Wissen bewahren

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Von Osimandia

Hin und wieder kann der Eindruck entstehen, dass all die negativen Nachrichten, die wir hier veröffentlichen, mehr Schaden als Nutzen anrichten, weil sie frustrierend und damit demotivierend wirken. Andererseits sind wir natürlich auch eine Gegenöffentlichkeit und als solche darauf bedacht, die Aufmerksamkeit auf die Bedrohung zu lenken, der unsere Völker und sogar unsere Rasse ausgesetzt sind “Schöne” Berichterstattung, z.B. wie wunderbar die Vielfalt ist und dass uns der ESM einen Haufen Vorteile bringt, für die wir gar nicht dankbar genug sein können, findet man in den MSM zu Hauf. Ich für meinen Teil kann nur sagen: Sie deprimieren mich weit mehr als die schlimmsten und skandalösesten Artikel, die wir bringen können.

Mir ist auch aufgefallen, dass es zweierlei Menschen gibt. Nein, das meine ich jetzt nicht damit 😉 , außerdem sind das offiziell ja auch schon viel mehr als nur zweierlei. Es gibt Leute, die brauchen, um dazu motiviert zu sein, etwas zu unternehmen, eine positive Einschätzung der Erfolgschancen ihrer Bemühungen. Und es gibt Leute, bei denen eine solche positive Einschätzung dazu führt, dass sie sich zurücklehnen und denken: “Wenn das so ist, dann werden das andere schon prima alleine schaffen” und die nur zu Hochform oder wenigstens überhaupt auflaufen, wenn sie mit dem Rücken an der Wand stehen und vor ihnen ein unüberwindlich scheinenender Abgrund gähnt, und die Erfolgschancen nahe null sind. Ich weiß nicht, wie diese Gruppierungen prozentual verteilt sind, ich weiß nur, dass ich recht deutlich zu der letzteren gehöre. Und ich habe schon den leisen Verdacht, dass wir keine allzu kleine Minderheit sind. Daher sind Horrornachrichten nicht unbedingt nur schlecht.

Des weiteren wird es oft als frustrierend empfunden, wenn über katastrophale Missstände berichtet wird, wenn Probleme aufgezeigt und detailliert analysiert werden, aber keine Lösungsvorschläge angeboten werden. Nun, das ist meiner Ansicht nach nicht unbedingt notwendig in einer Hand vereint. Es gibt auf jedem Gebiet Analytiker und Macher, Diagnostiker und Therapeuten. Die Medien – und zu denen gehören im weitesten Sinne auch Blogs – sind eher für das Gebiet der Diagnostik als das der Therapie zuständig, letzteres wäre Aufgabe der Politik. Gut die hat kein Interesse daran, ist so doch ausreichend damit beschäftigt, die Diagnostik als Hassrede zu verunglimpfen und die Krankheit auszulösen und zu verschlimmern anstatt sie zu therapieren. Deshalb wagen sich viele Blogs auch an Therapievorschläge.

Gerade mit dem kürzlich erschienenen Artikel „Vereinsgründung Bürgerinitiative Sicherheit“ hat Dunkler Phoenix einen hervorragenden therapeutischen Ansatz vorgestellt, aber auch Deep Roots mit seinen Artikeln zur sinnvollen Bewaffnung sowie er und Kairos mit Artikeln zur Krisenvorsorge (gesammelte Texte zum Thema am Ende des Artikels) haben das getan.

Artikel, wie man die New World Order schnell und sicher verhindert, die Masseneinwanderung rückgängig macht, das Finanzsystem abschafft oder – ohne Gesetze zu brechen – die Bundesregierung entfernt, können wir leider nicht liefern.

Ich bin ohnehin weit interessierter und geeigneter für die Analyse als für die Therapie, und darüber hinaus auch noch davon überzeugt, dass wir all das im vorhergehenden Absatz Angesprochene gar nicht erreichen werden. Es ist nur meine persönliche Einschätzung aufgrund der Lage – keine Prophezeihung, nichts was beweis- oder widerlegbar wäre – aber ich gehe davon aus, dass die Nacht der Neuen Weltordnung sicher kommen wird, dass es längst zu spät ist, das zu verhindern, falls es denn jemals überhaupt möglich gewesen sein sollte, und dass wir uns nicht in der Morgendämmerung sondern noch in der Abenddämmerung befinden.

Das ist der depressive Teil. Ich finde aber nicht, dass diese Haltung defätistisch ist, sondern realistisch. Wenn die dunklen Wolken am Horizont aufziehen, ist es nicht übermäßig sinnvoll, zu glauben, man könne den Sturm verhindern, sondern realistisch, darüber nachzudenken, wie man ihn übersteht und dafür Sorge zu tragen, dass diejenigen, die ihn überleben, möglichst gute Voraussetzung zum Wiederaufbau danach haben. Sollte der Sturm wider Erwarten doch verindert werden können, ist das schön, aber ohne Plan B für den Fall dazustehen, dass es nicht gelingt, weil einen diese Aussicht so sehr frustriert, dass man gar nicht dran denken will, ist meiner Ansicht nach nicht vernünftig, sondern leichtsinnig. Selbst wenn man die Chance, dass wir verlieren, gar nicht übermäßig hoch oder gar für annähernd einhundert Prozent (wie ich) einschätzt, sollte man sie wenigstens als Möglichkeit im Hinterkopf haben.

Der hoffnungsvolle Teil ist der, dass ich überzeugt bin, dass unser Volk und unsere Rasse am nächsten Morgen noch da sein wird. Wenn ich durch die Straßen gehe, sehe ich weiße Babys in Kinderwagen. Manche dieser Kinder werden im Jahr 2100 noch leben – als hochbetagte Greise zwar, aber 88 kann man schon werden. Und sie werden sich in 20 oder 30 Jahren verlieben und ihrerseits Kinder haben, und das werden nicht alles Mulatten und Halbtürken sein, sondern zauberhafte kleine Deutsche, Österreicher und Schweizer. Wir als Volk und als weiße Rasse sind noch nicht tot, so lange diese Kleinen in ihren Kinderwagen noch da sind. Wir fühlen uns nur dann zum Tode verdammt, wenn wir das Weltgeschehen auf die Jahre begrenzen, die wir persönlich auf Erden anwesend sind, und uns nicht als ein kleines Glied in einer langen Kette zwischen unseren Ahnen und unseren Nachfahren sehen.

Deshalb: Auch wenn wir nichts verhindern können, ist das noch lange kein Grund für Hoffnungslosigkeit, sondern lediglich ein Grund – neben den durchaus ehren- und bewundernswerten Ansätzen, die böse Macht der NWO vielleicht doch noch zu brechen – als solches Glied in der Generationenkette das zu tun, was für unsere Nachkommen am Ende der Nacht das Beste sein wird.

Dazu habe ich vor einiger Zeit eine poetische Parabel übersetzt, aber nicht veröffentlicht, die ich hier wiedergeben will. Sie stammt von einer etwas merkwürdig aufgemachten Seite, aber das sollte uns nicht beirren. Ihr Autor ist mir nicht bekannt und ich habe sie bei der Übersetzung auch leicht abgewandelt, weil sie mir nicht in allen Teilen perfekt gefallen hat:

Die Perennialisten

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Es war einmal eine Gruppe von Weisen. Nachdem sie verstanden hatten, was in den zwei Welten vor sich ging, warnten sie das Volk des Landes davor, dass ihre bösen Herrscher alle Brunnen, Flüsse, Seen und unterirdischen Wasservorräte vergiften würden, und dass das vergiftete Wasser bald Wirkung zeigen und all diejenigen, die davon trinken, in tiefsten Wahnsinn stürzen würde. Die Mitglieder dieser kleinen Gruppe aber nannte man die Perennialisten.

Das Volk des Landes schlug die Warnungen der Perennialisten in den Wind und nannte sie das Geschrei von Verrückten. Die Menschen taten nicht nur gar nichts, die Vergiftung ihrer Wasservorräte zu verhindern, sondern halfen gar ihren bösen Herrschern nach Kräften, das Wasser noch schneller und wirkungsvoller zu vergiften.

Die Perennialisten aber machten sich daran, unverseuchtes Wasser zu sammeln und zogen sich an einen sicheren Ort zurück, wo sie es aufbewahrten. Sie entdeckten auch verborgene Quellen und fanden Möglichkeiten, das frische Regenwasser, das aus den Himmeln fiel, zu sammeln. Sie warteten auf die Zeit, da das normale Wasser den Charakter der Menschen ändern würde.

Während sie beobachteten, wie das Volk des Landes fortschreitend, wenn auch fast unmerklich von dem vergifteten Wasser verrückt wurde, sahen die Perennialisten, dass die Menschen vollkommen anders als zuvor dachten, handelten und sprachen. Und doch war dem Volk nicht einmal bewusst, wie sehr es sich veränderte, es hatte keine Erinnerung daran, was vorher war, was mit ihm geschah, vergessen waren die Warnungen.

Als die Perennialisten versuchten, zu den Menschen zu sprechen, bemerkten sie, dass das Volk dachte, die Perennialisten wären verrückt, Gleichgültigkeit und Feindseligkeit schlugen ihnen engegen und die Menschen verstanden sie nicht.

Ein paar neue Schüler der Perennialisten tranken zuerst nichts von dem neuen Wasser, aber schließlich entschlossen sie sich doch, das vergiftete Wasser zu trinken, weil sie die Einsamkeit nicht ertragen konnten, die es mit sich bringt, wenn man vollkommen anders lebt und denkt als alle anderen. Diese Gruppe von Schülern trank das vergiftete Wasser und wurde wie der Rest des Volkes. Sie vergaßen alles über den reinen Wasservorrat der Perennialisten und sogar über die Perennialisten selber. Das Volk des Landes sah diese Gruppe von Schülern als Verrückte an, die durch ein Wunder zur geistigen Gesundheit zurückgefunden hatten.

Die kleine Gruppe der weisen Perennialisten aber lebte weiter verborgen innerhalb des Landes, und den vom Wahnsinn heimgesuchten Menschen erschienen sie fremd und kaum noch als welche von ihnen. Die Perennialisten machten ausgewählte und geprüfte Anwärter mit der Erfahrung und dem Wissen des reines Wassers bekannt, zeigten ihnen, wie man an frische Wasserquellen gelangen konnte und wie dieses Wasser eine vollständige Veränderung ihrer Persönlichkeit, ihres Verhaltens und ihres Seins hervorbringt.

Was heißt das für uns?

Es heißt, dass wir durchaus auch dann etwas tun, wenn wir glauben, nichts zu tun, alleine dadurch, dass wir uns unterhalten und ein Refugium bilden, sei es auch nur ein virtuelles. Wie insbesondere unser Kommentator Karlfried (aber auch andere) so häufig eindringlich und eindrucksvoll erzählt, können wir auch unter unsere Mitmenschen gehen und ihnen kleine Schlucke klaren Wassers zu trinken geben. Die meisten werden es genießen, wenn es so wenig ist, dass sie nicht gleich gewahr werden, dass es das “böse Wasser” der “verrückten und gefährlichen Perennialisten” ist, und sie werden vielleicht mehr davon wollen, danach suchen und sich uns eventuell sogar anschließen.

Wir können darüber hinaus aber noch etwas ganz anderes tun.

Wir können Wissen bewahren.

Viele von uns sind keine Perennialisten von Anfang an, viele von uns haben viel vom vergifteten Wasser getrunken und als wir – aus welchen Gründen auch immer – langsam erkannten, dass es giftig ist, waren auch wir darauf angewiesen, das klare Wasser zu finden, das Wissen derer, die schon lange vor uns Perennialisten waren. Ich habe mich zu Anfang tatsächlich wie ein trockener Schwamm gefühlt, der sich mit klarem Wissen vollsaugen möchte. Ich habe meine Abneigung gegen Geschichte, die von der ersten Schulstunde in diesem Fach bis weit in mittlere Jahre hinein andauerte, komplett verloren, und gemerkt, wie ungeheuer interesssant das Thema ist.

Das Internet ist der verborgene Ort, an dem man das klare Wasser finden kann. Viele Leute haben sich Mühe gemacht, alte und teilweise auch indizierte Schriften und Bücher einzuscannen und hochzuladen, ohne einen Cent dafür zu bekommen. Wir konnten und können somit an das klare Wasser kommen, das uns unsere Herrscher vorenthalten.

Und das können wir für unsere Nachkommen auch tun. Möglicherweise wird das Internet nicht ewig Bestand haben, insbesondere könnten verborgene Archive eines Tages komplett verschwinden. Und da setzt für diejenigen, die etwas tun möchten, eine ganz andere Möglichkeit an, etwas tun zu können. Auch DVDs haben keine sehr lange Haltbarkeitsdauer und möglicherweise gibt es irgendwann auch keine Geräte mehr, mit denen man sie abspielen kann. Wie wäre es mit Ausdrucken? Auf gutes Papier mit Laserdruck hält das sehr lange. Ausgewählte Texte, Zeitzeugenberichte, vielleicht ein eigenes Tagebuch über die Entwicklungen, eine Familienchronik … was für ein unermesslicher Schatz wäre das für zukünftige Generationen, wenn unsere Völker wieder zu sich kommen – wahrscheinlich zahlenmäßig viel weniger, aber mit Sicherheit genug, um alles wieder aufzubauen. Sie werden sich fragen: “Wie konnte es geschehen?” Darauf haben wir die Antwort, aber um sie von uns zu ihnen zu bringen, müssen wir sie ausdrucken, in ein Kästchen packen und unseren Kindern oder anderen jungen Menschen, denen wir vertrauen, ans Herz legen, sie nach unserem Tod aufzubewahren und vor ihrem Tod weiterzugeben. Vielleicht werden sich zukünftige Generationen auch fragen: “Wie können wir verhindern, dass es wieder geschieht?” Hoffentlich werden sie das tun! Und auch für die Antwort darauf, die sie selber finden müssen, könnten Texte, die wir heute sammeln und aufbewahren eine unschätzbare Hilfe sein.

Wer unbedingt etwas tun möchte, aber nicht recht weiß, was … sollte sich ein hübsches Kästchen anlegen und es langsam füllen, gerne auch mehrere oder einen Umzugskarton. Noch haben wir Zugang zu interessanten Archiven im Internet, in denen Schätze verborgen sind, die es vielleicht schon in wenigen Jahren nicht mehr gibt.

*     *     *

Neue Kommentarpolitik auf „Morgenwacht“: Wie bereits hier unter Punkt 1 angekündigt, am Schluß dieses Kommentars wiederholt als Absicht geäußert und in diesem Kommentar endgültig festgelegt, werden neue Kommentatoren nicht mehr zugelassen und sind die Kommentarspalten nur noch für die bereits bekannte Kommentatorenrunde offen.

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3 Kommentare

  1. Heute möchte ich einmal eigene Erfahrungen und Tips bezüglich des Ausdruckens von Artikeln weitergeben – einer Sache, mit der ich mich zur Zeit sehr befasse (wodurch meine Präsenz hier im Blog letzthin ziemlich reduziert wurde):

    Etliche Zeit geht tatsächlich für das Aufbereiten des auf Word abgespeicherten Textes drauf: Schriftstil und –größe anpassen, Leerzeilen zwischen Absätzen niedriger machen, Bilder einpassen, Seiten numerieren. Ich verwende übrigens Garamond, das ist ähnlich wie Times New Roman, aber etwas breiter, und in Schrifthöhe 13,5. Man muß ja auch auf ältere Augen Rücksicht nehmen, die sich – vor allem bei Müdigkeit und schwächerem Licht – nicht mehr so gut auf das Lesen feiner Schrift fokussieren können, wodurch das anstrengend wird, und es soll ja auch für Zeiten vorgesorgt werden, in denen angepaßte Sehbehelfe nicht mehr so leicht wie heute erhältlich sind und in denen auch gute Beleuchtung nicht mehr selbstverständlich ist. Da sollte man mit dem Platz nicht allzu geizig sein. Dafür verringere ich die Leerzeilenhöhe zwischen den Absätzen auf 5.

    Für das Ausdrucken verwende ich einen alten Tintenstrahler (HP Deskjet 1220 C), und nach meiner Erfahrung der letzten Zeit beim Ausdrucken größerer Seitenzahlen reicht eine Patrone schwarzer Tinte (die um die 47 Euro kostet) bei Druckqualität „Höchste“ und überwiegend Text mit ein paar Bildern dazwischen einigermaßen sicher für ca. 600 Seiten DIN A 4. Inklusive Farbtintenanteil für Bilder plus Papier kann man also Selberdruckkosten um die 10 Euro für 100 Seiten annehmen.

    Bei der Druckzeit habe ich mit meinem Tintenstrahler zuletzt durch Routine und Optimierung von Abläufen ca. 100 Seiten in einer Stunde ausdrucken können (mit beidseitigem Bedrucken). Dazu war es erforderlich, zunächst mit der Option „Seiten ….“ alle ungeradzahligen Seitennummern einer Textdatei einzugeben, also Seite 1, 3, 5, 7 etc. und in einem Zug auszudrucken, während des Druckvorgangs gleich die Blätter nacheinander rauszunehmen und so übereinander zu legen, daß sie für das Bedrucken der Rückseiten passen, den Stapel dann wieder in den Drucker zu legen und alle geradzahligen Seiten zum Ausdrucken in einem Zug einzustellen.

    Mit gutem Papier von 100 g / m² kann man schon beidseitig bedrucken, ohne daß sich Bilder auf der einen Seite störend auf der anderen abzeichnen. Wer einen Drucker hat, der auch 120g-Papier zuverlässig durchzieht, kann auch das nehmen; dann sieht man von Bilder auf der anderen Seite noch weniger bis nichts. Wichtig ist aber die zuverlässige Zu- und Durchführung. Wenn immer wieder Blätter hängenbleiben, worauf die Transportrollen durch Tinte verschmutzt werden und auf nachfolgenden Seiten Spuren hinterlassen, sofern man vor dem Weiterdrucken nicht eine Anzahl Dummyseiten durchläßt, ist das nervig und material- und zeitfressend.

    Ich habe übrigens gehört, daß Druckertinte für Heimdrucker nicht UV-beständig sein und deshalb mit der Zeit ausbleichen soll. Dazu werde ich demnächst Versuche anstellen: ein paar Testseiten mit verschiedenfarbigen Bildern sowie Schrift in je zwei Ausfertigungen ausdrucken, den einen Satz davon zwecks Vergleich abzulegen und den anderen der Sonne aussetzen und sehen, ab wann man ein Ausbleichen bemerkt. Wenn man diese Zeit durch die Anzahl der Minuten dividiert, die man braucht, um eine Doppelseite zu lesen (ca. 3,5 Minuten), ergibt das die Anzahl von Malen, die ein solcherart ausgedruckter Text im Sonnenschein (d. h. auf einer Terrasse, einem Balkon oder direkt am sonnendurchfluteten Fenster) gelesen werden kann, ehe sich das auswirkt. Die Erkenntnisse aus diesem Versuch werde ich euch dann mitteilen.

  2. Auf das von mir in meinem Kommentar Nr. 1 (im Originalstrang auf „As der Schwerter“) angesprochene Thema der Bewahrung von Büchern möchte ich auch noch einmal zurückkommen. Diese ist deshalb eine wichtige Aufgabe, weil die aufgrund von Social-Media-Streß und Reizüberflutung durch Internet, Kino und Fernsehen lesefaul gewordenen jüngeren Generationen leider wenig Bezug zu Büchern haben. Ein Bekannter, der gerne Flohmärkte mitveranstaltete, hatte schon vor etlichen Jahren das Angebot eines Freundes, nicht mehr gebrauchte Bücher (auch Erbstücke von seinem verstorbenen Vater) für diese zu übernehmen, mit der Begründung abgelehnt, daß Bücher dort kaum gehen. Das hat wohl die bedauerliche Folge, daß aus Platzgründen oder wegen Interessenwechsel auszumusternde oder von verstorbenen Angehörigen geerbte Bücher häufig einfach im Altpapiercontainer entsorgt werden, weil man sich die Mühe nicht antun will, wertschätzende neue Besitzer für sie zu suchen.

    Dabei wäre – abgesehen von Fließbandramsch – auch Belletristik erhaltenswert, sofern sie vom Erzählerischen her ansprechend ist und das Umfeld, in dem die Geschichten spielen, einigermaßen historisch korrekt wiedergegeben ist. Dadurch könnten künftige Generationen nicht nur Informationen über die Lebensumstände unserer Zeit sowie früherer Epochen erhalten (in Ergänzung zu solchen aus anderen Überlieferungen und archäologischen Funden), sondern es blieben auch Beispiele dafür erhalten, wie man sich früher ausgedrückt und welches Deutsch man gepflegt hat. Besonders in Zeiten, wo man sich vielleicht darum bemühen muß, von einem Pidgin-Kakaksprakh-Deutsch wieder zur Sprache der Vorfahren zurückzufinden, wäre so etwas wertvoll.

    Und als Fan von Science Fiction meine ich, daß Geschichten aus diesem Genre vielleicht einmal wichtig sein könnten, um daran zu erinnern, daß die weißen Völker einst von Zukünften geträumt haben, in denen ihre Nachkommen das Sonnensystem erforschen und gar zu anderen Sternen fliegen, um fremde Welten zu besiedeln – und daß sie sich zugetraut haben, solche Zukünfte auch zu verwirklichen.

  3. Heute teile ich euch meine bisherigen Erfahrungen mit den in Kommentar Nr. 1 angekündigten Ausbleichversuchen mit Selbstausgedrucktem mit. Ich hatte ja von einem Druckereitechniker gehört, die Tinte von Selbstausdrucken sei nicht dauerhaft und würde ausbleichen, weil sie nicht UV-beständig sei, und nach 8 bis 12 Jahren würde man nichts mehr sehen. Ich habe zwei Seiten mit je einem Bild plus Textanteil je zweimal auf meinem Tintenstrahler ausgedruckt und setze einen Satz davon immer wieder auf der Oberseite der Jalousien meiner Dachflächenfenster dem Sonnenlicht aus, während ich den anderen Satz als Vergleich unter Verschluß halte.

    Nach 7,5 Stunden war schon eine leichte Ausbleichung der roten Farbanteile bemerkbar, aber nur im direkten Vergleich mit den unbestrahlten Bildern auf den Vergleichsseiten. Bis jetzt sind es 57,5 Stunden, und die Ausbleichung ist noch etwas deutlicher geworden, aber die Bilder sind immer noch ansehnlich. Dabei fällt auf, daß von der Ausbleichung vor allem die roten Farbanteile betroffen sind (das habe ich auch in einem Buch über Bootslacke gelesen: das sind eben die Farbanteile, die dem UV-Licht am fernsten sind und deshalb auch am meisten davon absorbieren, statt es zu reflektieren). Das wirkt sich aber bei flächigeren roten Bildpartien weniger störend aus als bei solchen, wo die Rotanteile dem Bild Struktur geben, wodurch es verwaschener wirkt. Die Schrift ist aber noch völlig unbetroffen.

    57,5 Stunden sind 3450 Minuten, und wenn man für das gemütliche Lesen einer Doppelseite in dieser Schriftgröße durchschnittlich 4 Minuten ansetzt, so bedeutet das, daß man ein auf Tintenstrahlern selbst ausgedrucktes Buch 860mal – und zwar jedesmal ständig in direktem Sonnenlicht (auf einem Balkon, einer Terrasse oder an einem sonnendurchfluteten Fenster) lesen kann, ehe die Bilder darin diesen Zustand erreichen. Wenn so ein Buch also durchschnittlich einmal pro Jahr gelesen wird (was wohl kaum der Fall sein wird), und jedesmal durchgehend im Sonnenlicht – dann bleibt es mindestens acht Jahrhunderte lang allein bildmäßig ansprechend, und der Text wird noch viel länger lesbar bleiben. Selbst bei durchschnittlich drei Lesungen pro Jahr (immer im direkten Sonnenschein) würde diese mäßige Bildverschlechterung bei praktisch unbeeinträchtigtem Text erst nach knapp drei Jahrhunderten erreicht sein.