind eine unsichtbare Gruppe, und daher haben Ihre Feinde die Macht, die Wahrnehmung der Öffentlichkeit von Ihnen zu kontrollieren.
Dies trifft in Frankreich zu. Der durchschnittliche Franzose glaubt, daß Unterstützer des Front National in Frankreich unterdurchschnittlich in Einkommen und Bildung ist, daß sie dazu tendieren, Leute zu sein, die in den ländlichen Gebieten Frankreichs leben statt in den Städten. Sie neigen dazu, sie sich im Grunde als Hinterwäldler vorzustellen, und das ist völlig falsch. Aber dies ist eine falsche Botschaft, die von den französischen Medien gepflegt wird. Wenn die etwas über 20 Prozent der französischen Wählerschaft, die für den FN sind, plötzlich damit beginnen würden, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren, statt dies ihren Feinden zu erlauben, würden jene öffentlichen Wahrnehmungen sich schnell ändern. Ein abstraktes Buhmann-Bild von den Leuten des Front National würde durch konkrete Beispiele bewundernswerter und anständiger Menschen, Nachbarn, Arbeitskollegen ersetzt werden. Ihr Tierarzt, richtig? Die Person, der Sie Ihren Hund anvertrauen. Sie können sich diese Person nicht als schrecklichen Faschisten vorstellen. Das können Sie einfach nicht! Dies ist die Person, die Ihren Hund pflegt, wenn er krank ist. Er bandagiert die Pfote Ihres Hundes. Wie können Sie diese Person hassen, wenn sie konkret wissen, wer sie sind? Und Sie müssen nicht einmal notwendigerweise eine Person direkt kennen. Sie müssen nur jemanden kennen, der jemanden kennt, und wenn es nur einen oder zwei Trennungsgrade zwischen jedem Individuum in einer Gesellschaft und einem bekannten „Hasser“, einem bekannten „Faschisten“ gibt, dann ändern sich die öffentlichen Wahrnehmungen dramatisch. Ich denke, das wäre die Art, wie es auch in Schweden funktionieren würde. Ich schlage das den Leuten vor, die ich kenne und die im Front National sind.
Gewisse Grundlagen müssen dafür geschaffen werden. Zum Beispiel müssen Sie Wege zur Verringerung des Risikos für Individuen finden, falls sie das täten. Wie würden Sie es tun? Nun, es wäre so leicht, wie wenn an einem bestimmten Tag jeder eine Anstecknadel der Schwedendemokraten tragen würde. Und es ist noch wichtiger, Leute zu haben, die keine Schwedendemokraten sind, die aufstehen und sagen könnten: „Ich bin kein Schwedendemokrat, aber ich unterstütze ihr Recht, zu sein, wer sie sind. Ich unterstütze ihr Recht, gehört zu werden.“ Das ist eine psychologisch sehr mächtige Sache. Es ist oft so, daß Leute, die neutrale Zuschauer sind und die für Ihre Rechte aufstehen, genauso wichtig sind wie Leute, die für Ihre Partei aufstehen. Wenn Sie diese Leute haben, die nicht Mitglied Ihrer Gruppe sind, aber Ihrem Existenzrecht sekundieren und Sie von außen legitimieren, dann ist das etwas sehr Mächtiges. Eine sichtbare Gruppe zu werden, schafft im Effekt eine große Zahl von Leuten, die bereit sind zu sagen: „Ja, ich kenne ein paar dieser Leute, und sie sind wirklich nette Leute.“
Wenn man sich in diesem Raum umsieht, so gibt es hier eine Menge sehr gutaussehender Leute mit guten Manieren. Ich habe bemerkt, daß Ihre Tischmanieren sehr, sehr gut waren. Sie lesen Bücher. Eine Menge von Ihnen hat wahrscheinlich ein höheres Bildungsniveau und bessere Jobs als durchschnittliche Leute. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach glauben die Leute das nicht von Ihnen. Sie glauben das bestimmt nicht von weißen Nationalisten in den Vereinigten Staaten.
Wenn Sie sichtbarer werden, werden Sie plötzlich jene Wahrnehmungen verändern, und Sie werden sich selbst repräsentieren können. Wie wäre das zu machen? Nun, stellen Sie einfach sicher, daß es legale Wege gibt, um zu verhindern, daß Individuen diskriminiert oder daß ihnen Schaden zugefügt wird, daß die Partei Hilfe zur Hand hat, sodaß die den Leuten helfen kann, falls sie am Arbeitsplatz diskriminiert werden und dergleichen. Das würde das Risiko senken und daher die Chancen erhöhen, daß Leute sich öffentlich repräsentieren. Falls ein Tag kommt, an diem Sie im Zentrum Stockholms durch die Straßen gehen und einer von vieren ein kleines Parteiband trägt, das auf Loyalität zu den Schwedendemokraten hinweist, dann ist das ein völliges Ausweichmanöver um die von oben nach unten ausgeübte Medienkontrolle der Wahrnehmung der Leute herum.
Noch einmal, „virale“ Ideen, „virales“ Marketing, alles, was viral ist, findet durch Kontakt von Person zu Person statt. Es ist eine sehr subversive Art der Unterminierung der von oben nach unten ausgeübten, zentralisierten Kontrolle. Ein weiteres Merkmal viraler Phänomene ist, daß kleine Veränderungen riesige Effekte hervorbringen können. Die kleine Veränderung, daß einer von Ihnen sich dazu entschließt, dem „Programm“ zu folgen, das ich dargelegt habe. Ich hasse es, so zu reden, aber sagen wir, einer von Ihnen gelobt heute, dem von mir dargelegten Programm zu folgen, einmal pro Jahr jemanden zu bekehren und ihm den Schwung zu geben, dasselbe zu tun. Wenn einer von Ihnen das tun würde, nur einer von Ihnen, und es würde nur halbwegs funktionieren, selbst wenn Sie eine 50prozentige Erfolgsquote in dem Sinne hätten, daß die Leute es durchziehen und das Wort verbreiten, würde es in zehn Jahren immer noch Hunderte und Hunderte mehr Leute geben, die glauben, was Sie glauben, und es ist nur nötig, daß einer von Ihnen dabei wirklich erfolgreich ist, bevor die Dinge ausbrechen und „viral“ werden.
Hier ist eine weitere Überlegung, die sehr wichtig ist. Ich glaube, daß das System in den Vereinigten Staaten und sicherlich auch in Westeuropa mit fast voller Kapazität arbeitet, um das ethnische Bewußtsein und den Ethnozentrismus von Weißen einzudämmen. Ich habe vor Jahren gedacht, daß Gruppen wie die Anti-Defamation League und das Southern Poverty Law Center in den Vereinigten Staaten absolut lächerliche Paranoide seien, die mit enormem Druck Leute niedermachen wie einen öffentlichen Beamten, der eine unschuldige leichtfertige, vielleicht wohlmeinende Bemerkung über Rasse oder jüdische Macht äußert. Solche Sachen. Ich dachte früher: „Diese Leute sind so paranoid! Sie haben das System völlig im Griff. Warum fallen sie mit blitzenden Elefantenbüchsen über einen her, wenn irgendein Hundefänger in einer Kleinstadt eine unkorrekte Bemerkung macht?“ Und nach einer Weile kam ich jedoch zu der Überzeugung, daß sie nicht paranoid sind. Sie sind sich der Situation in Wirklichkeit sehr bewußt, und das würden sie, richtig? Wir wissen, daß das politische Establishment in jedem Land ständig Umfragen unter der Wählerschaft durchführt. Sie veröffentlichen die Ergebnisse dieser Umfragen nicht, sofern sie nicht für sie nützlich sind. Die Umfragen, die ihnen sehr, sehr Angst machen, vergraben sie tief unten.
Ich bin zu der Ansicht gekommen, daß die Macht des jüdischen Establishments insbesondere in den Vereinigten Staaten einen Ozean breit und vielleicht ein Molekül tief ist, und sie arbeiten fieberhaft mit etwa 99 % ihrer Kapazität daran, unseren Ethnozentrismus, unseren Patriotismus, unser Bewußtsein bei ungefähr 1 % seiner Kapazität zu halten. Nun, das bedeutet, daß wir sehr viel Wachstumskapazität haben und sie nicht. Unsere Fähigkeit zur Bewußtseinssteigerung ist immens, weil wir uns im Augenblick auf solch einem Tiefstand befinden, aber ihre Kapazität zur Unterdrückung und Kontrolle unseres Bewußtseins hat nicht so viel Wachstumsspielraum, bevor sie ihre Fähigkeiten überschreiten. Sie befinden sich im Grunde die ganze Zeit im roten Bereich. Sie arbeiten im Grunde mit ungefähr 99 % ihrer Kapazität.
Deshalb müssen sie leidenschaftlich auf alles losspringen, das ihnen bedrohlich erscheint, weil sie erkennen, daß andernfalls eine kleine Person, die ihren Kopf hochstreckt und die richtige Idee bekommt, zu einem viralen Ausbruch von Ethnozentrismus führen könnte, den sie nicht eindämmen könnten, und daher müssen sie es im Keim ersticken. Das ist im Grunde die Idee.
Waldbrände wachsen geometrisch. Es gibt ein kleines Feuer in einem Park, und viele, viele Feuerwehrwagen kommen dort zusammen, um es zu löschen. Das erscheint wie ein bißchen Overkill, wenn man nicht weiß, wie zerstörerisch ein Brand ist, sobald er nicht eingedämmt wird. Stellen Sie sich vor, Brände würden überall in der Stadt ausbrechen. Es würde nicht genug Feuerwehrwagen geben, um sie einzudämmen. Das ist der Fall bei der ideologischen Kontrolle. Das ist so bei der Macht des Establishments, uns unter Verschluß zu halten, unser ethnisches Bewußtsein unter Verschluß und unwirksam zu halten. Ihre Wachstumskapazität bei der Eindämmung ist weit begrenzter als unsere Wachstumskapazität für das Ausbrechen. Wenn es einen starken Anstieg gibt, könnte das ihre Eindämmungsfähigkeit überwältigen.
Ihre Eindämmungstaktiken haben ebenfalls alle dieses Von-oben-nach-unten-Muster, und deshalb sind persönliche Ansteckungen unter Individuen, die nicht kontrolliert werden können, etwas, das sie erschreckt. Es würde ihnen nichts besser gefallen, als daß wir alle zu Hause bleiben und über das Internet interagieren, oder noch besser, passiv fernsehen. Nichts würde ihnen besser gefallen, weil das bedeutet, daß niemand ihrer Fähigkeit in die Quere kommt, ihr Narrativ und ihre Botschaft in unsere Köpfe zu drücken. Sie wollen, daß wir isoliert sind. Sie wollen, daß wir entfremdet sind. Sie wollen, daß wir eingekastelt sind und Pornos oder die Fernsehnachrichten ansehen oder irgendwas, das uns als Individuen isoliert hält, denn sobald Interaktion von Angesicht zu Angesicht stattfindet, eröffnet das die Möglichkeit, ihre von oben herab ausgeübte Macht zu stören.
Damals im Jahr 2000 gab es einen amüsanten Vorfall, der mir passierte. Ich freundete mich mit einem bulgarischen Wissenschaftler an, bei dem sich herausstellte, daß er ein orthodoxer Mönch war. Ich schrieb gerade meine Doktorarbeit, und er fand heraus, worüber ich schrieb, und kontaktierte mich. Wir hatten im Grunde diese Korrespondenz über Philosophie, und dann kam heraus, daß er ein Monarchist war, und er war sehr interessiert an der monarchistischen Sache in Bulgarien. Daher unterhielten wir uns über das, und ich teilte ihm meine Gedanken darüber mit, was der Zar in Bulgarien tun sollte. Er schrieb mir zurück, und es schockierte mich. Er sagte: „Ich habe Ihre Kommentare an den Zaren weitergeleitet!“ Anscheinend kannte er den Kerl tatsächlich! Aber das wußte ich nicht. Ich wußte es nicht. Es stellte sich heraus, daß ich nur eine Person vom Zaren von Bulgarien entfernt war.
Daher müssen einige von Ihnen vielleicht meine Vorschläge an den Zaren der Schwedendemokraten weiterleiten. Irgend jemand wird meine Idee an Marine Le Pen weiterleiten. Ich weiß nicht unbedingt, wer es ist, aber es besteht die Chance, daß Sie, wenn Sie diese Ideen da draußen verbreiten, nur ein oder zwei Menschen von Leuten entfernt sind, die tatsächlich Entscheidungen treffen.
Eines der Dinge, die für mich an Malcolm Gladwells The Tipping Point am interessantesten waren, war eine Diskussion einer Kategorie von Menschen, die Verbinder genannt werden. Verbinder sind absolut entscheidend dafür, daß Ideen sich viral ausbreiten. Warum? Weil sie sich immer über persönliche Kontakte verbreiten. Das ist es, was Ansteckung ist. Es ist etwas, das sich von einer Person zur anderen bewegt. Verbinder sind Leute, die Verbindungen zu mehr Menschen haben als der Durchschnitt. Wenn man seine Ideen in die Köpfe von Leuten kriegen kann, die Verbinder sind, gibt es eine größere Chance, diese Dinge zu mehr Menschen zu verbreiten.
Es gab eine Studie, die von Stanley Milgram erstellt wurde, einem jüdischen Psychologen, der sehr berühmt für das sogenannte Milgram-Experiment ist, das beweisen sollte, wie autoritär und passiv und zum Bösen neigend Weiße sind. Ich denke, daß das Experiment ein Betrug war. Es erscheint sehr, sehr unwahrscheinlich. Aber eine von Milgrams Studien war die, die er bei Menschen in Nebraska durchführte – das, für diejenigen unter Ihnen, die die amerikanische Geographie nicht kennen, einer jener Bundesstaaten direkt in der Mitte des Landes ist und von „diesen Leuten“ bevölkert wird, auf die die Küsteneliten herabschauen, Hinterwäldler; es ist sehr provinziell; sie nennen es „fly-over country“ für die Leute, die ständig von New York nach Hollywood und zurück fliegen. Alles in der Mitte ist „fly-over country“, und Nebraska liegt direkt in der Mitte von „fly-over country“, und daher gab es wahrscheinlich irgendeine Agenda hinter der Entscheidung für Nebraska. Aber Milgram wollte sehen, wie schnell eine Person in Nebraska ein Stück Information durch Interaktionen von Person zu Person jemandem Boston zukommen lassen konnte. Was könnte eine größere Entfernung sein als die von Boston nach Nebraska?
Das überraschende Ergebnis war, daß jede beliebige Person in den Provinzen der Vereinigten Staaten im Durchschnitt nur sechs oder sieben Trennungsgrade – was fünf einzelne Leute bedeutet, die einander persönlich kennen – von irgendeiner anderen Person im Land entfernt ist. Es gibt jetzt 300 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten, und doch befinden sich zwischen mir und jeder anderen Person im Land im Durchschnitt nur fünf Menschen, aber ich weiß nicht, wer diese Leute sind.
Sobald ich diese Studie gelesen hatte, begann ich eine Liste all der interessanten Leute, berühmten Leute, mächtigen Leute zu erstellen, von denen ich nur ein oder zwei Menschen entfernt war. Ich hatte einen Freund, der vor genau einem Jahr in San Francisco starb, der ein legendäres Beispiel für das ist, was Gladwell einen Verbinder nennen würde, weil er sehr kontaktfreudig war und Beziehungen zu allen Arten von Menschen in sehr vielen Bereichen herstellen konnte, und so pflegte er einfach Verbindungen herzustellen. Dieser Kerl war eine sehr bescheidene Person. Er war kein Politiker oder einflußreicher Mensch. Ich war durch ihn zwei Trennungsgrade von Marlene Dietrich entfernt, der er vor Jahren begegnet war; von Placido Domingo, weil er ein Musiker war, sodaß er Leute in der Welt der Musik traf; von einer ganzen Anzahl von Leuten in der Broadway-Welt, deren Namen mir nicht einfallen. Er kannte eine Menge solcher Leute. Ich erstellte eine Liste, als ich mich wirklich dahinterklemmte. Sie ist hinten in meinem Exemplar von The Tipping Point notiert und umfaßt mehr als 70 Individuen, von denen ich allein durch dieses Individuum nur zwei Trennungsgrade entfernt war.
Dann begann ich mir andere Verbindungen anzusehen. Ich war drei Trennungsgrade von Benjamin Netanyahu entfernt. Eigentlich irgendwie ein grusliger Gedanke. Ich hätte ihn gerne weiter weg, aber ich kannte jemanden, der jemanden kannte, der regelmäßig mit ihm arbeitete. Irgendwie erschreckend. Es ist eine kleine Welt, und manche Teile der Welt hätte ich gerne weiter weg, und andere Teile hätte ich gern nahe bei mir.
Aber der Punkt ist, daß diese Art von zwischenmenschlichen Verbindungen der Schlüssel für ansteckende Ideen ist. Je mehr Verbinder Sie kennen, mit in vieler Weise oberflächlichen Bekanntschaften mit vielen Leuten in vielen verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, desto mehr Potential haben Sie für einen viralen Ausbruch von Ideen. Falls Sie solche Leute kennen, werden Sie sie vielleicht geringschätzen. Ich denke, wir Rechtsaußen tendieren dazu, ein bißchen sauer und introvertiert zu sein. Wir neigen dazu, auf Leute herabzuschauen, die zu viele Freunde haben. Ich war auch mal so. Ich dachte früher: „Was hat Mussolini gesagt? ‚Viel Feind’, viel Ehr’?“ Nun, das Umgekehrte wäre, daß etwas Schwammiges an einem sein muß, wenn man viel zu viele Freunde hat. Aber es stellt sich heraus, daß solche Leute Gold für die Politik sind, für politische Veränderungen. Falls es Verbinder unter Ihnen gibt, müssen Sie sie hegen und pflegen und sich um sie kümmern, denn sie können sehr mächtig sein.
Was sage ich also, um dies zum Abschluß zu bringen?
Ich denke, daß zuallererst irgend jemand dem Zaren meinen Vorschlag eines nationalen Rauskomm-Tages übermitteln muß, wo Nationalisten in Schweden die Kontrolle über ihre eigene Sichtbarkeit übernehmen. Diese Gruppe ist ein sehr attraktives Gesicht für marginalisierte Ideen, weshalb sie wollen, daß Sie unsichtbar sind. Erhöhen Sie daher Ihre Sichtbarkeit. Vielleicht mit den Mitteln, die ich diskutiert habe.
Werden Sie sich der Leute in Ihrer Mitte bewußt, die starke Verbinder sind, und fangen Sie an, sie einzusetzen, um Ihre Ideen rüberzubringen.
Versuchen Sie, Leute zu finden, die Ihren Ideen sekundieren und sie legitimieren werden, obwohl sie sich nicht zu ihnen bekennen. Es gibt ein gutes Beispiel dafür. Es gab ein YouTube-Video, das von einem unserer Autoren auf Counter-Currents, Andrew Hamilton, kommentiert wurde. Es ist ein Artikel mit dem Titel „Join the Dance!“ [Tanzt mit! von Andrew Hamilton], und ich empfehle, daß Sie ihn sich auf Counter-Currents ansehen. Das Video wurde bei einem Musikfestival im Bundesstaat Washington aufgenommen. Da war irgendeine Rockband, die im Freien Musik spielte, und da waren all diese Leute, die herumsaßen und ihr zuhörten. Da war irgendein Kerl allein abseits im Gras, der zu tanzen begann, und die Leute bemerkten ihn, wie er da draußen tanzte, und eine Menge von ihnen hielten ihn wahrscheinlich für einen Narren. Sie wissen schon: „Was hat denn der geraucht?“ oder sowas. „Was tut er?“ Aber dann lief eine zweite Person hinzu und begann mit ihm zu tanzen. Und an diesem Punkt eilte dann die ganze Menge herbei und begann zu tanzen. Der Schlüssel zu dieser Veränderung war also nicht die erste Person, die tanzte. Es war die zweite Person. Die zweite Person legitimierte die erste Person.
Der Unterschied zwischen einem einsamen Spinner und einem Führer ist die zweite Person, die sich ihm anschließt, oder die Person, die aufsteht und Ihrer Legitimität sekundiert. „Dieser Kerl ist nicht irgendein Spinner auf Drogen. Er ist da draußen und hat Spaß, und ich schließe mich ihm an.“ Sobald dieser Tänzer von dem ersten Anhänger sekundiert wurde, wurde er zum Führer eines Trends statt bloß ein einsamer Spinner zu sein. Das ist eine wichtige Überlegung.
Es könnte sein, daß viele Leute hier sich nicht öffentlich als Nationalist bekennen wollen würden. Vielleicht ist es gefährlich für Sie. Vielleicht wollen Sie ein Geheimagent sein. Aber Sie könnten zumindest über die Rolle als Sekundant nachdenken. „Nun, ich stimme diesen Leuten nicht wirklich zu, aber ich denke, sie sagen etwas Wichtiges, und wissen Sie, ich fühle mich jetzt in gewissen Teilen Stockholms nicht wohl.“
Das ist alles, was Sie zu sagen brauchen. „Mir ist bei diesen Veränderungen nicht wohl.“ Sie brauchen nicht ideologischer oder schärfer zu werden. Ich habe herausgefunden, daß man zu Leuten, die im Großen und Ganzen recht liberal sind, einfach sagen kann: „Tut mir leid. Mir ist dabei einfach nicht wohl.“ Sie werden sich öffnen, und sie werden erkennen: „Okay. Hier ist eine echte Person, und siehe da, mir ist dabei auch nicht wohl“, und sie werden mit Ihnen darüber zu reden beginnen.
Manchmal ist es also sehr wirksam für gesellschaftliche Veränderungen, wenn man einfach ein aufgeschlossener Zuhörer ist und nicht wirklich eine Botschaft hinausbringen muß. Man muß nicht einmal super-beredt sein. Sie können der starke, stille Typ sein, soviel Sie wollen, und tatsächlich können Sie, solange Sie die einfache Eröffnung machen, sich für eine freimütige Diskussion über Dinge zu öffnen, die ansonsten sehr sensibel sind, die Veränderung anführen; Sie können Dinge möglich machen.
Ich würde also einfach damit schließen. Ich möchte noch einmal auf diese Idee zurückkommen, daß es sehr einsam ist, wenn man denkt, daß wir die Meinung von jedermann in unseren Gesellschaften ändern müssen. Es ist sehr einsam. Es ist sehr einschüchternd. Es ist weit weniger einsam und weit weniger einschüchternd, wenn Sie erkennen, daß das wahrscheinlich nicht der Fall ist.
Unsere Leute sind bereits auf unserer Seite, und die Ereignisse argumentieren zu unseren Gunsten. Wir sind nur die ersten, die sich dessen bewußt wurden. Wir sind die ersten in unserem Bewußtsein, und wir sind die ersten in unserem Mut, uns den Tatsachen zu stellen. Aber der Rest unserer Leute liegt nicht so weit zurück. Noch einmal, wenn Sie nach jahrzehntelanger Arbeit auf 27 % kommen können, denke ich, daß Sie, wenn Sie den nächsten Schritt unternehmen und das Ausmaß Ihrer Sichtbarkeit erhöhen, in 6 oder 8 Monaten auf 54 % kommen können, denn diese Dinge ändern sich sehr schnell. Wäre es nicht schön, wenn Ihnen die Schweden ausgingen, die Sie zu ihren Ideen bekehren können?
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Siehe auch:
Wie kann man nur so blöd sein? – Gesprächstaktiken von Dunkler Phönix
Pegida positiv nutzen von Dunkler Phönix und Osimandia
Wie entsteht ein Meinungsumschwung? von Michael Springer
Die drei Meter hohe Mauer von Kevin Alfred Strom
Meisterschaft im Stil sticht Überlegenheit des Arguments von Alex Kurtagić
Der „Eine Wahre Weg“ von Matt Parrott
Sechs Regeln fürs Vertreten weißer Interessen von Matt Parrott
Tanzt mit! von Andrew Hamilton über dieses Video:
sowie Existiert die „Bewegung“? von Andrew Hamilton
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Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.